Masse und Ohnmacht

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aleph
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Masse und Ohnmacht

Beitrag von aleph »

Dabei gibt es Raum für Gerechtigkeit weit unterhalb irgendeiner sozialistischen Weltrevolution: ein paar anständige Gesetze würden schon genügen. Zum Beispiel sollte es profitablen Unternehmen verboten sein, Stellen massenhaft zu streichen. Und ab einer bestimmten Größe sollte das Management über strategische Investitionen, Umstrukturierungen und Standortentscheidungen mit Vertretern der Beschäftigten verhandeln müsse
SPON

Kann so etwas gelingen? Einem Unternehmen verbieten, Standorte zu schließen? Was kann man gegen die gefühlte Ohnmacht tun, die in diesem Artikel beschrieben wird?

meines Erachtens wäre es besser gewesen, Siemens hätte das Werk neu ausgerichtet, also statt Turbine etwas anderes produziert hätte. Wachstum entsteht ja nicht durch Entlassungen.

problematisch finde ich, dass man sich abhängig macht von der Willkür von spekulanten, die auch gesunde Unternehmen ruinieren. das muss allerdings die internationale Politik klären.
Zuletzt geändert von aleph am Di 5. Dez 2017, 01:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Adam Smith
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Adam Smith »

aleph hat geschrieben:(04 Dec 2017, 18:28)
Was kann man gegen die gefühlte Ohnmacht tun, die in diesem Artikel beschrieben wird?
In Detroit haben die Bürger fleißig linke Politiker gewählt. Das hatte dann katastrophale Auswirkungen auf die Stadt. Zwischen 1950 und 2010 hat die Stadt 60% ihrer Einwohner verloren. In Bayern wählen die Bürger fleißig CSU und so klappt es dann auch mit dem Wandel. Da wir ja keinen reinen Kapitalismus haben, sondern die Bürger auch Vertreter wählen die jetzt Einfluss auf die Wirtschaft haben, müssen dann diese Vertreter den Wandel erkennen und für die Ansiedlung von neuen Unternehmen werben. Auch sollte berücksichtigt werden, dass die Stadt oder das Gebiet ihre Ausgaben senken muss.

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_s ... ted_States
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Tom Bombadil
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein Konzern wie Siemens besteht aus vielen Sparten und wenn eine Sparte unrentabel wird, dann muss es möglich sein, diese Sparte zu schließen. Warum wird die Kraftwerkssparte denn unrentabel? Weil immer weniger Kraftwerke gebaut werden. Warum ist da so?? Weil wir das Klima retten müssen.

Grundsätzlich ist es aber richtig, gerade multinationale Konzerne haben eine Macht erlangt, die dringend eingedämmt werden muss. Dazu braucht es aber internationale Regelungen, irgendwelche nationalen Alleingänge führen nur dazu, dass das betreffende Land wirtschaftlich abgehängt wird.
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Dampflok94
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Dec 2017, 18:42)

Ein Konzern wie Siemens besteht aus vielen Sparten und wenn eine Sparte unrentabel wird, dann muss es möglich sein, diese Sparte zu schließen. Warum wird die Kraftwerkssparte denn unrentabel? Weil immer weniger Kraftwerke gebaut werden. Warum ist da so?? Weil wir das Klima retten müssen.
Grundsätzlich richtig. Natürlich kann man nicht auf Dauer unrentable Teilbetriebe erhalten. Aber das wie ist doch wohl entscheidend. Ein "Wir haben Super-Gewinne eingefahren und schmeißen erst mal viele Leute raus" kann es wohl nicht sein. So viel Werbung kann man gar nicht schalten, wie hier an Image zerstört wird.
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Sextus Ironicus
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Sextus Ironicus »

Dampflok94 hat geschrieben:(04 Dec 2017, 20:23)

Grundsätzlich richtig. Natürlich kann man nicht auf Dauer unrentable Teilbetriebe erhalten. Aber das wie ist doch wohl entscheidend. Ein "Wir haben Super-Gewinne eingefahren und schmeißen erst mal viele Leute raus" kann es wohl nicht sein. So viel Werbung kann man gar nicht schalten, wie hier an Image zerstört wird.
Wessen Image? Das Siemens-Image? Unseren Energieriesen wurde immer vorgeworfen, "die Entwicklung" verschlafen zu haben. Siemens dagegen verschläft die Entwicklung nicht, und nun ist es auch nicht recht.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Tom Bombadil
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Tom Bombadil »

Sowas ist aber kein neues Phänomen, sobald Rationalisierungen angekündigt werden, steigen die Aktienkurse, weil man sich von den Maßnahmen natürlich höhere Gewinne erwartet.

Es sagt niemand "Wir haben Super-Gewinne eingefahren und schmeißen erst mal viele Leute raus", in vernünftigen Artikeln zum Thema liest sich das viel mehr so:
"Wir werden diese Maßnahmen sorgfältig, umsichtig und langfristig anlegen", versprach Personalchefin Janina Kugel. Ob Siemens ohne Entlassungen auskommen werde, ließ sie offen. Möglichst viele der Betroffenen sollten auf die 3200 freien Stellen im Konzern vermittelt werden.
Die Augstein'sche "Gleichgültigkeit" gibt es natürlich nicht, er zeichnet ein völlig verzerrtes Bild, aber so kennt man ihn.

Die Schließung der Werke erfolgt ja auch nicht von heute auf morgen, sondern erst 2023.
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Dampflok94
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Dampflok94 »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(04 Dec 2017, 20:36)

Wessen Image? Das Siemens-Image? Unseren Energieriesen wurde immer vorgeworfen, "die Entwicklung" verschlafen zu haben. Siemens dagegen verschläft die Entwicklung nicht, und nun ist es auch nicht recht.
Wie meinen? Siemens hat die Entwicklung offensichtlich verschlafen. Sonst müßten sie jetzt nicht dieses Schwachsinn verzapfen.
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

aleph hat geschrieben:(04 Dec 2017, 18:28)

SPON

Kann so etwas gelingen? Einem Unternehmen verbieten, Standorte zu schließen? Was kann man gegen die gefühlte Ohnmacht tun, die in diesem Artikel beschrieben wird?
die franzosen haben michelin verboten ein wenig (1-2)% profitables reifenwerk mit 5000 mitarbeitern an einen us-inverstor zu verkaufen, weil dieser gleich 2-3000 stellen streichen wollte. ergebnis nach 2 jahre langem gezeter in politik, wirtschaft und presse: das werk musste komplett geschlossen werden mit 5000 freigesetzten arbeitern in ner strukturschwachen region.

insgesamt wird wegen der globalisierung viel wohlstand aus nordeuropa einfach abfließen und der trend wird lange anhalten. da bleibt uns nur unsere werte an die tigerstaaten zu exportieren: arbeits und umweltschutz, 35-stunden-woche, arbeitnehmerrechte, gewerkschaften usw... dann wird der aufschlag vielleicht nicht ganz so hart...- :p
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Quatschki
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Quatschki »

aleph hat geschrieben:(04 Dec 2017, 18:28)

SPON

Kann so etwas gelingen? Einem Unternehmen verbieten, Standorte zu schließen? Was kann man gegen die gefühlte Ohnmacht tun, die in diesem Artikel beschrieben wird?
Natürlich kann man auch Unternehmen so führen:
Ich habe hier 100 Menschen, die arbeiten können und wollen und die mit Einkommen versorgt werden müssen. Das ist gesetzt. Punkt. Wie kriege ich es nun hin, das so zu organisieren, dass maximaler Nutzen für alle dabei herausspringt? Eine Optimierungsaufgabe!
Das ist eine andere Philosophie als bei einem Unternehmen, das Leute im benötigten Umfang und Qualifikation entsprechend anheuert oder wieder feuert.
Eine andere Philosophie, die ihre Ursache hat in einer anderen Denkweise. Mehr nicht.
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Uffzach »

aleph hat geschrieben:(04 Dec 2017, 18:28)

SPON

Kann so etwas gelingen? Einem Unternehmen verbieten, Standorte zu schließen?
Klar. In einem anderen System gelingt das. Bloß hat das andere System eine Fülle unerwünschter Nebenwirkungen. :D

aleph hat geschrieben: Was kann man gegen die gefühlte Ohnmacht tun, die in diesem Artikel beschrieben wird?
Träumen? ;)
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aleph
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von aleph »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(04 Dec 2017, 21:15)

die franzosen haben michelin verboten ein wenig (1-2)% profitables reifenwerk mit 5000 mitarbeitern an einen us-inverstor zu verkaufen, weil dieser gleich 2-3000 stellen streichen wollte. ergebnis nach 2 jahre langem gezeter in politik, wirtschaft und presse: das werk musste komplett geschlossen werden mit 5000 freigesetzten arbeitern in ner strukturschwachen region.

insgesamt wird wegen der globalisierung viel wohlstand aus nordeuropa einfach abfließen und der trend wird lange anhalten. da bleibt uns nur unsere werte an die tigerstaaten zu exportieren: arbeits und umweltschutz, 35-stunden-woche, arbeitnehmerrechte, gewerkschaften usw... dann wird der aufschlag vielleicht nicht ganz so hart...- :p
erstens bist du ein wenig auf dem Holzweg und zweitens gibt es bessere Lösungen bereits.
erstens. obwohl die Industriestaaten durchwegs höhere Standards haben, geht es ihnen trotzdem wesentlich besser. auch innerhalb von Industriestaaten sieht man das. Spanien zum Beispiel hat schlechter Standards, aber die Wirtschaft steht trotzdem schlechter da,
als in Deutschland.

zweitens. die Lösung ist, dass man in 35 Stunden so viel produziert, wie die Konkurrenz in 40 Stunden. schließlich gibt es die Möglichkeit, Produkte anzubieten, für die der Markt bereit ist, mehr zu bezahlen, so dass man die hohen Standards finanzieren kann.

wird ja schon immer so gemacht.
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Dec 2017, 18:42)
Grundsätzlich ist es aber richtig, gerade multinationale Konzerne haben eine Macht erlangt, die dringend eingedämmt werden muss.
Ja. Unabhängig davon, dass der beschleunigte technologische Wandel auch immer kurzfristigere Umstrukturierungen erforderlich macht. Wenn Großunternehmen durch Umsatz und Gewinn die Mächtigkeit von ganzen Staaten innehaben ... dann stimmt unser ganzes politisches System nicht mehr. Was nützt es, wenn ein Parlament demokratisch gewählt wird, die eigentlichen Entscheidungen aber in völlig undemokratisch zustandegekommenen Vorstandsetagen getroffen werden. Wir haben inzwischen eine Situation ähnlich wie die vor den Säkularisierungen. So wie die unumschränkte Macht der Kirche gebrochen werden musste, muss heute die unumschränkte Macht der Großunternehmen gebrochen werden.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Teeernte »

Dampflok94 hat geschrieben:(04 Dec 2017, 21:08)

Wie meinen? Siemens hat die Entwicklung offensichtlich verschlafen. Sonst müßten sie jetzt nicht dieses Schwachsinn verzapfen.
Der deutsche Staat hat die Lieferungen gen Russland (Hauptmarkt der Sparte) verboten.

Da MUSS Siemens die Sparte DICHT machen.

Der Staat sollte dann schon mal einspringen -

Keine HILFE ? >> Dann wird die Bucht dicht gemacht !
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von zollagent »

Teeernte hat geschrieben:(05 Dec 2017, 11:12)

Der deutsche Staat hat die Lieferungen gen Russland (Hauptmarkt der Sparte) verboten.

Da MUSS Siemens die Sparte DICHT machen.

Der Staat sollte dann schon mal einspringen -

Keine HILFE ? >> Dann wird die Bucht dicht gemacht !
Das Lieferverbot hat andere Gründe als wirtschaftliche. Und das Primat der Politik muß auch in der Wirtschaft gelten.
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von BlueMonday »

aleph hat geschrieben:(04 Dec 2017, 18:28)

SPON

Kann so etwas gelingen? Einem Unternehmen verbieten, Standorte zu schließen? Was kann man gegen die gefühlte Ohnmacht tun, die in diesem Artikel beschrieben wird?
Es ist nicht verboten Unternehmen mit entsprechender Philosophie selber zu gründen. So sind ja Genossenschaftsbanken etc. entstanden.
Unternehmen gegen die gefühlte Ohnmacht. Wobei man dann auf der "anderen Seite" noch einen ganz anderen Grad an nötiger Flexibilität erleben wird.
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(05 Dec 2017, 11:31)

Das Lieferverbot hat andere Gründe als wirtschaftliche. Und das Primat der Politik muß auch in der Wirtschaft gelten.
GENAU - aber der Staat muss sowas abfedern und nicht einfach auf die Wirtschaft abwälzen - und sich dann beschweren - wenn die Firmen DICHT gemacht werden MÜSSEN -

Ein paar Aufträge mit Hermesbürgschaften an sehr arme Regionen könnten da WUNDER bewirken....
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von zollagent »

Teeernte hat geschrieben:(05 Dec 2017, 11:36)

GENAU - aber der Staat muss sowas abfedern und nicht einfach auf die Wirtschaft abwälzen - und sich dann beschweren - wenn die Firmen DICHT gemacht werden MÜSSEN -

Ein paar Aufträge mit Hermesbürgschaften an sehr arme Regionen könnten da WUNDER bewirken....
Nein, können sie nicht. Der Sinn solcher Bürgschaften ist, Verkäufe an Kunden zu bewirken, die das letztlich auch bezahlen können. Und nicht, einfach mal zu verkaufen, die Versicherung (Hermes) wird's schon finanzieren. Und der Staat muß das NICHT abfedern, denn es sollte auch zur Ethik der Wirtschaft eines freien Landes gehören, mit ihren Lieferungen nicht die Maßnahmen dieses Staates zu unterlaufen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(05 Dec 2017, 11:39)

Nein, können sie nicht. Der Sinn solcher Bürgschaften ist, Verkäufe an Kunden zu bewirken, die das letztlich auch bezahlen können. Und nicht, einfach mal zu verkaufen, die Versicherung (Hermes) wird's schon finanzieren. Und der Staat muß das NICHT abfedern, denn es sollte auch zur Ethik der Wirtschaft eines freien Landes gehören, mit ihren Lieferungen nicht die Maßnahmen dieses Staates zu unterlaufen.
NACH dieser Ansicht - muss der Staat dann auch mit den Konsequenzen LEBEN. ...und die arbeitslosen Spezialisten schlucken.

Ist ja kein Problem bei dem derzeitigen Spezialisten Mangel..

Aktio = Reaktio.
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von zollagent »

Teeernte hat geschrieben:(05 Dec 2017, 11:45)

NACH dieser Ansicht - muss der Staat dann auch mit den Konsequenzen LEBEN. ...und die arbeitslosen Spezialisten schlucken.

Ist ja kein Problem bei dem derzeitigen Spezialisten Mangel..

Aktio = Reaktio.
Die Alternative, eine aggressive Politik gegenüber potentiellen Partnern hinzunehmen, erscheint mir da im Verhältnis nicht sehr attraktiv, würde sie doch diesen potentiellen Partnern Desinteresse signalisieren. Nicht sehr weitblickend, das wegen der Absatzinteressen einzelner Konzerne hinzunehmen.
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von relativ »

Adam Smith hat geschrieben:(04 Dec 2017, 18:36)

In Detroit haben die Bürger fleißig linke Politiker gewählt. Das hatte dann katastrophale Auswirkungen auf die Stadt. Zwischen 1950 und 2010 hat die Stadt 60% ihrer Einwohner verloren. In Bayern wählen die Bürger fleißig CSU und so klappt es dann auch mit dem Wandel.
Das ist deine Begründung? Facepalm.

Da wir ja keinen reinen Kapitalismus haben, sondern die Bürger auch Vertreter wählen die jetzt Einfluss auf die Wirtschaft haben, müssen dann diese Vertreter den Wandel erkennen und für die Ansiedlung von neuen Unternehmen werben. Auch sollte berücksichtigt werden, dass die Stadt oder das Gebiet ihre Ausgaben senken muss.
Und linke Politiker können das natürlich nicht, oder haben die nur nicht so viele Freunde in der Wirtschaftslobby? Wer weiss es? :x
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Masse und Ohnmacht

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(05 Dec 2017, 12:29)

Die Alternative, eine aggressive Politik gegenüber potentiellen Partnern hinzunehmen, erscheint mir da im Verhältnis nicht sehr attraktiv, würde sie doch diesen potentiellen Partnern Desinteresse signalisieren. Nicht sehr weitblickend, das wegen der Absatzinteressen einzelner Konzerne hinzunehmen.
Dann eben nicht mäkeln - wenn Siemens die Russensparte DICHT macht....

Aber - GERD-Gas nehmen wir noch ? - Ach ja - wir müssen ja beim CO2 etwas die Werte überschreiten.

Man nennt das - Doppelmoral.
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