Nomen Nescio hat geschrieben:(02 Nov 2017, 16:06)
ein gutes beispiel hörte ich von facebook. dort hatten trolle zu einer zusammenkunft aufgerufen für menschen die »herz für texas« (o.ä.) hatten.
zu gleicher zeit wurden aber auch muslims aufgerufen sich zu sammeln. am selben ort und zur selben zeit. es wurde keine gemütliche begegnung. solche zwischenfälle beeinflussen die meinung von menschen.
Die Absicht ist klar: Es sollte Krawalle geben, die wiederum die Sehnsucht nach einer starken Autorität bei Menschen wecken können, die so ticken. Killery ist so eine Autorität nicht, das Ganze würde also Trump Punkte bringen. Aber keine einzige Stimme. Darüber entscheidet immer noch der Wähler.
auch otto normalverbraucher ist nur ein mensch, dessen gefühle bespielbar sind wie die saiten eines musikintruments.
Wenn die Wähler aus rassistischen Motiven Trump gewählt haben sollten, obwohl sie sonst eigentlich für Killery sind, wäre das immer noch deren Entscheidung - ich denke aber, dass die meisten Wähler, die Trump gewählt haben, dies unabhängig von dieser Anzeigen-Einmischung taten. Killery war eine schlechte Kandidatin, Trump war ein guter Kandidat.
du kennst den spruch »cogito ergo sum«? aber auch die reaktion darauf... »nichts menschliches ist mir fremd«.
Ich kenne beide, aber nicht in dieser Kombination. Cui bono?
Du darfst mich nicht falsch verstehen. Ich finde es schrecklich, wenn Menschen so aufgehetzt werden, egal durch wen. In einer idealen Welt verkünden die Stiftungen, Agenten und Staatsfirmen eines Landes im anderen nur Botschaften von Vernunft, Zuneigung und Aufklärung, damit sich alle besser verstehen.
Das ganze Aufhetzen kann noch sehr dramatische Folgen haben.
Stell dir vor, in einem fiktiven Land gründet ein charismatischer Mann eine Partei, die gegen Ausländer ist und einen Damm gegen Ausländer bauen will. Er ist Gegner der Monarchie und großer Islamkritiker. Er ist auch gegen Tierschutz und will Arbeitnehmerrechte abbauen. Das Gesundheitssystem findet er teuer und ineffizient, Zwangsversicherung ist Sozialismus. Das Ausland gibt Geld dazu, er kann die Seele seiner Anhänger in Flammen setzen. Er spaltet die Nation, polarisiert, seine Partei klettert in den Umfragen von Woche zu Woche. Das böse Ausland reibt sich die Hände. Aber dann wird einer der Gegner so gereizt durch die ganze Hetze, dass er den strahlenden Politiker einfach erschießt. Und dann bricht seine Bewegung zusammen und es wird ein anderer Politiker drankommen. Ein wirklich schlimmer Politiker, nicht ein guter Politiker mit einigen schlimmen Anhängern. Bei der übernächsten Wahl gibt es die Partei des Politikers schon gar nicht mehr und es herrschen andere furchtbare Töne. Und der neue Chef sagt dann immer, wenn er etwas besonders heftiges beschließt "Trump hätte es so gewollt".