Cat with a whip hat geschrieben:(20 Sep 2017, 21:52)Es geht primär ums Geld und den wirtschaftlichen Vorteil. Die Abspaltung wird in der Regel nicht ohne einem Selbstbewusstsein der eigenen wirtschaftlichen Stärke und institutionelle Eigenständigkeit getragen. Dazu braucht man eben die Soft Skills und genügend vielseitig gebildete Bürger. Ein armer strukturschwacher Landstrich wird niemals den Schritt wagen und hat auch keine Motivation.
Siehe auch Flandern-Wallonen wo sich die Gegensätze mit dem Niedergang der Montanindustrie im Süden umkehrten.
Flamen und Wallonen sind nach der Napoleonsherrschaft in die Niederlande eingebaut worden. Diese südlichen Niederlande wollten aber nicht die Herrschaft der überwiegend protestantischen Herrschaft, Vom Zusammengehörigkeitsgefühl her schlossen sie auch an an die Habsburger Niederlande. Flandern war dünn besiedelt und stark landwirtschaftlich ausgerichtet. Städte lebten von der Tucherzeugung. Die Wallonie war das industrielle Wohlstandsgebiet. Solche Unterschiede führen zu Hochnäsigkeit und Dünkel, was die Flamen sehr reichlich zu spüren bekamen. Sie sollten Französisch lernen, kein Wallone hielt es für sinnvoll, Flämisch zu lernen. Damals gab es auch so etwas wie soziale Ausgleichszahlungen nicht
Eigene Erfahrung: Geschäftsbriefe aus der Wallonie nach Flandern: Französisch. Flämische Briefe in die Wallonie blieben ohne Antwort.
Flandern wuchs mit seiner Leichtindustrie, Elektroindustrie, Haushaltswaren heran. Die Bevölkerungsdichte nahm zu. Und in der Wallonie brachen Stahl und Kohle und Schwerindustrie weg. Und dann ließen die Flamen ihre Wallonen auflaufen: Geschäftsbrief Französisch? Vlaams as je belieft! Soziale Ausgleichszahlungen... Nie.
Inzwischen dauern Regierungsbildungen 2 Jahre, bei einer Legislaturperiode von 4 oder 5 Jahren. Der Schuldenberg wächst unaufhaltsam. Das kann auf lange Sicht nicht gut gehen, Sitz der EU hin oder her. Aber vielleicht tut Gott ein Wunder, und diese Hitzköpfe kommen doch noch zur Vernunft!
Letzteres wünsche ich auch den Katalanen und Spaniern. Vielleicht wäre ein vereinigtes Königreich Spanien ein besserer Staatsaufbau? In der EU können benachbarte Provinzen doch leicht zusammen arbeiten, etwa Katalanen in Frankreich und Spanien, oder Basken... warum nicht, ohne die gegenwärtigen Staaten ab zu schaffen.