Man hat eben die Wahl zwischen einer Kontrolle der Außengrenzen und, übertragen gesprochen, der Errichtung von Binnengrenzen. Einen Sozialstaat und Innere Sicherheit kann es nur geben, wenn es keine übermäßige Einwanderung in die Sozialsysteme gibt und ein Zuzug von Kriminellen aus allen Ländern verhindert wird. Die Alternative ist, alle hereinzulassen; damit aber geht der Sozialstaat zugrunde, und die öffentliche Sicherheit geht verloren durch eine Privatisierung von Sicherheit, etwa durch Segregation der Bevölkerung.Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Sep 2017, 11:33)
Menschen nur nach ihrer schulischen Bildung bzw. Ausbildung und damit ihrer ökonomischen Nützlichkeit zu bewerten und dann zu sagen du darfst einwandern und du nicht, ist humanistisch gesehen aber auch ziemlich fragwürdig.
Ich gehe davon aus, dass Deutschland den letzteren Weg wählt, sich dessen aber nicht voll bewusst ist. Die gegenwärtige Entwicklung wird beispielsweise dazu führen, dass es immer mehr private Einrichtungen geben wird, die Sicherheit garantieren, etwa Einkaufsmalls mit privaten Sicherheitsdiensten, die im Gegensatz zu einer öffentlichen Fußgängerzone über das Hausrecht verfügen und gewisse Leute nicht einlassen, oder Schwimmbäder, die durch hohe Eintrittspreise eine bestimmte Klientel außen vor halten, oder, was sich ja schon deutlich abzeichnet, die Segregation in gutbürgerliche, sichere Wohnviertel und innerstädtische Problemzonen, in denen die Polizei die Kontrolle aufgibt.
Die einzigen Parteien, die sich dieser Entwicklung entgegenstemmen - die FDP und die AfD - sind allerdings bevorzugte Hassobjekte vieler Menschen in diesem Land, was meiner Meinung nach sehr gut zeigt, wohin die Reise geht, ob nun bewusst und gewollt, oder unbewusst und als Kollateralschaden des Idealismus einer naiven Nation, die die ganze Welt erlösen möchte.