Tja, nichts ist so einfach wie es (zunächst) aussieht.
Diesel - das Zeug, welches in den Tank kommt - ist quasi untrennbar mit der hergestellten Menge von Benzin verbunden.
Wird mehr Benzin benötigt, steigt automatisch die Produktion von Diesel.
Wohin also mit dem nach Einstellung von Neuproduktion und Rückgang von Dieselfahrzeugen in der der gegenwärtigen PKW-Flotte ? Neben dem Besitzer von Dieselfahrzeugen, deren Gefährt durch die Fahrbeschränkungen (mit denen fest zu rechnen ist) sowohl an Nutzbarkeit, als auch an seinem Verkaufswert ein kräftiger Verlust "ins Haus steht". Wem "gefällt" das ebenfalls nicht, und war dabei gleichzeitig auch (Mit) Anlass für den scheinbaren "Dieselhyphe" der letzten Jahre
Der gewaltige Anstieg von
privaten PKW in den letzten 57 Jahren
(1960 = 4.489.407 PKW - 2017 = 45.803.560 lt. Kraftfahrtbundesamt) das ist sind immerhin 1.020 % (2017) gegenüber den schlappen 100% von 1960.
Wenn also bei der Produktion aus einer Tonne Rohöl ca. 200 l Benzin "gecrackt" werden, fallen ohne das man dies beeinflussen kann, zugleich 390 l Diesel und allerlei Nebenprodukte wie Kerosin und Bitumen an
Bestand 2017 (Statista) :
Kraftstoffart Benzin = 29.978.635 PKW ~66,5%
Kraftstoffart Diesel = 15.089.392 PKW ~33,5%
Nun ist "Diesel" und "Heizöl" unterscheiden sich lediglich weil Diesel für seine Aufgabe weiter "verfeinern" muss. Leider ist die Verwertung von "Diesel" als "Heizöl" auch nicht als Ersatznutzung ohne weiteres möglich, zum einen sind die anfallenden Mengen zu groß und der Heizölverbrauch in 10 Jahren um durchschnittlich 16,5 Prozent gesunken. Zwischen einst "billigem Heizöl" und der Verschiebung dieses Produkts in Richtung "Diesel" besteht ein Zusammenhang. Mit Diesel, der gegenüber Benzin steuerlich begünstigt wird und einen höheren Energiegehalt als Benzin aufweist, konnte selbstverständlich auch mehr Geld verdient werden. Das dabei - immerhin konkurrieren beide Nutzungen miteinander - auch die Heizölpreise kontinuierlich anstiegen, war doch keinesfalls unerwünscht.
Die naheliegende Frage also, wer hatte wohl einen sehr großes Interesse das mehr Dieselfahrzeuge in der ständig steigenden PKW-Flotte enthalten waren und sind (Neben dem Staat, welcher an jedem Liter Kraftstoff mehr als die Hälfte über Steuern einstreicht) ?
Jeder steigende Bedarf an Benzin für diesen Motorentyp produzierte unausweichlich zusätzliche 200 + 190 = 390 l Diesel, der ohne Nutzung in PKW zunächst immer billiger bis hin zur Unverkäuflichkeit geworden wäre. Nun war Diesel für den Transport und für die Landwirtschaft bereits heftig subventioniert. Was lag da näher, dies zumindest teilweise beizubehalten und gleichzeitig die "Industrie" zu animieren, mehr Dieselfahrzeuge "kundengerecht" zu produzieren ?
Wer also das einfache Grundrechnen beherrscht, wird wenig verwundert sein, wenn mit dem Rückgang des Dieselflottenanteils, auch der Anteil der Benziner gleichermaßen sinken muss, um die Überproduktion von Diesel zu stoppen.
Mir ist kein Verfahren bekannt, welches bei der Verbrennung fossilen Diesels / Heizöl keine NOx Problematik hervorruft.
Es ist also durchaus im Sinne "des Erfinders", wenn dieser Prozess so langsam wie eben möglich verläuft - Drosselung der Produktion von (privaten) Fahrzeugen die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Die vergleichsweise kleine Transportflotte, kann diese Einbußen nicht ersetzen. Da liegt es nahe, z.B. auf E-Mobilität umzuschwenken. Was ja für die PKW-Hersteller ein logischer Schritt darstellt, den auch alle bereits gehen.
Inwieweit da noch gesetzliche Bestimmungen und "Werbung" hilfreich sein können, wird die Zeit nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts und besonders, die Zeit nach der Bundestagswahl zeigen
Völlig gleichgültig was jeder Einzelne hier ansonsten als "Wahrheit" sieht, der Zusammenhang zwischen Menge, physikalischen Zusammenhängen bei der Herstellung und Nutzung von Kraftstoffen und "Nebenwirkungen" für die Volksgesundheit sind Fakten, welch auch noch so erregte Diskussion nicht einfach aus der Welt schaffen können. Das Wachstum der privaten PKW-Flotte ist an deutlich sichtbare Grenzen gekommen. In den ~45 Millionen PKW sind bereits "2" und "Drittwagen" enthalte, der Export übertrifft längst die Inlandsnachfrage. Der globale Export wird durch zahlreiche "Mitbewerber" begrenzt. Der klassische Fall einer Stagnation ohne Aussicht auf Ausweichmärkte. Zusätzliche protektionistische Tendenzen sind zu befürchten. Ergo, muss sich das ~Drittel bundesdeutscher Realproduktion einen Ersatz suchen oder untergehen....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)