relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 14:20)
Schon die Überschrift ist m.M. nach falsch gewählt.
Da muesste stehen Vorbild.
Denn bei der Energiewende geht es um den Weg zum Ziel und nicht darum welche Wege gewählt wurden.
Da kommen in Deutschland ja noch zig Ursachen für die mom. Zustände zusammen.
1. Die Rüchnahme der von SPD/Grünen mit der Industrie ausgehandelten Atomausstieg und einstieg in die Ernererbaren, durch die CDU/FDP
2. Der Schweng um 100 Grad nach Fokushima und damit der hektischere Ausstieg aus der Atomernergie.
3. Die zu weit gefächerte Entlastungen diverser Industrien und Unternehmen
4. Das Speicherproblem
5. die großen Monopolisten die durch die private Stromerzeugung und mehr Dezentralisierung und falscher Schwerpunktsetzung Schwierigkeiten bekommen haben.
6. Die zu langen Laufzeiten für Stromabnahmen zu einem bestimmten Preis.
7. Planungsschwierigkeiten, welche Bauzeiten enorm verlängert.
8. Braun, Kohle und AKWs mittelfristig komplett einmotten und für die Grundsicherheitsversorgung Gaskraftwerke ect. einsetzen. Alles was schnell hoch und auch schnell wieder abgesetllt werden kann.
9. Es muss noch mehr dezentralisiert werden, nur die Stromtrassen sollten Zentral geleitet werden, am Besten vom Staat selber.
Bei der Umsetzung und Umgestaltung des Stromsystems gab und gibt es immer noch Fehler und Probleme, aber das Ziel ,unabhängig von fossilen Energiequellen zu sein ist m.M. Alternativlos. Sowohl was Umweltbelastung als auch auf Dauer die Kosten betrifft.
Kein Grund zur Aufregung! Politik, auch eine Energiewende, bleibt die Kunst des Möglichen; die Energiewende wurde unter so vielen Einflußgrößen aus dem Sozialbereich und Industriebereich
gestaltet, daß dabei nie und nimmer eine "stromlinienförmige Lösung" hätte entstehen können.
Immerhin haben wir offenbar genügend Energie für Industrien und Haushalte verfügbar., so daß unsere Wirtschaft brummt und auch der Sozialhilfeempfänge nicht im Dunkeln und Kalten sitzen muß. Dennoch stammt inzwischen in der Stromerzeugung ein sehr großer Anteil aus erneuerbaren Energien. Wer hätte das nur gedacht, als die größten Schreihälse uns im Dunkeln hocken sahen... Stromexporteur ist unser Land auch noch
. Da sollte man glatt den deutschen Exportüberschuß drosseln... nein, nicht im Ernst: Nur so wird immer mehr "Naturstrom" verbraucht.
In Ihrer Liste erscheinen die Kopfpunkte sämtlich gleichwertig. Natürlich sind alle wichtig! Aber das bösartigste Problem bei erneuerbaren Energien bleibt das Fehlen verlustarmer Speicher als Puffer für gigantische Energieverbraucher in Industriestaaten. Da geht es einfach nicht so richtig voran. Natürlich gibt es viele Ansätze, bestimmte Verbraucher bei hoher Energiegewinnung aus Sonne und Wind ein zu schalten, um ihre natürliche Pufferkapazität (Kühlhäuser, Wärmespeicher, Batteriepuffer für Kfz) zu nutzen. Man muß also zäh und unverdrossen weitere natürliche Puffer suchen und einspannen, um den zeitweisen Überschuß von Naturenergien zu nutzen.
Aber bei mehrtägigiger Flaute im Winter wird die Sache doch sehr schwierig. Da müßte (und wird sicher auch!) besonders viel Gehirnschmalz verkocht werden. Davon hängt die komfortable Seite der Energiewende sehr weitgehend ab. Sonst kann es gelegentlich doch einmal ungemütlich werden!
Im Bereich "Wohnen" erkenne ich in unseren Breiten immer noch große Möglichkeiten etwa 8 von 12 Monate jährlich ohne Brennstoffe nur aus der Sonne die Energie für Warmwasser und erträgliche Innentemperaturen zu überstehen. Aber kostenlos ist dieser Komfort nicht zu haben: Geeignete Wärmedämmung, diffusionsoffene Bauweise gegen Schimmelbildung, Kollektoren, Pumpen im Bereich 15 bis 30 Watt und Wärmespeicher... das kostet erst einmal, und der Nutzen kommt erst viel später. Technische Defekte im Betrieb wird man auch nicht vermeiden können. Mit Wartungsintervallen ist da einiges zu optimieren, aber auch das kostet. Wer's nicht glaubt, der sollte sich unter Bio-Solar-Haus in die Thematik einlesen. Die Sache funktioniert wirklich! Mich wundert, daß der Gesetzgeber da nicht tätig wird und solche Lösungen als Meßlatte vorgibt, wenn es denn sein muß auch mit kräftigen Zuschüssen zu den Baukosten.
"Das falsche Vorbild Deutschland" als Grundgedanke der Kritik kommt mir vor diesem Hintergrund reichlich krank vor.