Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

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DarkLightbringer
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Bundesregierung macht bislang keinerlei Anstalten, der Türsteher-Logik folgen zu wollen.
"Über all diesen ernsten Meinungsverschiedenheiten müssen wir unter Partnern die Auseinandersetzung führen", so Seibert weiter. "In aller Klarheit und - was uns betrifft - auf der Grundlage unserer Werte: Redefreiheit, Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit."
https://www.bundesregierung.de/Content/ ... ltnis.html
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Letzter-Mohikaner
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Mein Respekt für die Niederländer, die dem Außenminister des Paschas glatt die Landegenehmigung verweigert en. Die Niederländer haben noch Eier im Gegensatz zu unserer Kastratenregierung in Berlin. Nur Stärke versteht der Gröfaz vom Bosporus. Wie der jetzt wieder "Faschisten" schreit und auf den Boden stampft... Köstlich!
"Je stärker wir sind, desto unwahrscheinlicher ist der Krieg." Otto von Bismarck

"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. " Bertolt Brecht
jellobiafra
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jellobiafra »

Jetzt kann man mal sehen, was die Drohungen Erdogans wert sind.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jellobiafra »

Grund für die Verweigerung der Landeerlaubnis sei, dass die türkischen Behörden öffentlich Sanktionen angedroht hätten, sollte Cavusoglu nicht in den Niederlanden auftreten dürfen, hieß es weiter. Das mache die weitere Suche nach einer "vernünftigen Lösung" unmöglich. Obwohl das Land einen Auftritt Cavusoglus als unerwünscht bezeichnet hatte, beharrte der Minister bis zuletzt auf der Veranstaltung.
Die niederländische Regierung stellt sich auf den Standpunkt: "'Wir lassen uns nicht erpressen oder bedrohen".
Die deutsche Regierung sagt:"Wir lassen uns auch nicht erpressen oder bedrohen, erlauben aber trotzdem Wahlkampfauftritte, weil wir unseren eigenen Grundsätzen treu bleiben."

Die türkische Regierung versteht das allerdings so, dass sich Deutschland eben doch erpressen und bedrohen lässt.
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DarkLightbringer
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

jellobiafra hat geschrieben:(11 Mar 2017, 15:25)

Die niederländische Regierung stellt sich auf den Standpunkt: "'Wir lassen uns nicht erpressen oder bedrohen".
Die deutsche Regierung sagt:"Wir lassen uns auch nicht erpressen oder bedrohen, erlauben aber trotzdem Wahlkampfauftritte, weil wir unseren eigenen Grundsätzen treu bleiben."

Die türkische Regierung versteht das allerdings so, dass sich Deutschland eben doch erpressen und bedrohen lässt.
Weißt du, wie man in der Türkei die deutschen Fußballer nennt - "die Bomber". Und man hat mir gesagt, dies sei keinesfalls respektlos gemeint.
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jorikke
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jorikke »

Da machen die Holländer etwas völlig Unvernünftiges. Statt zu deeskalieren legen sie nach und sperren den türkischen Minister aus.
..und bei mir, statt dieses Hochschaukeln zu beklagen, meldet sich mein innerer Schweinehund und frohlockt.
Öffentlich werde ich mich zurück halten.
Aus meiner Bibliothek habe ich mir aber mal die deutschen Balladen geholt.
Ludwig Uhland, Schwäbische Kunde.
Jetzt habe ich mich schon mehrfach daran hochgezogen, ihr wisst schon, "Zur Rechten sah man, wie zur Linken...
Da lacht der innere Schweinehund.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

jorikke hat geschrieben:(11 Mar 2017, 16:05)

Da machen die Holländer etwas völlig Unvernünftiges. Statt zu deeskalieren legen sie nach und sperren den türkischen Minister aus.
..und bei mir, statt dieses Hochschaukeln zu beklagen, meldet sich mein innerer Schweinehund und frohlockt.
Öffentlich werde ich mich zurück halten.
Aus meiner Bibliothek habe ich mir aber mal die deutschen Balladen geholt.
Ludwig Uhland, Schwäbische Kunde.
Jetzt habe ich mich schon mehrfach daran hochgezogen, ihr wisst schon, "Zur Rechten sah man, wie zur Linken...
Da lacht der innere Schweinehund.
Deeskalation funktioniert nicht, wird in diesem Kulturkreis nur als Schwäche interpretiert.
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Zunder
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Zunder »

Klare Grenzen zu ziehen, ist eine Form von Deeskalation.
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Joker
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Joker »

Gerade 17.00 Nachrichten auf N-tv

Eine Pressekonferenz in der Erdogan behaupet die Niederländer wären die Nachfahren von Nazis

Nach der türkischen Entdeckung Kubas dürfte dies eine weitere ,sehr eigenwillige Interpretation der Geschichte sein
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Zunder
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Zunder »

Gibt's in der Türkei keine Klapsmühlen, in denen solche Knaller verwahrt werden können?
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Ammianus
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Ammianus »

Zunder hat geschrieben:(11 Mar 2017, 18:04)

Gibt's in der Türkei keine Klapsmühlen, in denen solche Knaller verwahrt werden können?
Er hat sich doch selbst eine ganz große gebaut und veranstaltet dort sogar Maskenbälle die den Karneval in Rio in den Schatten stellen.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Bielefeld09
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Bielefeld09 »

Zunder hat geschrieben:(11 Mar 2017, 18:04)

Gibt's in der Türkei keine Klapsmühlen, in denen solche Knaller verwahrt werden können?
Auch in der "Klapsmühle" wird mit Deeskalation gearbeitet.
Ist eine gute Methode.
Verbote helfen sowieso selten.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Ammianus
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Ammianus »

Hab jetzt das passende Bild gefunden:

http://www.watson.ch/International/Food ... stet-wurde
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Bielefeld09 »

Aber man kann ihn doch trotzdem reden lassen.
Fremd und Selbstgefährdung durch intensive Begleitung durch Bundespolizisten ausgeschlossen.
Und dann wieder ab in" seine Klappsmühle" , genannt Türkei.
Wo ist das Problem?
Stärke ist Gelassenheit.
Nur Schwächlinge verteidigen sich in diesem Fall mit Verboten.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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jorikke
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jorikke »

Zunder hat geschrieben:(11 Mar 2017, 18:04)

Gibt's in der Türkei keine Klapsmühlen, in denen solche Knaller verwahrt werden können?
Einzelne Klapsmühlen helfen nicht mehr.
Man sollte die Türkei überdachen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Bielefeld09 »

jorikke hat geschrieben:(11 Mar 2017, 18:59)

Einzelne Klapsmühlen helfen nicht mehr.
Man sollte die Türkei überdachen.
Das wäre einfach.
Aber einfach ist nicht immer richtig.
Erdogan ist bedenklich, aber nicht alle Türken sind fragwürdig.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Das ist eben die Art von Werbung für das Ermächtigungsgesetz, wie sie die AKP betreibt. Unsere AfD wäre da auch nicht viel anders.

Mark Rutte in Holland wird getrieben oder lässt sich treiben, die Lordkanzlerin setzt aber wie immer auf die Dynamik der Gelassenheit. Wie hat sie so schön in Bezug auf die AfD fabuliert? Wir setzen uns als Demokraten auseinander und im Stil von Demokraten.
Die Bundesregierung habe in den vergangenen Monaten immer wieder ihre große Sorge um die Beschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Türkei ausgedrückt.
https://www.bundesregierung.de/Content/ ... ltnis.html
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jorikke »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Mar 2017, 19:21)

Das wäre einfach.
Aber einfach ist nicht immer richtig.
Erdogan ist bedenklich, aber nicht alle Türken sind fragwürdig.
Du hast völlig recht.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Mar 2017, 14:24)

Den Haag hat dem Flieger des türkischen Außenminister die Landeerlaubnis versagt. Ankara droht mit Sanktionen.

MP Rutte setzt im Wahlkampf gegen Wilders auf die "gute" Variante des Populismus - man könnte auch sagen, das ist die Seehofer-Variante. In gewisser Weise senkt das den Blick schon, weil die Türsteher-Philosophie praktisch übernommen wird. Irgendwie machen jetzt alle Wahlkampf, scheint mir.
Es sind ja auch alle im Wahlkampf. ;)

Was mich wundert ist, dass ein genehmigter Flugplan erst kurz vor der Landung ausgesetzt wird, das ist höchst ungewöhnlich. Rutte wird sich auch gesagt haben, lieber ein verärgerte türkische Außenminister, als ein toter. Nicht, dass Erdogan noch einen Grund findet, in die Niederlande einzumarschieren, remember Sarajevo.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(11 Mar 2017, 16:05)

Da machen die Holländer etwas völlig Unvernünftiges. Statt zu deeskalieren legen sie nach und sperren den türkischen Minister aus.
..und bei mir, statt dieses Hochschaukeln zu beklagen, meldet sich mein innerer Schweinehund und frohlockt.
Öffentlich werde ich mich zurück halten.
Aus meiner Bibliothek habe ich mir aber mal die deutschen Balladen geholt.
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Jetzt habe ich mich schon mehrfach daran hochgezogen, ihr wisst schon, "Zur Rechten sah man, wie zur Linken...
Da lacht der innere Schweinehund.
Wenn der Erdogan so weitermacht, gibt es für die Türkei von der EU zukünftig auch mehr Steine als Brot.
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jorikke
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Mar 2017, 20:15)

Wenn der Erdogan so weitermacht, gibt es für die Türkei von der EU zukünftig auch mehr Steine als Brot.
Der Bursche ist ja nicht blöd. Sein jetziges völlig überdrehtes Verhalten hat sein Verfallsdatum vermutlich am Tag der Abstimmung.
Danach wird er damit beschäftigt sein einen großen Scherbenhaufen zusammen zu kehren.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Marcin »

Man sollte allen nicht eingebuergerten AKP-Fans die Aufenthaltsgenehmigung entziehen. Eine 5. Kolonne hat hier nichts verloren. Das sehen sogar viele integrierte und liberale Tuerken/Tuerkischstaemmige so. Wir muessen uns schon mit dem AfD-Pack, fuer welches Erdolf gerade auch noch Wahlkampf betreibt, rumschlagen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Nomen Nescio »

jellobiafra hat geschrieben:(11 Mar 2017, 15:25)

Die niederländische Regierung stellt sich auf den Standpunkt: "'Wir lassen uns nicht erpressen oder bedrohen".
Die deutsche Regierung sagt:"Wir lassen uns auch nicht erpressen oder bedrohen, erlauben aber trotzdem Wahlkampfauftritte, weil wir unseren eigenen Grundsätzen treu bleiben."
wir auch. es ist aber bei uns kein usus ein wahlkampf im ausland zu halten. nirgendwo in unseren gesetze steht was darüber.
wohl aber steht da vieles über unruhe stiften und krawallen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Mar 2017, 23:45)

Wie stellst du dir die Eskalationen vor?
update: Nazis in Deutschland, Nazis in Holland ...
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Bielefeld09 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(11 Mar 2017, 21:07)

wir auch. es ist aber bei uns kein usus ein wahlkampf im ausland zu halten. nirgendwo in unseren gesetze steht was darüber.
wohl aber steht da vieles über unruhe stiften und krawallen.
Das steht doch in Deutschland auch nicht aus.
Es geht um "Wahlkrampfreden in freien Ländern"
Lassen wir ihm dort auch scheitern.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Die EU dreht der Türkei den Geldhahn zu
https://www.tagesschau.de/inland/tuerke ... t-101.html
Von den 4,45 Milliarden Euro, die für den Zeitraum 2014 bis 2020 für die Türkei zur Verfügung stünden, seien zuletzt gerade einmal 167,3 Millionen Euro ausbezahlt gewesen, sagte Hahn in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa
So gesehen sind die wahlkämpferischen Nazi-Vergleiche richtig teuer - 2 Milliarden pro Vergleich? Nur in der Menge wäre es dann wieder günstiger, rechnerisch.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(11 Mar 2017, 21:16)

update: Nazis in Deutschland, Nazis in Holland ...
Und was bewirkt er damit?
Nichts. Allenfalls, dass er als paranoid betrachtet wird. Wobei ich der Meinung bin, dass er schlicht bildungsfern ist.
Ich gehe davon aus, dass dies:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... -oettinger

der langfristigen Entwicklung und nicht den jüngsten Erdogan Auswürfen geschuldet ist.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Bielefeld09 »

Wirtschaftlich und politisch eher ein Arsch.
Das ist Erdogan.
Politisch.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(11 Mar 2017, 20:25)

Der Bursche ist ja nicht blöd. Sein jetziges völlig überdrehtes Verhalten hat sein Verfallsdatum vermutlich am Tag der Abstimmung.
Danach wird er damit beschäftigt sein einen großen Scherbenhaufen zusammen zu kehren.
Fragt sich, ob er dann nicht nur noch die Rücklichter des EU Zugs sieht. Die EU Kommissare sind auch nicht blöd. Die fahren die Mrd Unterstützung zur EU tauglichen Entwicklung der Türkei sukzessive runter. Bis zum 16. April kann Erdogan noch oft austicken und Öttinger die Zahlungen weiter begrenzen. Wir sind uns doch bestimmt darüber einig, dass die Erdogan Türkei in der EU nichts verloren hat. Nur wird man seitens der EU clever genug sein, Erdogan keine Munition zu liefern indem man die Beitrittsgespräche abbricht. Statt dessen fährt man die Zahlungen schon mal runter und lässt die offenen Punkte weiterhin offen.

Manchmal beschleicht mich das Gefühl im Zeitalter der größenwahnsinnigen kleinen Regierungsmänner gelandet zu sein. Vielleicht sollten doch besser wir Frauen das Regieren übernehmen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Mar 2017, 23:28)

Und was bewirkt er damit? ....


Ich war ( und bin weiterhin ) der Meinung, dass wir es mit einem Potential zur Eskalation zu tun haben, Du wolltest das nicht erkennen.
Jetzt droht Erdogan den Niederlanden mit scharfen Sanktionen, die Holländern reagieren strikt. Sowas meinte ich u.a. ...
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

Es geht nun Schlag auf Schlag .... http://www.n-tv.de/politik/Tuerkei-rieg ... 41917.html

"Während die Ministerin aufgefordert wurde, auf kürzestem Wege nach Deutschland zurückzukehren, ging die niederländische Polizei am späten Samstagabend gegen türkische Demonstranten in Rotterdam vor, die vor dem türkischen Konsulat protestierten. Auf Bildern des türkischen Fernsehens war zu sehen, wie Polizisten einige Demonstranten teils unter Einsatz von Hunden und Schlagstöcken abdrängten. Nach Angaben der niederländischen Nachrichtenagentur ANP rief ein türkischer Abgeordneter die Demonstranten auf, solange zu bleiben, bis die Ministerin zu ihnen gesprochen habe. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte erklärte, dies könne nicht zugelassen werden."
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Bielefeld09 »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Mar 2017, 00:31)

Ich war ( und bin weiterhin ) der Meinung, dass wir es mit einem Potential zur Eskalation zu tun haben, Du wolltest das nicht erkennen.
Jetzt droht Erdogan den Niederlanden mit scharfen Sanktionen, die Holländern reagieren strikt. Sowas meinte ich u.a. ...
Was ein Spass.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Das türkische Außenministerium erklärte, eine Rückkehr des niederländischen Botschafters sei unerwünscht.

Es geht also tatsächlich in die Richtung, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen. Das kann wohl nur so gewollt sein. Will Erdogan ein Osmanisches Reich an der Seite der Shanghai-Staaten China und Russland ?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 01:14)

Das türkische Außenministerium erklärte, eine Rückkehr des niederländischen Botschafters sei unerwünscht.

Es geht also tatsächlich in die Richtung, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen. Das kann wohl nur so gewollt sein. Will Erdogan ein Osmanisches Reich an der Seite der Shanghai-Staaten China und Russland ?
Und dieses Land ist in der Nato ...
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Mar 2017, 02:10)

Und dieses Land ist in der Nato ...
Das meine ich ja, vielleicht gibt es einen Plan zur Neutralisierung bzw. Überlaufen der Türkei.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 02:24)

Das meine ich ja, vielleicht gibt es einen Plan zur Neutralisierung bzw. Überlaufen der Türkei.
Alles möglich.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Mar 2017, 00:31)

Ich war ( und bin weiterhin ) der Meinung, dass wir es mit einem Potential zur Eskalation zu tun haben, Du wolltest das nicht erkennen.
Jetzt droht Erdogan den Niederlanden mit scharfen Sanktionen, die Holländern reagieren strikt. Sowas meinte ich u.a. ...
Wir können das durchspielen, als worst case scenario.

NL untersagt der AKP nach türkischem Recht illegale Wahlkampfveranstaltungen auf niederländischem Boden.

Was könnte daraus resultieren?

Erdogan erklärt NL Bürger zu unerwünschten Personen, entzieht der KLM die Verkehrsrechte, sanktioniert den Handel mit den Niederlanden. Fällt Dir noch etwas ein, was sich begrenzt und mit wenig Aussicht auf Erfolg seitens der AKP Regierung bis zum 16. April etablieren und umsetzen liesse?

Angesichts des kläglichen Häufchens an pro Erdogan Demonstranten, erwartet wohl keiner von uns eine spontane Übernahme der Macht durch Erdogans “Soldaten“.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 01:14)

Das türkische Außenministerium erklärte, eine Rückkehr des niederländischen Botschafters sei unerwünscht.

Es geht also tatsächlich in die Richtung, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen. Das kann wohl nur so gewollt sein. Will Erdogan ein Osmanisches Reich an der Seite der Shanghai-Staaten China und Russland ?
In eine Richtung muss sich Erdogan orientieren, schon aus zwingenden wirtschaftlichen Gründen. Fragt sich, inwieweit Russland und China erfolgreiche Absatzmärkte für türkische Produkte darstellen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von holymoly »

Bielefeld09 hat geschrieben:(12 Mar 2017, 00:48)

Was ein Spass.
Spass? Ich glaube du erkennst den Ernst der Situation nicht.
Erdogan ist psychisch auffällig und hat noch immer die Mehrheit seines Volkes....auch der in Deutschland lebenden Türken hinter sich.
Das kann jetzt ganz schnell ganz böse eskalieren!
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von holymoly »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Mar 2017, 06:56)

Wir können das durchspielen, als worst case scenario.

NL untersagt der AKP nach türkischem Recht illegale Wahlkampfveranstaltungen auf niederländischem Boden.

Was könnte daraus resultieren?

Erdogan erklärt NL Bürger zu unerwünschten Personen, entzieht der KLM die Verkehrsrechte, sanktioniert den Handel mit den Niederlanden. Fällt Dir noch etwas ein, was sich begrenzt und mit wenig Aussicht auf Erfolg seitens der AKP Regierung bis zum 16. April etablieren und umsetzen liesse?

Angesichts des kläglichen Häufchens an pro Erdogan Demonstranten, erwartet wohl keiner von uns eine spontane Übernahme der Macht durch Erdogans “Soldaten“.
Du unterschätzt die Erdogan Befürworter. Mach das nicht an der kleinen Menge fest, die offensichtlich ist.
Der Nationalismus ist bei den Türken tief verankert und hat die Kraft selbst liberal gemäßigte zu aktivieren.
Dazu kommt noch die religiöse Komponente, die Erdogan mit der nationalistische ausspielen kann.
Dazu braucht es auch nur eine kleine Gruppe Extremisten um hier großen Schaden anzurichten.
Erdogan kann jetzt nicht mehr zurück....er wird jetzt ungeachtet der Konsequenzen alles denkbare und unvollstellbare tun, um sein Gesicht zu wahren.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von holymoly »

Erdogans Reden sind keine rhetorische Ausfälle, die im Affekt passiert sind. Er ist sich über die Tragweite und Konsequenzen durchaus bewusst.
Warum macht er es dann?

Erdogan hat den Supermarkt EU schon längst aufgegeben.
Für seine eigentliche Pläne eines neuen osmanischen Reiches...würden ihm die europäischen Demokratien eh im Wege stehen.
Da ist Russland mit Putin doch viel passender.
Er wird es jetzt so drehen, dass die EU ihn quasi zu diesem Weg genötigt hat.

Sehr geschickt.....
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

Voltaire
Ebiker
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Ebiker »

1. Zwar haben Staatsoberhäupter und Mitglieder ausländischer Regierungen weder von Verfassungs wegen noch nach einer allgemeinen Regel des Völkerrechts einen Anspruch auf Einreise in das Bundesgebiet und die Ausübung amtlicher Funktionen in Deutschland. Hierzu bedarf es der Zustimmung der Bundesregierung, in deren Zuständigkeit für auswärtige Angelegenheiten eine solche Entscheidung fällt. Soweit ausländische Staatsoberhäupter oder Mitglieder ausländischer Regierungen in amtlicher Eigenschaft und unter Inanspruchnahme ihrer Amtsautorität in Deutschland auftreten, können sie sich nicht auf Grundrechte berufen. Denn bei einer Versagung der Zustimmung würde es sich nicht um eine Entscheidung eines deutschen Hoheitsträgers gegenüber einem ausländischen Bürger handeln, sondern um eine Entscheidung im Bereich der Außenpolitik, bei der sich die deutsche und die türkische Regierung auf der Grundlage des Prinzips der souveränen Gleichheit der Staaten begegnen.
https://www.bundesverfassungsgericht.de ... 7-016.html
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Jekyll
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

schelm hat geschrieben:(11 Mar 2017, 09:57)

Was das für eine Rolle spielt ? Nun, nur die Kleinigkeit des Unterschiedes, ob man die Flüchtlinge im wesentlichen sich selber überlässt bzw.der Hilfe durch UN oder NGO's, oder die Mammutaufgabe versucht zu stemmen, sie in die Gesellschaft zu integrieren, über die erwähnten sozialen Eckpunkte.
Die Flüchtlinge werden zunächst einmal im wesentlichen davor bewahrt, abgeschlachtet zu werden. Die EU hat im Vergleich mit der Türkei schon auf dieser primären Ebene versagt bzw. sie macht da keinen vorteilhaften Eindruck. Und wenn es nach AfD ginge - und um diese Partei geht es jetzt gerade -, sähe es sogar noch schlimmer aus.
Kann das sein, oder täuscht der Eindruck Hr. Jeykill, aber von türkischer Seite bläst z.Z. viel heisse Luft in unsere Richtung ?
Diese "heiße Luft" hat offensichtlich mehr Substanz als die der deutschen Seite, insbesondere wenn man die AfD-Position mit berücksichtigt.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 01:14)

Das türkische Außenministerium erklärte, eine Rückkehr des niederländischen Botschafters sei unerwünscht.

Es geht also tatsächlich in die Richtung, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen. Das kann wohl nur so gewollt sein. Will Erdogan ein Osmanisches Reich an der Seite der Shanghai-Staaten China und Russland ?
Herzlichen Glückwunsch für den Aluhut-Beitrag des Monats!
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Die letzten Seiten....also, mir scheint, je mehr ihr schreibt und euch dabei hineinsteigert, umso mehr verschwinden die Grenzen zwischen euch und dem Objekt eurer Begierde. Das ist so faszinierend wie komisch.
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Dieter Winter
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Dieter Winter »

Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:02)

Herzlichen Glückwunsch für den Aluhut-Beitrag des Monats!
Hmmm - naja, also was das Osmanische Reich betrifft, wird das z. B. vom Spiegel so in den Raum gestellt:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 18342.html

Aktuell macht sich Erdogan in der EU nicht gerade beliebt. Dass er sich nach anderen potentiellen Verbündeten umschaut, wäre zumindest nicht gänzlich auszuschließen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jellobiafra »

Erdogan hat aber in der Vergangenheit bewiesen, dass er durchaus flexibel sein kann und auch bereit ist, über den eigenen Schatten zu springen. Seine Entschuldigung an Putin wg. des abgeschossenen Fliegers ist so ein Beispiel. Derzeit sieht er einen Vorteil darin, einige westliche Regierungen zu beleidigen, weil er unbedingt sein Referendum gewinnen will und dazu braucht er die Stimmen der Auslandstürken.
Er steht mit dem Rücken zur Wand.

Ich fände es ja cool, wenn seine Taktik nach hinten losgeht. Wenn die Auslandstürken sich öffentlich äußern: Also eigentlich war ich ja pro Referendum, aber seitdem die Regierung mit ihren schwachsinnigen
Nazivergleichen angefangen hat habe ich es mir anders überlegt.
Zuletzt geändert von jellobiafra am So 12. Mär 2017, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Dieter Winter hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:16)
Aktuell macht sich Erdogan in der EU nicht gerade beliebt.
Ich denke, das beruht mittlweile auf Gegenseitigkeit. Dass die AKP jetzt auf Wählerstimmenfang geht und ein berechtigtes Interesse an Auslandstürken hat, kann man ihr nicht verübeln. Aber dass ein Land wie Niederlande, in dem Typen wie Wilders sich austoben dürfen, sich dermaßen daneben verhält, indem es hochrangige türkische Politiker quasi zu persona non grata erklärt, ist schon ein starkes Ding. Das kann man keinem normaldenkenden Menschen mehr vermitteln. Die letzten Seiten in diesem Strang zeigen mir allerdings (wider einmal), dass die Normaldenkenden hier eh rar gesät sind.
Dass er sich nach anderen potentiellen Verbündeten umschaut, wäre zumindest nicht gänzlich auszuschließen.
Eine Um- und Neuorientierung ist ja im Ansatz bereits gegeben (gen Russland). Mit solchen Aktionen wie die in Niederlanden kann man die Türkei nur noch weiter weg von westlichen Europa treiben.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

jellobiafra hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:24)
Ich fände es ja cool, wenn seine Taktik nach hinten losgeht. Wenn die Auslandstürken sich öffentlich äußern: Also eigentlich war ich ja pro Referendum, aber seitdem die Regierung mit ihren schwachsinnigen
Nazivergleichen angefangen hat habe ich es mir anders überlegt.
Mit den "schwachsinnigen Nazivergleichen" hat nicht die türkische, sondern die deutsche Seite angefangen. Der gleichen schwachsinnigen Geistesverfassung ist zu verdanken, dass dieselben Politiker Erdogan-Anhänger ohne jedwede Differenzierung mit Pegida-Anhängern gleichgesetzt haben. Diese "Taktik" scheint allerdings komplett aufgegangen zu sein (da kein Kritik diesbezüglich weit und breit).
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Boraiel »

Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 09:25)

Ich denke, das beruht mittlweile auf Gegenseitigkeit. Dass die AKP jetzt auf Wählerstimmenfang geht und ein berechtigtes Interesse an Auslandstürken hat, kann man ihr nicht verübeln. Aber dass ein Land wie Niederlande, in dem Typen wie Wilders sich austoben dürfen, sich dermaßen daneben verhält, indem es hochrangige türkische Politiker quasi zu persona non grata erklärt, ist schon ein starkes Ding. Das kann man keinem normaldenkenden Menschen mehr vermitteln. Die letzten Seiten in diesem Strang zeigen mir allerdings (wider einmal), dass die Normaldenkenden hier eh rar gesät sind.

Eine Um- und Neuorientierung ist ja im Ansatz bereits gegeben (gen Russland). Mit solchen Aktionen wie die in Niederlanden kann man die Türkei nur noch weiter weg von westlichen Europa treiben.
Wenn man nicht ein gewisses Verständnis für die Lage der Türkei hätte, hätte man schon ganz anders reagieren müssen.
Ich sehe durchaus die Gefahr, dass die staatliche Organisation in der Türkei zusammenbricht und in Teilen auch im Hinblick darauf, habe ich den türkischen Tonfall interpretiert. Weil das alles gar nicht so verfestigt ist, muss die Regierung gegenüber Westeuropa, was sie manchmal gedemütigt hat, ihre Macht demonstrieren.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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