Dampflok94 hat geschrieben:(24 Feb 2017, 12:38)Klingt alles nett. Hat aber Nebenwirkungen. Nehmen wir an, man nimmt einen Spitzenmanager der Pharmaindustrie als Minister. Der weiß garantiert wovon er redet. Aber ich möchte nicht wissen, was dann los wäre. "Die Pharmalobby muß jetzt nicht mehr beim Minister antichambrieren, der Minister ist die Lobby." So etwa wäre zu hören. Alle, die richtig Ahnung haben, sind bereits Teil des Systems.
Das ist nun das andere Extrem, dazwischen gibt es ja wohl noch Bandbreiten.
Herr Lauterbach zB., der nach meiner Erinnerung statt Gröhe auch im Gespräch war, ist Mediziner und Medizinforscher gewesen. Dabei war er natürlich auch im weiteren Sinne "Teil des Systems", aber sicher nicht mit den selben Hemmungen bzgl. größerer Umgestaltungen ausgestattet wie jemand, der 5 Jahre Vorstand F+E bei Sanofi gewesen ist.
Oder einfach nur mal Medizin studiert und Arzt gewesen sein, oder von mir aus auch Apotheker, wäre auch schon hilfreich.
Ich sage auch nicht, dass Fachwissen eine zwingende Voraussetzung für ein Ministeramt ist. Persönliche Skills wie Glaubwürdigkeit, Integrität, analytische Auffassungsgabe, Kommunikation, Charisma, Durchsetzungsvermögen, Standing sind sicher wichtiger. Aber hilfreich ist etwas Ahnung vom Thema schon. Es ist vor allem ein Startvorteil, schließlich ist man ja (ggf) nur vier Jahre im Amt.