Cat with a whip hat geschrieben:(07 Dec 2016, 18:09)
Sprache ist ein Abbild von Realitäten. Innerhalb von Machtgefällen sorgt die Aktzeptanz und Nichtakzeptanz für einen Zwang. Gegen den Zwang kann dann durch Initiative ein Gegendruck entstehen, der sich dann doch durchsetzt. Das ist kein Widerspruch dazu dass Sprache lebt und sich trotzdem verändert, weil Kultur sich auch entwickelt und verändert.
So wurde noch vor 50 Jahren überwiegend in Deutschland Frauen der Zugang zu klassischen Männerberufen verwehrt. Infolgedessen gab es keine Berufsbezeichnung "Feuerwehrfrau". Das waren zuvor nur lokale Seltenheiten oder in Kriegszeiten, als ihnen bestenfalls der Status von "Feuerwehrhelferinnen" zugestanden wurde. Erst nach und nach drängten Frauen auf Umwegen und teils auch illegal in diesen Beruf. Und dann nur als sog. "Feuerwehrassistentinnen" in den 70ern wie auch zuvor nur als "Helferinnen".
Das Wort "Feuerwehrfrau", das einen gleichgestellten Rang symbolisiert ist heute in Deutschland kaum länger als eine Generation in aller Munde. Sprache lebt und ist ein Abbild der sich ändernden Realität. Interessant dabei ist unsere schlechte Wahrnehmung solcher Vorgänge, die sich als Veränderungen über Jahrzehnte hinziehen und unsere schlechte Erinnerung an die Zeit vor dem status quo, der leichtfertig als althergebracht angesehen wird.
Richtig - Sprache lebt und Sprache verändert sich. Was sich aber
nicht verändert, ist die
Grundstruktur der/einer Sprache. ==> das grammatische Geschlecht (Genus) und dieses hat in der Evolution der Sprache nichts, aber auch gar nichts mit dem biologischen/natürlichen Geschlecht (Sexus) zu tun.
Deutsch gehört zur Indoeuropäischen-/Indigermanischen Sprachfamilie und diese Sprachfamilie kennt drei grammatische Genera - Neutrum, Maskulinum und Femininum.
Das grammatische Neutrum ist die früheste Form des grammatischen Genus - es bedeutet in der Sprachevolution
Substantive, die Abstraktionen bzw Ergebnisse von Handlung bzeichnen, das Maskulinum bildet sprachevolutionär den Kontrast zum Neutrum und wird als
Standardgenus bezeichnet. Die Genra Neutrum und Maskulinum bilden
keinen Plural, sie stehen
immer im Singular.
Das grammatische Femininum als sprachevolutionär jüngste Form des grammatischen Genus - zum Femininum gehören
Ableitungen mit komplexer abstrakter Bedeutung und einem speziellen Suffix. Das grammatische Femininum entwickelte sich, weil die urindoeuropäische Sprachen nicht zwischen Substantiv und Adjektiv unterschieden hat, was wiederum nichts anderes bedeutet, als dass das grammatische Femininum
Abstaktion(en) von Eigenschaften bezeichnet.
So viel zum Thema "Sprache ist ein Abbild von Realitäten. Innerhalb von Machtgefällen sorgt die Aktzeptanz und Nichtakzeptanz für einen Zwang" - das ist völliger Nonsens und kann nur der Hirnakrobatik von jemandem entspringen, der so gar keine Ahnung von Evolution der Sprache, ihrer Grammatik und Syntax hat und in seiner Paranoia ständig irgendwelche Benachteiligungen und Diskriminierungen konstuieren muss.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen