Brauchen wir eine neue liberale Partei?

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lili 1
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Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Hallo,

Findet ihr auch, dass wir in Deutschland eine neue liberale Partei brauchen? Die nicht Neoliberal ist, sondern sich auch um die Belange aller Menschen kümmert?
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Provokateur
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Provokateur »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:18)

Hallo,

Findet ihr auch, dass wir in Deutschland eine neue liberale Partei brauchen? Die nicht Neoliberal ist, sondern sich auch um die Belange aller Menschen kümmert?
Haben wir doch. Die Piratenpartei.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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JJazzGold
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von JJazzGold »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:18)

Hallo,

Findet ihr auch, dass wir in Deutschland eine neue liberale Partei brauchen? Die nicht Neoliberal ist, sondern sich auch um die Belange aller Menschen kümmert?
Nein, da der Neoliberlismus sich um diese Belange kümmert.

»Liberalismus« ohne »Neo« – das ist die Lehre von der Freiheit. Einst wurde sie erfunden, weil Könige und andere Herrscher die Bürger unterdrückten. Die einzelnen Bürger sollten die Möglichkeit erhalten, sich frei zu entwickeln. Zu lernen, was sie wollten, und die Arbeit anzustreben, zu der sie Lust hatten. Sich zu treffen und zu verbünden, mit wem sie wollten, Firmen zu gründen, wenn es ihnen passte.

Bloß im wahren Leben entwickelte sich dann auch ein Problem: Manche Unternehmen wurden größer und größer, und weil sie kaum kontrolliert wurden, verdrängten sie andere Unternehmen oder kauften sie einfach auf. Sie wurden zu mächtig und kümmerten sich zu wenig um ihre Arbeiter und ihre Kunden. Viele Arbeiter dagegen verdienten zu wenig, und wer keine Arbeit hatte oder krank wurde, dem fehlte schnell das Nötigste zum Leben. Die Folge: Die allzu freie Gesellschaft zerfiel in Arm und Reich, Mächtig und Ohnmächtig. Sie brauchte neue Regeln.

Aus diesem Grund erfanden bedeutende Denker und Politiker vor rund 70 Jahren einen neuen Liberalismus, eben den Neoliberalismus. Die Bürger sollten weiter frei sein, sich zu entwickeln und nach Wohlstand zu streben. Aber der Staat sollte dafür sorgen, dass es fair zugeht. Er sollte streng kontrollieren, dass nicht ein paar Unternehmen zu mächtig werden und junge Firmen mit tollen Ideen einfach zerstören. Der Wettbewerb zwischen den Ideen sollte sich entwickeln, und die beste sollte gewinnen. Ebenso sollte der Staat ein stabiles Netz aufspannen für arbeitslose oder kranke Menschen, die ins Leere zu fallen drohen. Herauskommen sollte ein Land, in dem der Arme nicht arm bleiben muss, wenn er sich bemüht, und der Reiche nicht reicher wird, wenn er gar nichts leistet.

Diese Idee vom Neoliberalismus wurde zur Grundlage für das, was die Deutschen ihre »soziale Marktwirtschaft« nennen. Am Markt sollen freie Bürger um die besten Jobs und freie Unternehmer um die besten Ideen ringen. Aber es muss dabei »sozial« zugehen, sodass die Verlierer eine zweite Chance erhalten und die Gewinner nicht allzu mächtig und übermütig werden.

Deshalb passen heute Leute in Diensten des Staates darauf auf, dass die Unternehmen auch wirklich fair miteinander um die Kunden kämpfen und dass nicht beispielsweise eine einzige Autofirma alle anderen aufkaufen kann. Deshalb hat Deutschland seinen so genannten Sozialstaat, der Arbeitslosen, Kranken und armen Kindern und Erwachsenen unter die Arme greift.

Merkwürdig, wie der Ausdruck »Neoliberalismus« seine Bedeutung verändert hat. Die Neoliberalen, das waren eigentlich die Gründer der sozialen Marktwirtschaft, heute aber soll der Begriff oft solche Leute bezeichnen, die dieser sozialen Marktwirtschaft den Rücken kehren wollen.

Es geschieht gar nicht so selten, dass Menschen wichtige Begriffe plötzlich neu verwenden. Deshalb reicht es nicht, einen Begriff nur zu benutzen. Die Menschen, die miteinander reden, müssen sich auch auf seine Bedeutung verständigen. Wenn Ihr also irgendwann mal hört, wie jemand Euch oder einen Freund von Euch als »neoliberal« beschimpft, dann könnt Ihr fragen: Weißt Du denn gar nicht, woher der Begriff stammt? Er meint doch gerade die Ideen, aus denen unsere soziale Marktwirtschaft geboren wurde.

http://www.zeit.de/2010/48/Wirtschaft-fuer-Kinder
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Provokateur hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:22)

Haben wir doch. Die Piratenpartei.
Ja aber die schafft es leider nicht.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Provokateur »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:44)

Ja aber die schafft es leider nicht.
Dann liegt es aber an den Bürgern und nicht and er Partei. Was nützen uns tausend neue Parteien, wenn sie keiner wählt?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:33)

Nein, da der Neoliberlismus sich um diese Belange kümmert.

»Liberalismus« ohne »Neo« – das ist die Lehre von der Freiheit. Einst wurde sie erfunden, weil Könige und andere Herrscher die Bürger unterdrückten. Die einzelnen Bürger sollten die Möglichkeit erhalten, sich frei zu entwickeln. Zu lernen, was sie wollten, und die Arbeit anzustreben, zu der sie Lust hatten. Sich zu treffen und zu verbünden, mit wem sie wollten, Firmen zu gründen, wenn es ihnen passte.

Bloß im wahren Leben entwickelte sich dann auch ein Problem: Manche Unternehmen wurden größer und größer, und weil sie kaum kontrolliert wurden, verdrängten sie andere Unternehmen oder kauften sie einfach auf. Sie wurden zu mächtig und kümmerten sich zu wenig um ihre Arbeiter und ihre Kunden. Viele Arbeiter dagegen verdienten zu wenig, und wer keine Arbeit hatte oder krank wurde, dem fehlte schnell das Nötigste zum Leben. Die Folge: Die allzu freie Gesellschaft zerfiel in Arm und Reich, Mächtig und Ohnmächtig. Sie brauchte neue Regeln.

Aus diesem Grund erfanden bedeutende Denker und Politiker vor rund 70 Jahren einen neuen Liberalismus, eben den Neoliberalismus. Die Bürger sollten weiter frei sein, sich zu entwickeln und nach Wohlstand zu streben. Aber der Staat sollte dafür sorgen, dass es fair zugeht. Er sollte streng kontrollieren, dass nicht ein paar Unternehmen zu mächtig werden und junge Firmen mit tollen Ideen einfach zerstören. Der Wettbewerb zwischen den Ideen sollte sich entwickeln, und die beste sollte gewinnen. Ebenso sollte der Staat ein stabiles Netz aufspannen für arbeitslose oder kranke Menschen, die ins Leere zu fallen drohen. Herauskommen sollte ein Land, in dem der Arme nicht arm bleiben muss, wenn er sich bemüht, und der Reiche nicht reicher wird, wenn er gar nichts leistet.

Diese Idee vom Neoliberalismus wurde zur Grundlage für das, was die Deutschen ihre »soziale Marktwirtschaft« nennen. Am Markt sollen freie Bürger um die besten Jobs und freie Unternehmer um die besten Ideen ringen. Aber es muss dabei »sozial« zugehen, sodass die Verlierer eine zweite Chance erhalten und die Gewinner nicht allzu mächtig und übermütig werden.

Deshalb passen heute Leute in Diensten des Staates darauf auf, dass die Unternehmen auch wirklich fair miteinander um die Kunden kämpfen und dass nicht beispielsweise eine einzige Autofirma alle anderen aufkaufen kann. Deshalb hat Deutschland seinen so genannten Sozialstaat, der Arbeitslosen, Kranken und armen Kindern und Erwachsenen unter die Arme greift.

Merkwürdig, wie der Ausdruck »Neoliberalismus« seine Bedeutung verändert hat. Die Neoliberalen, das waren eigentlich die Gründer der sozialen Marktwirtschaft, heute aber soll der Begriff oft solche Leute bezeichnen, die dieser sozialen Marktwirtschaft den Rücken kehren wollen.

Es geschieht gar nicht so selten, dass Menschen wichtige Begriffe plötzlich neu verwenden. Deshalb reicht es nicht, einen Begriff nur zu benutzen. Die Menschen, die miteinander reden, müssen sich auch auf seine Bedeutung verständigen. Wenn Ihr also irgendwann mal hört, wie jemand Euch oder einen Freund von Euch als »neoliberal« beschimpft, dann könnt Ihr fragen: Weißt Du denn gar nicht, woher der Begriff stammt? Er meint doch gerade die Ideen, aus denen unsere soziale Marktwirtschaft geboren wurde.

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Aber damals war die FDP auch nicht so . Ich meinte eher eine liberale Partei mit humanitären Werten. Die das Individuum schätzt, aber nicht nur Reiche bevorzugt. Danke übrigens für dein Beitrag und du hast Recht, man übernimmt Begriffe und man weiß gar nicht woher dieser Begriff kommt. Ich formuliere es anders. Es geht mir um eine Partei die einfach Alternativen schafft, damit jeder sich frei entfalten kann.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Provokateur hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:48)

Dann liegt es aber an den Bürgern und nicht and er Partei. Was nützen uns tausend neue Parteien, wenn sie keiner wählt?
Aber die Piraten waren am Anfang doch sehr beliebt, aber warum hat sie sich nicht langfristig gehalten? Sei es auch nur über 5 %.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Provokateur »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:52)

Aber die Piraten waren am Anfang doch sehr beliebt, aber warum hat sie sich nicht langfristig gehalten? Sei es auch nur über 5 %.
Wegen Führungsstreitigkeiten und dem Auftreten als unorganisierter Haufen. Zudem sind viele wichtige und beliebte "Köpfe" wie Weisband und Lauer abgesprungen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Svi Back »

Provokateur hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:54)

Wegen Führungsstreitigkeiten und dem Auftreten als unorganisierter Haufen. Zudem sind viele wichtige und beliebte "Köpfe" wie Weisband und Lauer abgesprungen.
für eine weitere linke Partei nach SPD, Linke, Grüne und CDU war schlicht kein Platz mehr.
Deren Untergang war völlig erwartbar.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Alexyessin »

Svi Back hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:55)

für eine weitere linke Partei nach SPD, Linke, Grüne und CDU war schlicht kein Platz mehr.
Deren Untergang war völlig erwartbar.
Ja, genau, alles linke Parteien.
Lasst euch doch mal bitte was neues einfallen........
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Svi Back »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:57)

Ja, genau, alles linke Parteien.
Lasst euch doch mal bitte was neues einfallen........
nö, warum auch, denn so sehen das viele. Du nicht-ja meinetwegen.
Es gibt aber auch andere Sichten auf Dinge als deine.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Ich finde das bedingungslose Grundeinkommen schon sehr liberal.
Svi Back

Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Svi Back »

ein bedingungsloses Grundeinkommen des Staates ist liberal?
Und das gleich "sehr".
Ich find das Forum geil. :D
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von JJazzGold »

"lili 1"

Aber damals war die FDP auch nicht so .
Ich verfolge die FDP nun seit ein paar Jahrzehnten und finde, dass sie in ihrer Grundausrichtung immer schon so war. Sie hat zwar immer wieder Anlass zu kritischer Überprüfung geboten,die zumeist koalitionärem Konsens zu verdanken waren, sich aber unter dem Strich nie von dieser Grundausrichtung entfernt.

Ich meinte eher eine liberale Partei mit humanitären Werten. Die das Individuum schätzt, aber nicht nur Reiche bevorzugt. Danke übrigens für dein Beitrag und du hast Recht, man übernimmt Begriffe und man weiß gar nicht woher dieser Begriff kommt. Ich formuliere es anders. Es geht mir um eine Partei die einfach Alternativen schafft, damit jeder sich frei entfalten kann.
Noch humanitärer, als in einer sozialen Marktwirtschaft, gekoppelt mit garantiertem Datenschutz, Meinungsfreiheit und in einer Gesellschaft, die nahezu jegliche persönliche Entwicklung garantiert und unterstützt, kann sich meines Erachtens niemand entfalten.

Deshalb kann ich mir nicht so recht vorstellen, was Sie mit "freier Entfaltung" meinen. Vielleicht könnten Sie an einem Beispiel verdeutlichen, was Ihnen vorschwebt?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Svi Back hat geschrieben:(12 Sep 2016, 12:29)

ein bedingungsloses Grundeinkommen des Staates ist liberal?
Und das gleich "sehr".
Ich find das Forum geil. :D
Freie Entfaltung. Selber Entscheiden wie viel man Arbeiten kann. Außerdem braucht man sowieso eine Alternative bezüglich der Arbeitskräfte. Durch die Digitalisierung braucht man Alternativen. Dann hat es noch ein anderen Vorteil gerade wenn es um das Betreuungsgeld geht. Die Piraten haben dagegen gestimmt und dass bedingungslose Grundeinkommen als Alternative angeboten, damit die Eltern Handlungsspielraum haben. Außerdem geht es bei dem Liberalismus darum, dass der Staat kein Zwang ausübt. Es ist ja kein Anarchismus den Staat komplett abzulehnen, sondern, dass der Staat die Freiheit erst ermöglicht.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Sep 2016, 12:46)

Ich verfolge die FDP nun seit ein paar Jahrzehnten und finde, dass sie in ihrer Grundausrichtung immer schon so war. Sie hat zwar immer wieder Anlass zu kritischer Überprüfung geboten,die zumeist koalitionärem Konsens zu verdanken waren, sich aber unter dem Strich nie von dieser Grundausrichtung entfernt.




Noch humanitärer, als in einer sozialen Marktwirtschaft, gekoppelt mit garantiertem Datenschutz, Meinungsfreiheit und in einer Gesellschaft, die nahezu jegliche persönliche Entwicklung garantiert und unterstützt, kann sich meines Erachtens niemand entfalten.

Deshalb kann ich mir nicht so recht vorstellen, was Sie mit "freier Entfaltung" meinen. Vielleicht könnten Sie an einem Beispiel verdeutlichen, was Ihnen vorschwebt?
Mein Eindruck war, dass die FDP eher für reiche Unternehmen waren und sie hauptsächlich nicht für den normalen Bürger. Ich konnte mich noch erinnern, dass z.B Martin Lindner meinte wir müssen alle sparen und die Hartz 4 Empfänger noch mehr Kürzungen bekommen. Es erweckte sich für mich den Eindruck, dass nur ganz Reiche von dieser Politik profitieren.

Mit freier Entfaltung meine ich, dass jeder sich individuell Verwirklichen kann. Gerade im Bildungspolitischen Spektrum war dass ja nicht der Fall. Damals war die FDP dafür dass ein dreigliedriges Bildungssystem das Beste sei. Jetzt sagen sie das es mehrere Alternativen gibt. Mein Gefühl ist es immer noch, dass sie eher eine Hierarchie weiterführen möchten. Es muss jetzt keine Gesamtschule kommen. Mir geht es eher darum, dass nur selektiert wird. Aber die Individualität wird doch dadurch gar nicht zur Kenntnis genommen. Da fand ich die Idee der Piraten besser, so eine Art Kursunterricht durchzuführen.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:33)

Nein, da der Neoliberlismus sich um diese Belange kümmert.
Aus diesem Grund erfanden bedeutende Denker und Politiker vor rund 70 Jahren einen neuen Liberalismus, eben den Neoliberalismus. Die Bürger sollten weiter frei sein, sich zu entwickeln und nach Wohlstand zu streben. Aber der Staat sollte dafür sorgen, dass es fair zugeht. Er sollte streng kontrollieren, dass nicht ein paar Unternehmen zu mächtig werden und junge Firmen mit tollen Ideen einfach zerstören. Der Wettbewerb zwischen den Ideen sollte sich entwickeln, und die beste sollte gewinnen. Ebenso sollte der Staat ein stabiles Netz aufspannen für arbeitslose oder kranke Menschen, die ins Leere zu fallen drohen. Herauskommen sollte ein Land, in dem der Arme nicht arm bleiben muss, wenn er sich bemüht, und der Reiche nicht reicher wird, wenn er gar nichts leistet.

Diese Idee vom Neoliberalismus wurde zur Grundlage für das, was die Deutschen ihre »soziale Marktwirtschaft« nennen.
Das ist allerdings nicht der "Neoliberalismus" der Chikago Boys, der chilenischen Militärdiktatur oder der Thatcher- oder Reagan-Epoche. Ich habe mich schon oft gefragt, warum es weder bei den "Neoliberalen" der ersten Kategorie noch bei denen der zweiten Kategorie ernsthafte Abgrenzungsbemühungen oder Neuselbstverortungen (einschließlich Umbenennung) gab und gibt. Und die Neoliberalen der sozialen Marktwirtschaft akzeptieren stillschweigend die auch pejorative Verwendung von "Neoliberalismus" als ideologischen Kampfbegriff.

Solange das so ist, beobachte ich lieber die links- und/oder sozialliberalen Strömungen, die es sowohl bei den Grünen, der Linkspartei und der Piratenpartei gibt. Wenn ich auch wenig Hoffnung habe, dass es zur Ausgründung einer klar linksliberalen Partei ohne thematische Einengung (Umweltthemen bei den einen, Digitalwirtschaft bei den anderen) kommt. Der deutliche Männerüberhang bei den Piraten steht in meinen Augen auch völlig einer Sicht in die Quere, sie irgendwie "liberal" zu sehen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Ich persönliche finde die Grünen nicht wirklich liberal. Ich finde die bevormunden viel zu extrem. Es darf kein Fleisch mehr in den Kantinen angeboten werden u.s.w.
Bei den Linken stört mich die Familienpolitik. Es geht um mehr Kitas, aber was ist mit den Kindern die sich in Krippen nicht wohlfühlen und die Eltern habe keine andere Wahl. Denn sie müssen die Kinder irgendwo Unterbringen. Man will den Eltern eigentlich indirekt sagen geht wieder Arbeiten und der Staat sorgt sich um die Kinder. Man kann dieses Modell wählen, aber etwas andere ist nicht möglich, weil die finanziellen Mittel dazu fehlen.
Diese Kritik geht nicht nur an die Linken. Damit meine ich auch die SPD, Grüne und auch die FDP+ einige Teilen von der CDU. Die CSU macht es eher aus konservativen Gründen. Mir geht es um die Wahlfreiheit.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von JJazzGold »

"lili 1"

Mein Eindruck war, dass die FDP eher für reiche Unternehmen waren und sie hauptsächlich nicht für den normalen Bürger. Ich konnte mich noch erinnern, dass z.B Martin Lindner meinte wir müssen alle sparen und die Hartz 4 Empfänger noch mehr Kürzungen bekommen. Es erweckte sich für mich den Eindruck, dass nur ganz Reiche von dieser Politik profitieren.
Ich kann mich zwar nicht einen solchen Fall erinnern, aber wenn alle den Gürtel enger schnallen müssen, dann wirkt sich das auf alle Ebenen aus.

Meiner Erinnerung nach wollte Lindner sogar die Zusatzverdienstgrenze anheben und kassierte dafür massive Kritik. Nach Politik nur für Reiche sieht das für mich nicht aus.
Mit freier Entfaltung meine ich, dass jeder sich individuell Verwirklichen kann. Gerade im Bildungspolitischen Spektrum war dass ja nicht der Fall. Damals war die FDP dafür dass ein dreigliedriges Bildungssystem das Beste sei. Jetzt sagen sie das es mehrere Alternativen gibt. Mein Gefühl ist es immer noch, dass sie eher eine Hierarchie weiterführen möchten. Es muss jetzt keine Gesamtschule kommen. Mir geht es eher darum, dass nur selektiert wird. Aber die Individualität wird doch dadurch gar nicht zur Kenntnis genommen. Da fand ich die Idee der Piraten besser, so eine Art Kursunterricht durchzuführen.
Ich bin nach wie vor für das dreigliedrige System, da mir bisher kein anderes System eine höhere Effektivität aufzeigen konnte.
Von einer Gesamtschule halte überhaupt nichts. Die konnte ich bei meinem jüngsten Patenkind eine Weile hautnah miterleben, mit allen negativen Auswirkungen.

Solange man es nicht auf den Rücken der Kinder ausbadet, können aber durchaus andere Angebote existieren. Das sieht wohl auch die FDP inzwischen so. Und Angebote existieren heutzutage doch reichlich, vom direkten Bildungsweg über den zweiten und dritten.

Wie sich die Piraten ihr modulares Bildungssystem konkret vorstellen, hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Das klingt für mich nach Uni ab der ersten Klasse. Aber das Thema Bildung ist mit mir ohnehin schwer zu diskutieren. Ich bin eine absolute Verfechterin der umfassenden Allgemeinbildung, weshalb mir z.B. Zeiteinsparungen zugunsten von Fachidiotie widerstreben.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von JJazzGold »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 12:15)

Ich finde das bedingungslose Grundeinkommen schon sehr liberal.
Das nennt sich bei der FDÜ Bürgergeld.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Und würden wir über das Wetter diskutieren, kurze Zeit später wären wir bei der AfD. :| Einige Beiträge dorthin verschoben, ihr wisst schon wo.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Sep 2016, 13:35)

Ich kann mich zwar nicht einen solchen Fall erinnern, aber wenn alle den Gürtel enger schnallen müssen, dann wirkt sich das auf alle Ebenen aus.

Meiner Erinnerung nach wollte Lindner sogar die Zusatzverdienstgrenze anheben und kassierte dafür massive Kritik. Nach Politik nur für Reiche sieht das für mich nicht aus.

Von wem kam die Kritik? Aus der eigenen Partei oder außerhalb? Ich habe persönlich nichts gegen den Satz: Wir müssen den Gürtel enger schnallen. Den finde ich sogar besser als ,, Wir schaffen das" :rolleyes: Mir ging es auch gar nicht darum ihn persönlich zu kritisieren. Er hat ja nur das wiedergegeben, was die Partei gesagt hat. Aber er hat den Vorschlag gemacht ALG II Regelsatz bis zu 100 Euro zu kürzen. Da stellt man sich natürlich die Frage ob nur die Hartz 4 Empfänger davon betroffen sind oder jeder Bürger?

Ich bin nach wie vor für das dreigliedrige System, da mir bisher kein anderes System eine höhere Effektivität aufzeigen konnte.
Von einer Gesamtschule halte überhaupt nichts. Die konnte ich bei meinem jüngsten Patenkind eine Weile hautnah miterleben, mit allen negativen Auswirkungen.

Solange man es nicht auf den Rücken der Kinder ausbadet, können aber durchaus andere Angebote existieren. Das sieht wohl auch die FDP inzwischen so. Und Angebote existieren heutzutage doch reichlich, vom direkten Bildungsweg über den zweiten und dritten. Ich muss ehrlich sagen, dass ich Beiden für Suboptimal halte. Bei der Gesamtschule habe ich den Eindruck, dass es mehr darum geht die Gruppenzusammengehörigkeit zu fördern. Das sieht man allein durch Gruppenarbeit u.s.w. Die linke Ideologie wäre, dass jeder aus den unterschiedlichen Schichten zusammenkommen. Damit keine Ausgrenzung stattfindet. Ich finde es auch gut, dass unterschiedliche Schichten zusammenkommen. Aber nur Sozialpolitische Aspekte reichen nicht. Ich habe da ehrlich gesagt die Befürchtung, dass die einzelne Person im Stich gelassen wird. Das dreigliedrige Schulsystem selektiert nur und Individuell ist es auch nicht gerade. Was ist wenn ein Kind zu keinem dieser Kategorien passt. Ich finde es besser, wenn es mehrere pädagogische Konzepte gibt und man dann halt frei wählen kann, was einem besser liegt.

Wie sich die Piraten ihr modulares Bildungssystem konkret vorstellen, hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Das klingt für mich nach Uni ab der ersten Klasse. Aber das Thema Bildung ist mit mir ohnehin schwer zu diskutieren. Ich bin eine absolute Verfechterin der umfassenden Allgemeinbildung, weshalb mir z.B. Zeiteinsparungen zugunsten von Fachidiotie widerstreben.
Ja genau dafür bin ich auch. Weil ich denke jedes Kind hat unterschiedliche Interessen. Ich glaube das derzeitige System berücksichtigt das wenig. Vielleicht müsste man diesbezüglich noch überlegen wie man die Allgemeinbildung dort besser unterbringen kann.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Sep 2016, 13:46)

Das nennt sich bei der FDÜ Bürgergeld.
Ja die Idee wäre auch gut. Aber so wie ich die FDP verstanden habe, ist dass ein Ersatz für Hartz 4?
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von CaptainJack »

Nein, wir brauchen keine neue! Wir müssen nur die FDP zu altem Glanze verhelfen. Es liegt alles an uns Wählern!
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von gallerie »

CaptainJack hat geschrieben:(12 Sep 2016, 15:45)

Nein, wir brauchen keine neue! Wir müssen nur die FDP zu altem Glanze verhelfen. Es liegt alles an uns Wählern!
...dazu müsste sich die FDP neu erfinden.
Ich sehe alle Themen der FDP von anderen Parteien besetzt. Als neoliberale Partei der 60er Jahre aufzutreten wäre so, als wenn
die Schreibmaschine ein come back feiern würde.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Ebiker »

Provokateur hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:22)

Haben wir doch. Die Piratenpartei.
das sind grüne mit Internet
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Nein, wir brauchen keine neue! Wir müssen nur die FDP zu altem Glanze verhelfen. Es liegt alles an uns Wählern!
Wie wollen wir das anstellen, die Partei muss dass doch selber machen. Außerdem müssten noch einige Politiker diese Partei verlassen.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Realist2014 »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 17:23)

Wie wollen wir das anstellen, die Partei muss dass doch selber machen. Außerdem müssten noch einige Politiker diese Partei verlassen.

WER denn?

Es sind doch kaum noch "alte" da....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

WER denn?

Es sind doch kaum noch "alte" da...
Wenn man eine Partei reformieren will, wird sich auch das Wahlprogramm mit verändern. Deshalb werden einige Politiker da sicherlich nicht mitziehen. Es sei denn sie verändern ihre auch ihre Meinung. Ich meinte das generell ohne eine bestimmte Person anzugreifen.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von JJazzGold »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 14:26)

Ja die Idee wäre auch gut. Aber so wie ich die FDP verstanden habe, ist dass ein Ersatz für Hartz 4?
Das FDP Bürgergeld soll an Bedürftige gezahlt werden, das ist richtig. Allerdings enthält das FDP Konzept im Gegensatz zu Hartz IV einen höheren Freibetrag für zusätzliche Einkommen, die Abzüge werden vom Brutto und nicht vom Netto genommen und verringern sich mit steigendem zusätzlichen Einkommen bis auf 10%.

Das ist grob skizziert, was ich davon im Bezug auf Hartz IV Ersatz noch in Erinnerung habe.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Das FDP Bürgergeld soll an Bedürftige gezahlt werden, das ist richtig. Allerdings enthält das FDP Konzept im Gegensatz zu Hartz IV einen höheren Freibetrag für zusätzliche Einkommen, die Abzüge werden vom Brutto und nicht vom Netto genommen und verringern sich mit steigendem zusätzlichen Einkommen bis auf 10%.

Das ist grob skizziert, was ich davon im Bezug auf Hartz IV Ersatz noch in Erinnerung habe. [/color]
An sich finde ich die Idee gar nicht schlecht. Wenn ich nochmal auf das bedingungslose Grundeinkommen zurückkomme. War das ja die Alternative zur Digitalisierung in unserer Gesellschaft. Denn durch die Digitalisierung würden Arbeitsplätze wegfallen. Meiner Meinung nach kann es ja auch das Bürgergeld sein. Wir haben zwar Hartz 4, doch ich finde, dass es keine Perspektive auf Dauer ist.
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frems
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von frems »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:18)

Hallo,

Findet ihr auch, dass wir in Deutschland eine neue liberale Partei brauchen? Die nicht Neoliberal ist, sondern sich auch um die Belange aller Menschen kümmert?
Der Bedarf ist wohl nicht da. Neben der Piratenpartei gab's noch die Neuen Liberalen (https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Liberale), die eine FDP-Abspaltung sind (waren?) und auch einige Piraten und Sozialdemokraten bei sich aufnahmen. Bei Wahlen laufen sie aber halt immer nur unter "Sonstiges". Interessiert sich aktuell kein Mensch für. Oder nehmen wir die AfD-Abspaltung ALFA, die zwar ein erzreaktionäres Gesellschaftsbild hat, aber zumindest ein paar wirtschaftsliberale Standpunkte. Wer wählt die schon?
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Realist2014
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Realist2014 »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 19:11)

An sich finde ich die Idee gar nicht schlecht. Wenn ich nochmal auf das bedingungslose Grundeinkommen zurückkomme. War das ja die Alternative zur Digitalisierung in unserer Gesellschaft. Denn durch die Digitalisierung würden Arbeitsplätze wegfallen. Meiner Meinung nach kann es ja auch das Bürgergeld sein. Wir haben zwar Hartz 4, doch ich finde, dass es keine Perspektive auf Dauer ist.

das wird es NICHT geben

das ist nur der "feuchte Traum" der Geringqualifizierten, die mit Arbeit auf "Kriegsfuss " stehen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von watisdatdenn? »

Ebiker hat geschrieben:(12 Sep 2016, 16:47)
das sind grüne mit Internet
Nicht vergessen das waren mal harte nazis die mit äußerster Skepsis beurteilt wurden.
http://m.spiegel.de/politik/deutschland ... referrrer=
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JJazzGold
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von JJazzGold »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 19:11)

An sich finde ich die Idee gar nicht schlecht. Wenn ich nochmal auf das bedingungslose Grundeinkommen zurückkomme. War das ja die Alternative zur Digitalisierung in unserer Gesellschaft. Denn durch die Digitalisierung würden Arbeitsplätze wegfallen. Meiner Meinung nach kann es ja auch das Bürgergeld sein. Wir haben zwar Hartz 4, doch ich finde, dass es keine Perspektive auf Dauer ist.
Die Digitalisierung lässt sich nicht rückgängig machen, man wird sich ergo mit ihr beschäftigen müssen, am besten so früh wie möglich. Da ich die Zeit vor der Digitalisierung noch kenne, halte ich sie sogar für ausgesprochen hilfreich.

Hartz IV war nie auf Dauer gedacht, das ist auch das Bürgergeld nicht, beides ist nur als gesicherter Zwischenzustand konzipiert, der so schnell wie möglich verlassen werden sollte.

PS: Klappt ja schon ganz prima. :thumbup:
Zuletzt geändert von JJazzGold am Montag 12. September 2016, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Der Bedarf ist wohl nicht da. Neben der Piratenpartei gab's noch die Neuen Liberalen (https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Liberale), die eine FDP-Abspaltung sind (waren?) und auch einige Piraten und Sozialdemokraten bei sich aufnahmen. Bei Wahlen laufen sie aber halt immer nur unter "Sonstiges". Interessiert sich aktuell kein Mensch für. Oder nehmen wir die AfD-Abspaltung ALFA, die zwar ein erzreaktionäres Gesellschaftsbild hat, aber zumindest ein paar wirtschaftsliberale Standpunkte. Wer wählt die schon?
Das ist anscheinend wenig Interesse in der Bevölkerung. :(
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

das wird es NICHT geben

das ist nur der "feuchte Traum" der Geringqualifizierten, die mit Arbeit auf "Kriegsfuss " stehen...

Ich bin zwar keine hochqualifizierte Akademikerin, trotzdem strenge ich mich bildungstechnisch an. So gut, wie ich kann. ;)
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Die Digitalisierung lässt sich nicht rückgängig machen, man wird sich ergo mit ihr beschäftigen müssen, am besten so früh wie möglich. Da ich die Zeit vor der Digitalisierung noch kenne, halte ich sie sogar für ausgesprochen hilfreich.

Hartz IV war nie auf Dauer gedacht, das ist auch das Bürgergeld nicht, beides ist nur als gesicherter Zwischenzustand konzipiert, der so schnell wie möglich verlassen werden sollte.

PS: Klappt ja schon ganz prima. :thumbup:
Ich frage mich nur, was macht man, wenn man dadurch kein festen Arbeitsplatz bekommt. Nach dem Motto: Maschinen ersetzten die Menschen. Da hoffe ich doch, dass es eine Alternative geben wird.
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JJazzGold
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von JJazzGold »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 20:09)

Ich frage mich nur, was macht man, wenn man dadurch kein festen Arbeitsplatz bekommt. Nach dem Motto: Maschinen ersetzten die Menschen. Da hoffe ich doch, dass es eine Alternative geben wird.
Es bekommen viele Menschen gerade dadurch einen Arbeitsplatz. Maschinen laufen nicht von alleine, die müssen entworfen, gebaut, programmiert, bedient und überwacht und einer regelmäßigen Qualitätskontrolle unterzogen werden. Zudem benötigen sie Ersatzteile und Reparaturen, da hängen doch eine Menge Jobs dran.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von Atheist »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 20:09)

Ich frage mich nur, was macht man, wenn man dadurch kein festen Arbeitsplatz bekommt. Nach dem Motto: Maschinen ersetzten die Menschen. Da hoffe ich doch, dass es eine Alternative geben wird.
Sollte es keine Alternative geben, bliebe da noch das Ehrenamt. So zu tun, als ob es nirgends Beschäftigung gäbe, ist lächerlich. Zum Reich-Sein wird ja niemand gezwungen... :rolleyes:
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von frems »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 20:05)

Das ist anscheinend wenig Interesse in der Bevölkerung. :(
Ja. Und ich bezweifle, dass neue Parteien da etwas ändern. Mal sehen, wie die FDP in einer Woche in der Hauptstadt abschneidet.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Sollte es keine Alternative geben, bliebe da noch das Ehrenamt. So zu tun, als ob es nirgends Beschäftigung gäbe, ist lächerlich. Zum Reich-Sein wird ja niemand gezwungen... :rolleyes:
Es werden doch weniger Leute benötigt und durch ein Ehrenamt bekommt man kein Geld. Wir merken doch jetzt wie stark der Wettbewerb ist. Es werden immer höhere Abschlüsse benötigt.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Ja. Und ich bezweifle, dass neue Parteien da etwas ändern. Mal sehen, wie die FDP in einer Woche in der Hauptstadt abschneidet
Ja, dass wird sicherlich Interessant.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Es bekommen viele Menschen gerade dadurch einen Arbeitsplatz. Maschinen laufen nicht von alleine, die müssen entworfen, gebaut, programmiert, bedient und überwacht und einer regelmäßigen Qualitätskontrolle unterzogen werden. Zudem benötigen sie Ersatzteile und Reparaturen, da hängen doch eine Menge Jobs dran. [/color]
Das stimmt zwar, aber wir brauchen in Zukunft kaum Kassierer, Reiseverkehrskaufmann/Kauffrau, auch die sozialen Berufe werden von Robotern ersetzt.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von DarkLightbringer »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:18)

Hallo,

Findet ihr auch, dass wir in Deutschland eine neue liberale Partei brauchen? Die nicht Neoliberal ist, sondern sich auch um die Belange aller Menschen kümmert?
Warum nicht, die Anfangserfolge der Piraten haben gezeigt, dass in der Mitte durchaus noch Platz wäre, als dritter Weg gewissermaßen. Dazu müsste man vielleicht FDP und Piraten verschmelzen, sowie den rechten und den linken Rand jeweils abschneiden.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von unity in diversity »

lili 1 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 11:18)

Hallo,

Findet ihr auch, dass wir in Deutschland eine neue liberale Partei brauchen? Die nicht Neoliberal ist, sondern sich auch um die Belange aller Menschen kümmert?
Zunächst brauchst du ein Parteistatut und ein Parteiprogramm.
Das Statut ist ein Grundsatzrahmen, wie Organisation, Planung und Struktur in der Partei funktionieren.
Dazu liegen Musterstatute zur Orientierung vor, die heruntergeladen werden können.
Das Parteiprogramm mußt du schreiben, um damit auf crowdfunding gehen zu können.
Eine Partei braucht Startkapital, wie jedes Unternehmen.
Gerade der Anfang ist teuer.
Leg schon mal einen liberalen Entwurf zur Diskussion vor.
Oder du trittst in die liberale Partei ein, deren Programm am meisten deinen Interessen entspricht.
Und wo du für einige Detailveränderungen leicht Mehrheiten findest.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Sep 2016, 01:46)

Warum nicht, die Anfangserfolge der Piraten haben gezeigt, dass in der Mitte durchaus noch Platz wäre, als dritter Weg gewissermaßen. Dazu müsste man vielleicht FDP und Piraten verschmelzen, sowie den rechten und den linken Rand jeweils abschneiden.
Das ist ansatzweise bereits geschehen, als Schlömer und Nerz bei der FDP eintraten.
Begründung, "Es macht keinen Sinn, dass sich die liberalen Kräfte zersplittern".
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von JJazzGold »

lili 1 hat geschrieben:(13 Sep 2016, 00:45)

Das stimmt zwar, aber wir brauchen in Zukunft kaum Kassierer, Reiseverkehrskaufmann/Kauffrau, auch die sozialen Berufe werden von Robotern ersetzt.
Nicht wirklich, denn Maschinen besitzen weder soziale, noch kulturelle oder interkulturelle Kompetenz. Sie sind ergo im Kontakt mit Menschen nur bedingt einsetzbar.
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

Warum nicht, die Anfangserfolge der Piraten haben gezeigt, dass in der Mitte durchaus noch Platz wäre, als dritter Weg :) gewissermaßen. Dazu müsste man vielleicht FDP und Piraten verschmelzen, sowie den rechten und den linken Rand jeweils abschneiden.
Das wäre eine Idee. :)
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Re: Brauchen wir eine neue liberale Partei?

Beitrag von lili 1 »

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Zunächst brauchst du ein Parteistatut und ein Parteiprogramm.
Das Statut ist ein Grundsatzrahmen, wie Organisation, Planung und Struktur in der Partei funktionieren.
Dazu liegen Musterstatute zur Orientierung vor, die heruntergeladen werden können.
Das Parteiprogramm mußt du schreiben, um damit auf crowdfunding gehen zu können.
Eine Partei braucht Startkapital, wie jedes Unternehmen.
Gerade der Anfang ist teuer.
Leg schon mal einen liberalen Entwurf zur Diskussion vor.
Oder du trittst in die liberale Partei ein, deren Programm am meisten deinen Interessen entspricht. 
Und wo du für einige Detailveränderungen leicht Mehrheiten findest.
Ich trete in keiner Partei ein. Ich würde nur begrüßen, dass es eine neue liberale Partei gibt, die meine Interessen entspricht. Ich wollte halt diesbezüglich nur wissen, ob die User auch Interesse haben an einer neuen liberalen Partei.
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