Den Kerl hatten wir hier schon öfters - Bei Gandhi klappen mir die FußNägel hoch!Donnie hat geschrieben:(11 May 2016, 00:42)
Was Ghandi betrifft, hier sein Standpunkt:
http://www.arendt-art.de/deutsch/palest ... afrage.htm
Gandhi war mitnichten der Menschenfreund + Saubermann, als der er verkauft wird. LegendenBildungen haben oft wenig mit der Realität gemein. Er war ein Rassist und ein Anhänger des Kastensystems:
" [...] Roy: Gandhi war nicht über die Rassentrennung an sich empört. Die wirkliche Geschichte ist, dass er deshalb in diesem Abteil für Weiße saß, weil er glaubte, wohlhabende Inder aus den höheren Kasten sollten nicht mit "Kaffern", wie er die Schwarzen nannte, im selben Abteil reisen. Sich das klarzumachen war ein bisschen schockierend. In meinem Text habe ich mich darauf beschränkt, Gandhis eigene Schriften aus der Zeit von 1893 bis 1946 zu zitieren. Er schrieb mit einem schockierenden Ausmaß von Verachtung über schwarze Afrikaner, indische Leibeigene, Unberührbare, Arbeiter und Frauen. Die längste Zeit seiner 20 Jahre in Südafrika hat er damit verbracht, um die Freundschaft des weißen Regimes zu werben, bis hin zur Erklärung, er wünsche sich eine "imperiale Brüderschaft" mit den Briten. [...]
Man kann nicht einmal sagen, dass er eben "ein Mann seiner Zeit" gewesen sei, denn unter seinen Zeitgenossen, sowohl in Indien als auch anderswo auf der Welt, gab es Leute wie Ambedkar oder Jyotiba Phule, die viel fortschrittlicher waren. Gandhi ist ohnehin niemand, zu dem ich mich automatisch hingezogen gefühlt habe; ich habe keine besondere Liebe zu Frömmigkeit und Reinheit – Dingen, von denen er besessen war. Es fällt sogar schwer, ihn als gutartigen Spinner abzutun. Es ist da etwas viel Bösartigeres am Werk. Es geht nicht bloß um gewaltfreien Widerstand, Ejakulationsverzicht, Ziegenmilch und selbst gesponnene Baumwolle.
Er hat die politische und soziale Kastenproblematik auf das symbolische, totemhafte Thema Unberührbarkeit reduziert. Die Kastenfrage ist in erster Linie eine Frage von Rechten – auf Land, Bildung, öffentliche Dienstleistungen. Unberührbarkeit ist eines von mehreren gewaltsamen Mitteln, mit denen Dalits terrorisiert werden; man wäscht ihnen das Gehirn, damit sie bleiben, was sie sind: ein Reservoir an billigen Arbeitskräften, die ein System nicht herauszufordern wagen, das angeblich von den Göttern gewollt ist. Gandhi hat darauf bestanden, alle Kasten sollten bei ihrer erblichen Arbeit bleiben, aber keine Kaste solle für nobler gelten als eine andere – damit wollte er die Menschen dazu bringen, sich über ihre Erniedrigung sogar noch zu freuen.
Gandhis Doktrin der Gewaltlosigkeit ruht auf einem Fundament von dauernder, brutaler, extremer Gewalt – denn das ist das Kastensystem. Es kann ohne die Androhung und Anwendung von Gewalt nicht aufrechterhalten werden. Selbst heute noch laufen Dalits, die den Status quo infrage zu stellen wagen, Gefahr, einem regelrechten Ritualmord zum Opfer zu fallen. Es gab Massenproteste gegen die grauenhafte Gruppenvergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau in einem Bus in Delhi im Dezember 2012. Im selben Jahr wurden 1500 Dalit-Frauen von Männern aus höheren Kasten vergewaltigt, und 650 Dalits wurden ermordet. Das gelangt kaum in die Nachrichten."