Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Marie-Luise » Sa 28. Nov 2015, 17:25 hat geschrieben:
Wieso nicht?

Milliarden Entschädigung sollte Moskau verlangen.

Erdogan hat doch auch so auf den Putz gehauen wegen seiner Allahu-akbar-Djihadisten, die nach Gaza als "Blockadebrecher" aufbrachen, Israelis angriffen und dann unerwartet direkt in die Hölle fuhren.
Es gibt keine Grundlage für irgendwelche Entschädigungen.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

King Kong 2006 » Sa 28. Nov 2015, 20:45 hat geschrieben:
Ich meine mit "dicke Kröte" schlucken, daß Erdogan normalerweise am liebsten gar nicht vor die Presse getreten wäre um ein Bedauern auszudrücken. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß er das aus einem inneren empathischen Gefühl getan hat.

Natürlich kann man aus Sicht der türkischen Strategen die Wut auf Russland nachvollziehen. Die Türkei hat in der Grenzregion zu Syrien ihre Verbündeten und Interessen. Dann kommt Russland, baut ihre Präsenz in Syrien aus und bombt auf diesen herum. Vor der Nase Ankaras. Jeden Tag. Ich bin mir sicher, daß man in Ankara darüber kocht. Nur wie kann man das klar und deutlich kommunizieren? Das Mittel der Wahl war ein Abschuß eines russischen Flugzeuges. Grenzverletzung hin oder her. Das war schon heftig. So etwas haben sich nicht mal der Iran und die USA unter Bush und Ahmadinejad getraut. Stets bei jeder "Grenzverletzung" zur See oder Luft hat man peinlichst darauf geachtet so etwas nicht geschehen zu lassen. Es hat mich stark gewundert, daß die Türkei so etwas gemacht hat. Das Erdogan sich jetzt geäußert hat, nachdem Putin seine Wut zeigte und Maßnahmen angkündigte und durchzog zeigt, daß die strategische Lage zwischen der Türkei und Russland sehr angespannt ist. Natürlich kann sich Erdogan nicht entschuldigen. Geschweige denn Putin, aber daß Erdogan sich geäußert hat und wünschte, daß dies nie passiert wäre ist keine Demonstration der Stärke. Es ist eine Beschwichtigung.

Russland marschiert indes weiter.



Bei aller Wut und vermutlich Ohnmacht türkischer Hardliner angesichts der Bombardierungen türkischer Verbünderter, aber ich bin wirklich baff, daß sie soweit gegangen sind. Was war das Ziel? Was glaubte man, wie Russland reagieren würde? Das war wie gesagt nicht das abschiessen einer Drohne u.a., das war der Abschuß eines russischen Kampfflugzeuges. Das Festsetzen von Personen, hier russischen Personals (ob möglich oder nicht, bei einer Grenzverletzung), wäre auch nicht so ein massiver Vorfall wie der Abschuß eines Kampfflugzeuges mit Tötung der Besatzung. So etwas kommt selten vor. Und dann unter Feinden, nicht unter Nachbarn, mit denen man politische und wirtschaftliche Beziehungen pflegt. :?:

Der Sinn und Zweck dieser Handlung (mit seinen Folgen) offenbart sich mir gar nicht.
Hier stoßen zwei Populisten aufeinander, die vom Beifall des Boulevards leben. Der Sinn und Zweck ist die Beschwichtigung des verletzten Stolzes. Strategie steht da Keine dahinter, auf keiner Seite. Es ist einfach nur Imponiergehabe.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Quatschki » Sa 28. Nov 2015, 21:06 hat geschrieben: Was meinst du wie die Amis reagieren würden, wenn zum Beispiel einer ihrer im Irak operierenden Jets vom Iran abgeschossen worden wäre?
Wie würden sie denn deiner Ansicht nach reagieren. Formal ist die Türkei im Recht, Luftraumverletzungen bleiben Luftraumverletzungen. Wenn man aber weiß, daß diese Luftraumverletzungen keine feindselige Handlung gegen die Türkei selbst waren, kann man sehen, daß hier eine Überreaktion vorliegt.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Beobachter45 » Sa 28. Nov 2015, 23:25 hat geschrieben:Ich finde es gut, dass Russland die Türkei als Teil der Allianz USA-Europa-Türkei-Saudi Arabien-Katar ect. in Syrien, in seine Schranken verweist. Diese Allianz verteufelt vehement den Assad. Warum??? Ist er viel schlimmer als der saudische König???
Nein, darum geht es gar nicht. Es geht um den Machtkampf zwischen Russland und USA. USA und seine Verbündeten in Kooperation mit den Sunniten auf der einen Seite und Russland mit Iran und den Schiiten in Irak und Syrien (Assad) auf der anderen Seite. Das ist der Grund, warum die IS-Schlächter mit Samthandschuhen angefasst werden. Die bekämpfen auch Assad. Verfolgen aber leider andere Ziele.
Die Türkei hat auf Rückendeckung durch die USA/NATO gehofft und nur deshalb sich getraut, den russischen Kampfjet abzuschießen.
Der Westen soll sich einfach aus der Region raushalten. Durch den Sturz der Diktatoren im Nahen Osten haben die USA Bürgerkriege und Chaos mit hundenttausenden von Toten verursacht. Unter den Diktatoren (Irak - Saddam, Ägypten - Mubarak, Tunesien - Ben Ali, Lybien- Gaddafi) war Frieden und nur wenige Regimegegner wurden getötet. Ist natürlich auch schlimm, aber das ist kein Vergleich zum Chaos und Bürgerkrieg von heute. Also lasst wenigstens Assad an der Macht und hilft ihn den IS zu vernichten. Dem Menschen und des Friedens willen.
Assad ist ein Diktator und Kriegsverbrecher, der auf seine eigene Bevölkerung schießen, sie mit Faßbomben terrorisieren, Menschen verschleppen und bestialisch foltern läßt. Und du fragst noch, warum Assad "verteufelt" wird? Geh nach Hause und komm wieder, wenn du erwachsen geworden bist.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von schokoschendrezki »

zollagent » So 29. Nov 2015, 11:23 hat geschrieben: Hier stoßen zwei Populisten aufeinander, die vom Beifall des Boulevards leben. Der Sinn und Zweck ist die Beschwichtigung des verletzten Stolzes. Strategie steht da Keine dahinter, auf keiner Seite. Es ist einfach nur Imponiergehabe.
Nein. Ganz anders. Hier treffen zwei außerordentlich gewiefte Strategen aufeinander, die beide sehr sehr gut wissen, wie man populistische Maßnahmen zielgerichtet für eigenen Vorteil und eigenen Machtzuwachs einzusetzen hat. Wären sie tatsächlich nur auf den "Beifall des Boulevards" nicht als Mittel zum Zweck (der Macht) sondern als Selbstzweck aus, stünden sie garantiert nicht auf der Position, auf der sie stehen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Abensberg » Sa 28. Nov 2015, 23:40 hat geschrieben: Spricht ein Türke :D :D :D :D
Mal im ernst, was meinst du was die Türkei ist? An den Urlaubsorten toll, fährt man paar KM raus sieht es aus wie Scheiße. Mal im ernst, bevor ich bei den Islamisten leben würde, würde ich doch nach Russland gehen.
Mehr Koranschulen, Moscheen als

Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind.
Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.«


Türkischer Ministerpräsident Tayyip Erdogan

könnte von der Nusra Front stammen

Sehr zivilisiert :dead: :dead: :dead:
Ich fürchte, du wirst einen fürchterlichen Aufschlag auf dem Boden der Realität haben, würdest du wirklich mal nach Russland gehen. Träumst du wirklich davon, im russischen Hinterland sähe es anders aus als im Hinterland der Türkei? Im Übrigen hast du den Zug zur Demokratie verpaßt. Russland ist Keine. Das hat Putin längst zu einer Theatervorstellung umgebaut. Sowohl Russland als auch die Religionshooligans von der IS wären keine Alternativen. Wer nur das sieht, dem ist Weltfremdheit zu bescheinigen.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

schokoschendrezki » So 29. Nov 2015, 10:32 hat geschrieben:
Nein. Ganz anders. Hier treffen zwei außerordentlich gewiefte Strategen aufeinander, die beide sehr sehr gut wissen, wie man populistische Maßnahmen zielgerichtet für eigenen Vorteil und eigenen Machtzuwachs einzusetzen hat. Wären sie tatsächlich nur auf den "Beifall des Boulevards" nicht als Mittel zum Zweck (der Macht) sondern als Selbstzweck aus, stünden sie garantiert nicht auf der Position, auf der sie stehen.
Ob das kurzfristige Denken der beiden als "gewiefte Strategie" anzusehen ist, zweifle ich an. Strategie zeichnet sich dadurch aus, daß man Reaktionen der Gegenspiele vorausberechnet. Davon ist hier bei Beiden nichts zu sehen. Hier wird von Aktion zu Aktion immer neu improvisiert.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Marmelada »

Wer sich wundert, dass seine Beiträge editiert oder weg sind, dem empfehle ich einen Blick in die Nutzungsbedingungen:

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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Russland bombardiert u.a. ja die Grenzregion zur Türkei und die logistische Infrastruktur dort. Jetzt sind in der Türkei zwei Generäle und ein Oberst verhaftet worden. Ihnen wird vorgeworfen Waffenlieferungen in diese Region von türkischer Seite behindert zu haben. Warum?
Vorwurf der Spionage: Drei hochrangige Militärs in der Türkei festgenommen

Es ist ein dubioser Vorgang: Erst werden in der Türkei zwei Journalisten verhaftet, jetzt zwei Generäle und ein früherer Oberst. Sie alle sollen spioniert und Staatsgeheimnisse ausgeplaudert haben. Es geht um eine Waffenlieferung nach Syrien.

Will die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan da etwas vertuschen? Am Samstag hat die türkische Staatsanwaltschaft zwei hochrangige Generäle und einen ehemaligen Oberst festnehmen lassen. Die drei Militärs hatten im vergangenen Jahr mehrere Lkw an der Überfahrt nach Syrien gehindert. Bei dem Transport sollten Waffen und Medizin nach Syrien gebracht werden.

Die türkische Regierung teilte mit, die Lieferung sei für befreundete Turkmenen in Syrien bestimmt gewesen, damit diese sich gegen das Regime von Diktator Baschar al-Assad sowie gegen den IS verteidigen können. Die türkische Opposition hingegen vermutet, dass die Waffenlieferung für die Terror-Miliz IS bestimmt gewesen war.

Bei den Inhaftierten handelt es sich um Generalmajor Ibrahim Aydin, Brigadegeneral Hamza Celepoglu und den ehemaligen Oberst Burhanettin Cihangiroglu, berichtet die Zeitung Milliyet unter Berufung auf die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 65089.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Myri »

Ich würde mir wünschen, dass sich NATO und EU hinter Russland stellen. Egal was man von Putin hält, können wir nicht zusehen wie Erdogan alle Bemühungen gegen den IS torpediert.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Kardux »

Seit einem Jahr spreche ich es ja laut aus. Die Türkei ist ein Terrorpate. Leider ist das einigen russophoben Westeuropäern aber schnurzpiepegal.

Man könnte fast meinen das Assad oder Russland für Terroranschläge und Gefahr in Europa verantwortlich wären. Schwachsinnig ist das...
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Abensberg »

Das war schon am Anfang alles ganz klar, dass die Türken Islamisten beherbergen
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Myri » So 29. Nov 2015, 15:19 hat geschrieben:Ich würde mir wünschen, dass sich NATO und EU hinter Russland stellen. Egal was man von Putin hält, können wir nicht zusehen wie Erdogan alle Bemühungen gegen den IS torpediert.
Es gab doch keine nennenswerten "Bemühungen" gegen den IS. Assads Opposition ließ Putin zusammenbomben. Der IS ist weitgehend unversehrt.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von frems »

Liebe Genossen. Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, hat der türkische Präsident gesagt, daß er zurücktreten würde, wenn es Beweise gibt, wonach die Türkei Öl vom Islamischen Staat kaufen würde. Nun hat Rußland welche vorgelegt. Man darf gespannt sein, wie die Schlammschlacht weitergeht: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... takel.html
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Marie-Luise »

frems » Mi 2. Dez 2015, 18:39 hat geschrieben:Liebe Genossen. Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, hat der türkische Präsident gesagt, daß er zurücktreten würde, wenn es Beweise gibt, wonach die Türkei Öl vom Islamischen Staat kaufen würde. Nun hat Rußland welche vorgelegt. Man darf gespannt sein, wie die Schlammschlacht weitergeht: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... takel.html
Da hat Sultan Erdogan wohl wieder den Mund zu voll genommen und nicht damit gerechnet, dass Beweise vorgelegt werden.

Er wird nie auf seinen Thron, seinen (Nordkorea-ähnlichen) Präsidentenpalast, auf seine Privilegien, verzichten.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Jekyll »

frems » Mi 2. Dez 2015, 18:39 hat geschrieben:Liebe Genossen. Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, hat der türkische Präsident gesagt, daß er zurücktreten würde, wenn es Beweise gibt, wonach die Türkei Öl vom Islamischen Staat kaufen würde. Nun hat Rußland welche vorgelegt. Man darf gespannt sein, wie die Schlammschlacht weitergeht: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... takel.html
Sind diese "Beweise" denn schon verifiziert worden? (Ist das überhaupt möglich?)
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Provokateur »

Jekyll » Mi 2. Dez 2015, 18:46 hat geschrieben:Sind diese "Beweise" denn schon verifiziert worden? (Ist das überhaupt möglich?)
Erdogan würde sich auch nicht drauf einlassen, wenn die Russen diese Tanklaster, sobald sie über die Grenze sind, in Brand schießen. Man könnte glatt anzweifeln, dass er ein Ehrenmann ist und das sein Wort was gilt.

(Nicht, dass Putin besser wäre. Da streiten sich gerade zwei Schulhofschläger. Ich schau nur zu.)
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von frems »

Jekyll » Mi 2. Dez 2015, 18:46 hat geschrieben:Sind diese "Beweise" denn schon verifiziert worden? (Ist das überhaupt möglich?)
Keine Ahnung, ob das möglich ist. Ich gehe davon aus, daß sie seitens Ankaras erstmal für gefälscht erklärt werden. Und wenn sich die Beweise verhärten sollten, rollen andere Köpfe.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Jekyll »

Wie vertrauenswürdig ist überhaupt ein Typ wie Putin, der selbst mit einem Kriegsverbrecher kooperiert?
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von frems »

Jekyll » Mi 2. Dez 2015, 18:52 hat geschrieben:Wie vertrauenswürdig ist überhaupt ein Typ wie Putin, der selbst mit einem Kriegsverbrecher kooperiert?
Aus meiner Sicht nicht sehr vertrauenswürdig, aber das sagt noch nichts über die Echtheit der Beweise.
Labskaus!

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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Jekyll »

frems » Mi 2. Dez 2015, 18:56 hat geschrieben: Aus meiner Sicht nicht sehr vertrauenswürdig, aber das sagt noch nichts über die Echtheit der Beweise.
Also, eine persönliche Involvierung Erdogans bzw. die seiner Regierung halte ich für völlig ausgeschlossen, weil das politischer Selbstmord wäre. Ehrenhaftigkeit hin oder her, ein Machtpolitiker wie Erdogan würde so einen plumpen Fehler nicht begehen. Den IS "unbehelligt" zu lassen ist ein Sache, mit ihm direkt und auf höchster Ebene Geschäfte zu machen, dann auch noch persönlich samt Familienangehörigen, eine ganz andere.
Übrigens, wie kommt es eigentlich, dass Putin mit diesen "Informationen" erst jetzt an die Weltöffentlichkeit herantritt?
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Provokateur »

Die waren bis vor dem Abschuss noch dicke Freunde.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von palulu »

Provokateur » Mi 2. Dez 2015, 20:52 hat geschrieben:Die waren bis vor dem Abschuss noch dicke Freunde.
Waren sie zu keinem Zeitpunkt, auch wenn das aus europäischer Perspektive so wirken mag.
Marie-Luise

Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Marie-Luise »

palulu » Mi 2. Dez 2015, 19:54 hat geschrieben:
Waren sie zu keinem Zeitpunkt, auch wenn das aus europäischer Perspektive so wirken mag.
Erdogans Freund ist doch Bashir aus dem Sudan.

:D
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Jekyll »

Provokateur » Mi 2. Dez 2015, 19:52 hat geschrieben:Die waren bis vor dem Abschuss noch dicke Freunde.
Tja, dann war Putin der (bisher) schweigende Mitwisser gewesen - und hat sich damit mitschuldig gemacht. Das macht ihn jetzt natürlich um Längen vertrauenswürdiger und seriöser.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Provokateur »

palulu » Mi 2. Dez 2015, 19:54 hat geschrieben:
Waren sie zu keinem Zeitpunkt, auch wenn das aus europäischer Perspektive so wirken mag.
Die türkischen Investitionen auf der annektierten Krim sind jedenfalls vom Westen nicht goutiert worden. Ebenso hat Kamov eine Sonderversion des Hokum namens "Erdogan" hergestellt.
Also auf mich wirkt das schon ziemlich freundschaftlich.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von palulu »

Provokateur » Mi 2. Dez 2015, 21:00 hat geschrieben:
Die türkischen Investitionen auf der annektierten Krim sind jedenfalls vom Westen nicht goutiert worden. Ebenso hat Kamov eine Sonderversion des Hokum namens "Erdogan" hergestellt.
Also auf mich wirkt das schon ziemlich freundschaftlich.
Der Umgang war respektvoll, Freunde waren sie nie. Dafür hatten und haben beide Staaten zu unterschiedliche Ziele vor Augen. Oder glaubst Du, dass beide Seiten erst seit dem Vorfall mit dem russischen Bomber darüber Bescheid wissen, dass man gegeneinander arbeitet? Europäer merken so etwas nicht gleich, muss ich gestehen.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Jekyll »

Provokateur » Mi 2. Dez 2015, 20:00 hat geschrieben:
Die türkischen Investitionen auf der annektierten Krim sind jedenfalls vom Westen nicht goutiert worden. Ebenso hat Kamov eine Sonderversion des Hokum namens "Erdogan" hergestellt.
Also auf mich wirkt das schon ziemlich freundschaftlich.
Na, so tief sprich ernsthaft kann diese "Freundschaft" wohl nicht gewesen sein, wenn man sich das Verhalten der beiden Kontrahänten anschaut, insbesondere das von Putin.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Provokateur »

Die Türkei kann Russland viel bieten. Siehe die geplante Pipeline, die die Ukraine umgeht. Russland kann es sich garnicht leisten, die Türkei langfristig zu verprellen.

Dieser Artikel ist knapp ein Jahr alt:

http://www.taz.de/!5026415/
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cat with a whip »

Zu fragen ob die Russisch-Türkische Beziehung in der Krise sei, ist doch reichlich bizarr.
Die Frage dürfte eher sein ob in der Bevölkerung dieser Länder die nationalistischen Oberschwachköpfe mal in die Minderheit gedrängt werden können, bevor sie den Karren noch weiter in den Dreck fahren.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Abensberg »

Marie-Luise » Mi 2. Dez 2015, 20:57 hat geschrieben:
Erdogans Freund ist doch Bashir aus dem Sudan.

:D
Und den Gaddafi Preis hat er auch noch bekommen.
Morgen vielleicht Anwärter auf den Isis islamisten preis?
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Guter Artikel zur Russ. PK

Back to Sowjet Style :dead:

http://m.welt.de/politik/ausland/articl ... takel.html
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Provokateur »

Es wird weiter gerasselt:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/w ... 65836.html
Die russische Regierung hat auf den Abschuss des russischen Su-24-Kampfjets mit harten Strafmaßnahmen geantwortet. Bei seiner Rede zur Lage der Nation hat Präsident Wladimir Putin nun der Türkei massiv gedroht: "Ein Verrat ist immer eine Schmach. Wir wissen ganz genau, wer unseren Flieger abgeschossen hat", sagte Putin. "Wer glaubt, dass es bei Wirtschaftssanktionen bleibt, der irrt sich gewaltig."

Wie genau diese Reaktion jedoch aussehen werde, ließ Putin offen. Es solle jedoch verantwortungsvoll gehandelt werden: "Wir werden kein Säbelrasseln mit der Türkei zulassen." Sicherheitskräfte und Geheimdienste seien jedoch mobilisiert. Dann drohte er der Türkei aber erneut: "Diese Menschen werden das bereuen. Wir wissen, was zu tun ist."
Schön! Könnten wir in der Zwischenzeit bitte unsere Raketen zurückholen, dankesehr?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Darkfire »

Ich dachte hier wurde schon mal die Erdogan als einer der Verbündeten Putins gehandelt.
Merkwürdig wie schnell doch so Best Buddy Staaten mit einer autokratischen Führung sich zerstreiten können wenn die Spitze von Testosteron geschwängerten Alphatieren beherrscht wird.
Das sollten sich unsere Freunde der autokratischen Führungen im Forum mal genauer anschauen von wegen diese Führer sind dann alle best Buddys.
Demokratien mit einem längeren Weg haben halt doch auch ihre Vorteile gegenüber solchen Führermodellen die abgestimmt sind auf die Befindlichkeiten ihres Diktators.
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Summers
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Summers »

Türkei leidet unter russischen Sanktionen

http://www.tagesschau.de/ausland/tuerke ... d-101.html

So einfach, wie Erdogan es gerne hätte, ist es dann doch nicht, Russland zu ersetzen.
Eine einfache Entschuldigung hätte gereicht, aber dafür müsste man ja stark sein. Es ist wie schon so oft, die , die sich nicht entschuldigen können, sind die schwächsten Männer, aber auch die unberechenbarsten. Stärke besitzt Erdogan nicht, eine große Klappe schon.
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Cobra9
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Summers » So 6. Dez 2015, 23:26 hat geschrieben:Türkei leidet unter russischen Sanktionen

http://www.tagesschau.de/ausland/tuerke ... d-101.html

So einfach, wie Erdogan es gerne hätte, ist es dann doch nicht, Russland zu ersetzen.
Eine einfache Entschuldigung hätte gereicht, aber dafür müsste man ja stark sein. Es ist wie schon so oft, die , die sich nicht entschuldigen können, sind die schwächsten Männer, aber auch die unberechenbarsten. Stärke besitzt Erdogan nicht, eine große Klappe schon.
Erzähl das mal Putin. Wie stehts den in Russland so um den Staatshaushalt :rolleyes:
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Abensberg »

Anscheinend ganz gut, wenn russland massive militär operationen durchführt. Mehr menschen aus russland reisen zur krim oder sochi. Langsam wirkst du russophob Cobra. Kaum eine schlechte Nachricht zur Türkei, schon geht's: Aber russland blabla.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Abensberg » Mo 7. Dez 2015, 14:38 hat geschrieben:Anscheinend ganz gut, wenn russland massive militär operationen durchführt. Mehr menschen aus russland reisen zur krim oder sochi. Langsam wirkst du russophob Cobra. Kaum eine schlechte Nachricht zur Türkei, schon geht's: Aber russland blabla.
Die Nummer jetzt wieder :D Das Russland sich Kriege leistet ohne viel Einkommen ist bekannt aktuell. Es wäre für Putin auch enifacher angesichts des russ. Haushaltes einige Konflikte mit Vernunft zu beenden. Wie den mit der Türkei. Die Türkei bot Gespräche an, Russlands Politik droht mit Atomwaffen. Sehr verhandlungsbereit. Erdogan und Putin markieren beide den starken Mann was die Sache schwer macht zu lösen. Gefangene der eigenen Systeme :)
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mo 7. Dez 2015, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Summers » So 6. Dez 2015, 22:26 hat geschrieben:Türkei leidet unter russischen Sanktionen

http://www.tagesschau.de/ausland/tuerke ... d-101.html

So einfach, wie Erdogan es gerne hätte, ist es dann doch nicht, Russland zu ersetzen.
Eine einfache Entschuldigung hätte gereicht, aber dafür müsste man ja stark sein. Es ist wie schon so oft, die , die sich nicht entschuldigen können, sind die schwächsten Männer, aber auch die unberechenbarsten. Stärke besitzt Erdogan nicht, eine große Klappe schon.
Der Kotau vor dem großen Meister. :D Hier prallen zwei Narren der gleichen Art aufeinander. Und es ist ganz und gar nicht sicher, daß Russland da was durchsetzt. Es kämpft inzwischen schon an einigen Fronten.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

zollagent » Mo 7. Dez 2015, 15:07 hat geschrieben: Der Kotau vor dem großen Meister. :D Hier prallen zwei Narren der gleichen Art aufeinander. Und es ist ganz und gar nicht sicher, daß Russland da was durchsetzt. Es kämpft inzwischen schon an einigen Fronten.
Durchsetzen ist eh der falsche Weg. Eine Lösung zusammen suchen wäre ein Ansatz.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Cobra9 » Mo 7. Dez 2015, 14:22 hat geschrieben:
Durchsetzen ist eh der falsche Weg. Eine Lösung zusammen suchen wäre ein Ansatz.
Du weißt das, ich weiß das. Ob die Kontrahenten das auch wissen?
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von palulu »

Summers » So 6. Dez 2015, 23:26 hat geschrieben:Türkei leidet unter russischen Sanktionen

http://www.tagesschau.de/ausland/tuerke ... d-101.html

So einfach, wie Erdogan es gerne hätte, ist es dann doch nicht, Russland zu ersetzen.
Eine einfache Entschuldigung hätte gereicht, aber dafür müsste man ja stark sein. Es ist wie schon so oft, die , die sich nicht entschuldigen können, sind die schwächsten Männer, aber auch die unberechenbarsten. Stärke besitzt Erdogan nicht, eine große Klappe schon.
Der Artikel ist schlecht recherchiert. Hier eine europäische und nachweislich unparteiische Quelle, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung:

The effect of sanctions imposed on Turkey by Russia will be limited, the European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) said on Dec. 7.
(...)
“Deteriorating economic ties are likely to have a non-negligible, but not major, impact on Turkey’s GDP,” the bank said. But the bank warned increased friction between the two countries could lead to a disruption of Turkey’s energy supply.

-> http://www.hurriyetdailynews.com/russia ... sCatID=344

Langfristig werden die RussInnen den größeren Schaden davontragen, sofern die Türkei die Gaslieferverträge in der Zukunft auslaufen lässt oder einen Schwenk hin zu erneuerbaren Energien einleitet, wonach es im Moment ausschaut.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Nomen Nescio »

Abensberg » Mo 7. Dez 2015, 13:38 hat geschrieben:Anscheinend ganz gut, wenn russland massive militär operationen durchführt.
dies kann ich schwer eine gute bemerkung finden. es gibt beispiele genug, wo man durch ablenkung versuchte die internen schwierigkeiten zu überwinden durch ausländische aktionen. zwei beispiele die ich so vorm greifen habe: saddam der einen großen ausländischrn schuld hatte und dachte durchs einverleiben von kuweit mit einem schlag der größte schuld quittiert zu haben und außerdem so die reichtümer kuweits annektieren zu können,

anderes beispiel ist AH. zuerst das sudetenspiel + anschluß, aber das gold dort deckte noch nicht mal die bedürfnisse für ein jahr. D war fast pleite. also polen und dann in einer mühe die westuropäische länder. denn damit war rückendeckung erschafft, eine große devisen und goldquelle erworben und außerdem proviantlieferungen auf deutsche bedingungen. schließlich wurde auch noch für die deutschen soldaten bezahlt. wobei die nazis auch noch gewinn machten.

militäre operationen brauchen also nicht ein zeichen von wohlstand zu sein.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Summers »

Cobra9 » So 6. Dez 2015, 23:34 hat geschrieben:
Erzähl das mal Putin. Wie stehts den in Russland so um den Staatshaushalt :rolleyes:
Besser, als um den, der meisten europäischen Länder, würde ich mal meinen.
Zuletzt geändert von Summers am Di 8. Dez 2015, 04:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Russland kann es nicht lassen zu provozieren. Für Russland wäre es langsam echt an der Zeit sich normal zu verhalten und nich weiter an einer Eskalation zu schrauben. Wenn die Türkei und andere Länder dazu wirklich mal sehen das Russland den Vertrag von Montreux verletzt könnte das für Russland bedeuten das Kriegsschiffen die Durchfahrt mal untersagt wird. Um unseren Freunden von Russland gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen. Es liegen rund ein Dutzend NATO Schiffe vor Anker in der Ecke. Also auf Provokation würde ich nicht setzen als Russland.

Es wäre an der Zeit für Russland sich wie ein normales Land mal wieder zu verhalten. Lösungen zu suchen per Verhandlung

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 90968.html
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Summers » Di 8. Dez 2015, 05:44 hat geschrieben:
Besser, als um den, der meisten europäischen Länder, würde ich mal meinen.
Guter Scherz. Die Wirtschaft der EU erholt sich gerade. Spanien ist da ein wunderbares Beispiel und der Ölpreis ist nicht das große Problem akut. Die Russen haben die EU sogar dazu gebracht sich neu aufzustellen so das die Gazprom Waffe stumpf wird. 5 Monate dann gibts neue nette Schiffchen die große Probleme minderen. Frag mal bei Mitsubishi nach :)
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Summers »

Cobra9 » Di 8. Dez 2015, 08:05 hat geschrieben:
Guter Scherz. Die Wirtschaft der EU erholt sich gerade. Spanien ist da ein wunderbares Beispiel und der Ölpreis ist nicht das große Problem akut. Die Russen haben die EU sogar dazu gebracht sich neu aufzustellen so das die Gazprom Waffe stumpf wird. 5 Monate dann gibts neue nette Schiffchen die große Probleme minderen. Frag mal bei Mitsubishi nach :)
Spanien? Spanien hat eine katastrophal hohe Jugendarbeitslosigkeit, da helfen die Jubelmeldungen über die sich erholende Wirtschaft auch nicht weiter. Aber das, was am meisten schmerzt, ist die Situation in Frankreich, von einer tatsächlichen Erholung kann gar keine Rede sein. Viele Staaten sind zudem verschuldet bis über beide Ohren.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Summers »

Cobra9 » Di 8. Dez 2015, 08:02 hat geschrieben:Russland kann es nicht lassen zu provozieren. Für Russland wäre es langsam echt an der Zeit sich normal zu verhalten und nich weiter an einer Eskalation zu schrauben. Wenn die Türkei und andere Länder dazu wirklich mal sehen das Russland den Vertrag von Montreux verletzt könnte das für Russland bedeuten das Kriegsschiffen die Durchfahrt mal untersagt wird. Um unseren Freunden von Russland gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen. Es liegen rund ein Dutzend NATO Schiffe vor Anker in der Ecke. Also auf Provokation würde ich nicht setzen als Russland.

Es wäre an der Zeit für Russland sich wie ein normales Land mal wieder zu verhalten. Lösungen zu suchen per Verhandlung

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Wenn die Türkei gegen den Vertrag von Montreux handelte, wäre das kein Nato-Verteidigungsfall, die Türkei stünde ganz allein da.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von yogi61 »

Cobra9 » Di 8. Dez 2015, 07:05 hat geschrieben:
Guter Scherz. Die Wirtschaft der EU erholt sich gerade. Spanien ist da ein wunderbares Beispiel und der Ölpreis ist nicht das große Problem akut. Die Russen haben die EU sogar dazu gebracht sich neu aufzustellen so das die Gazprom Waffe stumpf wird. 5 Monate dann gibts neue nette Schiffchen die große Probleme minderen. Frag mal bei Mitsubishi nach :)
Spanien ist am Arsch und hat eine ganze Generation Jugendlicher verloren, da ist auch nichts mehr zu reparieren.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Summers » Di 8. Dez 2015, 13:08 hat geschrieben:
Spanien? Spanien hat eine katastrophal hohe Jugendarbeitslosigkeit, da helfen die Jubelmeldungen über die sich erholende Wirtschaft auch nicht weiter. Aber das, was am meisten schmerzt, ist die Situation in Frankreich, von einer tatsächlichen Erholung kann gar keine Rede sein. Viele Staaten sind zudem verschuldet bis über beide Ohren.
Außer Dir sprach keiner von Meldungen mit Jubel :D Nur im Gegensatz zu Russland sind die EU Staatseinahmen der Länder nicht so abhängig von einem unsicheren Marktpreis und die EU Staaten machen eine wesentlich bessere Wirtschaftspolitk wie Russland. Spanien usw. haben innerhalb relativ kurzer Zeit einiges erreicht. Putins Wirtschaftspolitk nicht und mit der agressiven neuen Haltung versaut sich Putin viel. Tja mil. Abenteuer kosten Geld und die Türkei hat wesentlich mehr Partner als Russland dachte. Katar pokert ordentlich mit dem Preis um die Amis aus dem Geschäft zu kriegen :)


http://www.sueddeutsche.de/news/wirtsch ... 6-99-02715
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