arbeiten bis 70-71 ??

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Nomen Nescio
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arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

ich hörte gerade eine diskussion ins radio über renten. was renten betrifft, hat mein land ein ziemlich guter ausgangspunkt, denn ab 1949 wurde bei uns, durchs gesetz gezwungen, für ein pension gespart. die folge davon ist, daß in moment in den versicherungskassen 800 milliarde bis fast 1 billionen euro gesammelt ist. vermutlich eher 800 als 1.000 milliarde euros. denn der niedrige zinssatz hatte folgen für die »puffer«. die auszahlungen waren dadurch größer als die einnahmen.

jetzt haben aktuare ausgerechnet, daß wegen einer gestiegene lebenserwartung die grenze ab welches alter man erst pensiongerechticht ist noch höher werden muß. wurde vor einigen jahren 65 geändert in 67, dieses alter reicht nicht. das muß 70 oder 71 werden.

auch wenn das nicht gesagt wurde, ich erinnere euch daran, daß als bismarck ein rentegesetz einführte, das alter bei 65 jahre lag. dafür aber betrug die lebenserwartung kaum mehr als 65.

wir haben noch einen spartopf. wie steht das aber mit D? oder mit F? kommen da nicht große forderungen in der zukunft für den staatsetat?
schon jetzt muß bei uns ein teil der renten durch den staat bezahlt werden. das mehrere kommt aus den versicherungskassen. viele alten leben bei uns nicht in kümmerlichen umständen. was aber bringt die zukunft?? wenn WIR schon darum bangen, um wie aktueller ist es nicht bei EUCH??



m.m.n. muß das rentenalter erhöht werden und muß der auszuzahlende betrag leider gemindert werden. evt kann sozialhilfe dann ein minimum garantieren.
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Realist2014
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nomen Nescio » Do 1. Okt 2015, 13:42 hat geschrieben:ich hörte gerade eine diskussion ins radio über renten. was renten betrifft, hat mein land ein ziemlich guter ausgangspunkt, denn ab 1949 wurde bei uns, durchs gesetz gezwungen, für ein pension gespart. die folge davon ist, daß in moment in den versicherungskassen 800 milliarde bis fast 1 billionen euro gesammelt ist. vermutlich eher 800 als 1.000 milliarde euros. denn der niedrige zinssatz hatte folgen für die »puffer«. die auszahlungen waren dadurch größer als die einnahmen.

jetzt haben aktuare ausgerechnet, daß wegen einer gestiegene lebenserwartung die grenze ab welches alter man erst pensiongerechticht ist noch höher werden muß. wurde vor einigen jahren 65 geändert in 67, dieses alter reicht nicht. das muß 70 oder 71 werden.

auch wenn das nicht gesagt wurde, ich erinnere euch daran, daß als bismarck ein rentegesetz einführte, das alter bei 65 jahre lag. dafür aber betrug die lebenserwartung kaum mehr als 65.

wir haben noch einen spartopf. wie steht das aber mit D? oder mit F? kommen da nicht große forderungen in der zukunft für den staatsetat?
schon jetzt muß bei uns ein teil der renten durch den staat bezahlt werden. das mehrere kommt aus den versicherungskassen. viele alten leben bei uns nicht in kümmerlichen umständen. was aber bringt die zukunft?? wenn WIR schon darum bangen, um wie aktueller ist es nicht bei EUCH??



m.m.n. muß das rentenalter erhöht werden und muß der auszuzahlende betrag leider gemindert werden. evt kann sozialhilfe dann ein minimum garantieren.

bei UNS haben wir seit 1958 ein Umlagesystem

das kann weder "pleite" gehen- noch sonst was.

Und zum Problem "Altersarmut" für diejenigen, die ein ihrem Arbeitsleben im Bezug auf die Rente geleistet haben- gibt es in D die "Grundsicherung im Alter".

Daher haben wir in D keine Probleme- weil das System über die Dämpfungsfaktoren und dei "Rente mit 67" demographiefest gemacht worden ist.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

Realist2014 » Do 1. Okt 2015, 13:50 hat geschrieben:bei UNS haben wir seit 1958 ein Umlagesystem

das kann weder "pleite" gehen- noch sonst was.

Und zum Problem "Altersarmut" für diejenigen, die ein ihrem Arbeitsleben im Bezug auf die Rente geleistet haben- gibt es in D die "Grundsicherung im Alter".

Daher haben wir in D keine Probleme- weil das System über die Dämpfungsfaktoren und dei "Rente mit 67" demographiefest gemacht worden ist.
natürlich kann das pleite gehen. wenn die lasten zu hoch werden und die zinsen zu niedrig sind um die auszahlungen wett zu machen. je länger die menschen leben, je mehr an sie ausbezahlt werden muß. alle aktuariellen berechnungen die damals gemacht wurden haben nicht in betracht gezogen, daß menschen soviel jahre länger leben als z.b. 1950.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nomen Nescio » Do 1. Okt 2015, 20:22 hat geschrieben: natürlich kann das pleite gehen. wenn die lasten zu hoch werden und die zinsen zu niedrig sind um die auszahlungen wett zu machen. je länger die menschen leben, je mehr an sie ausbezahlt werden muß. alle aktuariellen berechnungen die damals gemacht wurden haben nicht in betracht gezogen, daß menschen soviel jahre länger leben als z.b. 1950.
ein Umlagesystem kann NICHT Pleite gehen...( solange Beiträge bezahlt werden...)

und wie ich schon geschrieben habe- wird die längere Lebenszeit und damit Rentenbezugszeit durch die Dämpfungsfaktoren in der Rentenfomel berücksichtigt

die Zinsen spielen in einem Umlagesystem keine Rolle
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von jack000 »

Nomen Nescio » Do 1. Okt 2015, 21:22 hat geschrieben: natürlich kann das pleite gehen. wenn die lasten zu hoch werden und die zinsen zu niedrig sind um die auszahlungen wett zu machen. je länger die menschen leben, je mehr an sie ausbezahlt werden muß. alle aktuariellen berechnungen die damals gemacht wurden haben nicht in betracht gezogen, daß menschen soviel jahre länger leben als z.b. 1950.
Die Rente wurde erfunden als die Bevölkerung noch wie eine Pyramide gestaltet war. Rente gab es ab 70 nur wurden viele gar nicht 70 Jahre alt.
Hätte man damals die Bevölkerungsentwicklung von heute gezeigt hätte man einen völligen Kollaps vorausgesagt. Der ist aber nicht eingetreten weil es einen entsprechenden Produktivitätszuwachs gegeben hat der da deutlich mehr Spielräume offen lässt.
Zu der Zeit arbeiteten 2/3 der Bevölkerung in der Landwirtschaft, heute sind es 3 Prozent und es gibt mehr zu essen als je zu vor und auch die Armen in Deutschland sind nicht selten Übergewichtig.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Umetarek »

Mein Onkel arbeitet immer noch, mit 75, ich denke nicht, dass das bei mir wesentlich anders sein wird, außer ich werde schwer krank...

Aber das funktioniert in vielen Berufen nicht, wenn man seinen Körper dabei aufbraucht ist irgendwann Schluß. Da hilft auch kein Heraufsetzen des Rentenalters.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Umetarek » Do 1. Okt 2015, 20:45 hat geschrieben:Mein Onkel arbeitet immer noch, mit 75, ich denke nicht, dass das bei mir wesentlich anders sein wird, außer ich werde schwer krank...

Aber das funktioniert in vielen Berufen nicht, wenn man seinen Körper dabei aufbraucht ist irgendwann Schluß. Da hilft auch kein Heraufsetzen des Rentenalters.
es geht nicht darum- wie lange "gearbeitet" werden muss- sondern an wann ( ohne Abschläge) Rente bezogen werden kann..
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

Realist2014 » Do 1. Okt 2015, 20:47 hat geschrieben:es geht nicht darum- wie lange "gearbeitet" werden muss- sondern an wann ( ohne Abschläge) Rente bezogen werden kann..
dann siehst du (und anderen mit dir) nicht was der punkt ist. die aufzubringen beträge werden höher. müssen aber durch minder menschen aufgebracht werden (auch das stabilisiert sich noch nicht).
wenn das so weiter geht, müssen sie ein großteil ihres lohnes aufbringen für renten. dann rede ich noch nicht einmal über das gesundheitswesen, das verteuert.
wie lange kann die »jugend«, bzw will sie, das noch aufbringen. ihr wißt mehr von ökonomie als ich. da muß einer doch ausrechnen können, wann die 50% grenze überschritten wird. ich dachte einmal gelesen zu haben das es ein urteil euer BVG gibt, das nie mehr als 50% »abgenommen« werden darf.



bevor wir weiter diskutieren, merke dies. wir haben (hatten) kein umschlagsystem, sondern ein SPARsystem. bei uns sparte man also für seine eigene rente. kein anderer zahlte daran mit.
vor etwa 20-30 jahren wurde gemerkt, daß die rentenausgaben (wegen längeres leben) zu groß wurden. darum kam daneben ein umschlagsystem. der staat zahlt dann jedem ein minimum. das mehrere kommt aus dem alten sparsystem. immerhin ist diese »belastung« für die verdienenden leuten nicht zu groß. der löwenteil kommt noch immer vom selbst gesparten geld.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Odin1506 »

Realist2014 » Do 1. Okt 2015, 13:50 hat geschrieben:

bei UNS haben wir seit 1958 ein Umlagesystem

das kann weder "pleite" gehen- noch sonst was.


Und zum Problem "Altersarmut" für diejenigen, die ein ihrem Arbeitsleben im Bezug auf die Rente geleistet haben- gibt es in D die "Grundsicherung im Alter".

Daher haben wir in D keine Probleme- weil das System über die Dämpfungsfaktoren und dei "Rente mit 67" demographiefest gemacht worden ist.
Da gebe ich dir recht.

Und da gebe ich dir unrecht.

Ich frage mich, warum zahlen nicht alle (auch Politiker, Beamte, Anwälte usw.) einen gewissen Prozentsatz in die GRV ein? Und alle Rentner bekommen den gleichen Rentensatz? So würde es erst garnicht zur Altersarmut kommen.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nomen Nescio » Do 1. Okt 2015, 21:26 hat geschrieben: dann siehst du (und anderen mit dir) nicht was der punkt ist. die aufzubringen beträge werden höher. müssen aber durch minder menschen aufgebracht werden (auch das stabilisiert sich noch nicht).
wenn das so weiter geht, müssen sie ein großteil ihres lohnes aufbringen für renten. dann rede ich noch nicht einmal über das gesundheitswesen, das verteuert.
wie lange kann die »jugend«, bzw will sie, das noch aufbringen. ihr wißt mehr von ökonomie als ich. da muß einer doch ausrechnen können, wann die 50% grenze überschritten wird. ich dachte einmal gelesen zu haben das es ein urteil euer BVG gibt, das nie mehr als 50% »abgenommen« werden darf.



bevor wir weiter diskutieren, merke dies. wir haben (hatten) kein umschlagsystem, sondern ein SPARsystem. bei uns sparte man also für seine eigene rente. kein anderer zahlte daran mit.
vor etwa 20-30 jahren wurde gemerkt, daß die rentenausgaben (wegen längeres leben) zu groß wurden. darum kam daneben ein umschlagsystem. der staat zahlt dann jedem ein minimum. das mehrere kommt aus dem alten sparsystem. immerhin ist diese »belastung« für die verdienenden leuten nicht zu groß. der löwenteil kommt noch immer vom selbst gesparten geld.

Merke:

In Deutschland ist das Rentensystem seit 1958 ein UMLAGESYSTEM

und kein "Sparsystem"



und die Beiträge in Prozent des Bruttolohnes sind NIEDRIGER als vor einigen Jahren

es hilft immer sich mit den FAKTEN vertraut zu machen- als unsinnige Behauptungen aufzustellen.

was interessiert überhaupt jemanden das DEUTSCHE Rentensystem , der angeblich in einem Land lebt, das 1 Billionen Euro als Rücklagen im Rentensystem hat? :?:
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Odin1506 » Do 1. Okt 2015, 22:22 hat geschrieben:
Da gebe ich dir recht.

Und da gebe ich dir unrecht.

I Und alle Rentner bekommen den gleichen Rentensatz?
weil jeder logischerweise in seiner Klasse bleibt
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Odin1506 »

Realist2014 » Do 1. Okt 2015, 22:32 hat geschrieben:
weil jeder logischerweise in seiner Klasse bleibt
In welcher Klasse? In der 10.? Ich bin in keiner Klasse.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Odin1506 » Do 1. Okt 2015, 22:34 hat geschrieben:
In welcher Klasse? In der 10.? Ich bin in keiner Klasse.
in der Ökonomieklasse

wer ein höheres Gehalt hat- der hat einen höheren Lebensstandard- und bezahlt auch höhere Beiträge in die RV

Logischerweise bekommt er auch dann eine höhere Rente- um diesen Standard bei zu behalten

Das nennt man Äquivalenzprinzip

wie man auf die "Gleichmacherei" beim Bezug der Rente kommt- bleibt ein Rätsel..
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

Realist2014 » Do 1. Okt 2015, 22:25 hat geschrieben:was interessiert überhaupt jemanden das DEUTSCHE Rentensystem , der angeblich in einem Land lebt, das 1 Billionen Euro als Rücklagen im Rentensystem hat? :?:
die EU versuchte schon (war vorläufig aber nur n probe) die rentenzahlung der EU durch die gesamten länder zahlen zu lassen. dann müßten diese gesparten 1.000 milliarden eingeliefert werden um andere länder - ohne sparsystem - zu helfen die premien niedriger zu halten. denn es sind natürlich prämien, ob sie im sparsystem oder umschlagsystem gehoben werden.

außerdem interessiert es mich, weil ich merke, daß regierungen und parlament sich weigern einzusehen, daß die rentelasten eine bombe unters ganze soziale system sind. das bedeutet aber wieder, daß die finanzierung (direkt oder indirekt) der EU dadurch beeinflußt wird. noch immer leiden wir (D, NL, F, B, usw) unter die folgen einer verabredung zwischen chirac und schröder. die fanden damals daß die 3% hürde nicht echt fest lag, sondern das man davon abweichen durfte. griechenland könnte man eine extreme folge davon nennen.

schließlich: ich lebe nicht angeblich in NL, sondern ich lebe da tatsächlich. im westen des landes, in der ältesten stadt hollands.
ich bin sehr interessiert in dieser problematik. mein vater war ja aktuar. bei uns kostete es jahre bevor man einsah, daß die aktuariellen berechnungen falsche parameter hantierten.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nathan »

Mhm, spricht da wieder der "Ohne Michel", den nichts interessiert, außer er selbst? Dich interessiert die Hungersnot in einigen afrikanischen Ländern nicht, weil du genug zu essen hast und deswegen darf sich auch ein Holländer nicht für unser Rentensystem interessieren weil er 800 Milliarden auf der hohen Kannte hat?
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nathan »

Nomen Nescio » Do 1. Okt 2015, 14:42 hat geschrieben:ich hörte gerade eine diskussion ins radio über renten. was renten betrifft, hat mein land ein ziemlich guter ausgangspunkt, denn ab 1949 wurde bei uns, durchs gesetz gezwungen, für ein pension gespart. die folge davon ist, daß in moment in den versicherungskassen 800 milliarde bis fast 1 billionen euro gesammelt ist. vermutlich eher 800 als 1.000 milliarde euros. denn der niedrige zinssatz hatte folgen für die »puffer«. die auszahlungen waren dadurch größer als die einnahmen.

jetzt haben aktuare ausgerechnet, daß wegen einer gestiegene lebenserwartung die grenze ab welches alter man erst pensiongerechticht ist noch höher werden muß. wurde vor einigen jahren 65 geändert in 67, dieses alter reicht nicht. das muß 70 oder 71 werden.

auch wenn das nicht gesagt wurde, ich erinnere euch daran, daß als bismarck ein rentegesetz einführte, das alter bei 65 jahre lag. dafür aber betrug die lebenserwartung kaum mehr als 65.

wir haben noch einen spartopf. wie steht das aber mit D? oder mit F? kommen da nicht große forderungen in der zukunft für den staatsetat?
schon jetzt muß bei uns ein teil der renten durch den staat bezahlt werden. das mehrere kommt aus den versicherungskassen. viele alten leben bei uns nicht in kümmerlichen umständen. was aber bringt die zukunft?? wenn WIR schon darum bangen, um wie aktueller ist es nicht bei EUCH??



m.m.n. muß das rentenalter erhöht werden und muß der auszuzahlende betrag leider gemindert werden. evt kann sozialhilfe dann ein minimum garantieren.
Ich hab jetzt schon keinen Bock mehr und ich werde ganz sicher nicht bis 70 arbeiten und wenn sie versuchen mich dazu zu zwingen werde ich rechtsradikal. Radikal gegen Inländer, nicht gegen Ausländer. Mein ganz persönlicher Rechtsradikalismus, nix mit morschen Knochen oder so, sondern frisch, unfromm, fröhlich, frei. Vielleicht raube ich mir dann ein Bankerl, eines aus Holz, und das trag ich an die Isar oder den Lech und dort genieße ich meinen Lebensabend...oder so.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nomen Nescio » Fr 2. Okt 2015, 06:06 hat geschrieben:die EU versuchte schon (war vorläufig aber nur n probe) die rentenzahlung der EU durch die gesamten länder zahlen zu lassen. dann müßten diese gesparten 1.000 milliarden eingeliefert werden um andere länder - ohne sparsystem - zu helfen die premien niedriger zu halten. denn es sind natürlich prämien, ob sie im sparsystem oder umschlagsystem gehoben werden.
gibt es für diese Behauptung irgend einen Beleg?
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nathan » Fr 2. Okt 2015, 06:11 hat geschrieben: Mhm, spricht da wieder der "Ohne Michel", den nichts interessiert, außer er selbst? Dich interessiert die Hungersnot in einigen afrikanischen Ländern nicht, weil du genug zu essen hast und deswegen darf sich auch ein Holländer nicht für unser Rentensystem interessieren weil er 800 Milliarden auf der hohen Kannte hat?
bei den Rentensystemen der einzelnen EU Länder gibt es keinerlei Verflechtungen, außer gegenseitiger Anerkennungen der Ansprüche der Rentner in bestimmten Fällen.

Die Rentenrücklagen in den Niederlanden sind ausschlie9lich im Zugriff des niederländischen Staates.

Genau so ist es mit dem deutschen Rentensystem, das eine rein deutsche Angelegenheit ist.
Zuletzt geändert von Realist2014 am Fr 2. Okt 2015, 08:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nathan » Fr 2. Okt 2015, 06:17 hat geschrieben:
Ich hab jetzt schon keinen Bock mehr und ich werde ganz sicher nicht bis 70 arbeiten und wenn sie versuchen mich dazu zu zwingen werde ich rechtsradikal. Radikal gegen Inländer, nicht gegen Ausländer. Mein ganz persönlicher Rechtsradikalismus, nix mit morschen Knochen oder so, sondern frisch, unfromm, fröhlich, frei. Vielleicht raube ich mir dann ein Bankerl, eines aus Holz, und das trag ich an die Isar oder den Lech und dort genieße ich meinen Lebensabend...oder so.
niemand zwingt heute irgend jemanden in D bis zum Regelrentenalter zu "arbeiten".

Nur gibt es halt - bis auf Ausnahmen- ab diesem Zeitpunkt erst die Rentenzahlung.
moderliese

Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von moderliese »

Nomen Nescio » Do 1. Okt 2015, 14:42 hat geschrieben:ich hörte gerade eine diskussion ins radio über renten. was renten betrifft, hat mein land ein ziemlich guter ausgangspunkt, denn ab 1949 wurde bei uns, durchs gesetz gezwungen, für ein pension gespart. die folge davon ist, daß in moment in den versicherungskassen 800 milliarde bis fast 1 billionen euro gesammelt ist. vermutlich eher 800 als 1.000 milliarde euros. denn der niedrige zinssatz hatte folgen für die »puffer«. die auszahlungen waren dadurch größer als die einnahmen.

jetzt haben aktuare ausgerechnet, daß wegen einer gestiegene lebenserwartung die grenze ab welches alter man erst pensiongerechticht ist noch höher werden muß. wurde vor einigen jahren 65 geändert in 67, dieses alter reicht nicht. das muß 70 oder 71 werden.

auch wenn das nicht gesagt wurde, ich erinnere euch daran, daß als bismarck ein rentegesetz einführte, das alter bei 65 jahre lag. dafür aber betrug die lebenserwartung kaum mehr als 65.

wir haben noch einen spartopf. wie steht das aber mit D? oder mit F? kommen da nicht große forderungen in der zukunft für den staatsetat?
schon jetzt muß bei uns ein teil der renten durch den staat bezahlt werden. das mehrere kommt aus den versicherungskassen. viele alten leben bei uns nicht in kümmerlichen umständen. was aber bringt die zukunft?? wenn WIR schon darum bangen, um wie aktueller ist es nicht bei EUCH??



m.m.n. muß das rentenalter erhöht werden und muß der auszuzahlende betrag leider gemindert werden. evt kann sozialhilfe dann ein minimum garantieren.
Arbeiten bis zum Tod, dann braucht's keine Rente. War ja unter Bismark so, wie du schreibst.
Nein, Spass bei Seite, es ist ein Trauerspiel dass die Menschen in Anbetracht der enorm gestiegenen Produktivität immer länger arbeiten sollen.
Die Mittel wären auf alle Fälle da die Rente zu gewährleisten, nur in den falschen Händen.

PS. für mich persönlich, ich bin jetzt 55, ist in 5 - 7 Jahren jedenfalls Schicht im Schacht. :D
Zuletzt geändert von moderliese am Fr 2. Okt 2015, 09:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von jorikke »

Realist2014 » Do 1. Okt 2015, 23:43 hat geschrieben:
in der Ökonomieklasse

wer ein höheres Gehalt hat- der hat einen höheren Lebensstandard- und bezahlt auch höhere Beiträge in die RV

Logischerweise bekommt er auch dann eine höhere Rente- um diesen Standard bei zu behalten

Das nennt man Äquivalenzprinzip

wie man auf die "Gleichmacherei" beim Bezug der Rente kommt- bleibt ein Rätsel..
So rätselhaft ist das gar nicht.
Man kann sich doch ohne weiteres ein System vorstellen, das bei gleichen Beiträgen eine gleich hohe Rente bezahlt.
Besserverdienende die eine höhere Rente wollen, können die gesparten Beiträge dann zum Aufbau einer privaten Altersrente nutzen.
Das erscheint mir jedenfalls sinnvoller als der Vorschlag, Selbstständige und Menschen die über der Bemessungsgrenze liegen als weitere Beitragszahler zu requirieren.
Die würden dann auch Rente beziehen und gewonnen wäre nichts.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

moderliese » Fr 2. Okt 2015, 08:32 hat geschrieben: Arbeiten bis zum Tod, dann braucht's keine Rente. War ja unter Bismark so, wie du schreibst.
Nein, Spass bei Seite, es ist ein Trauerspiel dass die Menschen in Anbetracht der enorm gestiegenen Produktivität immer länger arbeiten sollen.
Die Mittel wären auf alle Fälle da die Rente zu gewährleisten, nur in den falschen Händen.

PS. für mich persönlich, ich bin jetzt 55, ist in 5 - 7 Jahren jedenfalls Schicht im Schacht. :D

soso

in welchen Händen sind die denn- bei unserem Umlagesystem?

und was soll das immer mit der Produktivität? Die gehört denen, die sie aktuell erbringen... ( AN & AG)
Und davon werden ja die Beiträge entrichtet

Sollen also jetzt die Beiträge erhöht werden- um den aktuellen Rentnern höhere Renten zahlen zu können? Da werden die aktuellen AN schon was dagegen haben. Auch die, die aktuell 55 Jahre alt sind- oder?
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

jorikke » Fr 2. Okt 2015, 10:05 hat geschrieben:
So rätselhaft ist das gar nicht.
Man kann sich doch ohne weiteres ein System vorstellen, das bei gleichen Beiträgen eine gleich hohe Rente bezahlt.
Besserverdienende die eine höhere Rente wollen, können die gesparten Beiträge dann zum Aufbau einer privaten Altersrente nutzen.
Das erscheint mir jedenfalls sinnvoller als der Vorschlag, Selbstständige und Menschen die über der Bemessungsgrenze liegen als weitere Beitragszahler zu requirieren.
Die würden dann auch Rente beziehen und gewonnen wäre nichts.

hm- also eine Rentenkürzung bei den jetzigen Rentnern mit einer Rente oberhalb von 1200 Euro? Also Aufhebung des Äquivalenzprinzips?
Das wird sicher politisch nicht durchsetzbar sein. Denn es widerspricht dem Leistungsprinzip. Zum Schutz vor Altersarmut wurde ja die Grundsicherung im Alter eingeführt.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von jorikke »

Realist2014 » Fr 2. Okt 2015, 11:28 hat geschrieben:

hm- also eine Rentenkürzung bei den jetzigen Rentnern mit einer Rente oberhalb von 1200 Euro? Also Aufhebung des Äquivalenzprinzips?
Das wird sicher politisch nicht durchsetzbar sein. Denn es widerspricht dem Leistungsprinzip. Zum Schutz vor Altersarmut wurde ja die Grundsicherung im Alter eingeführt.
Von den jetzigen Rentnern war wo die Rede?
Ich war der Meinung lediglich ein denkbares anderes System erwähnt zu haben.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nathan »

Realist2014 » Fr 2. Okt 2015, 08:58 hat geschrieben:
niemand zwingt heute irgend jemanden in D bis zum Regelrentenalter zu "arbeiten".

Nur gibt es halt - bis auf Ausnahmen- ab diesem Zeitpunkt erst die Rentenzahlung.
Tja...das ist sozusagen ein Sachzwang. Außerdem verhält es sich doch etwas anders:

Jeder könnte aktuell mit 63 in Rente gehen, müsste sich aber empfindliche Abschläge von der Rente gefallen lassen. Die sind deswegen so heftig, weil ein "Frührentner" doppelt belastet. Einmal fällt er für zwei Jahre als Einzahler weg und außerdem kassiert er auch noch zwei Jahre früher. Das kommt für mich nicht in Frage.
Bis vor kurzem gab es noch die "Altersteilzeit" in Kooperation Staat- Arbeitgeber, bei der man bis 65 offiziell beschäftigt war, aber nur bis 64 gearbeitet hat. Unternehmen und Staat teilten sich in die Kosten. Das Programm ist beendet. Vielleicht kommt es ja mal wieder. Das würde ich sofort machen.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von John Galt »

Die Rentenversicherung ist an sich eine Risikoversicherung, die das Risiko der Langlebigkeit absichern soll.

Wenn man den Beitrag nicht erhöht, muss man also einfach Bezugsdauer reduzieren, also später Zahlungen starten.

Allerdings machen die Leute etwas gewaltig falsch, wenn sie mit 40-50 nicht genug Kohle verdient haben oder sie sind einfach gierig, dann interessiert die Rente aber auch niemanden.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

jorikke » Fr 2. Okt 2015, 10:45 hat geschrieben:
Von den jetzigen Rentnern war wo die Rede?
Ich war der Meinung lediglich ein denkbares anderes System erwähnt zu haben.
naja- das war ja auch mehr ein Frage von mir- wie das zu verstehen wäre.

Also nur "nach vorne" ?

Trotzdem sehe ich da aber ein massives Problem...
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nathan » Fr 2. Okt 2015, 11:05 hat geschrieben:
Tja...das ist sozusagen ein Sachzwang. Außerdem verhält es sich doch etwas anders:

Jeder könnte aktuell mit 63 in Rente gehen, müsste sich aber empfindliche Abschläge von der Rente gefallen lassen. Die sind deswegen so heftig, weil ein "Frührentner" doppelt belastet. Einmal fällt er für zwei Jahre als Einzahler weg und außerdem kassiert er auch noch zwei Jahre früher. Das kommt für mich nicht in Frage.
Bis vor kurzem gab es noch die "Altersteilzeit" in Kooperation Staat- Arbeitgeber, bei der man bis 65 offiziell beschäftigt war, aber nur bis 64 gearbeitet hat. Unternehmen und Staat teilten sich in die Kosten. Das Programm ist beendet. Vielleicht kommt es ja mal wieder. Das würde ich sofort machen.

das Grundproblem ist die steigende Lebenserwartung.

Daher wurde ja schon die "Rente mit 67" eingeführt.

Fakt ist, vor 30 Jahren betrug die durchschnittliche Rentenbezugszeit ca. 10 Jahre.
Mittlerweile nähern wir uns 20 Jahren...
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

John Galt » Fr 2. Okt 2015, 11:08 hat geschrieben:Die Rentenversicherung ist an sich eine Risikoversicherung, die das Risiko der Langlebigkeit absichern soll.

Wenn man den Beitrag nicht erhöht, muss man also einfach Bezugsdauer reduzieren, also später Zahlungen starten.

Allerdings machen die Leute etwas gewaltig falsch, wenn sie mit 40-50 nicht genug Kohle verdient haben oder sie sind einfach gierig, dann interessiert die Rente aber auch niemanden.

wie sollen "die Leute" - also der Durchschnittsverdiener ( 35tsd € Brutto) - das mit 40 erreicht haben?
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von John Galt »

Realist2014 » Fr 2. Okt 2015, 11:18 hat geschrieben:

wie sollen "die Leute" - also der Durchschnittsverdiener ( 35tsd € Brutto) - das mit 40 erreicht haben?
Geht ganz einfach, wenn man sich dass als Ziel setzt.

Jeder Hartzi ohne Berufsausbildung kann in 5-10 Jahren 300k Kapital erreichen und mit den ewigen Kapitalerträgen daraus jeden Eckrentner neidisch machen.

Hängt natürlich auch davon ab, wie Hardcore man an die Sache rangehen will.
Man muss sich Arbeits-, Sozialversicherungs- und Steuerrecht zu Nutze machen. Maximal sparen und vernünftig investieren.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

John Galt » Fr 2. Okt 2015, 11:41 hat geschrieben:
Geht ganz einfach, wenn man sich dass als Ziel setzt.

Jeder Hartzi ohne Berufsausbildung kann in 5-10 Jahren 300k Kapital erreichen und mit den ewigen Kapitalerträgen daraus jeden Eckrentner neidisch machen.

Hängt natürlich auch davon ab, wie Hardcore man an die Sache rangehen will.
Man muss sich Arbeits-, Sozialversicherungs- und Steuerrecht zu Nutze machen. Maximal sparen und vernünftig investieren.
wie soll das gehen?

mit 35tsd Euro Brutto-Einkommen?
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

Realist2014 » Fr 2. Okt 2015, 07:53 hat geschrieben:gibt es für diese Behauptung irgend einen Beleg?
ja, natürlich gibt es die. ich sauge nicht an einen großen daum. :mad2:
De voorstellen gelden alleen voor die pensioenfondsen die geld in kas hebben. Terwijl een heleboel landen regelingen hebben waarbij beloftes gedaan worden maar geen geld wordt ingelegd.
http://nos.nl/artikel/647161-geen-bemoe ... oenen.html
die vorschläge gelten nur für pensionskassen die geld haben. eine menge länder hat dagegen regelungen wobei versprechungen getan werden, aber wo kein geld gespart wird.
Europa komt uw pensioen nivelleren
http://langleveeuropa.nl/2014/05/europa ... ivelleren/
europa will euer rente nivellieren.
ANBO ondersteunt daarmee de gele kaart die de Nederlandse 'pensioenrapporteur' Pieter Omtzigt vandaag afgeeft . En waarmee hij de Tweede Kamer oproept om te voorkomen dat de EU-plannen doorgaan.
http://www.anbo.nl/belangenbehartiging/ ... ensioen-nl
ANBO unterstützt damit die gelbe karte die der NL 'rentenberichterstatter' pieter omtzigt (mitglied des parlamentes) heute zeigte. und womit er das parlament aufruft zu verhindern daß die pläne der EU realisiert werden.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

Realist2014 » Fr 2. Okt 2015, 07:55 hat geschrieben:Die Rentenrücklagen in den Niederlanden sind ausschlie9lich im Zugriff des niederländischen Staates.

Genau so ist es mit dem deutschen Rentensystem, das eine rein deutsche Angelegenheit ist.
es sei, die EU kommt wieder mit einer überstaatlichen regelung.
Zuletzt geändert von Nomen Nescio am Fr 2. Okt 2015, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

moderliese » Fr 2. Okt 2015, 08:32 hat geschrieben:Arbeiten bis zum Tod, dann braucht's keine Rente. War ja unter Bismark so, wie du schreibst.
es gab aber endlich eine grenze. nur soll diese grenze geändert werden.
war es unter bismarck so, daß man noch kein jahr statistisch genießen konnte, heute ist das dagegen fast ein drittel der länge des arbeitslebens (stell ich arbiträr auf 45 jahre).
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

Realist2014 » Fr 2. Okt 2015, 10:28 hat geschrieben:hm- also eine Rentenkürzung bei den jetzigen Rentnern mit einer Rente oberhalb von 1200 Euro? Also Aufhebung des Äquivalenzprinzips?
Das wird sicher politisch nicht durchsetzbar sein. Denn es widerspricht dem Leistungsprinzip. Zum Schutz vor Altersarmut wurde ja die Grundsicherung im Alter eingeführt.
wie das bei euch organisiert ist, ist euer sache. bei uns wird die staatliche prämiezahlung, die für alle gleich ist, durchs steueramt besorgt. je nach einkommen zahlt man mehr oder minder. wie gesagt, empfangen wird aber denselben betrag. einzelpersonen bekommen ungefähr 1100 €; partner p.p. ± 700 €.
ab einem bestimmten betrag gilt für das mehrere verdiente freistellung dieser prämiezahlung.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

ahaaa :D
Blickwinkel » Mo 15. Dez 2014, 11:01 hat geschrieben:Es wird immer mehr zum niederländischen Modell werden, was im Endeffekt auch unausweichlich ist.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p2881044

ich wußte nicht, das es diesen strang gab. vllt können sie zusammengefügt werden.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Orwellhatterecht »

Nomen Nescio » Do 1. Okt 2015, 20:22 hat geschrieben: natürlich kann das pleite gehen. wenn die lasten zu hoch werden und die zinsen zu niedrig sind um die auszahlungen wett zu machen. je länger die menschen leben, je mehr an sie ausbezahlt werden muß. alle aktuariellen berechnungen die damals gemacht wurden haben nicht in betracht gezogen, daß menschen soviel jahre länger leben als z.b. 1950.
Die Höhe des Zinses spielt keine Rolle, da es sich bei der deutschen Rente um ein Umlagesystem handelt.
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Orwellhatterecht »

Nomen Nescio » Do 1. Okt 2015, 21:26 hat geschrieben: dann siehst du (und anderen mit dir) nicht was der punkt ist. die aufzubringen beträge werden höher. müssen aber durch minder menschen aufgebracht werden (auch das stabilisiert sich noch nicht).
wenn das so weiter geht, müssen sie ein großteil ihres lohnes aufbringen für renten. dann rede ich noch nicht einmal über das gesundheitswesen, das verteuert.
wie lange kann die »jugend«, bzw will sie, das noch aufbringen. ihr wißt mehr von ökonomie als ich. da muß einer doch ausrechnen können, wann die 50% grenze überschritten wird. ich dachte einmal gelesen zu haben das es ein urteil euer BVG gibt, das nie mehr als 50% »abgenommen« werden darf.



bevor wir weiter diskutieren, merke dies. wir haben (hatten) kein umschlagsystem, sondern ein SPARsystem. bei uns sparte man also für seine eigene rente. kein anderer zahlte daran mit.
vor etwa 20-30 jahren wurde gemerkt, daß die rentenausgaben (wegen längeres leben) zu groß wurden. darum kam daneben ein umschlagsystem. der staat zahlt dann jedem ein minimum. das mehrere kommt aus dem alten sparsystem. immerhin ist diese »belastung« für die verdienenden leuten nicht zu groß. der löwenteil kommt noch immer vom selbst gesparten geld.

Nein, bereits 1957 wurde das Umlagesystem eingeführt. Adenauers berühmtester Spruch in dem Zusammenhang war: "Kinder kriegen die Leut immer!". Aber damals wurde die Rentenkasse geplündert, das Geld wurde Zweck entfremdet für den Aufbau der Bundeswehr eingesetzt.
Zuletzt geändert von Orwellhatterecht am Fr 2. Okt 2015, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von jack000 »

Umetarek » Do 1. Okt 2015, 21:45 hat geschrieben:Mein Onkel arbeitet immer noch, mit 75, ich denke nicht, dass das bei mir wesentlich anders sein wird, außer ich werde schwer krank...
Bedenke das du selbstständig bist, da ist die Motivation eine ganz andere.
Aber das funktioniert in vielen Berufen nicht, wenn man seinen Körper dabei aufbraucht ist irgendwann Schluß. Da hilft auch kein Heraufsetzen des Rentenalters.
Ich habe einen Bürojob aber werde mit 63 in Rente gehen, egal welche Abzüge kommen.
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Adam Smith »

jack000 » Fr 2. Okt 2015, 18:40 hat geschrieben: Ich habe einen Bürojob aber werde mit 63 in Rente gehen, egal welche Abzüge kommen.
Ich kannte mal einen der wollte mit 60 in Rente gehen. Das müsste jetzt der Fall sein. Müsste mal schauen, ob er in Rente ist.
Das ist Kapitalismus:

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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Nomen Nescio.
Darf ich Dich berichtigen?
Als Otto von Bismarck 1891 das "Gesetz betreffend der Invaliditäts- und Altersversicherung" eingeführt hat, lag die Rentenaltersgrenze bei 70 Jahren - sie wurde erst 1916 auf 65 Jahre herabgesetzt. Desweiteren war es ein Kapitaldeckungsverfahren ... ein Ansparsystem. Also die notwendigen Beiträge (der Beitragssatz lag 1891 bei 1,7 % - er stieg 1924 und 1928 um jeweils 2 Prozent) trugen zu gleichen Teilen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Staat - d.h.: zu damaliger Zeit ein mußte ungelernter Arbeiter, der zu dieser Zeit etwa 80 Mark im Monat verdiente, 0,567 % als Arbeitnehmerbeitrag abführen (ca. 0.45 Mark). (ich habe mal eine Zahl gelesen: heutige Kaufkraft des Verdienst etwa 509 Euro - Beitragssatz: 2,86 Euro)
Voraussetzung für die Altersrente war allerdings:
  • mindestens 30! Jahre Beitragszahlung - heutzutage hat ein Arbeitnehmer der gesetzlichen Rente einen Rentenanspruch, wenn er mindesten 60 Beitragsmonate nachweisen kann ... also schon nach fünf Jahren. (das heißt nicht, daß er nach fünf Arbeitsjahren in Rente gehen kann!)
Die Frage ist aber doch:
  • "Wer erreichte zu damaliger Zeit die Rentenaltersgrenze von 70 Jahren?"
    • ... unter diesen Vorraussetzungen?
Nach dem Ersten Weltkrieg half der Staat zunehmend massiv mit Steuermitteln aus - die benötigten Steuermittel stiegen bis zu 50 Prozent. Und obwohl man zu dieser Zeit schon begann, notwendige Rentenzahlungen aus eingehenden Beiträgen zu finanzieren, waren massive Leistungskürzungen unvermeidlich. Nach dem Bismarckschen Gesetz bekamen Arbeitnehmer später einen festen Betrag als "Zubrot" oder Grundsicherung ausbezahlt, je nachdem, wieviel vorher eingezahlt worden war. Das System reagierte zudem nicht auf Lohnsteigerungen oder Inflation, sodaß Rentner in Armut geraten konnten, wenn die Preise stiegen. (was ja in der nachfolgende Wirtschaftskrise ja auch der Fall war) Zumal nur der Rente bekam, wer zu seiner Erwerbstätigkeit genügend eingezahlt hatte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das System zunächst beibehalten (jeder spart für seine eigene Rente). Konrad Adenauer stand aber gleichzeitg vor mehreren Problemen. Das Rentenniveau war niedrig, die Altersarmut war weit verbreitet, zudem führte das "Wirtschaftswunder" zu stark steigenden Löhnen. Dadurch wurden die Einkommensunterschiede zwischen der arbeitenden Bevölkerung und den Rentnern immer größer. Zusätzlich befanden sich sehr viele potentielle Arbeiter (und sehr lange) in Kriegsgefangenschaft.

Um es kurz zu machen:
  1. ja, das Rentenalter muß erhöht werden - wenn das jetzige Rentensystem innovativ erhalten werden soll. Die durchschnittliche Lebenserwartung neugeborener Jungen betrug im Jahr 2015: 77 Jahre und 9 Monate - die für neugeborenen Mädchen: 82 Jahre und 10 Monate. Somit würde bei einer Rentenaltersgrenze von 65 Jahren jeder Junge etwa 12 Jahre und jedes Mädchen etwa 17 Jahre Rente beziehen - 67 Jahre Rentenaltersgrenze sind daher nur ein wohlwollender Kompromiss!
  2. Auch zu damaliger Zeit war die Rente lediglich ein "Zubrot" ... eine Grundsicherung!
  3. Es wird eine weitere Rentenreform kommen - schon kurz nach Einführung der Rente mit 67 wurde von 71-Erhöhung spekuliert. (wobei die volle Rente mit 67 erst 2031 die 1964-Geborenen erreichen!)
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

Orwellhatterecht » Fr 2. Okt 2015, 17:31 hat geschrieben:Die Höhe des Zinses spielt keine Rolle, da es sich bei der deutschen Rente um ein Umlagesystem handelt.
für dich hoffe ich, das nicht die situation erreicht wird, daß 33,3% der einwöhner deutschlands schuftet um ihre familie zu ernähren nebst die andere 66,7%.
denn ich bin sicher, daß dann hungerrenten kommen.

klar, die rente ist gesichert. die größe/höhe der rente aber nicht.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nomen Nescio » Fr 2. Okt 2015, 20:21 hat geschrieben:für dich hoffe ich, das nicht die situation erreicht wird, daß 33,3% der einwöhner deutschlands schuftet um ihre familie zu ernähren nebst die andere 66,7%.
denn ich bin sicher, daß dann hungerrenten kommen.

klar, die rente ist gesichert. die größe/höhe der rente aber nicht.
von welchem seltsamen Szenario wird das ausgegangen?

mit der heutigen Situation des deutschen Rentensystems hat das nichts zu tun

übrigens gibt es in D die Grundsicherung im Alter.

Gibt es die in Holland auch?
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nomen Nescio » Fr 2. Okt 2015, 13:39 hat geschrieben: es sei, die EU kommt wieder mit einer überstaatlichen regelung.
das lässt keine deutsche Regierung zu!
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nomen Nescio » Fr 2. Okt 2015, 14:01 hat geschrieben: wie das bei euch organisiert ist, ist euer sache. bei uns wird die staatliche prämiezahlung, die für alle gleich ist, durchs steueramt besorgt. je nach einkommen zahlt man mehr oder minder. wie gesagt, empfangen wird aber denselben betrag. einzelpersonen bekommen ungefähr 1100 €; partner p.p. ± 700 €.
ab einem bestimmten betrag gilt für das mehrere verdiente freistellung dieser prämiezahlung.

das deutsche Modell ist anders- Beitragsorientiert
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Orwellhatterecht »

Der Neandertaler » Fr 2. Okt 2015, 20:17 hat geschrieben:Hallo Nomen Nescio.
Darf ich Dich berichtigen?
Als Otto von Bismarck 1891 das "Gesetz betreffend der Invaliditäts- und Altersversicherung" eingeführt hat, lag die Rentenaltersgrenze bei 70 Jahren - sie wurde erst 1916 auf 65 Jahre herabgesetzt. Desweiteren war es ein Kapitaldeckungsverfahren ... ein Ansparsystem. Also die notwendigen Beiträge (der Beitragssatz lag 1891 bei 1,7 % - er stieg 1924 und 1928 um jeweils 2 Prozent) trugen zu gleichen Teilen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Staat - d.h.: zu damaliger Zeit ein mußte ungelernter Arbeiter, der zu dieser Zeit etwa 80 Mark im Monat verdiente, 0,567 % als Arbeitnehmerbeitrag abführen (ca. 0.45 Mark). (ich habe mal eine Zahl gelesen: heutige Kaufkraft des Verdienst etwa 509 Euro - Beitragssatz: 2,86 Euro)
Voraussetzung für die Altersrente war allerdings:
  • mindestens 30! Jahre Beitragszahlung - heutzutage hat ein Arbeitnehmer der gesetzlichen Rente einen Rentenanspruch, wenn er mindesten 60 Beitragsmonate nachweisen kann ... also schon nach fünf Jahren. (das heißt nicht, daß er nach fünf Arbeitsjahren in Rente gehen kann!)
Die Frage ist aber doch:
  • "Wer erreichte zu damaliger Zeit die Rentenaltersgrenze von 70 Jahren?"
    • ... unter diesen Vorraussetzungen?
Nach dem Ersten Weltkrieg half der Staat zunehmend massiv mit Steuermitteln aus - die benötigten Steuermittel stiegen bis zu 50 Prozent. Und obwohl man zu dieser Zeit schon begann, notwendige Rentenzahlungen aus eingehenden Beiträgen zu finanzieren, waren massive Leistungskürzungen unvermeidlich. Nach dem Bismarckschen Gesetz bekamen Arbeitnehmer später einen festen Betrag als "Zubrot" oder Grundsicherung ausbezahlt, je nachdem, wieviel vorher eingezahlt worden war. Das System reagierte zudem nicht auf Lohnsteigerungen oder Inflation, sodaß Rentner in Armut geraten konnten, wenn die Preise stiegen. (was ja in der nachfolgende Wirtschaftskrise ja auch der Fall war) Zumal nur der Rente bekam, wer zu seiner Erwerbstätigkeit genügend eingezahlt hatte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das System zunächst beibehalten (jeder spart für seine eigene Rente). Konrad Adenauer stand aber gleichzeitg vor mehreren Problemen. Das Rentenniveau war niedrig, die Altersarmut war weit verbreitet, zudem führte das "Wirtschaftswunder" zu stark steigenden Löhnen. Dadurch wurden die Einkommensunterschiede zwischen der arbeitenden Bevölkerung und den Rentnern immer größer. Zusätzlich befanden sich sehr viele potentielle Arbeiter (und sehr lange) in Kriegsgefangenschaft.

Um es kurz zu machen:
  1. ja, das Rentenalter muß erhöht werden - wenn das jetzige Rentensystem innovativ erhalten werden soll. Die durchschnittliche Lebenserwartung neugeborener Jungen betrug im Jahr 2015: 77 Jahre und 9 Monate - die für neugeborenen Mädchen: 82 Jahre und 10 Monate. Somit würde bei einer Rentenaltersgrenze von 65 Jahren jeder Junge etwa 12 Jahre und jedes Mädchen etwa 17 Jahre Rente beziehen - 67 Jahre Rentenaltersgrenze sind daher nur ein wohlwollender Kompromiss!
  2. Auch zu damaliger Zeit war die Rente lediglich ein "Zubrot" ... eine Grundsicherung!
  3. Es wird eine weitere Rentenreform kommen - schon kurz nach Einführung der Rente mit 67 wurde von 71-Erhöhung spekuliert. (wobei die volle Rente mit 67 erst 2031 die 1964-Geborenen erreichen!)

... und was meinst Du, wie wenig Rente bekommt er dann, wenn er lediglich 5 Jahre Versicherungszeiten aufzuweisen hat? Im Regelfall dürfte er dann Anspruch auf Grundsicherung haben.
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Orwellhatterecht » Fr 2. Okt 2015, 17:34 hat geschrieben:

Nein, bereits 1957 wurde das Umlagesystem eingeführt. Adenauers berühmtester Spruch in dem Zusammenhang war: "Kinder kriegen die Leut immer!". Aber damals wurde die Rentenkasse geplündert, das Geld wurde Zweck entfremdet für den Aufbau der Bundeswehr eingesetzt.


die Kasse war LEER- deswegen hat Adenauer ja auf Umlagesystem gesetzt. Aufgrund des damaligen Verhältnisses Beitragszahler ( ganz viele) zu Rentner ( ganz wenige- wegen WKII) gab es eine massive Rentenerhöhung...
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

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Der Neandertaler » Fr 2. Okt 2015, 20:17 hat geschrieben:Hallo Nomen Nescio.
Darf ich Dich berichtigen?
Als Otto von Bismarck 1891 das "Gesetz betreffend der Invaliditäts- und Altersversicherung" eingeführt hat, lag die Rentenaltersgrenze bei 70 Jahren - sie wurde erst 1916 auf 65 Jahre herabgesetzt. Desweiteren war es ein Kapitaldeckungsverfahren ... ein Ansparsystem. Also die notwendigen Beiträge (der Beitragssatz lag 1891 bei 1,7 % - er stieg 1924 und 1928 um jeweils 2 Prozent) trugen zu gleichen Teilen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Staat - d.h.: zu damaliger Zeit ein mußte ungelernter Arbeiter, der zu dieser Zeit etwa 80 Mark im Monat verdiente, 0,567 % als Arbeitnehmerbeitrag abführen (ca. 0.45 Mark). (ich habe mal eine Zahl gelesen: heutige Kaufkraft des Verdienst etwa 509 Euro - Beitragssatz: 2,86 Euro)
Voraussetzung für die Altersrente war allerdings:
  • mindestens 30! Jahre Beitragszahlung - heutzutage hat ein Arbeitnehmer der gesetzlichen Rente einen Rentenanspruch, wenn er mindesten 60 Beitragsmonate nachweisen kann ... also schon nach fünf Jahren. (das heißt nicht, daß er nach fünf Arbeitsjahren in Rente gehen kann!)
Die Frage ist aber doch:
  • "Wer erreichte zu damaliger Zeit die Rentenaltersgrenze von 70 Jahren?"
    • ... unter diesen Vorraussetzungen?
Nach dem Ersten Weltkrieg half der Staat zunehmend massiv mit Steuermitteln aus - die benötigten Steuermittel stiegen bis zu 50 Prozent. Und obwohl man zu dieser Zeit schon begann, notwendige Rentenzahlungen aus eingehenden Beiträgen zu finanzieren, waren massive Leistungskürzungen unvermeidlich. Nach dem Bismarckschen Gesetz bekamen Arbeitnehmer später einen festen Betrag als "Zubrot" oder Grundsicherung ausbezahlt, je nachdem, wieviel vorher eingezahlt worden war. Das System reagierte zudem nicht auf Lohnsteigerungen oder Inflation, sodaß Rentner in Armut geraten konnten, wenn die Preise stiegen. (was ja in der nachfolgende Wirtschaftskrise ja auch der Fall war) Zumal nur der Rente bekam, wer zu seiner Erwerbstätigkeit genügend eingezahlt hatte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das System zunächst beibehalten (jeder spart für seine eigene Rente). Konrad Adenauer stand aber gleichzeitg vor mehreren Problemen. Das Rentenniveau war niedrig, die Altersarmut war weit verbreitet, zudem führte das "Wirtschaftswunder" zu stark steigenden Löhnen. Dadurch wurden die Einkommensunterschiede zwischen der arbeitenden Bevölkerung und den Rentnern immer größer. Zusätzlich befanden sich sehr viele potentielle Arbeiter (und sehr lange) in Kriegsgefangenschaft.

Um es kurz zu machen:
  1. ja, das Rentenalter muß erhöht werden - wenn das jetzige Rentensystem innovativ erhalten werden soll. Die durchschnittliche Lebenserwartung neugeborener Jungen betrug im Jahr 2015: 77 Jahre und 9 Monate - die für neugeborenen Mädchen: 82 Jahre und 10 Monate. Somit würde bei einer Rentenaltersgrenze von 65 Jahren jeder Junge etwa 12 Jahre und jedes Mädchen etwa 17 Jahre Rente beziehen - 67 Jahre Rentenaltersgrenze sind daher nur ein wohlwollender Kompromiss!
  2. Auch zu damaliger Zeit war die Rente lediglich ein "Zubrot" ... eine Grundsicherung!
  3. Es wird eine weitere Rentenreform kommen - schon kurz nach Einführung der Rente mit 67 wurde von 71-Erhöhung spekuliert. (wobei die volle Rente mit 67 erst 2031 die 1964-Geborenen erreichen!)
:thumbup: :thumbup:
herzlichen dank für deine erhebliche korrektion + zusätzliche ergänzung.

daß ich sehr froh bin mit deiner posting, versteht sich. denn du hast sehr deutlich gemacht das wieso und warum.
es freut mich einerseits, stimmt mich aber auch traurig, daß du genau wie ich findet, daß da was getan werden muß. vllt wäre es das überwiegen wert zu gleich ein sparelement einzubauen. zwar wird man damit nie extreme inflation anfangen können, aber ein sicherungsteil ist dann hoffentlich doch eingebaut worden.

nochmals, DANKE. daß die grenze bei bismarck 70 jahr war, habe ich nie gewußt. ich frage mich überhaupt wieviel menschen das wissen. ;)
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blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Realist2014 »

Nomen Nescio » Fr 2. Okt 2015, 20:33 hat geschrieben: :thumbup: :thumbup:
herzlichen dank für deine erhebliche korrektion + zusätzliche ergänzung.

daß ich sehr froh bin mit deiner posting, versteht sich. denn du hast sehr deutlich gemacht das wieso und warum.
es freut mich einerseits, stimmt mich aber auch traurig, daß du genau wie ich findet, daß da was getan werden muß. vllt wäre es das überwiegen wert zu gleich ein sparelement einzubauen. zwar wird man damit nie extreme inflation anfangen können, aber ein sicherungsteil ist dann hoffentlich doch eingebaut worden.

nochmals, DANKE. daß die grenze bei bismarck 70 jahr war, habe ich nie gewußt. ich frage mich überhaupt wieviel menschen das wissen. ;)
wie?

man kann jeden Euro nur einmal ausgeben...

und das deutsche Rentensystem wird jetzt schon durch Steuermittel "subventioniert"....
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Nomen Nescio
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Re: arbeiten bis 70-71 ??

Beitrag von Nomen Nescio »

Realist2014 » Fr 2. Okt 2015, 20:27 hat geschrieben:das lässt keine deutsche Regierung zu!
sag das nicht zu schnell. denk an schröder.
es gibt nur 2 oder 3 EU staaten die fur renten gespart haben. m.w. haben wir den größten gesparten rentenbetrag der welt oder der zweitgrößten. die USA und NL dürfen darum streiten.
weil aber bei der USA es offensichtlich über mehr menschen verteilt werden muß ...

wenn man ohne selbst zu zahlen so erreicht daß gelder zu verfügung kommen, ist es nicht leicht nein zu sagen. erst jahre später kommt die rechnung, denn dann hat kein land mehr spargelder für die renten, und müssen die reicheren länder zahlen.
eine einfache oder qualifizierte mehrheit sollte dann genügen. und darum ist mein land da hartnäckig gegen.
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