Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

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Zvi Back
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Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Nach dem Ansehen eines alten Videos
[youtube][/youtube]
möchte ich einmal eine Diskussion anregen, die weit über das
Schach hinausgeht.

Bei dieser Partie schlug die damals 14 jährige Judit Polgar den besten DDR-Spieler Knaack.
Polgar galt damals als Wunderkind und sie war in dem Alter durchaus und locker
zu vergleichen mit Bobby Fischer früher oder Magnus Carlson in seinen sehr jungen Jahren.
Vladimir Kramnick hat es aber später recht drastisch ausgedrückt, dass Frauen niemals
das Niveau der Männer erreichen werden "die Biologie holt sie irgendwann ein"
Leider(?) hat Kramnik recht behalten und Polgar hat es nie in die absolute Spitze geschafft obwohl
sie natürlich eine grandiose Spielerin blieb.
Auch heute gibt es natürlich sehr, sehr gute Spielerinnen, aber nach ganz oben schaffen sie es nie.
Deswegen meine Frage, kann eine Frau jemals Schach-Weltmeisterin werden?
http://www.zeit.de/sport/2012-12/Judit- ... au-maenner
-----------------------------------------------------------------------------

Etwas abgekoppelt vom Thema, aber was ich noch dazu sagen wollte.

Mir ist klar, dass sich keiner ein 2h Video ansieht, wenn ihn Schach nicht interessiert.
Nicht nur bei diesem Video und Aufzeichnungen von späteren Jahren sieht man sehr schön, wie sich
die Computertechnik entwickelt hat und wie antiquiert vieles damals lief.
Das trifft auch natürlich auch auf Schachcomputer zu. Damals waren sie noch extrem primitiv im Vergleich
zu heute. Aber letztendlich ist es so, dass ein Rechner niemals so etwas wie Intuition haben wird.
Aber natürlich haben die Maschinen das Schach (der Menschen) schon relativ stark verändert.

Und als drittes finde ich es natürlich schade, dass es diese legendäre Sendungen nicht mehr gibt.
Selbst auf den 3. Programmen hat es keine Chance mehr.
Es gibt Millionen Schachspieler, aber im Fernsehen findet es nicht mehr statt.
Ist das gerechtfertigt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Schach_de ... %9Fmeister
Gerade Vlastimil Hort war mit seinem trockenen Humor immer wieder genial.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Sa 11. Jul 2015, 12:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Brainiac »

Zvi Back » Sa 11. Jul 2015, 12:25 hat geschrieben: Auch heute gibt es natürlich sehr, sehr gute Spielerinnen, aber nach ganz oben schaffen sie es nie.
Deswegen meine Frage, kann eine Frau jemals Schach-Weltmeisterin werden?
Da möchte ich mich nicht aufs Glatteis begeben ;)
Es gibt Millionen Schachspieler, aber im Fernsehen findet es nicht mehr statt.
Ist das gerechtfertigt?
Leider ja. Mit dem "Menschenschach" geht es bergab, seit einigen Jahren < 100.000 Vereinsspieler in D, Tendenz fallend. Der Siegeszug der Computerprogramme hat dem Schach ein wenig das Genick gebrochen. Ich selbst spiele immer noch gerne ab und zu ein Turnier, aber man muss lange suchen, bis man eins findet, dass terminlich und örtlich passt. "Damals" gab es Turniere wie Sand am Meer...

Auch der Sportstatus soll dem Schach aberkannt werden.

-> Der Markt wird immer kleiner, und Nicht-Schachspieler schauen sich sowas nicht an.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Cloudfox »

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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Brainiac » Sa 11. Jul 2015, 14:19 hat geschrieben: Da möchte ich mich nicht aufs Glatteis begeben ;)
Warum Glatteis? Mich würde der Grund schon interessieren, warum dies so ist.
Kramnik ist ja nun kein dummer und auch nicht irgendwie als Macho bekannt.
Schach auf dem höchsten Level erfordert nicht nur eine gewisse Intelligenz, sondern
es ist brutales Training von täglich mehreren Stunden. Sind Frauen dazu nicht bereit, oder hat es eben andere Gründe?
Extreme Konzentrationsfähigkeit und Kondition gerade in Kandidatentunieren oder eben bei einem WM-Kampf.

Na klar ist diese Diskussion absolut vermintes Gelände, sonst hätte ich es ja nicht hier herein gestellt.
Und es hat ja auch nichts damit zu tun, dass Frauen "dümmer" sind.
Davon bin ich auch weit entfernt so zu denken. Nur erreichen sie eben dieses absolute Toplevel nicht. Warum?
Polgar war ja auch in ihren jungen Jahren durchaus auch so erfolgreich, weil sie durchaus "männlich" gespielt hat.
Nämlich ziemlich aggressiv.
Leider ja. Mit dem "Menschenschach" geht es bergab, seit einigen Jahren < 100.000 Vereinsspieler in D, Tendenz fallend. Der Siegeszug der Computerprogramme hat dem Schach ein wenig das Genick gebrochen. Ich selbst spiele immer noch gerne ab und zu ein Turnier, aber man muss lange suchen, bis man eins findet, dass terminlich und örtlich passt. "Damals" gab es Turniere wie Sand am Meer...

Auch der Sportstatus soll dem Schach aberkannt werden.

-> Der Markt wird immer kleiner, und Nicht-Schachspieler schauen sich sowas nicht an.
Naja, der Vereinsschach geht zurück-das ist richtig, trotzdem bin ich der Meinung insgesamt nimmt es durch die
Onlinemöglichkeiten durchaus wieder zu.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Brainiac »

Zvi Back » Sa 11. Jul 2015, 15:43 hat geschrieben:Warum Glatteis? Mich würde der Grund schon interessieren, warum dies so ist.
Also gut ;) Spitzenschach erfordert, sagen wir es so, eine spezielle Form von Intelligenz, technisch gesprochen mit besonders hohen CPU- und Arbeitsspeicheranforderungen, gepaart mit einem unendlichen Willen, alles aber auch alles aus sich für dieses eine Ziel, zu gewinnen, aus sichr herauszuholen und dabei letztlich eigentlich etwas Unproduktives zu tun ("Klötzchenschieben"). Ich würde mal sagen, Frauen haben eher andere Stärken und vor allem Motivationen.

Natürlich kann sich das irgendwann ändern - die Evolution kann alles. Nur, wie schnell? Dieses Jahrhundert wohl eher nicht mehr.
Zvi Back » Sa 11. Jul 2015, 15:43 hat geschrieben:Naja, der Vereinsschach geht zurück-das ist richtig, trotzdem bin ich der Meinung insgesamt nimmt es durch die
Onlinemöglichkeiten durchaus wieder zu.
Mag sein, wobei es auch Schachforen mit rückläufiger Tendenz gibt, ich kann hier die Entwicklung noch nicht so recht einschätzen. Interessant könnte es werden, wenn es irgendwann mal Cross-Community-Wettkämpfe geben sollte. Man muss aber das Cheating-Problem (Spieler lassen Engines mitlaufen) in den Griff kriegen. Ausser irgendwelchen unsicheren heuristischen Methoden gibt es dafür leider bislang keine befriedigende Lösung.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Brainiac » Sa 11. Jul 2015, 15:10 hat geschrieben: Also gut ;) Spitzenschach erfordert, sagen wir es so, eine spezielle Form von Intelligenz, technisch gesprochen mit besonders hohen CPU- und Arbeitsspeicheranforderungen, gepaart mit einem unendlichen Willen, alles aber auch alles aus sich für dieses eine Ziel, zu gewinnen, aus sichr herauszuholen und dabei letztlich eigentlich etwas Unproduktives zu tun ("Klötzchenschieben"). Ich würde mal sagen, Frauen haben eher andere Stärken und vor allem Motivationen.

Natürlich kann sich das irgendwann ändern - die Evolution kann alles. Nur, wie schnell? Dieses Jahrhundert wohl eher nicht mehr.
Diese Antwort befriedigt mich nicht so richtig.
Diese Anforderungen sind insbesondere in der Eröffnungstheorie gefragt, die heute ohne Zweifel immer wichtiger wird und
ist. Aber gerade Carlsen, der amtierende Weltmeister, ist ein typischer Spieler, der keine lebende Datenbank ist,
sondern der schon oft und sehr früh aus der allgemeinen Theorie herausfliegt, sondern dessen Erfolg durchaus mit einer aussergewöhlichen Kreativität gepaart
mit dem penetranten Ausnutzen von kleinsten Fehlern seiner Gegner zu tun hat.
Und ich glaube auch nicht, dass die besten Frauen heute im Eröffnungswissen weniger gespeichert haben, als ihre männlichen
Kollegen. Ne, ich glaube an der "CPU" liegt es nicht ohne zu Wissen woran es nun liegt.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von BingoBurner »

Zvi Back » Sa 11. Jul 2015, 15:53 hat geschrieben:
Diese Antwort befriedigt mich nicht so richtig.
Diese Anforderungen sind insbesondere in der Eröffnungstheorie gefragt, die heute ohne Zweifel immer wichtiger wird und
ist. Aber gerade Carlsen, der amtierende Weltmeister, ist ein typischer Spieler, der keine lebende Datenbank ist,
sondern der schon oft und sehr früh aus der allgemeinen Theorie herausfliegt, sondern dessen Erfolg durchaus mit einer aussergewöhlichen Kreativität gepaart
mit dem penetranten Ausnutzen von kleinsten Fehlern seiner Gegner zu tun hat.
Und ich glaube auch nicht, dass die besten Frauen heute im Eröffnungswissen weniger gespeichert haben, als ihre männlichen
Kollegen. Ne, ich glaube an der "CPU" liegt es nicht ohne zu Wissen woran es nun liegt.
Habe keine Ahnung von Schach. Aber wenn man die Biologie bemüht um Unterschiede zwischen Menschen zu erklären
hat das immer ein Geschmäckle.

Warum gibt es so viele Spitzenköche obwohl die meisten Frauen doch Hausfrauen sind und täglich kochen.
War auch so Phrase vor 50 Jahren. Die Erklärung war dieselbe. Männer arbeiten härter, fanatischer.
Kein Wort darüber das Frauen zu dieser Zeit nicht ohne Unterschrift des Mannes überhaupt eine Arbeit annehmen durften.
Rabenmutter ist auch so Stigma bis heute.

Oder nehmen wir den Frauenfussball. Vor 30 Jahren war das wirklich ein Gekurke. Da hat wirklich alles gefehlt.
Wenn man sich aber die letzte WM anschaut hat man gesehen wie sehr sich dieser Sport entwickelt hat. War/ist bei den Männern
übrigens genauso. Und auch hier, die meisten DFB Damen arbeiten nebenbei. Nicht wie XY Mann der täglich 12 Stunden nichts
anderes macht als gegen einen Ball zutreten.

Und/Oder Rudi Völlers legendärer Ausraster nicht vergessen......Beckenbauer, Breitner, mal Schnauze halten, die haben doch Standfussballl gespielt und so.
Und er hatte recht.
Ergebnisse wie 5 zu 6 oder 6 zu 4 waren vor 40 Jahren in der Bulli keine Seltenheit.
10 Tore pro Spiel findet man heute eigentlich nicht mehr. Die selbe Entwicklung kann man auch in anderen Sportarten
beobachten. Wenn man beim Frauenschach eine ähnliche "Hype" entfachen würde gäbe es dort sicherlich auch eine Entwicklung.

Und das man überhaupt Männer gegen Frauen im Schach gegen einander antreten lässt spricht ja schon Bände. Die Unterschiede
scheinen wohl minimal zu sein, im Gegensatz zu einer körperbetonten Sportart, das eine Unterscheidung wohl keinen Sinn macht
.Aber wie gesagt habe keine Ahnung von Schach.
Dont take your organs to heaven !
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Brainiac
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Brainiac »

Zvi Back » Sa 11. Jul 2015, 16:53 hat geschrieben: Diese Antwort befriedigt mich nicht so richtig.
Diese Anforderungen sind insbesondere in der Eröffnungstheorie gefragt, die heute ohne Zweifel immer wichtiger wird und
ist. Aber gerade Carlsen, der amtierende Weltmeister, ist ein typischer Spieler, der keine lebende Datenbank ist,
sondern der schon oft und sehr früh aus der allgemeinen Theorie herausfliegt, sondern dessen Erfolg durchaus mit einer aussergewöhlichen Kreativität gepaart
mit dem penetranten Ausnutzen von kleinsten Fehlern seiner Gegner zu tun hat.
Und ich glaube auch nicht, dass die besten Frauen heute im Eröffnungswissen weniger gespeichert haben, als ihre männlichen
Kollegen. Ne, ich glaube an der "CPU" liegt es nicht ohne zu Wissen woran es nun liegt.
Sehe ich anders. Die "CPU" ist im Mittelspiel und vor allem im Endspiel wichtig, wo Carlsen ein Gigant ist. In der Eröffnung kommt es vor allem auf die Festplatte und ein gutes Ablagesystem (=Erinnerungsvermögen) an, Rechenleistung spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Und allein mit Kreativität gewinnt niemand im Schach auch nur einen Blumentopf. Carlsen, um bei dem Beispiel zu bleiben, ist eben auch ein extrem schneller Rechner.
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Zero Credibility
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zero Credibility »

Frauen haben einfach nicht so gerne stundenlang ein Brett vor dem Kopf. :)
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Blockhead »

Deswegen meine Frage, kann eine Frau jemals Schach-Weltmeisterin werden?
Das kann niemand wissen.
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Shlabotnik
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Shlabotnik »

Zvi Back » Sa 11. Jul 2015, 11:25 hat geschrieben:Nach dem Ansehen eines alten Videos
[youtube][/youtube]
möchte ich einmal eine Diskussion anregen, die weit über das
Schach hinausgeht.

Bei dieser Partie schlug die damals 14 jährige Judit Polgar den besten DDR-Spieler Knaack.
Polgar galt damals als Wunderkind und sie war in dem Alter durchaus und locker
zu vergleichen mit Bobby Fischer früher oder Magnus Carlson in seinen sehr jungen Jahren.
Vladimir Kramnick hat es aber später recht drastisch ausgedrückt, dass Frauen niemals
das Niveau der Männer erreichen werden "die Biologie holt sie irgendwann ein"
Leider(?) hat Kramnik recht behalten und Polgar hat es nie in die absolute Spitze geschafft obwohl
sie natürlich eine grandiose Spielerin blieb.
Auch heute gibt es natürlich sehr, sehr gute Spielerinnen, aber nach ganz oben schaffen sie es nie.
Deswegen meine Frage, kann eine Frau jemals Schach-Weltmeisterin werden?
http://www.zeit.de/sport/2012-12/Judit- ... au-maenner
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Etwas abgekoppelt vom Thema, aber was ich noch dazu sagen wollte.

Mir ist klar, dass sich keiner ein 2h Video ansieht, wenn ihn Schach nicht interessiert.
Nicht nur bei diesem Video und Aufzeichnungen von späteren Jahren sieht man sehr schön, wie sich
die Computertechnik entwickelt hat und wie antiquiert vieles damals lief.
Das trifft auch natürlich auch auf Schachcomputer zu. Damals waren sie noch extrem primitiv im Vergleich
zu heute. Aber letztendlich ist es so, dass ein Rechner niemals so etwas wie Intuition haben wird.
Aber natürlich haben die Maschinen das Schach (der Menschen) schon relativ stark verändert.

Und als drittes finde ich es natürlich schade, dass es diese legendäre Sendungen nicht mehr gibt.
Selbst auf den 3. Programmen hat es keine Chance mehr.
Es gibt Millionen Schachspieler, aber im Fernsehen findet es nicht mehr statt.
Ist das gerechtfertigt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Schach_de ... %9Fmeister
Gerade Vlastimil Hort war mit seinem trockenen Humor immer wieder genial.
Ich habe Hort mal getroffen in Baden-Baden, er hatte eine Bundesligapartie kommentiert.
Horts Humor gepaart mit seinem tiefen Sachverstand war immer wieder sehr interessant und unterhaltsam zugleich. Wie er mit seinem tschechischen Akzent "nicht die Dame zu früh exponieren, ist wie wenn junges Mädchen zu früh in Disko geht" gesagt hat, oder mit Pfleger um ein Bier gewettet hat, wie der nächste Zug sein wird, herrlich.

Kortschnoj hatte ich mal in Saarbrücken getroffen, er schaute zu, als ich gegen einen anderen Spieler spielte, und er zeigte mir nachher, wie ich das Springerendspiel hätte gewinnen können. Kortschnoj war auch gegenüber neuen Dingen aufgeschlossen (wie dem "Janusschach", einer Erfindung eines Saarländers).

Ich spiele auch Turnierschach, habe auch schon gegen einige starke Frauen verloren. Mein persönlicher Eindruck ist, dass Frauen, wenn sie überhaupt spielen, nicht unbedingt schlechter als Männer spielen, aber dass einfach sehr wenige Frauen Interesse haben, ernsthaft Schach zu spielen. Eine riesige Diskrepanz besteht zwischen der Anzahl männlicher Vereinsmitglieder und weiblicher Vereinsmitglieder. Das alleine ist schon Grund genug für die Unterschiede, da muss man nicht mal die Biologie bemühen.

Die derzeitige Weltmeisterin, Mariya Muzychuk, Марія Музичук, kommt aus der Ukraine, ist 22, ihre Schwester spielt auch sehr gut Schach.

S.
Виден сокол по полёту.
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Zvi Back
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Danke für den Beitrag. :thumbup:
Mir ist auch egal, wenn ich gegen eine Frau verliere.
Ich ärgere mich prinzipiell nicht wenn jemand besser ist, sondern nur
wenn ich Fehler mache.
Wobei ich eben der typische Cafe-Haus Schachspieler bin und nur als
Kind im Verein war.
Aber Hort ist wirklich klasse, stimmt.
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Nathan
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Zvi Back » Sa 11. Jul 2015, 12:25 hat geschrieben:Nach dem Ansehen eines alten Videos
[youtube][/youtube]
möchte ich einmal eine Diskussion anregen, die weit über das
Schach hinausgeht.

...Vladimir Kramnick hat es aber später recht drastisch ausgedrückt, dass Frauen niemals
das Niveau der Männer erreichen werden "die Biologie holt sie irgendwann ein"
Leider(?) hat Kramnik recht behalten und Polgar hat es nie in die absolute Spitze geschafft obwohl
sie natürlich eine grandiose Spielerin blieb.
...[/url]
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...
"Die Biologie holt sie irgendwann ein"...ich reg mich nur deswegen nicht auf weil ich genau weiß, dass dich die Biologie irgendwann einholen wird und die Welt wieder einen Rassisten weniger zu ertragen hat. Wahrscheinlich wachsen bis dahin aber wieder zwei neue nach...

---

Ich habe aufgehört Schach zu spielen, als es mir nicht mehr gelungen ist ein auf einem normalen PC lauffähiges Schachprogramm zu schlagen. Ich mags nicht, von Maschinen vorgeführt zu werden... :mad2:
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Brainiac »

Nathan » Mo 13. Jul 2015, 08:17 hat geschrieben:Ich habe aufgehört Schach zu spielen, als es mir nicht mehr gelungen ist ein auf einem normalen PC lauffähiges Schachprogramm zu schlagen. Ich mags nicht, von Maschinen vorgeführt zu werden... :mad2:
Das ist der Punkt. :|

PS Du hast Zvi Back m.E. völlig missverstanden.
Zuletzt geändert von Brainiac am Mo 13. Jul 2015, 08:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Brainiac » Mo 13. Jul 2015, 07:49 hat geschrieben: Das ist der Punkt. :|

PS Du hast Zvi Back m.E. völlig missverstanden.
Er will mich provozieren, das ist alles.
Es gibt Leute die wollen jedes Thema schreddern.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Brainiac » Mo 13. Jul 2015, 08:49 hat geschrieben: Das ist der Punkt. :|

PS Du hast Zvi Back m.E. völlig missverstanden.
Die Neue Rechte rückt überall da zusammen, wo ich auftauche. Ich werte das stets als Kompliment...hrhrhr

Ich befürchte, ich habe diesen Herrn sehr genau verstanden. Es ist ja nicht er der erste rassistische Beitrag von ihm sondern mindestens der hundertste. Die Kernaussage ist, Frauen wären aufgrund ihrer biologischen Struktur nicht so gute Schachspieler wie Männer. Der User hat einen fremden Autor genau dahingehend zitiert und sich in keiner Weise von der Aussage distanziert, was allein den Schluss zulässt, er würde sich diese Aussage zu eigen machen.

Aber das lässt sich ja ganz leicht aufklären. Wie isses den nun, Herr Zvi Back?
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Nathan » Mo 13. Jul 2015, 08:40 hat geschrieben: Die Neue Rechte rückt überall da zusammen, wo ich auftauche. Ich werte das stets als Kompliment...hrhrhr
Verfolgungswahn ist heilbar. Notfalls medikamentös
Ich befürchte, ich habe diesen Herrn sehr genau verstanden. Es ist ja nicht er der erste rassistische Beitrag von ihm sondern mindestens der hundertste. Die Kernaussage ist, Frauen wären aufgrund ihrer biologischen Struktur nicht so gute Schachspieler wie Männer. Der User hat einen fremden Autor genau dahingehend zitiert und sich in keiner Weise von der Aussage distanziert, was allein den Schluss zulässt, er würde sich diese Aussage zu eigen machen.
Falls du nur einen rassistischen Beitrag von mir findest, spende ich 100 € ans nächste Flüchtlingsheim,
wenn nicht dann du- wie wäre es?
Aber das lässt sich ja ganz leicht aufklären. Wie isses den nun, Herr Zvi Back?
Wenn ich dieses Thema nicht diskutieren wollte, hätte ich es nicht eingestellt.
Nur, sorry du bist schlicht zu primitiv und zu einfach gestrickt.
Und wenn du schon an Programmen wie "Chess Titan" scheiterst, welche auf den meisten Rechnern vorinstalliert ist,
dann bist du halt-hmmm, wie soll ich es sagen- ....für Schach halt irgendwie weniger geeignet und solltest weiter MauMau spielen.
Ansonsten würde ich dich bitten wo anders herum zu spamen.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Mo 13. Jul 2015, 10:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Brainiac »

Nathan » Mo 13. Jul 2015, 09:40 hat geschrieben: Die Neue Rechte rückt überall da zusammen, wo ich auftauche.
Bitte was? :s :D
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Blockhead »

Nathan » Mo 13. Jul 2015, 09:40 hat geschrieben: Die Neue Rechte rückt überall da zusammen, wo ich auftauche.
Stimmt, Nate.
In der Fascho-Hochburg "Politikarena" hast du sie ganz schön aufgescheucht. BK war nur noch am abkotzen. :)
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Zvi Back » Mo 13. Jul 2015, 09:59 hat geschrieben:
Verfolgungswahn ist heilbar. Notfalls medikamentös


Falls du nur einen rassistischen Beitrag von mir findest, spende ich 100 € ans nächste Flüchtlingsheim,
wenn nicht dann du- wie wäre es?



Wenn ich dieses Thema nicht diskutieren wollte, hätte ich es nicht eingestellt.
Nur, sorry du bist schlicht zu primitiv und zu einfach gestrickt.
Und wenn du schon an Programmen wie "Chess Titan" scheiterst, welche auf den meisten Rechnern vorinstalliert ist,
dann bist du halt-hmmm, wie soll ich es sagen- ....für Schach halt irgendwie weniger geeignet und solltest weiter MauMau spielen.
Ansonsten würde ich dich bitten wo anders herum zu spamen.
Ne klare Aussage ist das natürlich nicht. Herumgeschwurbele, ad personam und ansonsten kein Inhalt. Mehr war nicht zu erwarten. Es ist auch weiterhin nicht zu erwarten, dass wir uns auf eine Definition von "Rassismus" einigen könnten und es ist auch nicht zu erwarten du würdest bei Vorliegen aller Merkmale gemäß Duden-Defi in deinen Beiträgen zugeben, rassistischen Müll zu schreiben. Deswegen verzichte ich auf den Wettbewerb. Ich werde dich aber darauf hinweisen, wenn ich wieder klare rassistische Inhalte in deinen Beiträgen finde (und das ist nicht schwer).

Frauen aufgrund ihres Frauseins als schlechtere Schachspieler als Männer hinzustellen ist jedenfalls rassistischer Unsinn.

Der aktuellste Rassismusbegriff wird übrigens so formuliert:


«Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.» (Albert Memmi, Rassismus, Frankfurt a.M. 1987, S.164)
Zuletzt geändert von Nathan am Mo 13. Jul 2015, 11:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Provokateur »

Frauen sind keine Rasse.

Entweder handelt es sich um "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" oder um Sexismus.

Kein Mensch schlägt mehr einen modernen Schachcomputer, ganz egal ob Frau oder Mann.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Da Nathan mich so nett gebeten hat und er selbstverständlich auch die Qualifikation
hinreichend mitbringt, darf er jetzt auch auf der Trottelcouch Platz nehmen.
Falls er eng wird, sag den Jungs und Mädels bescheid, dass sie ein wenig rutschen
sollen. Und dein Speichellecker darf natürlich mit. Der darf dir dort weiterhin die Füsse küssen. :thumbup:
Viel Spaß und so weiter.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Brainiac »

Nathan » Mo 13. Jul 2015, 11:18 hat geschrieben:Frauen aufgrund ihres Frauseins als schlechtere Schachspieler als Männer hinzustellen ist jedenfalls rassistischer Unsinn.

Der aktuellste Rassismusbegriff wird übrigens so formuliert:


«Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.» (Albert Memmi, Rassismus, Frankfurt a.M. 1987, S.164)
Also erst mal müsstest du erklären, wie die Aussage in rot aus dem Zitat folgt. Wo ist das "zum Nutzen des Anklägers" und das "zum Schaden seines Opfers"?

Und würdest du auch folgendes als rassistisch bezeichnen?

Frauen aufgrund ihres Frauseins als schlechtere Fußballspieler als Männer hinzustellen ist jedenfalls rassistischer Unsinn.

Und das?

Männer aufgrund ihres Mannseins als schlechtere Zuhörer als Frauen hinzustellen ist jedenfalls rassistischer Unsinn.
Weibliche Hormone sind gut für das Gehör
http://www.amplifon.de/Rund-ums-Hoeren/ ... esser.aspx
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Provokateur » Mo 13. Jul 2015, 11:25 hat geschrieben:Frauen sind keine Rasse.

Entweder handelt es sich um "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" oder um Sexismus.

Kein Mensch schlägt mehr einen modernen Schachcomputer, ganz egal ob Frau oder Mann.
Hast du die Defi nicht gelesen?

Der Rassismusbegriff wird heute mit einem anderen Ansatz definiert. Natürlich sind Frauen keine "Rassen". Es gibt keine menschlichen "Rassen".

«Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.» (Albert Memmi, Rassismus, Frankfurt a.M. 1987, S.164)

Passt doch sehr gut zu der Behauptung, Frauen würden irgendwann von der "Biologie" eingeholt und sind im Endeffekt schlechtere Schachspieler als Männer.

Hier wird eine Wertung fiktiver Unterschiede vorgenommen und die Motive dafür können nach Sachlage nur in männlicher Überheblichkeit zu suchen sein, was letztendlich auch nur Privilegien rechtfertigen soll, nämlich das Privilegium, alle mit dem Schachspiel verbundenen assoziativen Leckerlis auf der Männerseite abzuschöpfen.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Provokateur »

Ich würde diesen Rassismusbegriff als zumindest bestreitbar bezeichnen.

1) Die Unterschiede, die der Rassist zum Anlass nimmt, sich feindselig zu verhalten, sind:
- Hautfarbe
- Haarfarbe
- Augenform und -farbe
- Religion (auch Religion der Vorfahren)
- Sprache

2) Ein Rassist verhält sich "fremden" Frauen und Männern gegenüber gleichsam feindlich.

Nicht jeder Sexist ist auch ein Rassist. Und nicht jede Unterscheidung zwischen den Eigenschaften von Männern und Frauen ist sexistisch. Aus diesen unterschieden unterschiedliche Rechte abzuleiten - das wäre sexistisch.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Brainiac » Mo 13. Jul 2015, 12:02 hat geschrieben: Also erst mal müsstest du erklären, wie die Aussage in rot aus dem Zitat folgt. Wo ist das "zum Nutzen des Anklägers" und das "zum Schaden seines Opfers"?

Und würdest du auch folgendes als rassistisch bezeichnen?

Frauen aufgrund ihres Frauseins als schlechtere Fußballspieler als Männer hinzustellen ist jedenfalls rassistischer Unsinn.


Und das?

Männer aufgrund ihres Mannseins als schlechtere Zuhörer als Frauen hinzustellen ist jedenfalls rassistischer Unsinn.
http://www.amplifon.de/Rund-ums-Hoeren/ ... esser.aspx
So ist es. "besser" und "schlechter" sind keine allgemeingültigen Kriterien sondern beziehen sich auf selbstgebastelte Kriterien.
Insofern ja, der Fussball- und der Zuhörvergleich sind nach der obigen Definition "rassistisch". Wenn dir der Begriff nicht gefällt ersetze ihn meinetwegen durch "dumme Vorurteile".

Fakt ist natürlich auch, dass es echte biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt. In der Sauna könntest du erkennen was ich meine. Dazu gehören auch weitere biologische Faktoren, wie eben auch Hormone. Das ist ein hochkomplexes Thema, dass sich absolut nicht durch so primitive Behauptungen wie obenstehend behandeln läßt. Ein auch für Laien ganz gut verständlicher Artikel beschreibt die biologischen Unterschiede, die daraus (nicht) ableitbaren Konsequenzen und die Schwierigkeiten, reproduzierbare Ergebnisse bei Menschen zu erreichen.

--> http://www.spektrum.de/lexikon/neurowis ... sicht/4636

Und wieder gibt's nen Klopp mit meiner EIDL-Keule!
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Provokateur » Mo 13. Jul 2015, 13:04 hat geschrieben:Ich würde diesen Rassismusbegriff als zumindest bestreitbar bezeichnen.

1) Die Unterschiede, die der Rassist zum Anlass nimmt, sich feindselig zu verhalten, sind:
- Hautfarbe
- Haarfarbe
- Augenform und -farbe
- Religion (auch Religion der Vorfahren)
- Sprache

2) Ein Rassist verhält sich "fremden" Frauen und Männern gegenüber gleichsam feindlich.

Nicht jeder Sexist ist auch ein Rassist. Und nicht jede Unterscheidung zwischen den Eigenschaften von Männern und Frauen ist sexistisch. Aus diesen unterschieden unterschiedliche Rechte abzuleiten - das wäre sexistisch.
Klar, nach einer gängigen volkstümlichen Definition unbedingt. Ich schließe mich dieser Definition auch gerne an. Sie steht aber nicht im Widerspruch zu der neuesten wissenschaftlichen Definition (die übrigens auch in Fachkreisen natürlich nicht einhellig begrüßt wird). Eine solche Wertung ist also sowohl sexistisch wie auch rassistisch. Wer aber lieber als reiner Sexist gelten will, kann ja auch das weitere Attribut unter den Tisch fallen lassen... :D
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Provokateur »

Es steckt nun einmal "Rasse" in "Rassist" (wie auch eine Übersetzung zeigt - "Racist" im Englischen). Das Rassenkonzept ist natürlich lange überholt, um aber diese Form der Feindseligkeit zu beschreiben, ist es mehr als ausreichend.

Als Überbegriff reicht "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit". Sonst würden unter diesen Rassismusbegriff auch RAF-Leute fallen, die Banker umgebracht haben.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von jack000 »

Warum sollte es keine Schachweltmeisterin geben können?
[youtube][/youtube]
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Provokateur » Mo 13. Jul 2015, 13:36 hat geschrieben:Es steckt nun einmal "Rasse" in "Rassist" (wie auch eine Übersetzung zeigt - "Racist" im Englischen). Das Rassenkonzept ist natürlich lange überholt, um aber diese Form der Feindseligkeit zu beschreiben, ist es mehr als ausreichend.

Als Überbegriff reicht "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit". Sonst würden unter diesen Rassismusbegriff auch RAF-Leute fallen, die Banker umgebracht haben.
tja, das ist ein altes Dilemma, übrigens auch wegen des Artikel 3, Absatz 3 GG
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Damals, in den späten 40ern war man in diesem Punkt noch nicht so weit. Auch auf diesen Absatz unseres GG wirft der Holocaust seinen langen Schatten. Da ging es noch nicht darum, den Rassebegriff insgesamt abzulehnen, sondern nur die qualitative Wertung zwischen verschiedenen angenommenen Rassen. Der Artikel steht ganz vorne auf der Liste der Änderungswünsche. Weil aber jeder weiß, was darunter zu verstehen ist, bleibt der Leidensdruck noch auf einem geringen Level. Ich bin aber sicher, dass die fällige Änderung eines nicht allzu fernen Tages mit >90% Zustimmung kommen wird.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Provokateur »

Aus Rasse könnte man, sicherlich relativ leicht, "äußere Erscheinung" machen.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Billabong »

Das GG ist für die Ewigkeit geschrieben und der heutige Mensch ist nicht das Ende der Evolution.

Zudem dürfte dieser Artikel in Zukunft noch bzgl. Rechte intelligenter Tiere eine Rolle spielen.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Brainiac »

Nathan » Mo 13. Jul 2015, 13:11 hat geschrieben:
So ist es. "besser" und "schlechter" sind keine allgemeingültigen Kriterien sondern beziehen sich auf selbstgebastelte Kriterien.
Insofern ja, der Fussball- und der Zuhörvergleich sind nach der obigen Definition "rassistisch". Wenn dir der Begriff nicht gefällt ersetze ihn meinetwegen durch "dumme Vorurteile".
Die Schach-ELO ist wohl kaum "selbstgebastelt" und das Hörvermögen lässt sich ebenfalls messen. Wenn das nicht allgemeingültig ist, dann ist überhaupt nichts allgemeingültig. Dann sind Diskussionen wie in diesem Forum allerdings leider nicht mehr möglich. :D Den möchte ich sehen, der hier ohne irgendwelche implizite oder explizite Vorurteile auskommt.

Und wenn du den Thread richtig gelesen hättest, wäre dir vielleicht aufgefallen, dass Zvi Back eher gegen das biologische Argument geschrieben hat. Eigentlich müsstest du eher mich angreifen.
Na ja, geht ja noch. :thumbup:
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Brainiac » Mo 13. Jul 2015, 19:17 hat geschrieben: Die Schach-ELO ist wohl kaum "selbstgebastelt" und das Hörvermögen lässt sich ebenfalls messen. Wenn das nicht allgemeingültig ist, dann ist überhaupt nichts allgemeingültig. Dann sind Diskussionen wie in diesem Forum allerdings leider nicht mehr möglich. :D Den möchte ich sehen, der hier ohne irgendwelche implizite oder explizite Vorurteile auskommt.

Und wenn du den Thread richtig gelesen hättest, wäre dir vielleicht aufgefallen, dass Zvi Back eher gegen das biologische Argument geschrieben hat. Eigentlich müsstest du eher mich angreifen.
Na ja, geht ja noch. :thumbup:
Glaub mir @Brainiac, du wirfst Perlen vor........
Lohnt wirklich nicht.
Wer aus meinen Aussagen herauslesen will, dass ich Frauen für "dümmer" halte, hat
schon massive Logikdefizite.

Ich hab mir heute noch mal einige Partie von Judit Polgar angesehen.
Sie hatte schon sehr speziellen Stil und Wunderkind ist wahrlich nicht übertrieben.
Sie hat fast alle Großen geschlagen, aber du weisst ja wie das ist.
Einmal kann man jemand mit 150-200 Elo mehr schlagen, aber das Level halten oder
gar Weltweister werden ist dann eine andere Baustelle.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Shlabotnik »

Natürlich kann das vorkommen, dass man mal einen mit 200 ELO Punkten mehr schlägt (sind auch nur Menschen, und Menschen machen nun mal Fehler), bloß eben recht selten. Das System baut ja auf der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf (Statistik, Normalverteilung usw.).

Ich hab auch schon mal remis gegen einen gespielt, der mal (sogar 2 X) remis gegen Kasparov gespielt hat (Ex-Landesmeister von Lettland). Aber auch das ist im Rahmen der Statistik halt drin. Lettische Schachschule, das hat schon was. Aber mir passiert es auch manchmal, dass ich gegen jemand mit 200 Punkten weniger verliere, das ist halt die andere Seite.

S.
Виден сокол по полёту.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Zvi Back » Mo 13. Jul 2015, 21:53 hat geschrieben:...

Glaub mir @Brainiac, du wirfst Perlen vor........
Lohnt wirklich nicht.
Wer aus meinen Aussagen herauslesen will, dass ich Frauen für "dümmer" halte, hat
schon massive Logikdefizite.

...
Dann wollen wir doch mal sehen, wo hier die Logikdefizite stecken
Zvi Back: ...Vladimir Kramnick hat es aber später recht drastisch ausgedrückt, dass Frauen niemals
das Niveau der Männer erreichen werden "die Biologie holt sie irgendwann ein"

Leider(?) hat Kramnik recht behalten
Du hältst also die Aussage von Kramnick, wonach Frauen "irgendwann von ihrer Biologie eingeholt" werden und deswegen beim Schach "niemals das Niveau der Männer erreichen werden" für völlig korrekt. Winde dich nicht wie ein Aal, du Feigling, soindern steh wenigstens zu deinem Rassismus oder von mir aus auch nur Sexismus!

Von "dumm" oder "dümmer" war nie die Rede. Hier ging und geht es ums Schachspiel!
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Sibaliu »

Zvi Back » Sa 11. Jul 2015, 15:43 hat geschrieben:
Warum Glatteis? Mich würde der Grund schon interessieren, warum dies so ist.
Kramnik ist ja nun kein dummer und auch nicht irgendwie als Macho bekannt.
Schach auf dem höchsten Level erfordert nicht nur eine gewisse Intelligenz, sondern
es ist brutales Training von täglich mehreren Stunden. Sind Frauen dazu nicht bereit, oder hat es eben andere Gründe?
Extreme Konzentrationsfähigkeit und Kondition gerade in Kandidatentunieren oder eben bei einem WM-Kampf.

Na klar ist diese Diskussion absolut vermintes Gelände, sonst hätte ich es ja nicht hier herein gestellt.
Und es hat ja auch nichts damit zu tun, dass Frauen "dümmer" sind.
Davon bin ich auch weit entfernt so zu denken. Nur erreichen sie eben dieses absolute Toplevel nicht. Warum?
Polgar war ja auch in ihren jungen Jahren durchaus auch so erfolgreich, weil sie durchaus "männlich" gespielt hat.
Nämlich ziemlich aggressiv.



Naja, der Vereinsschach geht zurück-das ist richtig, trotzdem bin ich der Meinung insgesamt nimmt es durch die
Onlinemöglichkeiten durchaus wieder zu.

Ich weiss nicht ob es Frauen gibt die jemals Weltmeister werden können, aber schlechter spielen sie nicht. Vielleicht hast du recht, wenn du meinst das es am Training liegt. Meine Jugend verbrachte ich auf den Philippines und habe dort in der High School als Mädchen auch die Jungs aus den höheren Klassen im Schach geschlagen. Meine Schwester war in Pandan Libertad sogar Schulmeisterin im Schach.
Meine Schwester war also noch besser als ich. Schach gehört neben Basketball, Hahnenkampf und Volleyball zu den Lieblingssportarten auf den Philippines und es gibt wohl kaum ein Filipino der kein Schach spielt.
Obwohl ich glaube das Frauen in vielen Bereichen ehrgeiziger als Männer sind, so ist es wohl nicht am Zeitaufwendigen Schachspiel. Weder ich noch meine Schwester die selbst heute noch Schachverrückt ist, spielen regelmässig, Familie, Haus, Tiere, Garten, Arbeit, das alles behindert eine erfolgreiche Schachkarriere auf internationalen Packett, dazu kommt, das es keine Sponsoren gibt die eine weibliche Schachspielerin fördern wird.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Provokateur »

Sibaliu » Mi 15. Jul 2015, 10:26 hat geschrieben: Meine Schwester war also noch besser als ich. Schach gehört neben Basketball, Hahnenkampf und Volleyball zu den Lieblingssportarten auf den Philippines und es gibt wohl kaum ein Filipino der kein Schach spielt.

Hahnenkampf als Sportart zu bezeichnen finde ich etwas eigenartig. Immerhin kämpfen die Eigentümer nicht mit.
Zuletzt geändert von Provokateur am Mi 15. Jul 2015, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Sibaliu »

Provokateur » Mi 15. Jul 2015, 10:33 hat geschrieben:

Hahnenkampf als Sportart zu bezeichnen finde ich etwas eigenartig. Immerhin kämpfen die Eigentümer nicht mit.

Sorry darum geht es hier nicht, Hunderennen gilt auch als Sportart und es rennen nur die Hunde. Das Thema ist doch Frauen als Schachspielerinnen und nicht die Definition was Sportarten sind.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Provokateur »

Hunderennen ist für mich auch kein Sport. Sport ist immer eine Handlung, bei der Menschen etwas nach festgelegten Regeln tun, entweder um zu gewinnen oder um die eigene Fitness zu steigern. Wiki sieht das ähnlich:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sport
Unter dem Begriff Sport werden verschiedene Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfformen zusammengefasst, die meist im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen, ohne in erster Linie der Warenproduktion, kriegerischen Kampfhandlungen, dem Transport von Waren bzw. Gepäck oder der alleinigen Ortsveränderung zu dienen.
Hunderennen und Hahnenkämpfe dienen dem Wetten, sind also in erster Linie Glücksspiele wie Roulette.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Boraiel »

Momentan ist keine Frau unter den Top 50 der Welt zu finden (http://2700chess.com/).Judit Polgar wäre mit ihrer besten jemals erreichten ELO-Zahl (2735) heute an 23. Stelle zu finden. Das wären aber auch noch knapp 150 Punkte hinter Carlsens Bester (2882). Allerdings ist Schach auch ein ziemlicher Männersport, es gibt nur wenige Frauen, die spielen. Bei uns im Verein mit ~ 60 Mitgliedern haben wir 2 Frauen bzw. Mädchen. An dieser geringer Anzahl könnte es auch einfach liegen.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Sibaliu »

Boraiel » Mi 15. Jul 2015, 11:18 hat geschrieben:Momentan ist keine Frau unter den Top 50 der Welt zu finden (http://2700chess.com/).Judit Polgar wäre mit ihrer besten jemals erreichten ELO-Zahl (2735) heute an 23. Stelle zu finden. Das wären aber auch noch knapp 150 Punkte hinter Carlsens Bester (2882). Allerdings ist Schach auch ein ziemlicher Männersport, es gibt nur wenige Frauen, die spielen. Bei uns im Verein mit ~ 60 Mitgliedern haben wir 2 Frauen bzw. Mädchen. An dieser geringer Anzahl könnte es auch einfach liegen.

Ja das stimmt, meine Schwester wollte in Schweden in einem Schachklub hat es wenige Monate dort ausgehalten, nicht weil die unfreundlich sind, sondern weil sie die einzige Frau war und von den meisten eher wie ein niedliches Kind behandelt wurde.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Provokateur » Mi 15. Jul 2015, 11:12 hat geschrieben:Hunderennen ist für mich auch kein Sport. Sport ist immer eine Handlung, bei der Menschen etwas nach festgelegten Regeln tun, entweder um zu gewinnen oder um die eigene Fitness zu steigern. Wiki sieht das ähnlich:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sport



Hunderennen und Hahnenkämpfe dienen dem Wetten, sind also in erster Linie Glücksspiele wie Roulette.
Jetzt sei mal nicht päpstlicher als der Papst und vor allem wende nicht die sicher gültige deutsche Wiki-Defi auf Verhältnisse auf den Philippinen an. Nimm statt dessen folgendes zur wie ich weiß immer von dir geschätzten Gesichtsfelderweiterung zur Kenntnis:
Auf den Philippinen hat sich der 6.000 Jahre alte Sport des Hahnenkampfes zu einer legalen und vor allem Milliarden Dollar schweren Industrie entwickelt. Unter dem Namen Sabong finden die Kämpfe im ganzen Land in 2.500 eigens dafür errichteten Arenen statt—jedes Jahr sterben schätzungsweise 30 Millionen Gockel dadurch.

Vor ein paar Monaten hat VICE Australia die Kampfplätze und Brutstätten in Manila besucht. Dort trafen wir Züchter, Trainer und Philosophen, die alle ihren Teil dazu beitragen, dass Sabong eine der großen nationalen Leidenschaften der Philippinen bleibt.
--> http://www.vice.com/de/video/hahnenkaem ... ppinen-741

Meine schützende Hand reicht weit und wenn du User Sibeliu persönlich kennen würdest würdest du wohl sehr gerne selbst den weißen Ritter spielen...;-)
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Provokateur »

Ich bin nur skeptisch, etwas "Sport" zu nennen, wo man nicht selber schwitzt. Mit dem/der User/in selbst hat das nichts zu tun. Ich bin eben manchmal ein Korinthenkacker. :)
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Shlabotnik » Di 14. Jul 2015, 21:58 hat geschrieben:Natürlich kann das vorkommen, dass man mal einen mit 200 ELO Punkten mehr schlägt (sind auch nur Menschen, und Menschen machen nun mal Fehler), bloß eben recht selten. Das System baut ja auf der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf (Statistik, Normalverteilung usw.).

Ich hab auch schon mal remis gegen einen gespielt, der mal (sogar 2 X) remis gegen Kasparov gespielt hat (Ex-Landesmeister von Lettland). Aber auch das ist im Rahmen der Statistik halt drin. Lettische Schachschule, das hat schon was. Aber mir passiert es auch manchmal, dass ich gegen jemand mit 200 Punkten weniger verliere, das ist halt die andere Seite.

S.
So ist es. Vor allem ist es doch überraschend wie oft die "Schachblindheit" manchmal noch zuschlägt,
nach dem Motto, "man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht", obwohl man schon zig tausend Partien
gespielt hat.
Ich spiele auch oft gegen jemand der mindestens 300 Punkte vor mir liegt.
Zu 80% verliere ich, aber es hat mich auch weiter gebracht.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Sibaliu » Mi 15. Jul 2015, 09:26 hat geschrieben:

Ich weiss nicht ob es Frauen gibt die jemals Weltmeister werden können, aber schlechter spielen sie nicht. Vielleicht hast du recht, wenn du meinst das es am Training liegt. Meine Jugend verbrachte ich auf den Philippines und habe dort in der High School als Mädchen auch die Jungs aus den höheren Klassen im Schach geschlagen. Meine Schwester war in Pandan Libertad sogar Schulmeisterin im Schach.
Meine Schwester war also noch besser als ich. Schach gehört neben Basketball, Hahnenkampf und Volleyball zu den Lieblingssportarten auf den Philippines und es gibt wohl kaum ein Filipino der kein Schach spielt.
Obwohl ich glaube das Frauen in vielen Bereichen ehrgeiziger als Männer sind, so ist es wohl nicht am Zeitaufwendigen Schachspiel. Weder ich noch meine Schwester die selbst heute noch Schachverrückt ist, spielen regelmässig, Familie, Haus, Tiere, Garten, Arbeit, das alles behindert eine erfolgreiche Schachkarriere auf internationalen Packett, dazu kommt, das es keine Sponsoren gibt die eine weibliche Schachspielerin fördern wird.
Nein, natürlich spielen sie nicht schlechter. Ich meinte aber eine Ebene die
für jeden "normalen Menschen" eine ist, die man sich schlecht vorstellen kann.
Vielleicht hat es Kramnik mit seiner "biologischen Uhr" ja auch so gemeint, dass bei Frauen
irgendwann die Prioritäten andere sind, heisst irgenwann werden andere Dinge wichtiger und
Männer halten mit ihrem "schachverrücktsein" länger durch (Ehrgeiz) -wer weiss.

Hort z.B. hat schon gegen 10 Leute gleichzeitig "blind" gespielt. Das sind Dinge die aushalb des
Vorstellungsvermögen liegen, aber auch das ist eine spezielle Begabung.
Stimmt mit Phillipinos spiele ich auch recht häufig. Schach wird nahezu überall häufig gespielt,
ausser Afrika, Südamerika und China/Japan sind anteilmäßig stark unterrepräsentiert.
Die Meisten gibt es wohl in Indien und das eher aus Tradition und nicht nur wegen Anand.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Mi 15. Jul 2015, 13:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Provokateur » Mi 15. Jul 2015, 12:32 hat geschrieben:Ich bin nur skeptisch, etwas "Sport" zu nennen, wo man nicht selber schwitzt. Mit dem/der User/in selbst hat das nichts zu tun. Ich bin eben manchmal ein Korinthenkacker. :)
Es ist schwierig einem Nichtschachspieler das zu erklären.
Nach einer extrem spannenden, schwierigen Partie, bin ich viel "breiter", als würde
ich in der gleichen Zeit, meinetwegen Rad fahren.
Das ist so.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Provokateur »

Das war nicht auf Schach bezogen, sondern auf Hahnenkämpfe. Etwas ot.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Provokateur » Mi 15. Jul 2015, 13:32 hat geschrieben:Ich bin nur skeptisch, etwas "Sport" zu nennen, wo man nicht selber schwitzt. Mit dem/der User/in selbst hat das nichts zu tun. Ich bin eben manchmal ein Korinthenkacker. :)
Kenn ich, kann ich auch :-)
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Zvi Back » Mi 15. Jul 2015, 13:52 hat geschrieben:
Nein, natürlich spielen sie nicht schlechter. Ich meinte aber eine Ebene die
für jeden "normalen Menschen" eine ist, die man sich schlecht vorstellen kann.
Vielleicht hat es Kramnik mit seiner "biologischen Uhr" ja auch so gemeint, dass bei Frauen
irgendwann die Prioritäten andere sind
, heisst irgenwann werden andere Dinge wichtiger und
Männer halten mit ihrem "schachverrücktsein" länger durch (Ehrgeiz) -wer weiss.

...
Na gut. Es ist in Foren ein weit verbreiteter Kampfsport, jemand, der aus einer hoffnungslosen Position zurückrudert dafür auch noch öffentlich zu verachten. Das ist in meinen Augen ein unwürdiges, kindisches Verhalten, dessen ich mich nicht schuldig machen will. Ich finde es sehr gut, wenn du diesen Schritt, der einfach zu weit nach vorne gewagt war, nun wieder zurückgehst. Das ist in meinen Augen kein Zeichen von Schwäche sondern von Stärke. Kramnik hat das zwar schon so gemeint, wie es vorher deutlich wurde aber man muss sich diese Meinung nicht unreflektiert zu eigen machen.

Also herrscht Konsens darüber, dass zumindest wir (du und ich) deine Eröffnungsfrage wie folgt beantworten:

"Prinzipiell ja."

Möglicherweise haben Frauen zu wenig Lust auf Schwanzvergleiche dieser zeitraubenden Art, was mich wegen, ähm, fehlender Voraussetzung auch nicht weiter wundern würde, aber das sind dann schon Ausführungsbestimmungen, die grundsätzlich erst mal nicht interessieren.
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