Islam - Islamismus?

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Wasteland
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Wasteland »

Postnix » Mi 18. Feb 2015, 20:56 hat geschrieben: Was wollen Sie mit diesen Binsenweisheiten? Was hat das mit dem Thema zu tun?

BTW: Vielleicht begnügen Sie sich dazu nicht mit Quartärliteratur und lesen mal Originale? Z.b. Barrington Moore, Smelser oder Tilly.
Immer diese Undankbarkeit. Ich wollte Personen wie dir dabei helfen über den Tellerrand hinauszuschauen. Anscheinend muss ich dafür noch deutlich grössere Schemel hinstellen.
Demokratiefähigkeit hängt nicht mit religiöser Zugehörigkeit zusammen, sondern mit sozio-ökonomischen Faktoren. Tatsache Nummer eins.
Tatsache Nummer zwei ist das der Islamismus dort am stärksten ausgeprägt ist wo Diktaturen ihre Gesellschaften auf breiter Fläche verkümmern lassen, die Menschen bittterarm sind, nicht lesen können, keine Arbeit haben, kein Mitspracherecht, wo es keine politische Teilhabe gibt.
Wie überall ist das der Nährboden für totalitäre Bewegungen.
Der Salafismus bietet obendrein noch starke Identifikationsmöglichkeiten für verkrachte Existenzen in aller Welt. Daher werden vor allem die Loser nicht-nahöstlicher Gesellschaften (egal ob Muslime oder auch Konvertiten) von ihnen angezogen.
"Islam" (oder Religion generell) ist nur die oberste von vielen Schichten der Ursachen für die Dinge die dort unten geschehen.
Wenn du willst kann ich dir zu dem Thema ein bisschen Einstiegsliteratur empfehlen.

P.S. Ich finde es unterhaltsam wenn wir Überheblichkeiten austauschen. Nur ist sie bei mir im Gegensatz zu dir gestellt. Ist wie mit den doofen und den klugen. Der Kluge kann sich dumm stellen, umgekehrt wird es schwierig.
Zuletzt geändert von Wasteland am Mi 18. Feb 2015, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Zunder
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Zunder »

Hooligan » Mi 18. Feb 2015, 20:05 hat geschrieben: Soll heißen, dass du das Köpfen je nach Situation anders bewertest.
Schön ist es nicht, aber bei Jakobinern schaut man gern darüber hinweg, während es bei Jihadisten zum markantesten Merkmal wird.
An deiner besonderen Sympathie für Jakobiner wird es wohl nicht liegen. Was könnte sonst der Grund sein?
Wer hat dir denn erzählt, daß den Jakobinern die Gewalt nachgesehen wird?
Die Massaker in der Vendée waren Verbrechen übelsten Ausmaßes.

Der Unterschied besteht weniger in den Maßnahmen als in den Gründen und der Zielsetzung. Der Terror als politisches Mittel zur Demokratisierung hat sich selbst diskreditiert und wurde nach gut einem Jahr gewaltsam beendet.

Daß der Islamische Staat die Gewalt für Demokratisierung einsetzt, wird sich wohl kaum behaupten lassen.
Die Hinrichtung Unhgläubiger steht auch nicht im Widerspruch zum angepeilten Ziel.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Zunder »

Hooligan » Mi 18. Feb 2015, 20:11 hat geschrieben:
Der Zweck heiligt die Mittel. Töten von Menschen ist gut, wenn es einem hehren Ziel dient. Dieser Grundsatz gilt zum Beispiel beim Militär, überall auf der Welt. Ich finde sowas übelst heuchlerisch.
Jemanden etwas zu unterstellen, was er nicht geschrieben hat, finde ich nicht nur zutiefst verlogen - das ist es auch.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Hooligan »

Zunder » Mi 18. Feb 2015, 20:22 hat geschrieben: Jemanden etwas zu unterstellen, was er nicht geschrieben hat, finde ich nicht nur zutiefst verlogen - das ist es auch.
Du hast es nur nicht so deutlich gesagt. Das war meine Schlußfolgerung, aus deiner Erklärung bezüglich Mord als Hifsmittel bei der Demokratisierung und Mord beim Aufbau einen Gottesstaates. Natürlich findest du beides nicht so toll, aber im ersten Fall siehst du darin bloß einen marginalen Fehler in einem sonst positiven, geschichtlichen Ereignis, während im zweiten Fall sämtliche ethischen Grenzen gesprengt werden und nur höchste Empörung angemessen ist.

Diese Doppelmoral finde ich so ultrakrass. Aber du bist nicht der einzige der so denkt: gutes Töten vs. schlechtes Töten, je nachdem, wem oder welchem Zweck es dient.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Zunder »

Hooligan » Mi 18. Feb 2015, 20:39 hat geschrieben:
Du hast es nur nicht so deutlich gesagt. Das war meine Schlußfolgerung, aus deiner Erklärung bezüglich Mord als Hifsmittel bei der Demokratisierung und Mord beim Aufbau einen Gottesstaates. Natürlich findest du beides nicht so toll, aber im ersten Fall siehst du darin bloß einen marginalen Fehler in einem sonst positiven, geschichtlichen Ereignis, während im zweiten Fall sämtliche ethischen Grenzen gesprengt werden und nur höchste Empörung angemessen ist.

Diese Doppelmoral finde ich so ultrakrass. Aber du bist nicht der einzige der so denkt: gutes Töten vs. schlechtes Töten, je nachdem, wem oder welchem Zweck es dient.
Nicht nur dein Wahrheitsverständnis scheint ein bißchen desolat zu sein, dein Textverständnis ist es wohl auch.

Wer wie die Jakobiner unter dem Banner der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte Massaker begeht, tötet nicht "gut". Er steht im Widerspruch zu seinen eigenen vorgeblichen Zielen und Überzeugungen, d.h. er tötet ausgesprochen "schlecht".

Der Islamische Staat tötet in Übereinstimmung mit seinen Ansprüchen, d.h. er tötet "gut".
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Re: Islam - Islamismus?

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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von jorikke »

Postnix » Mi 18. Feb 2015, 21:22 hat geschrieben:
Sie haben halt Ihren Max Weber nicht gelesen. Und vieles andere nicht.

Religion ist einer der wichtigsten sozio-ökonomischen Faktoren überhaupt.

Ich beende jetzt hier aber die Diskussion. Ich diskutieren nicht gerne mit Klippschülern.

Verständlich.
Man kann es einfach lassen.
Im Abgang noch mal rum zu stänkern ist ...
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Córdoba
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Córdoba »

Wasteland » Mi 18. Feb 2015, 17:47 hat geschrieben: Das Urteil empfinde ich erstmal auch als ziemlich falsch. Aber ich kenne mich auch nicht genug aus um aus dem Bauch heraus über komplexe juristische Prozesse zu urteilen. Grundsätzlich vertraue ich unseren Gerichten.
Das Urteil ist richtig, die Gesetze sind falsch.

Denn Gerichte sollen nicht nur, sondern sie müssen nach bestehender Gesetzeslage urteilen.
Das nennt sich Gewaltenteilung.
Der Gesetzgeber macht die Gesetze.
Die Gerichte stehen unter dem Gesetz, und müssen danach urteilen.
Wasteland » Mi 18. Feb 2015, 17:47 hat geschrieben: Da gibt es einige deren Religionskritik sich in Polemik gegen die Konkurrenz erschöpft, als ob sie Vertreter der konkurrierenden Staubsaugerfirma sind.
Stimmt nicht.
Ich habe ausdrücklich betont, daß im Sinne des Gleichbehandlungsgrundsatzes auch gegen eine christliche Sympathisantenszene von Kony vorgegangen werden sollte.
Falls wir sie in Deutschland haben sollten.

Bei der Bekämpfung von religiösem Terrorismus und ihre Sympathisantenszene bin ich grundsätzlich religiös neutral.
Das darf bei keiner Religion geduldet werden.

Und ich betone immer wieder, daß Religion das Primat des weltlichen Staates akzeptieren muß, auch wenn sie majorisiert.
Und ich betone immer wieder, daß wir in den USA seit Republikgründung die praktisch vollständige Trennung haben:
Kein Religionsunterricht, keine Kirchensteuer, Keine Subventionen etc.

Und zwar durch den Willen der christlichen Majorität.
Linke 68er gab es vor 250 Jahren nicht, das wurde nicht von einer linken Szene erzwungen.
Die gab es damals nicht.
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Córdoba
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Córdoba »

Wasteland » Mi 18. Feb 2015, 19:50 hat geschrieben:
Der Arabische Frühling lebt – aber nur in einem Land
Tunesien hat geschafft, was in Ägypten, Libyen und Syrien so misslungen ist: den Weg Richtung Demokratie einzuschlagen. Der Westen sollte dieses Modell hegen und pflegen.
Der Westen kann aber nicht der Babysitter der Welt sein, das müssen die selbst lösen.
Lösungen sind nur dann tragfähig, wenn sie von innen kommen.

Russen noch Chinesen halten sich aus den Problemen dieser Welt raus, und fahren damit im Ergebnis auch nicht schlecht.
Zumindest haben wir weltweit nicht diesen Hass auf Russen und die Chinesen.
Der Westen ist inzwischen die meistgehasste Konstruktion der Welt,
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Hooligan »

[...]
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von relativ »

Córdoba » Do 19. Feb 2015, 09:38 hat geschrieben:
Das Urteil ist richtig, die Gesetze sind falsch.

Denn Gerichte sollen nicht nur, sondern sie müssen nach bestehender Gesetzeslage urteilen.
Das nennt sich Gewaltenteilung.
Der Gesetzgeber macht die Gesetze.
Die Gerichte stehen unter dem Gesetz, und müssen danach urteilen.



Stimmt nicht.
Ich habe ausdrücklich betont, daß im Sinne des Gleichbehandlungsgrundsatzes auch gegen eine christliche Sympathisantenszene von Kony vorgegangen werden sollte.
Falls wir sie in Deutschland haben sollten.

Bei der Bekämpfung von religiösem Terrorismus und ihre Sympathisantenszene bin ich grundsätzlich religiös neutral.
Das darf bei keiner Religion geduldet werden.

Und ich betone immer wieder, daß Religion das Primat des weltlichen Staates akzeptieren muß, auch wenn sie majorisiert.
Und ich betone immer wieder, daß wir in den USA seit Republikgründung die praktisch vollständige Trennung haben:
Kein Religionsunterricht, keine Kirchensteuer, Keine Subventionen etc.

Und zwar durch den Willen der christlichen Majorität.
Linke 68er gab es vor 250 Jahren nicht, das wurde nicht von einer linken Szene erzwungen.
Die gab es damals nicht.
Die Glaubensrichtungen haben in den Staaten aber auch wesentlich mehr Freiheiten, was gesetzliche Einschränkungen angeht, mit all ihren auch negativen Folgen.. Siehe Sekten ect.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Provokateur »

Eine mächtige Stimme fordert die Abkehr vom Islamismus:

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... Islam.html
Im saudischen Mekka eröffnete al-Tajib eine dreitägige Gelehrtenkonferenz zum Thema "Kampf gegen islamistischen Terror". Muslime müssten zu einer neuen Einheit finden und eine religiöse Erneuerung anstreben, die mehr Toleranz erlaube, sagte Al-Tajib. Nur so könne auch der wachsenden Islamfeindlichkeit in Europa begegnet werden. Mit Blick auf die Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sagte Al-Tajib: "Sie lehnen den Koran ab, … ihre Herzen sind wie Stein oder noch härter."
Hoffnung ist nicht vergebens!
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Antonius »

Provokateur » Di 24. Feb 2015, 07:47 hat geschrieben:Eine mächtige Stimme fordert die Abkehr vom Islamismus:
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... Islam.html
(....)
Hoffnung ist nicht vergebens!
Dein Wort in Gottes Ohr !

Wir sollten aber nicht vergessen, daß es auch andere, rückwärtsgewandte Stimmen gibt,
z.B. von dem Rechtsgutachter und "Gelehrten" Abu Ishak al-Hwaini, einem sehr populären Prediger,
der vor allem unter Salafisten auftritt:
  • (...)
    Deshalb sagten die Gelehrten, um die Ehre des Propheten zu bewahren, dass derjenige, der den Propheten beschimpft,
    unbedingt getötet werden muss, selbst wenn dieser Buße tun würde.
    Die Buße bleibt eine Angelegenheit zwischen ihm und unserem Herrn, er sei erhoben.
    

Diese Auffassung wurde von dem Gelehrten des Islam, Scheich ibn Taimiya, erwähnt,
    er zitierte die Aussagen aller muslimischer Gelehrter.
    Das Gleiche tat Taki ad-Din as-Subki. Er ist einer der angesehensten Gelehrten der Shafiiten.
    Die Aussagen der Gelehrten ist bekannt und in ihren Werken festgehalten.
    Diese besagen:
    'Wer Allah beschimpft, er sei erhoben, darf Buße tun. Falls er Buße tut, wird er nicht getötet.
    Aber derjenige, der den Propheten beschimpft, Allahs Segen und Heil seien auf ihm,
    darf keine Buße tun und wird getötet, selbst wenn er Buße tun würde."
http://www.islaminstitut.de/Nachrichten ... 8d4.0.html
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Antonius »

Hier eine weitere Information über das menschenverachtende Regime des Islam/Islamismus.

http://www.islaminstitut.de/Nachrichten ... 968.0.html

Die Auspeitschung zweier Syrer wird dargestellt.

Für mich ist es immer wieder erschreckend, wie monströs-unmenschliches Gedankengut mit schein-religiösen Formeln garniert wird.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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Córdoba
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Córdoba »

In Gefängnissen können naturgemäß diejenigen am besten abgrasen,
die Gewalt legalisieren.
Indem sie die Gewalt nicht nur legitimieren, sondern sogar von höchtser Stelle,
von Gott direkt legitimieren.
Was Besseres gibts nicht.
Gott steht über allem, über Verfassungen, Politiker, dem verhassten Staat etc.

Knastbrüder stehen auf sowas eher, als wenn man ihnen erklärt,
sie müssen lieb und nett sein, die linke Wange hinhalten, wenn ihnen jemand auf die rechte Wange schlägt,
und die Gesetze einer Gesellschaft achten, die sie ohnehin verachten.
Hooligan

Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Hooligan »

Córdoba » Di 24. Feb 2015, 13:14 hat geschrieben: Knastbrüder stehen auf sowas eher, als wenn man ihnen erklärt,
sie müssen lieb und nett sein, die linke Wange hinhalten, wenn ihnen jemand auf die rechte Wange schlägt,
Das kauft dir weder ein Knastbruder noch sonstwer ab.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Córdoba »

Hooligan » Di 24. Feb 2015, 13:39 hat geschrieben: Das kauft dir weder ein Knastbruder noch sonstwer ab.
Das nehmen ja auch nur Dummies wörtlich, es gilt im übertragenen Sinne.
Es ist die Aufforderung, friedlicher und liebevoller miteinander umzugehen, den Kompromiss zu suchen, die Gewalt zu negieren.

Menschen, die es wörtlich nehmen, machen sich zum Affen.
Oder sie wollen andere zum Affen machen, wenn sie sie dazu auffordern, sich tatsächlich so zu verhalten.
->Wasser predigen, Wein trinken.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Provokateur » Di 24. Feb 2015, 07:47 hat geschrieben:Eine mächtige Stimme fordert die Abkehr vom Islamismus:

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... Islam.html



Hoffnung ist nicht vergebens!
Ich gehöre zu denjenigen, die die Hoffnung nicht aufgeben wollen. Aber uns muss klar sein, dass der Islamismus ein fester Bestandteil des traditionellen Islams ist und daher zum klassischen Islamverständnis dazugehört. Nur ein reformierter Islam, kann den politischen Teil herauslösen und sich dazu bekennen, dass die Gesetze des Volks über den göttlichen Geboten stehen.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Kopernikus »

Theo Strabe » Mi 4. Mär 2015, 10:26 hat geschrieben: Aber uns muss klar sein, dass der Islamismus ein fester Bestandteil des traditionellen Islams ist
Wer das behauptet, pflegt einen Islamismusbegriff, der in dieser Form weder in der entsprechenden Fachliteratur noch den damit befassten Wissenschaften verwendet wird. Es handelt sich also vielmehr um eine private Meinung und diese steht obendrein in deutlichem Widerspruch zu allen Erkenntnissen über das Phänomen "Islamismus". Wo schon die Problembeschreibung falsch ist, wird die Problembehebung unmöglich. Zur Korrektur sei daher zum Einstieg folgender Beitrag empfohlen: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 1#p2926311
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Weltregierung » Mi 18. Feb 2015, 20:13 hat geschrieben:
60 Millionen Tote, wie auf dem deutschen Weg zur Demokratie, werden es schon nicht werden.
Es geht nicht nur um die Toten, die der klassische Islam jedes Jahr zu verantworten hat, da er den Nährboden für Gewalt liefert. Es geht auch um die meisten der 750 Millionen muslimischen Mädchen und Frauen, die tagtäglich erniedrigt, eingesperrt, verschleiert, gemobbt, geschlagen, vergewaltigt, verstümmelt oder getötet werden. Frag mal Frauenrechtlerinnen wie Alice Schwarzer oder Necla Kelek.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von JFK »

Theo Strabe » Mi 4. Mär 2015, 11:15 hat geschrieben:
Es geht nicht nur um die Toten, die der klassische Islam jedes Jahr zu verantworten hat, da er den Nährboden für Gewalt liefert. Es geht auch um die meisten der 750 Millionen muslimischen Mädchen und Frauen, die tagtäglich erniedrigt, eingesperrt, verschleiert, gemobbt, geschlagen, vergewaltigt, verstümmelt oder getötet werden. Frag mal Frauenrechtlerinnen wie Alice Schwarzer oder Necla Kelek.
Als waren zB die Konservativen Katholiken diesbezüglich schon immer Liberal.

Hast du vor deine Tochter an einen Saudi zu Verkaufen oder warum ist dir Ecke so wichtig??

Anmelden und gleich Hetzen das haben wir gern.
»Menschen, weigert euch, Feinde zu sein« (Römer 12)
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von freigeist »

Kopernikus » Mi 4. Mär 2015, 10:50 hat geschrieben: Wer das behauptet, pflegt einen Islamismusbegriff, der in dieser Form weder in der entsprechenden Fachliteratur noch den damit befassten Wissenschaften verwendet wird. Es handelt sich also vielmehr um eine private Meinung und diese steht obendrein in deutlichem Widerspruch zu allen Erkenntnissen über das Phänomen "Islamismus". Wo schon die Problembeschreibung falsch ist, wird die Problembehebung unmöglich. Zur Korrektur sei daher zum Einstieg folgender Beitrag empfohlen: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 1#p2926311
Doch, der politisierte Islam ist Teil der facettenreichen islamischen Welt und der Religion. Daran besteht kein Zweifel mehr. Unterscheiden sollte man allerdings zwischen politischem und mittelalterlichem(Al-Azhar) Islam.
Support Israel!/"Trade destroys the antagonisms of race and creed and language."
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Kopernikus » Mi 4. Mär 2015, 10:50 hat geschrieben: Wer das behauptet, pflegt einen Islamismusbegriff, der in dieser Form weder in der entsprechenden Fachliteratur noch den damit befassten Wissenschaften verwendet wird. Es handelt sich also vielmehr um eine private Meinung und diese steht obendrein in deutlichem Widerspruch zu allen Erkenntnissen über das Phänomen "Islamismus". Wo schon die Problembeschreibung falsch ist, wird die Problembehebung unmöglich. Zur Korrektur sei daher zum Einstieg folgender Beitrag empfohlen: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 1#p2926311
Der Islamismus-Begriff ist in der Tat nur gut 100 Jahre alt, sein politisches Konzept aber bereits im Ur-Islam zur Zeit des Propheten enthalten und dann insbesondere durch religiöse Eiferer wie Ibn Hanbal, Ibn Taymiyya, Abd Al-Wahhab, Sayyid Abul Ala Maududi, Hassan Al-Banna und Sayyid Qutb weiterentwickelt, bzw. im 20. Jahrhundert erfolgreich verbreitet. Es ist keine private Meinung. Eine gute Quelle sind die Bücher von Hamed Abdel-Samad oder Necla Kelek. Politik ist fester Bestandteil des traditionellen Islams. Die obersten Gesetze kommen von Gott und nicht vom Volk und seinen gewählten Volksvertretern. Die Volkssouveränität wird abgelehnt.

Der klassische Islamverständnis wie es von ca. einem Drittel der Muslime in Deutschland mitgetragen wird, die sich selbst als sehr gläubig betrachten, bildet den Nährboden für Salafismus und andere dogmatische Stömungen. Diese wiederum bilden den Nährboden für die gewaltbereiten Gotteskrieger.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

JFK » Mi 4. Mär 2015, 11:21 hat geschrieben:
Als waren zB die Konservativen Katholiken diesbezüglich schon immer Liberal.

Hast du vor deine Tochter an einen Saudi zu Verkaufen oder warum ist dir Ecke so wichtig??

Anmelden und gleich Hetzen das haben wir gern.
Ich hetze nicht. Ich übe sachlich begründete Islamkritik. Zu deinen Anmerkungen:

Nein, das waren die Katholiken nicht. Auch die Protestanten nicht. Die Geschichte war blutig. Der Unterschied ist, dass praktisch alle modernen Christen nicht mehr im Namen des Christentums schlagen, vergewaltigen, verstümmeln oder töten.

Der Vatikan hat Nachholbedarf was die Gleichberechtigung angeht.
Zuletzt geändert von Theo Strabe am Mi 4. Mär 2015, 11:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Córdoba » Do 19. Feb 2015, 09:54 hat geschrieben:
Der Westen kann aber nicht der Babysitter der Welt sein, das müssen die selbst lösen. Lösungen sind nur dann tragfähig, wenn sie von innen kommen. Russen noch Chinesen halten sich aus den Problemen dieser Welt raus, und fahren damit im Ergebnis auch nicht schlecht. Zumindest haben wir weltweit nicht diesen Hass auf Russen und die Chinesen. Der Westen ist inzwischen die meistgehasste Konstruktion der Welt,
Wir können uns aber nicht raushalten, wenn ein Drittel der Muslime in Deutschland sich daran orientiert, was Gelehrte in Ägypten, Saudi-Arabien oder Katar sagen. Ein gutes Beispiel ist Yusuf Al-Qaradawi, ein islamischer Rechtsgelehrter und beliebter Fernsehprediger. Er lebt seit 1961 in Katar und hat dort die katarische Staatsbürgerschaft erhalten. Seine regelmäßige Sendung 'Die Scharia und das Leben' im katarischen Fernsehsender Al-Dschasira hat ein großes Publikum in der arabisch-islamischen Welt. Während seiner Studienzeit war Al-Qaradawi aktives Mitglied der ägyptischen Muslimbruderschaft. Seit 1997 ist er Mitgründer und Vorsitzender des Europäischen Rates für Fatwa und Forschung, der sich um die Anwendung islamischer Normen auf europäische Verhältnisse kümmern will. Im ersten Karikaturenstreit rief er zu einem muslimischen Tag des Zorns und zum Boykott dänischer Importe auf. Im Oktober 2004 wurde ihm in einer Unterschriftenaktion von 2500 muslimischen Intellektuellen aus 23 Ländern gegen muslimische Hassprediger vorgeworfen, den Terrorismus religiös zu bemänteln und den Islam in ein schlechtes Licht zu rücken. Sein Buch 'Erlaubtes und Verbotenes im Islam', in dem er u.a. die körperliche Züchtigung von Ehefrauen bei notorischem Ungehorsam und die Todesstrafe bei Unzucht und Abkehr vom Glauben rechtfertigt, wird bis heute in Deutschland über Moscheevereine und islamische Buchhandlungen vertrieben. Al-Qaradawi ist auch in Deutschland für viele, besonders junge, orthodoxe Muslime deren Islamverbände eine Leitfigur. (Quellen: Wikipedia und "Der islamische Faschismus" von Hamed Abdel-Samad)

Der Orient ist uns näher, als viele glauben.
Zuletzt geändert von Theo Strabe am Mi 4. Mär 2015, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Tantris »

Das mit dem drittel... ist das jetzt so ein bauchgefühl von dir oder kannst du das belegen?

Wie hoch ist der anteil an säkularen moslems?
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Keoma »

Tantris » Mi 4. Mär 2015, 12:55 hat geschrieben:Das mit dem drittel... ist das jetzt so ein bauchgefühl von dir oder kannst du das belegen?

Wie hoch ist der anteil an säkularen moslems?
Zu einer Studie:

"Von den hierzulande Befragten stimmten demnach 79 Prozent der Aussage zu, es gebe nur eine korrekte Auslegung des Islam, 73 Prozent hielten die islamischen Gebote für wichtiger als staatliche Gesetze und 65 Prozent eine Rückkehr zu den Wurzeln des Islam für erstrebenswert. Allen drei Fragen stimmten 55 Prozent der befragten Muslime zu."

http://religion.orf.at/stories/2619481/

Wenn's in Deutschland anders ist, gratuliere.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Bleibtreu »

freigeist » Mi 4. Mär 2015, 11:21 hat geschrieben:
Doch, der politisierte Islam ist Teil der facettenreichen islamischen Welt und der Religion. Daran besteht kein Zweifel mehr. Unterscheiden sollte man allerdings zwischen politischem und mittelalterlichem(Al-Azhar) Islam.
Kann ich nur voll zustimmen. Hatten wir im Forum gerade die letzten Monate in mehreren Strängen intensiv durch gekaut. :)
Es ist fatal diese Tatsache zu leugnen, weil es auf die Art der Ummah sehr leicht gemacht wird sich als nicht zuständig zu betrachten.
So wird nie eine Veränderung statt finden und das kann niemand ernsthaft wollen.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Kopernikus »

Theo Strabe » Mi 4. Mär 2015, 11:28 hat geschrieben:
Der Islamismus-Begriff ist in der Tat nur gut 100 Jahre alt
Wieder falsch. Nicht der Islamismusbegriff ist neu sondern die politische Ideologie Islamismus wie sie wissenschaftlich verstanden wird. Was du mit Abdel-Samad und anderen privat für einen Islamismus-Begriff teilst, ist da weitgehend unerheblich, da dieser nunmal nicht dem eigentlichen Begriffsinhalt entspricht. Man muss Keleks und Abdel-Samads Bücher nicht ignorieren, aber man sollte sie als politische Schriften lesen und nicht als wissenschaftliche Publikationen mit neutralem Erkenntnisinteresse. Wende dich ruhig einmal an die User Platon und Wasteland in den entsprechenden Threads wo das Thema diskutiert wird (einen Link hatte ich ja schon zur Verfügung gestellt). Man darf auch mal dazu lernen und sich korrigieren lassen. Das ist nur allzu menschlich.
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http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Hiver »

Kopernikus » Mi 4. Mär 2015, 11:50 hat geschrieben: Wer das behauptet, pflegt einen Islamismusbegriff, der in dieser Form weder in der entsprechenden Fachliteratur noch den damit befassten Wissenschaften verwendet wird. Es handelt sich also vielmehr um eine private Meinung und diese steht obendrein in deutlichem Widerspruch zu allen Erkenntnissen über das Phänomen "Islamismus". Wo schon die Problembeschreibung falsch ist, wird die Problembehebung unmöglich. Zur Korrektur sei daher zum Einstieg folgender Beitrag empfohlen: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 1#p2926311
Was sagt die BZB dazu

http://de.wikipedia.org/wiki/Islamismus

Islamismus ist ein soziologischer Begriff, der erst seit einigen Jahrzehnten geläufig ist. Es gab ihn aber bereits mit der Religionsgründung durch Mohammed. Es ist eine große Lüge zu behaupten, der Islam sei eine friedhafte Religion. Das war weder Mohammed, noch hat dieser mit friedfertigen Prämissen gelebt.
Marie-Luise

Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Marie-Luise »

Kopernikus » Mi 4. Mär 2015, 20:38

Wende dich ruhig einmal an die User Platon und Wasteland in den entsprechenden Threads wo das Thema diskutiert wird (einen Link hatte ich ja schon zur Verfügung gestellt). Man darf auch mal dazu lernen und sich korrigieren lassen. Das ist nur allzu menschlich.
Der Einzige, an den ich mich vertrauensvoll wenden würde, und der wirklich glaubhaft herüberkommt, da zudem in eine muslimische Familien hineingeboren, wäre Freigeist.
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Do 5. Mär 2015, 17:27, insgesamt 2-mal geändert.
Theo Strabe
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Tantris » Mi 4. Mär 2015, 11:55 hat geschrieben:Das mit dem drittel... ist das jetzt so ein bauchgefühl von dir oder kannst du das belegen? Wie hoch ist der anteil an säkularen moslems?
Alice Schwarzer zitiert in ihrem Buch "Die große Verschleierung" eine vom Bundesinnenministerium in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2009. In Deutschland bezeichnet sich ein Drittel der Muslime als "stark gläubig", die Hälfte als "eher gläubig" und der Rest als "eher nicht" oder "gar nicht gläubig". Leider wurde nicht nach der Unterstützung der Trennung Staat und Religion gefragt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass auch eher Gläubige das säkulare Prinzip hierzulande unterstützt.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Keoma » Mi 4. Mär 2015, 14:15 hat geschrieben:
Zu einer Studie:

"Von den hierzulande Befragten stimmten demnach 79 Prozent der Aussage zu, es gebe nur eine korrekte Auslegung des Islam, 73 Prozent hielten die islamischen Gebote für wichtiger als staatliche Gesetze und 65 Prozent eine Rückkehr zu den Wurzeln des Islam für erstrebenswert. Allen drei Fragen stimmten 55 Prozent der befragten Muslime zu."

http://religion.orf.at/stories/2619481/

Wenn's in Deutschland anders ist, gratuliere.
Das sind erschreckende Zahlen und decken sich nicht mit der oben erwähnten Studie.
Marie-Luise

Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Marie-Luise »

Theo Strabe » Sa 7. Mär 2015, 13:41

Das sind erschreckende Zahlen und decken sich nicht mit der oben erwähnten Studie.
Alice Schwarzers Zahlen sind anscheinend von 2009, während Kuomas von Dezember 2013 sind.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Kopernikus » Mi 4. Mär 2015, 20:38 hat geschrieben: Wieder falsch. Nicht der Islamismusbegriff ist neu sondern die politische Ideologie Islamismus wie sie wissenschaftlich verstanden wird. Was du mit Abdel-Samad und anderen privat für einen Islamismus-Begriff teilst, ist da weitgehend unerheblich, da dieser nunmal nicht dem eigentlichen Begriffsinhalt entspricht. Man muss Keleks und Abdel-Samads Bücher nicht ignorieren, aber man sollte sie als politische Schriften lesen und nicht als wissenschaftliche Publikationen mit neutralem Erkenntnisinteresse. Wende dich ruhig einmal an die User Platon und Wasteland in den entsprechenden Threads wo das Thema diskutiert wird (einen Link hatte ich ja schon zur Verfügung gestellt). Man darf auch mal dazu lernen und sich korrigieren lassen. Das ist nur allzu menschlich.
Ich habe die Darlegung des Users Platon vom 16.1. gelesen und bin ein großer Freund des Dazulernens und sich Korrigieren lassens. Das sollte allerdings für beide Richtungen gelten. In vielem teile ich Platons Sicht. Ich kenne die Ansätze von Mouhanad Khorchide und Lamya Kaddor und ich schätze ihr Bestreben sehr. Wir bräuchten Tausende dieser religiösen Autoritäten, doch die Realität sieht anders aus. An der Azhar-Uni tut sich wenig bis gar nichts. Nasr Hamid Abu Zaid wird nach wie vor als Apostat betrachtet.

Platons konservative Revolutionäre, sind meiner Einschätzung nach weit weniger revolutionär, als er das darstellt. Wirklich revolutionär ist eigentlich nur Qutbs Privatisierung von Ibn Taymiyyas Dauer-Dschihad: Wer als Staatsoberhaupt oder Regierungschef keinem islamischen Gottesstaat vorsteht, hat keine Legitimation. Daher darf jeder gläubige Muslim selbst den Dschihad gegen ihn ausrufen. Darauf berufen sich die Führer der ISIS, Al-Kaida, Boko Haram, Al-Shabaab und Co. Hassan Al-Banna hat die Dawa wiederbelebt die auch mit modernen Mitteln wie Zeitungen, Theaterstücken, Filmen, Grammophon und Radio erfolgen sollte. Abdallah Yusuf Azzam hat die Finanzierung des Dschihads modernisiert.

Aber der wesentliche Kern dessen was wir heute Islamismus nennen, stammt aus der Zeit des Propheten, der Veröffentlichung der endgültigen Version des Korans und der Codifizierung der vier sunnitischen und zwei schiitischen Rechtsschulen. Quellen sind der Koran und die Hadithen. Die Ergänzung der Scharia kann durch Analogieschluss erfolgen. Handys sind neu und dürfen benutzt werden, wenn sie dem Islam dienen.

Die politische Ideologie an sich ist alles andere als neu.
Zuletzt geändert von Theo Strabe am Sa 7. Mär 2015, 14:15, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Marie-Luise » Sa 7. Mär 2015, 13:57 hat geschrieben:
Alice Schwarzers Zahlen sind anscheinend von 2009, während Kuomas von Dezember 2013 sind.
Eine solch rasche Radikalisierung fällt mir schwer zu glauben. Wenn es stimmt, ist der Handlungsbedarf groß und dringend. Wir brauchen eine Islamkritik-Massenbewegung, der sich auch große Teile der Union, SPD und Grünen anschließen können.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Marie-Luise »

Theo Strabe » Sa 7. Mär 2015, 14:20

Eine solch rasche Radikalisierung fällt mir schwer zu glauben. Wenn es stimmt, ist der Handlungsbedarf groß und dringend. Wir brauchen eine Islamkritik-Massenbewegung, der sich auch große Teile der Union, SPD und Grünen anschließen können.
Linke und Grüne wollen das nicht hören. Die CDU fürchtet Wählerverlust ...

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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Bleibtreu »

Die Adresse hat es doch eigentlich verraten, spätestens das Lesen der ersten Zeilen des Links hätte es geklärt:

Muslimische Zuwanderer in Westeuropa neigen laut einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) wesentlich stärker zu Fundamentalismus als christliche Einheimische. Für Österreich weist die Studie besonders hohe Werte aus. :|
Theo Strabe » Sa 7. Mär 2015, 14:20 hat geschrieben:
Eine solch rasche Radikalisierung fällt mir schwer zu glauben. Wenn es stimmt, ist der Handlungsbedarf groß und dringend. Wir brauchen eine Islamkritik-Massenbewegung, der sich auch große Teile der Union, SPD und Grünen anschließen können.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Sa 7. Mär 2015, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von JFK »

Theo Strabe » Sa 7. Mär 2015, 14:20 hat geschrieben:
Eine solch rasche Radikalisierung fällt mir schwer zu glauben. Wenn es stimmt, ist der Handlungsbedarf groß und dringend. Wir brauchen eine Islamkritik-Massenbewegung, der sich auch große Teile der Union, SPD und Grünen anschließen können.
wir haben doch schon eine Bewegung, auser die üblichen rassisten, kam nicht viel zusammen, die Menschen sind nicht interessiert an eurem "islamkritik"
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Provokateur »

JFK » Sa 7. Mär 2015, 14:28 hat geschrieben:
wir haben doch schon eine Bewegung, auser die üblichen rassisten, kam nicht viel zusammen, die Menschen sind nicht interessiert an eurem "islamkritik"
Kann man so verflacht nicht sagen.
Es gibt solche, die Islamkritik als Religionskritik im allgemeinen begreifen. Diese ist wissenschaftlich fundiert und durchaus ernstzunehmen, verliert aber wegen ihrer ebenso inhärenten Christentumskritik die Parteien mit dem C und die Kirchen, und wegen ihrer Differenziertheit die Leute, die am liebsten alles schwarz-weiss sehen.
Dann gibt es die rassistische Islamkritik, die den Islam im wesentlichen deswegen nicht mag, weil die Leute schwarze Haare, braune Augen und komische Sprachen haben. Die lehnt der mündige und intelligente Bürger ab.

Wie man es auch dreht - man wird nie alle unter einen Hut bekommen. Eine islamkritische Massenbewegung ist genau aus diesen Gründen eine Illusion.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Blasphemist »

JFK » Sa 7. Mär 2015, 14:28 hat geschrieben:
wir haben doch schon eine Bewegung, auser die üblichen rassisten, kam nicht viel zusammen, die Menschen sind nicht interessiert an eurem "islamkritik"
Träum dir die Welt schön, je näher die Einschläge kommen desto heftiger wird die Ablehnung werden.
Und dass die Einschläge näher kommen ist keine Frage ob sie näher kommen sondern nur wann.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von JFK »

Blasphemist » Sa 7. Mär 2015, 14:49 hat geschrieben: Träum dir die Welt schön, je näher die Einschläge kommen desto heftiger wird die Ablehnung werden.
Und dass die Einschläge näher kommen ist keine Frage ob sie näher kommen sondern nur wann.
Hast du noch so eine eine tolle Glaskugel auch für mich?
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von JFK »

Provokateur » Sa 7. Mär 2015, 14:36 hat geschrieben:
Kann man so verflacht nicht sagen.
Es gibt solche, die Islamkritik als Religionskritik im allgemeinen begreifen. Diese ist wissenschaftlich fundiert und durchaus ernstzunehmen, verliert aber wegen ihrer ebenso inhärenten Christentumskritik die Parteien mit dem C und die Kirchen, und wegen ihrer Differenziertheit die Leute, die am liebsten alles schwarz-weiss sehen.
Dann gibt es die rassistische Islamkritik, die den Islam im wesentlichen deswegen nicht mag, weil die Leute schwarze Haare, braune Augen und komische Sprachen haben. Die lehnt der mündige und intelligente Bürger ab.

Wie man es auch dreht - man wird nie alle unter einen Hut bekommen. Eine islamkritische Massenbewegung ist genau aus diesen Gründen eine Illusion.
Ich denke da steckt mehr als nur ein großes C dahinter es ist ja auch irgendwo unglaubwürdig, das menschen sich jetzt schon über dinge sich den kopf zu zerbrechen was ++++möglicherweise++++ in 200 jahren ist.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Marie-Luise » Sa 7. Mär 2015, 14:26 hat geschrieben: Linke und Grüne wollen das nicht hören. Die CDU fürchtet Wählerverlust ... Ich stimme Dir völlig zu!
Bei den Linken sehe ich auch keine Chance. Die sind ja sogar dagegen, den IS gewaltsam von Völkermord abzuhalten, weil man das angeblich diplomatisch besser regeln könnte. Bei den Grünen gibt es einen unvernünftigen Teil z.B. Claudia Roth die die Zwangsverschleierung als kulturelle Vielfalt interpretiert und einen vernünftigen Teil vom Kaliber Joschka Fischer. Auch eine Ur-Grüne hat sich kürzlich zum Thema Islam konstruktiv geäußert. Hier ein sehr lesenswerter Artikel

http://www.cicero.de/berliner-republik/ ... s-hat-fuer

Die SPD hat Leute wie Lale Akgün und Heinz Buschkowsky. In der Union gibt es z.B. Wolfgang Bosbach, der die Islamproblematik besser versteht als andere.

Wir brauchen ein Islamkritik-Positionspapier, dem auch Grüne, die SPD und die Union zustimmen können. Ich habe mir vor Kurzem etwas überlegt und meinen Entwurf in einem Pegida nahen Forum getestet. Dort ist man zu radikal und die klare Distanzierung zur Fremdenfeindlichkeit fehlt. Ich werde dort ständig als "linkes Pack" diffamiert. Aber mit dem Islam kennen sich die Leute recht gut aus.
Zuletzt geändert von Theo Strabe am Mo 9. Mär 2015, 14:33, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

JFK » Sa 7. Mär 2015, 14:28 hat geschrieben: wir haben doch schon eine Bewegung, auser die üblichen rassisten, kam nicht viel zusammen, die Menschen sind nicht interessiert an eurem "islamkritik"
Das ist genau das Problem. Ich will eine seriöse Islamkritik-Bewegung ohne Rassisten, Ausländerfeinde und Neo-Nazis. Ich will eine, die so tickt wie Alice Schwarzer und Necla Kelek.

Warum sind die Menschen hierzulande noch immer zu wenig interessiert? Weil Syrien, New York, London, Madrid und Paris immer noch zu weit weg sind. Der erste große Anschlag in Deutschland ist nur eine Frage der Zeit. Wenn so etwas vor der Haustür passiert ändern Leute schnell ihre Meinung. Hier wurde von unseren Behörden bis auf einen Fall alles rechtzeitig entdeckt. Die zwei toten US-Soldaten am Frankfurter Flughafen haben viele gar nicht richtig mitbekommen.

Ich denke, Prävention ist besser als Aktionismus nachdem etwas passiert. Wir müssen die Grundursachen bekämpfen. Und die stecken im Standard-Islam nach wie vor drin auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen. Im Moment weiß ich aber nicht, wie man eine neue Islamkritik-Bewegung sinnvollerweise gründen könnte. Vielleicht würde auch eine Unterschriftenaktion schon helfen. Oder eine Petition via change.org
Zuletzt geändert von Theo Strabe am Mo 9. Mär 2015, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Córdoba »

Provokateur » Sa 7. Mär 2015, 14:36 hat geschrieben: Es gibt solche, die Islamkritik als Religionskritik im allgemeinen begreifen. Diese ist wissenschaftlich fundiert und durchaus ernstzunehmen, verliert aber wegen ihrer ebenso inhärenten Christentumskritik die Parteien mit dem C und die Kirchen, und wegen ihrer Differenziertheit die Leute, die am liebsten alles schwarz-weiss sehen.
Dann gibt es die rassistische Islamkritik, die den Islam im wesentlichen deswegen nicht mag, weil die Leute schwarze Haare, braune Augen und komische Sprachen haben.
Es gibt noch eine weitere Variante der Religionskritik, die du vergessen hast zu erwähnen:
Es sind die Zustände in den Ländern, wo die jeweilige Religion majorisiert.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Provokateur » Sa 7. Mär 2015, 14:36 hat geschrieben:Wie man es auch dreht - man wird nie alle unter einen Hut bekommen. Eine islamkritische Massenbewegung ist genau aus diesen Gründen eine Illusion.
Das haben 1960 viele Amerikaner auch gedacht, was die Unterdrückung der Schwarzen betraf. Es gab Radikale auf beiden Seiten. Dann kam Martin Luther King mit "I have a dream".

Es liegt an uns aus einer Illusion eine Realität zu machen.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Theo Strabe »

Córdoba » Mo 9. Mär 2015, 14:51 hat geschrieben:Es gibt noch eine weitere Variante der Religionskritik, die du vergessen hast zu erwähnen:
Es sind die Zustände in den Ländern, wo die jeweilige Religion majorisiert.
Und Tunesien hat jetzt doch eine moderne Verfassung. Im Gegensatz zu Saudi-Arabien.
Zuletzt geändert von Theo Strabe am Mo 9. Mär 2015, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Córdoba »

Theo Strabe » Mo 9. Mär 2015, 14:53 hat geschrieben:
Und Tunesien hat jetzt doch eine moderne Verfassung. Im Gegensatz zu Saudi-Arabien.
Das ist allerdings ein Irrtum zu glauben, als wenn Tunesien irgendwie westlich wäre:

  Artikel 1  der tunesischen Vervassung:
Tunesien ist ein freier, unabhängiger, souveräner Staat; seine Religion ist der Islam, seine Sprache ist Arabisch, seine Staatsordnung ist die Republik. 
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Re: Islam - Islamismus?

Beitrag von Marie-Luise »

Theo Strabe » Mo 9. Mär 2015, 14:53

Und Tunesien hat jetzt doch eine moderne Verfassung. Im Gegensatz zu Saudi-Arabien.
In Tunesien sind die Probleme noch nicht ausgestanden, da die Säkularen eine Partnerschaft mit den Islamisten eingegangen sind.

>Parlament:

Das am 26.10.2014 neu gewählte Parlament ist am 24.11.2014 erstmals zusammengetreten. In ihm ist die säkulare Partei „Nida Tunis“ mit 86 Sitzen stärkste Fraktion, gefolgt von der islamisch-konservativen „Ennahda“ mit 69 Sitzen (bei insgesamt 217 Mitgliedern des Parlaments).

Parteien: Nach der Revolution sind mehr als 110 Parteien neu entstanden, teilweise gab es bereits Fusionen und Auflösungen. Wichtige Parteien: Nida Tunis, Ennahda, Freie Patriotische Union, Volksfront, Horizonte.<

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Ausse ... _node.html
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