PublicEye » So 8. Feb 2015, 17:06 hat geschrieben:
Als "Kulturwissenschaftler" und nicht als "Islamwissenschaftler" im religiösen Sinne?
Ich finde es schwierig mit Menschen zu diskutieren, die sich den Fakten verschliessen und lieber was Rumträumen wollen, damit die Welt wieder passt.
Zugegebenerweise ist es ja auch nicht so toll, wenn gewalttätige koranische Verse die friedlichen ersetzen, ja praktisch für ungültig erklären.
Darum ist die einzige logische Konsequenz die Konsequenz.
Da ist er wieder, der Ayatollah PublicEye, der verkündet wie der Islam genau zu verstehen ist. Du bist im Geiste denen viel näher die du kritisierst als es dir klar ist.
Es gibt zu diesen Punkten geteilte Ansichten und daran wirst du nichts ändern können, sorry.
Es gibt auch Gelehrte die die Abrogation vollkommen ablehnen, weil in deren Augen Gott sich nicht irren kann oder verbessern muss.
PublicEye » So 8. Feb 2015, 17:06 hat geschrieben:
Oder auch "naskh", frag mal Dr. Google.
Witzig dass mir das jemand sagt, der zwischen "das" und "dass" nicht unterscheiden kann...
Um meine Rechtschreibung mache ich mir nur dann Gedanken wenn es Sinn macht, das ist im Gespräch mit dir eher nicht der Fall. Der Buchstabe خ wird jedenfalls wie ein "ch" ausgeprochen...Aber egal, alles eine Frage der Umschrift, die korrekte Form wäre ḫ. Habe ich auch gelernt bei meinen Kulturwissenschaften.
PublicEye » So 8. Feb 2015, 17:06 hat geschrieben:
Das habe ich auch nicht behauptet.
Meine Aussage war, dass Mohammed das vorgelebt hatte, indem ihm, nachdem die Juden und Christen ihn als einen legitimen göttlichen Propheten aufgrund der Heiligen Schrift ablehnten, der Kragen geplatzt ist und er eine schärfere Gangart gegen Juden und Christen einschlug, die sich dann auch im Koran, rsp. ironischerweise in den "Offenbarungen", niederschlugen.
Und genau das haben spätere islamische Gelehrte erkannt und angewandt: bei Widersprüchen erklären jüngere Suren die älteren für ungültig.
That's naskh!
So what?
Neu für dich?
Das ist lediglich deine Interpretation. Du machst hier wieder den Ayatollah. Fühlst dich scheinbar wohl in der Rolle, vielleicht hast du die falsche Religion gewählt?
Die Vorstellung das Koranverse sich aufheben wurde nie durch Mohammed geprägt. Er hat sich damit nie befasst und das auch nie behauptet. Das haben alles spätere Gelehrte getan, die Behauptung das sich all dies auf den Urislam beziehe und ich mit ihm begründet ist also wieder nur ideologisches Postulat von dir und von jenen Muslimen die daran glauben. Wie gesagt, ihr seid euch da sehr ähnlich.
PublicEye » So 8. Feb 2015, 17:06 hat geschrieben:
Und einig waren sich die Gläubigen im Islam noch nie, das fing ja gleich nach Mohammeds Tod an und diese blutige Spur zieht sich bis in die Gegenwart.
Würde man konsequent nach Einigkeit im Islam gehen und als Grundlage nehmen, dann gäbe es den Islam gar nicht..., denk mal darüber nach..., aber bitte konsequent...
Kommt dir das irgendwie bekannt vor aus dem Christentum? Religionen sind eben doch nur menschengemacht, alle. Und daher entwickeln sie sich auch nach demselben Schema. Nach Feuerbach: Gott hat nicht den Menschen nach seinem Abbild geschaffen, sondern der Mensch hat Gott nach seinem Abbild geschaffen.
PublicEye » So 8. Feb 2015, 17:06 hat geschrieben:
Das musst du auch nicht, denn dafür bist du nicht authorisiert denn naskh ist ein bekanntes (religiöses) Verfahren und wird angewandt, egal, was ein Kulturgewissenschaftler darüber sinniert.
Ja, Herr Ayatollah ist ja gut, wir wissen das du das so stark wie möglich simplifizieren und verzerren willst.
Among those groups that did reject naskh were the Mu'tazili, Zaidiyah, and Quranists, on the rationalist grounds that the word of God could not contain contradictions, and the much later Ahmadīs, who argued that all Qur'ānic verses have equal validity, in keeping with their emphasis on the "unsurpassable beauty and unquestionable validity of the Qur'ān"
Gar nicht zu sprechen von der Vielzahl der Gelehrten die sich darüber nicht einigen können welche Verse was abrogieren und welche nicht. Ibn al-Arabi, Ibn al-Dschauzi, Abu Muslim al-Isfahani etc. pp. Wenn du willst findest du da genug Stoff.
Es wird bei dir immer wieder daran scheitern das du nicht in der Lage, bzw. Willens bist zu verstehen das es keine einheitliche Sichtweise auf die Dinge im Islam gibt vor allem bei so hochtheologischen Themen, mit denen sich die meisten Muslime eh noch nie befasst haben und das du de facto jeden Muslim als Individuum sehen musst. Ich weiss, das ist sehr anstrengend, aber so ist leider nunmal die Realität.