Ferit hat geschrieben:An Zahlen aufgeilen? Du bringst doch nicht mal stichhaltige Fakten, während ich mich strikt an armenische und somit antitürkische Quellen halte.
Die armenischen Quellen die Sie nennen schreiben trotzdem von einem Genozid...
So viel zu Ihren "stichhaltigen Quellen".
Meine Fakten sind Ihnen nicht stichhaltig genug ? Dann nochmal: wieviele Armenier lebten vor dem Genozid im Reich und wieviele nach dem Genozid ? Und weshalb wurden Armenier in die syrische Wüste geschickt ? Kennen Sie das deutsche Sprichwort, "jemanden in die Wüste" schicken ? Lesen Sie mal nach welche Hintergründe das hat...
Ferit hat geschrieben:Bevor du nicht die Differenzen zwischen der Zahlen in der Armenischen SSR, der vom Krieg geflüchteten Armenier und der gezählten Armenier im Reich erklärst, können wir nicht diskutieren, da du vom Standpunkt, dass Armenier "vernichtet worden sind", nicht abrückst.
Natürlich ist das eine Vernichtung, wenn zu Beginn des Genozids die Elite der Armenier in Istanbul konsequent ausgelöscht wird. Waren die Armenier in Istanbul auch eine Gefahr für die Ostgrenze
Fakt ist nunmal das die Armenier ihr Siedlungsgebiet räumen mussten, das nennt man eine ethnische Säuberung. Sie mussten ihr Hab und Gut zurück lassen. Viele Frauen und Kinder wurden entweder von kurdischen oder tscherkessischen Stämmen entführt und die Männer getötet, oder aber die türkischen Soldaten taten Selbiges. Die Tatsache das Menschen in die Wüste geschickt werden ohne wirkliches Ziel zeigt das man Menschen auf sogenannte Todesmärsche sterben lässt um Munition zu sparen. Wenn man die Armenier vorort getötet hätte wäre das natürlich auch komplizierter gewesen. Talaat Pascha und seine Jungtürken waren raffiniert...
Man hat den Armeniern ihr Siedlungsgebiet geraubt ! Das ist ein Verbrechen, wieviele Armenier jetzt tatsächlich getötet wurden weiß man nicht.
Es bleibt einfach nur die Tatsache das armenische Ortschaften nach dem Genozid von Balkan- Türken, Tscherkessen oder Kurden angesiedelt wurden...
Eine temporäre Deportation sieht anders aus...
Ferit hat geschrieben:Das Zitat was du bringst, ist nicht haltbar, da es sich um eine angeblich stattgefundene Konversation mit der deutschen Botschaft handelt. Da kann jeder was hinzudichten, so wie in diesem Fall dieses Zitat und noch viel mehr was Talat Pascha zugeschrieben wird.
Ja schon klar. Wenn es ungemütlich wird heißt es: nicht haltbar, hinzudichten, angeblich stattgefunden, Lügen, Verschwörung...
Die erdrückende Mehrheit aller renommierten Historiker sprechen vom Armenier- Genozid. Wiederholen Sie nur gerne die Thesen von gekauften turkophilen "Historikern" wie Feigl oder Mc Carthy...
Ferit hat geschrieben:So ein Quatsch. Die Armenier waren zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte des Reichs geknechtet, im Gegenteil. Sie waren hoch angesehen und schafften es zu wichtigen Posten im Reich, berühmte Beispiele hierfür sind Vartan Paşa oder Kemal Deveciyan.
Dasselbe Argument bringen Leute Ihres Schlages wenn es um die Rechte der Kurden geht...es geht nicht darum das einzelne Personen es schaffen sich anzupassen und in den jeweiligen Regierungen aufsteigen dabei jedoch ihre Identität links liegen lassen. Den Armeniern ging es im historischen Kontext bestimmt nicht schlechter als anderen Minderheiten in anderen Großreichen, wenn nicht sogar besser, das will ich nicht abstreiten. Was die Osmanen auszeichnete war ihr Geschick mit Minderheiten. Deshalb konnten sie auch die Kurden auf ihre Seite ziehen gegen die Safawiden. In den Zeiten wo die Osmanen beschäftigt waren ihr Reich auszuweiten (Richtung Westen) gewährten sie ihren Kolonien eingeschränktes Selbstbestimmungsrecht. Dies änderte sich ab dem 19. Jahrhundert...
Darüber hinaus sollte auch erwähnt werden das die Christen eine Kopfsteuer zahlen mussten, und teils mussten sie sogar Abgaben an Tscherkessen und Kurden tätigen - dies wurde vom Sultan nicht unterbunden, ja sogar gefördert. Es war so klar wie das Amen in der Kirche das die orthodoxen Armenier Hilfe beim großen Bruder (Russen) suchen. Wer hätte das nicht getan ? Das die Armenier ab dem 19. Jahrhundert dann auch mehr Rechte verlangten war natürlich, das Nationalbewusstsein aller Völker entwickelte sich zu dieser Zeit.
Ferit hat geschrieben:Wie viele Araber lebten denn im Kernland der heutigen Türkei, die gegen die Türkei revoltiert haben? Verkauf uns hier nicht für dumm, deine antitürkische Propaganda zieht hier nicht.
Ich möchte nicht zu polemisch wirken, aber abgesehen von Geschichte haben Sie noch große Defizite in Geographie. Westarmenien war und ist niemals das Kernland der Türkei. Nicht einmal der heutigen Türkei. Das Kernland der heutigen Türkei wurde im Vertrag von Sevres bestimmt...
Selbst die Türken reden von "Ic Anadolu", also vom sogenannten Kernland. Westarmenien wurde stets als Ostanatolien bezeichnet...
Alleine schon die Idee vom Kernland ist absurd. Die arabischen Siedlungsgebiete waren genauso nicht das Siedlungsgebiet der Türken wie auch Westarmenien. Die Tatsache das in Westarmenien mehr Türken lebten als in den arabischen Gebieten war weil die Türken den muslimischen Arabern mehr vertrauten als den Armeniern, da diese auch noch an christlichen Ländern angrenzten. In den arabischen Gebieten wurden lediglich turkmenische Beamte angesiedelt...
Deshalb gibt es auch heute noch fleckenweise Turkmenen in Syrien, Irak und anderen arabischen Staaten...
Die Araber haben also nicht gegen die Türken revoltiert ?
Lesen Sie bitte osmanische Geschichte...
Lächerlich...
Alleine die Aufstände in Ägypten und Syrien sollten nicht einmal Ihnen entgangen sein. Oder haben Sie nie etwas von Lawrence von Arabien gehört ?
Make Kurdistan Free Again...