War's das für Stuttgart 21?

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jack000
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Fuerst_48 » Do 22. Mai 2014, 21:35 hat geschrieben: In Österreich regiert die "Vurschrift" noch viel heftiger!! Und oft lähmend!!
In Wien hat man das Bahnhofsprojekt m.E. doch erfolgreich umgesetzt?
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Ach Gott
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Ach Gott »

jack000 » Do 22. Mai 2014, 20:30 hat geschrieben: Richtig, z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Geb%C3%A4u ... _in_Sabhar

Diese blöden deutsche Bauvorschriften halten da nur auf :rolleyes:
Es sind nicht nur die Bauvorschriften. Vorschriften zum Kochen, zum Tanken, zum Lagern, zum Scheißen. Deutschland badet in Vorschriften, während andere sich holen was sie wollen.
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jack000
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Ach Gott » Do 22. Mai 2014, 21:54 hat geschrieben: Es sind nicht nur die Bauvorschriften. Vorschriften zum Kochen, zum Tanken, zum Lagern, zum Scheißen.
Wenn du die Diskussion hier verfolgt hast, wirst du feststellen dass es nicht Vorschriften sind, die S21 Probleme bereiten, sondern das Projekt an sich was u.a. den Kosten/Nutzer Faktor betrifft, wie aber auch die bahntechnischen Probleme und eine mögliche Verschlimmbesserung des aktuellen Zustands.
Deutschland badet in Vorschriften, während andere sich holen was sie wollen.
[MOD] Sicherlich ist das Thema "Vorschriften in Deutschland" ein Thema, welches im pf.eu gerne diskutiert werden kann/sollte, trotzdem ist dieses hier der falsche Strang dazu.
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Fuerst_48
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Fuerst_48 »

jack000 » Do 22. Mai 2014, 20:42 hat geschrieben: In Wien hat man das Bahnhofsprojekt m.E. doch erfolgreich umgesetzt?
Dafür sind genug Unsinnigkeiten eingearbeitet worden...Parkkarte vom Parkhaus am Bahnhof entwerten? Eine Pilgerreise!
Und am FH Wien Schwechat dürfen von auswärts Anreisende durch den Regen zum Hauptgebäude marschieren...
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Thomas I
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Thomas I »

jack000 » Do 22. Mai 2014, 21:42 hat geschrieben: In Wien hat man das Bahnhofsprojekt m.E. doch erfolgreich umgesetzt?

Was Wien Hbf angeht, da warten wir das erst einmal ab...
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jack000
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

@ Fuerst_48 und Thomas I
Thomas I » Do 22. Mai 2014, 22:43 hat geschrieben:
Was Wien Hbf angeht, da warten wir das erst einmal ab...
Ich kenne den Bahnhof in Wien nicht, ging aber davon aus, dass wenn es erhebliche Probleme gäbe ich davon gelesen hätte.
Aber es scheint zumindest eine Andeutung darauf zu sein, was Stuttgart noch mit S21 bevorsteht ...
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Ach Gott
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Ach Gott »

jack000 » Do 22. Mai 2014, 21:11 hat geschrieben: Wenn du die Diskussion hier verfolgt hast, wirst du feststellen dass es nicht Vorschriften sind, die S21 Probleme bereiten, sondern das Projekt an sich was u.a. den Kosten/Nutzer Faktor betrifft, wie aber auch die bahntechnischen Probleme und eine mögliche Verschlimmbesserung des aktuellen Zustands.
Mit Verlaub: Ich weiß das. Ich weiß das aber nicht anhand dieser Diskussion. Viele der "bahntechnischen Probleme" sind aber Definitionssache. Eine Ausnahme bildet die geringe Bahnsteigkapazität. Die lässt sich auch durch realistischere Vorschriften nicht beheben, da wurde etwas klein geplant. Eine Ursache könnten die vielen Menschen sein, die eifersüchtig auf den nun mal notwendigen Preis großer Projekte in einem Ballungsraum schauten.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Ach Gott » Do 22. Mai 2014, 22:53 hat geschrieben: Mit Verlaub: Ich weiß das. Ich weiß das aber nicht anhand dieser Diskussion. Viele der "bahntechnischen Probleme" sind aber Definitionssache. Eine Ausnahme bildet die geringe Bahnsteigkapazität.
Wie oben bereits geschrieben erfolgt eine theoretische Kapazitätserhöhung durch Planung auf Kante statt. Ebenso sind Erweiterungen in keinster Weise mehr möglich. Das sind definitive Kritikpunkte, die sich nicht einfach so wegwischen lassen.
Die lässt sich auch durch realistischere Vorschriften nicht beheben, da wurde etwas klein geplant. Eine Ursache könnten die vielen Menschen sein, die eifersüchtig auf den nun mal notwendigen Preis großer Projekte in einem Ballungsraum schauten.
Bei S21 wurde ein Büroprojekt in dem Stadtzentrum geplant und was dann noch übrig bleibt, soll dann der neue Hauptbahnhof werden.
Die Kosten sehe ich da gar nicht als Problem, mit 2,x hat es angefangen, 4,x waren dann offiziell, 6,x wird nun zugegeben also wird es 10-12 Mrd. € kosten => Das wissen alle Beteiligten.
Wenn aber so viel Geld ausgegeben wird, sollte wenigstens eine Verbesserung der Bahninfrastruktur bei herauskommen, aber das ist offensichtlich nicht der Fall, sondern es sind sogar Kürzungen zu befürchten.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Ach Gott »

jack000 » Do 22. Mai 2014, 22:24 hat geschrieben: Wie oben bereits geschrieben erfolgt eine theoretische Kapazitätserhöhung durch Planung auf Kante statt. Ebenso sind Erweiterungen in keinster Weise mehr möglich. Das sind definitive Kritikpunkte, die sich nicht einfach so wegwischen lassen.
Bei S21 wurde ein Büroprojekt in dem Stadtzentrum geplant und was dann noch übrig bleibt, soll dann der neue Hauptbahnhof werden.
Die Kosten sehe ich da gar nicht als Problem, mit 2,x hat es angefangen, 4,x waren dann offiziell, 6,x wird nun zugegeben also wird es 10-12 Mrd. € kosten => Das wissen alle Beteiligten.
Wenn aber so viel Geld ausgegeben wird, sollte wenigstens eine Verbesserung der Bahninfrastruktur bei herauskommen, aber das ist offensichtlich nicht der Fall, sondern es sind sogar Kürzungen zu befürchten.
Ich sehe keine dieser Zahlen als problematisch an. Ich frage mich nur, was ist das für eine Gesellschaft, der man erst erzählen muss, ein Großstadtbahnhof koste neugebaut 2-3 Milliarden? Warum wollen die Menschen so beschissen werden? Warum können sie nicht akzeptieren, dass moderne Lösungen nun mal Geld kosten? Jetzt haben wir diese Minimalvariante.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Ach Gott » Do 22. Mai 2014, 23:58 hat geschrieben: Ich sehe keine dieser Zahlen als problematisch an. Ich frage mich nur, was ist das für eine Gesellschaft, der man erst erzählen muss, ein Großstadtbahnhof koste neugebaut 2-3 Milliarden? Warum wollen die Menschen so beschissen werden? Warum können sie nicht akzeptieren, dass moderne Lösungen nun mal Geld kosten? Jetzt haben wir diese Minimalvariante.
Nein, es ist die Maximalvariante, denn mehr ist nie geplant worden.
Wo jetzt der Berliner Hauptbahnhof (Berlin= 7 mal so groß wie Stuttgart) steht, haben sich 2 Gleise gekreuzt und der Neubau des Bahnhofes dort hat real 1,2 Mrd € gekostet und geplant waren 0,7 Mrd. €.
=> S21 hat sich schon beim Plan verdreifacht, was soll denn erst bei den tatsächlichen Kosten bei herauskommen?

Das auf Grund der Topografie in Stuttgart ein neues Bahnhofskonzept teurer sein kann/wird als in Berlin ist ja nichts verwerfliches, aber dann muss auch wirklich was brauchbares bei herauskommen, aber das tut es leider nicht.
Zuletzt geändert von jack000 am Fr 23. Mai 2014, 00:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Ach Gott »

jack000 » Do 22. Mai 2014, 23:21 hat geschrieben: Nein, es ist die Maximalvariante, denn mehr ist nie geplant worden.
Wo jetzt der Berliner Hauptbahnhof (Berlin= 7 mal so groß wie Stuttgart) steht, haben sich 2 Gleise gekreuzt und der Neubau des Bahnhofes dort hat real 1,2 Mrd € gekostet und geplant waren 0,7 Mrd. €.
=> S21 hat sich schon beim Plan verdreifacht, was soll denn erst bei den tatsächlichen Kosten bei herauskommen?
Berlin liegt in Ostdeutschland, die sollten von rechts wegen eine eigene Währung haben. Stuttgart liegt in der Bundesrepublik, da sollte man nicht so kleinkariert planen. Immerhin hat Stuttgart erhebliches Potential.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Die Haltestelle "Staatsgalerie" wird nun nach oben verlegt (Wie war das noch: "Oben leben, unten fahren"?).
Das Ganze wird mindestens 9 Monate dauern:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... ea71e.html
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Cobra9 »

jack000 » Fr 13. Jun 2014, 14:25 hat geschrieben:Die Haltestelle "Staatsgalerie" wird nun nach oben verlegt (Wie war das noch: "Oben leben, unten fahren"?).
Das Ganze wird mindestens 9 Monate dauern:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... ea71e.html
Bin mal gespannt welche Auswirkungen es wirklich haben wird
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Cobra9 » Fr 13. Jun 2014, 14:53 hat geschrieben: Bin mal gespannt welche Auswirkungen es wirklich haben wird
Bei der S-Bahn hat man ja gesehen was so alles los ist, ohne das eine der wichtigsten Haltestellen gesperrt wird.
Das die U-Bahn bisher reibungslos lief konnte ja nun gar nicht angehen, also bekommt auch die erstmal ihr Fett ab.
Und ich wette dass es nach dem Umbau erstmal nicht richtig funktionieren wird.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Cobra9 »

jack000 » Fr 13. Jun 2014, 14:59 hat geschrieben: Bei der S-Bahn hat man ja gesehen was so alles los ist, ohne das eine der wichtigsten Haltestellen gesperrt wird.
Das die U-Bahn bisher reibungslos lief konnte ja nun gar nicht angehen, also bekommt auch die erstmal ihr Fett ab.
Und ich wette dass es nach dem Umbau erstmal nicht richtig funktionieren wird.
Da stimme ich Dir zu. Ich verweise nur mal auf meinen Wohnbereich. Samstags werden Haltestellen in Esslingen, Untertürkheim usw. mal teilweise wegen S21 Baustellen nicht bedient. Toll man darf auf den Bus ausweichen. Mach das mal unter der Woche.
Chaos wie im Artikel werden wir auf allen Linien bald finden :(


http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 72ade.html
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Das Land BW hat mit dem Verkehrsvertrag offensichtlich viel zu viel Geld an die Bahn Bahn gezahlt (Hat aber theoretisch ja nichts mit S21 zu tun):
Hinter den Kulissen liefert sich sein Ministerium mit der Bahn bereits seit Monaten einen handfesten Streit um den noch bis 2016 laufenden Vertrag. Mehr als hundert Millionen Euro zahle man über die Gesamtzeit auf jeden Fall zu viel, meinen seine Experten, wahrscheinlich seien es sogar 100 Millionen jährlich und somit in Summe rund eine Milliarde Euro. Intern ist von „Wucher“ und „sittenwidrigen“ Konditionen die Rede, von möglichen Verstößen gegen Beihilferegeln, Preisrecht oder Vergabevorschriften. Zweistellige Millionenbeträge hat das Land bereits einbehalten, im äußersten Fall, heißt es, könnte der Kontrakt für nichtig erklärt werden.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 014c5.html

Der Grund dafür:
Stuttgart - Der umstrittene Verkehrsvertrag zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Deutschen Bahn ist offenbar auch im Blick auf das Bahnprojekt Stuttgart 21 geschlossen worden. Durch die milliardenschwere Vereinbarung über den Schienenpersonennahverkehr aus dem Jahr 2003 sollte die Wirtschaftlichkeit des Tiefbahnhofes und der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm verbessert werden. Dies ergibt sich aus einem jetzt bekannt gewordenen Vermerk des Verkehrsministeriums aus dem Frühjahr 2005 für den damals designierten Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU), der der StZ vorliegt.

Um die stockenden Planungen für Stuttgart 21 wieder in Gang zu bringen, hatte die CDU-geführte Landesregierung der Bahn im Sommer 2001 den Abschluss eines Verkehrsvertrags und die Bestellung zusätzlicher Züge in Aussicht gestellt. Hintergrund waren damals Berechnungen der Deutschen Bahn, wonach das Projekt nicht wirtschaftlich sei. Nach dem Vermerk für Oettinger konnte durch die in einer Zusatzvereinbarung festgehaltenen Maßnahmen „die Wirtschaftlichkeitsrechnung verbessert werden“. Der tatsächliche Umfang der Verbesserungen sei zwischen Land und Bahn aber strittig; das Land ging von einem Wert von 117 Millionen Euro aus.

Das Land will die Zahlungen an die Bahn kürzen

Der von 2003 bis 2016 laufende Verkehrsvertrag wird von der grün-roten Landesregierung als stark überteuert angesehen. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) will die Zahlungen an die Bahn um mindestens 140 Millionen Euro kürzen; womöglich seien sogar mehrere hundert Millionen Euro zu viel bezahlt worden, heißt es ressortintern. Auf Anfrage der CDU ließ Hermann jetzt detailliert erläutern, warum der Vertrag „für das Land ökonomisch äußerst nachteilig“ sei. Der Wettbewerb werde dadurch behindert, auf vielen Strecken führen veraltete Fahrzeuge, Chancen und Risiken zwischen Land und DB Regio seien ungleich verteilt.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 58af0.html
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Stuttgart - Der Landtag, die Justiz und die EU-Kommission sollen einen möglichen Zusammenhang zwischen dem umstrittenen Großen Verkehrsvertrag und dem Bahnprojekt Stuttgart 21 umfassend untersuchen. Das haben Vertreter des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und der „Parkschützer“ gefordert. Sie reagierten damit auf Recherchen von Stuttgarter Zeitung und SWR-Fernsehen, nach denen der als überteuert kritisierte Vertrag zwischen dem Land und der Deutschen Bahn im Jahr 2003 auch deshalb geschlossen wurde, um die Wirtschaftlichkeit des Bahnprojekts zu verbessern und dieses damit zu retten. Mehr als 140 Millionen Euro, die zu viel bezahlt worden sein sollen, will das Verkehrsministerium von Winfried Hermann (Grüne) bekanntlich einbehalten.

VCD-Chef vermutet verbotene Beihilfe

Nach Ansicht des VCD-Landesvorsitzenden Matthias Lieb handelt es sich angesichts der Konditionen des Verkehrsvertrages um eine verbotene Beihilfe, mit der der Wettbewerb zu Gunsten der Bahn beeinflusst worden sei. Chancen und Risiken des Vertrages seien völlig ungerecht zu Lasten des Landes verteilt worden: Obwohl die Fahrgastzahlen und damit die Einnahmen der Bahn deutlich gestiegen seien, habe das Land weiter hohe Zuschüsse zahlen müssen; so komme es zu einer klaren „Überkompensation“.

Laut Lieb hat sich der VCD bereits 2010 und 2012 an die EU-Kommission gewandt, um eine Prüfung anzustoßen. Inzwischen seien der Vertrag selbst und weitere Dokumente bekannt geworden, sodass in Brüssel genug Unterlagen vorlägen, „um Ermittlungen einzuleiten“.

Landtag soll Hintergründe des Vertrags klären

Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 appelliert derweil an Grüne und SPD, einen Untersuchungsausschuss im Landtag zum Verkehrsvertrag einzurichten. Wenn „auf einem illegalen Umweg“ Haushaltsmittel für ein auf der Kippe stehendes Projekt verwendet würden, dürfe dies das Parlament nicht kalt lassen, sagte der Bündnissprecher Eisenhart von Loeper. Der Ausschuss müsse Umstände und Hintergründe beim Zustandekommen des Vertrages klären. In diesem Sinne habe man die Fraktionschefs im Landtag und Finanzminister Nils Schmid angeschrieben; auch von CDU und FDP erhoffe man Unterstützung. Mit einer Entscheidung sei aber erst nach der Sommerpause zu rechnen, hieß es.

Anzeige gegen Ex-Ministerin Tanja Gönner

Der Rechtsanwalt von Loeper fordert zudem „strafrechtliche Konsequenzen“ des Verkehrsvertrages. Dazu habe man bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart Strafanzeige gegen Ex-Ministerin Tanja Gönner (CDU) erstattet. Weil Untreue nach fünf Jahren verjähre, könne nur Gönner noch zur Rechenschaft gezogen werden, nicht aber die Verantwortlichen von 2003, Ex-Minister Ulrich Müller und sein damaliger Staatssekretär Stefan Mappus (alle CDU). Gönner müsse sich als Juristin „der Brisanz der Sache bewusst gewesen sein“. Noch 2010 und wohl auch 2011 habe die Ex-Ministerin die „sittenwidrig überhöhten“ Zahlungen an die Bahn ausführen lassen.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 066a2.html

Die BW-CDU ist der 2t.-korrupteste Haufen in Deutschland nach der CSU. Es ist unfassbar, dass für eine teilweise so miserable Bahn (z.B. S-Bahn Stuttgart ist ein Desaster) auch noch mehr Geld bezahlt wurde um S21 zu puschen.

Und dann auch noch 5 Jahre Ablauffrist bei Untreue ... dabei sollte das mindestens 15 Jahre sein, da gerade solche Dinge immer erst sehr spät ans Tageslicht kommen.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Im Zusammenhang mit S21 wurde ja schon immer gelogen, dass sich die Balken biegen.
Aber diese Aussage der Hauptgeschäftsführerin des Einzelhandelsverbands Baden-Württemberg von 2010 ist der Facepalm schlechthin:
Auch der Stuttgarter Einzelhandel sieht das Projekt als Riesenchance, sagt Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Einzelhandelsverbands Baden-Württemberg. "Wenn unsere Stadt in Zukunft noch besser ans Bahnnetz angebunden ist, dann bedeutet das: Stuttgart wird attraktiver für Touristen, die Parkplatzsituation wird entspannt, ein Teil des Lastverkehrs verschwindet aus der Innenstadt wird und über die Schiene abgewickelt." Außerdem habe die Bahn den Einzelhändlern zugesichert, dass sämtlicher Bauschutt durch ein eigenes Tunnelsystem unter der Erde weggeschafft werden solle.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/im ... 6-all.html
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

EU prüft Kungelei zwischen Bahn und Baden-Württemberg

Vom "schlechtesten aller Bahnverträge" sprach bereits Baden-Württembergs Verkehrsminister. Nun prüft die EU, ob Stuttgart 21 möglicherweise vom Land querfinanziert wird.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-08/s ... erttemberg

Wobei es ja schon Vorwürfe gibt, daß sich bestimmte Methoden auch bei den Grünen ausgebreitet haben: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 9a0fd.html
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von HugoBettauer »

Einen Auftrag von knapp 200 000 Euro hatten die Berliner erst erhalten, nachdem die Kriterien der Ausschreibung verändert worden waren, einen zweiten bekamen sie direkt, ohne dass weitere Angebote eingeholt worden waren. „Der Sachverhalt um die Beauftragung von KCW wird immer nebulöser“
Typisch Grüne. Die machen sich den Staatshaushalt zur Beute und begünstigen ihre Spezln.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

SoleSurvivor » Di 30. Sep 2014, 16:05 hat geschrieben:
Typisch Grüne. Die machen sich den Staatshaushalt zur Beute und begünstigen ihre Spezln.
Direktvergaben nach EG 1370/2007 sind Sozialismus und Vetternwirtschaft pur, ob für Betrieb oder Beratung. Aber auf mich hört hier ja wieder keiner. Würde mich nicht wundern, wenn der Ströbele da mit im Boot sitzt.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von HugoBettauer »

frems » Di 30. Sep 2014, 15:10 hat geschrieben: Direktvergaben nach EG 1370/2007 sind Sozialismus und Vetternwirtschaft pur, ob für Betrieb oder Beratung. Aber auf mich hört hier ja wieder keiner. Würde mich nicht wundern, wenn der Ströbele da mit im Boot sitzt.
Ich habe da auch im halböffentlichen Bereich schon ein paar Dinger miterlebt, aber die gehören nicht an die Öffentlichkeit. Sie nehmen es leider von den Lebenden. Transparenz und Nachvollziehbarkeit ist anders.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Das Beste – oder nichts. Mit diesem Slogan punktet gerade Mercedes. Das Beste – oder nichts. Das könnte auch das Motto dieser Region der Tüftler und Erfinder sein, die so viele Weltmarktführer hervorgebracht hat. Umso erstaunlicher, dass sich diese Region beim Flughafenanschluss von Stuttgart 21 mit der allenfalls zweitbesten Lösung begnügen will. Es sei denn, die Politiker in Land, Region und Landeshauptstadt stellen sich doch noch ihrer Verantwortung und nutzen die ­laufende Erörterung der Pläne in der Messehalle, sich schnell eines Besseren zu besinnen.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 0730b.html
Normalerweise halten sich die Versammlungsleiter des RP, in diesem Fall Gertrud Bühler und Michael Trippen, mit Einschätzungen zurück. Am Montag war das anders. Man sei „froh, dass nicht nur die Bahn ihre Sicht der Dinge darstellt, sondern auch die Technische Universität Dresden“, so Bühler. Aber das war nur der Anfang. Am Abend ging Michael Trippen deutlich weiter.

Uwe Steinborn von der TU Dresden hatte zuvor die Bahn-Pläne, ab Rohr auch Fern-und Regionalzüge auf die S-Bahn-Gleise zum Flughafen zu schicken, zerpflückt. Die Betriebsqualität sei „labil“. Verspätungen, die die S-Bahn aus Stuttgart und der Verkehr aus Singen schon mitbrächten, könnten nicht abgebaut werden. Sie würden zunehmen, und das, obwohl die Bahn Pufferzeiten aus eigenen Regelwerken unterschreite und Halte- und Wendezeiten zu knapp bemesse. Das sei für eine neue Infrastruktur „nicht angemessen“. Das System fahre „ohne jede Reserve“. Er könne „diese Infrastruktur nicht empfehlen“, sagte Steinborn.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... ac2e0.html
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

SoleSurvivor » Di 30. Sep 2014, 16:13 hat geschrieben:
Ich habe da auch im halböffentlichen Bereich schon ein paar Dinger miterlebt, aber die gehören nicht an die Öffentlichkeit. Sie nehmen es leider von den Lebenden. Transparenz und Nachvollziehbarkeit ist anders.
Das ist selbst bei "normalen" Ausschreibungen sehr nebulös. Vor allem wenn nicht mehr der Preis zählt, sondern irgendwelche selbst festgelegten Wischiwaschikriterien a la "Hat umfangreiche Erfahrung mit vergleichbaren Vorhaben". Da kann man es meistens gleich beim bisher Beauftragten belassen und sich das Theater sparen.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Was ich aber noch schön fand war dieser Kommentar unter dem einen Artikel:
Was die CDU in 50 Jahren nur mühsam an Filz aufgebaut hat, das schaffen die Grünen in 3 Jahren. Was haben die Grünen uns Bürgern eigentlich gebracht, außer einem subjektiv "wohligen" Öko-Gefühl? Die Grünen sind wie Homöopathika, hört sich gut an, wirkt nicht.
"Mühsam aufgebaut". :p
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von HugoBettauer »

frems » Di 30. Sep 2014, 15:15 hat geschrieben: Das ist selbst bei "normalen" Ausschreibungen sehr nebulös. Vor allem wenn nicht mehr der Preis zählt, sondern irgendwelche selbst festgelegten Wischiwaschikriterien a la "Hat umfangreiche Erfahrung mit vergleichbaren Vorhaben". Da kann man es meistens gleich beim bisher Beauftragten belassen und sich das Theater sparen.
Viele Einkaufsabteilungen arbeiten mit einer Häkchenmatrix zur Selbstauskunft, in der es dann auch noch wünschenswert- und KO-Spalten gibt. Wie diese Selbstauskünfte dann weiterverarbeitet werden zur Beschlußvorlage im Gremium, ist in den meisten Fällen für externe Kontrolleure nicht so leicht nachvollziehbar.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Einer der "Väter" von Stuttgart 21 zum Thema:
Stuttgart - Gerhard Heimerl richtet einen dramatischen Appell an die Stuttgart-21-Projektpartner Bahn, Land, Stadt Stuttgart und Region Stuttgart: Es sollte ein besserer Flughafenbahnhof gebaut werden als geplant. Der Bahnexperte und Ideengeber für S 21 würde dafür eine spätere Inbetriebnahme des Airport-Halts in Kauf nehmen.

Heimerl hält die derzeit im Erörterungsverfahren diskutierten Pläne für „nicht zukunftsorientiert“. Würden diese dennoch verwirklicht, „versündigen wir uns an unseren Kindern und Enkeln“, fürchtet der emeritierte Professor der Uni Stuttgart im Interview mit unserer Zeitung. Im Kern bemängelt er auf den Fildern zu viele Engpässe, so dass ein reibungsloser Mischbetrieb von S-Bahn-, Regional- und Fernverkehr unwahrscheinlich erscheine. Die ähnliche Einschätzung von Gutachtern der Technischen Universität Dresden bezweifelt Heimerl nicht.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 54b71.html
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Es sind immer wieder die selben Worte, die im Zusammenhang mit S21 auftauchen:
- Engpässe
- Mischbetrieb
- Lärmschutz (Obwohl man einen Bahnhof unter die Erde legt)
- Brandschutz
- Verzögerungen
- Kostensteigerungen
- Genehmigungen fehlen
- Gremien, Sitzungen, Besprechungen, Dialog, Erörterung
- Nachbesserungen
- Gutachter
- Gegner
- Befürworter
- Schlamperei
- Falsche Zahlen
- Berechnungen
- Leistungsfähigkeit
- Haltezeiten

Insgesamt stellt sich doch die Frage, ob ein Projekt bei dem man so viele Mrd.€ (geplant, real werden es noch viel mehr werden) investiert und soviel Diskussionen darum gemacht werden, bzw. es so viel Streit auslöst obwohl doch der Ausbau vom ÖNPV allgemein akzeptiert ist.

Wenn man z.B. eine zusätzliche Landebahn gebaut werden soll gibt es ja auch Proteste, aber die haben etwas mit Umweltschutz und Lärmbelastung zu tun. Niemand ist doch Gegner, weil er der Meinung ist:
- Die neue Landebahn bringt eher weniger als mehr Kapazität
- Die Landebahn müsste eigentlich woanders hin
- Die Landebahn ist zu kurz
- Genehmigungen fehlen
- Andere Landebahnen des Flughafens leiden darunter
- Die Kosten verdreifachen sich bevor überhaupt mit bauen angefangen wurde
- etc...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von HugoBettauer »

Bei solchen Protesten ist immer auch Partikularinteresse im Spiel. Alle wollen Strom, aber keiner will das Kraftwerk.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

SoleSurvivor » Mi 1. Okt 2014, 21:12 hat geschrieben:Bei solchen Protesten ist immer auch Partikularinteresse im Spiel. Alle wollen Strom, aber keiner will das Kraftwerk.
Das lässt sich so nicht vergleichen, das Ergebnis des Kraftwerkes will ja ein jeder haben, das Ergebnis von S21 nicht. Sogar die eigenen Reihen werden langsam nervös:
Bahn räumt mögliches Scheitern ein

Spätestens am Donnerstag kommender Woche will das Regierungspräsidium die Erörterung der Bahnpläne zum Flughafenanschluss beenden. Das könnte aber ein Zwischenstopp sein. Im Schienenkonzern wird inzwischen über das Scheitern der Planung gesprochen.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 50815.html

20 Jahre lang war immer alles bestgeplant und jede Unzulänglichkeit wurde abgestritten und nun kapituliert auch die Bahn zum Thema Flughafenbahnhof.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Emin »

jack000 » Mi 1. Okt 2014, 20:09 hat geschrieben:Es sind immer wieder die selben Worte, die im Zusammenhang mit S21 auftauchen:
- Engpässe
- Mischbetrieb
- Lärmschutz (Obwohl man einen Bahnhof unter die Erde legt)
- Brandschutz
- Verzögerungen
- Kostensteigerungen
- Genehmigungen fehlen
- Gremien, Sitzungen, Besprechungen, Dialog, Erörterung
- Nachbesserungen
- Gutachter
- Gegner
- Befürworter
- Schlamperei
- Falsche Zahlen
- Berechnungen
- Leistungsfähigkeit
- Haltezeiten

Insgesamt stellt sich doch die Frage, ob ein Projekt bei dem man so viele Mrd.€ (geplant, real werden es noch viel mehr werden) investiert und soviel Diskussionen darum gemacht werden, bzw. es so viel Streit auslöst obwohl doch der Ausbau vom ÖNPV allgemein akzeptiert ist.

Wenn man z.B. eine zusätzliche Landebahn gebaut werden soll gibt es ja auch Proteste, aber die haben etwas mit Umweltschutz und Lärmbelastung zu tun. Niemand ist doch Gegner, weil er der Meinung ist:
- Die neue Landebahn bringt eher weniger als mehr Kapazität
- Die Landebahn müsste eigentlich woanders hin
- Die Landebahn ist zu kurz
- Genehmigungen fehlen
- Andere Landebahnen des Flughafens leiden darunter
- Die Kosten verdreifachen sich bevor überhaupt mit bauen angefangen wurde
- etc...
Wobei diese Punkte von normalen Bürgern vorgebracht werden, und weniger von Experten. Neulich im Zug saß mir eine ältere Dame gegenüber, die meinte S21 wäre eine Katastrophe "wegen der Geologie" und das sei "sonnenklar". Außerdem würden dann auch "alle Züge zu spät kommen" und das "wüsste auch jeder".

Die Probleme, die man mit S21 hat sind handhabbar.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Emin » Sa 4. Okt 2014, 23:19 hat geschrieben: Die Probleme, die man mit S21 hat sind handhabbar.
Na dann leg mal los, der Flughafenbahnhof ist doch schon beerdigt, obwohl es sich um das best geplante Bahnprojekt handelt und die Befürworter pochen auf Änderungen.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Elser »

frems » Di 30. Sep 2014, 15:10 hat geschrieben: Direktvergaben nach EG 1370/2007 sind Sozialismus und Vetternwirtschaft pur, ob für Betrieb oder Beratung. Aber auf mich hört hier ja wieder keiner. Würde mich nicht wundern, wenn der Ströbele da mit im Boot sitzt.
Sozialismus? Nein, nein, nein! Sozialismus ist das immer nur, wenn soetwas von Links kommt. Wenn es von rechts kommt ist das....................Nationalsozialismus :?:

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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Das schlägt das Fass den Boden aus:
Stuttgart/Berlin - Die Bundesregierung will mit einer Gesetzesänderung die Stilllegung von Bahnhöfen und Strecken erleichtern. Kritiker des Bahnprojekts Stuttgart 21 sehen darin eine „Lex S 21“ und sind empört. Denn im Gerichtsstreit über die Weiterführung des bestehenden Hauptbahnhofs, die Wettbewerber durchsetzen wollen, droht der bundeseigenen Deutschen Bahn (DB) eine schwere Schlappe, die das gesamte Milliardenprojekt noch zu Fall bringen könnte.

[...]
Bis jetzt ist der im Rahmen von S 21 beabsichtigte Rückbau des Bahnhofs und der Gleisanlagen jedoch nicht genehmigt. Der vorliegende Planfeststellungsbeschluss reicht dazu nicht aus. Es sind getrennte Verfahren zur Stilllegung und Entwidmung nötig. Das musste der Staatskonzern bereits vor drei Jahren einräumen.

[...]
Das AEG schreibt zum Schutz der Infrastruktur und des Schienenverkehrs vor, dass wichtige Bahnhöfe und Strecken nur stillgelegt werden dürfen, wenn sich niemand mehr für deren Weiterbetrieb findet. Deshalb müssen beabsichtigte Stilllegungen im „Bundesanzeiger“ und im Internet veröffentlicht werden. Außerdem hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) den Rückbau zu genehmigen. Dieser strenge Schutz, den die Bundesländer nach der Bahnreform durchsetzten, soll nun fast ersatzlos wegfallen. Stattdessen soll der Betreiber der Infrastruktur – zumeist also die Deutsche Bahn – weitgehend freie Hand bei Stilllegungen erhalten.

[...]
Eine Sprecherin von Verkehrsminister Dobrindt erklärte auf Anfrage, der Gesetzentwurf sei auf Wunsch der Bundesländer entstanden. Auf Fachebene werde derzeit geprüft, inwieweit Änderungen am § 11 AEG umgesetzt werden können. Die Vorschläge stünden aber „in keinem Zusammenhang zu dem Vorhaben Stuttgart 21“. Diese Behauptung ist nachweislich falsch. Auf Seite 11 des Gesetzesentwurfes beziehen sich die Erläuterungen zu Änderungen am § 11 Absatz 1 Satz 5 (Kapazitätsverringerung) sogar direkt auf den Ersatz eines Kopf- durch einen Durchgangsbahnhof wie bei Stuttgart 21.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 1b4f5.html

Was nicht passt, wird passend gemacht. Unfassbar wie viel Schmiergeld da insgesamt schon geflossen sein muss.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Ein sehr interessantes Video:
[youtube][/youtube]

Ein Fachmann aus dem Ausland, der sicherlich nicht beeinflusst wurde ... da kein Interesse dazu besteht ... !
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Hiver »

Dein "Fachmann" aus dem Ausland in deinem Video glaubt ein Autoexperte zu sein und wird in Wien nicht für ganz voll genommen.

Zitat von deinem Fachmann:
Knoflacher: "„In einer Stadt bis zu einer Million Einwohner kann man alles zu Fuß erreichen, bis zehn Millionen reichen Fahrräder."

Das Zitat sagt doch eigentlich alles.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Hiver » Mi 15. Okt 2014, 10:31 hat geschrieben:Dein "Fachmann" aus dem Ausland in deinem Video glaubt ein Autoexperte zu sein und wird in Wien nicht für ganz voll genommen.
Das hab ich etwas anders erlebt, als ich ihn an der dortigen TU mehrmals frag. Wobei er natürlich für seine Provokationen bekannt sind, die ausgesprochen erfolgreich waren.
Zitat von deinem Fachmann:
Knoflacher: "„In einer Stadt bis zu einer Million Einwohner kann man alles zu Fuß erreichen, bis zehn Millionen reichen Fahrräder."

Das Zitat sagt doch eigentlich alles.
Höchstens wenn man ad hominem diskutieren will und einen andere Aussagen von ihm stören, aber man einfach keine Argumente hat und es über diese Masche versucht. War aber noch nie überzeugend. Du hättest fairerweise auch noch sagen, können, daß er in dem Zitat den MIV dem NMIV gegenüberstellt und auch von Stadtschnellbahnen spricht, die genutzt werden (können). Des Weiteren ging es um den Alltagsbedarf und nicht darum, daß man in drei Minuten von einem geographischen Extrem zum nächsten kommt, zumal Stadt- und Verkehrsplanung im Zusammenhang stehen (auch wenn manch einer das aus der Windschutzscheibe heraus nicht glauben mag). Versuch's nochmal.
Der Universitätsprofessor ist nicht irgendwer, sondern einer der anerkanntesten Verkehrsexperten des Landes. Sein heute erscheinendes Buch (siehe unten) hat jedenfalls das Potenzial zum Aufreger. Zurück zur Mobilität kommt man nur durch autofreie Siedlungen, Dörfer und Städte, schreibt der Fachmann. „Das Auto steht der menschlichen Entwicklung entgegen. Die Zahl der Autos wächst schneller als die Zahl der Kinder, das sollte uns zu denken geben“, sagt er im Gespräch mit dem KURIER.

Seine Theorie in wenigen Sätzen erklärt: Seit Jahrzehnten benötigen die Bewohner für den Weg von A nach B die gleiche Zeit. Trotz Fortschritts habe sich nichts verändert. Nur wurden die Menschen unter die Erde verbannt (z. B. U-Bahnen, Anm.) und die Stadt den Benzinfressern und dem Smog überlassen. „In einer Stadt bis zu einer Million Einwohner kann man alles zu Fuß erreichen, bis zehn Millionen reichen Fahrräder. Das hat Peking früher bewiesen. Auch in Wien lebten früher zwei Millionen Menschen ohne Auto“, erklärt der emeritierte TU-Professor. Vor 50 Jahren radelte er in Peking von einem Bekannten in die Innenstadt in 45 Minuten, heute braucht er mit dem Auto 70. Die angebliche Zeitersparnis sei eine Illusion. Knoflacher: „Haben die Menschen jetzt mehr Zeit?“
http://kurier.at/chronik/wien/verkehrse ... /8.346.843

Aber zurück zu S21:
Die Deutsche Bahn hat erneut eingeräumt, dass die Baustellenlogistik für die Arbeiten am neuen Stuttgarter Tiefbahnhof erst Anfang kommenden Jahres vollständig funktionsfähig sein wird. Bis dahin werde man die im Planfeststellungsbeschluss für den Bauabschnitt 1.1 enthaltenen Spielräume beim Abtransport von Erdaushub „voll ausnutzen“, sagte der Leiter der Abteilung Technische Fachdienste beim Bahnprojekt Stuttgart-Ulm, Florian Bitzer, am Dienstag im Technischen Ausschuss.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 560d6.html
Auf welcher Trasse sollen Züge den geplanten Bahnhof auf den Fildern anfahren? Die Bahn soll ihre Pläne nachbessern. Stuttgarts Oberbürgermeister fordert neue Vorschläge.
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... 2/1sdjocn/

Da dürften Verspätungen und Kostensteigerungen wahrscheinlich sein. Die Politik verbockt's mit ihren Wünschen und am Ende verkündet die BILD dem Volk, daß "die Deutschen" keine Großprojekte mehr hinkriegen und zeigen ein paar Ingenieure mit Bauhelm. Naja. Man kennt's ja nicht anders. :|
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Stuttgart - Die Geschäftsführer der Flughafengesellschaft (FSG) Stuttgart, Georg Fundel und Walter Schoefer, haben am Donnerstag deutlich gemacht, dass sie den Filderbahnhof plus im Rahmen des Projekts Stuttgart 21 nicht mehr befürworten. Man sei „nicht glücklich“ über die Debatte, zumal kein Beteiligter die Bereitschaft zur Finanzierung erkläre.

Schoefer galt als ein maßgeblicher Ideengeber einer optimierten Variante für die Anbindung des Flughafens an den Fernbahnhof auf den Fildern. Die Geschäftsführer plädieren für eine „veredelte Antragstrasse“. Nur diese von der Bahn ins Verfahren eingebrachte Variante könne gleichzeitig mit dem Tiefbahnhof in der Innenstadt fertig gestellt werden. Bei der Plus-Variante drohe stattdessen ein neues Planfeststellungsverfahren, außerdem sei der Grunderwerb nicht gesichert.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... e9e82.html

Wenn nicht mal die den Flughafenbahnhof Plus wollen, scheinen die auch nicht wirklich überhaupt etwas von einem Flughafenbahnhof wissen zu wollen.
Die beste Lösung wäre für die paar Gäste einen Halt auf der ICE Strecke (Statt einer Abzweigung) zu bauen und die Verbindung zum Flughafen über ein Laufband herzustellen.
=> Die Kosten- und Zeitersparnisse wären immens!
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Cobra9 »

jack000 » So 7. Dez 2014, 21:20 hat geschrieben: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... e9e82.html

Wenn nicht mal die den Flughafenbahnhof Plus wollen, scheinen die auch nicht wirklich überhaupt etwas von einem Flughafenbahnhof wissen zu wollen.
Die beste Lösung wäre für die paar Gäste einen Halt auf der ICE Strecke (Statt einer Abzweigung) zu bauen und die Verbindung zum Flughafen über ein Laufband herzustellen.
=> Die Kosten- und Zeitersparnisse wären immens!
Aber Jack das geht nicht. Könnte ja eine gute Lösung sein und kostengünstig sein
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Adam Smith »

Hiver » Mi 15. Okt 2014, 09:31 hat geschrieben:Dein "Fachmann" aus dem Ausland in deinem Video glaubt ein Autoexperte zu sein und wird in Wien nicht für ganz voll genommen.

Zitat von deinem Fachmann:
Knoflacher: "„In einer Stadt bis zu einer Million Einwohner kann man alles zu Fuß erreichen, bis zehn Millionen reichen Fahrräder."

Das Zitat sagt doch eigentlich alles.
In Köln von Worringen bis nach Porz zu Fuß zur Arbeit zu gehen, dauert einen halben Tag.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Cobra9 » So 7. Dez 2014, 20:23 hat geschrieben:
Aber Jack das geht nicht. Könnte ja eine gute Lösung sein und kostengünstig sein
Die Worte "Lösung" und "kostengünstig" spielten bei S21 bislang keine Rolle. Es ist eher ein Verharren auf Positionen mit der Angst sein Gesicht zu verlieren, was allerdings auch für die S21-Gegner gilt.

Das Kernproblem ist, dass es scheinbar nur K21 oder S21 geben kann, aber sich niemand bewegt mal eine Lösung dazwischen zu finden. Letztendlich ist es so, dass die Schnellfahrstrecke Stuttgart-Ulm (im wahrsten Sinne des Wortes) zementiert ist (und da spricht so auch erstmal nichts dagegen, außer das die Fahrgastzahlen deutlich geringer sein werden als auf der in etwa gleich langen Schnellfahrstrecke nach Mannheim).

Wenn man aber betrachtet, was nun da ist und die Ideologischen Scheuklappen weglässt, dann bleibt doch im wesentlichen:
- Gäubahn erhalten (Ausweichstrecke bleibt als Alternative wenn durch eine Störung im Fildertunnel alles zusammenbricht was nur zusammenbrechen kann).
- Gleise "oben" erhalten (Soviele wie sinnvoll sind)
- Wegfall Tunnel vom HBF nach Bad Cannstatt
- Errichtung Fernbahnhof S-Vaihingen (ggf. Wegfall Fernbahnhof Böblingen)
- Rohrer Kurve wird durch vorherigen Punkt überflüssig, Mehrzeit ist nicht relevant
- Flughafenbahnhof auf der ICE-Strecke statt Abzweigung mit einem Flughafenbahnhof in 27 Meter Tiefe (= ca. 11 Stockwerke nach unten, Brandschutz & CO sind derzeit völlig ungeklärt).
- Nur 4 statt 8 Gleise unterirdisch unten im Stuttgarter HBF => Immense Einsparungen durch verkürzten und verschmalerten Tiefbau.

Aber leider sind da die Fronten zu sehr verhärtet und es spielen natürlich auch noch die Immobilienprojekte eine Rolle die auf dem Gleisvorfeld eine Rolle, bei denen:
- Sich Politiker ein Denkmal setzen möchten
- Ensprechend Gelder schon verteilt/zugeschustert wurden

Eins steht aber fest: Bevor ein tatsächliches S21 zu 100% feststeht, wird noch viel Wasser den Neckar runterfließen ...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Stuttgart - Die Debatte über die Kosten des Milliarden-Bahnprojektes Stuttgart 21 begleitet die Bauarbeiten vom ersten Tag an. Die Wirtschaftlichkeit des Bauvorhabens soll nun nach dem Willen von Grünen und Linken im Bundestag erneut überprüft werden. Dies teilten die Abgeordneten Sabine Leidig (Linke) und Matthias Gastel (Grüne) am Freitag in Stuttgart mit.

In einem Antrag, den die Fraktionen vor Weihnachten eingereicht haben, dringen sie etwa auf eine neue Kosten-Nutzen-Berechnung und eine „kurzfristige Offenlegung“ der aktuellen Kostenentwicklung des Projektes. Hintergrund ist vor allem die turnusgemäße Neubestellung des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn im März. Das Aktionsbündnis K21 sieht den Antrag als „große Chance für Aufklärung“ bei Stuttgart 21.

Grüne und Linke, beide Oppositionsparteien im Bundestag, wollen den Antrag spätestens im Februar im Plenum auf die Tagesordnung setzen. Um ihn auch zu verabschieden, bräuchten sie jedoch eine Mehrheit der Stimmen. Der geplante Tiefbahnhof soll nach aktuellen Planungen bis zu 6,5 Milliarden Euro kosten und 2021 in Betrieb gehen.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... d81c4.html

Weder wird das Ding 6,5 Mrd. € kosten, noch 2021 in Betrieb gehen. Aber selbst wenn: Es war doch schon auf Kante genäht mit der Wirtschaftlichkeit als es noch 4,3 Mrd. € kosten sollte, daher kann es nicht mehr wirtschaftlich sein.

Aber man wird sehen, ob eine Mehrheit für die Überprüfung zustande kommt ... zu verbergen hat man doch nichts? ;)

Nun, S21 wird dadurch nicht beerdigt werden aber es sollen die korrekten Zahlen auf den Tisch, damit allen klar ist was da derzeit eigentlich stattfindet!
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Naja, der KNF war ursprünglich 2,6. Heißt, stiegen die Kosten ums zweieinhalbfache, dann könnte es noch immer volkswirtschaftlich lohnend sein: http://www.rosenstein-stuttgart.de/file ... h_1995.pdf (S. 39)

Frage ist auch, wie die gestiegenen Kosten konkret verursacht wurden. Lediglich Fehlkalkulationen? Oder hat man auch neue Planungen im laufenden Prozeß, die z.B. zusätzliche Anbindungen/Leistungen vorsehen? Wenn letzteres, dann heißt es lediglich, daß man mehr ausgibt, aber auch mehr bekommt. Über eine geschrumpfte Wirtschaftlichkeit sagt das zunächst nichts; aber kann es natürlich. ;)
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

frems » Fr 2. Jan 2015, 19:09 hat geschrieben:Naja, der KNF war ursprünglich 2,6. Heißt, stiegen die Kosten ums zweieinhalbfache, dann könnte es noch immer volkswirtschaftlich lohnend sein
Die 2,6 waren schon immer Schall und Rauch und es haben sich fast alle Rahmenbedingungen geändert, z.B. das Gründstück der Gleisflächen die von der Stadt Stuttgart für 830.000.000 DM gekauft wurden und seit 2001 bis zum St. Nimmerleinstag ungenutzt sein werden:
Ende Juli 2001 unterzeichneten Vertreter von Land, Regionalverband, Stadt und DB eine Ergänzungsvereinbarung zur Rahmenvereinbarung von 1995. Die Stadt Stuttgart verpflichtete sich darin, noch im gleichen Jahr mehr als 90 Hektar Flächen für 830 Millionen DM zu erwerben. Damit sollte die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens sichergestellt werden. Die Stadt sei dabei nach eigenen Angaben der DB entgegengekommen, indem sie Zinsverluste hingenommen, wasserwirtschaftliche Risiken übernommen und ihr auch bei Altlasten entgegengekommen sei. Nach Abschluss der Vereinbarung sollten weitere 427 Millionen DM in die Planung des bis Ulm reichenden Projekts investiert werden.[10]
http://de.wikipedia.org/wiki/Rahmenplan ... .C3.A4chen
Frage ist auch, wie die gestiegenen Kosten konkret verursacht wurden. Lediglich Fehlkalkulationen? Oder hat man auch neue Planungen im laufenden Prozeß, die z.B. zusätzliche Anbindungen/Leistungen vorsehen?
Es gibt und gab nie neue/zusätzliche Anbindungen/Leistungen ... S21 ist seit 1994 politisch zementiert und jegliche Erweiterungen sind baulich erstmal ausgeschlossen.
Sollten tatsächlich Erweiterungen folgen würden die Kosten dafür immer im MRD €-Bereich liegen.

Wenn es aber mal um sinnvolle Erweiterungen/Reaktivierungen im ÖPNV (Hermann Hesse Bahn Renningen/Calw) geht, wird über jeden Grashalm diskutiert und darum ob die Anwohner in der 30m entfernten Strecke nicht zu sehr von den Abgasen der Diesellok belästigt werden wenn die mal auf ihren Balkon grillen wollen:
Dieselwolken beim Grillen auf dem Balkon?

„Der Dieselruß setzt sich auf den Fenstern ab“, sagt Anja Weidner. Wenn dann mit der S 6 und der Hesse-Bahn alle fünf Minuten ein Zug vorbeifahre, sei es vorbei mit der Ruhe. „Wir sitzen gerne hier auf dem Balkon und grillen“, erzählt die zweifache Mutter. Mit der S-Bahn habe man sich arrangiert, das habe man ja gewusst. „Aber ein Dieselbetrieb direkt vor unserem Balkon, damit haben wir nicht gerechnet.“
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... c0db9.html

=> Es müssen halt Prioritäten gesetzt werden ...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 » Sa 3. Jan 2015, 00:43 hat geschrieben: Die 2,6 waren schon immer Schall und Rauch und es haben sich fast alle Rahmenbedingungen geändert, z.B. das Gründstück der Gleisflächen die von der Stadt Stuttgart für 830.000.000 DM gekauft wurden und seit 2001 bis zum St. Nimmerleinstag ungenutzt sein werden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Rahmenplan ... .C3.A4chen
Also soll es nach Abschluß der Arbeiten teilweise zum öffentlichen Raum werden und teilweise zum Verkauf stehen?

Es gibt und gab nie neue/zusätzliche Anbindungen/Leistungen ... S21 ist seit 1994 politisch zementiert und jegliche Erweiterungen sind baulich erstmal ausgeschlossen.
Sollten tatsächlich Erweiterungen folgen würden die Kosten dafür immer im MRD €-Bereich liegen.

Wenn es aber mal um sinnvolle Erweiterungen/Reaktivierungen im ÖPNV (Hermann Hesse Bahn Renningen/Calw) geht, wird über jeden Grashalm diskutiert und darum ob die Anwohner in der 30m entfernten Strecke nicht zu sehr von den Abgasen der Diesellok belästigt werden wenn die mal auf ihren Balkon grillen wollen:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... c0db9.html

=> Es müssen halt Prioritäten gesetzt werden ...
Ich hatte da irgendwas von "S21 Plus" und zusätzlichen Linien in Erinnerung, aber bin auch nicht so im Bilde.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

frems » Sa 3. Jan 2015, 11:41 hat geschrieben: Also soll es nach Abschluß der Arbeiten teilweise zum öffentlichen Raum werden und teilweise zum Verkauf stehen?
Es soll alles bebaut werden, aber erstmal hat die Stadt die Fläche (vermutlich wie den S-Bahn Vertrag ebenso) überteuert um so gekauft und da ist erstmal mindestens 15 Jahre Stillstand.
Zugegeben aber sind die Grundstückspreise in Stuttgart natürlich gestiegen, aber man wird sehen was dabei herauskommt wenn es soweit ist.

Siehe auch: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p2785929
Ich hatte da irgendwas von "S21 Plus" und zusätzlichen Linien in Erinnerung, aber bin auch nicht so im Bilde.
S21, bzw. Flughafen Plus bedeuten nur, dass die Kapazitäten im Hauptbahnhof auf 10 Gleise erhöht werden (davon ist aber keine Rede, denn das würde extrem teuer werden) und das der Flughafenbahnhof eine überhaupt funktionsfähige Infrastruktur bekommt ... bezahlen will das aber auch keiner.
Siehe auch: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p2871761
Zuletzt geändert von jack000 am Sa 3. Jan 2015, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Okay, danke für die Links. Ich hab auch nochmal etwas gestöbert. So gab es in der Tat einige Zusatzleistungen, die im Rahmen der Schlichtung vereinbart wurden, aber die umfassen nur Kosten von ca. 0,3 Milliarden Euro. Weitere 0,4 Milliarden kamen durch die zeitliche Verzögerung hin. Gleichzeitig hat die Bahn einige Grundstücke wohl zu günstig an die Stadt Stuttgart verhökert. Darüber kann sich der Stuttgarter Haushalt freuen, aber die Finanzierung von S21 drückt das natürlich nach oben. Im Bund wollen einige nun eine neue Wirtschaftlichkeitsberechnung in Auftrag geben: http://www.taz.de/!152154/
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Stuttgart - Die Vermutung hat sich bestätigt: Nachdem die Staatsanwaltschaft vorigen Januar gegen den damaligen Stuttgarter Polizeichef Siegfried Stumpf einen Strafbefehl beantragt hat, stimmt das Amtsgericht nun der juristischen Einschätzung der Chefermittler zu. Wegen seiner Rolle am sogenannten Schwarzen Donnerstag soll Stumpf eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 130 Euro zahlen, also 15 600 Euro. Demnach habe sich der Ex-Polizeichef am 30. September 2010 bei der Räumung des Mittleren Schlossgartens anlässlich der Baumfällungen für das Bahnprojekt Stuttgart 21 der fahrlässigen Körperverletzung im Amt schuldig gemacht. Indem Stumpf nicht eingeschritten sei, als Wasserwerfer schwere Wasserstöße auf Projektgegner abgaben, seien mindestens vier Personen verletzt worden, so das Amtsgericht.

Juristisch hat Stumpf nun zwei Optionen: Er kann den Strafbefehl annehmen und gilt dann als vorbestraft. Oder er akzeptiert die Geldstrafe nicht. Dann würde über die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft in einem Prozess öffentlich verhandelt werden.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 0a878.html

Wenn er das annimmt, dann hat Stuttgart einen ehemaligen Polizeipräsidenten, der vorbestraft ist :dead:
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Stuttgarts ehemaliger Polizeipräsident ist nun vorbestraft:
Stuttgart - Ex-Polizeipräsident Siegfried Stumpf akzeptiert den Strafbefehl wegen fahrlässiger Körperverletzung beim harten Polizeieinsatz gegen Stuttgart-21-Gegner am 30. September 2010. Seine Anwältin teilte am Mittwoch in Stuttgart mit, ihr Mandant lege keine Rechtsmittel gegen den Strafbefehl über 15.600 Euro ein. Dieser sei damit rechtskräftig.

Da die Geldstrafe 120 Tagessätze à 130 Euro beträgt, ist Stumpf mit der Annahme des Strafbefehls vorbestraft.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 6202b.html
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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frems
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Es geht ja langsam voran:
Die Deutsche Bahn hat am vergangenen Freitag die ersten 1000 Meter des Fildertunnels geschafft. Projektleiter Matthias Breidenstein platzierte auf einen Parkplatz vor dem Stuttgart-Sitz der Energie Baden-Württemberg (EnBW) im Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost ein entsprechendes Schild. Jede der beiden Röhren wird rund 9,5 Kilometer lang.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 3d6ce.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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