Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

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Aldemarin
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Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Aldemarin »

Warum kann man eigentlich in Deutschland seinen Wasseranbieter nicht frei wählen? Welche technischen Vorraussetzungen müßten gegeben sein, damit dies möglich ist?
Gibt es Länder, wo man den Wasseranbieter wählen kann?
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John Galt
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von John Galt »

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Walter Hofer
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Aldemarin » Sa 1. Mär 2014, 17:35 hat geschrieben:Warum kann man eigentlich in Deutschland seinen Wasseranbieter nicht frei wählen?
Welche Vorteile soll das bringen?
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jack000
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von jack000 »

Aldemarin » Sa 1. Mär 2014, 17:35 hat geschrieben:Warum kann man eigentlich in Deutschland seinen Wasseranbieter nicht frei wählen?
Weil es totaler Schwachsinn wäre. Die Frage beantwortest du dir bereits selbst mit deiner nächsten Frage:
Welche technischen Vorraussetzungen müßten gegeben sein, damit dies möglich ist?
Gibt es Länder, wo man den Wasseranbieter wählen kann?
Mir zumindest ist keines bekannt. Wie bereits gefragt: Welchen Vorteil versprichst du dir davon?
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John Galt
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von John Galt »

jack000 » Sa 1. Mär 2014, 19:39 hat geschrieben: Weil es totaler Schwachsinn wäre. Die Frage beantwortest du dir bereits selbst mit deiner nächsten Frage: Mir zumindest ist keines bekannt. Wie bereits gefragt: Welchen Vorteil versprichst du dir davon?
In vielen Ländern gibt es keine Wasserversorgung, weil teilweise riesige Gebiete nur spärlich besiedelt sind. Die bekommen ihr Wasser aus dem Wassertanklaster. Wie hoch sind die Kosten dafür im Vergleich zur staatlichen Zwangswassermafia? (Ein Anschluss an die Wasserversorgung ist gesetzlich vorgeschrieben).

3,5% der Anbieter sind im privaten Besitz.
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jack000
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von jack000 »

John Galt » Sa 1. Mär 2014, 19:56 hat geschrieben: In vielen Ländern gibt es keine Wasserversorgung, weil teilweise riesige Gebiete nur spärlich besiedelt sind. Die bekommen ihr Wasser aus dem Wassertanklaster. Wie hoch sind die Kosten dafür im Vergleich zur staatlichen Zwangswassermafia? (Ein Anschluss an die Wasserversorgung ist gesetzlich vorgeschrieben).

3,5% der Anbieter sind im privaten Besitz.
Die Frage stellt sich nicht nach "viele Länder" sondern nach Deutschland und vergleichbaren Ländern.

Kannst du also mal konkret erklären inwiefern eine Privatisierung der Wasserversorgung da Vorteile bringen soll ???
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John Galt
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von John Galt »

jack000 » Sa 1. Mär 2014, 21:04 hat geschrieben: Die Frage stellt sich nicht nach "viele Länder" sondern nach Deutschland und vergleichbaren Ländern.

Kannst du also mal konkret erklären inwiefern eine Privatisierung der Wasserversorgung da Vorteile bringen soll ???
Kannst du mal erklären warum jeder Bürger einen Zwangsanschluss an staatliche Anbieter bekommt?

Die Frage ist, was kosten die Alternativen. In Baden-Württemberg z.B. wird das Bodenseewasser bis an die Grenze zu Hessen gepumpt während Regionen irgendwo in Stuttgart ihr Wasser aus irgendwelchen Grundwassertümpeln beziehen müssen. Die Ineffizenz der staatlichen Planwirtschaft ist wohl mal wieder uninteressant?
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Walter Hofer
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

John Galt » Sa 1. Mär 2014, 23:02 hat geschrieben: Kannst du mal erklären warum jeder Bürger einen Zwangsanschluss an staatliche Anbieter bekommt?

(...)
So weit mir bekannt ist, sind Gelsenwasser und Eurowasser private Unternehmen.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Mind-X »

Walter Hofer » Sa 1. Mär 2014, 23:11 hat geschrieben: So weit mir bekannt ist, sind Gelsenwasser und Eurowasser private Unternehmen.
Das Unternehmen heißt Eurawasser.
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Cerberus
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Cerberus »

Wegen dem Wasseranbieter würde ich - im Zweifel - Gott anrufen, bzw. Petrus, glaub ich, wäre hier zuständig. In langen, trockenen Sommern empfehle ich alt-indianische Regentänze (bei "How i Met your Mother", wenn ich nicht irre, soll das recht passabel funktioniert haben).

Wenn Sie hingegen wünschen, dass weitere Lumpen damit Geld verdienen können, indem sie staatlich subventioniert die Bürger bestehlen, dann schlage ich vor, dass Sie das schon für sich selbst so einrichten: Suchen Sie sich in Ihrer Nachbarschaft einen Verbrecher, der gerne jeden Tag von Ihnen 10 Euro kassiert, dafür, dass bei Ihnen Wasser aus der Leitung kommt, oder auch dafür, dass nur der Himmel Ihre Regentonnen füllt. Machen Sie dazu einen Vertrag, dass er, bei mangelnder Zahlungsmoral Ihrerseits, Ihnen die Wasserleitungen abklemmen und obendrein Ihre Regentonnen (und Eimer) im Keller, an einer Kette versiegelt, wegschließen darf.

Für Sonderwünsche würde ich mir noch die Option frei halten "Kundenerziehung", womit Ihr persönlicher Wunscherpresser Ihnen ungestraft die Beine brechen darf (also, wer weiß, er wird schnell nachlässig, der könnte sich hier gute Motivationspunkte setzen).

Für weitergehende Bedürfnisse empfehle ich dann aber doch eher einen Psychiater Ihres Vertrauens. Der macht zwar nur Humbuk, doch kann der Ihnen Pillen geben, dass Sie schon beim Gedanken an Wasser das Kotzen bekommen.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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jack000
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von jack000 »

John Galt » Sa 1. Mär 2014, 23:02 hat geschrieben: Kannst du mal erklären warum jeder Bürger einen Zwangsanschluss an staatliche Anbieter bekommt?
Kein Bürger kann auf Wasser verzichten.
Die Frage ist, was kosten die Alternativen. In Baden-Württemberg z.B. wird das Bodenseewasser bis an die Grenze zu Hessen gepumpt während Regionen irgendwo in Stuttgart ihr Wasser aus irgendwelchen Grundwassertümpeln beziehen müssen. Die Ineffizenz der staatlichen Planwirtschaft ist wohl mal wieder uninteressant?
Wie hätte die Privatwirtschaft das denn geregelt?

http://www.zvbwv.de/uploads/media/BWV_I ... e_2011.pdf
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von NMA »

@ John Galt

Deshalb kann man ja Palästinenser einen vielfachen Preis verlangen, gegenüber dem Leitungspreis für die Juden in deren unrechtmäßigen Siedlungsgebieten. Und in Lima steht man kurz vor einem Bürgerkrieg der Armen in den Slums, die auf dem Tanklaster angewiesen sind, gegen die Reichen mit Wasserleitung.

Wasserversorgung darf nicht profitabhängig geleitet werden. Es ist Elementarversorgung. Schlimm genug ist das mit dem Strom. Das bremst die Energiewende stark aus. Wäre die Stromversorgung noch in staatlicher Hand, ließe sich viel leichter umbauen.
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https://pulseofeurope.eu/de/

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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Adam Smith »

jack000 » Sa 1. Mär 2014, 21:04 hat geschrieben:
Kannst du also mal konkret erklären inwiefern eine Privatisierung der Wasserversorgung da Vorteile bringen soll ???
Keinen, weil der Bürger sich den Versorger nicht aussuchen kann. Entweder er hat er also genau einen staatlichen Versorger oder genau einen privaten Versorger. Und wenn der private Versorger Monopolist ist, dann versagt die Marktwirtschaft.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Adam Smith »

New Model Army » So 2. Mär 2014, 08:14 hat geschrieben: Wäre die Stromversorgung noch in staatlicher Hand, ließe sich viel leichter umbauen.
Das hat m.E. andere Gründe. Keiner möchte halt so eine Stromtrasse vor seiner Nase haben.

http://www.westfalen-blatt.de/nachricht ... 46234/613/
Eine gewaltige neue Stromleitung soll Windenergie von der Küste in den Süden Deutschlands transportieren. Der geplante Trassenverlauf liegt seit heute auf dem Tisch. Doch schon jetzt zittern Politiker und Netzbetreiber vor dem Zorn der Bürger.
http://www.focus.de/immobilien/energies ... 92793.html
Zuletzt geändert von Adam Smith am So 2. Mär 2014, 08:45, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von pudding »

Aldemarin » Sa 1. Mär 2014, 18:35 hat geschrieben:Warum kann man eigentlich in Deutschland seinen Wasseranbieter nicht frei wählen? Welche technischen Vorraussetzungen müßten gegeben sein, damit dies möglich ist?
Gibt es Länder, wo man den Wasseranbieter wählen kann?
Kannst du doch, Aldi, Lidl oder den Bach vor der Haustür wenn's regnet, schaff' dir 'ne Zisterne an oder zapf das Abwasser deiner Nachbarn ab, alles möglich.
Vielleicht schwebt dir auch noch ein eigener Atemluftanbieter vor?
pudding

Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von pudding »

John Galt » Sa 1. Mär 2014, 18:41 hat geschrieben:Den Bürgern fehlen die kognitiven Kompetenzen um sowas selber zu entscheiden.
Klar doch, die dummen Bürger und der gescheite John, alles klar. Hauptsache alles vermarkten, Profit und Betrug und Schindluder aussetzen. :(
Fragt sich wessen kognitive Fahigkeiten da sehr beschränkt sind.
Zuletzt geändert von pudding am So 2. Mär 2014, 09:03, insgesamt 1-mal geändert.
pudding

Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von pudding »

John Galt » Sa 1. Mär 2014, 20:56 hat geschrieben: In vielen Ländern gibt es keine Wasserversorgung, weil teilweise riesige Gebiete nur spärlich besiedelt sind. Die bekommen ihr Wasser aus dem Wassertanklaster. Wie hoch sind die Kosten dafür im Vergleich zur staatlichen Zwangswassermafia? (Ein Anschluss an die Wasserversorgung ist gesetzlich vorgeschrieben).

3,5% der Anbieter sind im privaten Besitz.
Na klar, dann hast du deinen Trinkwassertank im Haus und jede Woche kommt der Wassertanker und macht dat Dingen voll. :D
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von pudding »

Adam Smith » So 2. Mär 2014, 09:18 hat geschrieben: Keinen, weil der Bürger sich den Versorger nicht aussuchen kann. Entweder er hat er also genau einen staatlichen Versorger oder genau einen privaten Versorger. Und wenn der private Versorger Monopolist ist, dann versagt die Marktwirtschaft.
Tut sie das noch nicht oft genug?
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Walter Hofer
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Mind-X » So 2. Mär 2014, 02:07 hat geschrieben:Das Unternehmen heißt Eurawasser.

sehr schön, endlich einer, der aufpasst. Ich dachte schon, in diesem fred sind alle eingeschlafen.

Außer Eurawasser gibt es bei den größeren Privaten noch Veolia und Remondis in Form eine Gesamtdienstleisters im Bereich Waser/Abwasser/Abfall-Wirtschaft - nebst den ca. 15.000 regionalen Versorgern.


Greets, Walter,
der oft Fehler einstreut, um Mods immer in Bewegung zu halten :)
Zuletzt geändert von Walter Hofer am So 2. Mär 2014, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Adam Smith »

pudding » So 2. Mär 2014, 09:10 hat geschrieben: Tut sie das noch nicht oft genug?
Der Kapitalismus ist erfolgreicher denn je.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von USA TOMORROW »

jack000 » 2. Mär 2014, 07:59 hat geschrieben:Kein Bürger kann auf Wasser verzichten.
Das war jetzt aber nicht wirklich eine Antwort auf die Frage, wieso jeder Bürger einen Zwangsanschluss an staatliche Anbieter bekommt.
"It is incorrect to say that biological data cannot be decisive. It is scientifically correct to say that an individual human life begins at conception."

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Walter Hofer
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Adam Smith » So 2. Mär 2014, 08:18 hat geschrieben: Keinen, weil der Bürger sich den Versorger nicht aussuchen kann. Entweder er hat er also genau einen staatlichen Versorger oder genau einen privaten Versorger. Und wenn der private Versorger Monopolist ist, dann versagt die Marktwirtschaft.
Die kommunalen Stadtwerke und Wasser(Zweck)verwände sind lt. Satzungen nicht gewinnorientiert ausgerichtet, der Wasserpreis wird in Aufsichtsräten (Anteilseigner sind überwiegend Kommunen und Landkreise mit pol. Mandatsträgern) beschlossen, und ist ein politischer Preis, quasi eine schwarze Null.

Lesenswert:

Die EU-Kommission beugt sich dem Protest von mehr als 1,5 Millionen Europäern: Die Behörde will die Wasserversorgung aus dem Entwurf einer umstrittenen Richtlinie streichen. Gegner des Vorhabens hatten eine zwangsweise Privatisierung von Trinkwasser befürchtet.

mehr: http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 07198.html
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Adam Smith »

usaTomorrow » So 2. Mär 2014, 13:42 hat geschrieben: Das war jetzt aber nicht wirklich eine Antwort auf die Frage, wieso jeder Bürger einen Zwangsanschluss an staatliche Anbieter bekommt.
Aus dem Grund:
Beim Wasser sprechen allerdings alle bisherigen Versuche gegen eine solch wohlwollende Theorie: In Deutschland und in anderen EU-Ländern wie zum Beispiel Portugal und Großbritannien hat die Privatisierung im schlimmsten Falle für schlechtere Wasserqualität und im besten Fall für höhere Preise gesorgt.
http://www.taz.de/!109724/

Außer die taz schreibt Unsinn.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Adam Smith » So 2. Mär 2014, 13:54 hat geschrieben: Aus dem Grund:
http://www.taz.de/!109724/

Außer die taz schreibt Unsinn.
echt? Dann unterhalte dich mal mit Engländern oder Briten über deren Wasserprivatisierung und den damit verbundenen Preisen!
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Adam Smith »

Walter Hofer » So 2. Mär 2014, 13:58 hat geschrieben:
echt? Dann unterhalte dich mal mit Engländern oder Briten über deren Wasserprivatisierung und den damit verbundenen Preisen!
Ich kenne jetzt keine Briten. Findest du für deine Behauptung keinen Beleg im Internet?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Sir Porthos »

Aldemarin » Sa 1. Mär 2014, 17:35 hat geschrieben:Warum kann man eigentlich in Deutschland seinen Wasseranbieter nicht frei wählen? Welche technischen Vorraussetzungen müßten gegeben sein, damit dies möglich ist?
Gibt es Länder, wo man den Wasseranbieter wählen kann?
Bitte keine weitere Privatisierung der Wasserversorgung !!!

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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Adam Smith » So 2. Mär 2014, 13:59 hat geschrieben: Ich kenne jetzt keine Briten.
Die Privatisierung der Wasserversorgung in UK war ein großer Flopp.
Verlierer waren die Kunden und die Wasserqualität
Gewinner waren die Gehälter der Bosse bei den Betreibern
und die der externen Heuschrecken

Findest du für deine Behauptung keinen Beleg im Internet?
doch es geht so, und du?
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Adam Smith »

Walter Hofer » So 2. Mär 2014, 14:58 hat geschrieben:
doch es geht so, und du?
Ich habe hier schon einen Beleg gepostet.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Adam Smith » So 2. Mär 2014, 15:04 hat geschrieben: Ich habe hier schon einen Beleg gepostet.
Lies dir den Artikel in der taz noch mal durch,
oder willst du, dass ich die bekannten Belege der höchsten Wasserpreise bei den privaten Betreibern wiederhole? Das nenne ich trivial.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Adam Smith »

Walter Hofer » So 2. Mär 2014, 16:29 hat geschrieben: Lies dir den Artikel in der taz noch mal durch,
oder willst du, dass ich die bekannten Belege der höchsten Wasserpreise bei den privaten Betreibern wiederhole? Das nenne ich trivial.
Ich habe mir den Artikel durchgelesen und stimme ihm zu. Den Grund weshalb der Kapitalismus hier versagt, habe ich übrigens schon ein paar Beiträge vorher gepostet.
Zuletzt geändert von Adam Smith am So 2. Mär 2014, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Antisozialist »

Aldemarin » Sa 1. Mär 2014, 17:35 hat geschrieben:Warum kann man eigentlich in Deutschland seinen Wasseranbieter nicht frei wählen? Welche technischen Vorraussetzungen müßten gegeben sein, damit dies möglich ist?
Gibt es Länder, wo man den Wasseranbieter wählen kann?
Das Grundproblem ist, dass sich im Netzbereich wegen der Größenvorteile kein Wettbewerb entwickelt. Daraus resultieren drei Alternativen zur derzeitigen Situation.

a) Die Wasserversorgung wird von privaten Monopolisten betrieben, die ihre Kunden tüchtig ausnehmen.

b) Die Wasserversorgung erfolgt per Tanklaster, was hohe Transport- und Speicherkosten verursacht.

c) Das Netz bleibt staatlich, aber die Einspeiser sind eine Vielzahl von Privatbetrieben. Die Qualität der Einspeisungen muss durch umfangreiche staatliche Kontrollen sichergestellt werden.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Adam Smith » So 2. Mär 2014, 16:33 hat geschrieben: Ich habe mir den Artikel durchgelesen und stimme ihm zu. Den Grund weshalb der Kapitalismus hier versagt, habe ich übrigens schon ein paar Beiträge vorher gepostet.
dann sei dankbar, dass der Kapitalismus im Bereich der Wasserwirtschaft verloren hat. :) , wobei ich andere Gründe sehe, das ist aber nachrangig.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von The_Gunslinger »

Antisozialist » So 2. Mär 2014, 16:48 hat geschrieben: Das Grundproblem ist, dass sich im Netzbereich wegen der Größenvorteile kein Wettbewerb entwickelt. Daraus resultieren drei Alternativen zur derzeitigen Situation.

a) Die Wasserversorgung wird von privaten Monopolisten betrieben, die ihre Kunden tüchtig ausnehmen.

b) Die Wasserversorgung erfolgt per Tanklaster, was hohe Transport- und Speicherkosten verursacht.

c) Das Netz bleibt staatlich, aber die Einspeiser sind eine Vielzahl von Privatbetrieben. Die Qualität der Einspeisungen muss durch umfangreiche staatliche Kontrollen sichergestellt werden.
Gute Zusammenfassung.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Adam Smith »

Walter Hofer » So 2. Mär 2014, 16:52 hat geschrieben: dann sei dankbar, dass der Kapitalismus im Bereich der Wasserwirtschaft verloren hat. :) , wobei ich andere Gründe sehe, das ist aber nachrangig.
Wegen den Investitionen in die Infrastruktur.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von jack000 »

usaTomorrow » So 2. Mär 2014, 13:42 hat geschrieben: Das war jetzt aber nicht wirklich eine Antwort auf die Frage, wieso jeder Bürger einen Zwangsanschluss an staatliche Anbieter bekommt.
Doch, das ist genau die Antwort. Da ein jeder in jedem Fall Wasser benötigt, welchen Sinn soll es da machen das sich ein jeder seine eigene Wasserquelle sucht?
Bei Internet und Strom ist das was anderes, da unterschiedliche Quellen vorliegen, beim Wasser ist es aber immer ein und dieselbe.
=> Dezentralisierung würde zu Kostensteigerungen führen!
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von John Galt »

jack000 » So 2. Mär 2014, 17:13 hat geschrieben: Doch, das ist genau die Antwort. Da ein jeder in jedem Fall Wasser benötigt, welchen Sinn soll es da machen das sich ein jeder seine eigene Wasserquelle sucht?
Bei Internet und Strom ist das was anderes, da unterschiedliche Quellen vorliegen, beim Wasser ist es aber immer ein und dieselbe.
=> Dezentralisierung würde zu Kostensteigerungen führen!
Du scheinst dir da aber gleich sehr sicher zu sein ohne deine Aussagen zu überprüfen. Wenn ich 50m Wasserleitung ans Wassernetz zahlen muss, kann ich stattdessen auch 50m in den Boden bohren, ein paar Filter und Pumpen installieren und 50 Jahre ohne Verbrauchskosten Wasser benutzen.

Ob die Alternative mit dem Wassertanklaster so teuer ist, dass halte ich auch für ein Märchen. 1,90€ für 1000 Liter ist ein Wucherpreis wenn man sich überlegt wie wasserreich Deutschland ist.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Adam Smith » So 2. Mär 2014, 16:56 hat geschrieben: Wegen den Investitionen in die Infrastruktur.
nein, wegen Kenntnisse der örtlichen Infrastruktur und der loklen Hydrogeologie.

Kommunale und private Anbieter/Betreiber unterscheiden sich nicht bei den Kosten für den Bau eines neuen WW und ein paar HB. Beide bedienen sich aus dem großen Pool beratender Ingenieur Regionalbüros in Deutschland. Die Planer halten sich an die sehr restriktiven DVGW/DWA Regelwerke, Richtlinien und Vorschriften. Man kennt sich, die Strukturen sind über die gewachsen, Planer und Betreiber sind Mitglied im DWA, dem weitweit größten Ingenieurverband (12.000 Mitglieder). Alteingessene, regionale Planungsbüros, die auf dem Wassersektor tätig sind, werden vererbt.

Die Vorteile des kommunalen Wasserwerkes:
+ sehr guter Kundenservice
+ Besuche vor Ort möglich
+ hohe Kompetenz bei Sachauskünften und techn. Fragen
+ sehr guter Stör- und Bereitschaftsdienst
+ sehr gutes QMS durch Eigenkontrolle
+ schnelle Beseitung von Störungen und Havarien durch Eigenkräfte
+ effiziente Ausbildung der Lehrlinge und Mitarbeiter
+ hohes Selbstwertgefühl der Mitarbeiter (Herstellung eines Lebensmittel)
+ Wasserwerker = Produzent und eigener Kunde
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Bakelit

Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Bakelit »

Völlig überzogen das Thema...

einfach daran denken, dass unheimlich viele Wasseranbieter kleinteilige Genossenschaften sind, in denen die Abnehmer Sitz Stimme und Vertretung habe..

einfach mal lesen

http://www.wasserschmitzhoehe.de/satzung.html

Gibt es Hunderte von in D...wo ist das Problem ?
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Walter Hofer
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Bakelit » So 2. Mär 2014, 18:00 hat geschrieben:Völlig überzogen das Thema...

einfach daran denken, dass unheimlich viele Wasseranbieter kleinteilige Genossenschaften sind, in denen die Abnehmer Sitz Stimme und Vertretung habe..

einfach mal lesen

http://www.wasserschmitzhoehe.de/satzung.html

Gibt es Hunderte von in D...wo ist das Problem ?
eine preiswerte, elegante Lösung, mit Ausgliederung der Buchhaltung und des Rechnungswesens
( Beaufsichtigt wird die Genossenschaft vom Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises (Wasserhygiene, Betriebsgenehmigung) sowie dem Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband e.V., Münster (Geschäftsführung, Rechnungswesen, Rechts- und Steuerberatung).)

nur viele kleine Dorfvorsteher wollen alles alleine machen und keine Kompetenzen = Macht abgeben. In Thüringen und Sachsen schritt daher die Kommunalaufsicht ein.

Nachdem 2007 in Thüringen ein Preisgefälle von bis zu 300% (Altenburg vs. Heilbad Heiligenstadt festgestellt wurde, ordnete das Wirtschaftsministerium Zwangsauflösungen und -zusammenlegungen der unwirtschaftliche Kleinst-Trink/Abwasser-Verbänden an, im Freistaat Sachsen dito.

Hier eine aktuelle Preisliste (nur Trinkwasser)

http://www.bild.de/geld/wirtschaft/teue ... .bild.html
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Herr Bert
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Herr Bert »

Ich hätte gerne astreines Alpenbachwasser
zum Flatratebilligtarif.
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Walter Hofer
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Herr Bert » So 2. Mär 2014, 18:31 hat geschrieben:Ich hätte gerne astreines Alpenbachwasser
zum Flatratebilligtarif.
Oh, ein Kenner und Genussmensch, der seinem Körpersaft viele Elektrolyte gönnt, Calcium, Magnesium, :thumbup: und keine brutale Härte :dead:
Wer sein Leben genießt, dem wird es vermießt.
pudding

Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von pudding »

Adam Smith » So 2. Mär 2014, 14:04 hat geschrieben: Der Kapitalismus ist erfolgreicher denn je.
Sagt wer?
http://www.wasseraufbereitungshilfe.de/ ... as-wasser/
Wem willst du das als Erfolg verkaufen? Natürlich, den Profiteuren.
http://www.wasseraufbereitungshilfe.de/ ... as-wasser/
Aber sicherlich ist das auch eine "linke" Quelle. :D
Lebensnotwendige Grundbedürfnisse, zu denen eben Trinkwasser zweifelsfrei gehört, dürfen nicht privatisiert werden.
Zuletzt geändert von pudding am Mo 3. Mär 2014, 06:22, insgesamt 2-mal geändert.
Postnix

Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Postnix »

pudding » So 2. Mär 2014, 09:01 hat geschrieben: Vielleicht schwebt dir auch noch ein eigener Atemluftanbieter vor?
Eine großartige Idee. Ich würde mir rauchfreie Luft bestellen. Ohne Restbestandteile von Ausdünstungen von ungewaschenen Menschen und Knoblauchausdünstungen.

Viel einfacher wäre es allerdings, Raucher einfach zu erschießen.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von zollagent »

Aldemarin » Sa 1. Mär 2014, 17:35 hat geschrieben:Warum kann man eigentlich in Deutschland seinen Wasseranbieter nicht frei wählen? Welche technischen Vorraussetzungen müßten gegeben sein, damit dies möglich ist?
Gibt es Länder, wo man den Wasseranbieter wählen kann?
Die Wassernetze müßten untereinander verbunden sein, damit die verschiedenen Lieferanten die bei ihnen bestellte Wassermenge auch einspeisen könnten, ähnlich wie beim Stromnetz. Das funktioniert aber beim Wasser nicht.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von zollagent »

Walter Hofer » So 2. Mär 2014, 13:46 hat geschrieben: Die kommunalen Stadtwerke und Wasser(Zweck)verwände sind lt. Satzungen nicht gewinnorientiert ausgerichtet, der Wasserpreis wird in Aufsichtsräten (Anteilseigner sind überwiegend Kommunen und Landkreise mit pol. Mandatsträgern) beschlossen, und ist ein politischer Preis, quasi eine schwarze Null.

Lesenswert:

Die EU-Kommission beugt sich dem Protest von mehr als 1,5 Millionen Europäern: Die Behörde will die Wasserversorgung aus dem Entwurf einer umstrittenen Richtlinie streichen. Gegner des Vorhabens hatten eine zwangsweise Privatisierung von Trinkwasser befürchtet.

mehr: http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 07198.html
So ganz stimmt das aber nicht. In vielen Kommunen wird über den Wasserpreis noch anderes quersubventioniert.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von zollagent »

John Galt » So 2. Mär 2014, 17:37 hat geschrieben: Du scheinst dir da aber gleich sehr sicher zu sein ohne deine Aussagen zu überprüfen. Wenn ich 50m Wasserleitung ans Wassernetz zahlen muss, kann ich stattdessen auch 50m in den Boden bohren, ein paar Filter und Pumpen installieren und 50 Jahre ohne Verbrauchskosten Wasser benutzen.

Ob die Alternative mit dem Wassertanklaster so teuer ist, dass halte ich auch für ein Märchen. 1,90€ für 1000 Liter ist ein Wucherpreis wenn man sich überlegt wie wasserreich Deutschland ist.
Hast du schon mal auf deine Wasserrechnung geschaut? Es ist nicht nur das Frischwasser, das dir in Rechnung gestellt wird, sondern auch die Abwasserentsorgung. Und Abwasser produziert dein Grundstück von ganz alleine, denke an das Regenwasser.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von Walter Hofer »

Antisozialist hat geschrieben: » So 2. Mär 2014, 16:48

c) Das Netz bleibt staatlich, aber die Einspeiser sind eine Vielzahl von Privatbetrieben. Die Qualität der Einspeisungen muss durch umfangreiche staatliche Kontrollen sichergestellt werden.
dann versuch mal zusätzliches Trinkwasser in die Druckleitungen der Fernversorgung (Harzwasserwerke/Fernwasserversorgung Elbaue Ostharz) einzuspeisen. Trinkwasser ist als eine Einheit zu sehen:

Rohwassergewinnung
phys./techn. Aufbereitung
Reinwasser
chem. Aubereitungsstufen (Auf-, Enthärtung, SI)
ggf. Desinfektion
Netzeinspeisung/
ggf Zonenmischung

Im Gegensatz zu Gas oder Strom ist Trinkwasser nicht linear, beliebig mischbar.
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von garfield336 »

Aldemarin » Sa 1. Mär 2014, 17:35 hat geschrieben:Warum kann man eigentlich in Deutschland seinen Wasseranbieter nicht frei wählen? Welche technischen Vorraussetzungen müßten gegeben sein, damit dies möglich ist?
Gibt es Länder, wo man den Wasseranbieter wählen kann?
Nachbar will also Wasser aus Wasserbillig und ich will Wasser aus Oberbillig, mus man jetzt 2 separate wasserleitungen bauen. :?:
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von garfield336 »

zollagent » Mo 3. Mär 2014, 08:46 hat geschrieben: Hast du schon mal auf deine Wasserrechnung geschaut? Es ist nicht nur das Frischwasser, das dir in Rechnung gestellt wird, sondern auch die Abwasserentsorgung. Und Abwasser produziert dein Grundstück von ganz alleine, denke an das Regenwasser.
Die Abwasserentsorgung steht auf meiner Wasserrechnung nicht drauf, sonder läuft unter der Rubrik, monatliche anfallende Gemeindegebühren. Die man alleine schon deswegen zahlen mus, wenn man dort wohnt. :|
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Re: Warum keine freie Wahl des Wasseranbieters?

Beitrag von garfield336 »

zollagent » Mo 3. Mär 2014, 08:38 hat geschrieben: Die Wassernetze müßten untereinander verbunden sein, damit die verschiedenen Lieferanten die bei ihnen bestellte Wassermenge auch einspeisen könnten, ähnlich wie beim Stromnetz. Das funktioniert aber beim Wasser nicht.
Der grosse Unterschied zum Wasser gegenüber Strom ist.: Dem Strom merkt man seine Herkunft nicht an, der sieht immer gleich aus egal wo er herkommt oder wie er produziert wird.

Das ist bei natürlich vorkommenden Wasserquellen natürlich komplett anders. :)
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