Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

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NMA
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von NMA »

Mich haben die paar hundert Kröten sowieso nie gestört. Freilich muss man gegenüber Vorteilsnahme schon prinzipiell sein, freilich sollten hier für einen Bundespräsidenten die denkbar höchsten Maßstäbe angesetzt werden. Aber trotzdem ist dieser Fall noch als geringfügig und vernachlässigbar einzustufen, finde ich.

Was mich aber gewaltig gegen Wulff aufgebracht hat, ist, dass er glaubt, er könne die Presse anrufen und ihr drohen! Bitte was?
Abgesehen davon, dass das selten dumm war (Alleine dafür hat er sich für sein Amt krachend disqualifizert. Was für Vollidioten kriegen in diesem Land hier eigentlich welche Jobs :rolleyes: ), müssen solche Versuche der Einflussnahme auf die vierte Gewalt im Staate viel stärker verfolgt und geahndet werden. Und dann auch noch der Bundespräsident. :dead:
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Postnix

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Postnix »

Einen kleinen Beamten kann schon die Annahme eines Weihnachtsgeschenks in Form eienr Flasche Wein den Kopf kosten. Was für niedere Chargen gilt, muss auch für höhere gelten.

Das Problem ist hier etwas anderes: Ein MP ist eigentlich immer im Dienst. So konnte man den Oktoberfestbesuch durchaus als dienstliche Obliegenheit werten.
Daylight

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Daylight »

New Model Army » Fr 28. Feb 2014, 10:38 hat geschrieben:Mich haben die paar hundert Kröten sowieso nie gestört. Freilich muss man gegenüber Vorteilsnahme schon prinzipiell sein, freilich sollten hier für einen Bundespräsidenten die denkbar höchsten Maßstäbe angesetzt werden. Aber trotzdem ist dieser Fall noch als geringfügig und vernachlässigbar einzustufen, finde ich.

Was mich aber gewaltig gegen Wulff aufgebracht hat, ist, dass er glaubt, er könne die Presse anrufen und ihr drohen! Bitte was?
Abgesehen davon, dass das selten dumm war (Alleine dafür hat er sich für sein Amt krachend disqualifizert. Was für Vollidioten kriegen in diesem Land hier eigentlich welche Jobs :rolleyes: ), müssen solche Versuche der Einflussnahme auf die vierte Gewalt im Staate viel stärker verfolgt und geahndet werden. Und dann auch noch der Bundespräsident. :dead:
ich seh das ebenso! Das war auch überaus dilettantisch. :thumbup:
Zuletzt geändert von Daylight am Fr 28. Feb 2014, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
SIRENE

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von SIRENE »

New Model Army, vermutlich ist dir nicht bekannt, wie sehr der Larifarijourmalismus den Mainstream kanalisiert. Vielleicht bist Du ja ein korrekt arbeitender Journalist, der auch verANTWORTungsvoll mit seiner Pflicht umgeht, nichtjuristische Kontrollinstanz unserer Gesellschaft zu sein und gehst damit beim Einschätzen anderer zu sehr von dir aus?

Gibt es irgendwo eine wahrheitsgemäße Info über diese Drohung von Wulff gegen die BILD-Zeitung?

Daylight, mit Transparenz und Aufrichtigkeit bastelt man unter Leuten, die Transparenz und Aufrichtigkeit zu schätzen wissen vielleicht durch die notwendige Informationsstraffung Probleme, aber keine Konflikte, für die man dann andere benötigt, die mit zu vieleen Täuschungen und Nebeln in sich und um sich herum nicht mehr wissen, was die Wahrheit ist. Irgendwie verstehe ich dich hier nicht recht. Oder stehe ich gerade auf einem Ironieschlauch?

Postnix, mir ist noch nie ein Fall bekannt geworden, wo irgendetwas einem Beamten den Kopf kostete. Dir? Nichts wie her mit Informationen? Oder schwätzt Du einfach nur gerne was nach, um deinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen?
Zuletzt geändert von SIRENE am Fr 28. Feb 2014, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
Daylight

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Daylight »

Postnix » Fr 28. Feb 2014, 10:45 hat geschrieben:Einen kleinen Beamten kann schon die Annahme eines Weihnachtsgeschenks in Form eienr Flasche Wein den Kopf kosten. Was für niedere Chargen gilt, muss auch für höhere gelten.

Das Problem ist hier etwas anderes: Ein MP ist eigentlich immer im Dienst. So konnte man den Oktoberfestbesuch durchaus als dienstliche Obliegenheit werten.
Das droht auch einer Führungskraft in manch großen Unternehmen, das sag ich Dir. Schon eine Flasche Wein (Fusel unter 10,-- Euro) ist nicht gestattet.
Zuletzt geändert von Daylight am Fr 28. Feb 2014, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
Daylight

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Daylight »

SIRENE » Fr 28. Feb 2014, 10:53 hat geschrieben:New Model Army, vermutlich ist dir nicht bekannt, wie sehr der Larifarijourmalismus den Mainstream kanalisiert. Vielleicht bist Du ja ein korrekt arbeitender Journalist, der auch verANTWORTungsvoll mit seiner Pflicht umgeht, nichtjuristische Kontrollinstanz unserer Gesellschaft zu sein und gehst damit beim Einschätzen anderer zu sehr von dir aus?

Gibt es irgendwo eine wahrheitsgemäße Info über diese Drohung von Wulff gegen die BILD-Zeitung?

Daylight, mit Transparenz und Aufrichtigkeit bastelt man unter Leuten, die Transparenz und Aufrichtigkeit zu schätzen wissen vielleicht durch die notwendige Informationsstraffung Probleme, aber keine Konflikte, für die man dann andere benötigt, die mit zu vieleen Täuschungen und Nebeln in sich und um sich herum nicht mehr wissen, was die Wahrheit ist. Irgendwie verstehe ich dich hier nicht recht. Oder stehe ich gerade auf einem Ironieschlauch?

Postnix, mir ist noch nie ein Fall bekannt geworden, wo irgendetwas einem Beamten den Kopf kostete. Dir? Nichts wie her mit Informationen? Oder schwätzt Du einfach nur gerne was nach, um deinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen?
Kein Ironie-Schlauch weit und breit, nein, nein, Du stehst auf solchem nicht. Vielleicht aber auf einem Unverständnis-Schlauch, denn eines wurde über diese – ich glaube es waren 71 Tage – Affäre von erster Meldung bis zum Rücktritt Wulffs deutlich: der Mann war einerseits völlig überfordert mit dessen eigener Vergangenheitsbewältigung, entsprechend dilettantisch resultierenden Aktivitäten, zu vermänteln, was jeweils eben gerade noch möglich und naheliegend war und andererseits eine herbe Fehlbesetzung für dieses Amt als dem höchsten Repräsentant unseres Landes.

Hätte er von Anfang an Aufrichtigkeit geübt - nicht in kleinste Häppchen über Monate zerschnitten – , hätte es womöglich gar nicht erst zu seinem Rücktritt kommen müssen.
Und im Übrigen: dessen Drohgebärden gegenüber Diekmann (auch wenn ich diesen persönlich nicht mag, tut aber nichts zur Sache) sind aufgezeichnet und verifiziert. Von daher hat auch weder er selbst, noch sein Anwalt, den Wortlaut dieses Telefonats jemals dementiert.
Zuletzt geändert von Daylight am Fr 28. Feb 2014, 11:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Cerberus
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Cerberus »

Wie Wulff seinen Fall hätte abwenden können:

1. Sich als Politiker nicht von "Maschmaiers" fördern und umgarnen lassen
2. Ehrlichkeit und Redlichkeit (z.B. keine Inszenierungen seiner vermeintlichen Rechtschaffenheit durch Bild, Bunte und Co. vornehmen).
3. Kein Geld - egal zu welchen privaten Zwecken - von Millionären, oder Milliardären annehmen - auch nicht auf pump
4. Wenn schon div. "Fehler" gemacht wurden, diese nicht zu verschleiern suchen (d.h. z.B. nicht den Landtag "hinters Licht führen" er habe von Gerkens kein Geld angenommen (ja, natürlich, es war ja Frau GerKens; so, auch wenn man dermaßen abgeflippt ist, zu glauben, man käme allein mit sowas durch, dass demnach also sich alle Menschen die Hosen mit Radladern schließen, so wäre es das mindeste gewesen, wenigstens dies zu sagen: "Ich nahm Geld von Frau Gerkens!")
5. Nicht wie ein Diktator bei den Medien anrufen und selbstherrlich den Krieg erklären
6. Nachdem man schon alles hier aufgeführte falsch gemacht hat, so dann zumindest, als Beleg eines letzten Funkens von Anstand, nun alles so sagen wie es war und was nun war.
7. Wenn man jedoch in alle diesen Dingen so total versagt, wie ein Herr Wulff, weil offensichtlich da Schwächen sind, die ihn als völlig ungeeignet erweisen, je ein Amt in irgendeiner tragenden Funktion auszuüben, solche Ämter und Funktionen gar nicht erst anstreben. Er hätte ja Bäcker lernen können und brav als solcher arbeiten, dann hätte er mal schauen können, wie viel Maschmeiers da wohl seine Freunde geworden wären, die ihm seine Bücher finanzieren usw. - er könnte feststellen: solche Probleme hätte er sich niemals aufgeladen.

Das wirklich Dumme ist nur, dass man (als Bürger) dann meint, es könne ja nicht noch mieser werden.... und dann kommt Gauck. Äußerlich vollkommen rein (im Gegensatz zu Wulff), doch innerlich, irgendwie, "nicht ganz so" (aber nur meine Beurteilung).
Zuletzt geändert von Cerberus am Fr 28. Feb 2014, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
SIRENE

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von SIRENE »

Daylight » Fr 28. Feb 2014, 12:05 hat geschrieben:Kein Ironie-Schlauch weit und breit, nein, nein, Du stehst auf solchem nicht. Vielleicht aber auf einem Unverständnis-Schlauch, denn eines wurde über diese – ich glaube es waren 71 Tage – Affäre von erster Meldung bis zum Rücktritt Wulffs deutlich: der Mann war einerseits völlig überfordert mit dessen eigener Vergangenheitsbewältigung, entsprechend dilettantisch resultierenden Aktivitäten, zu vermänteln, was jeweils eben gerade noch möglich und naheliegend war und andererseits eine herbe Fehlbesetzung für dieses Amt als dem höchsten Repräsentant unseres Landes.

Hätte er von Anfang an Aufrichtigkeit geübt - nicht in kleinste Häppchen über Monate zerschnitten – , hätte es womöglich gar nicht erst zu seinem Rücktritt kommen müssen.
Und im Übrigen: dessen Drohgebärden gegenüber Diekmann (auch wenn ich diesen persönlich nicht mag, tut aber nichts zur Sache) sind aufgezeichnet und verifiziert. Von daher hat auch weder er selbst, noch sein Anwalt, den Wortlaut dieses Telefonats jemals dementiert.
Ich bemühe mich sehr, nicht zu schnell zu urteilen, und auch Du wirst erkennen, daß dir viel zu wenige Informationen vorliegen, um Wulff als völlig überfordert zu bezeichnen.

Auch dir ist bewußt, wie ungerne wir von mal gewonnenen Überzeugungen lassen und wieviel Mühe es andere kostet, uns von unserem Denkmist zu überzeugen, der oft aufgrund zu egoistischer Wahrnehmungen, Wertungen, Erinnerungen und Erwartungen entsteht. Genau diese kaum bekannte "Phämonengemeinschaft" machtvoller Gesellschaftsveränderungen in eine Richtung, die niemanden gefällt, waren es ja auch, die Zeitungsfritzen und Schnüffler vom Amt so einen fetten Haufen von Dreck haben errichten lassen auf unsere Kosten. Bei uns zählt nicht so sehr das, was sich tatsächlich ereignet und über konsensierte Beobachtungen verifizieren läßt, sondern das, was mächtige Interessen daraus machen! Überall im gesamten Machtgefüge und den unzähligen Subsystemen, die damit etwas gestalten, was weder Politik noch Justiz beherrschen können!
Zuletzt geändert von SIRENE am Fr 28. Feb 2014, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von NMA »

SIRENE hat geschrieben:New Model Army, vermutlich ist dir nicht bekannt, wie sehr der Larifarijourmalismus den Mainstream kanalisiert. Vielleicht bist Du ja ein korrekt arbeitender Journalist, der auch verANTWORTungsvoll mit seiner Pflicht umgeht, nichtjuristische Kontrollinstanz unserer Gesellschaft zu sein und gehst damit beim Einschätzen anderer zu sehr von dir aus?
Freilich gibt es seriös arbeitende Journalisten!

Außerdem bedeutet der Umstand, dass Larifarijournalismus mit allem Drum und Dran salonfähig ist noch lange nicht, dass dadurch irgendeine Form von Mitspielen zu entschuldigen wäre. Für den Träger des höchsten Amt im Staate ist das unterste Schublade Kippfach. Allein dafür musste er gehen.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Daylight »

SIRENE » Fr 28. Feb 2014, 11:33 hat geschrieben: Ich bemühe mich sehr, nicht zu schnell zu urteilen, und auch Du wirst erkennen, daß dir viel zu wenige Informationen vorliegen, um Wulff als völlig überfordert zu bezeichnen.

Auch dir ist bewußt, wie ungerne wir von mal gewonnenen Überzeugungen lassen und wieviel Mühe es andere kostet, uns von unserem Denkmist zu überzeugen, der oft aufgrund zu egoistischer Wahrnehmungen, Wertungen, Erinnerungen und Erwartungen entsteht. Genau diese kaum bekannte "Phämonengemeinschaft" machtvoller Gesellschaftsveränderungen in eine Richtung, die niemanden gefällt, waren es ja auch, die Zeitungsfritzen und Schnüffler vom Amt so einen fetten Haufen von Dreck haben errichten lassen auf unsere Kosten. Bei uns zählt nicht so sehr das, was sich tatsächlich ereignet und über konsensierte Beobachtungen verifizieren läßt, sondern das, was mächtige Interessen daraus machen! Überall im gesamten Machtgefüge und den unzähligen Subsystemen, die damit etwas gestalten, was weder Politik noch Justiz beherrschen können!
Es mag so sein, dass es hier verschiedenste Ebenen und Perspektiven zu betrachten gilt. Doch über all das einmal hinweg existieren immer auch unwiderlegbare Fakten, Dokumente, Zeugen, Aufzeichnungen und derlei mehr. Liegen solche vor, für die Causa Wulff keine Frage, dann ist das keine Kiste, die wir mit weithergeholten Thesen füllen müssen. Er, Wulff, mag strafrechtlich im Sinne der Vorteilsnahme im (höchsten) Amt unschuldig gesprochen worden sein, vermutlich auch zurecht, doch an seinem Unvermögen, ein solches Amt würdig auszufüllen, kann meines Erachtens nach heute keinerlei Zweifel mehr bestehen. Er hätte anderes tun können, statt sich ausgerechnet in dieses Amt heben zu lassen.
Zuletzt geändert von Daylight am Fr 28. Feb 2014, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
SIRENE

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von SIRENE »

Cerberus » Fr 28. Feb 2014, 12:16 hat geschrieben:Wie Wulff seinen Fall hätte abwenden können:

1. Sich als Politiker nicht von "Maschmaiers" fördern und umgarnen lassen
2. Ehrlichkeit und Redlichkeit (z.B. keine Inszenierungen seiner vermeintlichen Rechtschaffenheit durch Bild, Bunte und Co. vornehmen).
3. Kein Geld - egal zu welchen privaten Zwecken - von Millionären, oder Milliardären annehmen - auch nicht auf pump
4. Wenn schon div. "Fehler" gemacht wurden, diese nicht zu verschleiern suchen (d.h. z.B. nicht den Landtag "hinters Licht führen" er habe von Gerkens kein Geld angenommen (ja, natürlich, es war ja Frau GerKens; so, auch wenn man dermaßen abgeflippt ist, zu glauben, man käme allein mit sowas durch, dass demnach also sich alle Menschen die Hosen mit Radladern schließen, so wäre es das mindeste gewesen, wenigstens dies zu sagen: "Ich nahm Geld von Frau Gerkens!")
5. Nicht wie ein Diktator bei den Medien anrufen und selbstherrlich den Krieg erklären
6. Nachdem man schon alles hier aufgeführte falsch gemacht hat, so dann zumindest, als Beleg eines letzten Funkens von Anstand, nun alles so sagen wie es war und was nun war.
7. Wenn man jedoch in alle diesen Dingen so total versagt, wie ein Herr Wulff, weil offensichtlich da Schwächen sind, die ihn als völlig ungeeignet erweisen, je ein Amt in irgendeiner tragenden Funktion auszuüben, solche Ämter und Funktionen gar nicht erst anstreben. Er hätte ja Bäcker lernen können und brav als solcher arbeiten, dann hätte er mal schauen können, wie viel Maschmeiers da wohl seine Freunde geworden wären, die ihm seine Bücher finanzieren usw. - er könnte feststellen: solche Probleme hätte er sich niemals aufgeladen.

Das wirklich Dumme ist nur, dass man (als Bürger) dann meint, es könne ja nicht noch mieser werden.... und dann kommt Gauck. Äußerlich vollkommen rein (im Gegensatz zu Wulff), doch innerlich, irgendwie, "nicht ganz so" (aber nur meine Beurteilung).
Cerberus, 1. auch Maschmaiers haben ein Recht auf Einflußnahme, zumal sie die Interessen sehr vieler Menschen vertreten. Deren Interessen dürfen nur nicht zu stark und unrecht werden, doch dafür müßten andere Kräfte sorgen. 2. Was ist für dich "Ehrlichkeit, Redlichkeit?" Das selbe wie für andere? Laß mal hören! 3. Kein Geld von Reichen annehmen? Von wem dann? Von Armen? In einer Gesellschaft, die im großen Stil auf Pump lebt, weil alle so schnell wie möglich mehr haben wollen als andere, denen längst nicht so viel zusteht, läuft irgendwie alles darauf hinaus, daß wir zu blöde sind, uns auf einen allgemeingültigen Maßstab für Gerechtigkeit zu einigen. Wir sind zu blöde, weil wir das nicht wollen! Warum sollte ein Bundespräsident weniger blöde sein als sein Volk? Damit man mit dem Finger auf ihn zeigt und sich darüber lächerlich macht, daß der sich nicht mal ein gescheites Haus leisten kann, was seinem Amt entspricht? 4. Was mußt Du für ein göttliches Wesen sein, Cerberus, daß Du anderen etwas empfiehlst, was dir selbst vermutlich auch nicht gelingen würde, wenn viel auf dem Spiel steht. 5. + 6. Kennst Du den kompletten Inhalt des Telefonats mit der BILD? 7. Wie machst Du das denn? Kannst Du alles vorhersehen? Kannst Du im Voraus das Verhalten all deiner Partner in privaten, beruflichen, geschäftlichen und sonstigen Beziehungen bestimmen? Womit denn? Mit einem Zauberstäbchen oder einem Zauberspruch? Da bin ich nun aber wirklich gespannt.

New Model Army, ich habe noch nie behauptet, es gäbe keine seriös arbeitende Journalisten! Aber es gibt sehr viele, die genauso schlampig wahrnehmen, werten, erinnern und erwarten wie die, die ihnen Geld dafür geben, daß sie das nicht tun. Warum sollte ich Journalisten etwas nachsagen, was nicht der Wahrheit entspricht? Die Südwestpresse hat schon 3 fast ganzseitige Brennpunktartikel, zwei Seite-1-Aufmacher und ein Interview zu meinem Engagement veröffentlicht, auch schon einige andere Journalisten größerer Medien.
Zuletzt geändert von SIRENE am Fr 28. Feb 2014, 12:02, insgesamt 1-mal geändert.
SIRENE

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von SIRENE »

Daylight » Fr 28. Feb 2014, 12:55 hat geschrieben:Es mag so sein, dass es hier verschiedenste Ebenen und Perspektiven zu betrachten gilt. Doch über all das einmal hinweg existieren immer auch unwiderlegbare Fakten, Dokumente, Zeugen, Aufzeichnungen und derlei mehr. Liegen solche vor, für die Causa Wulff keine Frage, dann ist das keine Kiste, die wir mit weithergeholten Thesen füllen müssen. Er, Wulff, mag strafrechtlich im Sinne der Vorteilsnahme im (höchsten) Amt unschuldig gesprochen worden sein, vermutlich auch zurecht, doch an seinem Unvermögen, ein solches Amt würdig auszufüllen, kann meines Erachtens nach heute keinerlei Zweifel mehr bestehen. Er hätte anderes tun können, statt sich ausgerechnet in dieses Amt heben zu lassen.
Sorry Daylight, aber die Einschätzungen dazu beruhen nun mal auf Vorurteilen, die sich mit dem gestrigen Urteil zerstreut haben. Vor dem Kreieren der Anschuldigungen gab es keinerlei Diskussionen über eine mangelhafte Amtsführung von Christian Wulff!

Viel übler als alles, was bisher bemeckert worden ist, ist die Tatsache, daß man Wulff nach aufwändiger Ermittlungen zu einem Deal überreden wollte. Das ist eine Riesensauerei, die zeigt, wie weit Staatsanwälte von der Wahrheit entfernt sein können. In der Öffentlichkeit werden immer mehr Fälle bekannt, die auf Justizversagen beruhen, die allesamt die klassischen Strickmuster aufweisen. Statt sich nun aber mit dem Entstehen dieser Strickmuster zu beschäftigen, versucht man weiterhin, abzulenken und so zu tun, als wären das nur Ausnahmeerscheinungen. Vor Gericht stehen täglich viele Menschen, denen keinerlei öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wird, und die vom System übelst über den Tisch gezogen werden. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich mich viele Jahre überwiegend ehrenamtlich um solche Fälle gekümmert habe und schon einige in die Medien brachte. Damit sowas möglich wird, darf es nicht die geringsten Zweifel geben. Also muß man sich mit Wahrheitsfindung auskennen. Ich beklage, daß die Staatsgewaltigen sich zu wenig damit auskennen.
SIRENE

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von SIRENE »

Und überhaupt:

Bundespräsidenten sind Repräsentanten.

Was die vielen Rechtsanwälte, Staatsanwälte und Richter tun mit dem Volk und damit jede Menge Abgreifer, Beschei§er, Machtsauger und Scherenspreizer unterstützen, ist ungleich bedeutungsschwerer und folgenreicher als was ein Bundespräsident zu tun vermag, der alle bisherigen an Wissen, Eloquenz und politischer Weitsicht in den Schatten stellt!

Die Juristen, die Fälle wie den der Martina Czaban, Gustl Mollath, Harry Wörz und vielen anderen produzierten, blieben im Amt und verdienten weiterhin Geld und Ansehen. Die vielen Rechtsuchenden, die mit meinem Landgerichtrichter Gerhard Dett, nun Direktor des Amtsgerichts Albstadt zu tun hatten, wußten nichts von seiner kriminellen Energie, mit der er mich und meine Familie über so viele Jahre extrem belastet hat und damit der Versicherungswirtschaft ein Leben in Saus und Braus ermöglichte.

Es ist höchste Zeit für grundsätzliche, einschneidende Änderungen.
Einschneidend für die vielen starksinnigen Schwachsinnigen.
SIRENE

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von SIRENE »

Doppelpost. Ich wußte gar nicht, daß ich so schnell bin.
Zuletzt geändert von SIRENE am Fr 28. Feb 2014, 12:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von JJazzGold »

SIRENE » Fr 28. Feb 2014, 10:05 hat geschrieben: Kannst Du das begründen? Kennst Du den Inhalt des Telefonats?
Wurde der BILD-Mensch wegen Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes bestraft?
Hinweise auf laufende Verfahren werden oft als Geständnisse gewertet. In unserer Republik zählt ja nicht, was ist, sondern das, was gemocht wird.
Glauben Sie wirklich, die BILD hätte nachfolgenden Text veröffentlicht, wenn sie keine Nachweise für den genauen Wortaut besessen hätte?

http://www.bild.de/politik/inland/wulff ... .bild.html

Ich werte diesen Anruf nicht als Geständnis, sondern als den von mir bereits erwähnten Dilettantismus des Herrn Wulff.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Hiver »

JJazzGold » Fr 28. Feb 2014, 13:30 hat geschrieben: Glauben Sie wirklich, die BILD hätte nachfolgenden Text veröffentlicht, wenn sie keine Nachweise für den genauen Wortaut besessen hätte?


http://www.bild.de/politik/inland/wulff ... .bild.html

Ich werte diesen Anruf nicht als Geständnis, sondern als den von mir bereits erwähnten Dilettantismus des Herrn Wulff.
Die Bildzeitung hat in Berufskreisen verlautet, sie habe Informationen über das Vorleben der Frau Wulff aus dem Rotlichtmilieu, die sie aus Respekt vor dem Amt des BP nicht veröffentliche. Die BZ schrieb über die Gerüchte und Günter Jauch als Oberdummbatz fragte öffentlich in einer Talkshow dannach.

Frau Wullf klagte und bekam Recht, die BZ und andere Zeitungen, die von der BZ abgeschrieben hatten sowie der Jauch oder der Sender zahlten Schmerzensgelder in 5-stelliger Höhe.

So macht BILD Politik, es ist ein sehr widerlicher Verein in dieser Redaktion.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Hiver »

Daylight » Fr 28. Feb 2014, 11:55 hat geschrieben: Es mag so sein, dass es hier verschiedenste Ebenen und Perspektiven zu betrachten gilt. Doch über all das einmal hinweg existieren immer auch unwiderlegbare Fakten, Dokumente, Zeugen, Aufzeichnungen und derlei mehr. Liegen solche vor, für die Causa Wulff keine Frage, dann ist das keine Kiste, die wir mit weithergeholten Thesen füllen müssen. Er, Wulff, mag strafrechtlich im Sinne der Vorteilsnahme im (höchsten) Amt unschuldig gesprochen worden sein, vermutlich auch zurecht, doch an seinem Unvermögen, ein solches Amt würdig auszufüllen, kann meines Erachtens nach heute keinerlei Zweifel mehr bestehen. Er hätte anderes tun können, statt sich ausgerechnet in dieses Amt heben zu lassen.
Wulff war ganz sicher nicht der richtige Mann auf diesem Posten, sein Vorgänger übrigens auch nicht. beide eckten an, der Köhler mit seiner Bankenkritik und Wulff mit seiner Feststellung der Islam sei in Deutschland angekommen und mit seiner Lindauer Rede.

Der BP hat keine Macht und hat sich daher nicht in Politik einzumischen. Es genügt völlig ein Liedchen vom "hoch auf dem gelben Wagen" zu singen oder ganz den jovialen Opatyp á la Bruder Johannes Rau zu spielen. jetzt haben wir mit dem exPastor Gauck eigentlich den richtigen. Pastoren und Pfarrer können viel reden und wenig sagen und immer eine wohlwollende Miene aufsetzen.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von spezies8472 »

SIRENE hat geschrieben:auch Maschmaiers haben ein Recht auf Einflußnahme, zumal sie die Interessen sehr vieler Menschen vertreten.
Damit führst du "Demokratie" ad absurdum, SIRENE.

Lobbyismus schadet der Demokratie in - ausnahmslos - jedem Fall. Denn Lobbyismus ist - ausnahmslos - mit Macht UND Geld verbunden. Nicht ohne Grund hat man bei der Einführung - ausnahmslos - ALLER halbwegs funktionierenden Demokratien so sorgsam darauf geachtet, Macht und Geld zu trennen.

Wenn Herr Maschmayer also die Interessen "sehr vieler Menschen" vertritt, dann kann er den Weg gehen, der ALLEN Menschen in Demokratien offen steht: Er kann Petitionen einreichen und diese von seinen "vertretenen Menschen" zeichnen lassen. Auch das ist ein fundamentales Grundprinzip von Demokratie: Ausnahmslos(!) jedes Mittel zur Beeinflussung von (mächtigen) Entscheidern muss - ausnahmslos - allen Menschen gleich zugänglich sein. Ist es das nicht, ist das Mittel per se und apriori anti-demokratisch.

Deshalb ärgern wir uns über Nepotismus, SIRENE. Deshalb bekämpfen wir ihn. Deshalb belegen wir den Begriff "Mafia" negativ, anstatt ihn, wie die Mafia-Mitglieder selbst, mit positiven Attributen zu füllen, weil ja schließlich jeder Mitglied der Mafia werden kann. Und Lobbyisten sind nichts anderes als "Mitglieder der Familie".
SIRENE hat geschrieben:Deren Interessen dürfen nur nicht zu stark und unrecht werden, doch dafür müßten andere Kräfte sorgen.
In einer Demokratie gibt es keine "Anderen", die die Drecksarbeit machen, SIRENE. Da bist du ganz allein verantwortlich; natürlich mit allen anderen zusammen. Und solange DU es duldest, wird es geschehen. Und wie alles auf der Welt wird es sich selbst immer weiter verstärken und die von dir gesetzten Grenzen suchen.
SIRENE hat geschrieben:Was ist für dich "Ehrlichkeit, Redlichkeit?" Das selbe wie für andere? Laß mal hören!
Wir leben in einer VERTRETUNGS-Demokratie. Das bedeutet auch, dass die Vertreter einen besonderen Vorbild-Charakter haben (müssen). Wenn du ehrlich bist, müssen sie noch ein Stück ehrlicher sein. Wenn du redlich bist, müssen sie noch ein Stück redlicher sein. Der Hintergrund ist die simple Gruppenpsychologie, die sich aus solchen "angeführten Herden", denen das selbständige Denken und die eigene Verantwortung weitgehend abgenommen wird, ergibt.

Gedankenexperiment:

Um dir das verständlicher zu machen, stelle dir vor, die Bundesrepublik Deutschland wäre DEINE FIRMA. Sie gehört dir. Und du bist der alleroberste Chef. (In einer Demokratie nennt man das nicht ganz grundlos den "Souverän", was auf deutsch so viel wie "uneingeschränkter Alleinherrscher" heißt.) Und als der uneingeschränkte Alleinherrscher obliegt es dir - und NUR DIR ALLEIN - zu entscheiden, wohin die Firma sich entwickeln soll, was sie produzieren soll, wie sie sich vermarkten soll, ... und wer Führungsaufgaben, von der einfachen Abteilungsleitung bis zum Spitzenmanagement, übernehmen soll.

Wie aber kannst du Entscheidungen treffen, wenn deine Spitzenmanager dir Informationen vorenthalten, dich kackdreist belügen, deine Firma (und damit dich, ganz persönlich) bestehlen, dich mit Neusprech in die Irre führen ... kurz: "unredlich" sind, weil sie genau wissen, dass du über (zweifellos menschliche) Fehler verstimmt sein wirst?

Folglich ist das perfekte Ideal ein Spitzenmanager, auf den du dich 100%ig verlassen kannst: Er wird dir niemals auch nur die geringste Information vorenthalten. Er wird dich vor allem niemals über die wahren Zustände in seinem Kompetenzbereich im Unklaren lassen, dich gar belügen und dir falsche Tatsachen vortäuschen. Und er wird seine Führungsaufgaben auch nachgeordnet so wahrnehmen, dass du dich nicht um die Details seiner Arbeitsaufgabe (für die er mit Macht und Geld bezahlt wird) kümmern musst.

Natürlich ist das eine Utopie. Solche Menschen gibt es nicht. Aber die Anforderungen, wenn du so willst "das Ziel", bleiben dennoch genauso bestehen, denn ihr Erreichen würde das Führen der Firma um Welten einfacher machen.
SIRENE hat geschrieben:Kein Geld von Reichen annehmen? Von wem dann? Von Armen?
Beamte dürfen in Deutschland nichts annehmen, was den Gegenwert von 5 Euro übersteigt. Kein Haus, keinen Urlaub, keine Autos, kein Essen, ja, nicht einmal einen Kugelschreiber. Und das aus einem einzigen Grund: Man hat aus der Erfahrung erkannt, dass hier sehr leicht ein Abhängigkeitsverhältnis entstehen kann, das die Objektivität einschränkt und das Handeln beeinflusst.

Wenn das für Beamte gilt: Warum nicht für Politiker, die nichts anderes machen, als jene Beamten? Namentlich dich als Souverän zu vertreten und sich den Detailaufgaben deines Auftrags zu widmen?
SIRENE hat geschrieben:In einer Gesellschaft, die im großen Stil auf Pump lebt ...
Was daran ist Legitimation, sich kraft der temporär gegebenen Macht zu bereichern? Erteilst du mir, als deinem Lieferanten damit auch die Legitimation, dich bis aufs Hemd zu berauben, nur weil du bei mir eine Pizza bestellst, mich also beauftragst, eine Dienstleistung zu erbringen und mir die dafür erforderlichen Befugnisse und Informationen - in gewisser Weise also "Macht" - gibst?
SIRENE hat geschrieben:Warum sollte ein Bundespräsident weniger blöde sein als sein Volk?
Hier vermischst du zwei Dinge: Amt und Mensch.

Das Amt des Bundespräsidenten (faktisch ein Überbleibsel monarchistischer Gesellschaftsformen) ist ein REPRÄSENTATIONSAMT. Es soll Fremden gegenüber all die Vorzüge und Tugenden (nicht aber die Laster) des repräsentierten Volkes preisen. Nur - und einzig - dafür ist dieses Amt gut. Und nur - und einzig - dafür wurde es geschaffen.

Der Mensch dahinter hat sich - wie bei jeder Arbeitsaufgabe - dem Amt zu beugen. Kann er es nicht, ist er fehlbesetzt.

Um bei unserem Gedankenexperiment zu bleiben: Du würdest (hoffentlich ;)) auch keinen Alkoholiker als Außendienstler einstellen, oder?! Auch er muss - neben der Fahrtüchtigkeit - Repräsentationsaufgaben erfüllen. Deshalb entscheidest du bei der Einstellungsverhandlung auch darüber, wie er sich als Mensch benimmt und ob er imstande sein könnte, die von ihm erwarteten Aufgaben zu erfüllen. Und du wirst ihn umgehend feuern, wenn er anfängt, deine Kunden anzulallen oder ihnen den Teppich vollzukotzen... Das machst du übrigens selbst dann, wenn du genau weißt, dass auch ein Alkoholiker nichts anderes als "nur ein Mensch mit ein paar kleinen Fehlern", also ein durchschnittlicher Mensch ist; jedenfalls solange er nicht allzu voll ist und man ihm seinen Suff nicht schon auf 100 Schritte Entfernung anmerkt. ;)
SIRENE hat geschrieben:Damit man mit dem Finger auf ihn zeigt und sich darüber lächerlich macht, daß der sich nicht mal ein gescheites Haus leisten kann, was seinem Amt entspricht?
Hier verwechselst du Ursache und Wirkung, SIRENE. Das Haus Herrn Wulffs wurde erst Thema, als man entdeckte, dass er es sich eigentlich nicht leisten konnte. Bis dahin wussten nur ein paar wenige Leute, dass er überhaupt in einem eigenen Haus wohnt. Und es interessierte auch niemanden bis dahin. Oder wusstest du beispielsweise, dass Herr Gauck bis 2012 in einer Mietwohnung wohnte, obwohl er sich gewiss ein Häuschen leisten könnte?
SIRENE hat geschrieben:Was mußt Du für ein göttliches Wesen sein, Cerberus, daß Du anderen etwas empfiehlst, was dir selbst vermutlich auch nicht gelingen würde, wenn viel auf dem Spiel steht.
Auch hier gilt oben Gesagtes, SIRENE. Ein VERTRETER ist ein Beauftragter, der seiner Funktion gerecht zu werden oder die Konsequenzen zu tragen hat. Um wie viel mehr gilt das, wenn dieser Vertreter nicht nur Teamleiter eines fünfköpfigen Teams, sondern Vertreter für rund 81 Millionen Menschen ist? Um wie viel mehr gilt das, wenn es problemlos möglich ist, einen fähigeren "Mitarbeiter" an die Stelle zu setzen, um das sowieso schon schwierige Thema "Vertretungs-Demokratie" mit Leben zu füllen?

Nochmals, Sirene: Trenne Amt und Mensch! Die Ansprüche werden an den AMTS-Inhaber gestellt. Nicht an den Menschen. Letztgenannter kann sein, wie alle anderen; oder gern auch völlig anders. Erstgenannter hat Erwartungen zu erfüllen. Als Volks-Vertreter ebenso, wie als Mitarbeiter in deiner Firma.
SIRENE hat geschrieben:Kennst Du den kompletten Inhalt des Telefonats mit der BILD?
Da Herr Wulff auf das Band sprach, ist es überliefert: http://www.focus.de/politik/deutschland ... 43266.html
SIRENE hat geschrieben:Wie machst Du das denn? Kannst Du alles vorhersehen? Kannst Du im Voraus das Verhalten all deiner Partner in privaten, beruflichen, geschäftlichen und sonstigen Beziehungen bestimmen? Womit denn? Mit einem Zauberstäbchen oder einem Zauberspruch? Da bin ich nun aber wirklich gespannt.
Ich weiß nicht, ob du jemals in höheren Führungspositionen gearbeitet hast oder dies anstrebst, SIRENE. Eines ist aber sicher: Wenn du nicht einmal abschätzen kannst, ob du imstande sein wirst, die an dich gestellten Aufgaben zu erfüllen, fehlt dir ein gewaltiges Stück - dringend erforderlicher - (Selbst-)Einschätzungs-Fähigkeit. Das macht dich per se und apriori untauglich für Führungspositionen.

Es ist ja nicht so, dass das angestrebte Amt in einem luftleeren Raum geschaffen wird und niemand weiß, wie man es ausfüllen kann. Tatsächlich gibt es normalerweise eine ganze Reihe "Ahnen", die hier schon saßen. Und es gehört sogar zur normalen Einstimmung eines Pizzaboten, sich im Vorfeld zu informieren, ob man überhaupt willens und fähig sein wird, diese Funktion auszufüllen. Um wie viel mehr darf (und kann) man das also von Spitzenmanagern, noch dazu solchen, deren EINZIGE Arbeits-AUFGABE die REPRÄSENTATION ist, erwarten?

Dabei hat NIEMAND etwas dagegen, wenn du hart an deine bisherigen Grenzen gehst, sie vielleicht sogar ein Stück überschreitest und dich so überschätzt. Menschen wachsen an ihren Aufgaben. Wenn du dich aber so gründlich selbst überschätzt, dass du anschließend - (vgl. Herrn Glos' Abgesangs-Rede bei seinem Rücktritt vom Wirtschaftsminister-Amt) - nicht nur selbst hilflos überfordert bist, sondern auch noch jene, die dich in dieses Amt hievten, ob deiner Täuschung enttäuschst, wirft das kein gutes Bild auf dich. Und wenn dieses Amt obendrein ein politisches Amt ist, du aber wenigstens weißt, dass Demokratie auf der BeteiligungsFREUDE ALLER beruht, und dass diese BeteiligungsFREUDE seit Jahrzehnten im Sinkflug ist, dein (negatives) Handeln also faktisch die Demokratie gefährdet, wird es gleich nochmals wichtiger, damit verantwortungsvoll umzugehen.

Warum sollte ein Bundespräsident davon ausgenommen werden? Immerhin wird er - wie jeder andere auch - GEFRAGT, ob er dieses Amt annehmen will. Er kann, sollte er auch nur den geringsten Zweifel haben, ablehnen, so dass man einen Anderen/Besseren suchen kann. WENN er aber annimmt, dann darf von ihm auch erwartet werden, dass er nicht nur "dick aufgetragen" hat. Und, das macht den "Fall Wulff" nochmals spezieller, dieser sogar wiederholt laut durch die Medien tönte, dass selbst ER Erwartungen an den Amts-Inhaber habe, sollte man doch meinen, dass er diese auch an sich selbst stellt, oder?!
Daylight

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Daylight »

Hiver » Fr 28. Feb 2014, 14:43 hat geschrieben: Wulff war ganz sicher nicht der richtige Mann auf diesem Posten, sein Vorgänger übrigens auch nicht. beide eckten an, der Köhler mit seiner Bankenkritik und Wulff mit seiner Feststellung der Islam sei in Deutschland angekommen und mit seiner Lindauer Rede.

Der BP hat keine Macht und hat sich daher nicht in Politik einzumischen. Es genügt völlig ein Liedchen vom "hoch auf dem gelben Wagen" zu singen oder ganz den jovialen Opatyp á la Bruder Johannes Rau zu spielen. jetzt haben wir mit dem exPastor Gauck eigentlich den richtigen. Pastoren und Pfarrer können viel reden und wenig sagen und immer eine wohlwollende Miene aufsetzen.
Richard von Weizsäcker. So einen braucht das Land. Obschon Gauck auch besser ist, als viele diesen schelten. Imho.
Daylight

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Daylight »

spezies8472 » Fr 28. Feb 2014, 14:49 hat geschrieben:Vollzitat
Chapeau.. :thumbup:
Zuletzt geändert von Daylight am Fr 28. Feb 2014, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
Daylight

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Daylight »

SIRENE » Fr 28. Feb 2014, 12:12 hat geschrieben: Sorry Daylight, aber die Einschätzungen dazu beruhen nun mal auf Vorurteilen, die sich mit dem gestrigen Urteil zerstreut haben. Vor dem Kreieren der Anschuldigungen gab es keinerlei Diskussionen über eine mangelhafte Amtsführung von Christian Wulff!

Viel übler als alles, was bisher bemeckert worden ist, ist die Tatsache, daß man Wulff nach aufwändiger Ermittlungen zu einem Deal überreden wollte. Das ist eine Riesensauerei, die zeigt, wie weit Staatsanwälte von der Wahrheit entfernt sein können. In der Öffentlichkeit werden immer mehr Fälle bekannt, die auf Justizversagen beruhen, die allesamt die klassischen Strickmuster aufweisen. Statt sich nun aber mit dem Entstehen dieser Strickmuster zu beschäftigen, versucht man weiterhin, abzulenken und so zu tun, als wären das nur Ausnahmeerscheinungen. Vor Gericht stehen täglich viele Menschen, denen keinerlei öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wird, und die vom System übelst über den Tisch gezogen werden. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich mich viele Jahre überwiegend ehrenamtlich um solche Fälle gekümmert habe und schon einige in die Medien brachte. Damit sowas möglich wird, darf es nicht die geringsten Zweifel geben. Also muß man sich mit Wahrheitsfindung auskennen. Ich beklage, daß die Staatsgewaltigen sich zu wenig damit auskennen.
Wir wissen nicht, ob dieser "Deal" nicht doch auch fair und zu Gunsten Wulffs gewesen und gedacht war/wäre. Wir wissen nicht einmal zur Stunde, ob die tätige Staatsanwaltschaft den Fall ruhen lassen wird. Zudem wissen wir viel zu wenig über die wahren Hintergründe all dieser Geschichten. Ich wäre da nach wie vor zurückhaltend.
Zuletzt geändert von Daylight am Fr 28. Feb 2014, 15:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Cerberus »

Daylight » Fr 28. Feb 2014, 14:58 hat geschrieben: Chapeau.. :thumbup:

Ja, wenn er den Nagel trifft, dann trifft er mit Wucht und treibt den Stahl, wie ein Projektil durch das harte Holz.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von JJazzGold »

Hiver » Fr 28. Feb 2014, 14:23 hat geschrieben: Die Bildzeitung hat in Berufskreisen verlautet, sie habe Informationen über das Vorleben der Frau Wulff aus dem Rotlichtmilieu, die sie aus Respekt vor dem Amt des BP nicht veröffentliche. Die BZ schrieb über die Gerüchte und Günter Jauch als Oberdummbatz fragte öffentlich in einer Talkshow dannach.


Frau Wullf klagte und bekam Recht, die BZ und andere Zeitungen, die von der BZ abgeschrieben hatten sowie der Jauch oder der Sender zahlten Schmerzensgelder in 5-stelliger Höhe.

So macht BILD Politik, es ist ein sehr widerlicher Verein in dieser Redaktion.
Ich stimme Ihnen zu und das widerspricht auch nicht meiner Meinung vom dilettantischen Verhalten des Herrn Wulff.

Gegen die BILD und ihre Praktiken existiert nur ein Mittel, nicht kaufen, aber das bringt Otto 08/15 nicht fertig; aus welchen Gründen überlasse ich der Höflichkeit halber der Phantasie des jeweiligen Lesers.
.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Cerberus »

JJazzGold » Fr 28. Feb 2014, 16:11 hat geschrieben: Gegen die BILD und ihre Praktiken existiert nur ein Mittel, nicht kaufen, aber das bringt Otto 08/15 nicht fertig; aus welchen Gründen überlasse ich der Höflichkeit halber der Phantasie des jeweiligen Lesers. [/color].
Zweifelhaft, dass "dies" zutrifft. Eher wird zutreffend sein, dass der B-Leser sich damit dem Bild seines Vatis, oder das eines Altgesellen auf dem Bau, oder wo, zu nähern gedenkt, um sich zu bestätigen, nun eben selbst in der Rolle des Vaters/Altgesellen zu sein; so richtig "erwachsen", so beim Frühstück mit der Blöd in den Händen und um allenthalben beim "lesen" mit einem "Junge, ne do! Nu Gucke dich das an hier... tz, tz..." seine "Reife" auch akustisch hervorzuheben (so, wegen der Anerkennung/Beachtung/ Selbstbestätigung).

Was freilich irgendwann zur guten Gewohnheit wird.
Zuletzt geändert von Cerberus am Fr 28. Feb 2014, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Fadamo »

pikant » Do 27. Feb 2014, 11:04 hat geschrieben:Freispruch fuer Christian Wulff und ihm steht auch eine Entschaedigung fuer die Hausdurchsuchungen zu!

Staatsanwaltschaft damit klaeglich gescheitert!

Wie ist Eure Meinung zu dem Freispruch nach einem langen Prozess?

Wer so kämpfen kann wie wulff,der ist der richtige bundespräsident. :thumbup:
Man sollte ihnen den posten wieder geben.Nur so ist er vollständig reabilitiert.
Seine first lady sollte er aber weiter meiden,falls sie wieder angekrochen kommen sollte.
Wenigstens ein politnix der nicht die politische schlammschlacht sich gefallen gelassen hat.
Und wir bürger sollten uns auch bei wulff entschuldigen,dass wir auf die medien reingefallen sind. :)
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von pikant »

Fadamo » Fr 28. Feb 2014, 17:38 hat geschrieben:
Wer so kämpfen kann wie wulff,der ist der richtige bundespräsident. :thumbup:
Man sollte ihnen den posten wieder geben.Nur so ist er vollständig reabilitiert.
Seine first lady sollte er aber weiter meiden,falls sie wieder angekrochen kommen sollte.
Wenigstens ein politnix der nicht die politische schlammschlacht sich gefallen gelassen hat.
Und wir bürger sollten uns auch bei wulff entschuldigen,dass wir auf die medien reingefallen sind. :)
er hat sich bei mir durch seine Hartnaeckigkeit Respekt erworben.
wuensche Ihm fuer seine neue, alte Anwalttaetigkeit viel Glueck
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Pachuchel »

Praia61 » Do 27. Feb 2014, 23:45 hat geschrieben: Ist das ein Blindenhund auf deinem Avatar ? :D

Hat der eine gelbe Binde mit drei schwarzen Punkten am Arm ?
Dein Avatar " Möchte Gern Straßentiger " hat dafür um so mehrere. :D
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Pachuchel »

Fadamo » Fr 28. Feb 2014, 18:38 hat geschrieben:
Wer so kämpfen kann wie wulff,der ist der richtige bundespräsident. :thumbup:
Man sollte ihnen den posten wieder geben.Nur so ist er vollständig reabilitiert.
Seine first lady sollte er aber weiter meiden,falls sie wieder angekrochen kommen sollte.
Wenigstens ein politnix der nicht die politische schlammschlacht sich gefallen gelassen hat.
Und wir bürger sollten uns auch bei wulff entschuldigen,dass wir auf die medien reingefallen sind. :)
Richtig.
" Entschuldigung Herr Wulff,
es war doch richtig, das sie Kai Diekmann auf der Mail Box bedroht haben, um Berichte über ihren Kredit zu verhindern.
Desweiteren haben Sie völlig richtig gehandelt, in dem Sie auf Anfrage des niedersächsischen Landtages am 18. Februar 2010 ihre geschäftlichen Beziehungen und ihren Kredit von Bubi Geerkens verschwiegen haben.
Sie haben sich zwar dafür am 22. Dezember 2011 öffentlich entschuldigt, klar ist aber, das Sie ein Vorbild für alle Deutschen sind.
Ich verstehe zwar nicht ganz, warum Sie sich entschuldigt, wenn Sie richtig gehandelt haben, aber wir wollen nicht kleingeistig, moralisch beurteilen.
Alles in allem, weis ich jetzt, das meine Kindergärtnerin " Ute " damals Unrecht hatte, als sie uns Kindern immer riet, die Wahrheit zu sagen.
Man laufe sonst Gefahr, ihr Schicksal zu teilen.
Durch das Urteil sind sie jetzt wieder ein strahlender Stern am moralischen Politik Himmel der deutschen Nation.
Es ist wirklich schön, wahre Gerechtigkeit zu erfahren.
Ihre Frau und ihr Rücktritt dokumentieren zwar etwas anderes, aber wer will hier schon Erbsen zählen ?
Sie hätten jetzt unter Anderem die Chance , sich mit Herrn Guttenberg und Frau Schavan zu vereinigen.
Praktisch eine " Gerechtigkeitsliga ".
Das wäre schön.

Alles Gute und nochmals Entschuldigung..

Ihr wohlgenährter ( nicht Blinden ) Hund :D
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Fadamo »

Pachuchel » Fr 28. Feb 2014, 18:26 hat geschrieben: Richtig.
" Entschuldigung Herr Wulff,
es war doch richtig, das sie Kai Diekmann auf der Mail Box bedroht haben, um Berichte über ihren Kredit zu verhindern.
Desweiteren haben Sie völlig richtig gehandelt, in dem Sie auf Anfrage des niedersächsischen Landtages am 18. Februar 2010 ihre geschäftlichen Beziehungen und ihren Kredit von Bubi Geerkens verschwiegen haben.
Sie haben sich zwar dafür am 22. Dezember 2011 öffentlich entschuldigt, klar ist aber, das Sie ein Vorbild für alle Deutschen sind.
Ich verstehe zwar nicht ganz, warum Sie sich entschuldigt, wenn Sie richtig gehandelt haben, aber wir wollen nicht kleingeistig, moralisch beurteilen.
Alles in allem, weis ich jetzt, das meine Kindergärtnerin " Ute " damals Unrecht hatte, als sie uns Kindern immer riet, die Wahrheit zu sagen.
Man laufe sonst Gefahr, ihr Schicksal zu teilen.
Durch das Urteil sind sie jetzt wieder ein strahlender Stern am moralischen Politik Himmel der deutschen Nation.
Es ist wirklich schön, wahre Gerechtigkeit zu erfahren.
Ihre Frau und ihr Rücktritt dokumentieren zwar etwas anderes, aber wer will hier schon Erbsen zählen ?
Sie hätten jetzt unter Anderem die Chance , sich mit Herrn Guttenberg und Frau Schavan zu vereinigen.
Praktisch eine " Gerechtigkeitsliga ".
Das wäre schön.

Alles Gute und nochmals Entschuldigung..

Ihr wohlgenährter ( nicht Blinden ) Hund :D

Willst du damit sagen,dass der rechtsstaat wieder versagt hat :?:
Ich fass es nicht. :D
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von SIRENE »

JJazzGold » Fr 28. Feb 2014, 14:30 hat geschrieben: Glauben Sie wirklich, die BILD hätte nachfolgenden Text veröffentlicht, wenn sie keine Nachweise für den genauen Wortaut besessen hätte?

http://www.bild.de/politik/inland/wulff ... .bild.html

Ich werte diesen Anruf nicht als Geständnis, sondern als den von mir bereits erwähnten Dilettantismus des Herrn Wulff.[/size]
Auf der verlinkten Seite findet sich sogar der von einem Redakteur nachgesprochene Anruf von Wulff. Der ist in der Tat nicht staatsmännisch. Ich wäre mit der BILD-Zeitung anders umgegangen. Daß Wulff sich für diesen Anruf entschuldigt hat, verstehe ich nicht.

Sie hatten das Gespräch aber offensichtlich nicht wahrgenommen, JJazzGold. In der öffentlichen Meinung haben sich vor allem die Empörung über diesen Anruf von Wulff festgehakt, in dem ich nichts empörendes finde, zumal die Empörung von einen Medium ausging, das bekannt ist für seine Unsauberkeiten.
Cerberus » Fr 28. Feb 2014, 16:16 hat geschrieben:Ja, wenn er den Nagel trifft, dann trifft er mit Wucht und treibt den Stahl, wie ein Projektil durch das harte Holz.
?
Sofern mein Sermon das harte Holz sein sollen, werde ich gleich mal meine Beißzange auspacken ...
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Pachuchel »

Fadamo » Fr 28. Feb 2014, 19:30 hat geschrieben:
Willst du damit sagen,dass der rechtsstaat wieder versagt hat :?:
Ich fass es nicht. :D
Nein. Ich habe mich nur bei Wulff entschuldigt.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von JJazzGold »

Mir reicht es völlig, die damalige "Berichterstattung" wahrgenommen zu haben. Gezwungenermaßen, man entkam ihr ja nicht. Noch einmal werde ich mich damit nicht beschäftigen.

Wulff hätte die BILD gar nicht erst anrufen sollen und um Verschiebung des Artikels bitten.
Nachdem gerichtlich vom Verdacht freigesprochen wurde, kann man ihm heute meines Erachtens nur noch einen Vrwurf machen, sich den Medien genähert zu haben, ohne vorher offensichtlich entsprechend trainiert im Umgang mit Medien worden zu sein.

Aber für "Hatt'i, Dat'i, War'i" ist es zu spät, der Mann hat auf die harte Tour fürs Leben gelernt - bedauerlicherweise.

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Herr Bert »

JJazzGold » Freitag 28. Februar 2014, 19:10 hat geschrieben: Mir reicht es völlig, die damalige "Berichterstattung" wahrgenommen zu haben. Gezwungenermaßen, man entkam ihr ja nicht. Noch einmal werde ich mich damit nicht beschäftigen.

Wulff hätte die BILD gar nicht erst anrufen sollen und um Verschiebung des Artikels bitten.
Nachdem gerichtlich vom Verdacht freigesprochen wurde, kann man ihm heute meines Erachtens nur noch einen Vrwurf machen, sich den Medien genähert zu haben, ohne vorher offensichtlich entsprechend trainiert im Umgang mit Medien worden zu sein.

Aber für "Hatt'i, Dat'i, War'i" ist es zu spät, der Mann hat auf die harte Tour fürs Leben gelernt - bedauerlicherweise.

Sein Anruf bei Dieckmann war also die Straftat?
odiug

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von odiug »

Herr Bert » Fr 28. Feb 2014, 19:14 hat geschrieben: Sein Anruf bei Dieckmann war also die Straftat?
Nein ... aber an Dummheit kaum zu ueberbieten.
Daylight

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Daylight »

odiug » Fr 28. Feb 2014, 19:28 hat geschrieben: Nein ... aber an Dummheit kaum zu ueberbieten.
Warst Du in Urlaub?
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von JJazzGold »

Herr Bert » Fr 28. Feb 2014, 19:14 hat geschrieben: Sein Anruf bei Dieckmann war also die Straftat?
Der war dämlich, aber keine Straftat.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Cerberus »

JJazzGold » Fr 28. Feb 2014, 20:12 hat geschrieben: Der war dämlich, aber keine Straftat.
Mich dünkt, es sollte eine Straftat sein, wenn ein hoher Amtsträger/Politiker versucht, die Presse einzuschüchtern (nicht dass die Medien nicht generell mal ein paar Klapse verdient hätten, dass sie nicht bald meinen, sie seien es, die hier regieren; nur sicher nicht von einem überforderten, frustrierten Politiker, der mit denen ein persönliches Hühnchen rupfen will).
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
SIRENE

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von SIRENE »

spezies8472, absurd ist für mich was anderes. Nicht der Lobbyismus schadet der Demokratie. Einflußnahmen kann man nicht unterbinden (wie deutlich erkennbar). Politiker, die sich in widerrechtlicher Weise beeinflussen lassen, schaden der Demokratie! Alles ist mit Macht und Geld verbunden, ausnahmslos! Wollten wir das ändern, müßten wir gegen die Mechanik arbeiten und zerstören, was uns ermöglicht hat. Was wir tun können ist, ma§voll mit der Macht und der Verteilung des Geldes umzugehen! Wo bitte ist es gelungen, Geld von Macht zu trennen? Anzunehmen, man könne eine solche Trennung steuern in demokratischen Systemen, ist für mich absurd.

Unternehmer leben davon, Dinge zu tun, die was bewegen. Daß Petitionen mehr zur Beruhigung der Petenten dienen, kann man erkennen, wenn man sich mit der Effizienz von Petitionen und den Möglichkeiten der Einflußnahme der Bittsteller auf das Petitionsverfahren beschäftigt.

Sorry, aber was Du über das angeblich fundamentale Grundprinzip von Demokratien geschrieben hast, ist daneben. Wo kämen wir hin, wenn demokratische Rechtsstaaten sich das Recht herausnähmen, die Art der Beeinflussung zu steuern und für jeden gleichzurichten? Die einzige zulässige Justierung von Einflußnahmen darf über unser Regelwerk geschehen, und das könnte man selbstverständlich auch so detaillieren und damit überregeln, daß sich niemand mehr was trauen würde. Damit würden wir einen Großteil unserer Aktivitäten lahm legen. Unsere Gesellschaft ist schon lahmarschig genug.

Demokratisch ist, allen möglichst viel Freiraum zu ermöglichen!

Mafiöse Strukturen gibt es überall, wo zu viel Korruption herrscht, und korrumptive Mechanismen leben von der Unfähigkeit der Menschen, sich gerecht zu verhalten. Diese Unfähigkeit entsteht mit der Gleichsetzung von "gerecht" mit "angemessen, fair". Und diesen Quatsch leisten wir uns, weil wir davon ausgehen, daß nur andere Denkfehler machen und wir nie schuld sind, wenn was schief gelaufen ist. Und so weiter und so fort bis in alle Ewigkeit.

Wir könnten ohne weiteres aufhören mit diesem erbärmlichen Schei§. Entschuldigung. Aber ich denke, es braucht was Prägnantes an dieser Stelle, weil das allzugerne ins rechte Auge geht und aus dem linken wieder herausfällt.
SIRENE hat geschrieben:Deren Interessen dürfen nur nicht zu stark und unrecht werden, doch dafür müßten andere Kräfte sorgen.
Da hast Du mich nicht richtig verstanden. Von Drecksarbeit kann keine Rede sein. Ich meine nämlich die Arbeit der Juristen. Doch was kann schon dabei herauskommen, wenn so viel Orientierungslosigkeit herrscht, daß ein Jurist so meint und ein anderer anders, letztlich zwei Juristen drei Meinungen haben und sich darüber einig sind, daß das Volk auch das frißt. Hauptsache, es hat was zu kauen.

Daß wir uns Volksvertreter leisten, bedeutet doch nicht, daß die Vorbildfunktion haben müssen. Wo hast Du denn das her? Die haben die Interessen des Volkes zu vertreten. Im besten Fall sind sie kompetent und in der Lage, die Interessen ihrer Wähler wahr zu nehmen! Schon das allein ist eine hohe Kunst, die wenige drauf haben. Die meisten wissen so gut wie nichts über grundsätzliche und deshalb weit verbreitete Kommunikationsbehinderungen in unseren Denkbeulen. Es ist, als würden wir Fleisch kaufen von einem, der als Schuster ausgebildet ist, weil Schuhsohlen Ähnlichkeit haben können mit Schnitzeln. (Ein wenig übertrieben, gewiß.)

Was Du unter Herdentrieb verstehst, ist für mich die Grundlage von Gruppenmacht. Was sich dafür abspielt findet sich überall. Auch dagegen sind wir machtlos, könnten das aber beherrschen, wenn wir nicht zu doof wären und zu faul.

Dein Beispiel, in dem Du Rechtsstaaten mit Unternehmen vergleichst, ist sicher nicht falsch, denn alles funktioniert nach gewissen Strukturen und fügt sich zu allem möglichen, das Einfluß aufeinander nimmt und Dinge anstrebt aus ganz bestimmten Gründen. Doch schaust Du offensichtlich -wie die meisten übrigens- zu sehr nach oben und vermutest bei Mächtigen oben zu viel Macht. Kein Spitzenmanager, kein Diktator, kann machen was er will, könnte gegen den Willen vieler anderer agieren. Tut er das, ist er schneller weg vom Fenster, als es brauchte, um hinauswinken zu können. Mächtige bekommen ihre Einflußgewalt ausschließlich von anderen, die bei zu viel Dummheit im Augenblick der Machtübergabe ohnmächtig werden. Beschäftigt ein Spitzenunternehmen mit fantastischen Bilanzen und Zukunftschancen Arbeitnehmer unter dem Mindestlohn, haben viele, die unter dem Hund arbeiten dafür gesorgt, daß ein entsprechendes Ausbeutungsniveau entsteht mit vielen Ohnmächtigen, die ihr Maul halten und malochen.

Was Du über die Notwendigkeit eines korrekten Informationsmanagement schreibst, kann ich nur gut und richtig finden. Die "7 Worte des Friedens" sind übrigens von mir und bringen das auf den Punkt: VERMUTE NICHTS BÖSES UND INFORMIERE DEINE PARTNER. (Hinter der Lieblingsbeschäftigung vieler, Böses bei anderen zu vermuten, steckt unsere Schwerfälligkeit, sich in andere zu versetzen, die für uns wichtig sind. Und selbst wenn jemand Böses im Schilde führt, kann man leichter was aus ihm herauskitzeln, wenn man ihm wohlgesonnen entgegen tritt als negativ. Grundsätzlich steckt in den meisten ja auch ein guter Kern. Nur das, was wir in der Überforderung durch so viele Beziehungen hinkriegen, ist gerne nicht das Gelbe vom Ei und oft nicht mal Schale.

Ich halte übrigens nichts davon, sich mit Utopien zu frustrieren. Vielleicht möchtest Du mal lesen, was ich hier geschrieben habe (nur das, was im Bild einen Berg aus Worten bildet): Wahrheit ist, was sich ereignet, Gerechtigkeit, was uns verbindet. Mehr Kybernetik statt "Kübelnetik" würde das Führen von Unternehmen einfacher machen ...

Mag sein, daß man Beamte mit einem Kugelschreiber bestechen kann. Doch warum deckt unsere Justiz dann z. B. Bußgeldeintreiber, die Vorschriften rechtswidrig anwenden? Nach Informationen des NDR sollen annähernd 80% aller Bußgeldbescheide fehlerhaft sein. Ich glaube nicht, daß so viele Beamte scharf auf Kugelschreiber sind.

Danke für die Pizza, die Du für mich gebacken hast, doch hatte ich keine bestellt. Ich weiß nicht, was da schief gelaufen ist. Selbstverständlich würde ich mich dagegen wehren, wenn mir mein Pizzalieferant ans Hemd ginge, es sei denn, ich würde ihn in Naturalien bezahlen. Dann würde ich allerdings ein altes Hemd anziehen, bevor er klingelt.

Ich hoffe, es ärgert dich nicht, wenn mir ein Bundespräsident lieber wäre, der in seinem Amt aufgeht und sich nicht vom Amt beugen läßt. Da ich mich bisher wenig um Leute gekümmert habe, die repräsentieren, ist mir der Zirkus um Wulff auch nur deshalb wichtig, weil hier gut sichtbar wird, daß nicht mal unsere gewaltbefugte Macht die rechte Orientierung hat, um so einen Fall angemessen, demokratisch und rechtsstaatlich korrekt abzuwickeln.

Wenn die Reaktionen von Wulff auf öffentliche Angriffe alles sind, was man ihm vorzuwerfen hat, halte ich Deutschland um so mehr für einen Schrotthaufen. Nicht nur weil wir schon oft Weltmeister im Saufen waren und zu blöde sind, mit Juristen souverän umzugehen. Die meisten leben am Leben vorbei und brauchen andere, um sie für Fehler verantwortlich zu machen und sie über den Tisch zu ziehen. Ein großer Teil der Menschen, die mir im Alltag begegnen, sind alles andere aus als zufrieden.
SIRENE hat geschrieben:Was mußt Du für ein göttliches Wesen sein, Cerberus, daß Du anderen etwas empfiehlst, was dir selbst vermutlich auch nicht gelingen würde, wenn viel auf dem Spiel steht.
Ist das was ganz falsch bei mir angekommen? Ich dachte, Wulff ist freigesprochen worden ...
UND: Alle werden doch ihrer Funktion "gerecht"! Nichts leichter als das, wo jeder selbst entscheiden darf, was er für gerecht hält ...

Zur Fähigkeit, Dinge vorauszusehen, ging es mir nur um die Feststellung, daß man nicht alles vorhersehen kann. Daß Menschen sich zu viel zutrauen, war mir auch als Führungskraft hinlänglich bekannt.

Ich habe ja Daylight schon geschrieben, daß die Kritiken an Christian Wulff erst mit Verdächtigungen auftauchten, die sich durch überaus gründliche Ermittlungen zerstreut haben. Über die vielen herumliegenden Fetzen wird Deutschland allerdings noch lange stolpern ...
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Macc »

Sal Paradise » Do 27. Feb 2014, 22:39 hat geschrieben: Es ist aber wie es ist: Wulff wurde freigesprochen ... Er ist somit unschuldig. Wer das anders sieht, ist kein Demokrat.
Das ist aber jetzt eindeutig nicht "der Satz des Tages" :rolleyes:
Zuletzt geändert von Macc am Sa 1. Mär 2014, 01:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Cerberus »

Macc » Sa 1. Mär 2014, 01:21 hat geschrieben: Das ist aber jetzt eindeutig nicht "der Satz des Tages" :rolleyes:
Jau, unbedingt! Wie aus einem Automaten, dieser Satz.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
Daylight

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Daylight »

Cerberus » Sa 1. Mär 2014, 01:23 hat geschrieben: Jau, unbedingt! Wie aus einem Automaten, dieser Satz.
So hohl, wie ...
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Macc
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Macc »

Sal Paradise » Do 27. Feb 2014, 22:44 hat geschrieben: Wäre Wulff in der SPD oder bei den Grünen, würden ... ihn verteidigen
Bestimmt :rolleyes:
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Macc »

Jekyll&Hyde » Do 27. Feb 2014, 22:57 hat geschrieben:Ich halte dieses Urteil für einen Witz. Viele Geschenke, Upgrades, Rechnungen, die von verschiedenen "Freunden" beglichen wurden. Ein Vorzugs-Kredit, abgewickelt über die Frau eines Geschäftsmannes, kostenlose Urlaube.

Es kann ja sein, dass man ihm nicht nachweisen konnte, dass er Vorteile annahm. Aber das ist immer so bei Vorteilsannahmen. Ohne ein Geständnis, ist sowas nicht nachzuweisen. Er hat sich von Geschäftsleuten subventionieren lassen, für die er auch im Rahmen seiner Tätigkeit warb. Und man muss wissen, dass Wulff nach seiner Scheidung lediglich 3500 Netto zum Leben hatte. Jeder Müllmann muss sich für 10 Euro geschenkt, einen neuen Job suchen. Aber nicht ein Wulff. Nicht einer, der mal Bundespräsident war. Der kann dutzendweise Geschenke annehmen, ohne je dafür belangt zu werden.

Ich glaube, da hat jemand interveniert. Ich glaube, dass man auf keinen Fall eine Verurteilung wollte. Wenn man von Vornherein kaum etwas zur Anklage zulässt, bleibt eben auch kaum was zu verhandeln. Und so hat es der Richter auch durchblicken lassen. Man muss keinen hieb- und stichfesten Beweis haben. Den findet man nie, wenn sich jemand beschenken lässt. Hier würde ein Blick auf das Ganze helfen. Es ging nicht nur um 700 Euro. Es ging um die Art, wie jemand wiederholt aus seiner Position finanzielle Vorteile zog.

Für mich war der Richter befangen. Vielleicht hat jemand Druck auf ihn ausgeübt. Richter können auch ein Konto in der Schweiz haben oder an Kindern herumfummeln. Es mag gehässig klingen, aber ich glaube wirklich, dass da jemand eine Inszenierung veranstaltet hat. Das Urteil stand schon fest, als der Fall noch gar nicht verhandelt wurde.

Die Fakten sprechen für sich. Er hat Geschenke angenommen. Seine Beweise, die Rechnungen nachträglich beglichen zu haben, können leicht beschafft worden sein. Seiner Darstellung, dass nur enge Freunde ihn einluden, muss man als glatte Lüge bezeichnen. Gronewold, Maschmeier, Gerkens - der Mann hatte dann praktisch nur Freunde, die zufällig auch ein großes geschäftliches Interesse an Politgrößen hatten. Hanebüchen! Lächerlich! Eine Farce! In meinen Augen ist er schuldig. Und ich lasse mir auch nicht verbieten, selbst über Wulff zu urteilen. Wenn ich die vielen angenommenen Vorteile sehe, brauche ich kein unterschriebenes Eingeständnis oder richterliches Urteil, dass sie genau das waren. Was denn wohl sonst? Ist eine geschenkte Reise kein finanzieller Vorteil? Ist eine Einladung zum Oktoberfest kein finanzieller Vorteil?

Der Richter scheint eine Glaskugel zu besitzen. Wenn man seine Begründung liest, muss man das annehmen. Er glaube nicht, dass Wulff wegen "Peanuts" von 700 Euro, ein so großes Risiko eingehen würde. Wenn man den gesamten Fall betrachtet und seine Situation bedenkt, kann man nichts anderes glauben, als dass er genau das tat. Und es hat ihn am Ende seine Karriere gekostet und sein öffentliches Ansehen. Ich finde seinen Sturz nur richtig und bedaure, dass weder Recht noch Richter es vermochten, diese Made festzunageln. Ich bin überzeugt: Da hat jemand am Ende seine schützende Hand über ihn gehalten. Vielleicht aus Loyalität - vielleicht, um weiteren Schaden vom Amt des Bundespräsidenten fernzuhalten. Kaum auszudenken, wenn ein ehemaliger Präsident wegen Vorteilsnahme verurteilt werden würde. Da könnte dem Urnenpöbel klar werden, dass Politik eine einzige Scharade ist, von der viele viele Selbstdarsteller und Versager, sehr gut leben. Aber nur solange, bis das Volk die Wahrheit erkennt und die Scharlatane davonjagt!
Guter Beitrag :thumbup:
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Macc »

Postnix » Fr 28. Feb 2014, 10:45 hat geschrieben:Einen kleinen Beamten kann schon die Annahme eines Weihnachtsgeschenks in Form eienr Flasche Wein den Kopf kosten. Was für niedere Chargen gilt, muss auch für höhere gelten.

Das Problem ist hier etwas anderes: Ein MP ist eigentlich immer im Dienst. So konnte man den Oktoberfestbesuch durchaus als dienstliche Obliegenheit werten.
:thumbup:
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Macc »

Cerberus » Fr 28. Feb 2014, 11:16 hat geschrieben:Wie Wulff seinen Fall hätte abwenden können:

1. Sich als Politiker nicht von "Maschmaiers" fördern und umgarnen lassen
2. Ehrlichkeit und Redlichkeit (z.B. keine Inszenierungen seiner vermeintlichen Rechtschaffenheit durch Bild, Bunte und Co. vornehmen).
3. Kein Geld - egal zu welchen privaten Zwecken - von Millionären, oder Milliardären annehmen - auch nicht auf pump
4. Wenn schon div. "Fehler" gemacht wurden, diese nicht zu verschleiern suchen (d.h. z.B. nicht den Landtag "hinters Licht führen" er habe von Gerkens kein Geld angenommen (ja, natürlich, es war ja Frau GerKens; so, auch wenn man dermaßen abgeflippt ist, zu glauben, man käme allein mit sowas durch, dass demnach also sich alle Menschen die Hosen mit Radladern schließen, so wäre es das mindeste gewesen, wenigstens dies zu sagen: "Ich nahm Geld von Frau Gerkens!")
5. Nicht wie ein Diktator bei den Medien anrufen und selbstherrlich den Krieg erklären
6. Nachdem man schon alles hier aufgeführte falsch gemacht hat, so dann zumindest, als Beleg eines letzten Funkens von Anstand, nun alles so sagen wie es war und was nun war.
7. Wenn man jedoch in alle diesen Dingen so total versagt, wie ein Herr Wulff, weil offensichtlich da Schwächen sind, die ihn als völlig ungeeignet erweisen, je ein Amt in irgendeiner tragenden Funktion auszuüben, solche Ämter und Funktionen gar nicht erst anstreben. Er hätte ja Bäcker lernen können und brav als solcher arbeiten, dann hätte er mal schauen können, wie viel Maschmeiers da wohl seine Freunde geworden wären, die ihm seine Bücher finanzieren usw. - er könnte feststellen: solche Probleme hätte er sich niemals aufgeladen.
Ganz genau so isses !
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Macc »

SIRENE » Fr 28. Feb 2014, 12:00 hat geschrieben: Cerberus, 1. auch Maschmaiers haben ein Recht auf Einflußnahme, zumal sie die Interessen sehr vieler Menschen vertreten. Deren Interessen dürfen nur nicht zu stark und unrecht werden, doch dafür müßten andere Kräfte sorgen. 2. Was ist für dich "Ehrlichkeit, Redlichkeit?" Das selbe wie für andere? Laß mal hören! 3. Kein Geld von Reichen annehmen? Von wem dann? Von Armen? In einer Gesellschaft, die im großen Stil auf Pump lebt, weil alle so schnell wie möglich mehr haben wollen als andere, denen längst nicht so viel zusteht, läuft irgendwie alles darauf hinaus, daß wir zu blöde sind, uns auf einen allgemeingültigen Maßstab für Gerechtigkeit zu einigen. Wir sind zu blöde, weil wir das nicht wollen! Warum sollte ein Bundespräsident weniger blöde sein als sein Volk? Damit man mit dem Finger auf ihn zeigt und sich darüber lächerlich macht, daß der sich nicht mal ein gescheites Haus leisten kann, was seinem Amt entspricht? 4. Was mußt Du für ein göttliches Wesen sein, Cerberus, daß Du anderen etwas empfiehlst, was dir selbst vermutlich auch nicht gelingen würde, wenn viel auf dem Spiel steht. 5. + 6. Kennst Du den kompletten Inhalt des Telefonats mit der BILD? 7. Wie machst Du das denn? Kannst Du alles vorhersehen? Kannst Du im Voraus das Verhalten all deiner Partner in privaten, beruflichen, geschäftlichen und sonstigen Beziehungen bestimmen? Womit denn? Mit einem Zauberstäbchen oder einem Zauberspruch? Da bin ich nun aber wirklich gespannt.
K O P F S C H Ü T T E L :dead:
Zuletzt geändert von Macc am Sa 1. Mär 2014, 04:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von SIRENE »

Jekyll&Hyde » Do 27. Feb 2014, 23:57 hat geschrieben:Ich halte dieses Urteil für einen Witz. Viele Geschenke, Upgrades, Rechnungen, die von verschiedenen "Freunden" beglichen wurden. Ein Vorzugs-Kredit, abgewickelt über die Frau eines Geschäftsmannes, kostenlose Urlaube.

Es kann ja sein, dass man ihm nicht nachweisen konnte, dass er Vorteile annahm. Aber das ist immer so bei Vorteilsannahmen. Ohne ein Geständnis, ist sowas nicht nachzuweisen. Er hat sich von Geschäftsleuten subventionieren lassen, für die er auch im Rahmen seiner Tätigkeit warb. ...
Das stimmt vieles nicht. Daß wir mit einem Verhalten, das alltäglich ist, weil alle versuchen, mehr Vitamin B zu kriegen als andere, der Justiz und den Medien Gelegenheit geben, eine "Scharade" hochzuhalten, ist kein Witz.
Der Richter scheint eine Glaskugel zu besitzen. Wenn man seine Begründung liest, muss man das annehmen. Er glaube nicht, dass Wulff wegen "Peanuts" von 700 Euro, ein so großes Risiko eingehen würde. Wenn man den gesamten Fall betrachtet und seine Situation bedenkt, kann man nichts anderes glauben, als dass er genau das tat. Und es hat ihn am Ende seine Karriere gekostet und sein öffentliches Ansehen. Ich finde seinen Sturz nur richtig und bedaure, dass weder Recht noch Richter es vermochten, diese Made festzunageln. Ich bin überzeugt: Da hat jemand am Ende seine schützende Hand über ihn gehalten. Vielleicht aus Loyalität - vielleicht, um weiteren Schaden vom Amt des Bundespräsidenten fernzuhalten. Kaum auszudenken, wenn ein ehemaliger Präsident wegen Vorteilsnahme verurteilt werden würde. Da könnte dem Urnenpöbel klar werden, dass Politik eine einzige Scharade ist, von der viele viele Selbstdarsteller und Versager, sehr gut leben. Aber nur solange, bis das Volk die Wahrheit erkennt und die Scharlatane davonjagt!
Der Imageschaden für Deutschland ist mit allem, was um Wulff herum passiert ist, eine einzigartige Kollektivfarce. Überall wird Scheinheiligkeit beklagt, und über Scheinheiligkeit gepflegt.

Höchste Zeit, daß das Volk mal sein Herrscherhaupt kräftig schüttelt.
Macc » Sa 1. Mär 2014, 05:32 hat geschrieben:K O P F S C H Ü T T E L :dead:
Richtig, das ist doch schon mal ein Anfang. Nur sollte es sich auch äußern, wenn es seinen Kopf geschüttelt hat, und sich dazu besser informieren.
Bakelit

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von Bakelit »

Macc » Sa 1. Mär 2014, 03:45 hat geschrieben: Guter Beitrag :thumbup:
Der Beitrag ist völlig an der Lebenswirklichkeit vorbei geschrieben. Diese Moralaposteln vergessen immer, dass es das Recht ist, was letztlich über einen Tatbestand urteilt. Den Schlussstrich zieht.

Alles! Und das ist gut so. Ich möchte nicht in die Hände deiser Moralposteln und Sirenengesangskünstler fallen. Die foltern, wenn es ihrem Befinden dient...

Moral ist eine persönliche Messlatte, man kann aus diesem persönlichen Standard dann mit anderen die Gemeinsamkeiten suchen und finden. Das wird dann als Recht konstutuiert. Mehr nicht. Die Moral eines Cerberus, einer Sirene geht mir an der Pobacke vorbei, sie mögen sich daran halten. Ich brauche diesen Standard nicht, habe mit anderen in den hier herrschenden Gesetzen das Notwendige trefflich für mich gefunden.

echt :)
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Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von pikant »

Pachuchel » Fr 28. Feb 2014, 18:53 hat geschrieben:[quote="[url=http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 9#p2421479]



Nein. Ich habe mich nur bei Wulff entschuldigt.
[/quote]

das ist eine nette Geste
mache ich nicht :D
Zuletzt geändert von pikant am Sa 1. Mär 2014, 10:38, insgesamt 1-mal geändert.
SIRENE

Re: Christian Wulff - lupenreiner Freispruch

Beitrag von SIRENE »

Bakelit » Sa 1. Mär 2014, 10:34 hat geschrieben:Der Beitrag ist völlig an der Lebenswirklichkeit vorbei geschrieben. Diese Moralaposteln vergessen immer, dass es das Recht ist, was letztlich über einen Tatbestand urteilt. Den Schlussstrich zieht.

Alles! Und das ist gut so. Ich möchte nicht in die Hände deiser Moralposteln und Sirenengesangskünstler fallen. Die foltern, wenn es ihrem Befinden dient...

Moral ist eine persönliche Messlatte, man kann aus diesem persönlichen Standard dann mit anderen die Gemeinsamkeiten suchen und finden. Das wird dann als Recht konstutuiert. Mehr nicht. Die Moral eines Cerberus, einer Sirene geht mir an der Pobacke vorbei, sie mögen sich daran halten. Ich brauche diesen Standard nicht, habe mit anderen in den hier herrschenden Gesetzen das Notwendige trefflich für mich gefunden.

echt :)
Der Beitrag von Jekyll&Hyde trifft die Lebenswirklichkeit, nur nicht die der Juristen, die die Menschheit am liebsten sang- und klanglos ihren Verschwurbelungsmißkünsten unterwerfen würden!

Daß wir die Justiz ermächtigt haben, mithilfe unseres Regelwerkes Gerechtigkeit herzustellen, entbindet sie nicht, sich dermaßen davon zu entfernen, daß man als mündiger Bürger z. B. jahrelang darum kämpfen muß, daß Wikipedia-Autoren korrekte Rechtsinformationen abliefern, und sich als engagierter Menschen auch noch gefallen lassen muß, daß die einem ihren Hintern ins Gesicht halten. Würden Juristen sich nicht so oft in ihrem Kompetenzmonopol verirren, würden sie als Macht des Rechts geachtet und nicht als Macht des Unrechts verachtet. Daß noch so viele zu ihnen aufschauen, ist ein ziemlich großes Problem. Denn der Normalbürger hat keine Ahnung vom Tuten und Blasen, wenn es um §§ geht.

Wie kommst Du auf die unglaubliche Vorstellung, Sirenengesangkünstler könnten foltern, wenn sie Lust dazu hätten? Was hast Du gegen Moralapostel, wenn die darauf drängen, daß Juristen tun, was gängigen Moralnormen entspricht? Müssen noch mehr krasse Rechtsunfälle in die Öffentlichkeit gezerrt werden? Kein Problem. Man muß jenen, die sich haben von Juristen frustrieren lassen, nur sagen, was Recht ist. Ggf. können sie das auch noch nach langer Zeit erfragen und klare Antworten bekommen, nicht was zwei Juristen mit drei Meinungen wiedergeben, das nur ungefähr das sein könnte, was eine der besten Rechtsordnungen der Welt bestimmt.

Sei doch bitte so nett
und verbeispiele deine saumäßig daneben Unterstellung,
Cerberus und ich hätten Moralvorstellungen, die sich nicht mit dem Gesetze decken.
Cerberus wird sich sicherlich dem Gesetze unterwerfen, wenn er weiß, was Gesetz ist. Meine Wenigkeit hat sich nicht wenig mit der verwundbarsten Stelle der Juristen beschäftigt und vieles aufgedeckt, was Juristen überhaupt nicht gefällt.
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