New Model Army » Do 25. Jul 2013, 21:59 hat geschrieben:Während alle Welt nur über PRISM und NSA redet und die schwarz-gelbe Regierung so viel Arsch in der Hose haben sollte, den USA in dieser Sache ordentlich auf die Finger zu klopfen, bleibt sie stattdessen auf Kuschelkurs mit den USA und wirft nicht einmal das Freihandelsabkommen in die Waagschale, wie es anfangs gefordert wurde.
Alle Welt? In Deutschland redet man darüber und ganze 10.000! Menschen in 30 Städten protestieren darüber.
Aber mal eine Gegenfrage an dich, warum setzt denn die Bundesregierung nicht auf Konfrontationskurs mit Amerika?
Dabei sollte dieses dringend überdacht werden. Wieder einmal wird an Kleinunternehmer vorbeiverhandelt bzw. wird ihre Existenz vieler Kleinunternehmer einfach für die Interessen großer Konzerne aufs Spiel gesetzt. Obendrein zählt der Verbraucher mal wieder gar nicht.
Polemik pur! Wer ist der Verbraucher? Du oder wer ist das?
Also sprich bitte nicht im Verallgemeinerung, denn die Verbraucher sind keine homogene Masse.
Unsere Regierung sieht einfach dabei zu, wie amerikanische Unternehmen sich bereits die Hände reiben, weil sie zukünftig in zentralen Fragen europäischer Wirtschaft via Klagen einmischen können. Zumindest wird ein zentraler Baustein unserer Lebensqualität, nämlich die Erzeugnisse der und die Kulturlandschaftspflege durch kleine(n) Landwirte, einer möglicherweise großen Gefahr ausgesetzt. Aber wenn es nur das wäre.
Das wird sich zeigen, Fakt ist, dass gleiche Rechte für alle dann gelten müssen. Umgekehrt gilt dann auch das Recht für europäische Unternehmen in den USA zu klagen. Im übrigen mischen auch europäische Konzerne heute schon mit, denn die vertreten ihre Interessen also auch indirekt das Interesse ihrer Arbeitnehmer. Im übrigen leben auch viele Kleinunternehmer von großen Konzernen. Allein VW wird wohl einige Zulieferbetriebe am leben erhalten.
Tja, das ist wirklich doof, dass wir einen Rechtsstaat haben und auch den Amerikaner durch so ein Abkommen gleiche Rechte zugestanden werden müssen, wie auch den europäischen Firmen in Amerika. Dann scheinst du also zu wollen, dass es einseitige Rechte gibt nur für die Europäer?
Es steht zu befürchten, dass das Freihandelsabkommen von Wirtschaftsinteressen dominiert wird und dadurch wichtige Errungenschaften der europäischen Umweltbewegung zur Disposition stehen (...) Dies würde beispielsweise die europäische Chemikalienverordnung REACH, die Zulassungs- und Kennzeichnungsverfahren für gentechnisch veränderte Lebensmittel und das Importverbot für hormonbehandeltes Rindfleisch betreffen. Durch den sogenannten Investitionsschutz könne das Abkommen zudem dazu führen, dass der Spielraum auch für künftige Regulierungen eingeschränkt werde.
Oh, künftige Regulierungen können eingeschränkt werden? Na die Amis wollen eben nicht sich von Bürokraten aus Brüssel ihre Gurkengröße vorschreiben lassen. Und ob du es glaubst oder nicht, die Vereinigten Staaten sind der größte Markt für Bioprodukte weltweit. Insofern gibt es dort auch Leute, die gesunde Nahrungsmittel wollen und die sind noch nicht durch hormonbehandeltes Rindfleisch gestorben, vielleicht weil sie es nicht kaufen.
Es ist also die Frage der Kennzeichnung und der Verbraucher darf dann entscheiden, was er lieber kauft. Insofern ist das zwar eine Sache, die man bedenken soll, aber deswegen das ganze Freihandelsabkommen zu kippen wäre purer Wahnsinn.
Aber mal umkehrt gibt es auch einige Produkte, die in den USA günstiger sind, wie in Deutschland. Gerade Elektronik wäre da ein Stichwort.
Panikmache? Ich weiß nicht, man muss da jetzt erst einmal viel spekulieren. Aber ich halte es für geboten, dieses Freihandelsabkommen einmal anzusehen und zwar aus der Sicht der Verbraucher. Vor allem, weil dieses im Datenskandal völlig untergeht.
Die USA ist gerade für die dt. Autoindustrie ein sehr lukrativer Absatzmarkt, während in Europa die Absätze zurückgehen. Du kannst gerne die entsprechenden Zahlen dazu googlen. Wenn also der Zoll wegfallen würde, dann wäre das für die europäischen Autobauer eine erfreuliche Nachricht und bestimmt nicht nur für die. Es lohnt sich also eine Freihandelszone zu schaffen und es sichert Arbeitsplätze in Deutschland bzw. wenn es gut läuft schafft es weitere.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)