Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

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terrok
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Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von terrok »

Hier im Forum beschweren sich ja einige, wie teuer uns die Energiewende kommt. Auch Minister Altmaier hat ja schon darauf hingewiesen:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 86525.html


Ihm zufolge kostet uns der Spaß in 30 Jahren 1 Billion Euro. Doch was man nicht fragt ist, was kostet uns eigentlich das Ausbleiben?

Die deutsche Gesellschaft überweist pro Jahr ca. 80 Mrd. Euro für den Import von Kohle, Gas und Öl, vorrangig nach Russland und in den nahen Osten.

http://www.energiepolitik.de/eipix-ener ... stenindex/

Das macht in 30 Jahren 2400 Mrd. Euro (bei gleichbleibendem Verbrauch und Preis, was eher eine Utopie ist)

Hinzu kommen Folgekosten, deren Höhe nicht wirklich abschätzbar sind. Nicholas Stern schätzt sie auf das 5fache der Kosten für die Energiewende, das wären dann ja nochmal 5 Billionen obendrauf. Da lägen wir dann bei 7,4 Billionen in 20 Jahren...


Was macht finanziell mehr Sinn? Man sollte zudem noch beachten, dass das Geld für Rohstoffe das Land verläßt. Die Investitionen in erneuerbare Energien verbleiben zum großen Teil im Land und schaffen Arbeitsplätze, da Photovoltaikanlagen und Windräder installiert und auch gewartet werden müssen.
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HugoBettauer

Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von HugoBettauer »

Die Energiewende ist nicht mehr aufzuhalten. Wind- und Solartechnik kommen langsam im Preisregionen, in denen Neuanlagen kaum noch gefördert werden müssen. Konsequenterweise sinkt die EEG-Prämie für eingespeisten Solarstrom von derzeit 15 cent auf ca 10-11 cent Ende des Jahres. Immer mehr Solarstrom wird nicht nach EEG, sondern direkt vermarktet und ist dann für den Käufer oft billiger als Netzstrom. Für Altanlagen muss natürlich angemessen lange nach den alten Sätzen weitergezahlt werden.

Der große Preistreiber ist aber nicht die EEG-Umlage. Konventioneller Netzstrom wird auch jenseits von Steuern und Umlagen teurer. Dabei geben die Energiekonzerne vorrangig Preissteigerungen beim Gas an die Verbraucher weiter, während Tiefpreise im Einkauf immer in die Rendite fließen.

Deutschland wird sich in Zukunft nicht leisten können, zu wenig Strom aus dauerhaft vor Ort verfügbaren Quellen wie Wind, Sonne, Wasserkraft, Geothermik und Biomasse zu erzeugen.

Dafür müssen die Weichen gestellt werden und es wäre gut, wenn die Patente für kommende Energiespeichertechniken für den Privathaushalt nicht in China oder USA, sondern auch in der EU ausgestellt würden.
Boracay
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Boracay »

SoleSurvivor » Do 18. Apr 2013, 14:43 hat geschrieben:Die Energiewende ist nicht mehr aufzuhalten. Wind- und Solartechnik kommen langsam im Preisregionen, in denen Neuanlagen kaum noch gefördert werden müssen.
;)
Dann wäre es doch nur konsequent diese ekelhafte Abzocke sofort einzustellen und nichts mehr zu fördern....?

Wir sind von einer Rentabilität bei dem Solarschwachsinn noch 100 Lichtjahre entfernt und beim Wind wurde die Einspeisevergütung wegen Offshore sogar noch erhöht!
Konsequenterweise sinkt die EEG-Prämie für eingespeisten Solarstrom von derzeit 15 cent auf ca 10-11 cent Ende des Jahres. Immer mehr Solarstrom wird nicht nach EEG, sondern direkt vermarktet und ist dann für den Käufer oft billiger als Netzstrom.
Ja, das ist richtig teil. Diese ekelhaften Dreckschweine die sich die Dinger aufs Dache hauen um die Stromkunden so richtig abzuzocken sollen also den Strom ohne Steuern und Umlagen direkt selbst für sich kassieren dürfen wenn sie ihn brauchen, und ihne ins Netz blasen zu astronomischen Kosten wenn sie ihn nicht brauchen. Geil!

Diese Arschlöcher sollen für die Speicher gefälligst selbst aufkommen!
Der große Preistreiber ist aber nicht die EEG-Umlage.
Wenn ich mir den Strompreis anschauen - dann schon. Einfach mal bei google eingeben.

Die Förderung der PV-Energie ist das größte Verbrechen am deutschen Volk seit Endes des zweiten Weltkriegs.
HugoBettauer

Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von HugoBettauer »

Boracay » Do 18. Apr 2013, 16:24 hat geschrieben:
;)
Dann wäre es doch nur konsequent diese ekelhafte Abzocke sofort einzustellen und nichts mehr zu fördern....?
Bestehende Anlagen haben Bestandschutz, das ist richtig. Für die Projektentwickler ist es auch sinnvoll, dass die Solarförderung quartalsweise der ursprünglich vereinbarten Zielmenge entgegensinkt und bald null beträgt, aber eben in einem Planungskorridor. Sonst bringst du Unruhe in den Markt und das ergibt dann hastig durchgepeitschte Torschlußprojekte. Das willst du nicht.

Wir sind von einer Rentabilität bei dem Solarschwachsinn noch 100 Lichtjahre entfernt und beim Wind wurde die Einspeisevergütung wegen Offshore sogar noch erhöht![/quote]
Offshore-Windparks sind nicht ohne Probleme. In McPomm kann man gar nicht so viel Strom verbrauchen wie die ranschaffen und die Durchleitung gen Süden ist mit erheblichen Investitionen verbunden. Dabei sind Offshore-Anlagen sogar teurer im Betrieb als an Land. Der Vorteil: Man hat sie nicht vor der Haustür. Ist also spießerkompatibler, daher besser für die CDU.

Falsch ist, dass Solarstrom nicht rentabel sein kann. Es kommt eben drauf an: In der Direktvermarktung erzielt er Preise, die über EEG liegen, aber unter dem Haushaltsstromtarif deines lokalen Versorgers. Wenn du heute eine Anlage in Betrieb nimmst, musst du mindestens 10% direktvermarkten. Was sich derzeit nicht rechnet, ist am EEG vorbei zur allgemeinen Netzeinspeisung (Strombörse) Solarstrom anzubieten. Dafür fehlen noch ein paar Prozente, außerdem versauen hier die Netzentgelte einen Teil der Rendite.
Ja, das ist richtig teil. Diese ekelhaften Dreckschweine die sich die Dinger aufs Dache hauen um die Stromkunden so richtig abzuzocken
Kleine Dachanlagen sind primär zur Senkung des eigenen Strombezuges vom Netz gedacht. In Verbindung mit neueren Speichersystemen ist sogar die Einspeisung von Überkapazitäten reduzierbar. Rechnerisch hast du, wenn du heute eine Dachanlage baust, mehr Geld gemacht wenn du eine Kilowattstunde weniger einkaufen musst als wenn du eine Kilowattstunde per EEG einspeist.

Es wird da viel Lobbying betrieben. Ist ja auch leicht, dem Nachbarn mit der Dachanlage gram zu sein für die Stromrechnung. Da wirst du aber grandios von der Energielobby verarscht. Der große Preistreiber ist nicht dein Nachbar. Guck mal, wer wirklich am EEG verdient: Großinvestoren wie Prokon mit Windparks am Arsch der Welt und die Energiekonzerne mit ihren großflächigen Windparks und Solarfeldern. Die sind es, die wirklich bei 90% EEG und 10% Direktnetz sind. Dein Nachbar kommt allenfalls auf 20% EEG, höchstens. Und davon zahlt er einen Teil durch seinen Strombezug beim Versorger sogar noch selber, während die Hetzer in den Chefetagen die EEG-Gelder einstecken und sich über dich kaputtlachen.
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terrok
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von terrok »

Boracay » Do 18. Apr 2013, 17:24 hat geschrieben: ;)
Dann wäre es doch nur konsequent diese ekelhafte Abzocke sofort einzustellen und nichts mehr zu fördern....?

Wir sind von einer Rentabilität bei dem Solarschwachsinn noch 100 Lichtjahre entfernt und beim Wind wurde die Einspeisevergütung wegen Offshore sogar noch erhöht!
Zunächst einmal möchte ich dich zu deinem Stammtischvokabular beglückwünschen.

Wir sind also Lichtjahre von der Rentabilität entfernt?

Guckst du hier:

http://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeff ... ergien.pdf


:eek:
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von HugoBettauer »

Nach dieser Studie lagen schon 2011/12 die Stromgestehungskosten Solar unter dem Endkundenstrompreis. Gerade bei Kleinanlagen, die vorrangig zum Verbrauch in der unmittelbaren Umgebung (zB im eigenen Haus) beitragen und bei denen Einspeisung eine nachrangige Idee ist, ist hier also auch ohne Förderung wirtschaftlicher Betrieb gegeben.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Antisozialist »

SoleSurvivor » Fr 19. Apr 2013, 10:06 hat geschrieben:Nach dieser Studie lagen schon 2011/12 die Stromgestehungskosten Solar unter dem Endkundenstrompreis. Gerade bei Kleinanlagen, die vorrangig zum Verbrauch in der unmittelbaren Umgebung (zB im eigenen Haus) beitragen und bei denen Einspeisung eine nachrangige Idee ist, ist hier also auch ohne Förderung wirtschaftlicher Betrieb gegeben.
Eine Milchmädchenrechnung, da die Netz- und übrigen Kraftwerkskapazitäten unverändert für dunkle Zeiten bereitstehen müssen und der Strom aus den übrigen Quellen mit Umsatz- und Energiesteuer belastet wird.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von MHC »

Ende 2012 betrug die " Solarkraftwerkskapazität " in der BRD ca. 32 GWp. Die jetzige Bundesregierung hat sich dafür ausgesprochen, Solarkraftwerke weiter zu fördern, bis die Kapazität von 52 GWp in der BRD erreicht sein wird. Diese zusätzlichen 20 GWp werden den EEG-Zahlern insgesamt ca. 45 Mrd. Euro an Förderung kosten. Ab 2020 rechne ich damit, das der " Solaranteil " der EEG-Umlage sinken wird, da es sich ab diesem Zeitpunkt für manche Anlagen rechnen wird, den Eigenverbrauch über Speicher zu erhöhn.
Diese ominösen 1 Billionen Euro werden n.M. nur erreicht werden, wenn die Offshorepläne von 10 GW oder mehr umgesetzt werden sollten.


mfg
FOSSILS AND NUKES REST IN PEACE
oder 24 ist ungefähr 30
http://www.youtube.com/watch?v=j3DY1_zijgA&feature=relmfu
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von HugoBettauer »

MHC » So 21. Apr 2013, 14:44 hat geschrieben:Ende 2012 betrug die " Solarkraftwerkskapazität " in der BRD ca. 32 GWp. Die jetzige Bundesregierung hat sich dafür ausgesprochen, Solarkraftwerke weiter zu fördern, bis die Kapazität von 52 GWp in der BRD erreicht sein wird. Diese zusätzlichen 20 GWp werden den EEG-Zahlern insgesamt ca. 45 Mrd. Euro an Förderung kosten.
Das ist nicht zwingend. Schließlich ist die EEG-Vergütung mittlerweile sehr niedrig und weiter sinkend. Solarbetreiber werden insbesondere bei neuen Anlagen auf Modelle setzen, bei denen nur ein geringer Teil der Einnahmen auf EEG-Vergütung basiert. Das rechnet sich einfach besser.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von hfrik »

Zudem darfman nicht vergessen, dass auch Kohlekraftwerke im Neubau 7ct je kWh brauchen um ihre Baukosten zu verdienen und KKW um 10 ct/kWh.
Die sind heute an der börse nicht zu bekommen - weswegen noch stopbare Kraftwerksprojekte abgebrochen werden, und die fertiggebauten zähneknirschend abgeschrieben werden. Das Geld wird im Stromvertrieb und bei den Netzen verdient.
Für KRaftwerksbetreiber gibt es aktuell nur noch brennstoffkosten für die billigsten Meiler - die mit teuererem gas befeuerten Kraftwerke bleiben aus. Jahrelang inzwischen.
Nur gegen abgeschriebene Kraftwerke di ebi niedrigsten cO2-Zertifikatspreisen zum Brennstoffpreis (Ohne Pesonal, Reparaturen etc...) einspeisen haben Wind und Solar noch keine Chance ohne EEG Unterstützung. Am strommarkt (Börse) läuftda gerade ein gnadenloser Preis-Verdrängungswettkampf.
Aber zu den heutigen preisen kann auch kein Kohlekraftwerk nicht einseisen, irgendwann muss repariert und sanert werden - oder das teil geht vom NEtz, und irgendwann gehen die Börsenpreise wieder auf 7-10ct/kWh hoch. Womit dann die EEg-Einspeisevergütung für Wind unter dem Börsen Durchsnittspreis liegt, und der PV-Einspeisetarif nur noch knapp darüber. Dann bietet das EEG nur noch Planungssoicherheit, wodurch Strom günstiger angeboten werden kann, die Förederung ist dann nur noch gering.

Was noch ein Problem ist, sind diefehlenden Leitungskapazitäten.
HugoBettauer

Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von HugoBettauer »

Das ist lösbar, aber nicht sehr schnell. Der logische nächste Schritt ist die Schaffung halbautonomer Lokalnetze, die auch beim Ausfall ihrer Nachbarmaschen weiterfunktionieren. Hier sind einige Pilotkommunen in Thüringen auf dem Weg, wobei eine volle Autarkie noch nicht wirtschaftlich erreicht wird. Interessant war der sprunghafte Anstieg der Bürger, die ans Biomasse-Nahwärmenetz angeschlossen werden wollten, nachdem die Anlage einen Winter durchlief und bewies, dass die Heizung nicht ausgeht.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Kibuka »

terrok » Do 18. Apr 2013, 14:30 hat geschrieben: Was macht finanziell mehr Sinn?
Die Frage muss vielmehr lauten, was macht für wen finanziell mehr Sinn? Von der Energiewende profitieren derzeit jedenfalls nicht die normalen Verbraucher. Die dürfen für die neue Infrastruktur teuer bezahlen, weit mehr als für die klassischen Erzeuger.

Profitieren tun die Photovoltaik- und Windradproduzenten weltweit, sowie Investoren, die sich in Windparks, Netze oder große Solarparks einkaufen können! Auch Kleininvestoren, die sich Anlagen auf ihre Dächer setzen, werden vom Stromkunden quersubventioniert.
Zuletzt geändert von Kibuka am Fr 31. Mai 2013, 00:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Antisozialist »

SoleSurvivor » Do 30. Mai 2013, 14:42 hat geschrieben:Das ist lösbar, aber nicht sehr schnell. Der logische nächste Schritt ist die Schaffung halbautonomer Lokalnetze, die auch beim Ausfall ihrer Nachbarmaschen weiterfunktionieren. Hier sind einige Pilotkommunen in Thüringen auf dem Weg, wobei eine volle Autarkie noch nicht wirtschaftlich erreicht wird. Interessant war der sprunghafte Anstieg der Bürger, die ans Biomasse-Nahwärmenetz angeschlossen werden wollten, nachdem die Anlage einen Winter durchlief und bewies, dass die Heizung nicht ausgeht.
Ich lasse mich auch gerne ans Biomasse-Nahwärmenetz anschließen, wenn das Angebot stark subventioniert wird.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von HugoBettauer »

Da bist du auf dem Holzweg.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

Kibuka » Do 30. Mai 2013, 23:30 hat geschrieben:
Die Frage muss vielmehr lauten, was macht für wen finanziell mehr Sinn? Von der Energiewende profitieren derzeit jedenfalls nicht die normalen Verbraucher. Die dürfen für die neue Infrastruktur teuer bezahlen, weit mehr als für die klassischen Erzeuger.

Profitieren tun die Photovoltaik- und Windradproduzenten weltweit, sowie Investoren, die sich in Windparks, Netze oder große Solarparks einkaufen können! Auch Kleininvestoren, die sich Anlagen auf ihre Dächer setzen, werden vom Stromkunden quersubventioniert.

Also für mich sehen die Profiteure der Energiewende, laut ihrer post, breit gefächert aus, gerade wenn ich sie mit der vorherigen Profiteurliste vergleiche.
Wobei die alten auch teilweise die neuen Profiteure sind, halt nur nicht mehr die einzigen. Solange das Geld im Konsumkreislauf bleibt, oder damit Forschung, Arbeitsplätze und Fortschritt finanziert wird ist doch alles in Ordnung.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von HugoBettauer »

http://www.jenapolis.de/2013/06/thuerin ... -aus-jena/

Jetzt gründet sich auch in Thüringen ein Verband für die Energiewende.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Kibuka »

relativ » Di 4. Jun 2013, 14:15 hat geschrieben:
Also für mich sehen die Profiteure der Energiewende, laut ihrer post, breit gefächert aus, gerade wenn ich sie mit der vorherigen Profiteurliste vergleiche.
Wobei die alten auch teilweise die neuen Profiteure sind, halt nur nicht mehr die einzigen. Solange das Geld im Konsumkreislauf bleibt, oder damit Forschung, Arbeitsplätze und Fortschritt finanziert wird ist doch alles in Ordnung.
Ich bin mir nicht sicher, ob die breitere Fächerung im Vergleich zur Vergangenheit nun ein Grund ist, in Feierlaune auszubrechen. Für die Durchschnittsfamilie ist es garantiert nur ein geringer Trost, angesichts einer jährlichen Mehrbelastung von geschätzten 500,00 € (eigene und indirekte Kosten).
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von HugoBettauer »

Energie wird teurer, seit den 70ern kennt man das von der Tankstelle. Jetzt können die normalen Leute mit am Rad drehen.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

Kibuka » Di 4. Jun 2013, 16:51 hat geschrieben:
Ich bin mir nicht sicher, ob die breitere Fächerung im Vergleich zur Vergangenheit nun ein Grund ist, in Feierlaune auszubrechen. Für die Durchschnittsfamilie ist es garantiert nur ein geringer Trost, angesichts einer jährlichen Mehrbelastung von geschätzten 500,00 € (eigene und indirekte Kosten).

Die Feierlaune wird nie entstehen, wenn etwas mehr kostet als vorher.
Die Frage die man sich selber beantworten kann/sollte, in wie weit kann ich die Mehrkosten durch Energiesparen selber eingrenzen und wieviel dieser Mehrkosten gehen aufs Konto der Profiteure, die den Markt kontrolieren, oder dem Staat durch Steuern.
Wichtig bei dieser Energiewende ist, daß keiner im Winter frieren muss, oder sein Essen nicht mehr kochen kann, weil er sich den Strom nicht mehr leisten kann.
Klar gibt es bei so einem Projekt immer Härtefälle, aber solange dies Einzelfälle bleiben, stelle ich dieses gesellschaftliche Projekt nicht in Frage.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Dr. Nötigenfalls

Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Die Laufzeit Staatlicher Förderung der Energiewende wurde zu langfristig angesetzt.
Jetzt ists so das je mehr wir Strom sparen,umso schneller die (EEG)-Umlage erhöht wird.

Erst hätte es Investitionszwang für die Netze geben müssen.
Dann erst Kraftwerksbau.

Aber um zu solcher Erkenntnis zu gelangen darf man wahrscheinlich nicht studiert haben.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am So 28. Jul 2013, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Antisozialist »

relativ » Mi 5. Jun 2013, 10:14 hat geschrieben:
Die Feierlaune wird nie entstehen, wenn etwas mehr kostet als vorher.
Die Frage die man sich selber beantworten kann/sollte, in wie weit kann ich die Mehrkosten durch Energiesparen selber eingrenzen und wieviel dieser Mehrkosten gehen aufs Konto der Profiteure, die den Markt kontrolieren, oder dem Staat durch Steuern.
Wichtig bei dieser Energiewende ist, daß keiner im Winter frieren muss, oder sein Essen nicht mehr kochen kann, weil er sich den Strom nicht mehr leisten kann.
Klar gibt es bei so einem Projekt immer Härtefälle, aber solange dies Einzelfälle bleiben, stelle ich dieses gesellschaftliche Projekt nicht in Frage.
Bisher gibt es noch keine Kostendeckelung für die EEG-Umlage. Stattdessen ist ja der Ausbau von Wind- und Solar politisch erwünscht. Also wird es noch schlimmer werden.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

Antisozialist » So 28. Jul 2013, 11:08 hat geschrieben:
Bisher gibt es noch keine Kostendeckelung für die EEG-Umlage. Stattdessen ist ja der Ausbau von Wind- und Solar politisch erwünscht. Also wird es noch schlimmer werden.
Die Frage ist doch nicht, ob der nötige Ausbau vorangetrieben wird, sondern inwiefern die zusätzlichen Kosten gleichmäßig und gerecht auf die Gesellschaft verteilt werden.
Die haben Politik und Lobbyvertretungen bisher erfolgreich verhindert, auf kosten der notwendigen Wende und deren nötige Akzeptanz in der Gesellschaft.
Ein Schelm wer böses dabei denkt.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Antisozialist »

relativ » So 28. Jul 2013, 13:03 hat geschrieben: Die Frage ist doch nicht, ob der nötige Ausbau vorangetrieben wird, sondern inwiefern die zusätzlichen Kosten gleichmäßig und gerecht auf die Gesellschaft verteilt werden.
Die haben Politik und Lobbyvertretungen bisher erfolgreich verhindert, auf kosten der notwendigen Wende und deren nötige Akzeptanz in der Gesellschaft.
Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Man bringt es eigentlich, wenn der private Stromverbrauch günstiger wird, aber wichtige Industrien abwandern?
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

Antisozialist » So 28. Jul 2013, 12:07 hat geschrieben:
Man bringt es eigentlich, wenn der private Stromverbrauch günstiger wird, aber wichtige Industrien abwandern?
Och Göttchen, schon wieder das Angstmachargument 1.Klasse mit Sternchen an Band. Es ist traurig, daß eine Mehrheit in unser Gesellschaft solche Lügen noch glaubt.
Egal ob drauf reagiert wird oder nicht, Abwanderungen und Entlassungen gab es auch bei moderaten Lohnabschlüssen von Gewerkschaften und massig Subventionen seitens des Staates zu hauf und dies für ein paar Cent mehr in der Portokasse.
Also tischen sie ihre Lügen jemand anderes auf, aber bitte nicht mir, dafür arbeite ich schon zu lange und habe zuviele Zugeständnisse erlebt, die aus genau diesen Angstmachargument entstanden sind und letztendlich nix genutzt haben.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Thomas I »

terrok » Do 18. Apr 2013, 14:30 hat geschrieben:Hier im Forum beschweren sich ja einige, wie teuer uns die Energiewende kommt. Auch Minister Altmaier hat ja schon darauf hingewiesen:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 86525.html


Ihm zufolge kostet uns der Spaß in 30 Jahren 1 Billion Euro. Doch was man nicht fragt ist, was kostet uns eigentlich das Ausbleiben?

Die deutsche Gesellschaft überweist pro Jahr ca. 80 Mrd. Euro für den Import von Kohle, Gas und Öl, vorrangig nach Russland und in den nahen Osten.

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Das macht in 30 Jahren 2400 Mrd. Euro (bei gleichbleibendem Verbrauch und Preis, was eher eine Utopie ist)

Hinzu kommen Folgekosten, deren Höhe nicht wirklich abschätzbar sind. Nicholas Stern schätzt sie auf das 5fache der Kosten für die Energiewende, das wären dann ja nochmal 5 Billionen obendrauf. Da lägen wir dann bei 7,4 Billionen in 20 Jahren...


Was macht finanziell mehr Sinn? Man sollte zudem noch beachten, dass das Geld für Rohstoffe das Land verläßt. Die Investitionen in erneuerbare Energien verbleiben zum großen Teil im Land und schaffen Arbeitsplätze, da Photovoltaikanlagen und Windräder installiert und auch gewartet werden müssen.
Du darfst aber nicht vergessen, dass ein großer Teil des Öls dann in unseren Autos verbraucht werden - und die Kosten da die Energiewende zu vollführen sind in der 1 Billion noch nicht enthalten.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

Thomas I » Mo 29. Jul 2013, 08:31 hat geschrieben:
Du darfst aber nicht vergessen, dass ein großer Teil des Öls dann in unseren Autos verbraucht werden - und die Kosten da die Energiewende zu vollführen sind in der 1 Billion noch nicht enthalten.
Nun, dies wir die Augabe der Automobilunternehmen sein, die entsprechenden Umstellung vorzunehmen, Ich denke mal da wären E-Autos der neue Renner. Leider schläft die deutsche Automobilindustrie da noch ein wenig. Evt. haben sie ja noch die Hoffnung, das Teile der Politik und Lobby es schaffen, die Wende, der Wende, der Wende einzuleiten.
Das der Verbraucher und Unternehmen sich Grundlegend auf eine Verteuerung der fossilen Energie einstellen muessen, war schon vor vielen Jahren bekannt.
Eine Umstellung hätte es also sowieso geben muessen, mit den Kosten die dazugehören. Jetzt können sie meintwegen einen Schwanengesang anstimmen, warum es gerade ihre Generation so hart treffen musste und nicht die nächste. Mein Mitgefühl hält sich aber in sehr engen Grenzen.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Thomas I »

relativ » Mo 29. Jul 2013, 08:54 hat geschrieben: Nun, dies wir die Augabe der Automobilunternehmen sein, die entsprechenden Umstellung vorzunehmen, Ich denke mal da wären E-Autos der neue Renner. Leider schläft die deutsche Automobilindustrie da noch ein wenig. Evt. haben sie ja noch die Hoffnung, das Teile der Politik und Lobby es schaffen, die Wende, der Wende, der Wende einzuleiten.
Icxh sehe nicht das nichtdeutsche Autohersteller da irgendwie mehr vorzuweisen haben. Und man komme mir jetzt nicht mit Tesla, den können sich 99% der Bevölkerung nicht leisten.
relativ » Mo 29. Jul 2013, 08:54 hat geschrieben: Das der Verbraucher und Unternehmen sich Grundlegend auf eine Verteuerung der fossilen Energie einstellen muessen, war schon vor vielen Jahren bekannt.
Darauf wird sich ja eingestellt. Ein aktueller 3er BMW braucht nur noch weniger als 1/3 des Sprits als einer von Ende der 1980er Jahre...
relativ » Mo 29. Jul 2013, 08:54 hat geschrieben: Eine Umstellung hätte es also sowieso geben muessen, mit den Kosten die dazugehören. Jetzt können sie meintwegen einen Schwanengesang anstimmen, warum es gerade ihre Generation so hart treffen musste und nicht die nächste. Mein Mitgefühl hält sich aber in sehr engen Grenzen.
Solange du dir das alles leisten kannst, kannst du dir so eine Haltung natürlich auch leisten...
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

Icxh sehe nicht das nichtdeutsche Autohersteller da irgendwie mehr vorzuweisen haben. Und man komme mir jetzt nicht mit Tesla, den können sich 99% der Bevölkerung nicht leisten.
Es war schon viel früher bekannt warum sie bis heute nocht nicht aufgeholt haben lässt tief blicken auf was sie hofften.
http://www.readers-edition.de/2007/12/2 ... -schlafen/

Darauf wird sich ja eingestellt. Ein aktueller 3er BMW braucht nur noch weniger als 1/3 des Sprits als einer von Ende der 1980er Jahre...
Ahha, nun dann wird diese Umstellung wohl doch nicht so teuer wie sie uns hier erzählen wollten...oder?

Solange du dir das alles leisten kannst, kannst du dir so eine Haltung natürlich auch leisten...
So eine Umstellung muss sich die Gesellschaft leisten können und ja, ich denke wir können dies, aber gerecht natürlich nur , wenn alle auch gewillt sind mitzumachen.
Aber da scheinen es ja einige mit der Demokratie und gesellschaftlichen Konsens nicht so genau zu nehmen, wenn es nicht um ihre Belange geht.
Zuletzt geändert von relativ am Mo 29. Jul 2013, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Thomas I »

relativ » Mo 29. Jul 2013, 09:16 hat geschrieben: Es war schon viel früher bekannt warum sie bis heute nocht nicht aufgeholt haben lässt tief blicken auf was sie hofften.
http://www.readers-edition.de/2007/12/2 ... -schlafen/
Das Hybridmärchen. Der Lexus IS braucht als Hybridler trotzdem mehr Sprit und stößt mehr Schadstoffe aus als ein vergleichbarer BMW 320d.
Außer dem sauteuren Tesla sehe ich kein Hersteller der ein Elektroauto hat das mehr kann als die Elektroautos von VW, Daimler oder BMW...



relativ » Mo 29. Jul 2013, 09:16 hat geschrieben: Ahha, nun dann wird diese Umstellung wohl doch nicht so teuer wie sie uns hier erzählen wollten...oder?
Wenn man davon absieht dass der Preis dabei um das 3-fache gestiegen ist, die Einkommen der Menschen aber nicht...


relativ » Mo 29. Jul 2013, 09:16 hat geschrieben: So eine Umstellung muss sich die Gesellschaft leisten können und ja, ich denke wir können dies, aber gerecht natürlich nur, wenn alle auch gewillt sind mitzumachen.
Bei manchen geht es z.B. beim Anblick der Stromrechnung nicht unbedingst um das Wollen sondern um das Können...
relativ » Mo 29. Jul 2013, 09:16 hat geschrieben: Aber da scheinen es ja einige mit der Demokratie und gesellschaftlichen Konsens nicht so genau zu nehmen, wenn es nicht um ihre Belange geht.
Ob wir (= die Gesellschaft) die Energiewende auch dann so wollen wenn die Energiepreise explodieren ist m.E. garnicht sicher.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

Das Hybridmärchen. Der Lexus IS braucht als Hybridler trotzdem mehr Sprit und stößt mehr Schadstoffe aus als ein vergleichbarer BMW 320d.
Außer dem sauteuren Tesla sehe ich kein Hersteller der ein Elektroauto hat das mehr kann als die Elektroautos von VW, Daimler oder BMW...
Oh meine Intention ging eher in diese Richtung....
http://www.n-tv.de/auto/IAA/Japaner-ham ... 75801.html


Wenn man davon absieht dass der Preis dabei um das 3-fache gestiegen ist, die Einkommen der Menschen aber nicht...
Eber der Ölpreis wird steigen und steigen, da beist die Maus kein Faden ab, selbst wenn er noch mal künstlich sinken wird, wäre dies nur eine kurze temporäres aufgegehren der Ölförderstaaten. Allein die erhöhten kosten für die Erdölförderung mit dem Oilpeak lassen nix gutes erhoffen.
Wer jetzt nicht reagiert, wir die wichtige erste Technologiewelle verpassen und hinkt hinterher.

Bei manchen geht es z.B. beim Anblick der Stromrechnung nicht unbedingst um das Wollen sondern um das Können...
Deshalb ist diese Umstellung ja auch eine gesellschaftliche Aufgabe und keine für ein paar Einzelne


Ob wir (= die Gesellschaft) die Energiewende auch dann so wollen wenn die Energiepreise explodieren ist m.E. garnicht sicher.
Nun inwieweit die Energiepreise so explodieren mussten, sei mal dahingestellt, aber für fossile bzw Kernenergie gibt es eben auch keine Zukunft die billig wäre.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Thomas I »

relativ » Mo 29. Jul 2013, 13:59 hat geschrieben: Oh meine Intention ging eher in diese Richtung....
http://www.n-tv.de/auto/IAA/Japaner-ham ... 75801.html
Und wann bringen die Hamster dann mal ein brauchbares und bezahlbares Elektroauto?
Elektromobilität an sich ist uralt und längst erprobt, das Problem ist doch die Energiespeicherung.


relativ » Mo 29. Jul 2013, 13:59 hat geschrieben: Eber der Ölpreis wird steigen und steigen, da beist die Maus kein Faden ab, selbst wenn er noch mal künstlich sinken wird, wäre dies nur eine kurze temporäres aufgegehren der Ölförderstaaten. Allein die erhöhten kosten für die Erdölförderung mit dem Oilpeak lassen nix gutes erhoffen.
Wer jetzt nicht reagiert, wir die wichtige erste Technologiewelle verpassen und hinkt hinterher.
Der Ölpreis in Relation zu den Einkommen ist in der Zeit nicht so arg gestiegen, der gesunkene Verbrauch der Fahrzeuge kompensiert das sehr gut.

relativ » Mo 29. Jul 2013, 13:59 hat geschrieben: Deshalb ist diese Umstellung ja auch eine gesellschaftliche Aufgabe und keine für ein paar Einzelne.
Die Gesellschaft setzt sich aus den Einzelnen zusammen.


Nun inwieweit die Energiepreise so explodieren mussten, sei mal dahingestellt, aber für fossile bzw Kernenergie gibt es eben auch keine Zukunft die billig wäre.
Fakt ist erst einmal das sie es taten.
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relativ
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

Und wann bringen die Hamster dann mal ein brauchbares und bezahlbares Elektroauto?
Elektromobilität an sich ist uralt und längst erprobt, das Problem ist doch die Energiespeicherung.
Ich glaube eher, daß es am Willen fehlt dem Verbraucher dies schmackhaft zu machen und auf Grund von kurzfristigen ,rein rechnerischen, Überlegungen der Unternehmen. Die fehlenden Patente sind für sie natürlich kein Problem. Kein Wunder, daß die deutsche Autoindutrie nicht so scharf darauf ist, daß es eine schnelle Umstellung gibt. Dann würde nämlich gewahr werden, daß sie jahrzehntelang die Endwicklung verschlafen hat und aufs falsche Pferd gesetzt hat.


Der Ölpreis in Relation zu den Einkommen ist in der Zeit nicht so arg gestiegen, der gesunkene Verbrauch der Fahrzeuge kompensiert das sehr gut.
Ja klar aber irgendwann gibt es einen mechanischen Endschalter, da geht nix mehr an effizienz mit dem Benzin Verbrennungsmotor. Du solltest auch nicht so gutgläubig sein und alles was dir dir Industrie über verbrauchsarme Motoren/Autos und geringeren Kosten für den Verbraucher erzählt glauben.
http://blog.greenpeace.de/blog/2012/08/ ... eifeblase/
http://www.stern.de/tv/sterntv/spritspa ... 17309.html
Die Gesellschaft setzt sich aus den Einzelnen zusammen.
Steuern ist auch eine gesellschaftliche Erhebung, genausogut war die Gewinnung des Atomstrom eine gesellschaftliche Aufgabe , die aus Steuermitteln finanziert wurde.
Ect.pp.
Das Ego des Einzelnen ist nunmal in einer großen Gesellschaft nicht das wichtigste Element

Fakt ist erst einmal das sie es taten.
...und immer wieder stelle ich die Frage , was hat jetzt ausschließlich nur der EE-Strom damit zu tun?
Also ich hoffe mal wenn der Leidensdruck der Öffentlichkeit bei den Strompreisen so groß ist, die jetzige Bundesregierung sofort abgewählt wird.
Die hatte nämlich besseres zu tun mit den erhöhten Steuereinnahmen, als im Stromsektor die Steuern zu senken.
Lieber hat sie ihrer Klientel in Bayern ect. die Hausfrauenpauschale geschenkt und macht jetzt schön weiter Wahlversprechen die sie nicht halten kann noch wird. :dead:
Zuletzt geändert von relativ am Mo 29. Jul 2013, 15:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Kibuka »

Zur deutschen Energiewende ein Kommentar:
Siemens-Chef macht Witze über Energiewende

Die Förderung von Photovoltaik in Deutschland sei so sinnvoll wie der Anbau von Ananas in Alaska, sagt Siemens-Chef Kaeser. Auf einer Ölkonferenz in Houston spottet er über die deutsche Energiepolitik.

[...]

Lustig machte sich Kaeser über die deutsche Energiewende. Wer je die Energiepolitik eines Landes bestimmen müsse, müsse einfach das Gegenteil von dem machen, was in Deutschland gemacht werde. Deutschland subventioniere erneuerbare Energie mit einer Garantiesumme von knapp 500 Milliarden Euro.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 55596.html
Wohlgemerkt kommt diese Aussage vom Chef eines Weltkonzerns, dessen Energiesparte die größte in Europa ist.

Das wird deutsche Politiker nun nicht davon abhalten ihren Subventionswahn fortzuführen, aber es sollte einige Bürger zum Nachdenken anregen.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Corella »

Kibuka » So 26. Apr 2015, 19:00 hat geschrieben:Zur deutschen Energiewende ein Kommentar:



Wohlgemerkt kommt diese Aussage vom Chef eines Weltkonzerns, dessen Energiesparte die größte in Europa ist.

Das wird deutsche Politiker nun nicht davon abhalten ihren Subventionswahn fortzuführen, aber es sollte einige Bürger zum Nachdenken anregen.
Einverstanden. Solange wir über das schlecht gemachte Handwerk reden. Die potenzielle Gewinnung erneuerbarer Energien kann nichts dafür. Allerdings mache es mal irgendeine Gesellschaft besser. Die Förderung der verbilligenden Massenproduktion verlief halt stets sehr viel erfolgreicher, als prognostiziert. Bei den Prognosen könnte auch "Deine Geschmacksrichtung" kräftigen Anteil haben! Es wurden neue Lobbies in die Welt gesetzt, die ihre Anteile erkämpfen und genau das auch falsch machen, was überall systemisch falsch läuft. Nun haben wir die Märkte. Neueinsteiger können darauf zurück greifen, während wir zurückregeln müssen. Träge, aber durchaus im Gange und im Photovoltaik-Markt auch bald schon spürbar.
Ananas in Alaska: Ja, wir haben von allem zu wenig für eine einseitige Lösung. Das ist aber andererseits wieder ideal für ohnehin notwendige Kombinationslösungen, mithin gut für Entwicklung.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Kibuka »

Corella » So 26. Apr 2015, 19:12 hat geschrieben: Einverstanden. Solange wir über das schlecht gemachte Handwerk reden. Die potenzielle Gewinnung erneuerbarer Energien kann nichts dafür. Allerdings mache es mal irgendeine Gesellschaft besser. Die Förderung der verbilligenden Massenproduktion verlief halt stets sehr viel erfolgreicher, als prognostiziert. Bei den Prognosen könnte auch "Deine Geschmacksrichtung" kräftigen Anteil haben! Es wurden neue Lobbies in die Welt gesetzt, die ihre Anteile erkämpfen und genau das auch falsch machen, was überall systemisch falsch läuft. Nun haben wir die Märkte. Neueinsteiger können darauf zurück greifen, während wir zurückregeln müssen. Träge, aber durchaus im Gange und im Photovoltaik-Markt auch bald schon spürbar.
Ananas in Alaska: Ja, wir haben von allem zu wenig für eine einseitige Lösung. Das ist aber andererseits wieder ideal für ohnehin notwendige Kombinationslösungen, mithin gut für Entwicklung.
Das sind mehr, als einfache handwerkliche Fehler. Aktuell droht sogar Windenergie längerfristig unrentabel zu werden, weil sie selbst zur Strompreisreduktion beiträgt.

Generell gilt. Eine Energiewende kann gerne das Ziel sein, aber nicht auf Biegen und Brechen und auch nicht technologisch von oben aufoktroyiert. Technologieweichen müssen innerhalb der Wirtschaft gestellt werden, insbesondere muss von jenen gezahlt werden, die die Risiken herbeiführen.

Aktuell haftet der Steuerzahler für jede Mißwirtschaft und die Politik hüpft von einem Fettnäpchen in das Nächste.

Desweiteren ist diese Energiewende nicht ansatzweise auf europäischer Ebene koordiniert worden. Wir haben zunehmend liberale Strommärkte, aber nationale Energieprogramme.

Ich sehe diese 500 Milliarden Euro deshalb nur als Anfang. Es wird noch teurer werden, weil hier eine Marktverzerrung stattfindet, die allein nicht überlebensfähig ist.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von Corella »

Kibuka » So 26. Apr 2015, 19:25 hat geschrieben:
Das sind mehr, als einfache handwerkliche Fehler. Aktuell droht sogar Windenergie längerfristig unrentabel zu werden, weil sie selbst zur Strompreisreduktion beiträgt.

Generell gilt. Eine Energiewende kann gerne das Ziel sein, aber nicht auf Biegen und Brechen und auch nicht technologisch von oben aufoktroyiert. Technologieweichen müssen innerhalb der Wirtschaft gestellt werden, insbesondere muss von jenen gezahlt werden, die die Risiken herbeiführen.

Aktuell haftet der Steuerzahler für jede Mißwirtschaft und die Politik hüpft von einem Fettnäpchen in das Nächste.

Desweiteren ist diese Energiewende nicht ansatzweise auf europäischer Ebene koordiniert worden. Wir haben zunehmend liberale Strommärkte, aber nationale Energieprogramme.

Ich sehe diese 500 Milliarden Euro deshalb nur als Anfang. Es wird noch teurer werden, weil hier eine Marktverzerrung stattfindet, die allein nicht überlebensfähig ist.
Andererseits könnte es auch einfach sein: viel Panels im Südosten und Südwesten, viel Wind im Norden, ein gutes europäisches Netz und wir kommen der Grundlastfähigkeit schon gewaltig näher. Aber macht Europa koordiniert mit? Da hast Du schon Recht mit Deinen Bedenken, darüber können wir auch scheitern. Mal schauen, was der Fossilpreis so in nächster Zeit treiben wird. Ob z.B. Fracking seine vollmundigen Ankündigungen wirklich halten wird.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von DeutschlandSubjektiv »

relativ » So 28. Jul 2013, 13:03 hat geschrieben: Die haben Politik und Lobbyvertretungen bisher erfolgreich verhindert, auf kosten der notwendigen Wende und deren nötige Akzeptanz in der Gesellschaft.
Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Was meinst du denn hier mit "notwendiger Wende"? Danke für eine kurze Erläuterung.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von John Galt »

Die Energiewende kommt gar nicht. Selbst bei 100% Ökostrom, fahren und heizen wir noch mit Gas und Öl. Abgesehen davon, dass Deutschland geographisch komplett untaugbar für 100% Ökostrom ist, kostet die unsinnige Strompolitik langfristig Billionen.

Die Strompolitik hat auch 0 Effekte auf das Klima und selbst wenn sie einen minimalen Einfluss hätten, würde es Deutschland überhaupt nicht jucken. Deutschland ist nämlich aufgrund seiner geographischen Lage und Topograhpie nahezu immun gegen den Klimawandel.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von frems »

John Galt » Mo 27. Apr 2015, 14:58 hat geschrieben:Die Energiewende kommt gar nicht. Selbst bei 100% Ökostrom, fahren und heizen wir noch mit Gas und Öl. Abgesehen davon, dass Deutschland geographisch komplett untaugbar für 100% Ökostrom ist, kostet die unsinnige Strompolitik langfristig Billionen.

Die Strompolitik hat auch 0 Effekte auf das Klima und selbst wenn sie einen minimalen Einfluss hätten, würde es Deutschland überhaupt nicht jucken. Deutschland ist nämlich aufgrund seiner geographischen Lage und Topograhpie nahezu immun gegen den Klimawandel.
Um den Klimawandel geht's ja nur am Rande, sondern um a) Unabhängigkeit von Drittstaaten und b) Energieumwandlung im "post-fossilen Zeitalter". Daß Deutschland dafür aufgrund seiner Lage ungeeignet für 100% ist, wird wohl keiner bestreiten.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

Kibuka » So 26. Apr 2015, 19:00 hat geschrieben:Zur deutschen Energiewende ein Kommentar:



Wohlgemerkt kommt diese Aussage vom Chef eines Weltkonzerns, dessen Energiesparte die größte in Europa ist.

Das wird deutsche Politiker nun nicht davon abhalten ihren Subventionswahn fortzuführen, aber es sollte einige Bürger zum Nachdenken anregen.
Er hat der dortigen Öllobby nach dem Mund geredet, damit er ein wenig Beifall erhaschen kann, von seinen ideologischen Kameraden.
Was an der Energiewende lustig sein soll, kann er ja mal in Deutschland erklären was er damit meint, am Besten auch mit Argumenten.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

Kibuka » So 26. Apr 2015, 19:25 hat geschrieben:
Das sind mehr, als einfache handwerkliche Fehler. Aktuell droht sogar Windenergie längerfristig unrentabel zu werden, weil sie selbst zur Strompreisreduktion beiträgt.

Generell gilt. Eine Energiewende kann gerne das Ziel sein, aber nicht auf Biegen und Brechen und auch nicht technologisch von oben aufoktroyiert. Technologieweichen müssen innerhalb der Wirtschaft gestellt werden, insbesondere muss von jenen gezahlt werden, die die Risiken herbeiführen.

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Desweiteren ist diese Energiewende nicht ansatzweise auf europäischer Ebene koordiniert worden. Wir haben zunehmend liberale Strommärkte, aber nationale Energieprogramme.

Ich sehe diese 500 Milliarden Euro deshalb nur als Anfang. Es wird noch teurer werden, weil hier eine Marktverzerrung stattfindet, die allein nicht überlebensfähig ist.
Nur weil andere nicht mitziehen wollen, macht es die notwendige und sinnvolle Energiewende nicht obsolet. Klar wäre es besser wenn andere zügiger mitziehen, damit sich daraus auch ein sinnvoller Markt entwickeln kann.
Ich bin da ehrlich, falls andere Länder nicht mitziehen wollen, dann sollten wir es trotzdem machen und dann wird Energie wieder zur staatlichen Aufgabe und der Steuerzahler finanziert dies. Was er ja btw. auch bei den Privaten machen muss plus Rendite.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von John Galt »

frems » Mo 27. Apr 2015, 14:05 hat geschrieben: Um den Klimawandel geht's ja nur am Rande, sondern um a) Unabhängigkeit von Drittstaaten und b) Energieumwandlung im "post-fossilen Zeitalter". Daß Deutschland dafür aufgrund seiner Lage ungeeignet für 100% ist, wird wohl keiner bestreiten.
Würde es nicht um Klima und Umwelttralalala gehen, dann würde man auf Kohleverflüssigung, Nuklearkraft und lohnenswerte erneuerbare Energien setzen. Letzteres macht man leider nicht, sondern setzt zu viel auf teuren Zufallsstrom für den es keine vernünftigen Speichermöglichkeiten in Deutschland gibt. Solche Experiemente kann man in Norwegen veranstalten, nicht in einem kleinen hochindustrialisierten Land wie Deutschland.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von relativ »

John Galt » Mo 27. Apr 2015, 14:15 hat geschrieben:
Würde es nicht um Klima und Umwelttralalala gehen, dann würde man auf Kohleverflüssigung, Nuklearkraft und lohnenswerte erneuerbare Energien setzen. Letzteres macht man leider nicht, sondern setzt zu viel auf teuren Zufallsstrom für den es keine vernünftigen Speichermöglichkeiten in Deutschland gibt. Solche Experiemente kann man in Norwegen veranstalten, nicht in einem kleinen hochindustrialisierten Land wie Deutschland.
Der "teure Zufallsstrom" ist nicht deswegen teuer, weil er teuer produziert wird! Sind für dich Sonne, Wind, Gezeiten, Zufall? Nein die sind schon Dauerhaft in Deutschland vorhanden, daß ist auch nicht das Problem dieser Stromquellen, sondern der Netze und der Speicherung bzw. der genauen dosierung der stromerzeugenen Anlagen.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von frems »

John Galt » Mo 27. Apr 2015, 15:15 hat geschrieben:
Würde es nicht um Klima und Umwelttralalala gehen, dann würde man auf Kohleverflüssigung, Nuklearkraft und lohnenswerte erneuerbare Energien setzen. Letzteres macht man leider nicht, sondern setzt zu viel auf teuren Zufallsstrom für den es keine vernünftigen Speichermöglichkeiten in Deutschland gibt. Solche Experiemente kann man in Norwegen veranstalten, nicht in einem kleinen hochindustrialisierten Land wie Deutschland.
Nee, ginge es nur ums Klima, würde man wohl vor allem auf die Atomenergie setzen. Der Ausstieg aus dieser Technologie ist auch nochmal ein anderer Fall als der, wieso Kohl schon in den frühen 90ern eine Einspeisevergütung für EEs durchsetzte. Stattdessen werden weiterhin effiziente Gas- und teilweise Kohlekraftwerke gebaut, um als "Brückentechnologie" zu dienen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten bevor dies rein mit EE möglich ist. Letztendlich wird man aber auch nicht dran vorbeikommen, etwas europäischer zu denken. PV in Südeuropa, Wasserkraft (und Pumpspeicher) in den Bergen und Windkraft sowie Biomasse auf dem platten Land sehen dann wieder anders aus.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von John Galt »

relativ » Mo 27. Apr 2015, 14:21 hat geschrieben: Der "teure Zufallsstrom" ist nicht deswegen teuer, weil er teuer produziert wird! Sind für dich Sonne, Wind, Gezeiten, Zufall? Nein die sind schon Dauerhaft in Deutschland vorhanden, daß ist auch nicht das Problem dieser Stromquellen, sondern der Netze und der Speicherung bzw. der genauen dosierung der stromerzeugenen Anlagen.
Genau das ist eben der Zufallsstrom im Vergleich zu nuklearen und fossilen Kraftwerken die konstante Leistung erbringen und deren Leistung man z.B. bei Gaskraftwerken sehr einfach regulieren kann.

Der Zufallsstrom (Zeit und Lokation unbekannt) erfordert eben diese Netze und Speichermöglichkeiten. Die Netze kann man nicht hoppla hopp bauen, es ist nun mal teuer neue Infrastrukturen zu schaffen. Das wäre allerdings nicht das Problem. Die Speichermöglichkeiten wird es aber niemals in kostengünstiger Form geben, da es die Geographie einfach nicht hergibt. Speicherkraftwerke, Luftdruckspeicher oder was auch immer die Leute vorhatten, kann man hier einfach nicht hinstellen. Wasserstoff würde theoretisch Sinn ergeben. Aber ökonomisch macht der Zufallsstrom im Neuen fossilen Zeitalter keinen Sinn.

Wenn nötig kann man diese Infrastruktur auch noch in 30, 50 oder 100 Jahren hinklatschen. Momentan macht es aber keinen Sinn. USA, Canda, Venezuela und Russland werden die Märkte mit Öl und Gas überflüten.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von John Galt »

frems » Mo 27. Apr 2015, 14:28 hat geschrieben: Nee, ginge es nur ums Klima, würde man wohl vor allem auf die Atomenergie setzen. Der Ausstieg aus dieser Technologie ist auch nochmal ein anderer Fall als der, wieso Kohl schon in den frühen 90ern eine Einspeisevergütung für EEs durchsetzte. Stattdessen werden weiterhin effiziente Gas- und teilweise Kohlekraftwerke gebaut, um als "Brückentechnologie" zu dienen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten bevor dies rein mit EE möglich ist. Letztendlich wird man aber auch nicht dran vorbeikommen, etwas europäischer zu denken. PV in Südeuropa, Wasserkraft (und Pumpspeicher) in den Bergen und Windkraft sowie Biomasse auf dem platten Land sehen dann wieder anders aus.
Damit verfehlt man aber seine Autarkieziele und die externen Folgekosten sind in der hohen Einspeisevergütung nicht einkalkuliert.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von frems »

relativ » Mo 27. Apr 2015, 15:21 hat geschrieben: Der "teure Zufallsstrom" ist nicht deswegen teuer, weil er teuer produziert wird! Sind für dich Sonne, Wind, Gezeiten, Zufall? Nein die sind schon Dauerhaft in Deutschland vorhanden, daß ist auch nicht das Problem dieser Stromquellen, sondern der Netze und der Speicherung bzw. der genauen dosierung der stromerzeugenen Anlagen.
Der ist auch so oder so nicht teuer. An geeigneten, normalen Standorten kostet die kWh 4-5 ct, an den schlechtesten Standorten 9-11ct. Braunkohle ist da mit 3,8-5,3 ct dabei. Steinkohle und Gas 6,3-8,0 bzw. 7,5-9,8 ct. Durch höhere Wirkungsgrade und das sogenannte Repowering geht der Preis in der Windkraft auch weiter nach unten statt nach oben. Das Problem, das derzeit die Kosten für den Endverbraucher hochtreibt, ist vor allem das Geflecht im EEG, das nicht nur durch ein paar gezogene Stellschrauben reformiert werden sollte, sowie die fehlenden Netze. Dann könnte man sich die Förderung weitestgehend schenken und konkurrenzfähig bleiben.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von John Galt »

frems » Mo 27. Apr 2015, 14:38 hat geschrieben: Der ist auch so oder so nicht teuer. An geeigneten, normalen Standorten kostet die kWh 4-5 ct, an den schlechtesten Standorten 9-11ct. Braunkohle ist da mit 3,8-5,3 ct dabei. Steinkohle und Gas 6,3-8,0 bzw. 7,5-9,8 ct. Durch höhere Wirkungsgrade und das sogenannte Repowering geht der Preis in der Windkraft auch weiter nach unten statt nach oben. Das Problem, das derzeit die Kosten für den Endverbraucher hochtreibt, ist vor allem das Geflecht im EEG, das nicht nur durch ein paar gezogene Stellschrauben reformiert werden sollte, sowie die fehlenden Netze. Dann könnte man sich die Förderung weitestgehend schenken und konkurrenzfähig bleiben.
Da stellt sich die Frage warum man den Strompreis in Deutschland unbedingt homogenisieren will. In den USA kostet der Strom, wenn man neben dem richtigen Wasserkraftwerk lebt 5 Cent. An anderen Orten gibt es fast deutsche Preise. In Deutschland gibt es Preisschwankungen von ganzen 1-2 Cent bundesweit.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von frems »

John Galt » Mo 27. Apr 2015, 15:38 hat geschrieben:
Damit verfehlt man aber seine Autarkieziele und die externen Folgekosten sind in der hohen Einspeisevergütung nicht einkalkuliert.
Welche Folgekosten denn? Ein Windrad recyclen? Ist doch in den Gesamtkosten der WKA schon berücksichtigt. Und statt einer deutschen Autarkie gibt's halt eine europäische. Die Annahme, man wär eine Insel im Pazifik, hilft da leider nicht. Die Herausforderungen sind von kleinen Nationalstaaten nie zu lösen und es wäre auch teuer, instabil und ineffizient, wenn man auf europäische Netze verzichten würde. Wieso soll denn ein Überschuß nicht in Norwegen oder Österreich in Seen gespeichert werden, wenn sie Standorte besser sind als die deutschen? Strom von Österreich nach Oberbayern zu bringen ist nicht teurer als von der Nordsee, nur weil es auf einer politischen Karte Grenzen gibt.
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Re: Was kostet das Ausbleiben der Energiewende

Beitrag von frems »

John Galt » Mo 27. Apr 2015, 15:41 hat geschrieben:
Da stellt sich die Frage warum man den Strompreis in Deutschland unbedingt homogenisieren will. In den USA kostet der Strom, wenn man neben dem richtigen Wasserkraftwerk lebt 5 Cent. An anderen Orten gibt es fast deutsche Preise. In Deutschland gibt es Preisschwankungen von ganzen 1-2 Cent bundesweit.
Es gibt ja schon Überlegungen Deutschland zumindest geographisch in mehrere Tarifzonen aufzuteilen. Das würde am Gesamtsystem (leider!) nichts ändern, aber wär immerhin ein kleiner Fortschritt und besser als Stillstand.
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