das sehe ich anders. kriegsrhetorik muss nicht zwingend tatsächliche ziele, tatsächliche strategien, tatsächliches wünschen und wollen wiedergeben. ich gebe dir dazu mal zur illustration auch ein beispiel von der "anderen" seite: der israelische innenminister und vizepremierminister eli yishai gab vor einigen tagen als ziel der luftangriffe aus, gaza "ins mittelalter zurückbomben" zu wollen. das ist ein aufruf zum massenmord, wenn man so will, und zum kriegsverbrechen.
das klingt übel, und ich nehme das zur kenntnis, durchaus auch mit sorge und zorn, genauso wie die "freude" der hamas über den anschlag in tel aviv. solche statements sind auch nicht unproblematisch, weil sie natürlich die eigenen leute gegebenenfalls noch mehr in kriegsstimmung versetzen und den leuten auf der anderen seite ein weiteres, tausendstes argument in die hand geben um zu behaupten, dass der feind da drüben einem nach dem leben trachtet und daher mit stumpf und stiel ausgerottet werden muss.
ich kann aber dennoch zwischen rede und tat unterscheiden.
weder glaube ich, dass die israelische regierung
tatsächlich gaza ins mittelalter zurückbomben will, noch glaube ich, dass die öffentlich proklamierte freude der hamas über den anschlag in tel aviv
tatsächlich irgendetwas etwas über ihre eigentlichen ziele aussagt, abgesehen davon, den fanatikern unter den eigenen leuten stärke und härte demonstrieren zu wollen.