Umweltfreundliches Auto

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jack000
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Umweltfreundliches Auto

Beitrag von jack000 »

Denn die S-Klasse wird nicht nur das erste Hybridmodell, das die Lithium-Ionen-Akkus nutzt. Auch 7,9 Liter auf 100 Kilometer, das schafft kein anderer Benziner dieser Größenklasse Und bei einem CO2-Ausstoß von 190 g/km sehen auch die Diesel der Konkurrenz alt aus.
http://www.welt.de/motor/article2464795 ... Strom.html

7,9 Liter auf 100 Kilometer
CO2-Ausstoß von 190 g/km
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel fährt dieses Auto bereits
Reicht es also aus, "Hybrid" dranzuschreiben und schon fragt niemand mehr nach weiteren Informationen um sich sicher zu sein ein umweltfreundliches Auto zu fahren ?
Faeser muss weg!
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Cat with a whip
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Cat with a whip »

Das "umweltfreundliche" Auto in den derzeit vermarkteten Größenordnungen gibt es nicht. Gerade das Fahren solcher Autos ist eine gewissenlose und hirnlose Kriegserklärung an die Umwelt.

Reine Propaganda, wenn Hersteller selbst sich das Prädikat "umweltfreundlich" verleihen, oder es sich von gekauften Politker verleihen lassen.

Ein wirklich umweltfreundliches Fortbewegungsmittel wird energiesparend hergestellt, ist leicht, braucht keine hohe Leistung, sprich verbraucht wenig Energie, hat keine Emissionen und stellt für andere Verkehrsteilnehmer geringe Gefahr dar, sprich wenig Masse und geringe Geschwindigkeit.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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eifelbauer
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von eifelbauer »

Cat with a whip hat geschrieben: Ein wirklich umweltfreundliches Fortbewegungsmittel wird energiesparend hergestellt, ist leicht, braucht keine hohe Leistung, sprich verbraucht wenig Energie, hat keine Emissionen und stellt für andere Verkehrsteilnehmer geringe Gefahr dar, sprich wenig Masse und geringe Geschwindigkeit.
Eben, das ist das größte Problem.
Du kannst ja heute kaum noch mit einen kleinen Auto fahren ohne Angst zu haben das dir so ein Geländemönster bei einem Unfall bis zum Rücksitz durchfährt.
Da nutzen die besten Crashtestergebnisse und alle Airbags nichts.
Die Stoßfänger sind einfach nicht kompatibel zueinander.

Wenn man für solche Karren einen Unterfahrschutz wie beim LKW vorschreibt hat sich das Problem schnell gelöst.
Dann kauft keiner mehr so was weil es einfach scheiße aussieht. ;)
Auch Knautschzonen kann man so auslegen das die Insassen eines kleineren Fahrzeugs eine reelle Chance haben. Also beim Crashtenst nicht nur die Belastung auf die Dummies messen sondern auch die auf die Barriere. 8)
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Thomas I
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Thomas I »

Cat with a whip hat geschrieben:...

Ein wirklich umweltfreundliches Fortbewegungsmittel wird energiesparend hergestellt, ist leicht, braucht keine hohe Leistung, sprich verbraucht wenig Energie, hat keine Emissionen und stellt für andere Verkehrsteilnehmer geringe Gefahr dar, sprich wenig Masse und geringe Geschwindigkeit.
Nur mit Verzichtsrhetorik wird man die Menschen nicht verändern. Schneller zu reisen war immer ein wichtiges Ziel jeden menschlichen Fortschrittes, da kann man das Rad nicht wieder einfach zurückdrehen.
Also wird man da eine andere Lösung finden müssen.
Bei der Eisenbahn kommt ja auch keiner auf die Idee TGV oder ICE (ca. 8800 - 9000kW, 280-330km/h) durch den Adler (15kW, 35km/h) einzutauschen obwohl der kleiner, leichter, langsamer und sparsamer war...
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Cat with a whip
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Cat with a whip »

Beim schienengeführten Verkehr oder dem Flugverkehr ist die Geschwindigkeit als Sicherheitsrisiko anders zu beurteilen, da hier eine zentrale Steuerung und räumliche Entflechtung im System eingebaut ist. Nicht umsonst ist Fliegen und Bahnfahren sicherer. Darüber täuschen gerne die spektakulären Unfälle, die es natürlich dann auch immer auf Seite eins der Zeitungen oder Fernsehnachrichten schaffen hinweg, während die tausenden Toten im Strassenverkehr man sich mühsam aus den Regionalteilen und den Polizeiberichten zusammenklauben muss, um ein Bild der Wirklichkeit zu erhalten.

Aber sicher, gerade dieser ICE-Unsinn in einem dicht besiedelten Land, der noch dazu unternehmensintern finanziell mitgeschleppt werden muß aber für den Fahrgast kaum einen Gewinn darstellt, und in Zeiten wo Energieeffizienz immer wichtiger wird, ist kritikwürdig. Ich persönlich würde mich nie in so ein geisteskrankes Projektil im Blindflug setzen. :ill: Steinschlag am Hang oder Hammelherden in engen Tunnelröhren sind fatal bei diesen Geschwindigkeiten mit ewig langem Bremsweg.

Auch im Flugverkehr wird immer deutlicher, daß die Treibstoffkosten durchschlagen. Und um die im Zaum zu halten, werden nicht nur technische Finessen angestrebt, SONDERN bereits auch die Geschwindigkeiten wieder reduziert. Das groteskeste Flugmobil, die Concorde, zeigte sich ja bereits als Sackgasse der Technik.

Man kann die Naturgesetze nicht aushebeln. Geschwindigkeit und Leistung sind nunmal zwei positiv gekoppelte Größen.

http://www.spiegel.de/reise/europa/0,15 ... 93,00.html
http://www.welt.de/welt_print/article20 ... _Kilo.html
Wegen der hohen Ausgaben für Kerosin hat eine belgische Airline das Tempo ihrer Maschinen gedrosselt. Experten durchforsten die Flugzeuge zudem nach überflüssigem Ballast - so soll das Ausbauen von Aschenbechern weitere Kosten sparen.
TUIfly lässt zudem seit einigen Wochen langsamer fliegen. Das spart Sprit. Pro Flug bleiben die TUI-Maschinen mittlerweile zwei bis drei Minuten länger in der Luft. Die Flotte braucht so aufs Jahr gerechnet rund 3000 Tonnen weniger Kerosin.
So ist es. Gewichtsreduktion und Reduzierung der Geschwindigkeit auch im Luftverkehr. Das wird verstärkt auch für Autos wieder kommen. Aber selbst dann sind diese noch weit davon entfernt "umweltfreundlich" zu sein.
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Thomas I
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Thomas I »

Cat with a whip hat geschrieben:Beim schienengeführten Verkehr oder dem Flugverkehr ist die Geschwindigkeit als Sicherheitsrisiko anders zu beurteilen, da hier eine zentrale Steuerung und räumliche Entflechtung im System eingebaut ist. Nicht umsonst ist Fliegen und Bahnfahren sicherer. Darüber täuschen gerne die spektakulären Unfälle, die es natürlich dann auch immer auf Seite eins der Zeitungen oder Fernsehnachrichten schaffen hinweg, während die tausenden Toten im Strassenverkehr man sich mühsam aus den Regionalteilen und den Polizeiberichten zusammenklauben muss, um ein Bild der Wirklichkeit zu erhalten.

Aber sicher, gerade dieser ICE-Unsinn in einem dicht besiedelten Land, der noch dazu unternehmensintern finanziell mitgeschleppt werden muß aber für den Fahrgast kaum einen Gewinn darstellt, und in Zeiten wo Energieeffizienz immer wichtiger wird, ist kritikwürdig. Ich persönlich würde mich nie in so ein geisteskrankes Projektil im Blindflug setzen. :ill: Steinschlag am Hang oder Hammelherden in engen Tunnelröhren sind fatal bei diesen Geschwindigkeiten mit ewig langem Bremsweg.

Auch im Flugverkehr wird immer deutlicher, daß die Treibstoffkosten durchschlagen. Und um die im Zaum zu halten, werden nicht nur technische Finessen angestrebt, SONDERN bereits auch die Geschwindigkeiten wieder reduziert. Das groteskeste Flugmobil, die Concorde, zeigte sich ja bereits als Sackgasse der Technik.

Man kann die Naturgesetze nicht aushebeln. Geschwindigkeit und Leistung sind nunmal zwei positiv gekoppelte Größen.
Wobei die tausenden Toten im Strassenverkehr ganz überwiegend auch nicht da stattfinden wo legal die ganz hohen Geschwindigkeiten gefahren werden dürfen.

Was den ICE angeht zeigen Shinkansen und TGV das bei durchdachter Infrastruktur und Fahrzeugen sogar in Erdbebengebieten ein sicherer, schneller und Unfalltoten-freier Verkehr stattfinden kann - auch in dichtbesiedelten Ländern.
Der ICE ist kein Hochgeschwindigkeitszugsystem sondern ein beschleunigter und verteuerter InterRegio...

Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, Fernschnellzüge mit Vmax 100km/h und Postkutsche sind Vergangenheit!
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Cat with a whip
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Cat with a whip »

Ich bin mit Sicherheit alles andere als ein Technikskeptiker, nur habe ich die rosarote Brille, die man noch im letzten Jahrhundert trug längst abgenommen.

"Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen" ist eine Floskel, kein Argument. Auch hat sich der Satz schon oft als unwahr bewiesen. Mit solchen Aussagen zeigen Sie nur, daß Ihnen die Argumente bereits ausgegangen sind. Dieser Floskel könnte ich genauso anwenden, ich verzichte aber.

Reine Erhöhung der Reisegeschwindigkeit ist KEIN Merkmal von technischen und kulturellen Fortschritt und schonmal gar kein zwingendes Gesetz. Nur weil man in jüngster Geschichte einen Trend ausmachen kann, heißt das nicht automatisch, daß dieser sich beliebig fortsetzt. Ich hatte Ihnen schon einmal argumentativ in einem anderen Strang dargelegt, daß unsere Mobilität Randbedingungen wie Verfügbarkeit und Kosten von Energie unterliegt. Offenbar ignorieren Sie sehr gerne, was dem einfach gestrickten Dogma des grenzenlosen Rasens und wirtschaflichen Wachstums, des immer größer und schneller widerspricht.

Der technische Fortschritt muß mit diesen Herausforderungen Schritt halten. Das hat nichts mit Rückschritt zu tun, eher mit einer intelligenten Antwort darauf.
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truthseeker
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von truthseeker »

wird zeit, dass jemand das beamen erfindet, dann können wir diesen verkehrskram ad acta legen 8)
freiheit für die kabylei!
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Thomas I
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Thomas I »

Cat with a whip hat geschrieben:Ich bin mit Sicherheit alles andere als ein Technikskeptiker, nur habe ich die rosarote Brille, die man noch im letzten Jahrhundert trug längst abgenommen.

"Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen" ist eine Floskel, kein Argument. Auch hat sich der Satz schon oft als unwahr bewiesen. Mit solchen Aussagen zeigen Sie nur, daß Ihnen die Argumente bereits ausgegangen sind. Dieser Floskel könnte ich genauso anwenden, ich verzichte aber.

Reine Erhöhung der Reisegeschwindigkeit ist KEIN Merkmal von technischen und kulturellen Fortschritt und schonmal gar kein zwingendes Gesetz. Nur weil man in jüngster Geschichte einen Trend ausmachen kann, heißt das nicht automatisch, daß dieser sich beliebig fortsetzt.
Was heißt hier jüngste Geschichte? Schau dir mal Seefahrt an, da ist der Trend nicht auf die jüngste Geschichte beschränkt, mit bessren Designs schnellere Schiffe zu bauen zieht sich durch den gesamten europäischen Schiffbau seit der Antike!
Auf Landreisen konnte diese Entwicklungsbewegung natürlich erst was die Fahrzeuggeschwindigkeiten angeht in den letzten 200 Jahren übergreifen, was aber schnelleres Reisen durch bessere Infrastruktur angeht, war es das bestreben jedes hochzivilisierten Staatswesens da Verbesserungen herauszuholen, seien es nun die Römer mit ihrem Strassennetz in der Antike, die Hanse mit ihren Salzstrassen im Mittelalter oder die Briten mit ihre Turnpikes in der beginnenden Neuzeit.
Dass sich der Trend beliebig fortsetzt muss nicht zwangsläufig sein und dürfte weiterhin auch regional sehr unterschliedlich sein, dass aber von einmal erreichtem Rückschritte gemacht werden ist unwahrscheinlich, wenn wohl nur unter sehr ungünstigen äußeren Umständen (wie der Verlust der antiken Infrastruktur in Völkerwanderung und im Mittelalter) die wohl zumindest in Europa hoffentlich so nichtmehr entreten.
Cat with a whip hat geschrieben: Ich hatte Ihnen schon einmal argumentativ in einem anderen Strang dargelegt, daß unsere Mobilität Randbedingungen wie Verfügbarkeit und Kosten von Energie unterliegt. Offenbar ignorieren Sie sehr gerne, was dem einfach gestrickten Dogma des grenzenlosen Rasens und wirtschaflichen Wachstums, des immer größer und schneller widerspricht.
Ich sehe derzeit nicht dass Energie nicht verfügbar oder zu teuer ist und wir deshalb wieder mit Reisezeiten leben müssten wie zu Uromas Jugendzeiten.
Cat with a whip hat geschrieben: Der technische Fortschritt muß mit diesen Herausforderungen Schritt halten. Das hat nichts mit Rückschritt zu tun, eher mit einer intelligenten Antwort darauf.
Genau. Die technische Herausforderung unsrer Zeit ist es wie wir neue - und am besten regenerative Energien - so speichern können das sie ein Fahrzeug mit denselben Komfort und Tempo antreiben wie die derzeit verfügbaren Fahrzeuge.
Da gibt es durchaus vielversprechend Ansätze und ich sehe das ganz optimistisch dass es da in den nächsten Jahrzehnten zum Durchbruch kommt.
Bei manchen Verkehrsmitteln wie Bahn geht es schon mit einfachen Infrastrukturverbesserungen (Elektrifizierung) .

Wir haben Sonnenenergie en masse auf diesm Planeten, wir haben unfruchtbares Land auf dem man diese Energie einfangen kann en m,asse auf diesem Planeten, die Schlüsselfrage ist doch nur: Wie speichern wir diese Energie damit sie auch nachts zur Verfügung steht oder da wo ein Motor unabhängig von einem Netzanschluss operieren soll.

Aber auch da gibt es durchaus vielversprechend Ansätze und ich sehe das ganz optimistisch dass es da in den nächsten Jahrzehnten zum Durchbruch kommt.

Von daher besteht für Verzichtsrhetorik überhaupt kein Anlass.
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Cat with a whip
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Cat with a whip »

Einverstanden soweit. Aber der Begriff Umwelt schliesst noch mehr ein als Ökologie und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Mit dem schlagwortartigen Attribut "umweltfreundlich" im Zusammenhang mit den Vehikeln unserer Mobilität wird der eigentliche Begriff Umwelt gemeinhin reduziert. Tatsächlich schliesst er doch auch noch die Sicherheit und Gesundheit ein, da wir alle Teil der Umwelt sind. Ein Blick in die Unfallstatistiken, die Unfallursachen und insbesondere die Folgen macht klar, daß das Konzept der schweren Autos insbesondere auf Landstrassen und innerstädtisch problematisch sind.

Dahinter steht das Wahrnehmungsproblem der Verdrängung, der Vorteil der bequemen individuellen Mobilität per Auto im Jetzt ist greifbarer, als das Risiko des Verhaltens. Anders als bei den nur abstrakt erkennbaren ökologischen Folgen, die im Unbedarften nicht verdrängt werden müssen, da sie ja erst durch Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen erfahrbar werden. Direkt wahrgenommen wird eher der persönliche finanzielle Druck, den man permanent zunehmend spürt. Daher finde ich die Rede von den sog. "umweltfreundlichen" Autos fast schon dekadent, wenn im Vordergrund lediglich die Begrenztheit der endlichen Ressourcen und die steigenden Energiepreise mitschwingen.
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Papaloooo
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Papaloooo »

Das beste Auto könnte allenfalls Umweltneutral sein.
Umweltfreundlich wäre es erst dann, wenn man es kompostieren könnte.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Teeernte
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Teeernte »

Papaloooo hat geschrieben: Dienstag 26. April 2022, 20:07 Das beste Auto könnte allenfalls Umweltneutral sein.
Umweltfreundlich wäre es erst dann, wenn man es kompostieren könnte.
...dann isses ein Pferd.
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Quatschki
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Quatschki »

Teeernte hat geschrieben: Dienstag 26. April 2022, 20:38 ...dann isses ein Pferd.
die kann man am Ende der Nutzungsdauer sogar essen.
Corella
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Corella »

Teeernte hat geschrieben: Dienstag 26. April 2022, 20:38 ...dann isses ein Pferd.
Die abstrakte Trockenübung, wie weit wir kämen, müssten wir Mobilität mit dem Pferd bewältigen und welch Haferanbau mit oder gar ohne Mineraldünger das erfordern würde, gibt ein Beispiel, dass es "kein Zurück" für die Zivilisation gibt.
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Teeernte
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben: Samstag 14. Mai 2022, 09:03 Die abstrakte Trockenübung, wie weit wir kämen, müssten wir Mobilität mit dem Pferd bewältigen und welch Haferanbau mit oder gar ohne Mineraldünger das erfordern würde, gibt ein Beispiel, dass es "kein Zurück" für die Zivilisation gibt.
Die abstrakte Trockenübung, wie weit wir kämen, müssten wir Mobilität mit dem ElektroPferd bewältigen und welch ElektroHaferanbau mit oder gar ohne Leitungs-Mineraldünger das erfordern würde, gibt ein Beispiel, dass es "kein Zurück" für die Zivilisation gibt.... :D :D
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Corella »

Wenn ich heute auf der Autobahn die Dichte erlebe, dann denke ich manchmal, wie gut wir doch eigentlich schon gelebt haben, in Zeiten, wo die Autobahn "noch rollte", mit einem Bruchteil des Verkehrs auf viel weniger Autobahnen. Und bricht von dem heute die Hälfte weg, wären wir alle pleite.
Gegen die Wachstumsabhängigkeit der Wirtschaft Vermeidungsstrategien befördern zu wollen, erscheint mir in solchen Momenten einfach aussichtslos :-(
Corella
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Corella »

Teeernte hat geschrieben: Samstag 14. Mai 2022, 09:12 Die abstrakte Trockenübung, wie weit wir kämen, müssten wir Mobilität mit dem ElektroPferd bewältigen und welch ElektroHaferanbau mit oder gar ohne Leitungs-Mineraldünger das erfordern würde, gibt ein Beispiel, dass es "kein Zurück" für die Zivilisation gibt.... :D :D
Wirkungsgrad nicht richtig bewertet!
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Teeernte
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben: Samstag 14. Mai 2022, 09:17 Wirkungsgrad nicht richtig bewertet!
Pferd ist UNSCHLAGBAR.

Nur das "nachladen" dauert....und langstreckentauglich ists auch nicht.
microbello
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von microbello »

Papaloooo hat geschrieben: Dienstag 26. April 2022, 20:07 Das beste Auto könnte allenfalls Umweltneutral sein.
Umweltfreundlich wäre es erst dann, wenn man es kompostieren könnte.
Nun ich mag diesen alten Thread und auch diese Aussage auch dem Jahr 2008 . Wenn man aber die aktuellen Automodelle vergleicht gibt es sicher Unterschiede bezüglich der Umweltfreundlichkeit.
Der Hyunda IONIQ 6 (77,4 kWh) ist ein reines Elektroauto mit 168 KW und einen CO2 WTW von 77.Deutsche Autos werden sicher bald von kleinen chinesischen Autos abgeängt...nur beim Preis liegen sie meist weit vorn. :D
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H2O
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von H2O »

Nun ja, mir fehlt der innere Antrieb zur Schadenfreude über deutsches Unvermögen... eher hege ich die Hoffnung, daß der Groschen in absehbarer Zeit fallen wird.

Kein Stromer ist wirklich grün, solange der nachgetankte Strom aus Kraftwerken angeliefert wird, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Dennoch insgesamt eine gute Sache, wenn man den zunehmenden Anteil der EE dabei betrachtet. Wenn die Sache gut geht, dann sind wir in D ab 2045 "sauber".

Etwas Bedenkenswertes: Kraftfahrzeuge könnte man auch als rollende Rohstofflager betrachten... was meines Wissens auch seit inzwischen Jahrzehnten in eine Kreislaufwirtschaft eingearbeitet wurde. Kompostieren der neuzeitlicheren Art... Ob uns das wohl die Umwelt danken wird?
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Frank_Stein
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Frank_Stein »

https://www.n-tv.de/wirtschaft/E-Auto-s ... 69348.html

E-Autos als Batteriepuffer zuhause.
Klingt auf den ersten Blick fast gut, aber wenn die Zahl der Ladezyklen begrenzt ist bzw. mit einem Abfall der Leistung verbunden ist,
dann wäre das vermutlich sehr teurer Strom.
Wie viele Ladezyklen hat ein E-Auto, bis er auf 80% ist und kann man den alten Akku problemlos austauschen?

>>Elektroautos haben nach einer Eon-Untersuchung großes Potenzial als Stromspeicher für den eigenen Haushalt. Der Essener Energiekonzern veröffentlichte eine Analyse, der zufolge E-Autos mit spezieller Batterietechnologie zusammen rechnerisch genug Strom speichern könnten, um 1,75 Millionen Haushalte zwölf Stunden lang mit Energie zu versorgen. Dabei bezieht sich Eon auf die gut 166.000 in Deutschland zugelassenen Elektroautos, die bereit sind zum Zwei-Richtungen-Laden, dem bidirektionalen Laden ("bidi-ready").

Dabei wird Strom in der Autobatterie eingespeichert, der beispielsweise mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Hausbesitzers erzeugt wurde. Später fließt Strom aus dem vor dem Haus geparkten Auto in die Wohnung, um den dortigen Energiebedarf zu decken. Die Batterie wird also nicht nur zum Autofahren genutzt, sondern sie wird zu einem Zwischenspeicher, damit der Nutzer etwas unabhängiger von Energie aus dem Stromnetz wird.
<<

Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass man alte ausrangierte FahrzeugAkkus für solche Zwischenspeicher nutzt, wenn das noch möglich ist.
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Frank_Stein
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von Frank_Stein »

H2O hat geschrieben: Dienstag 1. Oktober 2024, 17:46 Kein Stromer ist wirklich grün, solange der nachgetankte Strom aus Kraftwerken angeliefert wird, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Dennoch insgesamt eine gute Sache, wenn man den zunehmenden Anteil der EE dabei betrachtet. Wenn die Sache gut geht, dann sind wir in D ab 2045 "sauber".
Im Winter ist "grüner" Strom eine echte Herausforderung. Die Sonne scheint nicht, die Wärmepumpen laufen auf Hochtouren,
ich benötige zusätzliche Energie zur Erwärmung der Fahrgastzelle, die Leistung nimmt bei geringeren Temperaturen ab ... wenn dann noch der Wind eine Pause macht dann wird es ohne Kohle und Gas sehr schwierig, nachdem wir die AfW abgeschaltet haben.

Aber immerhin kann man im Winter die Abwärme der Kohlekraftwerke besser nutzen. Ein Grund mehr, die Dinger im Sommer stillzulegen und nur noch im Winter zu betreiben.
Ansonsten wird man die Verbrennertechnik noch lange auf den Straßen sehen. Der Kraftstoff könnte sich aber ändern. Nicht die dämliche E-Fuel-Technologie, von der man immer wieder liest, sondern einfach Alkohol, könnte einen größeren Anteil am Kraftstoff ausmachen. Die Motoren müsse da noch angepasst werden bzw. die Software der Einspritzung.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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H2O
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von H2O »

@ Frank_Stein:

Schon richtig, daß zwischen Mitte November bis Ende Februar mit PV kein Staat zu machen ist. Man kann die PV-Anlagen bestenfalls gewaltig überdimensionieren, muß aber von einer herauszufindenden Überdimensionierung an auch die Kosten für Langzeitspeicher auf Grundlage Wasserstoff dagegen halten. Das ist ja eine teure Angelegenheit und dadurch auch teurer Strom, wenn man da nichts vorab in Zeiten des Überflusses kassiert. Aber so etwas ginge grundsätzlich zu machen... siehe PICEA der Firma HPS im Bereich der Eígenheime.

Windkraftanlagen onshore und offshore sind besonders im Winter sozusagen eine Bank, wenn sie in der richtigen Höhe über Grund (~200 m) Windenergie ernten... Tag und Nacht! Auch dort kann man mit der Zahl der Windräder überdimensionieren und den Ertrag steuern. Man muß das natürlich auch machen, und nicht nur darüber reden. Wenn Sie so wollen, dann vergrößert man mit Windenergie virtuell den Langzeitspeicher der PV-Energie. Aber grundsätzlich führt an solchen Langzeitspeichern kein Weg vorbei... so sehr man sich "billigen" Strom aus PV und Wundrädern wünscht.

Grundsätzlich ist es bis zur vollständigen CO2-Neutralität sinnvoll, die Versorgungsdelle der EE im Winter durch Kohleverbrennung aufzufüllen. Aber an den Langzeitspeichern für EE führt kein Weg vorbei, auch nicht an schnellen Speichern zur Abfederung von Spitzenlasten. Nach 2035 oder 2028 soll die Braunkohle keine Rolle mehr spielen, sollen Erdgas und Öl dafür sorgen, daß Versorgungsdellen der EE aufgefüllt werden. Damit soll Schluß sein ab 2045 oder 2050.

Hilft ja alles nichts: Dieser Plan zur sehr weitgehend unabhängigen Energieversorgung Deutschlands aus EE muß zäh verfolgt werden.

Ihre Anregung, Alkohol als Antriebsenergie für Kraftfahrzeuge zu verwenden, hat Brasilien schon vor Jahrzehnten in die Tat umgesetzt. Habe ich vor Ort schmunzelnd zur Kenntnis genommen: In den Tiefgaragen stank es nach Fusel, wenn wieder einmal jemand seinen Spritvernichter anwarf. Das geht also, zumindest unter den damaligen Lebensbedingungen in Brasilien.

Man müßte prüfen, ob in D genügend Anbaufläche für Energiepflanzen verfügbar ist, um hinreichend viel Alkohol für den Antrieb von Kraftfahrzeugen erzeugen zu können. Die Sache könnte also auf teilweise Verwendung von Alkohol hinauslaufen, etwa in der Landwirtschaft oder in Lastfahrzeugen... oder auf Biogas. An kleinen Stromern wird aber vermutlich kein Weg vorbeiführen.
microbello
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von microbello »

H2O hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 10:35 @ Frank_Stein:


Windkraftanlagen onshore und offshore sind besonders im Winter sozusagen eine Bank, wenn sie in der richtigen Höhe über Grund (~200 m) Windenergie ernten... Tag und Nacht! Auch dort kann man mit der Zahl der Windräder überdimensionieren und den Ertrag steuern. Man muß das natürlich auch machen, und nicht nur darüber reden. Wenn Sie so wollen, dann vergrößert man mit Windenergie virtuell den Langzeitspeicher der PV-Energie. Aber grundsätzlich führt an solchen Langzeitspeichern kein Weg vorbei... so sehr man sich "billigen" Strom aus PV und Wundrädern wünscht.

Grundsätzlich ist es bis zur vollständigen CO2-Neutralität sinnvoll, die Versorgungsdelle der EE im Winter durch Kohleverbrennung aufzufüllen. Aber an den Langzeitspeichern für EE führt kein Weg vorbei, auch nicht an schnellen Speichern zur Abfederung von Spitzenlasten. Nach 2035 oder 2028 soll die Braunkohle keine Rolle mehr spielen, sollen Erdgas und Öl dafür sorgen, daß Versorgungsdellen der EE aufgefüllt werden. Damit soll Schluß sein ab 2045 oder 2050.

Hilft ja alles nichts: Dieser Plan zur sehr weitgehend unabhängigen Energieversorgung Deutschlands aus EE muß zäh verfolgt werden.


EE wären schön längst weiter, wenn man nicht den Lobbys in diesem Staat so viel überlassen würde. Wenn Windräder dort gebaut werden wo die erzeugte Energie den Kommunen zugute kommen. Wozu brauchen wir zentrale Energieversorgung wenn wir doch wissen das Strom der aus Nordeutschland den Bayern geleifert werden? Diese wiederum verteuern ihn indem sie die Trassen in der Erde verbuddeln und die Kosten tragen auch wir Brandenburger. Warum werden SUV (egal ob Benziner oder Stromer) nicht so mit Steuern verteuert, daß sie kaum noch gekauft werden und mit dem Geld werden endlich Schinen oder Brücken unterhalten. Warum werden für die Zeit mit Windflaute oder in der Nacht mit Braunkohlekraftwerke überbrückt und nicht mit Gaskraftwerken die in 5 Minuten auf Vollast hoch gefahren werden aber auch wieder runtergefahren werden, was man von Kohlekraftwerken nie erreicht. Und warum bekommt man in diesem komischen Land vorgeschrieben das man erzeugte Energie abschalten muss...warum ist der Strom in Brandenburg wo es viel Strom aus Windkraft gibt der Strom sooo teuer ist? Deutschland jammert grad über VW oder BMW...wer würde noch BMW oder Porsche Autos kaufen wie es sie aktuell gibt, wenn man Tempo 130 kmh in dem Deutschland einführen würde wenn man nicht mal 0,0 promille einführen kann wie damals in dem "Unrechtsstaat" DDR...lächel. Mein letzter Satz würde soooviel bewirken ..aber will ja keiner...der Bestimmer. Da wird lieber über Ausländer diskutiert die man abschieben sollte....koppschüttel
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H2O
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Re: Umweltfreundliches Auto

Beitrag von H2O »

Ja, manchmal kann man verzweifeln angesichts der Kompromisse und des notwendigen Ringens um Akzeptanz einer notwendigen Umgestaltung unserer Energieversorgung! Wie man so entwaffnend sagt: "Menschen sind so ziemlich das Dümmste, was es in dieser Art gibt!" Sie verweisen auf Regelungen, die in Demokratien und Rechtsstaaten nur unvollkommen oder gar nicht gelingen. Demokratie heißt auch Geduld zu haben mit unserer Art des Menschseins. Immerhin erkenne ich kein massenhaftes Bestreben, die Segnungen einer Herrschaft weniger bärenstarker Männer herbeizuführen. Geduld, Geduld, Geduld ...und wenn das alles nichts hilft erneut: Geduld.
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