Nein, das wäre der falsche Weg. EU und USA haben jetzt eine gemeinsame Initiative gestartet, um der chinesischen Seidenstraßen-Initiative eine "westliche Alternative" entgegenzusetzen. Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt gewesen. Außerdem führt nicht der Westen einen Handelskrieg gegen China. Stattdessen führt China einen Handelskrieg gegen "uns". Schon lange. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche Macht, sondern um die Durchsetzung eines chinesischen Herrschaftsanspruchs. China will sein eigenes politisches System zum Gegenpol gegen die westlich geprägte Demokratie etablieren. Das geschieht weltweit mit wirtschaftlichen Mitteln (Seidenstraße, explizit unfair gestaltete Wirtschafts- und Handelsbeziehungen) und in der direkten Nachbarschaft mit knallhartem Einsatz des Militärs.
Unter anderem Deutschland hat sich stark in die Abhängigkeit von China hineinmanövriert. Wurde in der Corona-Pandemie offen erkennbar. Das muss zurückgedreht werden, und erste Schritte dazu sind ja schon unternommen oder zumindest angedacht worden.
EU und USA sind weiterhin daran interessiert, Handel mit China zu treiben und auch friedliche Beziehungen zu pflegen. Es muss aber zunehmend deutlich gemacht werden, dass dies nur zu fairen und verlässlichen Bedingungen möglich ist. Ein interessanter Artikel dazu:
"Es gibt wichtigeres als gute Geschäfte mit China"
https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 49364.html
Hinzu kommt der militärische bzw. machtpolitische Aspekt: China beansprucht in seiner Nachbarschaft die absolute Vorherrschaft und droht offen, diesen Anspruch militärisch durchzusetzen. Dabei missachtet China internationale Normen und "bereichert" sich an Territorien von Nachbarstaaten. Damit hat Xi Jinping sein Land fast schon völlig isoliert. Auch hier muss eine Gegenposition aufgebaut werden. Es muss auf ein "antichinesisches" Bündnis der Nachbarstaaten hingearbeitet werden. Die westlich geprägte Staatengemeinschaft sollte zudem Schritte unternehmen, um Taiwan als eigenständigen Staat anzuerkennen. Und die Europäer müssen die USA hier in unserer Region entlasten, damit Amerika in die Lage versetzt wird, den Fokus seiner Außenpolitik auf Ostasien zu richten.
Es müssen jetzt Grenzen aufgezeigt werden, damit Xi Jinping seinen ungehemmten Konfrontationskurs nicht fortsetzt.