Wieso wird China so überbewertet?

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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Provokateur »

SsanYong ist aber Südkoreanisch.

Cherry wäre ein Kandidat. Ich denke, die Chinesen haben aus dem "Landwind"-Debakel gelernt.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von zollagent »

Emin » So 7. Jun 2015, 12:32 hat geschrieben:... Wir schreiben das Jahr 2015, Seewege sind nicht mehr sonderlich wichtig...
Dem muß ich widersprechen. Auch aktuell werden 4 von 5 to. im Welthandel per Schiff transportiert.
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unity in diversity
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent » So 7. Jun 2015, 13:21 hat geschrieben: Das wiederum hatte nichts mit Billigprodukten zu tun, im Gegenteil.
Maschinenbau können die Chinesen derweil selber.
Damit ist die Hardcore-Fähigkeit Deutschlands zumindest angekratzt.
Was kann Deutschland noch?
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity » So 7. Jun 2015, 13:27 hat geschrieben: Maschinenbau können die Chinesen derweil selber.
Damit ist die Hardcore-Fähigkeit Deutschlands zumindest angekratzt.
Was kann Deutschland noch?
Auch Italiener haben Maschinenbau. Trotzdem ist der Boom Deutscher Maschinenanlagen ungebrochen. Was macht Deutschland richtig?
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von zollagent »

Provokateur » So 7. Jun 2015, 13:23 hat geschrieben:SsanYong ist aber Südkoreanisch.

Cherry wäre ein Kandidat. Ich denke, die Chinesen haben aus dem "Landwind"-Debakel gelernt.
Bei ins in der Kreisstadt ist ein solcher Händler und er wirbt mit Autos aus China.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent » So 7. Jun 2015, 13:29 hat geschrieben: Auch Italiener haben Maschinenbau. Trotzdem ist der Boom Deutscher Maschinenanlagen ungebrochen. Was macht Deutschland richtig?
Bist Du der Meinung, daß das Patentrecht überholt ist?
Ein Besitzstandsdenken aus längst vergangenen Zeiten?
Wer der Welt etwas Bemerkenswertes mitzuteilen hat, sollte das ohne Gewinnabsichten tun.
Spricht was dagegen?
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Provokateur »

Es kann natürlich sein, dass die in China bauen. Der Hersteller aber sitzt in Korea.
http://de.wikipedia.org/wiki/SsangYong_Motor_Company
SsangYong Motor (koreanisch: ssangyong – Zwillingsdrache) ist der viertgrößte südkoreanische Automobilhersteller. Seit 2011 befindet er sich mehrheitlich im Besitz der indischen Mahindra & Mahindra Limited.
Okay, ganz eigentlich sind es Inder....
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity » So 7. Jun 2015, 13:36 hat geschrieben: Bist Du der Meinung, daß das Patentrecht überholt ist?
Ein Besitzstandsdenken aus längst vergangenen Zeiten?
Wer der Welt etwas Bemerkenswertes mitzuteilen hat, sollte das ohne Gewinnabsichten tun.
Spricht was dagegen?
Ich habe gefragt, was Deutschland da trotz vorhandener Konkurrenz richtig macht und nichts über das Patentrecht ausgesagt. Bitte, wenn du schon antwortest, dann zu dem, was ich schrieb, nicht zu dem, was du dir einbildest, antworten.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von zollagent »

Provokateur » So 7. Jun 2015, 13:40 hat geschrieben:Es kann natürlich sein, dass die in China bauen. Der Hersteller aber sitzt in Korea.
http://de.wikipedia.org/wiki/SsangYong_Motor_Company



Okay, ganz eigentlich sind es Inder....
Ich hätte gründlicher recherchieren sollen. Sorry. :(
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent » So 7. Jun 2015, 13:41 hat geschrieben: Ich habe gefragt, was Deutschland da trotz vorhandener Konkurrenz richtig macht und nichts über das Patentrecht ausgesagt. Bitte, wenn du schon antwortest, dann zu dem, was ich schrieb, nicht zu dem, was du dir einbildest, antworten.
Der Niedergang zeigt sich darin, daß die Deutschen für alles mehrere Versuche brauchen, wo einer genügen müßte.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Nomen Nescio »

Bürgertum » So 7. Jun 2015, 11:48 hat geschrieben:Wird ein Land zur Weltmacht wenn es massenhaft Billigprodukte prozudiert? Ist das ein Zeichen für geistige Qualität?
du kannst es nicht wissen, denn das ist von vor deiner zeit und außerhalb deiner interesse.
mein großvater ging 1906 nach niederländisch ost-indien (heute indonesien) und lebte dort bis 1932. da wurde also auch meine mutter geboren. beide erzählten mir über die billigware der japaner.
ein fahrrad z.b. von einer renommierten marke kostete damals 25 NOI-gulden. eine japanisches fahrrad »tjap kudah« (marke pferd) kostete nur 10 NOI-gulden. das resultat war, daß die fabrik der guten, soliden marke fast nichts mehr verkaufen konnte.
ich erinnere mich noch sehr gut daß die japanischen autos kamen. die ersten jahren waren es wagen mit viel extras. sie rosteten dagegen unter deinem po. dennoch wurden sie in europa gut verkauft, denn »sehr billig«. das änderte sich im laufe der zeit. toyota wurde beinahe nr 1 hersteller der welt.
von schiffsbau kann man dasselbe sagen. nur wurden die japaner wieder abgelöst durch koreaner und chinesen. bloß spezialisierte nischen gibt es noch für westlichen länder.


stell mal vor, daß es plötzlich krieg gäbe zwischen china und die westlichen länder. denkst du, daß man hier die industrielle kapazität so aufgebaut hat. oder auf dem gebiet der bestandteile von computern.
dies gilt für viel sachen
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Mithrandir »

Bürgertum » So 7. Jun 2015, 12:20 hat geschrieben:Hallo,

wieso wird China ständig als die nächste Weltsupermacht angesehen?
Es wird nicht unbedingt als »nächste Weltsupermacht« gesehen, sondern realistischerweise Großmacht. Der Abstand zu den USA ist beträchtlich, jedoch verfügt China noch über großes Potential und eine Führung die in den letzten 20 Jahren außerordentlich erfolgreich war, dieses Potential zu entwickeln.
Bürgertum » So 7. Jun 2015, 12:20 hat geschrieben:Fast alle Produkte der Chinesen gehen nach Europa und den USA. Die Chinesen sind extrem abhänig von den USA, Europa und Japan. Wer soll sonst deren Billigprodukte kaufen? Dort ist die größte Kaufkraft. Die sind unglaublich abhänig von us, d.h. die müssen gehorchen und nicht wir
Die Abhängigkeit ist wechselseitig. USA, Europa und Japan könnten auch nicht einfach so chinesische Produkte substituieren, da fehlt es an Rohstoffen, Produktionsanlagen, Arbeiterschaft usw.. Die Exportstärke zeigt vor allem, dass China als Produktionsstandort sehr konkurrenzfähig ist, solange das so bleibt, werden chinesische Produkte ihre Abnehmer finden, das sind die Gesetze des Marktes.
Tatsächlich ist der chinesischen Führung die Abhängigkeit von einzelnen Exportmärkten und möglichen Nachfrageschwankungen als Risiko äußerst bewusst. Deswegen wird mittels Fünfjahresplänen das Wirtschaftsmodell umgebaut, weg von der Exportabhängigkeit hin zu einer Stärkung der Binnennachfrage. Zusätzlich wird versucht, weitere Absatzmärkte zu erschließen.

Chinas Wirtschaft hat einen riesigen Vorteil: Massenhafte gut ausgebildete Arbeitskräfte, die bereit sind, hart und viel zu arbeiten, um für sich und ihre Familien einen gewissen Wohlstand zu erreichen. Auch das Bewusstsein für Bildung und die Bereitschaft, dafür zu bezahlen und sich anzustrengen sind sehr hoch.
Bürgertum » So 7. Jun 2015, 12:20 hat geschrieben: 200 Millionen der Chinesen leben in extremer Armut. Das sind afrikanische Verhältnisse. Lasst euch nicht von den paar neureichen Millionären täuschen. Dort ist extreme Armut stark verbreitet.
China ist groß und dort leben sehr sehr viele Menschen. 200 Millionen in Armut bedeutet auch über eine Milliarde nicht Armut. Die Zahl der "paar Millionäre" beträgt 2,4 Millionen, allein in Shanghai an die 200.000.
China hatte in den letzten 20 Jahren enorme Erfolge bei der Bekämpfung der Armut, die beispiellos in der Geschichte sind.
Gerade die weniger entwickelten Gebiete weiter weg von der Küste, wo die größte Armut herrscht erfahren dank Infrastruktur-Entwicklung derzeit gößere Wachstumsraten. Slums wie in anderen Ländern gibt es nicht, weil Gesetze für eine gewisse Absicherung sorgen.
Das alles zeigt, dass die chinesische Entwicklungspolitik sehr erfolgreich und effektiv war.


Die Voraussetzungen als Wirtschaftsmacht sind nach wie vor sehr gut. Bzgl. geopolitischer Lage und vor allem Einfluss erscheint China tatsächlich weniger mächtig. Das ist zum Teil auch so gewollt, denn der Aufstieg des deutschen Kaiserreichs ist der chinesischen Politik ein bekanntes Beispiel – und auch wie das aufstrebende Kaiserreich dann zurechtgestutzt wurde. Die Möglichkeit, basierend auf dem wirtschaftlichen Aufstieg auch die militärische und politische Macht auszubauen, sind jedenfalls vorhanden.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity » So 7. Jun 2015, 14:34 hat geschrieben: Der Niedergang zeigt sich darin, daß die Deutschen für alles mehrere Versuche brauchen, wo einer genügen müßte.
Stuttgart 21, Elbphilharmonie, BER und deutsche Staatsoper.
Alles hausgemachte, ostzonale Mittelmaßwirtschaft.
Wann wird die Verostung des Westens gestoppt?
Auch, wenn das, was du hier schreibst, durchaus interessant ist, ist auch das keine wirkliche Antwort auf das, was ich schrieb. Das können wir in einem eigenen Strang durchaus diskutieren. Nur hier hat es keine Aussagekraft.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent » So 7. Jun 2015, 15:36 hat geschrieben: Auch, wenn das, was du hier schreibst, durchaus interessant ist, ist auch das keine wirkliche Antwort auf das, was ich schrieb. Das können wir in einem eigenen Strang durchaus diskutieren. Nur hier hat es keine Aussagekraft.
Einverstanden.
Mach einen neuen Faden im Wirtschaftsforum auf.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Boracay »

Bürgertum » So 7. Jun 2015, 11:20 hat geschrieben: WIRTSCHAFT
Fast alle Produkte der Chinesen gehen nach Europa und den USA. Die Chinesen sind extrem abhänig von den USA, Europa und Japan. Wer soll sonst deren Billigprodukte kaufen? Dort ist die größte Kaufkraft. Die sind unglaublich abhänig von us, d.h. die müssen gehorchen und nicht wir
Der Binnenmarkt in China wächst mit rasantem Tempo. Erst dieses Jahr wurden die Mindestlöhne erneut um 12% angehoben (und das quasi jedes Jahr, schon seit 15 Jahren).
SEESTÄRKE
Wer die Weltmeere beherrscht, der ist Weltmacht. Das war bei den Spanier, Portugiesen und Briten auch nicht anders. Die Amerikaner haben 19 Flugzeugträger. Die Chinesen nur einen und vorallem nicht die Fachkompenz. Die Amerikaner haben die größte Seeflotte der Welt. Lasst euch nicht von diesen angeblichen Erfolge täuschen. Das ist ein 3. Weltland und es wieder lange so bleiben.
Korrekterweise muss man sagen dass China in der Tat militärisch ein Zwerg ist und über keine Armee verfügt die auch nur 5min gegen die US Armee bestehen könnte. Der Abstand beträgt bestimmt 50-100 Jahre.
GEOGRAPHIE
Die Amerikaner haben Zugang zu zwei Weltmeeren (Pazifik und Atlantik). Sie haben überall Allianzen und Partnerschaften (NATO, Japan etc..). Was haben Chinesen? Nichts. Die Chinesen haben nur Zugang zum Pazifik, davor befindet sich jedoch potentielle Konkurrenzen wie Japan etc.. Die sind umzingelt.
Na und?
ARMUT
200 Millionen der Chinesen leben in extremer Armut. Das sind afrikanische Verhältnisse. Lasst euch nicht von den paar neureichen Millionären täuschen. Dort ist extreme Armut stark verbreitet. Deshalb hat die chinesische Führung solche Angst, dass der Wirtschaftsabschwung abebnet. Das könnte nämlich zu Protesten dieser Gruppe führen.
Ich lebe in China und das sind nicht nur ein paar Neureiche Millionäre. Es hat sich eine Mittelschicht von 500 Millionen Menschen gebildet, die über europäisches Einkommen verfügt. Von existenzieller Not kann schon lange keine rede mehr sein. Selbst einfachste Hilfsarbeiter auf dem Bau bekommen bereits 3.000 RMB Monatslohn.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Progressiver »

China wird nicht überbewertet.

Ein Großteil der sogenannten "Seltenen Erden" liegt auf chinesischem Territorium. Ansonsten gibt es so etwas nur in irgendwelchen Bürgerkriegsgebieten Zentralafrikas.

China baut zudem seine industriellen Kapazitäten immer mehr auf. Aus Umweltschutzgründen mag das für die chinesische Bevölkerung nicht so das Wahre sein. Aber wer seine Industrie zu zivilen Zwecken aufbauen kann, der wird es auch rasch schaffen, sie auf Kriegswirtschaft umzustellen. Zudem denken die Chinesen langfristig. Wenn sie Interessen im Südchinesischen Meer mit Landaufschüttungen bei irgendwelchen Atollen friedlich durchsetzen können, wird ihnen das recht sein. Ihnen geht es dabei um die Beherrschung von Ressourcen, die in der Tiefsee liegen sowie um die Kontrolle der Handelswege. Innenpolitisch müssen sie dabei aber aufpassen, dass ihnen die Bevölkerung nicht zu aufrührerisch wird. Und es ist im chinesischen Interesse, dass sie wissenschaftlich die führende Nation der Welt werden.

Wenn man dies mit den USA vergleicht, sieht das so aus: Dort werden industrielle Kapazitäten eher abgebaut, weil man meint, dass an der Wall Street mehr Geld zu machen ist. Die Amerikaner denken kurzfristig und sind nur an den aktuellen Aktienkursen interessiert, anstatt langfristig zu investieren. Die Innenpolitik wird dabei völlig vergessen. Wichtig ist ihnen, dass die Superreichen immer noch reicher werden. Der Rest der Bevölkerung wird in Armut gestürzt, mit Foxnews dumm gehalten und mit Junk Food gemästet, bis sie vor lauter Verfettung nicht mehr laufen können.
Zudem halten sich die Amerikaner für den Weltpolizisten und führen einen Krieg nach dem anderen, obwohl der Staat jetzt schon hoffnungslos überschuldet ist.

Ich würde sagen, auch ohne Krieg zwischen den USA und China wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis letzteres zum Welthegemon wird, da die USA sich selbst systematisch kaputt machen und sich in irgendwelchen außenpolitischen Abenteuern zu Tode siegen. Und auch das Kaputtsparen, das Merkel-Europa betreibt, wird uns irgendwann mal auf die Füße fallen. Wenn dagegen das Säbelrasseln in Ostasien wirklich mal zu einem Krieg ausartet, dann werden die Amerikaner es nicht so leicht haben wie im Zweiten Weltkrieg, als es gegen die Faschisten und Japan ging.

Von daher verstehe ich auch im Übrigen nicht, was die Kriegshetze der USA wegen der Ukraine oder auch dem Iran soll. Fakt ist: Sie können im Moment nicht einmal die Kraft aufbringen, den IS zu schwächen. Und gegen den ist China ein Riese.

Man kann also ruhig sagen, dass das 21. Jahrhundert vorwiegend ein chinesisches sein wird, während die USA sich im Niedergang befinden. Und wenn die Amerikaner diese Tatsache nicht akzeptieren wollen und sich in einen Krieg mit China stürzen wollen, dann frage ich mich, wie sie den gewinnen wollen.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Bürgertum

Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Bürgertum »

Die Russen bombardieren die Ukrainer und er nennt die USA Kriegshetzer.

Einfach unglaublich.

Die USA im Niedergang? Wie stellst du es fest?
Zuletzt geändert von Bürgertum am So 7. Jun 2015, 20:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Teeernte »

Progressiver » So 7. Jun 2015, 18:15 hat geschrieben:China wird nicht überbewertet.

Ein Großteil der sogenannten "Seltenen Erden" liegt auf chinesischem Territorium.
....die Chinesen bauen die "Seltenen Erden" BILLIGST ab....

Seltene Erden wurden auch in der DDR gefördert...

Bergbau ist aber in der Bundesrepublik TEUER..... Deshalb sind die Schächte nun zu.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Demolit

Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Demolit »

Teeernte » So 7. Jun 2015, 19:36 hat geschrieben:
....die Chinesen bauen die "Seltenen Erden" BILLIGST ab....

Seltene Erden wurden auch in der DDR gefördert...

Bergbau ist aber in der Bundesrepublik TEUER..... Deshalb sind die Schächte nun zu.
Nöööö, geht wieder auf...im Erzgebirge und hier auch;

http://www.dw.de/seltene-erden-aus-sachsen/a-16756914
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von zollagent »

Progressiver » So 7. Jun 2015, 17:15 hat geschrieben:China wird nicht überbewertet.

Ein Großteil der sogenannten "Seltenen Erden" liegt auf chinesischem Territorium. Ansonsten gibt es so etwas nur in irgendwelchen Bürgerkriegsgebieten Zentralafrikas.

China baut zudem seine industriellen Kapazitäten immer mehr auf. Aus Umweltschutzgründen mag das für die chinesische Bevölkerung nicht so das Wahre sein. Aber wer seine Industrie zu zivilen Zwecken aufbauen kann, der wird es auch rasch schaffen, sie auf Kriegswirtschaft umzustellen. Zudem denken die Chinesen langfristig. Wenn sie Interessen im Südchinesischen Meer mit Landaufschüttungen bei irgendwelchen Atollen friedlich durchsetzen können, wird ihnen das recht sein. Ihnen geht es dabei um die Beherrschung von Ressourcen, die in der Tiefsee liegen sowie um die Kontrolle der Handelswege. Innenpolitisch müssen sie dabei aber aufpassen, dass ihnen die Bevölkerung nicht zu aufrührerisch wird. Und es ist im chinesischen Interesse, dass sie wissenschaftlich die führende Nation der Welt werden.

Wenn man dies mit den USA vergleicht, sieht das so aus: Dort werden industrielle Kapazitäten eher abgebaut, weil man meint, dass an der Wall Street mehr Geld zu machen ist. Die Amerikaner denken kurzfristig und sind nur an den aktuellen Aktienkursen interessiert, anstatt langfristig zu investieren. Die Innenpolitik wird dabei völlig vergessen. Wichtig ist ihnen, dass die Superreichen immer noch reicher werden. Der Rest der Bevölkerung wird in Armut gestürzt, mit Foxnews dumm gehalten und mit Junk Food gemästet, bis sie vor lauter Verfettung nicht mehr laufen können.
Zudem halten sich die Amerikaner für den Weltpolizisten und führen einen Krieg nach dem anderen, obwohl der Staat jetzt schon hoffnungslos überschuldet ist.

Ich würde sagen, auch ohne Krieg zwischen den USA und China wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis letzteres zum Welthegemon wird, da die USA sich selbst systematisch kaputt machen und sich in irgendwelchen außenpolitischen Abenteuern zu Tode siegen. Und auch das Kaputtsparen, das Merkel-Europa betreibt, wird uns irgendwann mal auf die Füße fallen. Wenn dagegen das Säbelrasseln in Ostasien wirklich mal zu einem Krieg ausartet, dann werden die Amerikaner es nicht so leicht haben wie im Zweiten Weltkrieg, als es gegen die Faschisten und Japan ging.

Von daher verstehe ich auch im Übrigen nicht, was die Kriegshetze der USA wegen der Ukraine oder auch dem Iran soll. Fakt ist: Sie können im Moment nicht einmal die Kraft aufbringen, den IS zu schwächen. Und gegen den ist China ein Riese.

Man kann also ruhig sagen, dass das 21. Jahrhundert vorwiegend ein chinesisches sein wird, während die USA sich im Niedergang befinden. Und wenn die Amerikaner diese Tatsache nicht akzeptieren wollen und sich in einen Krieg mit China stürzen wollen, dann frage ich mich, wie sie den gewinnen wollen.
Du scheinst dir sehr zu wünschen, daß die USA "mal endlich untergehen" und dazu wäre jeder Gegner, den du instrumentalisieren könntest, recht. Nur besteht sie nicht, diese Frontstellung der Chinesen gegen die USA. Du wirst deine Hoffnungen wohl noch eine Weile bewahren müssen.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von schokoschendrezki »

Bürgertum » So 7. Jun 2015, 12:20 hat geschrieben: GESCHICHTE
Schaut euch die chinesische Geschichte an. Dort wurde ständig nur Fehler gemacht. Zuerst waren sie unwillig sich zu reformieren, dass sie dachten sie wären die Herrscher der Welt. Bis die Briten sie in die Realität bombten. Danach hat dieses Volk den Kommunismsu eingeführt und noch schlimmer 100 Jahre damit gelebt. Der ist immer noch sehr präsent in China. Das zeigt wie dieses Volk denkt und handelt. Sehr irrational und unvernüftig. Keine guten Vorzeichen eine Welt macht zu sein.
Welchen "Bombenkrieg" meinst Du denn damit? Die Briten haben im 19. Jahrhundert die bekannten zwei "Opiumkriege" gegen China geführt, um ihre eigene negative Handelsbilanz (wegen des Teeimports) auszugleichen, in dem sie die Chinesen zwangen, Opium einzuführen. Keine besonders ehrenwerte Vorgehensweise übrigens.

Die jüngere Geschichte Chinas ist das stärkste Argument, von einem fast unbegrenztem Wachstumspotenzial auszugehen. Noch um 1960 gab es in China die wahrscheinlich verheerendste Hungerkatastrophe der Menschheitsgeschichte. Und noch 1981, fünf Jahre nach Maos Tod war China ein sehr großes sehr armes Land. Jetzt braucht man die rasante Entwicklung seit Anfang der neunziger nur weiter extrapolieren und hochrechnen ... Und dass die Milleniumsziele 2015 wenigstens in Teilen einigermaßen erreicht wurden, ist zu ganz wesentlichen Teilen dem schon bisherigen Aufstieg Chinas zu verdanken.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Akuma »

China wird nur im Westen in Angst gesehen. China ist schwach und war es immer in seine geschichte. Es hat keine technology. Es hat keine Kultur die die welt begeistert. Es ist ein geschlossenes system und kann nie weltmacht werden da es isoliert ist. Kein Land der welt will china sein. Niemand muss vor China Angst haben.

Macht hat man wenn man es nicht zeigt.

Der Westen hat die Macht ganzer Länder auszulöschen. Die Technology um ganze Ethnien zu vernichten. Jemand sagt der Kampf ISIS geht nicht. Soll er auch nicht. ISIS erfüllt seinen Zweck. Würde der Westen ISIS zerstören wollen hat er die Möglichkeit das in 10 Minuten zu tun.
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von jack000 »

Provokateur » So 7. Jun 2015, 12:42 hat geschrieben:Die kaufen das Know-How und transferieren das, um dann mit günstigen Produkten den Markt zu fluten,
Altes Know How ... und vor allem kaufen die das nicht unbedingt immer ...
siehe Solarzellen.
Die wurden subventioniert auf dem Markt gebracht. Die Hersteller machen Verluste dadurch, aber durch ein anderes Insolvenzrecht können die lange auf Pump weitermachen.
Oder Autos. Es gibt Chinesische Hersteller, die bald mit technich ausgefeilten Autos, die konkurrenzlos günstig sind, auf den europäischen Markt wollen. Nix mehr mit Kuchenblech-Landwind.
Davon lese ich schon seit 15 Jahren :x

=> Generell ist es aber richtig, dass in China der Wohlstand extrem zugenommen hat und bestätigt meine These das es geht wenn man nur will!
Es dauert 10 Jahre um alle Missstände zu beseitigen und 20 Jahre um auf "West-Niveau" zu gelangen (Siehe Südkorea, bauen sehr gute Autos und Maschinen auf konkurrenzfähigem Niveau). Allerdings ist dass dann auf Augenhöhe und nicht "Der eine macht den anderen fertig".
=> In Deutschland kauft man koreanische Autos, in Korea kauft man deutsche Autos ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von jack000 »

unity in diversity » So 7. Jun 2015, 15:34 hat geschrieben: Der Niedergang zeigt sich darin, daß die Deutschen für alles mehrere Versuche brauchen, wo einer genügen müßte.
Stuttgart 21, Elbphilharmonie, BER und deutsche Staatsoper.
Das sehe ich ganz genau so mit Besorgnis, allerdings ist das in China nicht unbedingt besser. Dort wird erstmal gebaut, egal wie .. und dann sieht man was daraus geworden ist.
Z.B.
- Größte ShoppingMall der Welt => Pleite und leer
- Riesige Wohnviertel => Keiner wohnt dort
- Bahn Ausbau => Züge fahren aber es funktioniert nicht so wie es sollte
- Extreme Umweltverschmutzung
- Korrupte Eliten
- Schattenbanken
- etc... etc...
=> Man sollte sich nicht von Fassaden beeindrucken lassen, sondern schauen was dahinter steht .. das habe ich schon beim Boom von Dubai gesagt bevor die Wahrheit ans Licht kam
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Demolit

Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Demolit »

jack000 » Mo 8. Jun 2015, 19:10 hat geschrieben: Altes Know How ... und vor allem kaufen die das nicht unbedingt immer ...


Die wurden subventioniert auf dem Markt gebracht. Die Hersteller machen Verluste dadurch, aber durch ein anderes Insolvenzrecht können die lange auf Pump weitermachen.


Davon lese ich schon seit 15 Jahren :x

=> Generell ist es aber richtig, dass in China der Wohlstand extrem zugenommen hat und bestätigt meine These das es geht wenn man nur will!
Es dauert 10 Jahre um alle Missstände zu beseitigen und 20 Jahre um auf "West-Niveau" zu gelangen (Siehe Südkorea, bauen sehr gute Autos und Maschinen auf konkurrenzfähigem Niveau). Allerdings ist dass dann auf Augenhöhe und nicht "Der eine macht den anderen fertig".
=> In Deutschland kauft man koreanische Autos, in Korea kauft man deutsche Autos ...
Das wäre alle kein Problem, wenn man sich in den Ländern an Spielregeln halten würde. Der Chinesische Partner kann in D alle Rechte eines deutschen Unternehmens erlangen, Grundbesitz erwerben, an öffentlichen Ausschreibungen ohne Vorgaben teilnehmen, jeden Mitarbeiter einstellen , den er will.......versuche das mal in China, Südkorea anzubringen....die lachen dich aus. Die hacken dir noch dein System, wenn du denen von der falschen Stelle aus eine mail schickst...

echt ;)
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von frems »

Leider ist mir die genaue Methodik nicht bekannt und solche "Jahres"-Vergleiche sind irgendwie ziemlich kurios, aber nun denn. China brachte kürzlich eine Studie heraus, wonach die Wirtschaft (insb. ihre Strukturen) noch weiter hinter westlichen Staaten zurückhinkt.
Die Forscher haben ihrem weltweiten Vergleich unterschiedlicher Volkswirtschaften Daten aus dem Jahr 2010 zugrunde gelegt. Sie haben dabei den Entwicklungsstand der Industrie anhand von drei Messgrößen bestimmt: nach der Arbeitsproduktivität, nach dem Wachstumstempo in der Wertschöpfung und nach dem Anteil der industriellen Arbeitskräfte an der Gesamtbevölkerung.

Gemessen an diesen Größen liege China 100 Jahre hinter dem Stand von England und Deutschland und 60 Jahre hinter Japan zurück, verkündete Forschungsleiter He Chuanqi. Das Ein- und Aufholen hochentwickelter Industriestaaten werde demnach eine langwierige Angelegenheit.

Der Vergleich sorgte erwartungsgemäß für große Kritik in Peking. Beim Vergleich anderer Daten befinde sich das Land im Mittelfeld, antworteten die Forscher auf diese Vorhaltungen. Doch Kennziffern wie der Anstieg der Arbeitsproduktivität, bei der China nur auf ein Neuntel der USA kam, oder das Wachstum der Wertschöpfung entscheiden nun einmal über den Erfolg des Pekinger Kursschwenks hin zu einem qualitativen, innovativen und ökologisch nachhaltigen Wachstum.
http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... nsinn.html
Zuletzt geändert von frems am Do 11. Jun 2015, 14:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Tom Bombadil
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Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Tom Bombadil »

Chinas Börse geht auf Talfahrt. Was ist da los? Wirtschaftskrise im Wirtschaftswunderland?
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Akuma

Re: Wieso wird China so überbewertet?

Beitrag von Akuma »

Der Trend ist in China schon seit einiger Zeit. Die Regime versucht das zu verstecken denn sie wird immer schwächer. Und nur durch starke economy kann sie leben.
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