Lichtverschmutzung - Behinderung der astronomischen Forschung

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Cat with a whip
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Lichtverschmutzung - Behinderung der astronomischen Forschung

Beitrag von Cat with a whip »

Mittlerweile gibt es keinen einzigen Ort auf der Erde mehr, von dem aus unsere Beobachtung des Weltalls nicht mehr von künstlichen Lichtquellen beeinträchtigt ist.
Waren es zunächst nur die schnell ausbreitenden nöchtliche Lichtteppiche der urbanen Gebiete, die die Observatorien für lichtschwache Objekte nahezu blind machten, wird nun die schnell anwachsende Zahl der künstlichen Satelliten auch für die auf entlegenen Berggipfeln gebauten Obervatorien zum Problem. Um 10% hat der Weltraumschrott schon den Himmel aufgehellt.
Geplante riesige Satellitenfoormationen, nicht nur die von Elon Musk werden der Forschung noch erheblich mehr schaden. Und diese dann nicht mehr nutzbaren Forschungsgeräte waren sicher nicht ganz billig...

Schwärme aus Tausenden Satelliten könnten Teleskope unbrauchbar machen

Zum Problem wird das etwa für Astronomen. Um irdischen Strahlungsquellen zu entgehen, werden Teleskope meist an Orten fernab großer Städte und Handelsrouten gebaut, etwa in der chilenischen Atacama-Wüste. Allerdings können die Wissenschaftler auch an diesen unberührten Flecken der Lichtverschmutzung aus dem All nicht entgehen. Ein bekanntes Problem ist, dass bei Langzeitbelichtungen von Objekten im All häufig Schlieren auf den Bildern auftauchen - dies sind Leuchtspuren vorbeiziehender Satelliten im Vordergrund.

Die Forscher um Kocifaj interessierten sich jedoch nicht für einzelne solcher Satelliten. Sie errechneten erstmals, wie groß der Gesamteffekt dieser künstlichen Objekte im All auf die nächtliche Helligkeit ist. Dieses diffuse Leuchten durch die Satelliten bezeichnen die Wissenschaftler auch als "Skyglow"-Effekt, der sich ähnlich wie die Milchstraße etwas heller vom Nachthimmel abhebt. Gemessen wird die Lichtstärke in der Einheit Candela, ein ungetrübter Nachthimmel hat aufgrund natürlicher Strahlungsquellen etwa ein Level von 200 Mikro-Candela. Laut den Forschern erhellen die Flotte aus Satelliten und die Trümmerwolke aus Weltraumschrott zusammen den Nachthimmel um bis zu 20 Mikro-Candela pro Quadratmeter, eine Steigerung um etwa zehn Prozent. Dieser Wert wurde 1979 von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) als Grenze bestimmt, die bei astronomischen Beobachtungen nicht überschritten werden sollte. Die neue Studie wirft also die Frage auf, ob dies noch irgendwo auf der Welt einzuhalten ist.

Die Situation dürfte sich mit dem Aufkommen sogenannter Mega-Konstellationen von Satelliten weiter verschärfen. Unternehmen wie Space-X haben angekündigt, Zehntausende Satelliten in die Erdumlaufbahn zu befördern, um schlecht angebundene Regionen ans Internet anzuschließen. 240 Mini-Satelliten hat die Firma allein im März ins All gebracht. Ein Bericht der IAU an die Vereinten Nationen warnt, dass die Mega-Konstellationen bis zu 40 Prozent der Aufnahmen einiger Teleskope unbrauchbar machen könnten.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/sate ... -1.5251441
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Tom Bombadil
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Re: Lichtverschmutzung - Behinderung der astronomischen Forschung

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, das ist ein echtes Problem, auch für Hobbyastronomen. Eine Lösung wird es aber wohl nicht geben, die Profis werden sich dann wohl immer mehr auf Satellitenteleskope verlagern.
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Teeernte
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Re: Lichtverschmutzung - Behinderung der astronomischen Forschung

Beitrag von Teeernte »

das ist alt...

Die Satelliten baut man bereits in nicht reflektierenden Kunstoff ein......

Die noch in "Weiß" gebauten - werden nach und nach aussterben.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Nightrain
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Re: Lichtverschmutzung - Behinderung der astronomischen Forschung

Beitrag von Nightrain »

Teeernte hat geschrieben:(02 Apr 2021, 14:51)

das ist alt...

Die Satelliten baut man bereits in nicht reflektierenden Kunstoff ein......

Die noch in "Weiß" gebauten - werden nach und nach aussterben.

Die 12.000 Starlink Satelliten, die Musk startet haben eher Probleme mit den riesigen Solarpanelen und den flächigen, silbern glänzenden Antennen...
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