Milchstraße voller erdähnlicher Planeten

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Papaloooo
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Re: Milchstraße voller erdähnlicher Planeten

Beitrag von Papaloooo »

odiug hat geschrieben:(04 Oct 2020, 10:57)

Ja eh ... die Vorstellung, wir wären die einzigen ist angesichts der Weite des Universums eher unwahrscheinlich.
Ich hoffe nur, dass wenn da drausen noch was ist, dass wir zuerst die erreichen, bevor sie uns.
Sonst ergeht es uns wie den amerikanischen Hochkulturen mit der Ankunft von Columbus :eek:
Oder um im SIFI Genre zu verbleiben, ob uns eher die Vulkanier oder doch eher die Kingonen zuerst "besuchen", ist ein Ding, dass ich ungern dem Zufall überlasse :(
Das ist eher noch optimistisch gedacht!
Schließlich gab es zwischen den indigenen Völkern und den Europäern keine biologische Inkompatibilität.
Was, wenn die neuen Invasoren zum Beispiel anaerobe Organismen sind?
Dann würden sie zunächst mal Terraformung betreiben müssen, um Sauerstoff produzierende Organismen auszumerzen.
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Papaloooo
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Re: Milchstraße voller erdähnlicher Planeten

Beitrag von Papaloooo »

Vergleichsweise hat unsere Erde recht enge Stellgrößen für deren Habilität.
Sie Sonne wurde in den letzten Jahrmilliarden heißer.
Vor 4 Milliarden Jahren hatte sie nur die 0,8-fache Leuchtkraft von heute.
In 1 Milliarde Jahre wird die Sonne die 1,1-fache Leuchtkraft haben.
In 2 Milliarden Jahren schon die 1,2-fache.
Aber selbst die 1,1-fache Leuchtkraft wird durch die Wechselwirkungen schon die Ozeane auf Siedetemperatur bringen.
In der sturtischen und der marinoischen Eiszeit war die Erde komplett vereist.
Die hohe Albedo hätte die Erde fast dauerhaft ziemlich unbewohnbar gemacht, hätte nicht Vulkanasche den Schnee dunkler gemacht.

Vergleichsweise höher sind sie habitable Stellgrößen auf Supererden, welche etwas schwerer als unser Planet sind,
und zugleich M-Sterne (also keine M-Riesen) umkreisen, die etwas leichter als unsere Sonne sind.

M-Sterne sind wesentlich langlebiger als unsere Sonne.
Zugleich haben sie nicht die Flairs von roten Zwergen.
Deren Atmosphäre ist etwas dichter,
die atmosphärische Wärme- und Wasserkreislaufpumpe (sofern der Planet ausreichend Wasser hat) damit auch etwas besser.
Im Gegensatz zur Erde gäbe es dort weniger unbewohnbare Zonen
und dieses hat wesentlich mehr Zeit, sich zu entfalten.
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Tom Bombadil
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Re: Milchstraße voller erdähnlicher Planeten

Beitrag von Tom Bombadil »

Papaloooo hat geschrieben:(30 Jan 2021, 06:50)

M-Sterne sind wesentlich langlebiger als unsere Sonne.
Gibt es denn "normale" M-Sterne?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Papaloooo
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Re: Milchstraße voller erdähnlicher Planeten

Beitrag von Papaloooo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Jan 2021, 09:17)

Gibt es denn "normale" M-Sterne?
Ohne Bier aus'm Fass gibt's koi Maß.

O B A F G K M

O sind die größten Sonnen
M gehört zu den kleineren.
Wir haben einen G.

Allerdings müsste dann die Sonne für einen superhabitablen Planeten eine Sonne aus der K-Reihe sein Entschuldigung.
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schokoschendrezki
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Re: Milchstraße voller erdähnlicher Planeten

Beitrag von schokoschendrezki »

Papaloooo hat geschrieben:(30 Jan 2021, 06:50)

Vergleichsweise hat unsere Erde recht enge Stellgrößen für deren Habilität.
Sie Sonne wurde in den letzten Jahrmilliarden heißer.
Vor 4 Milliarden Jahren hatte sie nur die 0,8-fache Leuchtkraft von heute.
In 1 Milliarde Jahre wird die Sonne die 1,1-fache Leuchtkraft haben.
In 2 Milliarden Jahren schon die 1,2-fache.
Aber selbst die 1,1-fache Leuchtkraft wird durch die Wechselwirkungen schon die Ozeane auf Siedetemperatur bringen.
In der sturtischen und der marinoischen Eiszeit war die Erde komplett vereist.
Die hohe Albedo hätte die Erde fast dauerhaft ziemlich unbewohnbar gemacht, hätte nicht Vulkanasche den Schnee dunkler gemacht.
Das ist eigentlich nicht verwunderlich. Die lang- und kurzfritstigen Temperaturskalen selbst auch von Sternen in derselben Spektralklasse sind eben viel größer als der Temperaturbereich für die unterschiedlichen Aggregatzustände von Wasser. Aber natürlich sind auch die Zeitskalen zu beachten. Wir als Menschen überschauen im Bereich der Zivilisiertheit und der bewussten Weitergabe von Informationen einen Zeitbereich von einigen tausend Jahren. Was im Vergleich zu den von dir genannten Zeiträumen weniger als ein Wimpernzucken ist.

Das unterschiedliche ALter der Sterne selbst in der uns unmittelbar umgebenden Region der Milchstraße wiederum liegt auch auf einer viel viel größeren Zeitskala als der für uns überschaubare Bereich der menschlichen Zivilisationsentwicklung. Wenn die Milchstraße gleichzeitig " voller erdähnlicher Planeten" ist, heißt das für mich, dass Zivilisationen grundsätzlich nicht auf Expansion hinauslaufen. Andernfalls müssten wir da bereits schon irgendwelche Kontakte gehabt haben. Da ganz abstrakt gesehen hohe Reproduktionsraten mit Mangel verknüpft sind und umgekehrt Entwickeltheit mit niedrigen Reproduktionsraten, ist das auch nicht weiter verwunderlich. Es gibt einfach keinen wirklichen Grund - außer Erkenntnisgewinn - zur Expansion. Wenn eine Zivilisation technisch dazu in der Lage ist, wird sie in der Regel schon so weit geschrumpft sein, dass sie ihren Ressourcenbedarf nicht duch Expansion befriedigen muss. Mal abgesehen davon, dass zumindest in einer erdähnlichen Konstellation eher eine Überenerrgie-Versorgung herrscht.

Es bleibt natürlich die Frage, was aus all diesen sozusagen nach innen gekehrten Zivilisationen geworden ist oder wird.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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