Großbritannien - post Brexit

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Kohlhaas
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Aug 2021, 11:53)

In Großbritannien gibt es 100.000 LKW-Fahrer zu wenig. Es gibt zwei Möglichkeiten den Mangel zu beseitigen. Die Ausbildung von zusätzlichen LKW-Fahrern oder LKW-Fahrer aus dem Ausland. Sollte es in Deutschland viele Arbeitslose LKW-Fahrer geben, wäre das Problem gelöst. Nur gibt es hier ebenfalls viel zu wenig LKW-Fahrer.
Wer weiß. Es gibt hier wie jenseits des Kanals zu wenig LKW-Fahrer. Das heißt aber nicht zwingend, dass es hier keine Menschen gibt, die einen LKW-Führerschein haben, aber in anderen Berufen arbeiten. Wer will schon Fernfahrer werden bei der Bezahlung und derartigen Arbeitsbedingungen? Bessere Bezahlung könnte also durchaus ein wirksamer Anreiz sein.
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Adam Smith
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2021, 13:00)

Wer weiß. Es gibt hier wie jenseits des Kanals zu wenig LKW-Fahrer. Das heißt aber nicht zwingend, dass es hier keine Menschen gibt, die einen LKW-Führerschein haben, aber in anderen Berufen arbeiten. Wer will schon Fernfahrer werden bei der Bezahlung und derartigen Arbeitsbedingungen? Bessere Bezahlung könnte also durchaus ein wirksamer Anreiz sein.
Im Moment verlagert sich der Arbeitsmarkt immer weiter nach Osten.
Die Branche importiert ihre Fahrer vorwiegend aus der Ukraine und Belarus, andere kommen aus Moldawien, Russland oder Kasachstan. Dabei wirkt sich nicht nur der generelle Fahrermangel aus, weiß Cristina Tilling von der Föderation der Europäischen Transportarbeiter (ETF) in Brüssel. „Polnische oder rumänische Fahrer wollen den Job nicht mehr machen, für EU-Büger ist er aufgrund der schlechten Bedingungen einfach nicht attraktiv.“ Sie wollten nicht monatelang fern von zu Hause arbeiten, ohne Sozial- und Krankenversicherung und häufig auch haftbar für Schäden am Fahrzeug.
https://www.eurotransport.de/artikel/me ... 68471.html

Mittelfristig löst sich das Problem aber durch die selbstfahrenden LKWs.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Johnson plant schon den nächsten Ärger:
https://www.n-tv.de/politik/Nordiren-em ... 82944.html
Interessant daran ist, sollte GB deswegen verklagt werden, landen sie vor dem europ. Gerichtshof für Menschenrechte.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Aug 2021, 13:25)

Im Moment verlagert sich der Arbeitsmarkt immer weiter nach Osten.
Auf dem Kontinent, ja. In Großbritannien nicht.

Darauf wollte ich aber nicht hinaus. Ich meinte, dass in GB sicher eine ganze Menge Leute gibt, die einen LKW fahren können, dies wegen der miesen Bezahlung aber nicht wollen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Aug 2021, 13:25)

Im Moment verlagert sich der Arbeitsmarkt immer weiter nach Osten.



https://www.eurotransport.de/artikel/me ... 68471.html

Mittelfristig löst sich das Problem aber durch die selbstfahrenden LKWs.
Da kann man den Verkehr auch gleich wieder auf die Bahn verlagern und nur die letzte Meile mit dem LKW zu bedienen. Die letzte Meile ist eigentlich die, auf der das Geld verdient wird - nicht im LKW-Ferntransport. Aber das hat handfeste Gründe: Lehrmeinung in der Regionalplanung war es ja um die Jahrtausendwende, über den LKW-Fernverkehr auch für Geringqualifizierte große Zahlen von Jobs zu schaffen - Jobs, die gleichzeitig auch für die Unternehmen bezahlbar sind. Folgende Rechnung wurde damals aufgemacht:

Ein 40-Tonnen-LKW schafft ein bis zwei Jobs. Seine Ladung entspricht der eines Güterwagens. Auf einem Zug sitzen auf der Fernstrecke zwei bis drei, manchmal 4 Lokführer. Ein Zug mit 40 Wagen sorgt folglich für drei bis 4 Jobs, wenn man das ganze auf die Straße verlegt, entstehen 40 Jobs. Damals galt: die Bahn sei ein Jobkiller.

Im LKW-Fernverkehr ist man inzwischen auf Fahrer aus Belarus, Kasachstan, Russland, Kirgisien etc. und deren schrottreife Fahrzeugen angewiesen. Einer der Gründe: Luft nach oben bei den Transportpreisen gibt es nicht, es gilt das Credo, Transportkosten dürften keine Auswirkungen auf die Preisbildung haben. Fahrer aus den osteuropäischen EU-Ländern fallen inzwischen nicht nur deshalb zunehmend aus, weil die Arbeitsbedingungen zu unantraktiv sind, sie sind schlicht und ergreifend zu teuer. Sowohl wegen steigender Löhne, als auch wegen restriktiverer Vorschriften bei der Verkehrssicherheit der Fahrzeuge. Längere Wartungsabstände bzw. Nicht-Wartung der Fahrzeuge war immer ein Pfund, mit dem Spediteure aus osteuropäischen EU-Ländern wuchern konnten. Sie waren dadurch billiger, als die Konkurrenten.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2021, 14:23)

Auf dem Kontinent, ja. In Großbritannien nicht.

Darauf wollte ich aber nicht hinaus. Ich meinte, dass in GB sicher eine ganze Menge Leute gibt, die einen LKW fahren können, dies wegen der miesen Bezahlung aber nicht wollen.
Die Speditionsbranche und die Versender/Empfänger sitzen in der ökonomischen Falle. Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen sind nicht drin. Dann würde man ein ehernes Dogma einreissen: Transportkosten dürfen nie eine Rolle spielen. Transportkosten sind immer sehr günstig. Egal, von woher die Ware kommt.
Ein Trugschluss. Wie schon der Fall "Ever Given" gezeigt hat. Aber: weil es ein Dogma ist, kommt man ohne massiven Gesichtsverlust aus der Sache nicht raus. Wenn einem die Transportkosten um die Ohren fliegen, haut die gesamte Kalkulation nicht mehr hin. Und die ist in vielen Branchen Spitz auf Knopf genäht.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

sünnerklaas hat geschrieben:(02 Aug 2021, 14:36)

Die Speditionsbranche und die Versender/Empfänger sitzen in der ökonomischen Falle. Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen sind nicht drin.
Das sehe ich nicht ganz so. In der Speditionsbranche ist es bloß Usus geworden, dass man bei den Transportkosten durch ausbeuterische Arbeitsverhältnisse besonders schön "sparen" kann. Das ist betriebswirtschaftlich "sinnvoll". Wie sich jetzt in GB zeigt, ist es aber volkswirtschaftlich schnell ein großes Problem. Dabei sind die Transportkosten der geringste Teil dessen, was anschließend an Verkaufspreis entrichtet werden muss.

Ist nicht nur in der Speditionsbranche so. Ich habe mal als Berichterstatter einem Arbeitsgerichtsverfahren beigewohnt, in dem der Betreiber einer Taxifirma verklagt worden war. Der hat vor Gericht freimütig geäußert, dass er sich Lohnfortzahlung im Krankheitsfall einfach nicht leisten könne. Die Lösung seiner ökonomischen Falle hat er sich folgendermaßen vorgestellt: Wer krank wird, wird gefeuert. Der Taxi-Unternehmer war nicht begeistert, als der Richter ihn darauf hingewiesen hat, dass er gesetzlich verpflichtet ist, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall zu leisten, ganz gleich ob er sich das "leisten kann".

In GB zeigt sich gerade, dass dieses "Geschäftsmodell" des Lohndumpings schwere Nachteile hat. Auf dem Kontinent funktioniert das auch nur noch deshalb, weil es genügend polnische, bulgarische... (etc) Brummifahrer gibt, die mit Löhnen zufrieden sind, für die kein deutscher Fahrer mehr in einen LKW steigen würde. Die Arbeitsbedingungen (monatelang unterwegs sein und hinter dem Fahrersitz schlafen, mit dem Campingkocher auf dem Autobahnrastplatz sein Abendessen warm machen...) verringern das Problem nicht. Was in GB gerade passiert, ist einer der wenigen positiven Punkte, die ich am Brexit bislang erkennen konnte.
Dann würde man ein ehernes Dogma einreissen: Transportkosten dürfen nie eine Rolle spielen. Transportkosten sind immer sehr günstig. Egal, von woher die Ware kommt.
Ein Trugschluss. Wie schon der Fall "Ever Given" gezeigt hat. Aber: weil es ein Dogma ist, kommt man ohne massiven Gesichtsverlust aus der Sache nicht raus. Wenn einem die Transportkosten um die Ohren fliegen, haut die gesamte Kalkulation nicht mehr hin. Und die ist in vielen Branchen Spitz auf Knopf genäht.
So spitz auf knopf sind die gar nicht genäht. Transportkosten machen den kleinsten Teil an den Kalkulationen aus. Herstellungskosten fallen auch nicht so dramatisch ins Gewicht. Von dem Betrag, den Du im Supermarkt für einen Liter Milch bezahlst, kriegt der Milchbauer weniger als die Hälfte. Den Rest streichen die Handelsunternehmen und Zwischenhändler ein. Von diesen Einnahmen müssen sie die Spediteure bezahlen. Und sowohl die Handelskonzerne als auch die Spediteure wollen ihre Kosten gern so niedrig halten wie es nur geht, weil sie selbst dann mehr verdienen. Deshalb fahren Fernfahrer auf dem Kontinent annähernd zu Sklaverei-Bedingungen. Die Gewinne landen woanders.

Das Problem ist nicht dadurch zu lösen, dass man immer so weiter macht. Eine Lösung wäre es, wenn man mit den Fernfahrern Tarifvereinbarungen schließen und diese Tarife dann europaweit für allgemeinverbindlich erklären würde. Es gibt ja sogar schon Tendenzen in diese Richtung. Gerade im Speditionsgewerbe muss in dieser Richtung dringend so weiter gemacht werden. Was die osteuropäischen Brummi-Fahrer in Deutschland erleben müssen, ist unmenschlich! Das geht gar nicht!

Ja, das wird dazu führen, dass der Liter Milch für mich im Supermarkt teurer wird. Wenn ich dafür aber nicht mehr 65 Cent zahlen muss, sondern 72 Cent, dann kann ich damit locker leben. Außerdem dürfen die Handeslkonzerne dann gern wieder mit ihrem Preiskampf beginnen. Den bezahlen sie dann allerdings mit ihren eigenen Gewinnaussichten und nicht mit den Löhnen der Bauern und Brummi-Fahrer.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Also regen wir uns nicht auf! GB geht einer guten wirtschaftlichen Zukunft entgegen. Der Brexit schafft Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit. ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

In vielen britischen Supermärkten bleiben wegen eines massiven Mangels an Lkw-Fahrern zahlreiche Regale leer. Die Branche überbietet sich mit Anreizen für neue Fahrer. Wie konnte es dazu kommen?

Vielen Besitzern kleinerer Geschäfte bleibt unterdessen nichts anderes übrig, als sich selbst an das Steuer eines Lkws oder Lieferwagen zu setzen, um ihre Regale zu füllen. Branchen-Internetforen sind voll von Geschichten, auf denen sich Händler über ihre verzweifelten Versuche austauschen, ihre Geschäfte am Leben zu erhalten.

Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Industrievertreter glauben, dass sich das Problem Ende des Jahres weiter verstärken könnte. „Es wurde von der ‚Pingdemic‘ verdeckt, aber das war eher das oberflächliche als das langfristige Problem“, erklärte Shane Brennan, Chef des Verbandes Cold Chain Federation. Das langfristige Problem sei ein „chronischer Mangel an Fahrern“ auf jeder Stufe der Versorgungskette. „Wir haben während der Pandemie einen massiven Exodus von nicht-britischen Arbeitskräften gesehen und wir wissen nicht, ob sie zurückkommen können.“
https://www.wiwo.de/politik/europa/leer ... 92950.html

Müssen die Briten eben selber fahren.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(08 Aug 2021, 09:09)

https://www.wiwo.de/politik/europa/leer ... 92950.html

Müssen die Briten eben selber fahren.
Ich dachte erst an Care-Pakete für die Briten - aber wenn die keine Fahrer haben, die die Pakete zu den Hungernden und Dürstenden bringen, ist das ja auch nicht machbar ....
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Aug 2021, 09:48)

Ich dachte erst an Care-Pakete für die Briten - aber wenn die keine Fahrer haben, die die Pakete zu den Hungernden und Dürstenden bringen, ist das ja auch nicht machbar ....
Da müssen nun Briten auf den Bock.
Ggf ein paar Banker oder so.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(08 Aug 2021, 10:08)

Da müssen nun Briten auf den Bock.
Ggf ein paar Banker oder so.
Es werden keine Banker, sondern Mitarbeiter der Lebensmittelketten:
Brexit-Folgen
Britische Supermärkte schulen Angestellte zu Lkw-Fahrern um
Der Mangel an Lkw-Fahrern in Großbritannien erreicht einen neuen Höhepunkt: Der Supermarktkonzern Co-op bringt inzwischen Mitarbeitern das Truckfahren bei. Die Konkurrenzkette Iceland fürchtet ums Weihnachtsgeschäft.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... e5251f5408
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Aug 2021, 19:16)

Es werden keine Banker, sondern Mitarbeiter der Lebensmittelketten:
:thumbup:
Endlich Jobs. :thumbup:
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(25 Aug 2021, 19:28)

:thumbup:
Endlich Jobs. :thumbup:
Aber die haben ja eigentlich Jobs ... :p
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Aug 2021, 19:35)

Aber die haben ja eigentlich Jobs ... :p
Ja aber jetzt können die britischen Arbeitslosen ja die Jobs der Supermarktangestellten übernehmen. :)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Die Erleichterung war groß im Dezember, doch nun ist sie Ernüchterung und Sorge gewichen. Kurz vor Jahresende einigten sich die EU und Großbritannien auf einen Handelsvertrag und verhinderten so die Einführung von Zöllen. Zugleich verständigten sich London und Brüssel auf besondere Regeln für Nordirland. Aber jetzt, gut acht Monate später, zeigt sich, dass dieses sogenannte Nordirland-Protokoll nicht funktioniert. Schlimmer noch: Die Briten wollen die Vorgaben gar nicht richtig umsetzen und lieber neu verhandeln. Das stürzt die EU in ein ganz übles Dilemma.

Brüssel hat hier ein sehr großes Zugeständnis gemacht und den Briten einen enormen Vertrauensvorschuss gewährt. Der gemeinsame Binnenmarkt ist immerhin das Herzstück der Europäischen Union.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5394946

Ich habe damals schon gesagt:
Das war ziemlich dämlich aber nun ja.
EU-Politiker halt.
Man kann diesem Großbritannien nicht vertrauen.

Aber naja wer solche hoheitlichen Aufgaben an andere abgibt......
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Eiskalt hat geschrieben:(30 Aug 2021, 16:46)

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5394946
(..)
Ich habe damals schon gesagt:
Sommerloch bei der SZ? ;)
Das ist seit Juli bekannt, und außerdem ist lying Johnson nicht "dieses Großbritannien"!
Vongole hat geschrieben:(21 Jul 2021, 19:55)

Man wusste! Johnson spielt mit dem Feuer, angefacht von Arlene Foster (DUP), und wird vermutlich Art.16 des Nordirland-Protokolls ins Spiel bringen.
Gute Analyse der Vorgänge:
https://www.theguardian.com/politics/20 ... s-goodwill
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Haegar »

Eiskalt hat geschrieben:(30 Aug 2021, 16:46)

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5394946

Ich habe damals schon gesagt:
Das war ziemlich dämlich aber nun ja.
EU-Politiker halt.
Man kann diesem Großbritannien nicht vertrauen.

Aber naja wer solche hoheitlichen Aufgaben an andere abgibt......
Die USA sind ebenfalls mit ins Boot geholt worden von der EU.
Mal schauen wie London reagieren wird. Erstmal ist die nächste Frist der 30.09....

https://www.reuters.com/article/brexit- ... EKCN2DM0VG
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von schokoschendrezki »

Besonders heftig wird Boris Johnson wegen der Form des Afghanistan-Abzugs auch aus Reihen der eigenen Partei angegriffen. Ex-PM Theresa Mayim britischen Parlament: "Where is global Britain on the streets of Kabul?" Ja, natürlich ... wo sonst sollte es sowas wie ein "global Britain" geben, wenn nicht in dieser Region?Aber da ist UK aktuell ebenso gescheitert wie das "globale Frankreich" im französischsprachigen Teil Nordafrikas. So. Mal sehen, was "global Russia" und "global China" macht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Aug 2021, 19:35)

Aber die haben ja eigentlich Jobs ... :p
Der Rest scheint sich aber zu weigern, solche Jobs zu machen. Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer sind nicht drin. Und die britische Logistikwirtschaft fordert von der Regierung Johnson Zuwanderung.
(Quelle)
Und ich glaube, dass sich die Logistikwirtschaft auf die Dauer da gegen BoJo und seine Regierung durchsetzen wird. BoJo wird einen staatlichen Eingriff in die Wirtschaft nicht wagen, das wäre ein Sakrileg. Und die Logistikwirtschaft hat umgekehrt ein sehr scharfes Schwert: dann wird eben nicht gefahren und notfalls ist das Weihnachtsgeschäft für alle im Allerwertesten. Landesweit fast alle Regale leer. Bei der Alternative und bei der extremen Abhängigkeit von den Speditionen - da kann BoJo nur nachgeben.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(30 Aug 2021, 16:46)

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5394946

Ich habe damals schon gesagt:
Das war ziemlich dämlich aber nun ja.
EU-Politiker halt.
Man kann diesem Großbritannien nicht vertrauen.

Aber naja wer solche hoheitlichen Aufgaben an andere abgibt......
Die EU hat alles richtig gemacht. Sie hat auf festen Standpunkten beharrt und sich trotzdem verhandlungs- und kompromissbereit gezeigt. Jetzt steht Johnson vor dem Problem, dass er einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag unterzeichnet hat, der ihm nun auf die Füße fällt. Diesen Vertrag würde er jetzt natürlich gern brechen. Das "große" Großbritannien hat aber nicht die Macht, die "kleine" EU zu erpressen. Jetzt hat sich auch noch Joe Biden ganz klar positioniert: Der Versuch, den Frieden in Irland zu gefährden, wird nicht geduldet.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Aug 2021, 14:29)

Die EU hat alles richtig gemacht. Sie hat auf festen Standpunkten beharrt und sich trotzdem verhandlungs- und kompromissbereit gezeigt. Jetzt steht Johnson vor dem Problem, dass er einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag unterzeichnet hat, der ihm nun auf die Füße fällt. Diesen Vertrag würde er jetzt natürlich gern brechen. Das "große" Großbritannien hat aber nicht die Macht, die "kleine" EU zu erpressen. Jetzt hat sich auch noch Joe Biden ganz klar positioniert: Der Versuch, den Frieden in Irland zu gefährden, wird nicht geduldet.
Haha. Klar doch.
Machen die einfach nicht und dann?
Läuft erstmal ein jahrelanges Gerichtsverfahren.
Die Engländer lachen sich tot. Und das zu Recht.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Eiskalt hat geschrieben:(31 Aug 2021, 17:36)

Haha. Klar doch.
Machen die einfach nicht und dann?
Läuft erstmal ein jahrelanges Gerichtsverfahren.
Die Engländer lachen sich tot. Und das zu Recht.
Über Biden wird Johnson nicht lachen:
Es gibt Gespräche zwischen den Regierungen in London und Washington über ein Freihandelsabkommen – dennoch rechnet ein britischer Handelsexperte vorerst nicht mit einem Abschluss. Die Verhandlungen hätten für die Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden keine Priorität, sagte Emanuel Adam von der amerikanisch-britischen Handelskammer in London. »Es ist schwer, in absehbarer Zeit Bewegung zu diesem Thema zu erkennen.«
Adam nannte mehrere Gründe dafür: Bidens internationale Handelspolitik baue auf der seines Vorgängers Donald Trump auf und ziele darauf, das gefühlte Ungleichgewicht zulasten der USA zu beseitigen. Zölle seien dabei ein Mittel. Hinzu komme etwa die kritische Sicht des US-Kongresses auf die Politik der britischen Regierung im Streit über Brexit-Sonderregeln für die britische Provinz Nordirland mit der EU.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/brexi ... f95976ff27
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Haegar »

Eiskalt hat geschrieben:(31 Aug 2021, 17:36)

Haha. Klar doch.
Machen die einfach nicht und dann?
Läuft erstmal ein jahrelanges Gerichtsverfahren.
Die Engländer lachen sich tot. Und das zu Recht.
Ich denke Du und/oder ? Boris haben dabei noch nicht realisiert, dass Vertrauen in Vertragstreue ein wesentliches Element der internationalen Politik darstellt.
Viele Staaten schauen auf das Verhalten der Regierung GBs nach dem Brexit und werden ihre möglichen Verträge mit GB genau an diesem Vertrauen messen. Wird wohl damit unnötig "ungünstig" für GB was die weitere Zukunft betrifft.
Denn das heutige GB ist nicht mehr das GB vor 100 Jahren.
Das Totlachen könnte sich wörtlich entwickeln...
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(31 Aug 2021, 17:36)

Haha. Klar doch.
Machen die einfach nicht und dann?
Läuft erstmal ein jahrelanges Gerichtsverfahren.
Die Engländer lachen sich tot. Und das zu Recht.
Ja, sicher, die Engländer lachen sich gerade tot über fehlende Brummi-Fahrer, über fehlende Fachkräfte, ober fehlende Saisonarbeiter, über leere Supermarktregale... Das Lachen schallt bis zum Kontinent. :cool:

Aber mal ernsthaft: Der Brexit kann nur funktionieren, wenn GB seine Handelsbeziehungen zur EU durch andere und vielleicht "bessere" Vereinbarungen mit anderen Nationen ersetzt. Dabei spielen die USA die erste Geige. Und in den USA leben mehr "Iren" als in Irland. Am Saint-Patricks-Day färben die in den USA Flüsse grün ein. Die USA waren die wichtigste Geldquelle der IRA. Wenn Johnson in der Irland-Frage einen Fehler macht, hat er aus den USA keinerlei Unterstützung mehr zu erwarten. Und aus der EU schon gar nicht. Jeder Schritt, der die "Troubles" wieder anheizt, wird zum Desaster für GB. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Engländer das zum Lachen findet.

Die EU kann dem ganzen übrigens locker und entspannt zusehen. Wenn Johnson geschlossene Verträge bricht, kommt halt ein bisschen "falsche" Ware nach Irland. Na und? Da lachen wir doch drüber. Deshalb regt sich im Moment niemand groß auf. London bricht dann aber Verträge. Und das hat Folgen. Handelsabkommen mit den USA? Pustekuchen!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben:(01 Sep 2021, 15:52)

Ja, sicher, die Engländer lachen sich gerade tot über fehlende Brummi-Fahrer, über fehlende Fachkräfte, ober fehlende Saisonarbeiter, über leere Supermarktregale... Das Lachen schallt bis zum Kontinent. :cool:

Aber mal ernsthaft: Der Brexit kann nur funktionieren, wenn GB seine Handelsbeziehungen zur EU durch andere und vielleicht "bessere" Vereinbarungen mit anderen Nationen ersetzt. Dabei spielen die USA die erste Geige. Und in den USA leben mehr "Iren" als in Irland. Am Saint-Patricks-Day färben die in den USA Flüsse grün ein. Die USA waren die wichtigste Geldquelle der IRA. Wenn Johnson in der Irland-Frage einen Fehler macht, hat er aus den USA keinerlei Unterstützung mehr zu erwarten. Und aus der EU schon gar nicht. Jeder Schritt, der die "Troubles" wieder anheizt, wird zum Desaster für GB. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Engländer das zum Lachen findet.

Die EU kann dem ganzen übrigens locker und entspannt zusehen. Wenn Johnson geschlossene Verträge bricht, kommt halt ein bisschen "falsche" Ware nach Irland. Na und? Da lachen wir doch drüber. Deshalb regt sich im Moment niemand groß auf. London bricht dann aber Verträge. Und das hat Folgen. Handelsabkommen mit den USA? Pustekuchen!
Das Afghanistan-Desaster dürfte für die Briten sehr viel weitreichendere Folgen haben, als für die anderen NATO-Staaten. Da ist den Briten vor Augen geführt worden, wie weitreichend die Abhängigkeit von anderen ist. Gerade mit Hinblick auf das Global Britain. Wenn man es sich wegen Nordirland mit den USA und der EU verscherzt, bleiben als potenzielle Partner nur Putin und Xi übrig. Und Putin würde, wenn die Briten richtig in Not sein sollten und dringend einen Partner suchen, etwas scheinbar unmögliches von den Briten verlangen: einen Militärstützpunkt. Und zwar auf britischem Boden.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Großbritannien weicht die Regeln für die Abwasseraufbereitung auf, nachdem Lieferengpässe und fehlende Lkw-Fahrer auch diese Branche erreicht haben. Anfang der Woche hat die Umweltbehörde eine Leitlinie veröffentlicht, mit der sie den Betreibern von Kläranlagen erlaubt, Abwässer in Flüsse und Grundwasser zurückzuleiten, die nicht behandelt sind. Sie verweist dabei ausdrücklich auf den Brexit als einen der Gründe, warum die nötigen Chemikalien knapp werden können.
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... n-auf.html

Jetzt verdrecken die ihre Flüsse.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(11 Sep 2021, 18:28)

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... n-auf.html

Jetzt verdrecken die ihre Flüsse.
Dafür hat man "Control the Borders". Dafür nimmt man sowas "gerne" in Kauf, so hieß es unmittelbar vor und nach dem Referendum bei den Brexit-Befürwortern. Außerdem käme danach das "New Greater Britain", "The Global Britain". Die Illusion ist allerdings in Sachen Afghanistan-Rückzug wie eine Seifenblase zerplatzt. Aber man hätte zur Not ja noch eine allerletzte Option: Wenn irgendwann der Super-GAU da sein sollte, kann man immer noch heulend nach Brüssel rennen und einen erneuten EU-Beitritt beantragen.

Inzwischen scheint allerdings der massive Widerstand der britischen Regierunge gegen eine Lockerung der rigiden und hoch bürokratischen Einwanderungsregeln langsam aber sicher zu bröckeln:
Auch ein Sprecher der Regierung gab Entwarnung: Dauerhafte Anzeichen für Engpässe seien nicht zu erkennen. Er nannte Schritte, um die Unternehmen bei der Bewältigung der Probleme zu unterstützen, unter anderem ein Pilotprojekt mit 30.000 Visa für Saisonarbeiterinnen und -arbeiter, die für sechs Monate ins Land kommen können.
Quelle
Der britischen Regierung droht bei einem Ausfall des Weihnachtsgeschäfts wegen zerstörter Lieferketten der Einzelhandel um die Ohren zu fliegen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Aber man hätte zur Not ja noch eine allerletzte Option: Wenn irgendwann der Super-GAU da sein sollte, kann man immer noch heulend nach Brüssel rennen und einen erneuten EU-Beitritt beantragen.
Dort sollte man die Briten sehr freundlich empfangen und Herrn Michel Barnier zum Verhandlungsführer der EU ernennen. Keine Extrawürste und Beitritt zur Euro-Zone. Ansonsten erst einmal ohne die Briten am europäischen Projekt weiter wursteln.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von garfield336 »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Aug 2021, 11:53)

In Großbritannien gibt es 100.000 LKW-Fahrer zu wenig. Es gibt zwei Möglichkeiten den Mangel zu beseitigen. Die Ausbildung von zusätzlichen LKW-Fahrern oder LKW-Fahrer aus dem Ausland. Sollte es in Deutschland viele Arbeitslose LKW-Fahrer geben, wäre das Problem gelöst. Nur gibt es hier ebenfalls viel zu wenig LKW-Fahrer.
Das gleiche Problem im Gesundheitssektor und in anderen Bereichen.

Wenn nun eine Osteuropäische Arbeitskraft zwischen Deutschland und UK wählen kann, würde sie Deutschland wählen selbst dann wenn sie eine Einladung von UK bekäme.
Ist einfach sicherer. Niemand geht freiwillig nach UK arbeiten ausser das Gehalt ist dementsprechend höher.

UK wird für alle Dienstleistungen und Produkte aus dem Ausland deutlich mehr zahlen müssen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2021, 13:56)

Dort sollte man die Briten sehr freundlich empfangen und Herrn Michel Barnier zum Verhandlungsführer der EU ernennen. Keine Extrawürste und Beitritt zur Euro-Zone. Ansonsten erst einmal ohne die Briten am europäischen Projekt weiter wursteln.
Barnier wird villeicht Präsident von Frankreich.

Er ist zumindest Kandidat. :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von garfield336 »

Eiskalt hat geschrieben:(31 Aug 2021, 17:36)

Haha. Klar doch.
Machen die einfach nicht und dann?
Läuft erstmal ein jahrelanges Gerichtsverfahren.
Die Engländer lachen sich tot. Und das zu Recht.
Wem nützt denn so eine Schlammschlacht? Eigentlich niemand. Die Engländer haben am wenigsten davon.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

garfield336 hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:46)

Wem nützt denn so eine Schlammschlacht? Eigentlich niemand. Die Engländer haben am wenigsten davon.
Du meinst die handeln alle rational?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:45)

Barnier wird villeicht Präsident von Frankreich.

Er ist zumindest Kandidat. :D
Ich habe so großes Vertrauen in Herrn Barnier, daß er mir auch als französischer Staatspräsident angenehm wäre. Aber ich würde weiterhin gern sehen, daß Präsident Macron noch eine Amtszeit dranhängt. Diese Franzosen bringen mich wirklich in Gewissensnöte! ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(14 Sep 2021, 12:51)

Ich habe so großes Vertrauen in Herrn Barnier, daß er mir auch als französischer Staatspräsident angenehm wäre. Aber ich würde weiterhin gern sehen, daß Präsident Macron noch eine Amtszeit dranhängt. Diese Franzosen bringen mich wirklich in Gewissensnöte! ;)
Er wird bewirbt sich als Kandidat für die Rechten Republikaner. Ich weiss nicht ob die überhaupt ne Chance haben. Die Partei wurde bei den letzten Wahlen zerlegt.
Sarkozy sei Dank. :s

Es wird wohl nur zwischen Lepen und Macron gehen.

Die Altgedienten Parteien PS (Sozialisten) und Repuklikaner erscheinen Chancenlos. die bekammen zusammengerechnet nicht mal auf 1/4 der Stimmen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Zur Präsidentenwahl in Frankreich geht's hier lang:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=8&t=71483

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Brexiteers feiern Rückkehr alter Einheiten
Briten sollen wieder in Unze, Stein und Pint messen
https://www.spiegel.de/wirtschaft/brexi ... 90f6ee4a47
Prima, dann können sie ja ihre Waren, die sie noch in den Regalen haben, so wiegen :cool:
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Die Briten haben damit entschieden, einen Bogen um den Absatzmarkt EU zu machen. Oder es gibt sehr viel Kleingedrucktes auf den Verpackungen... auf den irischen Inseln wird das auch nicht einfacher!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 19:43)

Die Briten haben damit entschieden, einen Bogen um den Absatzmarkt EU zu machen. Oder es gibt sehr viel Kleingedrucktes auf den Verpackungen... auf den irischen Inseln wird das auch nicht einfacher!
Oder es gibt halt auch sehr viele neue Jobs, die Importe umwiegen und umverpacken und umetikettieren müssen - bestimmt interessante Arbeiten. ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Sep 2021, 19:59)

Oder es gibt halt auch sehr viele neue Jobs, die Importe umwiegen und umverpacken und umetikettieren müssen - bestimmt interessante Arbeiten. ;)
So kann man auch seine Wirtschaft schützen und Importe verteuern. Das Gegenteil davon war ja die Pflicht zur Vereinheitlichung wesentlicher Kenndaten im gemeinsamen Markt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:06)

So kann man auch seine Wirtschaft schützen und Importe verteuern. Das Gegenteil davon war ja die Pflicht zur Vereinheitlichung wesentlicher Kenndaten im gemeinsamen Markt.
Das wäre intelligent, wenn man nicht auf Importe, besonders bei Lebensmitteln, angewiesen wäre.
Und dabei ist ja egal, ob die Importe aus der EU oder woanders herkommen. International fröhnt man dem metrischen Martyrium :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Wenn die Briten zu geschichtlich längst überlebten Maßen und Gewichten zurückkehren, dann liegt es nahe, daß sie auch andere Normen wieder abschaffen, die sie voller Widerwillen zur Teilnahme am gemeinsamen Markt übernommen hatten. Die Erkenntnis des Geisterfahrers: "Huch, hier sind ja tausende Geisterfahrer unterwegs!" ist eben nicht nur lustig.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:25)

Wenn die Briten zu geschichtlich längst überlebten Maßen und Gewichten zurückkehren, dann liegt es nahe, daß sie auch andere Normen wieder abschaffen, die sie voller Widerwillen zur Teilnahme am gemeinsamen Markt übernommen hatten. Die Erkenntnis des Geisterfahrers: "Huch, hier sind ja tausende Geisterfahrer unterwegs!" ist eben nicht nur lustig.
Wenn sie meinen, damit wieder zurück zum grossen Empire des Jahres 1921 zurückzukommen, sollten sie auch wieder zu Dampfloks, Pferdekutschen und Gaslampen zurückkehren :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:51)

Wenn sie meinen, damit wieder zurück zum grossen Empire des Jahres 1921 zurückzukommen, sollten sie auch wieder zu Dampfloks, Pferdekutschen und Gaslampen zurückkehren :D
In gewisser Weise ist das ja auch tatsächlich eine Reise in die Vergangenheit... leider nicht nur zur Erbauung!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:55)

In gewisser Weise ist das ja auch tatsächlich eine Reise in die Vergangenheit... leider nicht nur zur Erbauung!
Der Witz dürfte ja sein, dass ein Grossteil der heute lebenden Briten mit diesen Massen nichts mehr anfangen können.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Sep 2021, 21:00)

Der Witz dürfte ja sein, dass ein Grossteil der heute lebenden Briten mit diesen Massen nichts mehr anfangen können.
Das macht die Maßnahme doch besonders spannend! Ich erinnere mich noch an Zeiten, als die britische Währung nicht auf der Basis 10 aufgebaut war. Penny, Sixpence, Half-a-Shilling, Shilling, Pound. Da war Kopfrechnen gefragt! :D Die heutigen Rechner werden aber auch damit ganz gut fertig, wenn man sie entsprechend programmiert. :thumbup:

Ach ja, das schottischje Pfund gab es auch noch; sein Wert als Zahlungsmittel lag etwas unter dem englischen Pfund... wenn ich das noch richtig abgespeichert habe. 65 Jahre ist das jetzt her...

Wenn ich noch jünger wäre, dann würde ich danach sofort einen Abenteuerurlaub in England buchen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 21:16)

Das macht die Maßnahme doch besonders spannend! Ich erinnere mich noch an Zeiten, als die britische Währung nicht auf der Basis 10 aufgebaut war. Penny, Sixpence, Half-a-Shilling, Shilling, Pound. Da war Kopfrechnen gefragt! :D Die heutigen Rechner werden aber auch damit ganz gut fertig, wenn man sie entsprechend programmiert. :thumbup:
Und ich erinnere mich noch mit Schrecken daran, wie wir immer versucht haben, während der Fahrt auszurechnen, wieviel der Sprit wohl umgerechnet auf Liter und D-Mark wohl kosten würde.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Sep 2021, 21:00)

Der Witz dürfte ja sein, dass ein Grossteil der heute lebenden Briten mit diesen Massen nichts mehr anfangen können.
In GB gibt es noch ein ganz anderes Problem: eine ganze Reihe von Leuten ist anscheinend zu doof zum Autofahren. Deshalb hat man die praktische Führerscheinprüfung für den LKW-Führerschein enorm vereinfacht: Rückwärtsfahren und Rangieren mit dem Anhänger wird nicht mehr geprüft. (KLICK)
Man findet ganz einfach sonst überhaupt keine LKW-Fahrer mehr...
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:46)

In GB gibt es noch ein ganz anderes Problem: eine ganze Reihe von Leuten ist anscheinend zu doof zum Autofahren. Deshalb hat man die praktische Führerscheinprüfung für den LKW-Führerschein enorm vereinfacht: Rückwärtsfahren und Rangieren mit dem Anhänger wird nicht mehr geprüft. (KLICK)
Man findet ganz einfach sonst überhaupt keine LKW-Fahrer mehr...
Ich hoffe, diese so "geprüften" Fahrer dürfen nur innerhalb von GB fahren.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Maikel »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:25)

Wenn die Briten zu geschichtlich längst überlebten Maßen und Gewichten zurückkehren,
Da werden die US-Amerikaner anderer Meinung sein. Bei denen sind immer noch Zoll, Unzen etc. üblich.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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