Großbritannien - post Brexit

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discipula
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von discipula »

es sind Nachbarn, da muss man immer wieder gemeinsame Probleme lösen. es bringt keinem was, auf Komflikt zu setzen.

Die Schweiz hat Handelsverträge aisserhalb der EU, die Briten arbeiten auch daran.

Die EU lässt Nachbarländer eben nicht einfach in Ruhe ihr eigenes Ding machen, die mischt sich ständig ein in Dinge, die sie eigentlich nichts angehen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Die Mehrheit der Briten sind der Ansicht, dass der Brexit schlechter verläuft als erwartet.
Mehr als sechs von zehn Briten haben den Brexit in einer aktuellen Umfrage als negativ oder schlechter als erwartet bewertet. Gut ein Viertel (26 Prozent) gab in der an Weihnachten veröffentlichten Befragung des Meinungsforschungsinstituts Opinium an, der Brexit sei bislang schlechter gelaufen als erwartet. 35 Prozent hatten bereits zuvor erwartet, dass der EU-Austritt Großbritanniens schlecht verlaufen würde und wurden in ihren Erwartungen bestätigt. Nur 14 Prozent waren der Meinung, der Brexit sei besser verlaufen als erwartet. Kurz vor Weihnachten wurden dafür rund 1.900 britische Erwachsene befragt.
https://www-zeit-de.cdn.ampproject.org/ ... ngsumfrage
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Misterfritz
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

discipula hat geschrieben:(27 Dec 2021, 13:36)
Die EU lässt Nachbarländer eben nicht einfach in Ruhe ihr eigenes Ding machen, die mischt sich ständig ein in Dinge, die sie eigentlich nichts angehen.
Die Schweiz hat Verträge mit der EU ...
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Eiskalt
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

discipula hat geschrieben:(27 Dec 2021, 13:36)

es sind Nachbarn, da muss man immer wieder gemeinsame Probleme lösen. es bringt keinem was, auf Komflikt zu setzen.

Die Schweiz hat Handelsverträge aisserhalb der EU, die Briten arbeiten auch daran.

Die EU lässt Nachbarländer eben nicht einfach in Ruhe ihr eigenes Ding machen, die mischt sich ständig ein in Dinge, die sie eigentlich nichts angehen.
DOch sicher, die können ja machen was sie wollen, aber das hat natürlich Konsequenzen.
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Kohlhaas
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

discipula hat geschrieben:(27 Dec 2021, 13:36)

es sind Nachbarn, da muss man immer wieder gemeinsame Probleme lösen. es bringt keinem was, auf Komflikt zu setzen.

Die Schweiz hat Handelsverträge aisserhalb der EU, die Briten arbeiten auch daran.

Die EU lässt Nachbarländer eben nicht einfach in Ruhe ihr eigenes Ding machen, die mischt sich ständig ein in Dinge, die sie eigentlich nichts angehen.
Schon wieder Blödsinn!

Wen soll die EU denn jemans daran gehindert haben, "sein Ding" zu machen? Die Schweizer dürfen das, die Briten dürfen das... Wen hat die EU jemals irgendwen behindert? Die EU hat nur beschlossen, dass die Schweizer und die Briten und alle anderen Nichtmitglieder innerhalb der EU nur unter klaren Bedingungen tätig werden dürfen. Die Schweiz darf machen was die Schweiz will. Sie darf das aber nicht innerhalb der EU tun. Die EU darf ja schließlich auch nicht innerhalb der Schweiz tun was sie will. Gleiches gilt jetzt für GB. Ist doch alles ganz einfach. Wenn die Schweiz oder GB mit der EU nichts zu tun haben wollen, sollen sie einfach draußen bleiben. Die EU ist jedenfalls nicht verpflichtet, gefühlte Freiheitsansprüche der Schweiz oder von GB zu befriedigen. Die EU ist die EU und darf EU bleiben. Es wird ja niemand gezwungen, mitzumachen. Wer mitmachen will, muss sich allerdings an Regeln halten. Wer sich an diese Regeln nicht halten will, bleibt draußen. Ganz einfach. Ich lasse auch niemanden in mein Haus, der dann vielleicht den Anspruch stellt, auf meinen Teppich pinkeln zu dürfen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von discipula »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Dec 2021, 13:39)

Die Schweiz hat Verträge mit der EU ...
Ja, und das war, ist und bleibt immer ein Riesen Theater, bis da jemals was klappt. Aufwendig, zermürbend, nervenzerreissend. Gerne noch mit ein paar Drohungen reingesprinkelt.


Die EU meint ständig, weil sie so gross und supranational ist, könne sie einfach fordern und befehlen.

Speziell bei Kleinen wie der Schweiz, aber sie wirds auch mit den Briten versuchen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Alexyessin »

discipula hat geschrieben:(27 Dec 2021, 13:58)

Ja, und das war, ist und bleibt immer ein Riesen Theater, bis da jemals was klappt. Aufwendig, zermürbend, nervenzerreissend.
Dieses Theater nennt sich Diplomatie zwischen Demokraten. :thumbup:
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von schokoschendrezki »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Dec 2021, 13:52)

Schon wieder Blödsinn!

Wen soll die EU denn jemans daran gehindert haben, "sein Ding" zu machen? Die Schweizer dürfen das, die Briten dürfen das... Wen hat die EU jemals irgendwen behindert? Die EU hat nur beschlossen, dass die Schweizer und die Briten und alle anderen Nichtmitglieder innerhalb der EU nur unter klaren Bedingungen tätig werden dürfen. Die Schweiz darf machen was die Schweiz will. Sie darf das aber nicht innerhalb der EU tun. Die EU darf ja schließlich auch nicht innerhalb der Schweiz tun was sie will. Gleiches gilt jetzt für GB. Ist doch alles ganz einfach. Wenn die Schweiz oder GB mit der EU nichts zu tun haben wollen, sollen sie einfach draußen bleiben. Die EU ist jedenfalls nicht verpflichtet, gefühlte Freiheitsansprüche der Schweiz oder von GB zu befriedigen. Die EU ist die EU und darf EU bleiben. Es wird ja niemand gezwungen, mitzumachen. Wer mitmachen will, muss sich allerdings an Regeln halten. Wer sich an diese Regeln nicht halten will, bleibt draußen. Ganz einfach. Ich lasse auch niemanden in mein Haus, der dann vielleicht den Anspruch stellt, auf meinen Teppich pinkeln zu dürfen.

Der Kern der EU ist aus meiner SIcht der gemeinsame Binnenmarkt. Gar nicht so sehr die Regulierungsmaßnahmen, die Normierungsbehörden, die GAP oder die berühmte Gurkenverordnugn oder die Infrastrukturfonds oder die zentralen Instititutionen oder diese sogenannte "Wertegemeinschaft" . Beim gemeinsamen Binnenmarkt gehts wirklich ans Eingemachte. Rolls Royce Triebwerke muss große Teile seiner Produktion von Britain ins brandenburgische Dahlewitz verlagern. Weil das europäische Airbus in Toulouse der Hauptabnhemer ist. Und weil man dahin von EU zu EU ohne Zoll und Vorschriftenprüfung liefern kann. So einfach und überschaubar ist das. Und mit der Fischereindustrie siehts auch nicht anders aus. DIe Briten können nun souveräner in ihren Gewässern fischen. Ja. Aber wohin bevor der Fisch anfängt zu stinken?
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 27. Dez 2021, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

discipula hat geschrieben:(27 Dec 2021, 13:58)

Ja, und das war, ist und bleibt immer ein Riesen Theater, bis da jemals was klappt. Aufwendig, zermürbend, nervenzerreissend. Gerne noch mit ein paar Drohungen reingesprinkelt.


Die EU meint ständig, weil sie so gross und supranational ist, könne sie einfach fordern und befehlen.

Speziell bei Kleinen wie der Schweiz, aber sie wirds auch mit den Briten versuchen.
Nochmal: Was befiehlt die EU denn eigentlich der Schweiz? Gar nichts. Sie hat nur Regeln aufgestellt, wie die Schweiz sich zu verhalten hat, wenn sie in der EU tätig werden will. Das gilt umgekehrt genauso. Die Schweiz hat Regeln aufgestellt, wie die EU sich zu verhalten hat, wenn sie in der Schweiz tätig werden will. Wo ist das Problem?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von PeterK »

discipula hat geschrieben:(27 Dec 2021, 13:58)
Die EU meint ständig, weil sie so gross und supranational ist, könne sie einfach fordern und befehlen.

Speziell bei Kleinen wie der Schweiz, aber sie wirds auch mit den Briten versuchen.
Dein Mimimi widerspricht der Realität.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Dec 2021, 14:10)

Der Kern der EU ist aus meiner SIcht der gemeinsame Binnenmarkt. Gar nicht so sehr die Regulierungsmaßnahmen, die Normierungsbehörden, die GAP oder die berühmte Gurkenverordnugn oder die Infrastrukturfonds oder die zentralen Instititutionen oder diese sogenannte "Wertegemeinschaft" . Beim gemeinsamen Binnenmarkt gehts wirklich ans Eingemachte. Rolls Royce Triebwerke muss große Teile seiner Produktion von Britain ins brandenburgische Dahlewitz verlagern. Weil das europäische Airbus in Toulouse der Hauptabnhemer ist. Und weil man dahin von EU zu EU ohne Zoll und Vorschriftenprüfung liefern kann. So einfach und überschaubar ist das. Und mit der Fischereindustrie siehts auch nicht anders aus. DIe Briten können nun souveräner in ihren Gewässern fischen. Ja. Aber wohin bevor der Fisch anfängt zu stinken?
Ich stimme Dir ja ansonsten gern zu. Hier aber nicht.

Die Grundlage des Binnenmarks liegt ganz genau in den von Dir genannten Regulierungsmaßnamen. Es soll sichergestellt werden, dass alle im Binnenmarkt erhältlichen Waren einheitlichen Standards entsprechen. Gerätesicherheit, keine Kinderarbeit, keine Staatssubventionen, keine Korruption...etc. Genau DAS ist der Kern des Binnenmarkts. Der Binnenmarkt funktioniert nur dann "menschengerecht", wenn gegenseitige Unterbietungswettbewerbe der Staaten bezüglich Steuererhebung oder Arbeitssicherheit oder Gesundheitsschutz (etc.) ausgeschlossen sind. Binnenmarkt ist nicht "Konkurrenz", sondern ein Miteinander auf der Basis gleicher Regeln.

Deshalb ist die Idee von einer "Gemeinschaft der Nationalstaaten" letztlich so idiotisch. Damit ein Binnenmarkt existieren kann, muss es gemeinsame und einheitliche Regeln geben. Das ist alternativlos. Anders geht es nicht. Wer am Binnenmarkt teilnehmen will, muss sich an diese Regeln halten. Das ist nicht verhandelbar.

Und da kommen dann auch noch die "weichen" Regeln dazu. Ein Binnenmarkt funktioniert nur dann, wenn man sich an jedem beliebigen Ort innerhalb des Binnenmarkts rechtssicher auf die gemeinsamen Regeln berufen kann. Deshalb ist es so katastrophal, dass Länder wie Polen und Ungarn plötzlich das Recht einfordern, nichtmehr zur europäischen Rechtsgemeinschaft zu gehören. Es geht da nicht um irgendwelche "Randerscheinungen" der EU. Es geht um den Kern der Sache. Der Brexit ist ein Lehrbeispiel genau dafür. Die Briten sind gerade völlig überlastet mit dem Versuch, Lösungen für Probleme zu finden, die es im Binnenmarkt gar nicht gab.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Atue001 »

Die EU hat im Kern vier Freiheiten fundamental geregelt:
Die Freiheit des Warenverkehrs, des Personenverkehrs, des Dienstleistungsverkehrs und des Kapitalverkehrs.
Über diese Freiheiten hinaus versteht sich die EU als Wertegemeinschaft und Rechtsgemeinschaft. Länder, die sich nicht in allen Punkten der Wertegemeinschaft und Rechtsgemeinschaft unterordnen wollen, steht als einfachste Variante einer sinnvollen Beziehung zur EU der EWR zur Verfügung. Länder, die sich den EWR-Regeln unterwerfen, erkennen die vier Kernfreiheiten prinzipiell an und können im Gegenzug recht einfach am Binnenmarkt der EU oder genauer gesagt am Binnenmarkt des EWR teilnehmen.

Die Schweiz hat sich für einen komplizierteren Weg entschieden, und mehr als 120 Einzelverträge mit der EU geschlossen, die relativ maßgeschneidert für die Schweizer Bedürfnisse sind. Der Versuch, die Situation über ein Rahmenabkommen deutlich zu standardisieren, wurde Seitens der Schweiz 2021 platzen gelassen. Aus Sicht der EU ist es extrem aufwendig, für ein dann doch relativ kleines Land, so komplexe Beziehungen zu unterhalten. Dass die EU hier auch mal in den Verhandlungen harte Kante zeigt, ist in jedem Fall aus Sicht der EU gerechtfertigt!
Die Schweiz hatte aber nie ein großes Problem mit den vier Kernfreiheiten - auch wenn die Schweiz bei der Freiheit des Personenverkehrs gewisse Einschränkungen bezüglich der Zuwanderungsproblematik durch Flüchtlinge sehen will. Die relevanten Abkommen der EU dazu wurden alle frühzeitig auch von der Schweiz akzeptiert.

In GB ist die Situation anders. Dort gibt es in Teilen der Bevölkerung gerade gegenüber der Freiheit im Personenverkehr/Personenfreizügigkeit massive Vorbehalte. Weil man diese hat, ist der Beitritt zum EWR auch keine Lösung für GB.

Aus Sicht der EU ist der Verzicht auf die Freizügigkeit bei Personen aber fundamental! Dies noch um so mehr, wenn man an die konkrete Situation in und um Nordirland denkt.
In GB lichtet sich langsam der Nebel der Brexeteers....und es wird deutlich, was der Verzicht auf Personenfreizügigkeit bedeutet:
Es fehlen billige Arbeitskräfte in der Logistik und anderen Wirtschaftszweigen - wenn diese nun mit teureren britischen Arbeitskräften besetzt werden müssen, wird das höhere Kosten für die Verbraucher bedeuten. Kurzfristig bedeutet es einfach nur leere Regale.
Es ist deutlich aufwendiger, wenn man als Brite eine früher unkomplizierte Reise in EU-Gebiet unternehmen will.....ganz zu schweigen von den höheren Aufwänden, wenn man mal für eine gewisse Zeit in der EU arbeiten möchte, oder dort eine Niederlassung gründen möchte, oder ein Grundstück kaufen will... ... ....es wird den Briten langsam aber immer sicherer klar, was sie durch den Austritt verloren haben.

Dazu kommt, dass UK in zwei Fragestellungen mehr und mehr innenpolitisch Probleme bekommt:
Die Schotten wollen sich mit dem Austritt aus der EU nicht anfreunden, und streben den Austritt aus dem UK an.
Die Nordiren wollen klare Verhältnisse - aber möglichst solche, die den Frieden bewahren.

Unterm Strich wächst der Druck auf die Regierung in London - und zwar nicht so sehr der Druck aus Brüssel, sondern der Druck der eigenen Bevölkerung, die mittlerweile den Brexit nicht mehr so positiv sieht, wie noch bei der Volksabstimmung.

Würde GB dem EWR beitreten - wäre das ein Befreiungsschlag - aber gleichzeitig ein Eingeständnis, dass das mit der Ablehnung der Personenfreizügigkeit eine dumme Idee war.....
Alternativ steht GB die Möglichkeit frei, individuelle Verträge mit der EU abzuschließen - allerdings ist da die Verhandlungsposition von London relativ schwacht - die EU hat kein großes Interesse daran, GB zur zweiten Schweiz zu machen......denn solche Beziehungen sind sehr komplex.


Ansonsten ist es die Fragestellung, ob der Schwanz mit dem Hund wedelt, oder der Hund mit dem Schwanz......GB unterliegt der Illusion, genährt von den Brexeteers, dass sie in der Welt relevant wären....sind sie aber nicht sonderlich. Im Grunde kann die Welt locker auf GB verzichten, nicht aber auf die EU. Würde die EU hier mal die Muskeln spielen lassen.....macht sie aber nicht - im Gegensatz zur Politik Londons ist die EU relativ anständig.

Vielleicht wäre es mal an der Zeit, dass die EU hier Flagge zeigt! Sie könnte beispielsweise mal locker Druck ausüben, um den garantierten Veto-Platz von GB im UN-Sicherheitsrat zu übernehmen......
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Atue001 hat geschrieben:(28 Dec 2021, 01:11)

Die EU hat im Kern vier Freiheiten fundamental geregelt:
Die Freiheit des Warenverkehrs, des Personenverkehrs, des Dienstleistungsverkehrs und des Kapitalverkehrs. (...)
Sehr gute Darstellung. Da kann ich nur in vollem Umfang zustimmen.

Einziger Einwand:
Vielleicht wäre es mal an der Zeit, dass die EU hier Flagge zeigt! Sie könnte beispielsweise mal locker Druck ausüben, um den garantierten Veto-Platz von GB im UN-Sicherheitsrat zu übernehmen......
Die EU hat kein Interesse an Konflikten. Die möchte die Verhältnisse zu ihren Nachbarn lieber schiedlich-friedlich gestalten. Das finde ich auch genau richtig so. Druck ist nicht erforderlich, wäre sogar störend. Mit der Schweiz und Norwegen ist das problemlos gelungen. Alle Beteiligten auf dem Festland wären froh, wenn es auch mit GB gelingen würde. Bezüglich GB hat die EU ihre "roten Linien" definiert. Die wichtigste davon betrifft Nordirland. Nur da gibt es noch Spannungen. Alles andere ist geregelt. Und bezüglich Nordirland wird die EU nicht nachgeben. Darf sie nicht. Meiner Einschätzung nach wird sich dieses Problem aber in nicht allzu ferner Zukunft von selbst lösen, indem Nordirland sich mit der Republik Irland vereinigt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

UK steel industry braces for slump in trade as US reduces tariffs on EU
Tariffs remain on UK exports to US as European Union rivals gain a 25% price advantage from New Year’s Day
https://www.theguardian.com/business/20 ... -abolished

Was erlauben USA? :eek:
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Wollten die Briten nicht ihre besonderen Beziehungen zu USA ausbauen?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(29 Dec 2021, 20:18)

Wollten die Briten nicht ihre besonderen Beziehungen zu USA ausbauen?
Ja aber jetzt ist ja nicht mehr Donny in charge sondern der verdammte Ire! :mad:
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(29 Dec 2021, 20:19)

Ja aber jetzt ist ja nicht mehr Donny in charge sondern der verdammte Ire! :mad:
Ja so ein Pech aber auch! Was haben die armen Briten auch immer so eine Last mit den widerspenstigen Iren :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Ab Übermorgen werden auch Importe ins Königreich geprüft.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Der britischen Statistikbehörde ONS zufolge hat sich Nordirland im Vergleich zu England, Schottland und Wales am besten von der Corona-Krise erholt und hat wirtschaftlich fast wieder das Niveau von 2019 erreicht. Nicht ausgeschlossen, dass der Brexit für die nordirische Wirtschaft noch zum Standortvorteil wird.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... t-101.html

:)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Soldaten fahren nun auch Krankenwagen und helfen in Krankenhäusern aus.
Die britische Armee schickt etwa 200 Soldatinnen und Soldaten zur Unterstützung der Krankenhäuser in London. Sie sollen mit dem medizinischen Personal "Hand in Hand arbeiten, um das Land vor Covid-19 zu schützen", sagte Verteidigungsminister Ben Wallace. Außerdem sollen 32 Soldatinnen und Soldaten im Rettungsdienst aushelfen. Der Einsatz ist zunächst für drei Wochen geplant.Wallace teilte weiter mit, dass ungefähr 1800 Armeekräfte landesweit bereits Krankenwagen steuerten, Corona-Impfungen verabreichten und Krankenhauspatienten betreuten. Sie könnten "stolz auf ihren Beitrag zu diesen wahrhaft nationalen Anstrengungen sein".
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... e-101.html
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Maikel »

Adam Smith hat geschrieben:(10 Jan 2022, 07:12)

Soldaten fahren nun auch Krankenwagen und helfen in Krankenhäusern aus.
Ich habe hierzulande meinen Impfausweis auch von einem Soldaten ausgehändigt bekommen. Zu einer Zeit, als in GB schon viel mehr Menschen geimpft waren als hierzulande.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Vor Treffen mit Brexitbeauftragten der EU
Britische Außenministerin droht erneut mit Artikel 16 des Nordirland-Protokolls
Nach dem Rücktritt von Chefunterhänder Frost ist jetzt Außenministerin Truss für die britischen Verhandlungen mit der EU zuständig. Vor ihrem ersten Treffen mit EU-Unterhändler Šefčovič droht sie ihrem Gegenüber erst mal.
https://www.spiegel.de/ausland/brexit-n ... ead710306e
Das ist sicherlich eine gute Idee - einen Handelsvertrag mit den USA braucht GB ja nicht :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Andreas62 »

Bei uns helfen auch Soldaten im Gesundheitswesen.
Eigentlich normal in der derzeitigen Situation.
"Alles Käse Genossen!"
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

BoJo ist ja mächtig unter Druck - wegen der Feierei in Downingstreet 10.
Nun will er Personal austauschen - und, was natürlich viel besser ist - alle Coronaauflagen zum 26. Januar aufheben.
Im besten Fall können die neuen Leute gar nicht mehr gegen solche Auflagen Verstossen - sehr clever :D
https://www.spiegel.de/ausland/boris-jo ... 081b2ca67c
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Was in Deutschland seit Jahrzehnten gefordert wird, könnte ab 2027 in Grossbritannien Realität werden. Es soll dann keinen Zwang mehr geben den staatlichen Rundfunk zu finanzieren.
BBC soll ab 2027 keine Gebühren mehr fordern dürfen
Die britische Regierung hat angekündigt, die Gebührenfinanzierung der BBC abzuschaffen. Künftig könne sich der Sender durch Abos und eine Teilprivatisierung finanzieren.
https://www-zeit-de.cdn.ampproject.org/ ... kgebuehren
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Und hier wie in GB aus den gleichen durchsichtigen Gründen.
Am Yisrael Chai

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Adam Smith hat geschrieben:(16 Jan 2022, 17:24)

Was in Deutschland seit Jahrzehnten gefordert wird, könnte ab 2027 in Grossbritannien Realität werden. Es soll dann keinen Zwang mehr geben den staatlichen Rundfunk zu finanzieren.



https://www-zeit-de.cdn.ampproject.org/ ... kgebuehren
So macht man einen guten Sender kaputt - aus Eigennutz.
Es kann ja nicht sein, dass ein gebührenfinanzierter Sender die konservative Regierung kritisiert ...
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Jan 2022, 18:33)

So macht man einen guten Sender kaputt - aus Eigennutz.
Es kann ja nicht sein, dass ein gebührenfinanzierter Sender die konservative Regierung kritisiert ...
Alles oder nichts. Viele sind von der Endzeitstimmung infiziert, viele, gerade im konservativen und v.a. im rechten Lager reagieren regressiv, d.h. sie fallen in frühere Stadien der Persönlichkeitsentwicklung zurück. Das heisst, sie wachsen nicht an einer Krise oder Herausforderung, sondern schrumpfen geistig.

Dazu verlinke ich einmal das hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Regressio ... hoanalyse)

Das könnte eine Erklärung für die Lust am Kaputtschlagen und dieses enorm schnell auftretende tiefste Beleidigtsein sein. Und eben für solche Vorhaben.
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Alexyessin
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Alexyessin »

Bojo geb ich noch höchstens einen Monat.
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Großbritannien - post Brexit

Beitrag von firlefanz11 »

Autoritär, reaktionär, repressiv: Die Kritik an möglichen Einschränkungen der Demonstrationsfreiheit durch das geplante britische Polizeigesetz im Oberhaus hätte kaum beißender sein können. Die Mitglieder im House of Lords fügten der Regierung von Premierminister Boris Johnson in der Nacht zum Dienstag eine Abstimmungsniederlage nach der anderen zu. Mit großer Mehrheit lehnten die Lords mehrere Paragrafen im Entwurf des geplanten neuen Polizeigesetzes ab. Darin waren beispielsweise erhebliche Einschränkungen von Protesten vorgesehen, wenn diese nach Ansicht der Polizei eine Lärmbelästigung darstellen oder Verkehrswege blockieren.
...
Ein weiteres Raabs-Projekt sieht vor, Großbritannien aus der Europäischen Menschenrechtskonvention zu führen und sich damit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg zu entziehen.
https://www.n-tv.de/politik/Kritiker-la ... 65719.html

Das mit dem Demoverbot könnt ich mir in D auch vorstellen, dass da so Mancher von träumt...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Meine liebe Frau kam vor einiger Zeit angestürmt, um mir mit zu teilen, daß GB ab kommender Woche auf die Maskenpflicht verzichten will.

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... gle.com%2F

Dann wird das ja wohl stimmen! Glückwunsch und toi, toi, toi!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Partypeople!!!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(21 Jan 2022, 19:12)

Partypeople!!!
Tja,
aber für viele ist die Party vorbei:
Armut
Vielen Briten bleibt nur die Wahl zwischen Heizen und Essen
Die Inflation ist nach Einschätzung von Sozialexperten in Großbritannien ebenso ungleich verteilt wie das Vermögen. Besonders für billige Lebensmittel explodieren die Preise geradezu.
[....]
»Die Leute erzählen uns, dass sie 20 Minuten oder eine Stunde im Auto saßen, bevor sie den Mut hatten, zu uns zu kommen«, erzählt Beckett. Viele »dachten nicht, dass sie jemals darauf angewiesen sein würden«. Aber sie hätten keine andere Wahl. »Wenn es kalt ist, müssen sich die Menschen zwischen Essen und Heizen entscheiden.«
https://www.spiegel.de/wirtschaft/viele ... ba0c272899
Vielleicht sollte die grossartige britische Regierung einfach den Winter abschaffen .... /Ironie off
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Jan 2022, 10:05)

Tja,
aber für viele ist die Party vorbei:

Vielleicht sollte die grossartige britische Regierung einfach den Winter abschaffen .... /Ironie off
Wir haben auch Leute die knapp auf Kante sind.
Davon abgesehen:

Dafür haben ja die Millionäre ja nun andere Möglichkeiten.
Und dafür war der Brexit ja eigentlich da. :)

Und BoJo hat ja auch für ne nette Summe die Downing Street umgebaut.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Eines der großen Versprechen von Premier Johnson lautete: Die britischen Regionen sollten durch den EU-Austritt keine finanziellen Einbußen haben. Offenbar hat dies nicht geklappt, wie nun ein Parlamentsbericht zeigt. Vielmehr müssen die Regionen massive finanzielle Einbußen verkraften.

Die britischen Regionen sind einem Parlamentsbericht zufolge seit dem Brexit finanziell deutlich schlechter gestellt. "Die Regierung behauptete, dass der Fonds des Vereinigten Königreichs für gemeinsamen Wohlstand der Nachfolger der EU-Strukturinvestitionsfonds sein würde", stellte der Bericht des parlamentarischen Ausschusses für das Finanzministerium fest. Tatsächlich bringe er "jedoch nur 60 Prozent des Geldes auf, das aus den EU-Fonds bereitgestellt" wurde.
https://www.n-tv.de/politik/Britische-R ... 86979.html

Die anderen 40 % gehen bestimmt zum NHS :)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Das gibt Ärger.
Brexit-Streit eskaliert
Nordirland stoppt Kontrollen von Lebensmitteln aus Großbritannien
https://www.spiegel.de/ausland/brexit-s ... 0b649f3241
Die DUP ist einfach nur destruktiv - mal sehen, wie lange sich die noch halten können.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Streit über Zollgrenzen
Nordirlands Regierungschef tritt zurück
Aus Protest gegen die Handelsregeln nach dem Brexit ist Nordirlands Regierungschef Paul Givan zurückgetreten. Nun droht der ganzen Regierungskoalition das Scheitern.
https://www.spiegel.de/ausland/nordirla ... 0a67e1870a
Ich schätze, das wird jetzt dramatisch - oder übernimmt London jetzt die Regierung in Nordirland. Haben die gerade Zeit dafür?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Feb 2022, 18:42)

Ich schätze, das wird jetzt dramatisch - oder übernimmt London jetzt die Regierung in Nordirland. Haben die gerade Zeit dafür?
Nein, es wird zwar ungemütlich werden, aber Stormont kann eingeschränkt weiterarbeiten:
Does this mean Stormont would collapse?
No, but it means its decision-making powers would be severely weakened. The executive or cabinet could not officially meet as its chair and deputy chair would be absent.
It would also mean that new policy decisions could not be taken, a new three-year budget would not be approved and other items such as the appointment of a victims’ commissioner would be put on hold.
https://www.theguardian.com/politics/20 ... r-stormont
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Boris könnte ja eine Polonaise nach NI anführen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Laut dieser Umfrage ist ein vereintes Irland in weiter Ferne.
Freitag, 5. November 2021, 11:37 Uhr

Es stellte sich heraus, dass fast 30 % der Menschen ein vereintes Irland unterstützen würden, wenn morgen eine Umfrage stattfinden würde, aber dass fast 59 % es vorziehen würden, im Vereinigten Königreich zu bleiben. Prof. Tonge sagte,
https://www.newsletter.co.uk/news/polit ... on-3446438

Am 5. Mai 2022 werden wir mehr wissen, weil dann in Nordirland gewählt wird.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/2022_No ... y_election

Im Moment wählen die Nordiren zu 28,1 % + 12,9% + 2,6% = 43,6% pro britisch, zu 27,9% + 11,9% = 39,8% pro irisch und zu 9,1% + 2,3% = 11,4% pro europäisch.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Neuer Rückschlag nach dem »Partygate«
Vier enge Vertraute Johnsons treten zurück
https://www.spiegel.de/ausland/boris-jo ... 16a77b16d9
Hat Johnson eigentlich noch Zeit zum Regieren?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Atue001 »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Feb 2022, 22:36)

Hat Johnson eigentlich noch Zeit zum Regieren?
Hat er das schon mal gemacht?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Feb 2022, 22:36)

Hat Johnson eigentlich noch Zeit zum Regieren?
Diese Frage stellt sich unsereiner gelegentlich schon im Politikbetrieb. Aber eine Erfahrung will ich dann doch los werden: In einem alten Staatswesen sind die öffentlichen Einrichtungen, die Regeln und Gewohnheiten. so tief eingefahren, daß ein Land in vergleichsweise unaufgeregten Zeiten ganz ohne Regierung funktioniert. Ich habe diese Erfahrung vor langer Zeit in Italien gemacht, als Parlament und Regierung vollauf mit sich selbst beschäftigt waren, aber die öffentliche Ordnung und der Alltag davon unbeeindruckt blieben. Oder In Belgien, wo man... so meine ich heute... fast 18 Monate nach Wahlen auf eine neue Regierung warten mußte. Das öffentliche Leben lief weiter, die EU tagte davon unbeeindruckt in Brüssel.

Hiermit habe ich nicht ausdrücken wollen, daß Parlamente und Regierungen entbehrlich sind; aber es muß eben auch Anlässe geben, die weitreichende Entscheidungen erfordern. Gottlob ist das ganz überwiegend nicht erforderlich, wenn ein Staat einmal in einem gefestigten Zustand angelangt ist.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Ist denn GB nun aufgelevelt?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Pech, wenn die Polin weg ist.

Immer mehr Menschen müssen in Grossbritannien auf eine Behandlung warten. Und es soll alles noch viel schlimmer werden. Aber es wird versprochen, dass ab 2025 die Lage sich deutlich verbessern wird.
Gesundheitsminister Sajid Javid sagte jedoch, diese Zahl werde wahrscheinlich steigen, da die Nachfrage voraussichtlich steigen werde, da der Druck von Covid nachlasse.

Er versprach auch, Wartezeiten von über einem Jahr bis 2025 zu beseitigen
https://www.bbc.com/news/health-60305502

Die Situation wird sich vermutlich noch deutlich verschlimmern und vielleicht danach ein kleines bisschen verbessern. Aber vermutlich nicht, da sich die Polin nun in Deutschland befindet und hier für kurze Wartezeiten sorgt. :)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Parlamentsbericht zu Brexitresultat
»Höhere Kosten, mehr Bürokratie und Verzögerungen an den Grenzen«
Premierminister Boris Johnson hatte infolge des Brexits mehr Handelschancen versprochen. Doch ein Bericht des Parlaments fällt ernüchternd aus: Der EU-Austritt habe zu mehr Belastungen geführt.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... 1cc2b02ce7
Jetzt bekamen die Briten einen »Staatssekretär für Brexitchancen und Regierungseffizienz« - Jacob Rees-Mogg.
Ob's hilft?
Aber immerhin haben sie glückliche Fische :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Feb 2022, 13:31)

Jetzt bekamen die Briten einen »Staatssekretär für Brexitchancen und Regierungseffizienz« - Jacob Rees-Mogg.
Ob's hilft?
Aber immerhin haben sie glückliche Fische :D
Mehr Handelschancen?
So weit ich mich erinnerte, sollten die laut Brexiteers aber nicht im Handel mit EU-Staaten kommen, sondern mit den "New Neighbours" im Indopazifik, wo angeblich das "Global Britain" zu verorten sei.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Atue001 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 22:54)

Hat er das schon mal gemacht?

BoJo weiß, dass er die Tory-Wähler zu fast 100% im Sack und den Sack zugemacht hat. Die allermeisten können da nicht mehr raus. Jedenfalls nicht, ohne sich bis auf die Knochen zu blamieren. Sie können nicht von BoJo und den Brexiteers weg. Tiefe Scham und gleichzeitig schwerste Gewissensbisse verhindern das. So ist das halt, wenn man sich komplett verrant hat.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Feb 2022, 17:21)

BoJo weiß, dass er die Tory-Wähler zu fast 100% im Sack und den Sack zugemacht hat. Die allermeisten können da nicht mehr raus. Jedenfalls nicht, ohne sich bis auf die Knochen zu blamieren.
Das hofft BoJo vielleicht. Da täuscht er sich aber gravierend. Wahlen finden geheim statt. Es ist in einer Demokratie gar nicht möglich, dass sich ein Wähler blamiert, wenn er auf dem Wahlzettel ein Kreuz macht. BoJo hat nichts und niemanden im Sack.

Okay, das könnte jetzt zweideutig gewesen sein...
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Tschechien wird entweder bereits 2021 oder in den nächsten Jahren ein wichtigerer Handelspartner als Grossbritannien sein. Dieses ist eine Auswirkung des Brexits.
Lehnfeld sagte, das Vereinigte Königreich könne sogar aus den deutschen Top Ten rutschen. Die Dezember-Daten des Statistischen Bundesamtes, auf die sich der Außenhandelsexperte bezieht, seien noch vorläufig und könnten revidiert werden. Der britische Vorsprung auf Tschechien sei derzeit nur marginal. "Da sich der deutsch-britische Handel schon seit Jahren schleppend entwickelt, ist der zehnte Platz eher als Gnadenfrist zu verstehen", sagte Lehnfeld. "Der deutsch-tschechische Handel entwickelt sich im Vergleich besser."
https://www.finanzen.net/nachricht/akti ... k-11020704
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