Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

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Troh.Klaus
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Cobra9 hat geschrieben:(27 Sep 2021, 18:46)
Technik ist verfügbar und im Einsatz bewährt. Muss man so tun als wäre es anders :?:
Frag das die Leute, die die notwendige Technik noch erfinden oder groß-technisch einsatzfähig machen wollen.
Ich brauche weder Gas noch unbedingt den Strom vom Netz. Grundsätzlich ist es ganz einfach viel zu tun. Dämmung, moderne Technik einsetzen für den Übergang.
Die überwiegende Mehrheit der Deutschen hat kein Landgut mit ausreichender Fläche für Energieautarkie.
Was Du nicht durchdacht hast ist wohl das Wandel auch Geld kostet.
Was, tatsächlich, der Wandel kostet auch noch Geld - ja Wahnsinn, das hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Mit Gazprom wird es erstmal teuer und fossil. Das ist wohl eine Übergangslösung aus dem 19. Jahrhundert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Sep 2021, 20:33)
Mit Gazprom wird es erstmal teuer und fossil. Das ist wohl eine Übergangslösung aus dem 19. Jahrhundert.
Genau, 19. Jahrhundert. Und deshalb ist die Nachfrage nach Gas in diesem Jahr auch weltweit auf Rekordniveau:
https://www.nzz.ch/wirtschaft/energiekr ... ld.1646643
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Hier drängt sich wirklich der Eindruck auf, daß die Wut auf den imperialistisch auftretenden Putin den Blick auf Notwendiges vernebelt. Dort ist Erdgas zu verkaufen, eine brauchbare (?) Gasleitung von Haustür zu Haustür gibt es. Lassen wir uns bevorzugt beliefern... und bauen wir unsere erneuerbaren Energien im Lande und auf See auf, um eines Tages auf Energieimporte verzichten zu können.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(27 Sep 2021, 20:48)

Genau, 19. Jahrhundert. Und deshalb ist die Nachfrage nach Gas in diesem Jahr auch weltweit auf Rekordniveau:
https://www.nzz.ch/wirtschaft/energiekr ... ld.1646643
In dem Artikel ist bereits von einer Energiekrise die Rede. Das erinnert ein wenig an die Ölkrise.
Auch das war in erster Linie eine Preiserhöhungskrise in den 1970-er Jahren und führte zu Rezessionen.

Ein Holz/Kohle-Ofen mag natürlich recht altmodisch sein, aber ermöglicht doch eine recht unabhängige Selbstversorgung in Notzeiten.
Der Endverbraucher muss nun an sich und seine Familie denken, er kann sich nicht auf die Vernunft dubioser Geschäftemacher verlassen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Laut dem von Troh.Klaus eingestellten Artikel bereiten sich europäische Länder wie Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Britannien auf die Krise vor und drängen Brüssel dazu, ebenfalls zu handeln.
In Berlin herrscht derzeit Stillstand.

Macron muss indes auf schnelle Bewegung im französischen Sinne hoffen. Schon bald steht er mitten im Wahlkampf und seine Wiederwahl ist nicht sicher.

Europa ohne Merkel - ein Wendepunkt?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Sep 2021, 12:34)



Warten wir mal den morgigen Tag ab. Ich gehe davon aus, dass die Grünen an der nächsten Bundesregierung beteiligt sein werden. Und das ist dann der Schlussstrich unter dem Kapitel NS2.
Gegen eine pro NS 2 SPD, mit 14,8% und Ergebnis gezwungen einem dritten Koalitionspartner?
Das scheint mir eine recht realitätsferne Meinung zu sein.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Sep 2021, 07:45)

Gegen eine pro NS 2 SPD, mit 14,8% und Ergebnis gezwungen einem dritten Koalitionspartner?
Das scheint mir eine recht realitätsferne Meinung zu sein.
NS 2 ist nicht mal in der Union unumstritten, lediglich LiPa und AfD sind eindeutige Befürworter.
Klar, Manuela Schwesig in Meckpom hat die Pipeline stark umworben, vielleicht auch aus taktischen Gründen - die zweitstärkste Kraft AfD hatte bei der letzten Wahl über 20 % eingefahren, jetzt noch 16,8 %.
Die künftige Haltung der neuen Bundesregierung dürfte aber noch ziemlich unklar sein.
Fest steht jedoch, die Königsmacher sehen die Pipeline und Putin eher kritisch bis sehr kritisch.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Sep 2021, 08:45)

NS 2 ist nicht mal in der Union unumstritten, lediglich LiPa und AfD sind eindeutige Befürworter.
Klar, Manuela Schwesig in Meckpom hat die Pipeline stark umworben, vielleicht auch aus taktischen Gründen - die zweitstärkste Kraft AfD hatte bei der letzten Wahl über 20 % eingefahren, jetzt noch 16,8 %.
Die künftige Haltung der neuen Bundesregierung dürfte aber noch ziemlich unklar sein.
Fest steht jedoch, die Königsmacher sehen die Pipeline und Putin eher kritisch bis sehr kritisch.
Sicher, ich hätte sie auch gar nicht erst bauen lassen, aber das ist doch hat'i, dat'i, war'i. Das Teil ist fertig und damit geht es nur noch darum, es nutzbringend anzuwenden.
Wer ausser den Grünen will eine solche Bauleiche verantworten? Oder sind die Grünen so naiv zu glauben, die Pipeline würde kostenfrei zurückgebaut?

Die eventuelle neue Bundesregierung muss im Vorfeld so viele, dringlich anstehende Themen zu dritt/viert klären, bevor sie ein Regieren ins Auge fassen kann, dass die Grüne Vorstellung von NS2 auf Kosten des Steuerzahlers abreißen am untersten Rand der Liste stehen dürfte, wenn überhaupt dort auftauchend.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Unser Industrieland braucht dieses Gas; und unser Nachbar Polen auch.... nein, Polen will nicht das Gas über NS2, das geht ja gar nicht... aber doch elektrische Energie. Denn die Kohleverstromung wird immer teurer durch CO2-Abgaben. Nun gibt es erste Meinungen, die über preisgünstigen Importstrom aus Deutschland räsonieren.

Es wäre aus meiner Sicht vernünftiger, beide EU-Partner würden ernsthaft zusammen arbeiten und ihre Zukunft gemeinsam gestalten, anstatt sich ständig Vorhaltungen zu machen wegen NS2. In Polen werden derzeit die Heizungssysteme mit Hochdruck von Kohle auf Gas umgestellt. Und das für 40 Mio Menschen... woher die wohl das viele Gas bekommen, und zu welchen Preisen?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Summers »

Ungarn schließt einen langjährigen Vertrag mit Gasprom ab, unter Umgehung der Ukraine:

https://de.rt.com/europa/124870-ungarn- ... t-gazprom/

https://www.onvista.de/news/ukraine-kri ... -485783007

Einigkeit in der EU herrscht jedenfalls nicht…
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Sep 2021, 09:32)

Sicher, ich hätte sie auch gar nicht erst bauen lassen, aber das ist doch hat'i, dat'i, war'i. Das Teil ist fertig und damit geht es nur noch darum, es nutzbringend anzuwenden.
Wer ausser den Grünen will eine solche Bauleiche verantworten? Oder sind die Grünen so naiv zu glauben, die Pipeline würde kostenfrei zurückgebaut?

Die eventuelle neue Bundesregierung muss im Vorfeld so viele, dringlich anstehende Themen zu dritt/viert klären, bevor sie ein Regieren ins Auge fassen kann, dass die Grüne Vorstellung von NS2 auf Kosten des Steuerzahlers abreißen am untersten Rand der Liste stehen dürfte, wenn überhaupt dort auftauchend.
Es muss darum gehen, Schaden abzuwenden. Es kann nicht darum gehen, ein dubioses Geschäft zu genehmigen, nur weil schon alles vorbereitet ist.
Und ein Rückbau wäre bestenfalls eine Vision, von der allerdings niemand spricht.
Aber mal zum Vergleich: Das Gasometer Oberhausen war bis 1988 Europas größter in Betrieb befindlicher Scheibengasbehälter. Hat man das abgerissen? Nein.
Heute ist es ein Industriedenkmal sowie eine Ausstellungs- und Veranstaltungshalle mit kultureller Bedeutung.

Die NS 2-Pipeline setzt Geld in den Sand - die entsprechende Studie des renommierten DIW dürfte allen wesentlichen Politikern und Unternehmen bekannt gewesen sein.
Aktuell ist mit sehr hohen Preisen für die Endverbraucher in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu rechnen. Frankreich u. a. treffen bereits Vorkehrungen, um das Problem abzufedern, in Berlin bewegt sich derzeit noch nichts.
Es ist m. E. unwahrscheinlich, dass die neue Bundesregierung einfach sagen wird, gut, das Ding ist da, jetzt machen wir halt, was Putin will, egal, wie problematisch das ist.
Aber schauen wir mal, wer Außenminister/in wird.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Summers hat geschrieben:(28 Sep 2021, 10:38)

Ungarn schließt einen langjährigen Vertrag mit Gasprom ab, unter Umgehung der Ukraine:

https://de.rt.com/europa/124870-ungarn- ... t-gazprom/

https://www.onvista.de/news/ukraine-kri ... -485783007

Einigkeit in der EU herrscht jedenfalls nicht…
Wenn man die Texte aufmerksam liest, dann schaltet Rußland offenbar die Türkei in diese Kette ein. Ein Blick auf die Landkarte zeigt dann, daß in der Kette mindestens noch Bulgarien, oder Rumänien , Serbien und (warum auch immer...) Österreich eine Rolle spielen. Ob das wohl eine besonders gute Idee ist? Als Zaungäste können wir dieses Schauspiel verfolgen.

Wenn die EU sich in die Importgeschäfte der Mitglieder einmischen will, dann muß ihr eine entsprechende Gemeinschaftsverantwortung zugewiesen werden. Also so: Die EU beschafft und schließt Verträge mit Drittstaaten über den Import von Energieträgern. So wie die EU sinnvollerweise mit der Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen für die gesamte EU beauftragt worden ist. Aber diese Kakophonie von kleinstaatlichen Interessen über die EU auf einzelne Akteure durch zu leiten, das ist ein sehr dummes Vorgehen... der EU und auch der Kleinstaaten.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Sep 2021, 11:23)

Es muss darum gehen, Schaden abzuwenden. Es kann nicht darum gehen, ein dubioses Geschäft zu genehmigen, nur weil schon alles vorbereitet ist.
Und ein Rückbau wäre bestenfalls eine Vision, von der allerdings niemand spricht.
Aber mal zum Vergleich: Das Gasometer Oberhausen war bis 1988 Europas größter in Betrieb befindlicher Scheibengasbehälter. Hat man das abgerissen? Nein.
Heute ist es ein Industriedenkmal sowie eine Ausstellungs- und Veranstaltungshalle mit kultureller Bedeutung.

Die NS 2-Pipeline setzt Geld in den Sand - die entsprechende Studie des renommierten DIW dürfte allen wesentlichen Politikern und Unternehmen bekannt gewesen sein.
Aktuell ist mit sehr hohen Preisen für die Endverbraucher in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu rechnen. Frankreich u. a. treffen bereits Vorkehrungen, um das Problem abzufedern, in Berlin bewegt sich derzeit noch nichts.
Es ist m. E. unwahrscheinlich, dass die neue Bundesregierung einfach sagen wird, gut, das Ding ist da, jetzt machen wir halt, was Putin will, egal, wie problematisch das ist.
Aber schauen wir mal, wer Außenminister/in wird.

Ein Industriedenkmal unter Wasser?

In Berlin bewegt sich zwangsläufig momentan vordergründig wenig.
Ob das Außenministerium für NS 2 zuständig ist? Es wird wohl eher das BMWI sein.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Sep 2021, 12:21)

Ein Industriedenkmal unter Wasser?

In Berlin bewegt sich zwangsläufig momentan vordergründig wenig.
Ob das Außenministerium für NS 2 zuständig ist? Es wird wohl eher das BMWI sein.
Das Ding ist doch hochpolitisch geworden. Darum wird sich Olaf höchstselbst zu kümmern haben. Denke ich 'mal... Ernste Miene kann er doch schon einmal!
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Sep 2021, 12:21)

Ein Industriedenkmal unter Wasser?
Sensationell, nicht wahr? ;)
In Berlin bewegt sich zwangsläufig momentan vordergründig wenig.
Ob das Außenministerium für NS 2 zuständig ist? Es wird wohl eher das BMWI sein.

Nach dem Willen der FDP soll es jedenfalls nicht Schröder (Rosneft) sein. Glaube, Lindner hat sich da mal entsprechend geäußert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Einer der grünen Schlüsselfiguren, Cem Özdemir:
„Das Projekt bringt uns in eine unnötige Abhängigkeit von Putin, der nicht nur ein Gasverkäufer, sondern auch ein Giftmischer ist.“
https://www.berliner-zeitung.de/wirtsch ... -li.185415

Laut Lindner will auch die russische Opposition die Pipeline, nur nicht jetzt, sondern ...:
„wenn dereinst das russische Volk in freier Selbstbestimmung eine demokratische Regierung gewählt“ haben werde.
https://www.berliner-zeitung.de/wirtsch ... -li.185415
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Diese nicht abschätzbaren Wendungen der Weltgeschichte sind etwas für Träumereien am Kamin; Deutschland kann auf diese Weise doch nicht seine Energiewende gestalten. Da zählt aus meiner Sicht nur das, was jetzt ist und jetzt verfügbar ist. Volle Kraft voraus!
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Laufzeit des fossilen Großprojektes geht bis 2050? Und ab 2040 soll es rentabel werden? Da ist noch viel Zeit übrig.
Und so unrealistisch ist es ja nicht gerade, dass Putin im Alter von 80 oder 90 eine Abdankung in Erwägung ziehen könnte.

Die Energiewende wird über Diversifikation erreicht, nicht über dubiose Abhängigkeiten.
Diesen ursprünglich europäischen Gedanken könnte die neue Bundesregierung aufgreifen.
Gerade auch als Signal der Erneuerung und der pragmatischen Zuversicht und Geschlossenheit, wie Scholz seine allgemeine Linie andeutete.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(28 Sep 2021, 12:49)

Das Ding ist doch hochpolitisch geworden. Darum wird sich Olaf höchstselbst zu kümmern haben. Denke ich 'mal... Ernste Miene kann er doch schon einmal!
Ernste Mine und als erste Forderung "Respekt". ;)
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Sep 2021, 12:53)

Sensationell, nicht wahr? ;)
Nur wenn genügend Taucheranzüge vorhanden sind, oder die Franzosen einen U-Bootverleih aufmachen.. ;)
Nach dem Willen der FDP soll es jedenfalls nicht Schröder (Rosneft) sein. Glaube, Lindner hat sich da mal entsprechend geäußert.
Ich kann mich an die FDP Forderung eines Moratoriums zum Zweck der Etablierung eines Sicherungsmechanismus erinnern. Das trage ich selbstverständlich mit.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Di 28. Sep 2021, 14:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Tom Bombadil »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Sep 2021, 06:36)

FDP und Grüne sind jetzt in der Rolle des Königsmachers. Und beide sind gegen Nordstream 2.
Wäre natürlich bitter für Schröder, wenn ausgerechnet der Genosse Scholz dem Projekt den Todesstoß versetzt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Sep 2021, 14:45)

Wäre natürlich bitter für Schröder, wenn ausgerechnet der Genosse Scholz dem Projekt den Todesstoß versetzt.
Hochrangige Angestellte russisch-föderaler Staatsbetriebe haben an sich schon ein süßes Leben.
Das wird den meisten Endverbrauchern in Deutschland und Europa aber kein Trost sein.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Sep 2021, 14:44)

Nur wenn genügend Taucheranzüge vorhanden sind, oder die Franzosen einen U-Bootverleih aufmachen.. ;)
Man kann ja Zugänge installieren, Eingänge, und vielleicht noch großzügige Glasfenster, damit Besucher die Naturschönheiten der Ostsee beobachten können.
Wäre ich Politiker, würde ich sagen, das Gasometer Oberhausen ist ein Erfolgsmodell. ;)
Ich kann mich an die FDP Forderung eines Moratoriums zum Zweck der Etablierung eines Sicherungsmechanismus erinnern. Das trage ich selbstverständlich mit.
Klar, auf Basis eines Moratoriums und der geopolitischen Sicherheitsbedenken könnte man über die Angelegenheit reden.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Sep 2021, 14:45)

Wäre natürlich bitter für Schröder, wenn ausgerechnet der Genosse Scholz dem Projekt den Todesstoß versetzt.
Wenn die Energiewende mit der Stilllegung der Braunkohlegruben einher gehen soll, dann braucht man dieses Gas. Ich meine, daß die Eindämmung der Erderwärmung weltweit an Dringlichkeit gewinnen wird. Ein heller Wahnsinn, diese Möglichkeit zu vereiteln.

Natürlich muß das Hauptziel bleiben, möglichst schnell zu den erneuerbaren Energien über zu gehen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Es gibt ja bestehende Leitungen, über die geliefert werden könnte. Breschnew hat seinerzeit auch liefern lassen.
Wir müssen jetzt sozusagen lernen, dass Putin eben nicht Breschnew ist. Konnte ja niemand ahnen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Klar, und es gíbt Leute, die an den Leitungen herumfummeln. Deshalb gibt es NS2 und deshalb wird das auch nicht so viel mit der Gasleitung durch das Schwarze Meer nach Ungarn. Zu viele Fummler/Weltpolitiker an den Leitungen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(27 Sep 2021, 20:11)

Frag das die Leute, die die notwendige Technik noch erfinden oder groß-technisch einsatzfähig machen wollen.
Da würde es eigentlich genügen, sich aus allgemein zugänglichen Quellen zu informieren.

Nur ein Beispiel von vielen: https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Press ... fland.html

Da geht es um ein "Wasserstoff-Anwendungszentrum", das von der Bundesregierung nun intensiv gefördert werden soll. Wie man regenerativ Wasserstoff herstellt, ist seit halben Ewigkeiten bekannt. Wie Brennstoffzellen funktionieren, ist auch seit langer Zeit bekannt. Beide Technologien sind aber nicht in großem Maßstab anwendungsreif. Die Bundesregierung hat das erkannt, Du offensichtlich nicht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Ein kenianisches Sprichwort dürfte die Strategie Putins recht gut beschreiben - eine leere Büchse scheppert den ganzen Tag.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Olaf Scholz hat sich höchstpersönlich zur Sache geäußert:
Auch Olaf Scholz thematisierte die Pipeline am Montag und sagte, es gehe nun darum, „dass jetzt alle dafür sorgen, dass die Garantien, die mit dem Betrieb verbunden sind, auch akzeptiert werden“. Eine der Garantien sei, „dass die Ukraine Transitland bleibt und dass wir sicherstellen, dass nicht die Gasversorgung einiger Länder im Osten Europas zum Beispiel gefährdet wird von Russland aus, weil sie sagen, dass sie diese Strukturen nicht mehr bedienen wollen“.
https://www.berliner-zeitung.de/wirtsch ... -li.185415

Das klingt etwas verklausuliert, dürfte aber verstanden werden. Mr. Putin soll nicht verknappen, sondern die (vorhandenen) Strukturen bedienen.
Ansonsten wird das nicht als ein Verhalten gewertet, welches den gegebenen Garantien entspricht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Das hat die Kanzlerin doch mit Präsident Biden so abgesprochen, damit er die Finger von NS2 läßt. Und so hat sie das mit Sicherheit auch ihrem Gesprächspartner Putin vermittelt. Ob der sich das zu Herzen nimmt, das ist die nächste Frage. Das Ergebnis kann man aber nicht vorweg nehmen, sondern das muß man erfahren. Also schau'n mer 'mal!
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Bislang nimmt sich Putin die Zusagen nicht zu Herzen offenbar. Im Gegenteil, er hat der Ukraine ja noch gedroht. Vielleicht hat er sich darauf verlassen, dass Deutschland im Merkelschen Sinne dialogbereit bleibt.
Mit Scholz, Habeck und Lindner würden jedoch völlig andere Personen auftreten, solche, die der Außen- und Sicherheitspolitik eine gewichtigere Note verleihen könnten, just auch in multilateraler Absprache.
Die Amerikaner äußerten bereits, ihre Position sei unverändert und man freue sich auf eine enge Zusammenarbeit.

Putin kann das Pokerspiel auch schlicht verlieren. Die hohen Preise im Winter mögen zwar ein Übel sein, aber endlos wird er nicht auf den Nichtverkauf von Gas setzen können. Eine Tankstelle lebt schließlich vom Verkauf und nicht allein vom druckvollen Wunsch, weitere Zapfanlagen zu eröffnen.
Es bleibt jedenfalls spannend.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Nawalny müsste theoretisch 2023 aus dem Lager kommen. Nun aber sind neue "Ermittlungen" aufgenommen worden, welche die Strafe deutlich verlängern könnten.

Ob das den Druck auf Deutschland erhöhen soll?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Tom Bombadil »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Sep 2021, 15:43)

Olaf Scholz hat sich höchstpersönlich zur Sache geäußert:
Putin war auch das Budapester Memorandum scheißegal, ob er sich an andere Garantien halten möchte, erscheint fraglich.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Sep 2021, 16:26)

Putin war auch das Budapester Memorandum scheißegal, ob er sich an andere Garantien halten möchte, erscheint fraglich.
Die Schlußakte von Helsinki scheint ebenfalls obsolet geworden zu sein.

Die Frage wäre an die Sorglosen weiterzuleiten - ist der verlässliche Partner wirklich so verlässlich?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Sep 2021, 13:01)
Laut Lindner will auch die russische Opposition die Pipeline, nur nicht jetzt, sondern ...
Ich dachte, laut Fr. Kemfert sei NS2 schon heute überflüssig und auch deshalb abzulehnen. Warum sollten wir dann Gas über NS2 beziehen, wenn Putin morgen nicht mehr im Kreml sitzt?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(28 Sep 2021, 15:24)
Da würde es eigentlich genügen, sich aus allgemein zugänglichen Quellen zu informieren.
Nur ein Beispiel von vielen: https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Press ... fland.html

Da geht es um ein "Wasserstoff-Anwendungszentrum", das von der Bundesregierung nun intensiv gefördert werden soll. Wie man regenerativ Wasserstoff herstellt, ist seit halben Ewigkeiten bekannt. Wie Brennstoffzellen funktionieren, ist auch seit langer Zeit bekannt. Beide Technologien sind aber nicht in großem Maßstab anwendungsreif. Die Bundesregierung hat das erkannt, Du offensichtlich nicht.
Und Cobra wohl auch nicht - schick ihm eine PN, damit Du ihn auch auf den neuesten Stand bringen kannst.
Kleines Schmankerl am Rande: "wie man regenerativ Wasserstoff herstellt" - genauso, wie man Wasserstoff nicht-regenerativ herstellt. Regenerativ wird das ganze erst dadurch, dass man für den Prozess regenerative Energie, vulgo grünen Strom, einsetzt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(28 Sep 2021, 19:20)

Ich dachte, laut Fr. Kemfert sei NS2 schon heute überflüssig und auch deshalb abzulehnen. Warum sollten wir dann Gas über NS2 beziehen, wenn Putin morgen nicht mehr im Kreml sitzt?
Sollte es den Russen früher als erwartet gelingen, sich aus der Knechtschaft zu lösen, wird das Land evtl. eine Art Entwicklungshilfe benötigen.
In diesem Fall sollten aber unbedingt Gespräche mit den Partnern geführt werden, die den Weg in die Zukunft suchen. Die Ergebnisse sind hier nicht vorweg zu nehmen.
Klar ist m. E., Demokratien sollten sich gegenseitig unterstützen, gerade dann, wenn neue Monster die Weltbühne betreten.

Die DIW-Studie bezieht sich ausschließlich auf ökonomische Zusammenhänge. Politik und Geschichte ist nicht ihr Thema.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(28 Sep 2021, 19:34)
Kleines Schmankerl am Rande: "wie man regenerativ Wasserstoff herstellt" - genauso, wie man Wasserstoff nicht-regenerativ herstellt. Regenerativ wird das ganze erst dadurch, dass man für den Prozess regenerative Energie, vulgo grünen Strom, einsetzt.
Was Du nicht sagst. Kleines Schmankerl am Rande: Man kann Wasserstoff auch anders herstellen, ganz ohne Strom und nur mittels chemischer Verfahren. Das ist sogar heute die wichtigste Herstellungsmethode. "Im industriellen Maßstab wird Wasserstoff heute hauptsächlich aus Erdgas, zum Beispiel durch Zugabe von Wasserdampf (Dampfreformierung), erzeugt."

Guckst Du hier, Du "Fachmann": https://www.bdew.de/energie/wasserstoff ... r-erzeugt/
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(28 Sep 2021, 19:57)
Was Du nicht sagst. Kleines Schmankerl am Rande: Man kann Wasserstoff auch anders herstellen, ganz ohne Strom und nur mittels chemischer Verfahren. Das ist sogar heute die wichtigste Herstellungsmethode. "Im industriellen Maßstab wird Wasserstoff heute hauptsächlich aus Erdgas, zum Beispiel durch Zugabe von Wasserdampf (Dampfreformierung), erzeugt."

Guckst Du hier, Du "Fachmann": https://www.bdew.de/energie/wasserstoff ... r-erzeugt/
Was Du nicht sagst. Ist aber für die "grüne" Zukunft irrelevant, solange man das entstehende CO2 nicht bindet. Dann könnte man aber auch die existenten Kohlekraftwerke mit CCS weiter laufen lassen. Ich könnte noch Pyrolyse bieten, am wirkungsvollsten mit dem Kvaerner-Verfahren. Braucht eine Menge Energie. Und man muss sich was zum "Abfall", Aktivkohle, überlegen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Sep 2021, 19:53)
Sollte es den Russen früher als erwartet gelingen, sich aus der Knechtschaft zu lösen, wird das Land evtl. eine Art Entwicklungshilfe benötigen.
Und dann ist das Thema Umwelt, mit dem Du und andere hier doch auch immer kontra NS2 argumentiert, eben kein Thema mehr?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Gentlemen, Kohle, Öl, Gas... ist doch egal, was verkauft wird, Hauptsache der Rubel rollt. Wie wäre es mit Glasperlen?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(28 Sep 2021, 20:45)

Und dann ist das Thema Umwelt, mit dem Du und andere hier doch auch immer kontra NS2 argumentiert, eben kein Thema mehr?
Für die Klimaziele, die Naturschutzverbände und für die Grünen wohl schon, darauf ist ja teils verwiesen worden, eben als kleiner Hinweis, aber wir werden m. E. Bündnispartner brauchen und die Friedenssicherung hat Priorität. Was Greta Thunberg dazu meint, ist mir nicht geläufig.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(28 Sep 2021, 20:39)

Was Du nicht sagst. Ist aber für die "grüne" Zukunft irrelevant, solange man das entstehende CO2 nicht bindet. Dann könnte man aber auch die existenten Kohlekraftwerke mit CCS weiter laufen lassen. Ich könnte noch Pyrolyse bieten, am wirkungsvollsten mit dem Kvaerner-Verfahren. Braucht eine Menge Energie. Und man muss sich was zum "Abfall", Aktivkohle, überlegen.
Na, jetzt scheinst Du es ja verstanden zu haben. Das ist prima. Deine Behauptung, dass regenerativer Wasserstoff genauso hergestellt wird wie nicht-regenerativer ist schlicht falsch gewesen. Ich zitiere sie zur Sicherheit nochmal:

"...wie man regenerativ Wasserstoff herstellt" - genauso, wie man Wasserstoff nicht-regenerativ herstellt. Regenerativ wird das ganze erst dadurch, dass man für den Prozess regenerative Energie, vulgo grünen Strom, einsetzt."
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

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Troh.Klaus hat geschrieben:(27 Sep 2021, 20:11)

Frag das die Leute, die die notwendige Technik noch erfinden oder groß-technisch einsatzfähig machen wollen.
Verbesserung und Optimierung sowie neue Technologien einbinden. Das ist Standard, nicht neu.

Pv Module werden auch ständig verbessert, verändert.
Trotzdem am Markt verfügbar.

Dito Wasserstoff Technik. Man will es billiger machen und besser für die Einspeisung ins vorhandene Gas Netz.

Man arbeitet daran das Standard Thermen das verbrennen können. Grundsätzlich je günstiger desto besser für den Absatz.

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen hat kein Landgut mit ausreichender Fläche für Energieautarkie
Landgut :p

Du brauchst dazu kein Gutshaus.
Tzzz. Lediglich geeignete Flächen, gutes Konzept.
Das muss kein Dach sein. Fassade geht auch.

Als “Faustformel” kann man sagen, dass für 1kW ca. 6 / 6,5 Quadratmeter benötigt werden, bei einem 3,5er Solarmodul und bei einem 2,5er mit gleicher Größe entsprechend mehr Fläche.Aber nicht nur normal Module verwenden. Wer gute Module verwendet, weg allein vom Dach geht und ein bisschen drauf achtet kann viel rausholen.


In Deutschland sollten man bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit einer Dachfläche von rund 100 Quadratmetern rechnen (2 x Dachschräge à 50 Quadratmeter), in Einzelfällen sicher auch mit bis zu 150 Quadratmetern. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit Flachdach hat dagegen etwas weniger Fläche.

Es ist also einiges möglich bei normalen EFH. Auch bei Objekten.

Mit einer Photovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von 5 kWp bis 20 kWp und einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh kommt man auf Autarkiegrade von 50% bis 60%. Wird ein Speichersystem mit eingebunden, erhöht sich der Autarkiegrad bei nutzbaren Speichergrößen ab 3 kWh und bei identischer Solarleistung und identischem Jahresstromverbrauch auf 75% bis fast 100%.

Ich hab kein Landgut, aber ein EFH mit Fläche und Ausnutzung der Möglichkeiten. EE Hybridheizung die mehrere Systeme umfasst , notfalls Strom erzeugen könnte. Paar Meter sind gelagert dafür :)

Holz einbinden zur Absicherung kein Problem.

Es gibt massig Förderungen von verschiedenen Seiten. Gemeinde, Land, Bund.

Du kannst auch jede Wohnung in Stuttgart auf Einsparung trimmen. Dämmung inklusive Fenster ect. ,moderne Heizung und locker 35 % gespart.

Wenn man noch moderne Konzepte einsetzt kann man fast mit jeder Fassade auch in richtiger Ausrichtung Strom & Wärme gewinnen.

Es gibt sehr gute Konzepte in Bawü wo funktionieren.


Hybrid Kollektor an die Fassade. Wintergarten.
Auch kein großes Problem.

Ich hab in Stuttgart eine Wohnung gehabt. Was da an Gas pro Monat fällig war ist schon damals hoch gewesen. Plus Strom.

Rechne ich das jetzt für Uns heute auf den aktuellen Preis müsste ich schon bekloppt sein Erdgas zu wählen. Und dank eigener Stromversorgung auch steigende Preise für die nächsten 15 Jahre kein Problem.
.
Was, tatsächlich, der Wandel kostet auch noch Geld - ja Wahnsinn, das hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht
Ja was ist dann dein Argument gegen den Wandel wenn nicht Kosten.

Oder das durch Einsparung jeder profitiert. Bis auf Russland. Je weniger Verbrauch an Erdgas desto besser
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(29 Sep 2021, 11:53)

Na, jetzt scheinst Du es ja verstanden zu haben. Das ist prima. Deine Behauptung, dass regenerativer Wasserstoff genauso hergestellt wird wie nicht-regenerativer ist schlicht falsch gewesen. Ich zitiere sie zur Sicherheit nochmal:

"...wie man regenerativ Wasserstoff herstellt" - genauso, wie man Wasserstoff nicht-regenerativ herstellt. Regenerativ wird das ganze erst dadurch, dass man für den Prozess regenerative Energie, vulgo grünen Strom, einsetzt."

Das man grünen Wasserstoff will hat unter anderem Co2 zur Grundlage.




Klimafreundlich hergestellter Wasserstofff, ist ein Baustein um als Schlüsselelement die Energiewende zu etablieren, sowie um Dekarbonisierungsprozesse in bestimmten Bereichen vollenden zu können.

Mit dem Aktionsplan der EU oder Deutschland, sollen die Kosten bei der Umsetzung von Wasserstoff Technologien ja massiv sinken, um globale Märkte anzustoßen.

Da bewegt sich enorm viel. Man hätte früher investieren müssen. Dann wäre NS2 nie ernsthaft geworden
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kohlhaas hat geschrieben:(28 Sep 2021, 19:57)

Man kann Wasserstoff auch anders herstellen, ganz ohne Strom und nur mittels chemischer Verfahren.
Bei der Dampfreformierung muss mW. aber Energie von außen eingebracht werden, sonst läuft das Verfahren nicht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Gaspreise steigen weiter, Putin gibt Europa die Schuld
https://www.kyivpost.com/business/gas-p ... urope.html (en/de)

Die unabhängige "Kiew Post" vermeldet auch eine Zunahme der Spannungen zwischen der Ukraine und Ungarn wegen des russischen Gasabkommens.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Sep 2021, 09:51)

Bei der Dampfreformierung muss mW. aber Energie von außen eingebracht werden, sonst läuft das Verfahren nicht.
Was hat das mit dem Streitpunkt zwischen mir und dem anderen User zu tun?

Der hat behauptet, dass unbedingt Elektrizität nötig sei, um Wasserstoff zu erzeugen. Ich habe dem die Realität entgegengehalten, dass Wasserstoff heutzutage großtechnisch auf chemischem Weg und ganz ohne Elektrizität hergestellt wird. Mittels welcher Energie Wasser zu Dampf verarbeitet wird, um diesen Dampf dann für Dampfreformierung bereitzustellen, ist völlig egal.
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