Alexyessin hat geschrieben:(03 Aug 2019, 09:16)
Komisch, denn gerade FKK ist auch in Deutschland nicht einfach übergreifend. Während im Osten das ein Teil des Normalen Leben ist, ist das in Bayern verpönt bis verboten.
Und Sport - befasse dich mal mit Spanien oder Großbritannien. Alles kein Deutschland.
Auch das ist ein Schmarrn. Wandern die Rumänen nicht? Gibt es in Litauen nicht einen wahnsinnigen großen Schatz an uralten Volksliedern? ( Schau mal unter Sutarine ).
Und Recht und Ordnung sind jetzt auch keine speziell deutschen Kulturbegriffe.
Also Julian. Deine Ausführung mit anfänglicher Beleidigung ich wäre ungebildet hat leider viele Lücken.
Bitte nochmal ausführen, was genau Deutsch ist und wer darüber bestimmt.
Was ist denn türkische Kultur? Was kurdische Kultur? Was armenische Kultur? Existieren die etwa auch nicht?
Was deutsche Kultur ist, das legen die Deutschen insgesamt fest. Nicht in einem Gesetzbuch, sondern in ihrem Alltag, durch die Pflege und das Leben dieser Kultur, und insbesondere durch die Weitergabe an die nachfolgenden Generationen.
Im übrigen habe ich weder behauptet, dass alle Aspekte der deutschen Kultur nur der deutschen Kultur eigen wären und nicht auch in anderen Kulturen gefunden werden können. Noch habe ich behauptet, dass die deutsche Kultur vollkommen homogen ist. Natürlich gibt es eine gewisse Vielfalt; das hindert aber nicht daran, die überspannenden Gemeinsamkeiten zu erkennen, wenn man denn nicht ein ideologisches Brett vor dem Kopf hat.
Wenn ich vom Wandern spreche als typisch für die deutsche Kultur, bedeutet das doch nicht, dass nicht auch Nicht-Deutsche wandern würden. Es bedeutet auch nicht, dass alle Deutschen wandern. Es bedeutet auch nicht, dass Deutsche schon immer gewandert sind oder dies immer tun werden. Es bedeutet nur, dass das Wandern einen besonderen Platz in der deutschen Kultur hat und es von vielen Deutschen betrieben wird. Aufmerksame Beobachter stellen eben fest, dass viele Deutsche zum Urlaub in die Berge zum Wandern fahren, während das in Deutschland lebende Türken eher nicht tun.
Ihre Annahme, dass Dinge, die man nicht genau definieren kann, nicht existieren, ist falsch. In der Wirklichkeit existieren nämlich viele Dinge, die wir nicht genau definieren, sondern nur umreißen können, und die auch nicht statisch sind, sondern sich entwickeln. Das spricht doch nicht gegen die Existenz dieser Dinge! Nur Ideologen würden das behaupten. Es kann auch niemand genau und für alle Zeiten definieren, was ein Mensch sei, was das Universum sei, was Natur sei, was Zeit sei. Dennoch hat doch jeder einen ungefähren Begriff davon. Wenn Sie nicht abstrahieren können, dann werden Sie allerdings Probleme haben, das ist richtig.
Bezweifeln Sie denn simpelste Erkenntnisse der Psychologie, Soziologie und Kulturwissenschaften, dass die Eltern ihrem Kind neben der Muttersprache Traditionen und Werte vermitteln, und dass sich diese unterscheiden, und zwar zum einen sicher individuell, zum anderen aber auch je nachdem, in welcher Kultur die Sozialisierung stattfindet?
Wer auch immer Ihnen diese Flausen von der Nichtexistenz der deutschen Kultur ins Hirn gesetzt hat: Darüber kann ich nur spekulieren. Es gibt aber linke Kräfte, die genau dies wollen. Sie wollen uns weismachen, dass alle Menschen gleich sind, dass alle Kulturen gleich sind, dass es keine Unterschiede gibt und jeder Mensch überall leben kann und soll. Das ist nämlich die Voraussetzung für die Schaffung des neuen Menschen: Er darf keine Wurzeln mehr haben.
Ich glaube, Sie hätten ein übles Erwachen, wenn Sie einmal herausfinden würden, wie es ohne die Vermittlung von Tradition und Kultur um eine Gesellschaft steht.
Gehen Sie doch mit dem Grundgesetz nach Somalia - das müsste doch die Lösung für jenes Land sein, meinen Sie nicht? Sie verkennen offenbar vollkommen, dass unsere Gesetze und unsere Verfassung auf Dingen beruhen, die sie selbst nicht garantieren können. Was auf staatlicher Ebene ist, muss bereits auf individueller Ebene, etwa über die Familie, angelegt sein, im Sinne von bestimmten Werten, von Traditionen, von Wissen und Fertigkeiten, die über die Generationen weitergegeben werden und sich nur allmählich ändern.
Das Gefährliche ist nun, dass auf diese deutsche Kultur, die sich selbst in Frage stellt und deren Existenz sogar von Leuten wie Ihnen verleugnet wird, nun selbstbewusste Einwanderer treffen, die eine eigene Kultur mitbringen und niemals daran zweifeln würden, dass sie eine eigene Kultur haben. Und worin sollen sich diese Einwanderer nun integrieren?
Die werden sich gar nicht integrieren, sondern in Deutschland ihre eigene Kultur weiterleben. Und die ehemalige Staatsministerin für Integration hatte wohl auch genau das im Sinn, sprich, die multikulturelle Gesellschaft, die alle möglichen Kulturen fördern und enthalten soll, nur nicht die verhasste deutsche.