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Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Montag 8. Oktober 2018, 12:28
von McKnee
H2O hat geschrieben:(08 Oct 2018, 11:44)
Hat EUROPOL überhaupt eine operative Fähigkeit... von einem Auftrag dazu ganz abgesehen? So weit ich die Sache verstanden habe, übernimmt EUROPOL ganz überwiegend die Postverteilung für die Polizeien innerhalb der EU.
Nein, sie haben keine rechtliche Ermächtigung für operative Maßnahmen und das ist gut so. NIcht, weil sie es icht könnten, aber der Flickenteppich der Ermittlungsbehörden ist eh groß genug und löchrig.
Etwas mehr als Postverteilung machen sie scon. Leider haben sie nie zu der Kernkompetenz gefunden, mit und wegen der sie mal gegründet wurden...sie sollten das europäische Netzwerk sein. Die rechtlichen und bürokratischen Hürden sind enorm.
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Montag 8. Oktober 2018, 12:39
von H2O
Alexyessin hat geschrieben:(08 Oct 2018, 12:24)
Auch das ist so nicht korrekt. Die Faschisten haben zwar die Sizilianische Mafia bedrängt und bekämpft, die Ndranghetta und die Comorra dagegen konnten recht ungehindert weiter funktionieren.
Das war mir nicht bekannt; meine Vermutung bleibt aber: Einen Nebenstaat wird eine totalitäre Herrschaft in ihrem Herrschaftsgebiet niemals zulassen. Das wäre doch nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Faschisten auch diese Banden abgeräumt hätten.
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Montag 8. Oktober 2018, 12:41
von Alexyessin
H2O hat geschrieben:(08 Oct 2018, 12:39)
Das war mir nicht bekannt; meine Vermutung bleibt aber: Einen Nebenstaat wird eine totalitäre Herrschaft in ihrem Herrschaftsgebiet niemals zulassen. Das wäre doch nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Faschisten auch diese Banden abgeräumt hätten.
Naja, Halb Neapel lebt von oder mit der Camorra. Das wäre schon wirtschaftlich nicht gegangen. Die sizilianische Mafia war ja vom Ursprung her die Aufpasser gegen die Kommunisten - das haben die Faces dann ja selbst übernommen. Aber so richitg ausgemerzt haben auch die Faschisten das Problem nicht.
Gibt ein paar gute Bücher zu diesem Thema.
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Montag 8. Oktober 2018, 12:50
von H2O
McKnee hat geschrieben:(08 Oct 2018, 12:28)
Nein, sie haben keine rechtliche Ermächtigung für operative Maßnahmen und das ist gut so. NIcht, weil sie es icht könnten, aber der Flickenteppich der Ermittlungsbehörden ist eh groß genug und löchrig.
Etwas mehr als Postverteilung machen sie scon. Leider haben sie nie zu der Kernkompetenz gefunden, mit und wegen der sie mal gegründet wurden...sie sollten das europäische Netzwerk sein. Die rechtlichen und bürokratischen Hürden sind enorm.
Dieses Versagen hat mit den ganz hart verteidigten Hoheitsrechten einer Gemeinschaft immer noch weitgehend unabhängiger Staaten zu tun. Als Privatperson wäre ich auch zutiefst erschüttert, wenn mir Leute eines Staates, auf den ich nicht den geringsten Einfluß nehmen kann, mir plötzlich in Deutschland Handschellen anlegen wollten.
Aber eine zentrale Straftäterdatei bei Europol für die Straftäter de EU, die hätte schon etwas, so leicht wie wir heute von einem EU-Staat in den anderen überwechseln können
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Montag 8. Oktober 2018, 12:57
von H2O
Alexyessin hat geschrieben:(08 Oct 2018, 12:41)
Naja, Halb Neapel lebt von oder mit der Camorra. Das wäre schon wirtschaftlich nicht gegangen. Die sizilianische Mafia war ja vom Ursprung her die Aufpasser gegen die Kommunisten - das haben die Faces dann ja selbst übernommen. Aber so richitg ausgemerzt haben auch die Faschisten das Problem nicht.
Gibt ein paar gute Bücher zu diesem Thema.
Ja, eins von diesen Büchern über die Mafia habe ich vor Jahren gelesen, vermutlich ein italienisches Werk. Das könnte noch in meinem Schrank in Bremen zu finden sein. Ich habe aber auch viele Bücher verschenkt an Leute, die mit meiner italienischen Lehrerin bekannt waren.
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Montag 8. Oktober 2018, 13:16
von Quatschki
Alexyessin hat geschrieben:(08 Oct 2018, 12:26)
Das ist natürlich wieder totaler Blödsinn. Gerade die Slowakei gehörte ja definitiv zu mitteleuropa und in Ungarn ist es mit der Pressefreiheit auch nicht so weit her.
Dein ach so toller Seitenhieb auf die angebliche anarchistische Justiz im muslimisch / osmanischen Reich ist einfach nur reinste Hetze.
Wirtschaftsgangstertum gibt es überall. Eine Erscheinung, die die EU zum großen Teil selbst hervorgebracht hat.
Das ändert aber nichts daran, dass die Grenzen orientalischer Bakschisch-Mentalität auf dem Balkan ziemlich genau entlang der alten türkisch-österreichischen Militärgrenze verlaufen und dass beides zusammen einander begünstigt und verstärkt.
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Montag 8. Oktober 2018, 14:08
von schokoschendrezki
Die wichtige Frage für mich bleibt, ob das Auftauchen der italienischen Mafia ausgerechnet in der Ostslowakei nun Teil einer Rückzugs- oder Teil einer Expansionsstrategie ist.
Die Ermittlungen zum Fall Marinowa haben gerade erst begonnen. Ich würde da erst mal vorsichtig sein.
Der dritte spektakuläre Mord an eine europäische Investigativ-Journalistin, die Malteserin Daphne Caruana Galizia zeichnet sich erstmal dadurch aus, das doe Ermittlungen nur schleppend vorangehen. Aber einiges scheint auf eine Art Graubereich zwischen Organisierter Kriminalität und staatlichen Insitutionen hinzudeuten.
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Montag 8. Oktober 2018, 15:33
von Alexyessin
Quatschki hat geschrieben:(08 Oct 2018, 13:16)
Wirtschaftsgangstertum gibt es überall. Eine Erscheinung, die die EU zum großen Teil selbst hervorgebracht hat.
Das ändert aber nichts daran, dass die Grenzen orientalischer Bakschisch-Mentalität auf dem Balkan ziemlich genau entlang der alten türkisch-österreichischen Militärgrenze verlaufen und dass beides zusammen einander begünstigt und verstärkt.
Slowakei, Slowakei, Slowakei. Merkst war?
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Montag 8. Oktober 2018, 18:08
von McKnee
H2O hat geschrieben:(08 Oct 2018, 12:50)
Aber eine zentrale Straftäterdatei bei Europol für die Straftäter de EU, die hätte schon etwas, so leicht wie wir heute von einem EU-Staat in den anderen überwechseln können
Datenschutz lässt grüßen. Der Ist bei Europol noch strenger, weil die Bedürfnisse aler Mitgliedsstaaten berücksichtigt werden müssen, als in den meisten Einzelstaaten.
Aus Sicht der Datenschützer und der Bevölkerung reicht es aus, wenn es eine Fahndungsdatei gibt. Naja, unter uns gesprochen, aber nicht weiter sagen .... ohne diese Datei bräuchte man auch keine internationalen Haftbefehle oder EU-Haftbefehle
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Montag 8. Oktober 2018, 19:29
von zollagent
Quatschki hat geschrieben:(08 Oct 2018, 13:16)
Wirtschaftsgangstertum gibt es überall. Eine Erscheinung, die die EU zum großen Teil selbst hervorgebracht hat.
Das ändert aber nichts daran, dass die Grenzen orientalischer Bakschisch-Mentalität auf dem Balkan ziemlich genau entlang der alten türkisch-österreichischen Militärgrenze verlaufen und dass beides zusammen einander begünstigt und verstärkt.
Die EU ist ganz sicher nicht die Ursache für Wirtschaftsverbrechen. Sie hat, das sei eingeräumt, Strukturen, die es leicht machen, sie abzuzocken. Und diese Strukturen werden wir, wenn wir nicht die Vergabe und Kontrolle der Mittel auch der EU übertragen, nicht loswerden. Es ist daher reichlich konstruiert, unterschwellig gegen die EU zu wettern mit Ursachen, die der EU verweigert wurden.
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Mittwoch 10. Oktober 2018, 14:15
von Quatschki
Nun wurde ein wegen Metalldiebstahls vorbestrafter "Bulgare" als mutmaßlicher Vergewaltiger und Raubmörder der Moderatorin in Deutschland festgenommen, wo er bei Angehörigen seiner Sippe Zuflucht gesucht hatte.
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Samstag 13. Oktober 2018, 20:35
von Nomen Nescio
Quatschki hat geschrieben:(10 Oct 2018, 14:15)
Nun wurde ein wegen Metalldiebstahls vorbestrafter "Bulgare" als mutmaßlicher Vergewaltiger und Raubmörder der Moderatorin in Deutschland festgenommen, wo er bei Angehörigen seiner Sippe Zuflucht gesucht hatte.
er sollte gestanden haben. dann wäre es also nicht wegen ihres berufes.
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Samstag 13. Oktober 2018, 21:26
von Quatschki
Kein politischer Hintergund. Nur ein typischer Einzelfall
Die Polizei hat zwei Romaviertel in Russe absperren müssen, nachdem bulgarische Motorradbiker am Donnerstag dort "Chemnitz" gespielt haben
[...]
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Sonntag 14. Oktober 2018, 11:49
von H2O
Quatschki hat geschrieben:(13 Oct 2018, 21:26)
Kein politischer Hintergund. Nur ein typischer Einzelfall
Die Polizei hat zwei Romaviertel in Russe absperren müssen, nachdem bulgarische Motorradbiker am Donnerstag dort "Chemnitz" gespielt haben
[...]
Nicht ganz; denn in "Chemnitz" sind die selbsternannten Ordnungskräfte in die Obhut der Polizei geraten, während diese Motorradbande unbehelligt "für Ordnung" sorgen konnte... trotz Anwesenheit mindestens einer Journalistin. Wiedergänger der "Hell's Angels" in Bulgarien?
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Sonntag 14. Oktober 2018, 12:14
von Quatschki
Für mich ist das Interessante an dem Fall die mediale Berichterstattung.
Erst dieses Aufblasen. Populistisches Bulgarien-Bashing selbst durch EU-Funktionäre.
Allein aufgrund purer Spekulationen. Von wegen erstmal Ermittlungen abwarten...
Da wurde von allerhöchster Stelle genau das gemacht, was man sonst den "Populisten" immer vorwirft.
Und jetzt, wo sich herausgestellt hat, dass es "nur" ein sexuell motivierter Gelegenheitsmord war, kein Zeichen der Einsicht, Reue oder Entschuldigung.
Man geht einfach mit frecher Arroganz darüber hinweg.
Wie sie eben so sind, die "guten Europäer".
Re: Journalistenmord mitten in der EU
Verfasst: Sonntag 14. Oktober 2018, 14:35
von H2O
Quatschki hat geschrieben:(14 Oct 2018, 12:14)
Für mich ist das Interessante an dem Fall die mediale Berichterstattung.
Erst dieses Aufblasen. Populistisches Bulgarien-Bashing selbst durch EU-Funktionäre.
Allein aufgrund purer Spekulationen. Von wegen erstmal Ermittlungen abwarten...
Da wurde von allerhöchster Stelle genau das gemacht, was man sonst den "Populisten" immer vorwirft.
Und jetzt, wo sich herausgestellt hat, dass es "nur" ein sexuell motivierter Gelegenheitsmord war, kein Zeichen der Einsicht, Reue oder Entschuldigung.
Man geht einfach mit frecher Arroganz darüber hinweg.
Wie sie eben so sind, die "guten Europäer".
Sie üben doch auch schon Kritik, obwohl der Hintergrund der Tat noch gar nicht ganz aufgeklärt ist. Immer wieder Journalisten, die sich in Nachforschungen zu Korruptionsskandalen vertieft hatten. Der Tathintergrund muß sorfältig ausgelotet werden. Zufälliges Sexualverbrechen gegen Auftragsmord.