Doppelpass für deutschsprachige Italiener

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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2018, 15:08)

Jeder Staat hat das Recht, seine Staatsbürgerschaft zu verteilen wie er will. Von daher ist dies die Entscheidung Österreichs, das dies auf ausdrücklichen Wunsch des Südtiroler Landtags in Erwägung zieht.

Italien hat übrigens seine Staatsbürgerschaft auch an seine Minderheiten im Ausland verteilt, von daher wirkt die Kritik an Österreich nicht ganz konsequent.

Auf den hysterischen letzten Absatz brauche ich wohl nicht einzugehen.
Für wie einfältig halten Sie eigentlich ihre Gesprächspartner? Es ist wahr, daß fast alle mir bekannten Italiener in Deutschland einen italienischen Paß besitzen. Das gehört eben zur Italianità. Keinem davon fiele es aber ein, für die italienischen Mitbürger in Deutschland eine italienische Schutzzone zu fordern. Das wäre auch ziemlich dumm, denn sie leben doch recht gut in ihrer germanischen Umgebung, die ja geradezu der Quell ihres Wohlstands ist. Der sei ihnen gegönnt; sollen sie uns dafür mit leckeren Gerichten verwöhnen! Oder mit klugen Leitartikeln in der Zeitung.

Bauen Sie lieber mit am europäischen Projekt, wo solche Überbleibsel einer nationalstaatlichen Vergangenheit allmählich verschwinden, wo jeder überall nach Herzenslust Pole, Deutscher, Franzose oder eben Italiener oder Tiroler sein darf, alle geeint durch gegenseitige Toleranz und freundliche Zugewandtheit. In Pommern erlebe ich hautnah, daß dieses Miteinander reibungslos möglich ist.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Ein Terraner »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2018, 17:58)

Bauen Sie lieber mit am europäischen Projekt, wo solche Überbleibsel einer nationalstaatlichen Vergangenheit allmählich verschwinden, wo jeder überall nach Herzenslust Pole, Deutscher, Franzose oder eben Italiener oder Tiroler sein darf, alle geeint durch gegenseitige Toleranz und freundliche Zugewandtheit. In Pommern erlebe ich hautnah, daß dieses Miteinander reibungslos möglich ist.
Also zu Multikulti wirst du den nicht überzeugen. :D
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Sep 2018, 19:12)

Also zu Multikulti wirst du den nicht überzeugen. :D
Das will ich ehrlich gesagt auch nicht; ich möchte schon meine deutsche Kultur bewahren, die sich im wesentlichen in Geschichten und Gedichten und Liedern ausdrückt. Ein Durcheinander der Art, daß am Ende von keiner Kultur Zusammenhängendes bleibt... das ist doch furchtbar. Aber ich kann mich auf eine andere Kultur einlassen und mich daran erfreuen. Die italienische Kultur hat mir viel Freude gemacht, und ich vermisse sie durch den räumlichen Abstand zu meinen Freunden. Ähnlich die französische Kultur; gern und viel gelesen, gehört, gesungen.
Oder jetzt die polnische Kultur, die sich mir ganz allmählich erschließt. Und dann bricht plötzlich aus einer entstandenen Lage meine deutsche wieder durch, zur Freude meiner Freunde. Aber natürlich suche ich mir keine Freunde des Stumpfsinns!
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Julian
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2018, 17:58)

Für wie einfältig halten Sie eigentlich ihre Gesprächspartner? Es ist wahr, daß fast alle mir bekannten Italiener in Deutschland einen italienischen Paß besitzen. Das gehört eben zur Italianità. Keinem davon fiele es aber ein, für die italienischen Mitbürger in Deutschland eine italienische Schutzzone zu fordern. Das wäre auch ziemlich dumm, denn sie leben doch recht gut in ihrer germanischen Umgebung, die ja geradezu der Quell ihres Wohlstands ist. Der sei ihnen gegönnt; sollen sie uns dafür mit leckeren Gerichten verwöhnen! Oder mit klugen Leitartikeln in der Zeitung.
Die Italiener, die in Deutschland leben, sind hierher eingewandert. Sie haben sich entschieden, nach Deutschland zu kommen, als Deutschland ein etablierter Staat mit etablierter Amtssprache war. Deswegen haben sie in Deutschland auch keine Rechte als Minderheit; auf dem Rathaus müssen sie Formulare in deutscher Sprache ausfüllen, und wenn sie wählen dürfen, werden die Wahlzettel auf Deutsch sein.

Die Südtiroler sind dagegen nicht nach Italien eingewandert, denn sie waren schon viele Jahrhunderte vor Gründung des italienischen Staates an der Stelle, an der sie noch heute sind. Deswegen genießen sie heute besondere Rechte, wie auch in Deutschland die Sorben in der Lausitz oder die Dänen in Südschleswig. Diese Rechte mussten sie sich aber hart erkämpfen gegen einen widerwilligen italienischen Staat, und immer wieder werden diese Recht in Frage gestellt.

Es wäre im übrigen sehr einfach gewesen, in St. Germain eine ethnische Grenze zwischen dem deutschen Tirol und Welschtirol, also dem Trentino, zu finden. Jeder, der schon einmal über den Brenner nach Italien gefahren ist, weiß, wie eindrucksvoll die Salurner Klause im Unterland von Südtirol ist, und hier ist auch die historische Sprach- und Kulturgrenze. Es wäre so einfach gewesen, aber leider hat sich Ettore Tolomei durchgesetzt, und die Grenze an der Wasserscheide bekommen, mit Hilfe künstlich italianisierter Ortsnamen, der Naivität der Briten und Amerikaner, und den Rachegelüsten der Franzosen. Dass die Italiener, die gegen Österreich, den Vielvölkerstaat, immer für ethnische Grenzen kämpften, damit ihre eigenen Ideale verrieten, müssten den meisten eigentlich bewusst sein.

Informieren Sie sich doch einmal für die Geschichte Südtirols; beschäftigen Sie sich mit dem Siegesdenkmal auf dem ehemaligen Platz des Friedens, der von der italienischen Mehrheit Bozens in gehässiger, triumphalistischer Manier wieder in Platz des Sieges umbenannt wurde.
H2O hat geschrieben:(11 Sep 2018, 17:58)
Bauen Sie lieber mit am europäischen Projekt, wo solche Überbleibsel einer nationalstaatlichen Vergangenheit allmählich verschwinden, wo jeder überall nach Herzenslust Pole, Deutscher, Franzose oder eben Italiener oder Tiroler sein darf, alle geeint durch gegenseitige Toleranz und freundliche Zugewandtheit. In Pommern erlebe ich hautnah, daß dieses Miteinander reibungslos möglich ist.
Wenn das alles so Friede, Freude, Eierkuchen ist, sollten doch die Italiener auch daran mitbauen und kein Problem darin sehen, einer winzigen Provinz mit einer halben Million Einwohnern das Selbstbestimmungsrecht zuzugestehen. Wenn doch Grenzen so unwichtig sind, kann man sie doch auch verändern, und die Italiener können Minderheitsrechte in Österreich bekommen.

Pommern wurde ethnisch gesäubert, wenn sie den polnischen Teil meinen, und die Polen legen äußersten Wert darauf, über dieses Land selbst zu bestimmen. Sie mögen freundlich empfangen werden, aber letztlich sind Sie dort Gast ohne Rechte. Und die pommersche Geschichte wird so umgeschrieben, als sei dieses Land von Mieszko I. bis heute urpolnisch, mit nur einer kurzen Unterbrechung durch nationalistische, unterdrückerische, völkermördende deutsche Nazis.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2018, 21:24)Wenn das alles so Friede, Freude, Eierkuchen ist, sollten doch die Italiener auch daran mitbauen und kein Problem darin sehen, einer winzigen Provinz mit einer halben Million Einwohnern das Selbstbestimmungsrecht zuzugestehen. Wenn doch Grenzen so unwichtig sind, kann man sie doch auch verändern, und die Italiener können Minderheitsrechte in Österreich bekommen.
Winzige Provinz, genau. Und sowas ist nun mal besser in einem grösseren Staat aufgehoben.
Im übrigen ist es gerade das Ziel der EU (oder sie sollte das endlich in Angriff nehmen), ein Europa der Regionen zu befördern, in dem die eigentliche Staatsbürgerschaft die europäische ist.
Dieses Kleinkarierte brauchen wir nicht und ist alles andere als förderlich für eine zukunftsgewandte Politik!
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Sep 2018, 21:45)

Winzige Provinz, genau. Und sowas ist nun mal besser in einem grösseren Staat aufgehoben.
Genau - und dieser größere Staat ist Österreich. Italien ist schon groß genug.
Misterfritz hat geschrieben:(11 Sep 2018, 21:45)
Im übrigen ist es gerade das Ziel der EU (oder sie sollte das endlich in Angriff nehmen), ein Europa der Regionen zu befördern, in dem die eigentliche Staatsbürgerschaft die europäische ist.
Dieses Kleinkarierte brauchen wir nicht und ist alles andere als förderlich für eine zukunftsgewandte Politik!
Das mit dem Europa der Regionen ist in erster Linie ein deutsches Projekt, das von unseren Nachbarn im günstigsten Fall als lächerliche deutsche Marotte, im schlechtesten Fall als Fortsetzung deutscher Ansprüche jenseits der Staatsgrenzen gesehen wird.

Ich bin durchaus für grenzüberschreitende Zusammenarbeit; man kann dadurch den trennenden Charakter von Grenzen aufweichen und teilweise überwinden. Allerdings: Wenn es hart auf hart kommt, dann wird die Grenze leider wieder zur Realität, und der schöne Traum ist dahin. Das sollten die Leute in Südtirol, aber auch in Nordirland wissen.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2018, 21:51)

Genau - und dieser größere Staat ist Österreich. Italien ist schon groß genug.



Das mit dem Europa der Regionen ist in erster Linie ein deutsches Projekt, das von unseren Nachbarn im günstigsten Fall als lächerliche deutsche Marotte, im schlechtesten Fall als Fortsetzung deutscher Ansprüche jenseits der Staatsgrenzen gesehen wird.

Ich bin durchaus für grenzüberschreitende Zusammenarbeit; man kann dadurch den trennenden Charakter von Grenzen aufweichen und teilweise überwinden. Allerdings: Wenn es hart auf hart kommt, dann wird die Grenze leider wieder zur Realität, und der schöne Traum ist dahin. Das sollten die Leute in Südtirol, aber auch in Nordirland wissen.
Italien ist schon gross genug - verglichen mit welchem Staat?

Ansonsten ist es genau so eine Einstellung wie Deine, die die positive Entwicklung der EU hemmt. Und wir brauchen ein starkes, einiges Europa - wenn wir z.B. in Richtung China sehen.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:02)

Italien ist schon gross genug - verglichen mit welchem Staat?

Ansonsten ist es genau so eine Einstellung wie Deine, die die positive Entwicklung der EU hemmt. Und wir brauchen ein starkes, einiges Europa - wenn wir z.B. in Richtung China sehen.
Ich persönlich bräuchte das Nationalstaatsgedöns nicht unbedingt. Allerdings ist es doch abwegig zu leugnen, dass der Nationalstaat immer noch der entscheidende Faktor ist, und zwar sowohl was Macht, als auch, was demokratische Verfasstheit angeht. Wenn ich im Ausland ein Problem habe als deutscher Staatsbürger, dann wird sich der deutsche Staat darum kümmern. Und wenn es hart auf hart kommt, ist der Nationalstaat die Zuflucht, in der sich die Bürger scharen. Der Nationalstaat ist auch der Garant der Demokratie.

Das mag sich alles irgendwann ändern; die Realitäten sind aber heute noch so, wie sie sind, und sie werden es noch auf viele Jahrzehnte hinaus bleiben. Es stellt sich auch die Frage, was passiert, wenn eine aufgeklärte Generation sich vom Nationalstaat verabschiedet (nicht, dass dies eine Mehrheit in Europa außerhalb des traumatisierten Deutschlands hätte, aber egal), und dann eine nachfolgende Generation die Dinge anders sieht. Müsste dann der blutige Film noch einmal ablaufen?

So schlecht ist der Nationalstaat nicht, wenn er ethnischen Grenzen folgt und nicht fremde Völker unterdrückt. In Europa enger zusammenarbeiten kann man auch unter Beibehaltung der Nationalstaaten; es spricht ja nichts gegen eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf lokaler Ebene, oder auch eine gemeinsame Außen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, oder auch eine gemeinsame Wirtschafts-, Währungs- und Zollpolitik.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:14)

Ich persönlich bräuchte das Nationalstaatsgedöns nicht unbedingt. Allerdings ist es doch abwegig zu leugnen, dass der Nationalstaat immer noch der entscheidende Faktor ist, und zwar sowohl was Macht, als auch, was demokratische Verfasstheit angeht. Wenn ich im Ausland ein Problem habe als deutscher Staatsbürger, dann wird sich der deutsche Staat darum kümmern. Und wenn es hart auf hart kommt, ist der Nationalstaat die Zuflucht, in der sich die Bürger scharen. Der Nationalstaat ist auch der Garant der Demokratie.

Das mag sich alles irgendwann ändern; die Realitäten sind aber heute noch so, wie sie sind, und sie werden es noch auf viele Jahrzehnte hinaus bleiben. Es stellt sich auch die Frage, was passiert, wenn eine aufgeklärte Generation sich vom Nationalstaat verabschiedet (nicht, dass dies eine Mehrheit in Europa außerhalb des traumatisierten Deutschlands hätte, aber egal), und dann eine nachfolgende Generation die Dinge anders sieht. Müsste dann der blutige Film noch einmal ablaufen?

So schlecht ist der Nationalstaat nicht, wenn er ethnischen Grenzen folgt und nicht fremde Völker unterdrückt. In Europa enger zusammenarbeiten kann man auch unter Beibehaltung der Nationalstaaten; es spricht ja nichts gegen eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf lokaler Ebene, oder auch eine gemeinsame Außen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, oder auch eine gemeinsame Wirtschafts-, Währungs- und Zollpolitik.
Also, wenn der Nationalstaat an sich nicht so schlecht ist und man Grenzen einhalten sollte, warum dann bitte Zersplitterung, Umänderung von Grenzen, Staatsbürgerschaften, Abspaltungen?
Nicht kleinklein innerhalb Europas bringt uns voran.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:27)

Also, wenn der Nationalstaat an sich nicht so schlecht ist und man Grenzen einhalten sollte, warum dann bitte Zersplitterung, Umänderung von Grenzen, Staatsbürgerschaften, Abspaltungen?
Nicht kleinklein innerhalb Europas bringt uns voran.
Die Grenzen der Nationalstaaten sind teilweise nicht deckungsgleich mit ethnischen, sprachlichen und kulturellen Grenzen. Das muss auch nicht in jedem Einzelfall so sein; teilweise kann man sich mit Minderheitenrechten und Autonomie behelfen. Manchmal ist es auch einfach hoffnungslos, so wie im völlig dysfunktionalen Bosnien-Herzegowina, wo die ethnische und religiöse Vielfalt das Land lähmt und in Korruption stürzt.

Im Hinblick auf Südtirol ist die Sache jedoch historisch und ethnisch sehr einfach; die sauberste Lösung wäre ein Anschluss an Österreich. Das müssen allerdings die Südtiroler selbst entscheiden; man sollte ihnen nur endlich die Möglichkeit geben, dies auch zu tun.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Teeernte »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:27)

Also, wenn der Nationalstaat an sich nicht so schlecht ist und man Grenzen einhalten sollte, warum dann bitte Zersplitterung, Umänderung von Grenzen, Staatsbürgerschaften, Abspaltungen?
Nicht kleinklein innerhalb Europas bringt uns voran.
:thumbup:

....würde man an einen Doppelpass für deutschsprachige ...Polen, Letten , Ukrainer denken ?
Im Hinblick auf XXX ist die Sache jedoch historisch und ethnisch sehr einfach; die sauberste Lösung wäre ein Anschluss an XXX ..reich.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2018, 21:24)
...


...

Pommern wurde ethnisch gesäubert, wenn sie den polnischen Teil meinen, und die Polen legen äußersten Wert darauf, über dieses Land selbst zu bestimmen. Sie mögen freundlich empfangen werden, aber letztlich sind Sie dort Gast ohne Rechte. Und die pommersche Geschichte wird so umgeschrieben, als sei dieses Land von Mieszko I. bis heute urpolnisch, mit nur einer kurzen Unterbrechung durch nationalistische, unterdrückerische, völkermördende deutsche Nazis.
Gast ohne Rechte? Wer hat Ihnen denn diesen Floh ins Ohr gesetzt? Ich habe dort Haus und Hof gebaut, mit notariell abgesichertem Kaufvertrag, mit Grundbucheintrag, polnischer Bauerlaubnis und mit polnischen Nachbarn. Und vor allem sehr hilfsbereit und freundlich unterstützt von den polnischen Ämtern. Was Sie absondern das ist ungefähr so bösartig wie das, was hier polnische Chauvinisten von sich geben. Die sind wohl überall gleich.

Einfach einmal hier her reisen und sich die Sache von Nahem besehen. Ich kann nur Gutes Berichten; tut mir leid für Sie. Von dort aus schreibe ich jetzt auch!
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

Teeernte hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:43)

:thumbup:

....würde man an einen Doppelpass für deutschsprachige ...Polen, Letten , Ukrainer denken ?



Reich ins Heim.... Ohmann..
Finden Sie die Trennung Tirols etwa nicht skandalös? Mit Heim ins Reich hat das gar nichts zu tun; wenn Sie in Geschichte aufgepasst hätten, wüssten Sie, dass der Idiot aus Braunau eben dies nicht wollte und Südtirol zur Italianisierung freigab.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:45)

Gast ohne Rechte? Wer hat Ihnen denn diesen Floh ins Ohr gesetzt? Ich habe dort Haus und Hof gebaut, mit notariell abgesichertem Kaufvertrag, mit Grundbucheintrag, polnischer Bauerlaubnis und mit polnischen Nachbarn. Und vor allem sehr hilfsbereit und freundlich unterstützt von den polnischen Ämtern. Was Sie absondern das ist ungefähr so bösartig wie das, was hier polnische Chauvinisten von sich geben. Die sind wohl überall gleich.

Einfach einmal hier her reisen und sich die Sache von Nahem besehen. Ich kann nur Gutes Berichten; tut mir leid für Sie. Von dort aus schreibe ich jetzt auch!
Ist der Grundbucheintrag auch auf Deutsch erfolgt? Haben Sie ein Recht darauf, mit Ämtern auf Deutsch zu verkehren?

Nein, das haben Sie alles nicht. Sie sind Gast.

Der Nationalstaat ist eben der bestimmende Faktor in unserer heutigen Welt.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:47)

Finden Sie die Trennung Tirols etwa nicht skandalös? Mit Heim ins Reich hat das gar nichts zu tun; wenn Sie in Geschichte aufgepasst hätten, wüssten Sie, dass der Idiot aus Braunau eben dies nicht wollte und Südtirol zur Italianisierung freigab.
Die Hintergründe hatte ich Ihnen erläutert... vergebene Mühe.

Es gibt tatsächlich gar keine Trennung; die Grenzen sind offen und kein Mensch hindert Tiroler aller Art am Singen oder am Herumklettern. Alle zahlen und lassen sich bezahlen in Euro. Ich habe für solche Stänkereien überhaupt kein Verständnis.

Leute wie Sie fördern Stimmungen, daß nach noch einer solchen Katastrophe die Menschen ihre Heimat verlassen müssen, damit die Kriegsbeute der Sieger gesichert ist.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:51)

Ist der Grundbucheintrag auch auf Deutsch erfolgt? Haben Sie ein Recht darauf, mit Ämtern auf Deutsch zu verkehren?

Nein, das haben Sie alles nicht. Sie sind Gast.

Der Nationalstaat ist eben der bestimmende Faktor in unserer heutigen Welt.
Na, ich spreche und schreibe so weit Polnisch, daß ich gut zurecht komme. Warum soll ein polnisches Amt eine fremde Sprache benutzen, um meine Eigentumsrechte in Polen zu dokumentieren? Geht's noch? Und Gast bin ich auch nicht, denn die EU sichert mir unbeschränktes Aufenthaltsrecht zu. Diese Verträge hat Polen ratifiziert.
Die sind geltendes Recht für EU-Staatsbürger.
Zuletzt geändert von H2O am Di 11. Sep 2018, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Teeernte »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2018, 22:47)

Finden Sie die Trennung Tirols etwa nicht skandalös? Mit Heim ins Reich hat das gar nichts zu tun; wenn Sie in Geschichte aufgepasst hätten, wüssten Sie, dass der Idiot aus Braunau eben dies nicht wollte und Südtirol zur Italianisierung freigab.
Einiges Europa.. nicht gezeter über Namen (...Maccedonien...) :D ....oder Teilung/Trennung....wer nach Amsterdam will - setzt sich in nen Zug...


...wenn Sie in Geschichte aufgepasst hätten.....hab ich.....jeder der nicht "Italiener" werden wollte - MUSSTE Ausreisen...Haus und Hof aufgeben.

Bekommen DIE nun ihre Quadratmeter zurück ? (Rückübertragung) ?? :D :D
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2018, 15:08)

Jeder Staat hat das Recht, seine Staatsbürgerschaft zu verteilen wie er will. Von daher ist dies die Entscheidung Österreichs, das dies auf ausdrücklichen Wunsch des Südtiroler Landtags in Erwägung zieht.

Italien hat übrigens seine Staatsbürgerschaft auch an seine Minderheiten im Ausland verteilt, von daher wirkt die Kritik an Österreich nicht ganz konsequent.

Auf den hysterischen letzten Absatz brauche ich wohl nicht einzugehen.
Du verwechselst mal wieder Dinge.

Staaten verteilen keine Staatsbuergerschaften wie Konfetti. Was Oesterreich in Erwaegung zieht eine gezielte Einmischung in die inneren Angelgenheiten Italiens. Suedtiroler sind Italiener und keine Oesterreicher und deren Anliegen sind deshalb eine rein italienische Angelegenheit und die Loesung muss in Italien gefunden werden nicht in Oesterreich.

Italien verteilt keine Staatsbuergerschaften. Gebuertige Italiener die auswanderten haben Anspruch auf die italienische Staatsbuergerschaft. Doppelte Staatsbuergerschaft ist in Italien moeglich, genau wie in Deutschlant. Staatsbuergerschaften werden erteilt und nicht verteilt.

In einem vereinten Europa sollte es keine Rolle spielen welchen Pass man hat, denn Europaer koennen sich frei innerhalb Europa's bewegen, leben, arbeiten, Eigentum erwerben usw.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Europa2050 hat geschrieben:(11 Sep 2018, 17:13)

Ja, die Tirolfrage war schon einmal weiter.

80 Jahre haben die Südtiroler tatsächlich unter der Okkupation gelitten - ob faschistisch (das war wirklich an der Grenze zu dem, was später in Polen/CSR geschah), als auch „demokratisch“. Ging ihnen aber auch nicht anders als den frankophonen im Aosta oder den Slowenen/Kroaten in Friaul/Istrien/Dalmatien (außer dass da nach dem WK2 korrigiert wurde, weil Jugoslawien im Gegensatz zu Österreich als“Sieger“ galt). Und noch in den frühen 70er Jahren war die Grüne Grenze im Ötz- oder Zillertal unpassierbar, mit Stacheldraht war Tirol geteilt, die Berghütten vom italienischen Militär zerstört. Fast wie eine schlechte Kopie der BRD/DDR - Grenze.

Die viel gescholtene EG/EU war für die Südtiroler aber ein Segen. Plötzlich waren sie primär keine Deutschen in Italien mehr, sondern Tiroler in Europa, so wie die Nordtiroler auch.

Die Südtiroler fungierten als erfolgreiche Bevölkerungsgruppe, die fähig ist, Tourismus von Norden und Süden in deren Sprache zu bedienen. Deren Studienabgänger sowohl von deutschen/österreichischen Firmen, die ins Italiengeschäft wollten gesucht waren, als auch andersrum. Die Mittel- und Oberschicht bestand nun aus Zweisprachigem Bürgertum beider Herkunft.

Mit dem Aufkommen des Nationalismus in Italien und der Abwendung Italiens von Europa aber ist verständlich, dass die Südtiroler Angst um das Erreichte bekommen. Und deren Angst von den österreichischen Nationalisten geschürt und genutzt wird.

Womit wieder mal bewiesen ist: Nationalismus zerstört nur. Nur halte ich die Südtiroler in Summe für klüger: Sie besitzen ja den Erfahrungsschatz zweier Kulturen :)
Ein guter Beitrag!
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Sep 2018, 00:56)

Du verwechselst mal wieder Dinge.

Staaten verteilen keine Staatsbuergerschaften wie Konfetti. Was Oesterreich in Erwaegung zieht eine gezielte Einmischung in die inneren Angelgenheiten Italiens. Suedtiroler sind Italiener und keine Oesterreicher und deren Anliegen sind deshalb eine rein italienische Angelegenheit und die Loesung muss in Italien gefunden werden nicht in Oesterreich.
Viele Südtiroler empfinden sich nicht als Italiener. Zwar sind auch viele Südtiroler kritisch gegenüber Wien eingestellt, dennoch begrüßen die meisten die Rolle Österreichs als Schutzmacht. Diese Rolle wurde auch von den Vereinten Nationen anerkannt. Das Schicksal der Südtiroler ist keine rein italienische Angelegenheit.
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Sep 2018, 00:56)
Italien verteilt keine Staatsbuergerschaften. Gebuertige Italiener die auswanderten haben Anspruch auf die italienische Staatsbuergerschaft. Doppelte Staatsbuergerschaft ist in Italien moeglich, genau wie in Deutschlant. Staatsbuergerschaften werden erteilt und nicht verteilt.
Sie sollten sich über die Fakten informieren. Italien hat italienischen Minderheiten in Slowenien und Kroatien die Staatsbürgerschaft angeboten. Dabei geht es nicht um Auswanderer, sondern um autochthone Minderheiten. Wenn Sie sich jetzt auch noch historisch informierten, würden Sie erfahren, dass Teile Sloweniens und Kroatiens einst zu Italien gehört haben.

Der Fall ist also analog zu Südtirol. Deswegen wirkt die Kritik Italiens heuchlerisch.
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Sep 2018, 00:56)
In einem vereinten Europa sollte es keine Rolle spielen welchen Pass man hat, denn Europaer koennen sich frei innerhalb Europa's bewegen, leben, arbeiten, Eigentum erwerben usw.
Wenn es keine Rolle spielt, dann macht es doch auch nichts aus, wenn die Südtiroler den österreichischen Pass haben.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von aleph »

quelle für die schutzmachtgeschichte:
https://kurier.at/meinung/kommentare/au ... 97.213.512
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von aleph »

quelle für die vergabe von doppelpässen:
https://volksgruppen.orf.at/slovenci/me ... s/2879563/

deutschland vergibt offenbar schon länger solch pässe an minderheiten in polen. also nichts, worüber sich jemand aufregt.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben:(12 Sep 2018, 08:33)

quelle für die vergabe von doppelpässen:
https://volksgruppen.orf.at/slovenci/me ... s/2879563/

deutschland vergibt offenbar schon länger solch pässe an minderheiten in polen. also nichts, worüber sich jemand aufregt.
Ja, das stimmt schon. Nur werden diese Pässe zemlich stillschweigend und ohne Hinweis auf die Unterdrückung der in Polen verbliebenen Oberschlesier vergeben. Damit öffnet sich den Oberschlesiern überall dort die Welt, wo mit polnischem Paß ein Visum beantragt werden muß.

Und: Wenn polnische Staatsbürger im Nicht-EU-Ausland in Verdrückung kommen, und der Weg zum deutschen Konsulat oder zur deutschen Botschaft ist deutlich bequemer, dann hilft die deutsche Dienststelle mit Sicherheit... wenn der Besucher genügend gut Deutsch spricht (oder Englisch).

Zum Vorteil der Polen sollte endlich ein Paß für die EU-Staatsbürgerschaft vergeben werden, der allen EU-Bürgern zusteht und weltweit anerkannt wird. Ich würde sofort meinen deutschen Paß dagegen eintauschen. Allerdings brauche ich den auch seit vielen Jahren nicht mehr. Personalausweis genügt in der EU. Insofern auch wieder witzlos!

Deutschland sollte Druck machen, daß die EU sich endlich weiter entwickelt!
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von aleph »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 08:48)

Ja, das stimmt schon. Nur werden diese Pässe zemlich stillschweigend und ohne Hinweis auf die Unterdrückung ....
Deutschland sollte Druck machen, daß die EU sich endlich weiter entwickelt!
ja, dann wird kein politischer zündstoff draus.

mit druck von deutschland wird eher das gegenteil bewirkt und es gibt wieder ein gerede vom vierten reich usw. die europäische identität kommt bei den meisten europäern erst nach ihrer nationalen identität und ist sehr fragil. pässe sind nicht nur ein stück papier. rein formal als zweitausweis lässt sich das dagegen natürlich schon machen. jeder europäer hat dann zwei reisepässe, seinen nationalen und den europäischen. probleme gibts dahingehend, dass die länder der erde unterschiedliche visabestimmungen für unterschiedliche europäische länder haben
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben:(12 Sep 2018, 08:58)

ja, dann wird kein politischer zündstoff draus.

mit druck von deutschland wird eher das gegenteil bewirkt und es gibt wieder ein gerede vom vierten reich usw. die europäische identität kommt bei den meisten europäern erst nach ihrer nationalen identität und ist sehr fragil. pässe sind nicht nur ein stück papier. rein formal als zweitausweis lässt sich das dagegen natürlich schon machen. jeder europäer hat dann zwei reisepässe, seinen nationalen und den europäischen. probleme gibts dahingehend, dass die länder der erde unterschiedliche visabestimmungen für unterschiedliche europäische länder haben
Deshalb könnte eine deutsche Strategie auch sein, sich hinter gleichgesinnten Partnern auf zu stellen, keine sichtbaren Ämter an zu streben, so daß das Gerede vom IV. Reich etwas albern wirkt. Verhindern können Sie solche Dummheiten nie.

Frankreich ist eine gute Deckung, meine ich. Da sollte man kuscheln für Europa!

Ja, der Europäische Paß könnte doch von Frau Mogherinis Nachfolgern weltweit verhandelt werden. Man stelle sich vor, daß die große EU vielleicht Vorteile heraushandelt, die dem kleinen Kleckerstaat nur ganz ausnahmsweise gewährt werden. Auch dahinter könnte kaum sichtbar Deutschland werkeln.

Man mußsich endlich etwas einfallen lassen, was die EU auch nach außen besonders erstrebenswert erscheinen läßt.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von aleph »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 09:20)

Deshalb könnte eine deutsche Strategie auch sein, sich hinter gleichgesinnten Partnern auf zu stellen, keine sichtbaren Ämter an zu streben, so daß das Gerede vom IV. Reich etwas albern wirkt. Verhindern können Sie solche Dummheiten nie.

Frankreich ist eine gute Deckung, meine ich. Da sollte man kuscheln für Europa!

Ja, der Europäische Paß könnte doch von Frau Mogherinis Nachfolgern weltweit verhandelt werden. Man stelle sich vor, daß die große EU vielleicht Vorteile heraushandelt, die dem kleinen Kleckerstaat nur ganz ausnahmsweise gewährt werden. Auch dahinter könnte kaum sichtbar Deutschland werkeln.

Man mußsich endlich etwas einfallen lassen, was die EU auch nach außen besonders erstrebenswert erscheinen läßt.
ja, gute vorschläge. allerdings sind die visabestimmungen bestimmt durch die unterschiedlichen beziehungen der staaten untereinander. spanien hat z.b. zu kuba oder zu venezuela eine ganz andere beziehung, als deutschland.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:41)

Was heißt hier rückwärtsgewandt? Warum sollten alle möglichen Leute, aber nicht die Südtiroler das Recht haben, über ihre Zukunft selbst zu bestimmen?

Die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft kann nur ein erster Schritt sein in einem Prozess, der es über eine Volksabstimmung den Südtirolern ermöglicht, sich mit Nord- und Osttirol wieder zu vereinigen und Österreich anzugliedern. Nur so kann eine weitere Italianisierung und somit die Auslöschung der deutschen Kultur in Südtirol langfristig verhindert werden. Darin sind wir uns hoffentlich einig.
Nennen wir es bitte Tiroler Kultur. Denn wenn du Tiroler kennen würdest, dann wüßtest du, das die sich nie zur "Deutschen Kultur" zugehörig gefühlt haben und es bis jetzt auch nicht tun.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Sep 2018, 09:31)

Nennen wir es bitte Tiroler Kultur. Denn wenn du Tiroler kennen würdest, dann wüßtest du, das die sich nie zur "Deutschen Kultur" zugehörig gefühlt haben und es bis jetzt auch nicht tun.
Das ist so nicht richtig. Bis zum Zweiten Weltkrieg haben sich die deutschsprachigen Tiroler durchaus als Deutsche gefühlt und wurden auch so benannt. Die weiteren historischen Entwicklungen haben den Begriff des Deutschen teilweise diskreditiert, allerdings in Österreich mehr als in Südtirol.

Der ehemalige Landeshauptmann Durnwalder hat eine Einladung zum 150-jährigen Bestehen Italiens ausgeschlagen und betont, dass die Südtiroler keine Italiener seien, sondern eine österreichische Minderheit.

Und Durnwalder ist Mitglied der SVP und gehört zu den Gemäßigten. Es gibt drei Parteien, die in ihren Ansichten und Forderungen wesentlich radikaler sind.

Quelle:
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... -sind.html

Südtirol ist in dem Sinne deutsch, wie es auch Österreich oder Liechtenstein ist. Dies ist eine sprachliche und kulturelle, und keine staatsrechtliche Aussage und hat also nichts mit irgendwelchen territorialen Ansprüchen der Bundesrepublik Deutschland zu tun.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:05)

Das ist so nicht richtig. Bis zum Zweiten Weltkrieg haben sich die deutschsprachigen Tiroler durchaus als Deutsche gefühlt und wurden auch so benannt. Die weiteren historischen Entwicklungen haben den Begriff des Deutschen teilweise diskreditiert, allerdings in Österreich mehr als in Südtirol.

Der ehemalige Landeshauptmann Durnwalder hat eine Einladung zum 150-jährigen Bestehen Italiens ausgeschlagen und betont, dass die Südtiroler keine Italiener seien, sondern eine österreichische Minderheit.

Und Durnwalder ist Mitglied der SVP und gehört zu den Gemäßigten. Es gibt drei Parteien, die in ihren Ansichten und Forderungen wesentlich radikaler sind.

Quelle:
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... -sind.html

Südtirol ist in dem Sinne deutsch, wie es auch Österreich oder Liechtenstein ist. Dies ist eine sprachliche und kulturelle, und keine staatsrechtliche Aussage und hat also nichts mit irgendwelchen territorialen Ansprüchen der Bundesrepublik Deutschland zu tun.
Hast du schon mal mit einem Tiroler gesprochen? Die fühlen sich doch nicht mal als Österreicher.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben:(12 Sep 2018, 09:24)

ja, gute vorschläge. allerdings sind die visabestimmungen bestimmt durch die unterschiedlichen beziehungen der staaten untereinander. spanien hat z.b. zu kuba oder zu venezuela eine ganz andere beziehung, als deutschland.
Ja klar, "irgendwas ist immer" :) Bei offenen innereuropäischen Grenzen haben diese Sonderbeziehungen wenig Sinn, meine ich. Die könnte man auch in das europäische Paket einbauen, so lange darin nicht Sozialleistungen und ähnliche Verpflichtungen enthalten sind.

Wenn schon Hürden, dann an der EU-Außengrenze für den Rest der Welt. Da wird der europäische Hohe Kommissar für Außenbeziehungen sicher viel Arbeit zu schultern haben. Aber das Projekt EU-Staatsbürgerschaft wäre diese Mühe wert.

Aber auch wieder wahr, zuerst müssen wir die EU von innen aufräumen und arbeitsfähig machen. Also ist erst einmal Kuscheln mit Frankreich und den Niederlanden angesagt.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:13)

Hast du schon mal mit einem Tiroler gesprochen? Die fühlen sich doch nicht mal als Österreicher.
Umso befremdlicher, daß da einige Zündler einen Doppelpaß anstreben! Reiner Wissensdurst: Zu welchem Nachbarvolk fühlen sich die Tiroler, also auch die, die in Österreich wohnen, denn hingezogen? Nur zu sich selbst, und andere sollen die heißen Kastanien für sie aus dem Feuer holen?
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Alexyessin »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:25)

Umso befremdlicher, daß da einige Zündler einen Doppelpaß anstreben! Reiner Wissensdurst: Zu welchem Nachbarvolk fühlen sich die Tiroler, also auch die, die in Österreich wohnen, denn hingezogen? Nur zu sich selbst, und andere sollen die heißen Kastanien für sie aus dem Feuer holen?
Zu keinem. Übrigens solltest du in Tirol, vor allem in Südtirol nicht Kastanien sagen ;)
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Europa2050 »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:25)

Umso befremdlicher, daß da einige Zündler einen Doppelpaß anstreben! Reiner Wissensdurst: Zu welchem Nachbarvolk fühlen sich die Tiroler, also auch die, die in Österreich wohnen, denn hingezogen? Nur zu sich selbst, und andere sollen die heißen Kastanien für sie aus dem Feuer holen?
Wie jede Gruppe haben auch die Tiroler zu allen Nachbarn ihre Vorurteile (ist bei Bayern und sicher auch diversen Norddeutschen Gruppen ja nicht anders).

Den Italienern hält man Südtirol vor, den Bayern das Kuscheln mit Napoleon und die Annexion vor 200 Jahren, den Österreichern (Wienern) das arrogante/imperiale Gehabe.
Und Vorarlberger gehen schon mal gar nicht („Was Gott scheidet, soll der Mensch nicht verbinden“ - bzgl. Arlbergtunnel)

Also nix anderes als anderswo. Und wie immer:
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Alexyessin hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:34)

Zu keinem. Übrigens solltest du in Tirol, vor allem in Südtirol nicht Kastanien sagen ;)
Vielleicht "Keschten" wie im Elsass? Mir als Nordlicht werden Tiroler wohl den Fehltritt vergeben... :) aber ich war da auch noch nie. Mit den Kindern Strand und Meer, später Kultur... und da gibt es noch aufregendere Gegenden.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Europa2050 hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:43)

Wie jede Gruppe haben auch die Tiroler zu allen Nachbarn ihre Vorurteile (ist bei Bayern und sicher auch diversen Norddeutschen Gruppen ja nicht anders).

Den Italienern hält man Südtirol vor, den Bayern das Kuscheln mit Napoleon und die Annexion vor 200 Jahren, den Österreichern (Wienern) das arrogante/imperiale Gehabe.
Und Vorarlberger gehen schon mal gar nicht („Was Gott scheidet, soll der Mensch nicht verbinden“ - bzgl. Arlbergtunnel)

Also nix anderes als anderswo. Und wie immer:
Es gibt solchene und solchene ...
So lange diese "Gegensätze" mit einem Lächeln und Gelächter ausgetragen werden, sind sie sicher zu ertragen.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Alexyessin »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:46)

Vielleicht "Keschten" wie im Elsass? Mir als Nordlicht werden Tiroler wohl den Fehltritt vergeben... :) aber ich war da auch noch nie. Mit den Kindern Strand und Meer, später Kultur... und da gibt es noch aufregendere Gegenden.
Jop, Ketschen :)
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Europa2050 »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:50)

So lange diese "Gegensätze" mit einem Lächeln und Gelächter ausgetragen werden, sind sie sicher zu ertragen.
Genau dieses :)

Übrigens versäumen sie tatsächlich etwas, wenn Sie Tirol noch nicht besucht haben:
- Urwüchsige Natur wie z.B. die Ötztaler Gletscher
- Kultur - vor allem des Handels und Transportes
- Geschichte - vom Ötzi bis zu den Frontlinien des WK1
- Essen - vom Gröschtl bis zum Tris
- Holländer - auf Autobahn und Piste ;)
- Urtümliche Gemütlichkeit - auf Berghütten bis über 3.200 Metern Seehöhe
- und in Südtirol extra: Mediterrane Lebensweise mit guten Weinen.

Und vor allem (aber wie auch sonstwo): Liebenswerte Menschen mit liebenswerten Macken!

Das war der Werbeblock :?
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Europa2050 hat geschrieben:(12 Sep 2018, 11:00)

Genau dieses :)

Übrigens versäumen sie tatsächlich etwas, wenn Sie Tirol noch nicht besucht haben:
- Urwüchsige Natur wie z.B. die Ötztaler Gletscher
- Kultur - vor allem des Handels und Transportes
- Geschichte - vom Ötzi bis zu den Frontlinien des WK1
- Essen - vom Gröschtl bis zum Tris
- Holländer - auf Autobahn und Piste ;)
- Urtümliche Gemütlichkeit - auf Berghütten bis über 3.200 Metern Seehöhe
- und in Südtirol extra: Mediterrane Lebensweise mit guten Weinen.

Und vor allem (aber wie auch sonstwo): Liebenswerte Menschen mit liebenswerten Macken!

Das war der Werbeblock :?
Mich hatte Sizilien "gepackt". Da würde ich jetzt auch leben, wenn meine Frau nicht gezickt hätte. Nun sitze ich ganz glücklich mit ihr in Pommern. :) Wunderschön hier!
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Europa2050 »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 11:12)

Mich hatte Sizilien "gepackt". Da würde ich jetzt auch leben, wenn meine Frau nicht gezickt hätte. Nun sitze ich ganz glücklich mit ihr in Pommern. :) Wunderschön hier!
Dass nenn ich mal flexibel :thumbup:

Meine Frau und ich spekulieren tatsächlich damit, dereinst nach Arbeit und Kindererziehung nach Tirol zu gehen - Nord- oder Süd.

Und - um zum Thema zurück zu kommen - das geht nur gut, wenn die EU bis dahin noch das ist, was sie sein sollte. Und uns das nicht die alten Männer von heute (Sie natürlich ausgenommen) kaputt machen.

Und am besten mit einem europäischen Pass.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 08:13)

Viele Südtiroler empfinden sich nicht als Italiener. Zwar sind auch viele Südtiroler kritisch gegenüber Wien eingestellt, dennoch begrüßen die meisten die Rolle Österreichs als Schutzmacht. Diese Rolle wurde auch von den Vereinten Nationen anerkannt. Das Schicksal der Südtiroler ist keine rein italienische Angelegenheit.



Sie sollten sich über die Fakten informieren. Italien hat italienischen Minderheiten in Slowenien und Kroatien die Staatsbürgerschaft angeboten. Dabei geht es nicht um Auswanderer, sondern um autochthone Minderheiten. Wenn Sie sich jetzt auch noch historisch informierten, würden Sie erfahren, dass Teile Sloweniens und Kroatiens einst zu Italien gehört haben.

Der Fall ist also analog zu Südtirol. Deswegen wirkt die Kritik Italiens heuchlerisch.



Wenn es keine Rolle spielt, dann macht es doch auch nichts aus, wenn die Südtiroler den österreichischen Pass haben.
Du pauschalierst und schwafelst! wie gehabt. Was is der Prozentsatz der Suedtiroler die sich nicht als Italiener fuehlen? Fuehlen sie sich deshalb als Oesterreicher oder einfach als Tiroler, aehnlich von Nord Tirolern, die sich nicht als Oesterreicher fuehlen. Irgendwelche nachvollziehbare Fakten Monsieur Julian? Nein ich denke nicht.

Jungchen ich kenne hisorische Fakten besser als du! Die Italiener in Croatia (Istrian and Dalmatian Italians) sind in der Croatian Verfassung als selbststaendige Voelkergruppe anerkannt, haben weitgehend Autonomie und keinerlei Interesse von Rom heimgeholt zu werden!

Fuer jemand der Anti Eurpa pro Nationa Staaten ist, ist deine letzte Aussage das es keine Rolle spielen wuerde welchen Pass die ST letzlich haben ein Oxy Moron hoch 10. Du kapierst die europaeische Idee nicht! Niemand in Europa braucht 2 Paesse wozu? Paesse sind ok fuer Reisen in nicht EU Laender ansonsten freie Buerger, keine Grenzen!
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 10:21)

Ja klar, "irgendwas ist immer" :) Bei offenen innereuropäischen Grenzen haben diese Sonderbeziehungen wenig Sinn, meine ich. Die könnte man auch in das europäische Paket einbauen, so lange darin nicht Sozialleistungen und ähnliche Verpflichtungen enthalten sind.

Wenn schon Hürden, dann an der EU-Außengrenze für den Rest der Welt. Da wird der europäische Hohe Kommissar für Außenbeziehungen sicher viel Arbeit zu schultern haben. Aber das Projekt EU-Staatsbürgerschaft wäre diese Mühe wert.

Aber auch wieder wahr, zuerst müssen wir die EU von innen aufräumen und arbeitsfähig machen. Also ist erst einmal Kuscheln mit Frankreich und den Niederlanden angesagt.

Absolut ! Es ist wichtig, das die EU eine gemeinsame Finanz und Sozialpolitik anstrebt in der alle Buerger der Gemeinschaft gleichgestellt sind. Ansonsten funktioniert es nicht.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Europa2050 hat geschrieben:(12 Sep 2018, 11:21)

Dass nenn ich mal flexibel :thumbup:

Meine Frau und ich spekulieren tatsächlich damit, dereinst nach Arbeit und Kindererziehung nach Tirol zu gehen - Nord- oder Süd.

Und - um zum Thema zurück zu kommen - das geht nur gut, wenn die EU bis dahin noch das ist, was sie sein sollte. Und uns das nicht die alten Männer von heute (Sie natürlich ausgenommen) kaputt machen.

Und am besten mit einem europäischen Pass.
Wir liebauegeln immer mit Suedfrankreich aber schliessen auch nicht Thailand oder Malaysia aus. Letztere laender naeher zu Australien. Wir lebten als Familie in Suedostasien und es zieht uns immer wieder dahin zurueck aber Sprache und Kultur zieht mich auch immer nach Frankreich. Australia is home! So ist Deutschland. Man kann sich nicht vier oder fuenfteilen! Mit genuegend finaziellen Mitteln ginge es wohl aber wer ist schon Millionaer.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Sep 2018, 11:39)

Du pauschalierst und schwafelst! wie gehabt. Was is der Prozentsatz der Suedtiroler die sich nicht als Italiener fuehlen? Fuehlen sie sich deshalb als Oesterreicher oder einfach als Tiroler, aehnlich von Nord Tirolern, die sich nicht als Oesterreicher fuehlen. Irgendwelche nachvollziehbare Fakten Monsieur Julian? Nein ich denke nicht.

Jungchen ich kenne hisorische Fakten besser als du! Die Italiener in Croatia (Istrian and Dalmatian Italians) sind in der Croatian Verfassung als selbststaendige Voelkergruppe anerkannt, haben weitgehend Autonomie und keinerlei Interesse von Rom heimgeholt zu werden!

Fuer jemand der Anti Eurpa pro Nationa Staaten ist, ist deine letzte Aussage das es keine Rolle spielen wuerde welchen Pass die ST letzlich haben ein Oxy Moron hoch 10. Du kapierst die europaeische Idee nicht! Niemand in Europa braucht 2 Paesse wozu? Paesse sind ok fuer Reisen in nicht EU Laender ansonsten freie Buerger, keine Grenzen!
Weder pauschalisiere ich noch schwafle ich. Nimm einfach zur Kenntnis, dass der ehemalige Vorsitzende der größten Partei und Landeshauptmann Südtirols selbstverständlich davon ausgeht, dass sich die Südtiroler nicht als Italiener fühlen. Für eine Abspaltung von Rom spricht sich laut Umfragen eine Mehrheit aus, und dies entspricht auch dem Eindruck des aktuellen Landeshauptmannes Kompatscher.

Ob die Italiener Sloweniens oder Kroatiens nach Italien heimgeholt werden wollen, war hier nicht der Punkt, sondern die Tatsache, dass Italien ihnen Pässe angeboten hat.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(12 Sep 2018, 12:16)

Weder pauschalisiere ich noch schwafle ich. Nimm einfach zur Kenntnis, dass der ehemalige Vorsitzende der größten Partei und Landeshauptmann Südtirols selbstverständlich davon ausgeht, dass sich die Südtiroler nicht als Italiener fühlen. Für eine Abspaltung von Rom spricht sich laut Umfragen eine Mehrheit aus, und dies entspricht auch dem Eindruck des aktuellen Landeshauptmannes Kompatscher.

Ob die Italiener Sloweniens oder Kroatiens nach Italien heimgeholt werden wollen, war hier nicht der Punkt, sondern die Tatsache, dass Italien ihnen Pässe angeboten hat.
Was werden Sie denn tun, wenn einem zufällig an der politischen Macht befindlichen italienischen Chauvinisten einfällt, sämtliche Mitglieder der SVP nach Österreich aus zu weisen? Dann haben diese SVP-Leute ihren Willen, sind los von Italien und die Italiener müssen sich nie mehr damit befassen. Weinen Sie dann Krokodilstränen über die Bosheit dieser Welt, oder reifen wenigstens dann vernünftige Einsichten?

Natürlich geht das mit den Einsichten auch vorher... was ich wärmstens empfehle.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Neandertaler »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 13:50)

Was werden Sie denn tun, wenn einem zufällig an der politischen Macht befindlichen italienischen Chauvinisten einfällt, sämtliche Mitglieder der SVP nach Österreich aus zu weisen?
Ich habe da doch eine wesentlich höhere Meinung von denn Italienern als sie und halte dieses Szenario für völlig absurd.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Neandertaler hat geschrieben:(12 Sep 2018, 18:22)

Ich habe da doch eine wesentlich höhere Meinung von denn Italienern als sie und halte dieses Szenario für völlig absurd.
Diese Meinung über Italiener könnte glatt meine sein! Bei den hier werkelnden Brandstiftern bin ich leider überhaupt nicht sicher. Manches hier erinnert an absurdes Theater.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 13:50)

Was werden Sie denn tun, wenn einem zufällig an der politischen Macht befindlichen italienischen Chauvinisten einfällt, sämtliche Mitglieder der SVP nach Österreich aus zu weisen? Dann haben diese SVP-Leute ihren Willen, sind los von Italien und die Italiener müssen sich nie mehr damit befassen. Weinen Sie dann Krokodilstränen über die Bosheit dieser Welt, oder reifen wenigstens dann vernünftige Einsichten?

Natürlich geht das mit den Einsichten auch vorher... was ich wärmstens empfehle.
Dann wären doch die Italiener die Bösen, und nicht die SVP. Von daher sollten Sie ihre Kritik dann nicht an mich oder die Südtiroler, sondern die Italiener richten.

Das Szenario ist allerdings völlig unrealistisch. Denn die Italiener werden sich hüten, so etwas zu tun; sie wissen sehr genau, dass solch ein Vorgehen zu einem Volksaufstand in Südtirol führen würde.

Sie scheinen auch in Unkenntnis zu sein, wofür die Südtiroler Volkspartei (SVP) steht. Die SVP ist eine sehr moderate Partei, die über Jahrzehnte und bis vor wenigen Jahren über die absolute Mehrheit im Landtag verfügte. Sie ist eine Sammlungspartei, die konservative-agrarische und sozialdemokratische Strömungen umfasst und von daher kein Äquivalent in Deutschland oder Österreich hat.

Die SVP tritt für einen Ausbau der von ihr über Jahrzehnte ausgehandelten Autonomie ein, lehnt aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein schnelles Streben nach Sezession ab, auch aus Angst, das Erreichte wieder zu verlieren. Trotzdem sagt ein ehemaliger Landeshauptmann von der SVP, dass Südtiroler sich eben nicht als Italiener fühlen, und der aktuelle Landeshauptmann bejaht, dass es wohl eine Mehrheit für eine Abspaltung geben würde.

Andere Parteien sehen die Angelegenheit radikaler, so etwa die Freiheitlichen, eine Schwesterpartei zur FPÖ, und die Süd-Tiroler Freiheit, sowie auch die BürgerUnion. Sehr wahrscheinlich werden diese Parteien, die für ein Los von Rom eintreten, in den Landtagswahlen im Oktober weiter gestärkt.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von TheManFromDownUnder »

[quote="Julian"](12 Sep 2018, 12:16)

Weder pauschalisiere ich noch schwafle ich. Nimm einfach zur Kenntnis, dass der ehemalige Vorsitzende der größten Partei und Landeshauptmann Südtirols selbstverständlich davon ausgeht, dass sich die Südtiroler nicht als Italiener fühlen. /quote]

Ein ehemaliger Vorsitzender der behauptet das sich Sued Tiroler selbstverstaendlich nicht als Italiener fuehlen. :D :D :D Das Wort eines Mannes fuer die ganze Volksgruppe. Und an diesen Worten eines Einzelnen baust du deine ganze Argumentation auf. Aber lassen wir das mal in den Raum gestellt. Hat dein ehlmaliger Sprecher auch irgendwann behauptet das sich die lustigen Tiroler als Oesterreicher fuehlen??? Denke nein! Wien ist noch weiter entfernt als Rom.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Sep 2018, 01:11)
Durnwalder ist nicht irgendwer, sondern war 25 Jahre lang Landeshauptmann. Wahrscheinlich wissen Sie nicht einmal, was das ist - so wenig Ahnung scheinen Sie von Südtirol zu haben.

Außerdem scheint Ihnen entgangen zu sein, dass ich auch eine Umfrage erwähnt habe, in der eine Mehrheit los von Rom möchte.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von imp »

Julian hat geschrieben:(13 Sep 2018, 01:17)

Durnwalder ist nicht irgendwer, sondern war 25 Jahre lang Landeshauptmann.
War. Was sagt denn der aktuelle Chef zu deinen Heim-ins-Reich-Ideen?

Arno Kompatscher Landeshauptmann Südtirol
"Europa war für uns immer Chance, Vision und Hoffnung gleichzeitig. Die Überwindung der Grenzen ist für uns wie eine Befreiung gewesen und deshalb sind die Südtiroler überzeugte Europäer, und wenn man jetzt beobachtet, dass man wieder zurückfällt in nationalstaatliches Denken, dann muss man einfach daran erinnern: Für Südtirol war das im Ersten und Zweiten Weltkrieg die Katastrophe. Wir glauben fest daran, dass es ein Europa der Regionen braucht, wo Südtirol eine Brücke zwischen dem Norden und dem Süden Europas sein kann, eine Art Kulturvermittler."
https://www.br.de/nachricht/umstrittene ... r-100.html

Das Ganze ist vor allem vor dem Hintergrund der Landtagswahlen 2018 zu sehen, nicht wahr?
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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