Jekyll hat geschrieben:(31 Dec 2017, 11:20)Wahrscheinlich wird es mehr Beschneidungen geben, und viel mehr Kopftuchfrauen und -mädchen, also insgesamt mehr verschleierte Menschen.
Die Politik gegenüber islamischen Staaten wird sicher auch wohlgesonnener werden, mit allen daraus resultierenden Folgen (etwa weniger Unterstützung für aggressive Interventionen in muslimisch geprägten Ländern). Vielleicht wird Arabisch irgendwann sogar zweite Amtssprache. Wer weiß.
Gegen einen größeren arabischen Einfluss würden sich die Deutschtürken doch mit Händen und Füßen wehren; es gibt dort nicht wenige Antipathien gegenüber Arabern (und umgekehrt). Die Türkei hat in Form des Osmanischen Reiches eine zuweilen bittere Kolonialgeschichte, die wesentlich ist, um das Verhältnis zwischen Türken und Arabern zu verstehen.
Es ist im übrigen als ein Glück anzusehen, dass die muslimische Gemeinschaft in Deutschland heterogen ist und die noch relativ säkularen Muslime türkischer Herkunft die stärkste Gruppe repräsentieren. Dazu gibt es dann noch selbst bei den Menschen türkischer Herkunft die Aleviten und die zwar sunnitischen, aber doch mit einer anderen Identität ausgestatteten Kurden. Die Türkei ist vielfältiger als viele denken, trotz aller Versuche der nationalen Homogenisierung - und dies spiegelt sich in der Einwandererpopulation aus der Türkei wieder.
Afghanen und Syrer haben auch nicht viel miteinander gemein. Und die Iraner, die schon vor Jahrzehnten hierher gekommen sind, sind wohl eine der am besten integrierten Einwanderergruppen überhaupt, mit zahlreichen Ärzten und prominenten Schriftstellern in ihren Reihen.
Es ist also unwahrscheinlich, dass sich alle Muslime zusammenfinden, um hier als Block aufzutreten, und nach Arabisch, Türkisch, Persisch, Albanisch oder Kurdisch als Amtssprache zu verlangen.