Ich bitte um Nachsicht. "Kurz" ist mir schon immer schwer gefallen. Liegt vielleicht daran, dass ich zu Beginn meines Berufslebens von Zeilenhonorar gelebt habe. Je mehr Zeilen, desto mehr Honorar....

Moderator: Moderatoren Forum 3
Kohlhaas hat geschrieben:(12 Dec 2020, 22:42)
Ich bitte um Nachsicht. "Kurz" ist mir schon immer schwer gefallen. Liegt vielleicht daran, dass ich zu Beginn meines Berufslebens von Zeilenhonorar gelebt habe. Je mehr Zeilen, desto mehr Honorar....
Haegar hat geschrieben:(14 Dec 2020, 10:15)
Die Regierungen von Ungarn und Polen konnten gar nicht anders als diesen "Kompromiss" zu schlucken, um es dann als "Sieg" vor dem eigenen Publikum zu verkaufen. Denn in der Gedankenwelt dieser Wähler gibt es wohl nur Sieg und Niederlage, wobei der große Clanchef, Vorsitzende oder Führer natürlich nur gewinnen kann.
Ich erwarte dann, dass die Hetze gegen die "bösen EU-Bürokraten" dann losgeht, wenn wirklich Gelder zurückzuzahlen sind.
relativ hat geschrieben:(15 Dec 2020, 10:34)
Konnte die EU sich dieses Jahr und unter Ratpräsidentschaft von Deutschland, tatsächlich zu etwas ganz Bemerkenswerten durchringen.
Da geh ich jede Wette ein dass es der EU-Kommision/ dem EuGH niemals gelingen wird Ungarn oder Polen nachzuweisen dass durch den Umbau ihrer Staaten in Autokratien im EU-Budget finanzieller Schaden entstanden ist. Und zu einer Kürzung oder gar Rückforderung von EU-Geldern wird es schon gar nicht kommen. Solange man so tun kann als ob Rechtsstaatlichkeit ein Wert ist den man auch durchsetzen kann, ist die Kasperle-EU zufrieden. Man wird Rechtsstaatlichkeit aber auch weiterhin nicht durchsetzen können.Kohlhaas hat geschrieben:(12 Dec 2020, 18:26)
Die EU kann Polen und Ungarn letztlich gar nicht verbieten, autoritäre Strukturen einzuführen. Sie kann Polen und Ungarn lediglich deutlich machen, dass sowas in der EU keinen Platz hat, weil es alle anderen Staaten objektiv Geld kostet!
Orbiter1 hat geschrieben:(15 Dec 2020, 20:05)
Da geh ich jede Wette ein dass es der EU-Kommision/ dem EuGH niemals gelingen wird Ungarn oder Polen nachzuweisen dass durch den Umbau ihrer Staaten in Autokratien im EU-Budget finanzieller Schaden entstanden ist. Und zu einer Kürzung oder gar Rückforderung von EU-Geldern wird es schon gar nicht kommen. Solange man so tun kann als ob Rechtsstaatlichkeit ein Wert ist den man auch durchsetzen kann, ist die Kasperle-EU zufrieden. Man wird Rechtsstaatlichkeit aber auch weiterhin nicht durchsetzen können.
Orbiter1 hat geschrieben:(15 Dec 2020, 20:05)
Da geh ich jede Wette ein dass es der EU-Kommision/ dem EuGH niemals gelingen wird Ungarn oder Polen nachzuweisen dass durch den Umbau ihrer Staaten in Autokratien im EU-Budget finanzieller Schaden entstanden ist.
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(15 Dec 2020, 20:32)
So ist es. Dass die EU eine Werte-Union sei, und nicht das, was sieimmer schon war, eine Teppichhändlerverein, kann nur jenen verborgen bleiben, die gerne mit Tomaten auf den Augen herumlaufen.
Aber insgesamt sind die Segnungen des EU-Bazars doch beträchtlich im Alttag der Menschen und der Wirtschaft.
Der EU-Binnenmarkt, die Reise- und Niederlssngsfreiheit, dieses Europa ohne die üblichen Grenzregime zwischen den Mitgliedsländern ist schon ein Pfund. Ganz besonders auch innerhalb jener Länder, die den Euro sls Währng haben. Im Prinzp sind es nur noch wenig beachtete Schilder, die einen Hinweis geben, dass man sich nicht mehr in D befindet, sondern in Ö, IT oder FRA, BEL, NL usw. je nachdem, wo man wohnt.
Aber als Werteunion kann man die EU vergessen. Egal, was in hehren Verträgen steht.
Man hat es ja nicht einmal geschafft, sich eine gemeinsamre Verfassung zu geben...
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(16 Dec 2020, 08:46)
Aber Werteunion ist was anderes. Und eine solche gibt es nicht.
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(16 Dec 2020, 08:46)
@H2O,
erinnern Sie sich noch an jene Vereinbarung in der Flüchtlingskrise, eigentlich noch vor Beginn dr dmaligen Welle, bei der sich angeblich Kanzkerin Merkel so selbstherrlich über allen anderen Mitgliedsländer hinwegsetzte, weil sie in einer humanitäten Notsituation den Menschen in Not nicht die Zuflucht und Nothilfe verweigerte?
Man hatte vereinbart, nach einem mühsam ausgehandelten Schlüssel ca. 160.000 Hilfesuchnde Menschen auf die 27 EU Staaten zu verteilen. Alle Staaten hatten das schrftlich in einem entsprechenden Vertrag zugesichert.
Was passierte dann mit dieser Zusicherung und der Erfüllung? Nichts. Es hielten sich nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Polen oder Ungarn nicht daran, sondern auch solch Länder verweigerten, die Sie unter der Rubrik der lupenreinen 20 Demokratien führen. Was ich gar nicht bestreite.
Aber Werteunion ist was anderes. Und eine solche gibt es nicht.
Siehe auch meinen Hinweis, dass es keine einheitliche EU-Verfassung sprich gemeinsame Wertegrundlage gibt. Schließlich haben eine EU-Verfassung als geneinsame Wertegrundlage und Werteunion z.B. Länder wie FRA und NL abgelehnt und damit genau diese Werteunion in den Papierkorb versenkt. Was blieb? Sagen wir mal so, Ein Wertehandelsverein, der vorrangig in seinem Handeln vom wirtschaftlichen Handeln bestimmt wird. Und dessen "ethischen" Grundlagen und "Werten".
Mit einer Werteunion hat das nichts zu tun. Und natürlich in Ländern wie Polen oder Ungarn aktuell schon gar nicht.
Es ist doch so, dass man - wie auch jetzt wieder - wenigstens nicht die Wirtschaftsunion gefährden will und dem alles unterordnet. Das kann ich sogar verstehen. Fände es schade, wenn diese Wirtschaftsunion auseinanderbräche, und deren Segnungen, die ich schon erwähnte. Aber nochmal, mit einer Werteunion hat das alles nichts zu tun.
relativ hat geschrieben:(16 Dec 2020, 09:17)
Ich gebe dir Recht, daß es mit einer aktiven Werteunion in der EU , noch nicht so gut bestellt ist, aber viel wichtiger ist m.M. das es Schritte dahin gibt und genau diese sind wichtig. Wie schnell jetzt eine wirkliche Werteunion, oder sogar ein föderaler Zusammenaschluss mit Verfassung entstehen kann, liegt doch sehr an den Bürgern, aka Wählern in den Ländern, selbst.
Wichtig ist, daß es jetzt ein juristisches Mittel gibt, vorgänge wie in Polen und Ungarn zu sanktionieren, was sich auf dauer im Wahlverhalten der Bürger dieser Länder durchaus auswirken kann.
Hinzu kommt noch, daß die EU Länder einheitlich eine Fortführung der Sanktionen gegen Russland und eine Verschärfung der CO2 Ziele für 2030 beschlossen hat. Für dieser Horrorjahr finde ich das keine so schlechte Bilanz.
Wähler hat geschrieben:(15 Dec 2020, 17:32)
Das einzig Bemerkenswerte daran sehe ich in der Corona-Krise, die den Druck auf die Regierungschefs so stark erhöht hat, dass der destruktive Versuch von Ungarn und Polen keinen Erfolg hatte. Auch in den USA hat der neue Präsident mit Glück gegen jemanden gewonnen, der sich nicht scheute, die Axt an das demokratische Wahlrecht zu legen. Bei den neuen Beziehungen mit Großbritannien geht es wohl mehr um Basarhandel, als um grundlegende politische Prinzipien wie Rechtsstaat oder Solidarität in Notzeiten.
H2O hat geschrieben:(16 Dec 2020, 08:09)
Ihr Urteil über die Werteunion ist mir zu hart. Immerhin sind in der EU über 20 lupenreine Rechtsstaaten versammelt, die daran Anstoß nehmen, daß dieses Staatskonzept in einigen neueren Mitgliedsstaaten durchbrochen wird. In Polen ernennt und erläßt die Regierung Richter, läßt friedlich demonstrierende Frauen von Schlägertrupps mit Totschlägern bearbeiten, kauft die Staatsfirma Orlen mit dem Geld der Steuerzahler Medien zusammen, die fortan nur noch das veröffentlichen, was der Regierung nützt. Diese Situation in Ungarn seit Jahren einschließlich Fehlverwendung von EU Mitteln. Von Rumänien und Bulgarien erwartet niemand mehr, daß die Schluß machen mit der korrupten Verwendung unserer Steuergelder; in Malta und Zypern werden Unionsbürgerschaften an Oligarchen verkauft und Journalisten im wahrsten Sinne des Wortes mundtot gemacht. Nur die Slowakei scheint sich gefangen zu haben.
Ich meine, daß die EU an den Stellen allmählich vom Florett mit dem EuGH zum Vorschlaghammer des Ausschlusses aus der Mittelverteilung der Nettozahler greifen sollte.
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