Polen will nun auch Reparationen

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Bielefeld09
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Bielefeld09 »

H2O hat geschrieben:(24 Apr 2019, 16:58)

Das war auch mein erster Gedanke; denn letzten Endes geht es um eine Rechtssache, die nicht jeder Beteiligte nach Gutdünken auslegen darf. Aber dann überwiegt mein Interesse an einer guten und unverklemmten Zusammenarbeit, ganz außerhalb von Pflicht und Verpflichtung, ganz schlicht zur Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft. Ein solches Verhältnis baut man doch nie und nimmer auf Forderung und Gegenforderung und mit Prozessakten auf!
Aber ein gutes Verhältnis entsteht erst,
wenn Unklarheiten beseitigt sind.
Und wenn ein " Partner" noch Probleme hat,
dann soll er sie klären lassen!
Nebenbei beschrieben sei,
das es an den deutsch/polnischen Grenzen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gibt.
Nebenbei beschrieben sei,
das u.a. der Kniefall von Willy Brandt das erst mal möglich gemacht hat.
Und die Aufnahme von Polen in der EU ist doch sicherlich nicht deshalb erfolgt,
weil sich dieses Land immer noch als Opfer generiert.
Die Aufnahme von Polen in der Nato wird unter solchen Gesichtspunkten schon viel interessanter.
Keiner erwartet hier Dankbarbeit in diesem Bündniss,
aber das eine polnische Regierung jetzt gegenüber einem Bündnisspartner Reperationsforderungen stellt,
das hindert dann schon an einer unverklemmten Zusammenarbeit.
Heisst eigentlich die regierende Partei in Polen derzeit wirklich " Piss Partei" oder sollte ich mein Hörgerät überprüfen? :?:
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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H2O
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von H2O »

Bielefeld09 hat geschrieben:(26 Apr 2019, 19:44)

Aber ein gutes Verhältnis entsteht erst,
wenn Unklarheiten beseitigt sind.
Und wenn ein " Partner" noch Probleme hat,
dann soll er sie klären lassen!
Nebenbei beschrieben sei,
das es an den deutsch/polnischen Grenzen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gibt.
Nebenbei beschrieben sei,
das u.a. der Kniefall von Willy Brandt das erst mal möglich gemacht hat.
Und die Aufnahme von Polen in der EU ist doch sicherlich nicht deshalb erfolgt,
weil sich dieses Land immer noch als Opfer generiert.
Die Aufnahme von Polen in der Nato wird unter solchen Gesichtspunkten schon viel interessanter.
Keiner erwartet hier Dankbarbeit in diesem Bündniss,
aber das eine polnische Regierung jetzt gegenüber einem Bündnisspartner Reperationsforderungen stellt,
das hindert dann schon an einer unverklemmten Zusammenarbeit.
Heisst eigentlich die regierende Partei in Polen derzeit wirklich " Piss Partei" oder sollte ich mein Hörgerät überprüfen? :?:
Genau so ist es. Beginnende vertrauensvolle Zusammenarbeit der Nachbarn an der Oder wird durch eine verbitterte und arg gestrige Politikerkaste gestört. Berlin liegt näher an der Oder als Warschau, nicht nur geographisch.

Nein, die Partei PiS sollte man besser beim deutschen Namen nennen: "Recht und Gerechtigkeit". [Prawo i Sprawiedliwość].

Auch mit Recht und Gerechtigkeit kann man es übertreiben... wie man sieht.
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Orbiter1
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Orbiter1 »

So habe ich Kaczynski auch eingeschätzt. Nehmen ja, geben nein.

"Kaczyński on Trzaskowski’s suggestion that Jewish restitution claims are something we should talk about. “Only someone without a Polish spirit, Polish heart and Polish imagination could say such a thing. Trzaskowski clearly has none of these things.” Quelle:
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aleph
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von aleph »

Ein interessanter Artikel dazu
https://www.berliner-zeitung.de/politik ... f528b7a01f

Die Vorgehensweise bezüglich Namibia und den Zwangsarbeiterfond von Schröder halte ich für geeignet, so etwas könnte man auch bei Polen machen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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H2O
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben: Sa 17. Dez 2022, 19:15 Ein interessanter Artikel dazu
https://www.berliner-zeitung.de/politik ... f528b7a01f

Die Vorgehensweise bezüglich Namibia und den Zwangsarbeiterfond von Schröder halte ich für geeignet, so etwas könnte man auch bei Polen machen.
Letzteres ist doch in großem Umfang geschehen, wie in dem Beitrag in der Berliner Zeitung auch nach zu lesen ist.

Das ganz große Problem Polens ist von der Regierungspartei PiS angezettelt worden, die sich über vorgetragenene Bedenken der "Venedig-Kommission" von Rechtswissenschaftlern der EU zu Eingriffen in die Rechtsstaatlichkeit hinweg gesetzt hat, die Rechtsstaatlichkeit aber Bestandteil der europäischen Verträge ist. Die EU hat mit Mehrheit entschieden, daß Vertragsbruch mit Mittelentzug aus EU-Zuwendungen geahndet werden kann. Das entsprechende Gerichtsurteil und die Maßnahme der EU versteht die PiS-Regierung als ganz finsteren Schachzug Deutschlands auf dem Wege zum 4. Reich in Europa. Und diese PiS-Regierung spielt nun das Lied "Reparacji od Niemiec (RoN)", mit dem sie ihre sämtlichen Versprechen einlösen könnte und auf die EU-Zuwendungen pfeifen könnte. Na ja, noch schöner wäre natürlich RoN plus EU-Zuwendungen zur privaten Verwendung der PiS-Partei. Das Thema läßt sich wirklich nur in dem lästerlichen Unterton behandeln, den der Verfasser, Prof. Klaus Bachmann, angeschlagen hat.

Eine Anmerkung zum Verfasser des Beitrags: Herr Klaus Bachmann ist ordentlicher Professor an der privaten Universität für Sozialwissenschaften und Politik in Warschau. Diese Universität unterliegt nicht dem Zugriff der polnischen Regierung; Herr Bachmann kann also schlimmstenfalls zum öffentlichen Butzemann erklärt werden... zumal er auch noch deutscher Staatsbürger ist. Man kann ihn natürlich verdächtigen, mit den Deutschen in einem noch finstereren Bunde zu stehen als der Oppositionsführer Donald Tusk, der angeblich von Deutschland aus der EU entsandt wurde, nur um die Polen zu ärgern.

Die Geschichte mit den wiederholt eingeforderten Reparationen hat inzwischen schon etwas von Asterix und Obelix... in die Neuzeit Polens verlegt. Daß Deutschland eine ganz furchtbare Schuld auf sich geladen hat, das geht dabei völlig unter. Der Gedanke, diese Schuld mit Geld bezahlen zu können, erscheint mir ebenso abwegig.

In Namibia sucht die Bundesregierung Partner für eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der grünen Wasserstofferzeugung. Diese Partnerschaft kann durch Gesten des Guten Willens gefördert werden. So verstehe ich die Fonds und Stiftungen der Bundesregierung in Namibia.

In Polen sind Wirtschaftsverflechtungen mit der deutschen Wirtschaft kaum noch zu steigern. Sie springen allgegenwärtig ins Auge! Da ist die wirtschaftliche Zusammenarbeit schon sehr viel weiter voran geschritten als in Namibia! Deutschland ist mit Abstand Polens größter Wirtschaftspartner.
https://www.gtai.de/de/trade/polen/wirt ... och-798474
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H2O
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von H2O »

Die Gazeta Wyborcza berichtet, daß die Bundesregierung die polnische Reparationsforderung heute in einem regierungsamtlichen Brief an das polnische Außenministerium als "abschließend erledigt" erklärt hat:
https://wyborcza.pl/7,75398,29323582,rz ... 1-L.1.duzy
  • Die deutsche Regierung antwortete auf die Note Polens in der Angelegenheit der Reparationen
Die Gazeta Wyborcza hatte in früheren Berichten auf schwerwiegende Fehler in dem Forderungspaket hingewiesen.

Die polnische Seite will nun ihr Anliegen vor der UNO vertreten. Bleibt abzuwarten, ob sich dort ein Gremium findet, das sich mit dem Anliegen ernsthaft befaßt.
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aleph
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von aleph »

H2O hat geschrieben: Di 3. Jan 2023, 19:53 Die Gazeta Wyborcza hatte in früheren Berichten auf schwerwiegende Fehler in dem Forderungspaket hingewiesen.
Welche sind es?
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Mendoza
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Mendoza »

aleph hat geschrieben: Di 3. Jan 2023, 20:48Welche sind es?
Artikel liegt leider hinter der Bezahlschranke.

Nebenbei habe ich mir dort ein paar Leserkommentare durchgelesen. Fast unisono lachen die Leser über die Forderungen ihrer eigenen Regierung. OK, die Wyborcza Gazeta ist jetzt nicht gerade die Parteizeitung der PIS - trotzdem.
Zuletzt geändert von Mendoza am Di 3. Jan 2023, 23:53, insgesamt 1-mal geändert.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben: Di 3. Jan 2023, 19:53
  • Die deutsche Regierung antwortete auf die Note Polens in der Angelegenheit der Reparationen
Ja,
und jetzt jammert die polnische Regierung
»Deutschland behandelt uns wie einen Vasallen«
https://www.spiegel.de/ausland/streit-u ... 9582b727b5
Das wäre mir zwar neu, aber wenn die polnische Regierung meint ...
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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H2O
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben: Di 3. Jan 2023, 20:48Welche sind es?
Etliche; den dicksten Hund stellen Forderungen dar für Verbrechen, die polnische Staatsbürger nachgewiesenermaßen an Juden begangen haben. Also nicht nur Szmalcowniki (hat etwas mit "Schmalz" zu tun; also Leute, die der Gestapo Juden gemeldet haben, um dann deren leerstehende Wohnungen zu plündern), sondern auch bösartige Überfälle mit dem selben Ziel. Der jiddische Begriff dafür ist Chuzpe, also wenn ein Elternmörder Waisenrente einklagen will.
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Bogdan »

Polen gibt sich mit den Nein von Deutschland nicht zu frieden.
Das Thema wird wohl noch jahrelang so weiter gehen.
Keine polnische Regierung kann sich leisten, dass nein das Berlin zu akzeptieren.

https://www.spiegel.de/politik/polen-be ... d68c32121b
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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H2O
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von H2O »

Aus meiner Sicht gehört das Thema "Reparationen" zu den Rüpeleien gegen den deutschen Nachbarn, die die derzeitige polnische Regierungspartei PiS sehr bewußt als Wahlwerbung einsetzt. Die formelle Zurückweisung der polnischen Forderung aufgrund rechtskräftiger Verträge beeindruckt die PiS in keiner Weise. Die Aussicht auf 350.000 EUR/Kopf läßt sicher so manches polnische Auge leuchten... Aus meiner polnischen Umgebung und der Gazeta Wyborcza kenne ich dazu nur Kopfschütteln und spöttische Anmerkungen. Die Zustimmung zu diesen Rüpeleien kann natürlich regional unterschiedlich sein.

Hilft nichts, mit diesem Nachbarn und seiner chauvinistischen Regierungspartei müssen wir Deutschen leben. Bei öffentlichen Äußerungen dieser Art also höflich schweigen, bei regierungsamtlichen Vorstößen höflich den bekannten Rechtsstandpunkt wiederholen.

Neueste Rüpelei:
  • Die Vorgeschichte:
    Vor einigen Wochen sind über Ost-Polen Trümmer einer ukrainischen Luftabwehrrakete der Ukraine abgestürzt. Zwei polnische Mitbürger wurden davon erschlagen. Bundeskanzler Scholz hatte dem polnischen Präsidenten Duda während dessen Besuch in Berlin angeboten, im polnischen Grenzbereich zur Ukraine deutsche Luftabwehr des Typs Patriot zu stationieren, um verirrte russische Raketen abfangen zu können. Zuerst Begeisterung des polnischen Verteidigungsministers, dann schroffe Ablehnung mit dem Ansinnen, die Batterie mitsamt deutscher Bedienmannschaft (!) doch in der Ukraine zu stationieren... und schließlich wieder zähneknirschende Zustimmung nach einer öffentlichen Ermahnung durch den polnischen Präsidenten Duda.
https://wyborcza.pl/7,75398,29436596,ni ... 1-L.3.duzy
  • Die deutschen Patriots sind schon in Polen. Wird (Verteidigungs)Minister Blaszczak sie begrüßen?
Also, die deutsche Raketenbatterie ist im Süd-Osten Polens in der Wojewodschaft Lublin in der Nähe der Stadt Zamość aufgebaut und sie hat Einsatzbereitschaft gemeldet. Und nun fragt diese unbotmäßige polnische Zeitung unerbittlich nach einer Begrüßung des hilfsbereiten NATO-Partners? Das ist ja unmmöglich! Aus dem polnischen Verteidigungsministerium kommt dazu nur heiße Luft und Herumgeeiere. Vermutlich müßte man den deutschen Bataillionskommandeur dazu befragen, ob vielleicht nicht doch... :eek:

Wenn er "Eier" hat, dann müßte der polnische Präsident Duda diesen Akt der Höflichkeit jetzt übernehmen... was angesichts der verquasten Wahlkämpferei in Polen wohl nicht zu erwarten ist. Dazu muß man sich einen Ausspruch des PiS-Parteichefs Jarosław Kaczyński auf der Zunge zergehen lassen: Der Hauptfeind Polens sei nicht etwas Rußland, sondern... Deutschland. (Diese Äußerung ist vermutlich älteren Datums, etwa vor dem Überfall Rußlands auf die Ukraine. An Bösartigkeit gegenüber einem NATO-Partner wohl kaum noch zu übertreffen!)
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sünnerklaas
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben: Mo 6. Feb 2023, 22:07 Aus meiner Sicht gehört das Thema "Reparationen" zu den Rüpeleien gegen den deutschen Nachbarn, die die derzeitige polnische Regierungspartei PiS sehr bewußt als Wahlwerbung einsetzt. Die formelle Zurückweisung der polnischen Forderung aufgrund rechtskräftiger Verträge beeindruckt die PiS in keiner Weise. Die Aussicht auf 350.000 EUR/Kopf läßt sicher so manches polnische Auge leuchten... Aus meiner polnischen Umgebung und der Gazeta Wyborcza kenne ich dazu nur Kopfschütteln und spöttische Anmerkungen. Die Zustimmung zu diesen Rüpeleien kann natürlich regional unterschiedlich sein.
Damit bedient die PiS ihre Kernwählerschaft, bestehend aus besonders frommen Hinterwäldlern in Zentral- und Südpolen. Die sind gegenüber der PiS und deren dort sehr jovial und mit markigen Sprüchen auftretenden Parteipolitikern sehr gutgläubig. Da wird dann was von "Gerechtigkeit" schwadroniert, man gibt sich als sehr "groźügig" und "allergütigst".
Sowas kommt an bei verbitterten und dauerwütenden Wutwichteln, die stets in der Opferrolle sind.
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Russin93
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Russin93 »

Dann gehört aber alles, wirklich alles in die Endabrechnung -auch die ehemaligen deutschen Ostgebiete, die jetzt dauerhaft zu Polen gehören. Diese Gebiete sind von unermesslichem Wert, u. a. rohstoffreich. Dieser Wert würde alles andere in den Schatten stellen, wobei Menschenleben niemals im Wert bemessen werden können.
Ich bin integrationsunwillig.
Boudicca

Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Boudicca »

Die Nazi-Keule ist eben immer effektiv
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H2O
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von H2O »

Russin93 hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 16:38 Dann gehört aber alles, wirklich alles in die Endabrechnung -auch die ehemaligen deutschen Ostgebiete, die jetzt dauerhaft zu Polen gehören. Diese Gebiete sind von unermesslichem Wert, u. a. rohstoffreich. Dieser Wert würde alles andere in den Schatten stellen, wobei Menschenleben niemals im Wert bemessen werden können.
Nein! Ich lebe in Pommern als deutscher Unionsbürger unter wirklich liebenswerten Polen. Die Vertreibung von Menschen aus ihrer angestammten Heimat war und wäre ein Kriegsverbrechen, an dem sich auch unsere heutigen Verbündeten sehenden Auges beteiligt haben... den Bombenterror gegen die Wohnbevölkerung Deutschlands eingeschlossen. Damit sollte unser Land nicht einmal in sozialen Netzwerken drohen!

Nie wieder, auf jeden Fall ganz gegen den Willen des deutschen Volkes. Was sollen denn diese Aufrechnungen? Erneut Menschen vertreiben und Wohlstand vernichten? Uns Deutschen bleibt nicht anderes als die geschichtliche Erinnerung an die verlorene Heimat und die Hoffnung auf eine gemeinsame bessere Zukunft in Frieden und Wohlstand im zusammenwachsenden Europa. Da geht's 'lang!

Was wir Deutschen aber brauchen, das ist die Wehrhaftigkeit, die uns mit der "Zeitenwende" erklärt worden ist, damit weitere imperiale Eroberungszüge Rußlands aussichtslos bleiben. Wehrhaftigkeit gern gemeinschaftlich im zusammenwachsenden Europa. Das sollte unbeirrbar die deutsche Antwort auf polnische Aufrechnungsversuche bleiben. Denn das werden auch die Menschen verstehen, die heute in den ehemaligen deutschen Ostgebieten leben.
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Tom Bombadil
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Tom Bombadil »

Kompletter Humbug. Die Grenzen in Europa stehen fest, daran wird auch der ruzz. Krieg gegen die Ukraine nichts ändern. Und Polen bekommt auch keine Reparationen mehr, das Ding ist längst durch.
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H2O
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 8. Feb 2023, 20:59 Kompletter Humbug. Die Grenzen in Europa stehen fest, daran wird auch der ruzz. Krieg gegen die Ukraine nichts ändern. Und Polen bekommt auch keine Reparationen mehr, das Ding ist längst durch.
Völlig einverstanden; das sind die Grundlagen unseres Zusammenlebens in Europa. Aber wenn ein EU- und NATO-Partner immer wieder mit seinem groben und gemeinschaftsschädlichen Unfug auftritt.... wie bringt man diese Botschaft freundlich und doch wirksam herüber? Wie mit den ständigen Sticheleien und mutwilligen Brüskierungen umgehen?

Unsere Außenministerin Baerbock hat sich in Warschau nach solchen Ansinnen des polnischen Außenministers Rau sehr gut aus der Schußlinie genommen. Ganz freundlich angemerkt, daß für Deutschland die Sache durch Verträge erledigt sei.
www.youtube.com/watch?v=sIu0RLqCy0c

Doch die polnische Seite belastet den offiziellen Meinungsaustausch immer wieder mit diesem Thema... offensichtlich aus innenpolitischen Gründen. Droht mit entsprechenden Auftritten in der UNO oder vor internationalen Gerichten. Fordert immer wieder deutsche Antworten ein.
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 14:53 Wie mit den ständigen Sticheleien und mutwilligen Brüskierungen umgehen?
Immer wieder darauf hinweisen, dass die Sache völkerrechtlich längst erledigt ist
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Quatschki »

Viele Jahrzehnte lang war es Deutschland, das gestichelt hat wegen der "Gebiete unter polnischer Verwaltung", und auch das hatte vor allem innenpolitische Gründe, denn ohne die Stimmen der Millionen Heimatvertriebenen ließ sich keine Bundestagswahl gewinnen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Sungawakan »

Wieso gestichelt? Da war die Sache doch völkerrechtlich nicht verbindlich.
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H2O
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 18:25 Viele Jahrzehnte lang war es Deutschland, das gestichelt hat wegen der "Gebiete unter polnischer Verwaltung", und auch das hatte vor allem innenpolitische Gründe, denn ohne die Stimmen der Millionen Heimatvertriebenen ließ sich keine Bundestagswahl gewinnen.
Ich würde schon einen Unterschied machen zwischen Zeiten im Kalten Krieg, als Polen Vasall Rußlands war, und unserer gemeinsamen Zeit in NATO und EU. Damals hatte die Bundesrepublik Deutschland auch keine Grenze an der Oder, sondern im Harz.
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Ammianus
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Ammianus »

Quatschki hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 18:25 Viele Jahrzehnte lang war es Deutschland, das gestichelt hat wegen der "Gebiete unter polnischer Verwaltung", und auch das hatte vor allem innenpolitische Gründe, denn ohne die Stimmen der Millionen Heimatvertriebenen ließ sich keine Bundestagswahl gewinnen.
Es waren wohl 2 Jahrzehnte. Im Zuge der Neuen Ostpolitik änderte sich wohl jedenfalls die Wetterkarte im Fernsehen. Ich kenne aus meiner Kinderzeit noch die mit Danzig und Breslau.
Aber im verlinkten Text steht eben auch, dass die Vertriebenenverbände das gar nicht gut fanden als es vorbei war. Doch was soll's, selbst der 17. Juni feiert bald seinen 70. Und wie Reparationen mit den Grundstückspreisen verrechnet werden sollte habe ich hier im Strang schon mal geschrieben.

https://www.nordbayern.de/panorama/wie- ... -1.9923126

Es ist in Polen ein innenpolitisches Problem. Das passiert, wenn Rechtspopulisten das Sagen haben.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Tom Bombadil
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Tom Bombadil »

Ammianus hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 20:38 Es ist in Polen ein innenpolitisches Problem. Das passiert, wenn Rechtspopulisten das Sagen haben.
So ist es.
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Re: Polen will nun auch Reparationen

Beitrag von Haegar »

Ammianus hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 20:38 ...
Es ist in Polen ein innenpolitisches Problem. Das passiert, wenn Rechtspopulisten das Sagen haben.
Üble Verleumdung der CSU wegen der Unterstützung der Vertriebenenverbände !!! :cool: :D

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ntegration
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