Macron und die Folgen

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schokoschendrezki
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(04 Mar 2020, 09:07)

De Gaulle hat die Präsidialdemokratie als "Ersatz-Königtum" geschaffen. Damit kann ich locker leben. Mir ist im
ganzen deutsch-französischen Zusammenleben kein einziger ernsthafter Mißklang von Seiten des französischen Präsidenten begegnet... oder doch: Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung hatte Präsident Mitterand Sorge, daß das wiedervereinigte Deutschland mit seinen Fähigkeit im zusammenwachsenden Europa eine Vorherrschaft erringen könnte. Wirtschaftlich ist ja auch etwas daran... aber ansonsten kommen nur gelegentlich ein paar Juchzer wie "In Europa wird wieder Deutsch gesprochen!" in die Öffentlichkeit.
Sowohl Frankreich wie auch UK haben in weiten Teilen der Gesellschaft niemals ihr Selbstverständnis als Weltreiche und Kolonialmächte aufgegeben. Jetzt, wo die letzten Zeitzeugen aussterben und sich gewissermaßen der Pulverdampf der beiden Weltkriege legt ... beginnt man weltweit wieder mit der Aufarbeitung der westeuropäischen Kolonialgeschichte. Es gibt alle möglichen neuen Veranstaltungen, Reihen, Vorträge zum Thema. Ich stehe kritisch zu einem Europa von oben. Studenten sollen im Rahmen von Erasmus und ähnlichen Programmen Auslandsaufenthalte bekommen, Menschen sollen sich kennenlernen, Handel und Wandel soll betrieben werden ... in ganz Europa (Ost wie West). Der Bruch mit dieser Rolle als Zentrum der Welt hat für die westeuropäischen ehemaligen Kolonialmächte gerade erst begonnen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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H2O
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Mar 2020, 14:20)

Sowohl Frankreich wie auch UK haben in weiten Teilen der Gesellschaft niemals ihr Selbstverständnis als Weltreiche und Kolonialmächte aufgegeben. Jetzt, wo die letzten Zeitzeugen aussterben und sich gewissermaßen der Pulverdampf der beiden Weltkriege legt ... beginnt man weltweit wieder mit der Aufarbeitung der westeuropäischen Kolonialgeschichte. Es gibt alle möglichen neuen Veranstaltungen, Reihen, Vorträge zum Thema. Ich stehe kritisch zu einem Europa von oben. Studenten sollen im Rahmen von Erasmus und ähnlichen Programmen Auslandsaufenthalte bekommen, Menschen sollen sich kennenlernen, Handel und Wandel soll betrieben werden ... in ganz Europa (Ost wie West). Der Bruch mit dieser Rolle als Zentrum der Welt hat für die westeuropäischen ehemaligen Kolonialmächte gerade erst begonnen.
Nehmen wir einmal an, daß die Dinge genau so ablaufen, wie Sie das hier behaupten. Was ist für uns Deutsche schlecht daran? Für mich ein riesiger Luftballon, aus dem beim ersten ernsthaften Pieks ganz schnell die heiße Luft entweicht. Wer auf dieser Welt will denn diesen Blödsinn noch mit Wohlwollen begleiten? Allerdings glaube ich daran nicht. Dazu sind die mir bekannten Briten und Franzosen viel zu gut unterrichtet.
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H2O
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(04 Mar 2020, 12:34)

In der Schweiz haben die Katone und Gemeinen wesentlich mehr Eigenständigkeit als bei uns Bundesländer und Gemeinden. Da müssten wir erstmal hinkommen. Und unsere (leider zunehmend ausgehöhltes) Subsidiaritätsprinzip ist mit Franzosen kaum zu machen.
Na, ganz prima; diese Eigenständigkeit nach dem Muster Schweizer Kantone wünsche ich uns Europäern auch. Danke für den Hinweis. Hat also jeder Kanton seine Landesverteidigung, und die Außenpolitik macht auch jeder für sich. Junge, Junge, was lerne ich hier alles dazu!

Was sich mit Franzosen machen läßt, das weiß ich nach entsprechenden Verhandlungen, nicht davor. So gehe ich immer in Gespräche hinein. Beste Werte!
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(04 Mar 2020, 19:30)

Na, ganz prima; diese Eigenständigkeit nach dem Muster Schweizer Kantone wünsche ich uns Europäern auch. Danke für den Hinweis. Hat also jeder Kanton seine Landesverteidigung, und die Außenpolitik macht auch jeder für sich. Junge, Junge, was lerne ich hier alles dazu!
Die jetzt nicht.
Weitgehend oder vollständig in der Gesetzgebungskompetenz der Kantone liegen:

kantonales Staats- und Verwaltungsrecht, kantonale Amtssprache(n)
Gemeindewesen
Verhältnis Kirche – Staat
direkte Steuern (ausser direkte Bundessteuer)
Gerichtsorganisation
Polizeiwesen
Strafvollzug
Notariatswesen
Schulwesen
Gesundheitswesen (Spitäler, Medikamentenausgabe, Ärztezulassung, Patientenrechte)
Sozialhilfe
Bauwesen
Denkmalschutz (subsidiäre Bundeskompetenz)
Regionalplanung (teilweise)
regionale Infrastruktur (Strassen [soweit nicht Nationalstrassen], öffentlicher Nahverkehr)
Gastgewerbe
Ladenöffnungszeiten
https://de.wikipedia.org/wiki/Föderalis ... er_Schweiz

In Bezug auf die Höhe der Steuern haben die Kantone großes Mitspracherecht.
Bei der Einkommensteuer bestehen je nach Kanton erhebliche Unterschiede. Die Belastung eines erwerbstätigen Ledigen mit einem Bruttogehalt von 50.000 Franken variiert z.B. zwischen 5,06% im Kanton Zug und 12,7% im Kanton Basel-Stadt. Ein Verheirateter mit zwei Kindern und einem Bruttogehalt von 100.000 Franken zahlt 3,44% in Zug und 11,93% im Kanton Jura. Aus steuerlichen Erwägungen ist also die Wahl des Wohnsitzes sorgfältig zu planen.
http://www.jeden-tag-reicher.eu/schweiz-steuern.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(04 Mar 2020, 19:36)

Die jetzt nicht.



https://de.wikipedia.org/wiki/Föderalis ... er_Schweiz

In Bezug auf die Höhe der Steuern haben die Kantone großes Mitspracherecht.



http://www.jeden-tag-reicher.eu/schweiz-steuern.html
Ja, Donnerwetter, welche Selbständigkeit! Fast wie in der bestehenden EU. Nur eine eigene Landesverteidigung und Außenpolitik ist den Schweizer Kantonen nicht gewährt worden. Da sind wir EU-Partner den Schweizer Kantonen aber schon weit voraus geeilt. ;)
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(04 Mar 2020, 19:45)

Ja, Donnerwetter, welche Selbständigkeit! Fast wie in der bestehenden EU. Nur eine eigene Landesverteidigung und Außenpolitik ist den Schweizer Kantonen nicht gewährt worden. Da sind wir EU-Partner den Schweizer Kantonen aber schon weit voraus geeilt. ;)
Anders könnte die Schweiz vermutlich auch gar nicht bestehen.
Wichtige Grundlinien in der Schweizer Geschichte sind der ausgeprägte Föderalismus und seit dem Zweiten Pariser Frieden von 1815 die internationale Neutralität, beruhend auf den Entscheidungen des Wiener Kongresses.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Schweiz
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(04 Mar 2020, 19:45)

Ja, Donnerwetter, welche Selbständigkeit! Fast wie in der bestehenden EU. Nur eine eigene Landesverteidigung und Außenpolitik ist den Schweizer Kantonen nicht gewährt worden. Da sind wir EU-Partner den Schweizer Kantonen aber schon weit voraus geeilt. ;)
Sie haben nichts verstanden. Es ist sinnlos mit Ihnen weiterzudiskutieren. (Beleidigung entfernt, Mod.)
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(04 Mar 2020, 19:54)

Sie haben nichts verstanden. Es ist sinnlos mit Ihnen weiterzudiskutieren. Außer Pöbeln nichts gewesen.
Am besten, Sie gehen künftig auf meine Beiträge nicht ein. Das geht ganz bestimmt! :p
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(04 Mar 2020, 19:52)

Anders könnte die Schweiz vermutlich auch gar nicht bestehen.



https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Schweiz
Ja, eine solche Ausgestaltung der EU könnte mir auch gefallen! Lieber heute als morgen... obwohl, in der EU haben wir doch auch schon viel erreicht!
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

In Macrons Partei ist eine heftige Debatte entbrannt über die künftige Strategie, besonders in Hinblick auf die Angstgegnerin Le Pen? Noch weiter nach rechts rücken, als man in den letzten Monaten schon gerückt sei, oder wieder mehr sozialdemokratisches Profil?
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Cobra9
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben:(04 Mar 2020, 19:45)

Ja, Donnerwetter, welche Selbständigkeit! Fast wie in der bestehenden EU. Nur eine eigene Landesverteidigung und Außenpolitik ist den Schweizer Kantonen nicht gewährt worden. Da sind wir EU-Partner den Schweizer Kantonen aber schon weit voraus geeilt. ;)
Im Gegensatz zur EU arbeiten die Kantone aber zusammen und haben gemeinsame Linien. Das ist der Unterschied. Die Schweiz funktioniert, die EU ist eine Anhäufung von Interessen. Die EU Staaten haben verschiedene Interessen.
Unterschiedliche Interessen im Handelsstreit mit den USA beispielsweise. Deutschland profotiert vom Export in die USA beispielsweise enorm, während Frankreich usw. dadurch Nachteile haben. Warum ? Agrarsektor sag ich nur.
Deutschland exportiert mehr Autos, Technik usw. dafür muss die EU mehr Importe bei Lebensmitteln zulassen. Unter höheren Einfuhren amerikanischer Lebensmittel leiden die Länder mit einem starken Agrarsektor, zum Beispiel Frankreich. Das hat Macron zu spät erkannt, ist sauer.

Aber klar wird sowas die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich stärken. Das ist jetzt nur mal eines von rund hundert Beispielen. Unterschiedliche Wege in der China-Politik noch als aderes Beispiel. Digitalsteuer......so on.


Du möchtest eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik. Ganz tolle Idee. Allerdings ja nicht ganz. Bei fast allen Projekten einer vertieften Kooperation in der europäischen Sicherheitspolitik tritt ein Interessenunterschied zwischen Frankreich und Deutschland zutage. Ein nicht ganz kleines Problem.

Was ist den so ein Problem bei der tollen Zusammenartbeit. Deutschland möchte sie benutzen, um den politischen Zusammenhalt der EU voranzutreiben. Frankreich hingegen, um die militärische Einsetzbarkeit und Effizienz zu erhöhen. Bei der vertieften permanenten Rüstungskooperation unter dem Kürzel Pesco ging es Deutschland um Inklusivität. öglichst viele EU-Staaten sollen sich beteiligen. Das ist chic für Berlin weil huiii toll viele machen mit.

Frankreichs Ziel hingegen war Effektivität, auch nicht zu viele Teilnehmer, sondern wenige, die handeln wollen bzw. wirklich was erreichen wollen. Als Pesco auf 26 Teilnehmerstaaten anwuchs, machte Paris einen neuen Vorschlag, die „Europäische Intervention-Initiative“ (EII). Nur die großen EU-Staaten, die militärisch etwas anzubieten haben, sollen daran teilnehmen. Sie sollen Einheiten zur militärischen Intervention aufbauen. Was passiert ?

Es richtigen Knatsch zwischen den Seiten. Wobei Frankreich hier wirklich Recht hat. Aber hey Berlin möchte Schlagzeilen wie geil man arbeitet. Wieder so ein Beispiel warum es nicht funktioniert.


Ärger bei der Rüstungszusammenarbeit ist ein anderer wesentlicher Faktor.Hier gibt es enorme Probleme zwischen Paris und Berlin bei gemeinsamen Rüstungsprojekten. Deutschland strebt europäische Projekte für den politischen Zusammenhalt an, Frankreich geht es um Schlagkraft. Ich muss hier leider Frankreich wirklich Recht geben.

Einfacher Fakt ist tatsächlich Europa baut viel zu viele unterschiedliche Modelle von Kampfflugzeugen, Hubschraubern, Panzern, gepanzerten Transportern, Kriegsschiffen usw.


Deshalb wird das vorhandene Geld ineffizient ausgegeben. Bei der notwendigen Zusammenlegung von Rüstungsbetrieben kämpft jedes Land jedoch um die eigenen Standorte und die Jobs der dort Beschäftigten. Man müsste sich einigen, wie die Aufträge auch auf andere EU-Staaten verteilt werden. Was natürlich Frankreich dann auf die Palme bringt. Weil man will ja verkaufen seine Produkte.

Es ergeben sich viele Probleme. Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland ergeben sich zudem aus dem Zusammenspiel von Produktion, Finanzierung und Export gemeinsamer Rüstungsgüter. Warum das denn kann man naiv fragen. Ist naiv.


Sie wollen ein neues Kampfflugzeug und einen neuen Kampfpanzer gemeinsam entwickeln und bauen als Beispiel. Deutschland hat die dafür notwendigen Gelder aber noch nicht in der Finanzplanung berücksichtigt. Dort stehen Beträge, die für die Einleitung der Entwicklung reichen. Der Finanzbedarf unterscheidet sich zudem beträchtlich, je nachdem, ob man nur für den Eigenbedarf baut oder den Jet und den Panzer auch in größeren Mengen exportiert. Dann sinkt der Preis pro Stück erheblich. Doch dafür müssten sich Deutschland und Frankreich auf gemeinsame Exportrichtlinien einigen. Auch das gelingt bisher nicht.

In der Summe wächst die Verärgerung über die Deutschen in Paris. Manche Franzosen überlegen bereits, ob es nicht besser sei German-free in Zukunft zu arbeiten. Weil Deutschland redet, plant und verzögert.
Berlin hat wieder andere Gründe.


Du und andere wollen Mir aber erzählen eine europäische Zusammenarbeit ist kein Problem :D Nein überhaupt nicht wie man selbst als Laie in den Beispielen erkennt. Wir haben uns überhaupt alle überhaupt nicht lieb und JEDER tut was sein Vorteil ist. Teilweise ein vermeintlicher Vorteil. Aber Du willst Mir erzählen das alle Probleme ganz locker gelöst werden wenn man nur mal dran glaubt. Das ist naiv.

Bis man keine gemeinsame Linie hat muss man das tun was beispielsweise für die Bundeswehr das Beste ist. Nicht träumen, Geld rauswerfen oder Blödsinn verfolgen. Ich bin sehr pro Europa. Aber das Europa funktioniert nur wenn es gemeinsam agiert statt Einzelkämpfer.


Ja ich weiss ich bin sehr unterwegs bei der Sicherheit. Aber Ich könnte heulen was da läuft. Es werden Millarden verschwendet ohne Sinn und ohne das beispielsweise die Bundeswehr wirklich viel davon hat. Man könnte beispielsweise Millarden sparen wenn ALLE Eu Staaten nur noch zwei Fregatten bauen. Von Unterhalts über Betriebskosten mal ganz zu schweigen.Außerdem wäre langfristig dann ein Problem weg multinationale Besatzung einzusetzen. Das wird aber alles die nächsten 20 Jahre nicht passieren und bis dahin muss man das tun was für unsere Bundeswehr das beste wäre.

Wenn Ich überlege was man erreichen könnte...na ja egal
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Die Präfektin des "Grand-Est" hat erklärt, dass die Notfallbettenkapazitäten im Elsaß erschöpft seien.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Am Wochenende gab es eine große Fluchtbewegung aus Paris und anderen großen Städten aufs Land, zum großen Teil mit Zügen, obwohl die Regierung Macron davor gewarnt hatte. Allgemein wird eine komplette Verkehrssperre befürchtet.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Wenn Ich überlege was man erreichen könnte...na ja egal
Nein, gar nicht "egal". Unser wichtigstes Ziel muß wehrhafte Unabhängigkeit sein... allein, im engsten Verhältnis zu wohlmeinenden Nachbarn und als Europäische Union. Alles andere ist Abhängigkeit und Befehlsempfang von unzuverlässigen Verbündeten. Brechen wir in eine eigenverantwortliche Zukunft auf; nur Mut!
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(18 Mar 2020, 08:08)

Nein, gar nicht "egal". Unser wichtigstes Ziel muß wehrhafte Unabhängigkeit sein... allein, im engsten Verhältnis zu wohlmeinenden Nachbarn und als Europäische Union. Alles andere ist Abhängigkeit und Befehlsempfang von unzuverlässigen Verbündeten. Brechen wir in eine eigenverantwortliche Zukunft auf; nur Mut!
Ich frage mich, was diese Art von Erbauungsappellen in einem Politikforum zu suchen haben...
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(18 Mar 2020, 08:14)

Ich frage mich, was diese Art von Erbauungsappellen in einem Politikforum zu suchen haben...
Auf persönliche Befindlichkeiten kann ich keine Rücksicht nehmen. Es geht um Macron und die Folgen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Nach einer Kabinettssitzung antwortete der Innenminister auf Reporterfragen. Sinngemäß sagte er: Familienessen, Diners mit Freunden, Kartenabende, nicht nur, dass wir davon abraten, sie sind verboten. Denn hinter allem lauert der Tod.

Wir stellen fest: Auch in Frankreich regiert die Hysterie.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Am Ende werden die Ergebnisse von vorbeugenden Maßnahmen bewertet. Nicht zu Beginn.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Premier Philippe hat Verstaatlichungen von Unternehmen in Notlagen nicht ausgeschlossen, hingegen ein mögliches Verbot von Entlassungen schon.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Grau »

Ich finde Macron relativ okay. Er ist ein Liberaler, der voll hinter der EU steht. Und er versteht sich auch gut mit Mutti Merkel. Es gibt viele andere Präsidenten die mir unsympathischer sind. Allen voran Trump und Putin.
Just because you're offended, doesn't mean you're right.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Grau hat geschrieben:(18 Mar 2020, 09:00)

Ich finde Macron relativ okay. Er ist ein Liberaler, der voll hinter der EU steht. Und er versteht sich auch gut mit Mutti Merkel. Es gibt viele andere Präsidenten die mir unsympathischer sind. Allen voran Trump und Putin.
Genau so ist es. Mit diesem Pfund muß die EU wuchern... dann wird auch etwas daraus. Das ist die Gelegenheit, die europäische Unabhängigkeit her zu stellen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

CouronneFrance III

Ausgangssperren bis Ende April?

Am Montagabend hatte Premierminister Philippe angekündigt, dass ab Dienstag die Ausgangsbeschränkungen nochmals verschärft werden sollen.

Jetzt hat der wissenschaftliche Beirat für die Corona-Krise eine Verlängerung der ursprünglich auf zwei Wochen befristeten Maßnahmen bis Ende April befürwortet.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Vongole »

Vongole hat geschrieben:(18 Mar 2020, 19:37)

Bitte beim Thema Macron bleiben.
Vongole - Mod.
Ich meine in der Regel, was ich sage!
Macron hat Corona sicherlich nicht zu verantworten, daher:
Wer die Corona-Krise in Frankreich thematisieren möchte, kann das gerne in einem separaten Strang machen.

Vongole -Mod.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Senexx »

Das hier ist "mein" Frankreich-Strang. Auch bei Corona ist Regierungshandeln berührt. Die Corona-Krise dreht sich fast überwiegend nur um Regierungsmaßnahmem.

Wenn ich nun hier nicht mehr über Corona und die Entwicklung in Frankreich schreiben darf, dann lasse ich es eben, über Frankreich zu schreiben.

Klappe zu, Affe tot...
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(25 Mar 2020, 06:56)

Das hier ist "mein" Frankreich-Strang. Auch bei Corona ist Regierungshandeln berührt. Die Corona-Krise dreht sich fast überwiegend nur um Regierungsmaßnahmem.
Wenn ich nun hier nicht mehr über Corona und die Entwicklung in Frankreich schreiben darf, dann lasse ich es eben, über Frankreich zu schreiben.
Klappe zu, Affe tot...
Auch in "Ihrem" Strang müssen Sie beim Thema bleiben, Corona ist keine Folge von Macron.
Die reine Aufzählung von Fallzahlen ohne Hinweis auf Regierungsmaßnahmen gehört ebenfalls nicht zum Thema.
Es bleibt Ihnen unbenommen, über Frankreich zu schreiben, aber nicht in einem Thread, den Sie selber als TE auf "Macron und die Folgen" eingegrenzt haben.
Weitere Diskussionen zur Moderation bitte im dafür vorgesehenen Strang.

Vongole - Mod.
Am Yisrael Chai

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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Orbiter1 »

Mal sehen wer sein Amt eher verliert. Merkel oder Macron? Tweet vom ZDF-Studio in Paris.

"Ende der absoluten Mehrheit für #Macron/s Partei #LREM in der frz. Nationalversammlung. 17 Abspalter bilden eine neue Fraktion, die sich stärker ökologisch und sozial orientieren will."
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Bobo »

Orbiter1 hat geschrieben:(19 May 2020, 08:58)

Mal sehen wer sein Amt eher verliert. Merkel oder Macron? Tweet vom ZDF-Studio in Paris.

"Ende der absoluten Mehrheit für #Macron/s Partei #LREM in der frz. Nationalversammlung. 17 Abspalter bilden eine neue Fraktion, die sich stärker ökologisch und sozial orientieren will."
Eigentlich stellt sich die Frage nicht wirklich. Mir ist, als hätte man Merkel den Mantel längst gereicht. Diverse Kandidaten versuchen sich bereits in Stellung zu plappern. Siehe Laschet, der dem Wählervolk womöglich schon einmal zu viel auf den Sack gegangen ist. Insofern meine ich, dass jener zuerst gehen wird, welcher der kommenden Wahl am nächsten ist.
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Bobo hat geschrieben:(19 May 2020, 10:08)

Eigentlich stellt sich die Frage nicht wirklich. Mir ist, als hätte man Merkel den Mantel längst gereicht. Diverse Kandidaten versuchen sich bereits in Stellung zu plappern. Siehe Laschet, der dem Wählervolk womöglich schon einmal zu viel auf den Sack gegangen ist. Insofern meine ich, dass jener zuerst gehen wird, welcher der kommenden Wahl am nächsten ist.
Die Sache mit der Reihenfolge der Abschiede von der politischen Macht kann ja gar nicht anders sein. Allerdings wird die Kanzlerin der allseits anerkannte Erfolg der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Deutschland in den politischen Ruhestand begleiten... und 16 Jahre recht gut bewältigter Krisen in allgemeinem Wohlstand. Das muß erst einmal ein Nachfolger erreichen, oder ein Wettbewerber um einen Platz auf dem Denkmalssockel.

Ich möchte nicht unfair sein: Ich hatte große Hoffnungen auf Frankreich und Europa unter der Führung durch Präsident Macron gesetzt. Etwa auf den Dialog mit den Unionsbürgern. Daraus ist so gut wie gar nichts geworden... nirgendwo in Europa. Welche französische oder europäische Schieflage konnte Präsident Macron mit seiner Partei LREM beseitigen? War die Gefahr durch die Kräfte um Frau LePen eine solche Schieflage? Ist diese Gefahr erkennbar geschrumpft?
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(19 May 2020, 18:00)

Ich möchte nicht unfair sein: Ich hatte große Hoffnungen auf Frankreich und Europa unter der Führung durch Präsident Macron gesetzt. Etwa auf den Dialog mit den Unionsbürgern. Daraus ist so gut wie gar nichts geworden... nirgendwo in Europa. Welche französische oder europäische Schieflage konnte Präsident Macron mit seiner Partei LREM beseitigen? War die Gefahr durch die Kräfte um Frau LePen eine solche Schieflage? Ist diese Gefahr erkennbar geschrumpft?
Sie haben sich ja inzwischen die Zahlen des Eurobarometer angesehen. Beim Vertrauen in die EU liegen die Franzosen auf dem letzten Platz (seit die Briten die EU verlassen haben). Frankreich hatte ja seinerzeit auch die EU-Verfassung abgelehnt. Wie man da auf Frankreich hoffen kann verstehe ich nicht. Da sind sie wohl gedanklich immer noch in der Zeit mit Deutschland und Frankreich als Motor der EU haften geblieben. Oder Macron hat ihnen mit seinen Europa-Reden die Sinne vernebelt. Inzwischen geht es bei den Mitgliedsländern primär darum das finanzielle Maximum rauszuholen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(19 May 2020, 18:17)

Sie haben sich ja inzwischen die Zahlen des Eurobarometer angesehen. Beim Vertrauen in die EU liegen die Franzosen auf dem letzten Platz (seit die Briten die EU verlassen haben). Frankreich hatte ja seinerzeit auch die EU-Verfassung abgelehnt. Wie man da auf Frankreich hoffen kann verstehe ich nicht. Da sind sie wohl gedanklich immer noch in der Zeit mit Deutschland und Frankreich als Motor der EU haften geblieben. Oder Macron hat ihnen mit seinen Europa-Reden die Sinne vernebelt. Inzwischen geht es bei den Mitgliedsländern primär darum das finanzielle Maximum rauszuholen.
Nein, ich verstehe meine gedankliche Unterstützung des europäischen Projekts nicht als Ergebnis vernebelter Sinne. Kann natürlich sein, daß meine Erfahrungen mit einem ganz anderen Europa mich da doch stärker in Griff haben.

Schon richtig, Frankreich nimmt unter den Freunden der EU keinen Platz in der Gruppe mit > 2/3 Mehrheit ein. Aber ganz am Ende steht Frankreich dann auch nicht, zumindest nicht im Herbst 2019. Da sind es immer noch 58% Zustimmung der Franzosen zur EU. Ganz weit hinten Griechenland mit 51% und leider auch Italien mit 55%.

Das finanzielle Maximum erzielen zu wollen ist ja nicht ganz daneben... eine gute deutsche Bundesregierung wird das Ihrige tun, um zu einer vorteilhaften Gesamtbilanz zu gelangen. Das ist ja nicht allein Bares. Und mit 83% Zustimmung zur EU empfinden unsere Landsleute unsere Mitgliedschaft in der EU als sehr weitgehend vorteilhaft. "Meine" Polen liegen mit 81% ziemlich gleichauf!
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Im Abendprogramm des DLF gab es eine Diskussion von Leuten, die als EU-Korrespondenten wirken, einer Französin in deutschen Diensten für die Wirtschaftsbeziehungen D & F und einem emeritierten Professor der RWTH Aachen für Fragen der EU.

https://www.deutschlandfunk.de/zur-disk ... 56.de.html

Aus dieser Diskussion nehme ich mit (im Kontext mit der Aussage: "In der EU will jeder Partner den größten Vorteil für sich heraus schlagen..."), daß Deutschland aus dem Zugang aller Partner zum gemeinsamen Wirtschaftsraum jährlich 170 Mrd Euro Gewinn erzielt. Diese Aussage wird sicher keine platte Erfindung sein, sondern irgendwie belegbar sein. Als Nettozahler mit etwa 13 Mrd, siehe

https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen- ... empfaenger

und nach neuestem Vorschlag noch einmal 5 Mrd Euro für die Anleihe der EU für den Wiederaufbau der Wirtschaften von EU-Partnern (Vorschlag Macron & Merkel) wird deutlich, wie groß unser deutscher Vorteil als Mitglied der EU immer noch ist. Von daher verwundert es kaum, daß nach dem Vorschlag in Deutschland gar keine Protestwelle aufgebrandet ist, obwohl dem äußeren Anschein nach Deutschland so richtig über den Tisch gezogen wurde.

Nach Adam Riese bleiben dann immer noch 155 Mrd von 170 Mrd zu deutschen Gunsten übrig. Wohlgemerkt: Das Geld ist verdient, und unsere Partner könnten sich das auch verdienen. Eine wirkliche Katastrophe wäre eben, wenn wir als deutsche Gesamtwirtschaft in Europa zusetzen würden. Davon ist Deutschland aber meilenweit entfernt! So manche Wohltat können wir uns also nur deshalb leisten, weil es die EU gibt, die uns Zugang zu ihren Märkten gestattet.

Wenn meine Überlegungen so halbwegs zutreffen sollten, dann sind viele deutsche Quengeleien über EU-Finanzen ziemlich dämlich angelegt. Da bekommen irgendwelche Leute den Hals immer noch nicht voll!
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(20 May 2020, 20:42)

... daß Deutschland aus dem Zugang aller Partner zum gemeinsamen Wirtschaftsraum jährlich 170 Mrd Euro Gewinn erzielt.

Diese Aussage wird sicher keine platte Erfindung sein, sondern irgendwie belegbar sein.

Als Nettozahler mit etwa 13 Mrd...
Lieber H2O,

wer definiert da wie GEWINN ?

Es könnte (und kann) gut so sein, dass Deutschland mit so einer grossen Zahl „profitiert“.

Nur sollte man klären, wie und woraus sich diese Zahl EXAKT zusammensetzt.

Und wer da dann wie „profitiert“ ?

Der deutsche Staat ?
Die deutschen Arbeitnehmer ?
Die deutschen Sozialversicherungen ?
Die Arbeitgeber ?
Die Unternehmen ?

Ich halte nichts davon, solche (grossen) Zahlen in den Raum zu schmeissen,
ohne KONKRET zu benennen, was man DAMIT genau (!) meint.

Und damit zu suggerieren, man könnte diese 170 Mrd (oder auch nur einen -grossen- Teil) umverteilen.

mfg
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(20 May 2020, 20:42)

Aus dieser Diskussion nehme ich mit (im Kontext mit der Aussage: "In der EU will jeder Partner den größten Vorteil für sich heraus schlagen..."), daß Deutschland aus dem Zugang aller Partner zum gemeinsamen Wirtschaftsraum jährlich 170 Mrd Euro Gewinn erzielt. Diese Aussage wird sicher keine platte Erfindung sein, sondern irgendwie belegbar sein.
Den wichtigsten Satz desjenigen der die angeblichen jährlichen 170 Mrd € "Gewinn" für Deutschland in die Diskussionsrunde einbrachte haben sie vergessen zu erwähnen. Der lautet: "Jeder Banker würde mir diese Rechnung um die Ohren hauen". Die 170 Mrd € stammen vom Institut für Weltwirtschaft und entsprechen dem Bruttoinlandsprodukt das für Deutschland aufgrund des Binnenmarktes und der Zollunion entsteht. Als ob es Binnenmarkt und Zollunion bei Ablehnung des 500 Mrd € Wiederaufbaufonds plötzlich nicht mehr geben würde. Für Frankreich ergibt sich übrigens dadurch ein "Gewinn" von 87 Mrd € und für Italien von 66 Mrd €. Daher ist die Wahrscheinlichkeit dass sich Binnenmarkt und Zollunion bei Ablehnung des 500 Mrd € Wiederaufbaufonds schlagartig in Luft auflösen ziemlich unwahrscheinlich.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Skull »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 May 2020, 22:29)

Die 170 Mrd € stammen vom Institut für Weltwirtschaft
und entsprechen dem Bruttoinlandsprodukt das für Deutschland aufgrund des Binnenmarktes und der Zollunion entsteht.
Menno.

Du hast mir meine pointe geklaut. :D

Das in Deutschland erarbeitete und schon verteilte BIP
kann man doch bestimmt einfach an die EU (teil) umverteilen... :?: :p

Oder wenigstens zuküntig... :dead:

mfg
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Ja, wer immer mit dem spitzen Bleistift herum läuft, der wird zu solchen Ergebnissen kommen. Ich meine aber, wenn an dieser großen Zahl etwas dran ist, dann sollte man bei den Summen, die da im Raum stehen, nicht zusammen zucken.

Immerhin ist die EU ein Friedensprojekt; das ist schon einige Opfer wert. Für welchen Unsinn unsere Altvorderen Menschenleben und Vermögenswerte vernichtet haben, das geht doch auf keine Kuhhaut.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von LiberalKonservativ »

H2O hat geschrieben:(20 May 2020, 23:11)
Immerhin ist die EU ein Friedensprojekt; das ist schon einige Opfer wert. Für welchen Unsinn unsere Altvorderen Menschenleben und Vermögenswerte vernichtet haben, das geht doch auf keine Kuhhaut.
Immer wieder das Totschlagargument "Friedensprojekt". Ein Friede, der nur darauf baut, dass eine Partei ständig Geld zahlen soll, ist kein Friede sondern schlicht Ruhe gegen Tribut.
Ich sehe so etwas als genau das Gegenteil von friedensstiftend: nämlich unfriedensstiftend.

Ohnehin absurd, dass man als Deutscher auf die Niederländer, Österreicher, Dänen und Schweden hoffen muss, um das Schlimmste abzuwenden. Andererseits verdienen wir es auch nicht anders, wenn man sich die Wahl- und Umfrageergebnisse für die "ever closer union" United States of Europe Nationalisten so ansieht.-
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Teeernte »

Tip zum Überlegen....

Warum wünscht Frankreich - dass Deutschland Italien "Helfen" soll (Geld). ??
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Adam Smith »

Teeernte hat geschrieben:(25 May 2020, 19:58)

Tip zum Überlegen....

Warum wünscht Frankreich - dass Deutschland Italien "Helfen" soll (Geld). ??
Weil erstens auch Frankreich zu hohe Schulden hat und zweitens auch Frankreich von Deutschland Geld geschenkt bekommt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

LiberalKonservativ hat geschrieben:(25 May 2020, 18:43)

Immer wieder das Totschlagargument "Friedensprojekt". Ein Friede, der nur darauf baut, dass eine Partei ständig Geld zahlen soll, ist kein Friede sondern schlicht Ruhe gegen Tribut.
Ich sehe so etwas als genau das Gegenteil von friedensstiftend: nämlich unfriedensstiftend.

Ohnehin absurd, dass man als Deutscher auf die Niederländer, Österreicher, Dänen und Schweden hoffen muss, um das Schlimmste abzuwenden. Andererseits verdienen wir es auch nicht anders, wenn man sich die Wahl- und Umfrageergebnisse für die "ever closer union" United States of Europe Nationalisten so ansieht.-
Ein Deutschland mit der gewünschten Durchsetzungskraft gab es bis zur bedingungslosen Kapitulation. Wer daraus nichts gelernt hat, der führt Reden wie Sie.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von LiberalKonservativ »

H2O hat geschrieben:(25 May 2020, 22:53)

Ein Deutschland mit der gewünschten Durchsetzungskraft gab es bis zur bedingungslosen Kapitulation. Wer daraus nichts gelernt hat, der führt Reden wie Sie.
??? Wo schreibe ich etwas von "Durchsetzungkraft"? Von "Durchsetzungskraft" fabulieren immer United States of Europe Nationalisten wie Sie, mit der Argumentation, dass wir sonst zwischen den bösen "Chinesen, Russen und Amerikanern zerquetscht" werden. Ich habe offenbar mehr aus der bedingungslosen Kapitulation gelernt wie jene, die genau diese imperialen europäischen Großsmachtsfantasien hegen. Früher war es der böse Franzose gegen den man das Deutsche Reich 1870 mit Blut und Eisen einen wollte, heute ist es eben der böse Chinese, Russe und seit Trump auch Amerikaner gegen die wir "zusammenwachsen" müssen.

Ich wehre mich schlicht gegen eine ungerechte Transferunion. Ohne einheitliche Steuersätze, Sozialversicherungen, Rentensysteme etc. ist und bleibt es nämlich einfach massiv ungerecht. Und wer glaubt, dass ein einheitliches System von Lissabon bis Bukarest funktioniert, ist ein Träumer.

Ihre "Argumentation" ist die klassische nebulöse deutsche Politiker Argumentation: "Deutschland profitiert am meisten". Dann definieren Sie doch mal genau WER und in Welchem UMFANG und durch WAS da genau profitiert wird. Wer Komparative oder Superlative verwendet, muss ebenfalls dann auch Vergleiche mit anderen Ländern. Wie sieht es denn mit dem Durchschnittsvermögen der "Deutschen" im Vergleich zu den anderen Ländern aus, wenn "Deutschland" einen soooo massiven Gewinn mit 170Mrd p.a. hat. Oder profitieren am Ende doch wieder nur Großkonzerne ala Dax30? Und guess what... c. 58% des Dax Aktienkapitals ist im Eigentum von ausländischen Investoren, sprich diese Gewinne bleiben mit nichten in Deutschland sondern fließen schön regelmäßig aus Deutschland ab, sollen aber mit deutschem Steuergeld und Transferleistungen gesichert werden.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(25 May 2020, 22:53)

Ein Deutschland mit der gewünschten Durchsetzungskraft gab es bis zur bedingungslosen Kapitulation. Wer daraus nichts gelernt hat, der führt Reden wie Sie.
Aber bisher haben wir Reparationen nur für verlorenen Weltkriege bezahlt. Und nicht einfach so.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Vongole »

Quatschki hat geschrieben:(26 May 2020, 15:52)

Aber bisher haben wir Reparationen nur für verlorenen Weltkriege bezahlt. Und nicht einfach so.
Abgesehen davon, dass Deutschland Reparationen für angefangene Weltkriege und die daraus entstandenen Schäden gezahlt hat, geht es hier darum,
einen gemeinsamen Weg zu finden, die durch Corona entstandenen EU-weiten wirtschaftlichen Folgen zu mildern.
Das hat mit Reparationen überhaupt nichts zu tun.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(26 May 2020, 15:52)

Aber bisher haben wir Reparationen nur für verlorenen Weltkriege bezahlt. Und nicht einfach so.
Ich gehe davon aus, daß durch Zusammenarbeit und Gemeinschaftlichkeit und Harmonmisierung etwas entsteht, was uns in diesem Teil der Welt eine stabile Zukunft sichert. Das ist natürlich nie im Sinne derer, die den Platz an der Sonne für sich ganz allein beanspruchen. Wir Deutschen bezahlen auch nicht einfach so... da sind schon ein paar mehr Nettozahler unterwegs, die die EU gemeinschaftlich tragen:
https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen- ... empfaenger

Eine geistig sehr bequeme Grundhaltung läuft immer wieder auf den Jammer hinaus, daß wir etwas für die EU bezahlen müssen. Das tun andere Länder aber auch... sogar das hier gern angemistete Italien hat 5 Mrd mehr an die EU abgedrückt als es von der EU erhalten hat. Deutschland ist mit 13 Mrd dabei, aber das kleine Dänemark bezahlt für die Gemeinschaft das 1,5-fache pro Kopf seiner Bürger.

Mir kommen diese wirren Gedankengänge fast so verrückt vor wie die Begründungen für den BREXIT vor der Volksbefragung in GB. Und dabei ist es doch so einfach, sich ein Bild zu machen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Teeernte »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2020, 20:08)

Weil erstens auch Frankreich zu hohe Schulden hat und zweitens auch Frankreich von Deutschland Geld geschenkt bekommt.
2/3 der italienischen Staatsschulden haben Franzosen gekauft. :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Macron und die Folgenk

Beitrag von Adam Smith »

Teeernte hat geschrieben:(26 May 2020, 17:29)

2/3 der italienischen Staatsschulden haben Franzosen gekauft. :D :D :D
Wobei doch allein die EZB mindestens 1/3 aller Stastsschulden aufgekauft haben muss.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Adam Smith »

Quatschki hat geschrieben:(26 May 2020, 15:52)

Aber bisher haben wir Reparationen nur für verlorenen Weltkriege bezahlt. Und nicht einfach so.
Den Krieg gegen Corona hat Conte geführt. Wir haben damit nichts zu tun.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(25 May 2020, 20:08)

Weil erstens auch Frankreich zu hohe Schulden hat und zweitens auch Frankreich von Deutschland Geld geschenkt bekommt.
Diese Behauptung halte ich für unvereinbar mit den Nettozahlungen Frankreichs, Italiens und Deutschlands an die EU. Ganz einfach die Bilanzen auf den Tisch gelegt:

https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen- ... empfaenger
Dänemark -0,39 -206,4 -1.198,6
Deutschland -0,39 -161,5 -13.405,9
Österreich -0,35 -152,0 -1.346,5
Schweden -0,32 -149,0 -1.524,8
Niederlande -0,31 -142,4 -2.460,5
Vereinigtes Königreich -0,29 -104,2 -6.946,1
Italien -0,29 -83,8 -5.059,4
Frankreich -0,26 -92,4 -6.192,6
Finnland -0,25 -105,2 -580,3
Irland -0,12 -64,1 -314,5
Belgien -0,11 -42,5 -487,6
Luxemburg 0,04 30,1 18,5
Spanien 0,15 39,6 1.856,9
Zypern 0,39 88,9 77,9
Malta 0,41 93,6 46,2
Slowenien 1,17 255,8 532,2
Tschechien 1,22 224,4 2.390,0
Kroatien 1,31 162,2 661,1
Rumänien 1,61 164,6 3.194,2
Portugal 1,66 318,1 3.268,6
Griechenland 1,83 312,6 3.352,0
Slowakei 1,90 308,9 1.683,4
Estland 2,15 407,8 540,3
Polen 2,59 325,1 12.343,1
Bulgarien 3,01 238,6 1.670,1
Lettland 3,31 504,7 969,1
Litauen 3,96 610,4 1.705,5
Ungarn 4,11 532,8 5.207,4
Für die äußerlich unschöne Tabelle entschuldige ich mich. Inhaltlich ist sie aber hochinteressant. Erste Zahl einer Länderzeile heißt Anteil der Nettozahlung, des Nettoempfangs vom BIP des Landes. Ein Minuszeichen heißt, daß etwas abgegeben wird. Die zweite Zahl der Länderzeichen sagt, wieviel der einzelne Staatsbürger dazu beiträgt. Die dritte und letzte Zahl nennt die Gesamtzahlung (Minuszeichen) oder den Gesamtempfang eines Landes. So erhält Ungarn 4,11% seines BIP aus EU-Kassen, was ungefähr 532 Euro pro Kopf der ungarischen Mitbürger entspricht... und was auf einen Gesamtüberschuß von 5,2 Mrd € hinausläuft.

Die ersten 12 Staaten sind durchweg Nettozahler, darunter eben auch so abwertend dargestellte Staaten wie Italien oder Belgien. Diese Staaten erhalten mit Sicherheit kein "Geld von Deutschland". Frankreich 6,2 Mrd €, Italien 5 Mrd €.

Vor diesem Hintergrund frage ich, wozu hier ein solcher Bohey um die Pläne von Macron/Merkel veranstaltet wird.

Weiter oben stand auch, daß mir jeder Banker die 170 Mrd € Vorteil für Deutschland aus dem Binnenmarkt um die Ohren hauen würde. Ohne den EU-Binnenmarkt hätten wir diese Summen nie erarbeiten können! Wir bekommen die nicht geschenkt, sondern dafür haben wir geleistet. Aber immerhin haben Dritte dafür bezahlt. Die hätten uns Deutsche ansonsten mit Grenzen und Zöllen gar nicht erst auf ihre Märkte gelassen.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(26 May 2020, 18:08)

Vor diesem Hintergrund frage ich, wozu hier ein solcher Bohey um die Pläne von Macron/Merkel veranstaltet wird.
Es geht um mindestens 500 Milliarden Euro. Das ist weit mehr als unser Bundeshaushalt groß ist. Deutschland muss sich mit einem großen Anteil an der Summe stark verschulden und sieht von dem Geld so gut wie nichts. Der Grund dafür ist einfach. Je mehr einer versagt hat in Bezug auf Corona desto mehr Geld erhält das Land. Versagen wird hier stark belohnt.

Conte hat total versagt und erhält aus dem Grund das meiste Geld geschenkt. Deutschland muss dann dieses Geld zurückzahlen.
25.02.2020, 19.41 Uhr

Italien: Umfangreicher Notfallplan

Die italienische Regierung hat sich relativ früh auf den Ernstfall vorbereitet. Am 22. Januar richtete Gesundheitsminister Roberto Speranza eine Corona-Taskforce ein, die seither rund um die Uhr die Lage im Land überwacht. Nachdem zwei infizierte chinesische Touristen in Rom identifiziert wurden, stoppte Italien am 30. Januar alle Flüge von und nach China. Einen Tag später erklärte das Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte den Notstand, landesweit und für sechs Monate.

Nicht alles funktioniert in Italien reibungslos, beim Einsammeln von Steuern oder Müll zum Beispiel versagt das Land regelmäßig. Aber im Katastrophen- und Zivilschutz sind die Behörden für hartes Durchgreifen bekannt. Erdbeben, Vulkanausbrüche und Überschwemmungen haben das Land oft genug getestet.
Kaum wurden die ersten Fälle bekannt, haben wir reagiert.

Entsprechend entschieden wirkte Ende Januar das Krisenmanagement. Der Chef der Zivilschutzbehörde, Angelo Borelli, koordiniert seither landesweit alle Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus. "Kaum wurden die ersten Fälle bekannt, haben wir reagiert", sagte Borelli in einer Pressekonferenz. Behörden, Forschungsinstitute, regionale und kommunale Einsatzzentren, alle sollen sie in diesem Notstandsmodell Borelli und seiner Leitzentrale zuarbeiten

Ein Durcheinander von Bund- und Länderkompetenzen versucht Italien zu vermeiden.


Sichtbar wurden die Notstandsmaßnahmen vor allem an Häfen und Flughäfen. Am Flughafen Fiumicino in Rom zum Beispiel wurde bei jedem ankommenden Reisenden automatisch die Körpertemperatur kontrolliert - auch nach Inlandsflügen. Erst wenn ein unauffälliges Messergebnis vorlag, erlaubten Sicherheitsleute in rotem Schutzanzug Passagieren die Einreise. Landesweit wurden bislang mehr als 2,5 Millionen Menschen kontrolliert.

Vor Freitag waren in Italien nur drei Corona-Infektionen bekannt, alle Betroffenen hatten sich zuvor im chinesischen Wuhan aufgehalten. Warum seither die Zahlen rasant nach oben schnellen, an welcher Stelle das System versagte, ist umstritten. Ministerpräsident Conte macht Missmanagement in einem norditalienischen Krankenhaus verantwortlich - die regionalen Verantwortlichen weisen das entschieden zurück.

Um 19.02 Uhr eröffnete Conte am Samstag eine Krisensitzung seiner Regierung im Zivilschutz-Zentrum. Als er das Treffen um 22.43 Uhr beendete, war Italien nicht mehr wiederzuerkennen
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 9a443149b3

Und nun müssen wir die nächsten Jahrzehnte Reparationsleistungen für den verlorenen Krieg leisten.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Audi »

EU will milliardenschwere Corona-Hilfen mit neuen Steuern finanzieren

Für den Kampf gegen die Corona-Wirtschaftskrise will die EU-Kommission neue Einnahmen aus Steuern und Abgaben für die Europäische Union fordern. Das soll helfen, das mehrere Hundert Milliarden schwere Programm zur wirtschaftlichen Erholung zu finanzieren. Diese Informationen der "Financial Times" wurden der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag von mehreren Quellen bestätigt. Konkret geht es um eine mögliche Ausweitung des Europäischen Emissionshandels, eine Digitalsteuer oder eine Plastikabgabe.
https://m.focus.de/finanzen/steuern/inf ... 33976.html




Genialer Vorschlag der EU die Erlöse aus dem Handel mit Emissionszertifikaten vereinahmen will. Wie hieß es noch in Deutschland bei der Einführung der Co2 Steuer: "Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung sollen vollständig an Bürger und Betriebe zurückgegeben werden". So z.B. Krank-Karrenbauer Ende letzten Jahres. Was kümmert mich das Politikergeschwätz von gestern. Alles immer doppelt verplanen, so stopft man Löcher !
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Re: Macron und die Folgen

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(26 May 2020, 18:08)

Vor diesem Hintergrund frage ich, wozu hier ein solcher Bohey um die Pläne von Macron/Merkel veranstaltet wird.
Vielen Dank für die Tabelle. Der Bohey um die Pläne wird u. a. deswegen veranstaltet weil sich die Frage stellt wer bei dem 500 Mrd € Wiederaufbaufonds netto mehr bekommt als er einzahlt. Die zweit- und drittgrößten Nettozahler des EU-Haushalts, Frankreich und Italien, sehen sich beim Wiederaufbaufonds klar als Nettoempfänger. Verraten sie uns doch bitte wer beim Wiederaufbaufonds Nettozahler sein soll. Bei Deutschland sind es im Extremfall 135 Mrd €, wer zahlt netto die restlichen 375 Mrd €? Polen und die anderen Osteuropäer?
Weiter oben stand auch, daß mir jeder Banker die 170 Mrd € Vorteil für Deutschland aus dem Binnenmarkt um die Ohren hauen würde. Ohne den EU-Binnenmarkt hätten wir diese Summen nie erarbeiten können! Wir bekommen die nicht geschenkt, sondern dafür haben wir geleistet. Aber immerhin haben Dritte dafür bezahlt. Die hätten uns Deutsche ansonsten mit Grenzen und Zöllen gar nicht erst auf ihre Märkte gelassen.
Bitte nehmen sie, wie bereits dargestellt, zur Kenntnis dass auch alle anderen EU-Staaten von Binnenmarkt und Zollunion profitieren. Für Frankreich und Italien hatte ich die Zahlen bereits genannt. Es ist nicht so dass Deutschland hier den "großen Reibach" macht und der Rest muss dafür bezahlen.
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