Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2017, 13:58)

Aus meiner Sicht kämpften die YPG gegen den IS und seine Helfershelfer. Hilfe, sie haben dabei Gewalt angewandt! Da hätten sie besser Palmwedel geschwungen.Gleiche Geschichten aus Irak. Diese bösen Kurden... natürlich sind das im Kampf keine Engel des Herrn. Man muß nur ganz fest daran glauben.
Sie kämpften auch gegen den IS und sind womöglich auch keine Engel.
Im genannten Fall geht es jedoch um die Vertreibung von Zivilisten. Das ist kein Kampf, eher ein Kriegsverbrechen.

Im übrigen kann man YPG, das ist eine stalinistische Miliz, nicht mit Kurden allgemein gleichsetzen. Erst im März haben syrische Kurden der Zukunftsbewegung vor dem YPG-Büro in Berlin demonstriert und gefordert, zu den Menschenrechtsverletzungen nicht zu schweigen.
Nun bringen Sie den Kampf der AlKaida-AlNusra ins Gespräch; eine üble Terrorbande... um nicht besser als Assads Mördertruppe. Ich glaube nicht, daß die YPG Faßbomben wirft. Wir wollten hier eigentlich vom Kampf gegen den IS reden... oder? Läßt Assad den YPG zufrieden, dann tun die sich nichts. Dann geht es gegen den IS allein. Das war so gewollt, ob mit oder ohne Assad.
Nein, ich meinte Aleppo und Mossul. Man kann eine Zivilbevölkerung von 250.000 Menschen, inklusive vieler Kinder, nicht einfach so "ertüchtigen", sich selbst zu helfen, während Milizen und Assads Luftwaffe aktiv sind. Schon gar nicht, wenn eine Stadt hermetisch abgeriegelt ist.
Hilft ja nichts. Das war ein schreckliches Versagen des "Westens", das durch nichts zu beschönigen ist. Kommt von "nicht Fleisch und nicht Fisch". Solchen Aufträgen sollte die Bundesregierung sich grundsätzlich verweigern.
..
Die NATO war ja dann aktiv. Zur "Ertüchtigung" wäre vlt. die UCK zur Verfügung gestanden. Das wäre aber wohl auch nicht ganz unproblematisch gewesen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Apr 2017, 14:26)

Sie kämpften auch gegen den IS und sind womöglich auch keine Engel.
Im genannten Fall geht es jedoch um die Vertreibung von Zivilisten. Das ist kein Kampf, eher ein Kriegsverbrechen.
Na, schön ist so etwas nicht; aber in einer Lage von ungefähr gleichen Kräften lasse ich mir auch nicht in den Rücken schießen, wenn die Leute im Verdacht stehen, mit dem IS im Bunde zu stehen. Dann lasse ich mich lieber als lebenden Kriegsverbrecher bezeichnen als als toten Tugendbold.
Im übrigen kann man YPG, das ist eine stalinistische Miliz, nicht mit Kurden allgemein gleichsetzen. Erst im März haben syrische Kurden der Zukunftsbewegung vor dem YPG-Büro in Berlin demonstriert und gefordert, zu den Menschenrechtsverletzungen nicht zu schweigen.
Erdogan sagt ja auch, daß es Kurden gibt, die AKP wählen. Mich beeindruckt in einem richtigen Krieg so etwas überhaupt nicht. Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit.
Nein, ich meinte Aleppo und Mossul. Man kann eine Zivilbevölkerung von 250.000 Menschen, inklusive vieler Kinder, nicht einfach so "ertüchtigen", sich selbst zu helfen, während Milizen und Assads Luftwaffe aktiv sind. Schon gar nicht, wenn eine Stadt hermetisch abgeriegelt ist.
Na ja, diese Ertüchtigung käme sicher ein wenig zu spät, zumal auch wieder klar zu sein scheint, daß man dort die falschen Leute ertüchtigt hätte, nämlich jene, die sich mit dem IS bestens arrangiert hatten. Denen wurde nicht im Stundentakt der Hals durchgeschnitten.
Die NATO war ja dann aktiv. Zur "Ertüchtigung" wäre vlt. die UCK zur Verfügung gestanden. Das wäre aber wohl auch nicht ganz unproblematisch gewesen.
Ja, ewiger Ruhm der NATO und ihrer Urteilsfähigkeit!
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2017, 15:26)

Na, schön ist so etwas nicht; aber in einer Lage von ungefähr gleichen Kräften lasse ich mir auch nicht in den Rücken schießen, wenn die Leute im Verdacht stehen, mit dem IS im Bunde zu stehen. Dann lasse ich mich lieber als lebenden Kriegsverbrecher bezeichnen als als toten Tugendbold.
Kriegsverbrechen sind nicht nur illegal, sie könnten auch dem Ansehen der Koalitonsstreitkräfte schaden, die gewisse Prinzipien für wichtig hält.
Die syrische Kurdenmiliz YPG hat nach Darstellung von Amnesty International Tausende Zivilisten im Norden des Landes vertrieben und ihre Häuser zerstört. Die Taten verstießen gegen das humanitäre Völkerrecht und liefen auf Kriegsverbrechen hinaus, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 57463.html

Also, wenn man Terrorismus bekämpfen will, darum ging es ja, braucht man verlässliche Leute und keinesfalls solche, die selbst terrorisieren. Das ist auch eine Frage von Glaubwürdigkeit und Stringenz.
Erdogan sagt ja auch, daß es Kurden gibt, die AKP wählen. Mich beeindruckt in einem richtigen Krieg so etwas überhaupt nicht. Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit.
Eben. Der Eindruck, dass alle Kurden Stalinisten wären, ist ein irriger.
Na ja, diese Ertüchtigung käme sicher ein wenig zu spät, zumal auch wieder klar zu sein scheint, daß man dort die falschen Leute ertüchtigt hätte, nämlich jene, die sich mit dem IS bestens arrangiert hatten. Denen wurde nicht im Stundentakt der Hals durchgeschnitten.
Das Problem in Aleppo war das Assad-Regime. Über 92 % der zivilen Opfer gehen auf das Konto des Regimes und seiner Verbündeten - laut der Expertin Helberg, die sich wiederum auf SNHR beruft.
Ja, ewiger Ruhm der NATO und ihrer Urteilsfähigkeit!
Eben. Milosevic kam nach Den Haag, Assad gilt indes noch als Verhandlungspartner des Friedens. Das Signal, welches davon ausgeht, könnte verheerend sein.

Wobei Frankreich ja schon deutlich gegen Assad Position bezogen hat und es ist auch erkannt worden, dass sich mit Assad auf lange Sicht kein Terrorismus bekämpfen lässt.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Apr 2017, 16:12)

Kriegsverbrechen sind nicht nur illegal, sie könnten auch dem Ansehen der Koalitonsstreitkräfte schaden, die gewisse Prinzipien für wichtig hält.
Ja, lieber DarkLightbringer, auf dieser Welt erkenne ich viel Scheinheiligkeit. Trotzdem: Menschen wollen überleben, und der IS muß weg.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2017, 18:10)

Ja, lieber DarkLightbringer, auf dieser Welt erkenne ich viel Scheinheiligkeit. Trotzdem: Menschen wollen überleben, und der IS muß weg.
Das sagt Frankreich auch, gleichwohl ohne das Problem Assad zu übersehen:
Vorrangiges Ziel ist die Bekämpfung des Terrorismus
Auf politischer Ebene setzt sich Frankreich auch weiterhin für einen politischen Übergang ein, um zu einer Verhandlungslösung zu kommen. Dabei geht es ebenfalls um die Wirksamkeit bei der Bekämpfung des Terrorismus, denn die Aufrechterhaltung des Assad-Regimes würde die Fortsetzung des Konflikts und die Radikalisierung der Opposition begünstigen, den Flüchtlingsstrom nicht abreißen lassen, die Region weiter destabilisieren und verhindern, dass die Syrer ihre Kräfte gegen den Terrorismus bündeln. Frankreich unterstützt deshalb die gemäßigte Opposition, das sogenannte Hohe Verhandlungskomitee (HNC), das sich für eine politische Lösung und ein freies Syrien einsetzt.
https://de.ambafrance.org/Frankreichs-P ... -in-Syrien

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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Apr 2017, 18:30)

Das sagt Frankreich auch, gleichwohl ohne das Problem Assad zu übersehen:

https://de.ambafrance.org/Frankreichs-P ... -in-Syrien

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Sehen Sie, auch Frankreich will überleben. So lange aus dem Problem Assad kein kriegerischer Einsatz Frankreichs abgeleitet wird, ist dieses Grundbedürfnis erfüllt.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2017, 19:13)

Sehen Sie, auch Frankreich will überleben. So lange aus dem Problem Assad kein kriegerischer Einsatz Frankreichs abgeleitet wird, ist dieses Grundbedürfnis erfüllt.
Frankreich operiert mit 3.200 Soldaten im Raum Irak/Syrien.

Zur Selbstverteidigung ist dem Terrorismus der Kampf angesagt worden und hierbei ist auch Assad und der iranische Einfluss ein wesentlicher Bestandteil des Problems. Die französische Botschaft sagt es ja klar, die Aufrechterhaltung des Assad-Regimes verringert die Wirksamkeit der Terrorismusbekämpfung, destabilisiert die Region, fördert Radikalisierungen und erzeugt Flüchtlingsströme.

Die US-Botschafterin bei der UNO sieht das im Grunde genauso:
In einem ebenfalls für die Ausstrahlung am Sonntag aufgezeichneten Interview erklärte die Uno-Botschafterin der USA, Nikki Haley, Assads Absetzung sei eine Priorität der USA - neben dem Kampf gegen den IS und einer Verringerung des iranischen Einflusses in Syrien. "Wir sehen kein friedliches Syrien mit Assad", so Haley zum Sender CNN.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 42545.html
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Apr 2017, 19:50)

Frankreich operiert mit 3.200 Soldaten im Raum Irak/Syrien.

Zur Selbstverteidigung ist dem Terrorismus der Kampf angesagt worden und hierbei ist auch Assad und der iranische Einfluss ein wesentlicher Bestandteil des Problems. Die französische Botschaft sagt es ja klar, die Aufrechterhaltung des Assad-Regimes verringert die Wirksamkeit der Terrorismusbekämpfung, destabilisiert die Region, fördert Radikalisierungen und erzeugt Flüchtlingsströme.

Die US-Botschafterin bei der UNO sieht das im Grunde genauso: http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 42545.html
Tja, die USA sind da etwas besser dran; Mist, wenn man keine Weltmacht ist!
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2017, 20:10)

Tja, die USA sind da etwas besser dran; Mist, wenn man keine Weltmacht ist!
IS und Assad sind keine Weltmacht, teils werden sie sogar klamm, sind aber kreativ im Umsetzen von Gräueltaten aller Art.

Die Nahost-Expertin Kristin Helberg:
Beschämt und gelähmt blicken wir nach Syrien. Dort findet der am besten dokumentierte Massenmord der Geschichte statt – in Echtzeit und vor aller Augen. Denn dank des Internets sind wir fast live dabei, wenn Krankenschwestern in von Bomben erschütterten Kliniken Babys in den Keller tragen, Rettungskräfte verschüttete Kinder aus Trümmern graben und Frauen auf der Flucht von Raketen zerfetzt werden. Wir beklagen das „Ende der Menschlichkeit“. Und dann? Dann suchen wir nach Gründen, auch weiter nichts zu tun. Alles so kompliziert, zu viele ausländische Akteure, und wirklich „Gute“ gibt es nicht mehr.
https://www.boell.de/de/2016/12/05/syri ... -der-moral

Die französischen Streitkräfte sind herausgefordert, steht in Macrons Programm. Das ist immerhin deutlich.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Apr 2017, 20:36)

IS und Assad sind keine Weltmacht, teils werden sie sogar klamm, sind aber kreativ im Umsetzen von Gräueltaten aller Art.

Die Nahost-Expertin Kristin Helberg: https://www.boell.de/de/2016/12/05/syri ... -der-moral

Die französischen Streitkräfte sind herausgefordert, steht in Macrons Programm. Das ist immerhin deutlich.
Dann muß Putin sich ja warm anziehen... oder habe ich etwas falsch verstanden?
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2017, 20:46)

Dann muß Putin sich ja warm anziehen... oder habe ich etwas falsch verstanden?
Wegen der Kosten? Bestimmt. Der Militäretat macht 88 Mrd. USD aus, wie ich hörte, die Mindereinnahmen an Rohstoff-Verkäufen 45 Mrd. USD und die Krim allein soll 6 Mrd. USD pro Jahr kosten. Allzu viele Abenteuer dürften da nicht mehr drin sein.

Es ist davon auszugehen, dass mit einem President Macron Frankreich in der Levante und in der Sahel-Zone engagiert bleibt sowie im Heimschutz. Medienberichten zufolge könnten Berlin einige EU-Visionen zu "grell" sein - über die verteidigungspolitischen Vorstellungen lassen wir uns dann mal überraschen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Apr 2017, 21:01)

Wegen der Kosten? Bestimmt. Der Militäretat macht 88 Mrd. USD aus, wie ich hörte, die Mindereinnahmen an Rohstoff-Verkäufen 45 Mrd. USD und die Krim allein soll 6 Mrd. USD pro Jahr kosten. Allzu viele Abenteuer dürften da nicht mehr drin sein.

Es ist davon auszugehen, dass mit einem President Macron Frankreich in der Levante und in der Sahel-Zone engagiert bleibt sowie im Heimschutz. Medienberichten zufolge könnten Berlin einige EU-Visionen zu "grell" sein - über die verteidigungspolitischen Vorstellungen lassen wir uns dann mal überraschen.
Das Abenteuer "Rehpinscher bespringt einen Bären" wird gerade soeben noch drin sein, fürchte ich.

Die EU-Visionen eines Präsidenten Macron sehen wir uns gründlich an, wenn sie vorgetragen werden. Bringen sie das europäische Projekt erkennbar voran, dann sollte man eine 5. Kolonne losschicken. Da wäre mir Wurst, was "Berlin" dazu meint. Vorleistungen ohne vertraglich verbrieften Fortschritt - wir sind sicher deutsch, aber doch nicht blöd! Aus schlechten Erfahrungen muß man auch lernen. Aber erst einmal sehe ich diese Entwicklung mit sehr viel Wohlwollen. Immerhin jemand, der mehr Europa anstrebt.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2017, 21:28)

Das Abenteuer "Rehpinscher bespringt einen Bären" wird gerade soeben noch drin sein, fürchte ich.

Die EU-Visionen eines Präsidenten Macron sehen wir uns gründlich an, wenn sie vorgetragen werden. Bringen sie das europäische Projekt erkennbar voran, dann sollte man eine 5. Kolonne losschicken. Da wäre mir Wurst, was "Berlin" dazu meint. Vorleistungen ohne vertraglich verbrieften Fortschritt - wir sind sicher deutsch, aber doch nicht blöd! Aus schlechten Erfahrungen muß man auch lernen. Aber erst einmal sehe ich diese Entwicklung mit sehr viel Wohlwollen. Immerhin jemand, der mehr Europa anstrebt.

Erfahrungsgemäß zeigt sich seit langem das Französische Politik sehr realistisch und pro Europa ist.Deutsche Politik tut sich da weniger schwer als mit der US oder GB Politik. Es muss im Interesse Europas sein Macron zu unterstützen und neuen denkanstössen offen und auch positiv entgegen zu sehen. Es ist wichtig nicht aus wessen Stall das Pferd kommt, sondern das es gewinnt. Lahme Klepper haben wir schon genug.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Edmund »

LePen greift Macron an und wirbt um die Wähler von Melenchon:
Le Pen griff den unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron als Kandidaten „der Banken und der Salons“ an: „Es gibt nicht den geringsten Beweis dafür, dass er Frankreich liebt... Man spürt nicht, dass er Frankreich und die Franzosen mag.“ Weiter behauptete sie, dass Macron für ein Programm von „großer sozialer Gewalt“ stehe. „Er ist für eine Liberalisierung des Arbeitsrechts, für Masseneinwanderung und eine wilde Globalisierung“, sagte Le Pen. Sie umwarb offensiv die Wähler des Linkspopulisten Jean-Luc Mélenchon („Das unbeugsame Frankreich“), der keine Wahlempfehlung abgegeben hat. Le Pen sagte, in der Kapitalismus- und Globalisierungskritik stimme sie mit Mélenchon überein.

Der Front National hat Flugblätter drucken lassen, die sich eigens an die Mélenchon-Wähler richten. „Die gemeinsame Zukunft ist mit Marine“, steht darauf geschrieben. Auf dem Flugblatt sind sieben Wahlversprechen Mélenchons aufgelistet, die Le Pen erfüllen will, darunter die Rente mit 60, ein Ausstieg aus der Nato, eine Rücknahme der Arbeitsrechtsreform der sozialistischen Arbeitsministerin El Khomri sowie ein Leiharbeiter-Verbot.
http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl ... 87678.html

Das ist die richtige Strategie. Macron hat den Wählern von Melenchon inhaltlich nichts anzubieten.

Wichtig wäre es aber auch, gegenüber den konservativ-katholischen Wählern von Fillon deutlich zu machen, daß Macron in gesellschaftspolitischen Themen den linksliberalen Kurs von Hollande fortsetzen wird, etwa bei der antichristlichen "Ehe für alle".
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(25 Apr 2017, 22:43)

Erfahrungsgemäß zeigt sich seit langem das Französische Politik sehr realistisch und pro Europa ist.Deutsche Politik tut sich da weniger schwer als mit der US oder GB Politik. Es muss im Interesse Europas sein Macron zu unterstützen und neuen denkanstössen offen und auch positiv entgegen zu sehen. Es ist wichtig nicht aus wessen Stall das Pferd kommt, sondern das es gewinnt. Lahme Klepper haben wir schon genug.
Sehe ich genau so; ein wieder erstarktes Frankreich wäre ein Gewinn für die Gemeinschaft; die beste Variante davon wäre ein besonders enges deutsch-französisches Bündnis, das ein Gegeneinander völlig ausschließt. Dann wird auch ein Schub in der Union nicht ausbleiben.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Watchful_Eye »

Macron gilt als am ehesten deutschfreundlich, aber man sollte nicht vergessen, dass er im Falle eines Sieges vermutlich eine Art "Agenda 2020" einlegen wird. Das wird Frankreichs Wirtschaft neue Wettbewerbsfähigkeit verleihen, die aber dann auf Kosten Deutschlands geht. Es ist ein Gefangenendilemma, ein "Race to the Bottom" in Sachen Sozialstaat. Wir müssen als Europa diesen Quatsch beenden. Vielleicht könnte ein Schulz da helfen, aber so richtig überzeugt bin ich nicht.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Ger9374 »

Watchful_Eye hat geschrieben:(25 Apr 2017, 23:17)

Macron gilt als am ehesten deutschfreundlich, aber man sollte nicht vergessen, dass er im Falle eines Sieges vermutlich eine Art "Agenda 2020" einlegen wird. Das wird Frankreichs Wirtschaft neue Wettbewerbsfähigkeit verleihen, die aber dann auf Kosten Deutschlands geht. Es ist ein Gefangenendilemma, ein "Race to the Bottom" in Sachen Sozialstaat. Wir müssen als Europa diesen Quatsch beenden. Vielleicht könnte ein Schulz da helfen, aber so richtig überzeugt bin ich nicht.
Ich tue mich schwer damit die Stärke der Deutschen Wirtschaft als Grund für die Schwächen anderer Volkswirtschaften zu sehen.
Auch muss die Agenda 2010 nur bedingt ein Allheilmittel für andere Volkswirtschaften sein.
Die Unternehmenskultur sowie die Bereitschaft der Tarifparteien in Frankreich sind ganz anders gewachsen wie in Deutschland. Die Gefahr das ein Präsident Macron gleich zu Beginn seiner Amtszeit an einer Agenda 2020 scheitert ist nicht zu unterschätzen . Da wäre mir schon eine engere Finanz und Sozialpolitik mit Frankreich lieber, das würde beiden Ländern nützen. Die Achse Berlin-Paris sollte wieder Impulse setzen.Wie weit das alles dann wirklich geht zeigt dann die Zukunft.
Für Macron wäre es ein Prestige Gewinn, für Deutschland ein Vertrauensbeweis in seinen alten
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von unity in diversity »

Edmund hat geschrieben:(25 Apr 2017, 23:01)

LePen greift Macron an und wirbt um die Wähler von Melenchon:



http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl ... 87678.html

Das ist die richtige Strategie. Macron hat den Wählern von Melenchon inhaltlich nichts anzubieten.

Wichtig wäre es aber auch, gegenüber den konservativ-katholischen Wählern von Fillon deutlich zu machen, daß Macron in gesellschaftspolitischen Themen den linksliberalen Kurs von Hollande fortsetzen wird, etwa bei der antichristlichen "Ehe für alle".
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
Le Pen blinkt links und wenn sie die Leute im Sack hat, biegt sie mit denen nach rechts ab, wie Martin Schulz in Deutschland.
Es gäbe in Frankreich zu wenig Platz für Freiheit und Eigenverantwortung.
Damit sind Bankenbereicherungsprogramme auf Kosten der Bürger gemeint.
Somit ist der FN eine rechtsgewendete FDP.
Im Unterschied zu Macron, will Le Pen den Race to the Bottom ohne EU, ohne Euro und ohne Zuwanderung fortsetzen.
Damit es für alle schneller abwärts geht.
Ich frage mich, wer diese Auftragsdamager programmiert hat?
Freiwillig kann doch kein Mensch diesen Unsinn mitmachen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2017, 21:28)

Das Abenteuer "Rehpinscher bespringt einen Bären" wird gerade soeben noch drin sein, fürchte ich.
Georg Pazderski (AfD) teilt Ihre Haltung von der primären Besorgung des "eigenen Beritts".
Wie die neuen Pannen und die aktuelle katastrophale Einsatzbereitschaft in Mali zeigen, muss die Bundeswehr erst einmal vernünftig ausgestattet und alle Auslandseinsätze auf den Prüfstand gestellt werden. Diese gefährliche Planlosigkeit muss ein Ende haben!“
https://www.alternativefuer.de/georg-pa ... ik-werden/

In diesem Falle dürfte das Motiv auch klar sein.

Aus meiner Sicht ist eine pro-aktive und engagierte Westbindung unerlässlich und wenn man Terrorismus bekämpfen will, muss man sich mit den externen Akteuren auch befassen. Ob in Mali oder in Rakka.
Die EU-Visionen eines Präsidenten Macron sehen wir uns gründlich an, wenn sie vorgetragen werden. Bringen sie das europäische Projekt erkennbar voran, dann sollte man eine 5. Kolonne losschicken. Da wäre mir Wurst, was "Berlin" dazu meint. Vorleistungen ohne vertraglich verbrieften Fortschritt - wir sind sicher deutsch, aber doch nicht blöd! Aus schlechten Erfahrungen muß man auch lernen. Aber erst einmal sehe ich diese Entwicklung mit sehr viel Wohlwollen. Immerhin jemand, der mehr Europa anstrebt.
Berlin wird zu Gesprächen über Handelsüberschüsse bereit sein und "grelle" Vorstellungen erstmal dämpfen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Apr 2017, 10:14)

Georg Pazderski (AfD) teilt Ihre Haltung von der primären Besorgung des "eigenen Beritts".
https://www.alternativefuer.de/georg-pa ... ik-werden/
In diesem Falle dürfte das Motiv auch klar sein.
In meinem Falle auch. Die Bedrohungslage ist doch gut zu erkennen.
Aus meiner Sicht ist eine pro-aktive und engagierte Westbindung unerlässlich und wenn man Terrorismus bekämpfen will, muss man sich mit den externen Akteuren auch befassen. Ob in Mali oder in Rakka.
Aber ja; nur die Vorgehensweise muß eben gut überlegt sein. Da verfolgt Deutschland den besseren Ansatz.
Berlin wird zu Gesprächen über Handelsüberschüsse bereit sein und "grelle" Vorstellungen erstmal dämpfen.
Abwarten; erst einmal kommen lassen; danach wird entschieden. Grelles beim Namen nennen; nicht etwa auflaufen lassen!
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von pikant »

Edmund hat geschrieben:(25 Apr 2017, 23:01)

LePen greift Macron an und wirbt um die Wähler von Melenchon:



http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl ... 87678.html

Das ist die richtige Strategie. Macron hat den Wählern von Melenchon inhaltlich nichts anzubieten.

Wichtig wäre es aber auch, gegenüber den konservativ-katholischen Wählern von Fillon deutlich zu machen, daß Macron in gesellschaftspolitischen Themen den linksliberalen Kurs von Hollande fortsetzen wird, etwa bei der antichristlichen "Ehe für alle".
da gibt es die Parallele zu Deutschland - man geht direkt von links-nach rechtsaussen!

der Macronwaehler kommt aus einer ganz anderen Schicht, wo man weiss, dass Links-und Rechtsaussen keine vernuenftigen Konzepte fuer die Zukunft Frankreichs zu bieten haben.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 10:43)

In meinem Falle auch. Die Bedrohungslage ist doch gut zu erkennen.
Aber ja; nur die Vorgehensweise muß eben gut überlegt sein. Da verfolgt Deutschland den besseren Ansatz.
Wenn es schwierig wird, kann man sich nicht einfach nach innen wenden. Die innere Bedrohungslage ist eher gering, an den Kontaktlinien bleibt es dagegen angespannt - sowohl an der Ostflanke wie auch im Südosten und Süden.

Nach der Bundestagswahl sollen neue Mehrzweckkampfschiffe (MKS 180) angeschafft werden, die sowohl für Auslandseinsätze geeignet sind als auch zur Landesverteidigung. Stückpreis 4 Mrd. Euro.

Unterdessen ersucht Libyen die EU um Unterstützung, gebraucht werden bewaffnete Boote zur Küstensicherung.
Abwarten; erst einmal kommen lassen; danach wird entschieden. Grelles beim Namen nennen; nicht etwa auflaufen lassen!
Auf dieses "Grelle" sind wir alle gespannt. ;) Aber ohne Berlin wird sich ohnehin nichts in der EU bewegen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Wähler »

prime-pippo hat geschrieben:Re: Präsidentschaftswahl 2017 in Frankreich (Stichwahl)(26 Apr 2017, 07:21)
Strukturreformen sorgen nicht für einen plötzlich wirtschaftlichen Aufschwung. Und Strukturreformen lassen sich besser in einer wachsenden Wirtschaft implementieren, weshalb es zunächst wichtig ist, wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren.
Strukturreformen der öffentlichen Hand bedürfen am Anfang Investitionen und steigern erst einmal wenig den Umsatz oder das Wirtschaftswachstum. Frankreich kann sich nicht weiter im Inland und Ausland verschulden, sondern Macron will im Inland Personalkosten beim Staat sparen und für Investitionen nutzen. Inwieweit diese Investitionen auf die Staatsverschuldung in Brüssel angerechnet werden können, wird sich zeigen. Frankreich und Italien streben bekanntlich Aufweichungen beim Stabilitätspakt gegen den Widerstand Deutschlands an. Die wirtschaftspolitischen Vorstellungen dieser Länder werden sich wohl annähern müssen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

pikant hat geschrieben:(26 Apr 2017, 11:17)

da gibt es die Parallele zu Deutschland - man geht direkt von links-nach rechtsaussen!

der Macronwaehler kommt aus einer ganz anderen Schicht, wo man weiss, dass Links-und Rechtsaussen keine vernuenftigen Konzepte fuer die Zukunft Frankreichs zu bieten haben.
Richtig. Und schon De Gaulle rief seinerzeit zur Sammlung der Franzosen auf, wider den Spaltern der Nation.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von pikant »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Apr 2017, 11:55)

Richtig. Und schon De Gaulle rief seinerzeit zur Sammlung der Franzosen auf, wider den Spaltern der Nation.
wie dramatisch die Lage in Frankreich ist, zeigt die erste Tour
Links- und Rechtsextremisten bekamen zusammen 41%

stell Dir Deutschland mal vor mit 21% AfD und 20% Linkspartei

Macron hat eine Herkulesaufgabe die Fransosen wieder in die Mitte der Gesellschaft zu fuehren mit En Marche - da ist jede Unterstuetzung willkommen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

pikant hat geschrieben:(26 Apr 2017, 12:00)

wie dramatisch die Lage in Frankreich ist, zeigt die erste Tour
Links- und Rechtsextremisten bekamen zusammen 41%

stell Dir Deutschland mal vor mit 21% AfD und 20% Linkspartei

Macron hat eine Herkulesaufgabe die Fransosen wieder in die Mitte der Gesellschaft zu fuehren mit En Marche - da ist jede Unterstuetzung willkommen.
Das stimmt, und die Gemäßigten etwa 50 %.

Dazu muss man sehen, dass sehr viele Franzosen unter sozialökonomischen Druck stehen, so ist etwa die Jugendarbeitslosigkeit ganz enorm. Hinzu kommt die allgemeine Nervosität wegen der Terror-Anschläge und des Ausnahmezustandes.

Die Sammlungsbewegung En Marche, die die Einheit der Franzosen beschwört, wird unter einem President Macron alsbald auch handfeste Erfolge vorweisen müssen, um den Hebel der Spaltung zu durchbrechen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Apr 2017, 11:27)

Wenn es schwierig wird, kann man sich nicht einfach nach innen wenden. Die innere Bedrohungslage ist eher gering, an den Kontaktlinien bleibt es dagegen angespannt - sowohl an der Ostflanke wie auch im Südosten und Süden.
Genau dort ist die mögliche Bedrohung; und dafür muß unsere Bundeswehr ausgerüstet und geschult werden. Das gibt es viel zu tun; hoffentlich machen unsere Nachbarn dabei mit. Wenn Sie in Polen Defence nachlesen, dann sehen Sie was sich dort allmählich entwickelt. Gut so, mehr davon!
Nach der Bundestagswahl sollen neue Mehrzweckkampfschiffe (MKS 180) angeschafft werden, die sowohl für Auslandseinsätze geeignet sind als auch zur Landesverteidigung. Stückpreis 4 Mrd. Euro.
Das sind bewaffnete Transportschiffe. Nun fehlen noch entsprechende "Luftschiffe". Ein Skandal!
Unterdessen ersucht Libyen die EU um Unterstützung, gebraucht werden bewaffnete Boote zur Küstensicherung.
Ihnen fällt aber auch auf, daß die EU angesprochen wird? Finde ich völlig vernünftig.
Auf dieses "Grelle" sind wir alle gespannt. ;) Aber ohne Berlin wird sich ohnehin nichts in der EU bewegen.
Stimmt, das Gemeckere über deutsche Dominanz müssen wir dann eben mit Humor ertragen, wenn wir das europäische Projekt voranbringen wollen. Aber vielleicht stellt sich der Präsident Macron ja auffällig in die erste Reihe... :)
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von pikant »

Juden machen in Frankreich mobil gegen Le Pen - Sie schuert Hass und Krieg gegen die Religionen

http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/28417

diese Spalterin muss verhindert werden.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

pikant hat geschrieben:(26 Apr 2017, 12:30)

Juden machen in Frankreich mobil gegen Le Pen - Sie schuert Hass und Krieg gegen die Religionen

http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/28417

diese Spalterin muss verhindert werden.
Muß man an der Stelle nicht höllisch aufpassen, daß die staatliche Neutralität zurück gewonnen wird? Schließlich könnten andere Religionsgemeinschaften auch den Kampf gegen den FN aufnehmen, nicht ganz ohne Seitenblick...
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 12:20)

Genau dort ist die mögliche Bedrohung; und dafür muß unsere Bundeswehr ausgerüstet und geschult werden. Das gibt es viel zu tun; hoffentlich machen unsere Nachbarn dabei mit. Wenn Sie in Polen Defence nachlesen, dann sehen Sie was sich dort allmählich entwickelt. Gut so, mehr davon!
Die territoriale Bedrohung von NATO-Gebiet ist eine mögliche Lage, die Bedrohung an den Flanken diesseits der Kontaktlinien ist eine reale Lage, ebenso die asymmetrische Bedrohung.
Das sind bewaffnete Transportschiffe. Nun fehlen noch entsprechende "Luftschiffe". Ein Skandal!
Sie sind mit Missionsmodulen beladbar, zur Risikovorsorge und Evakuierungsoperationen geeignet, aber auch zur dreidimensionalen Seekriegsführung. Man kann damit Piraterie am Horn von Afrika bekämpfen oder ein Waffenembargo durch See- und Luftraum-Kontrolle durchsetzen.
Ihnen fällt aber auch auf, daß die EU angesprochen wird? Finde ich völlig vernünftig.
Das dürfte Brüssel umschmeicheln. Die Libyer sollten noch Myrrhe und Weihrauch drauf geben.
Stimmt, das Gemeckere über deutsche Dominanz müssen wir dann eben mit Humor ertragen, wenn wir das europäische Projekt voranbringen wollen. Aber vielleicht stellt sich der Präsident Macron ja auffällig in die erste Reihe... :)
Wenn die deutsche Dominanz das "europäische Projekt" sein soll, wird es in der Tat viel Humor bedürfen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Senexx »

pikant hat geschrieben:(26 Apr 2017, 12:00)

wie dramatisch die Lage in Frankreich ist, zeigt die erste Tour
Links- und Rechtsextremisten bekamen zusammen 41%
Das ist leider untertrieben. Es sind mindestens 48%

Man muss die Trotzkistin und den Linksextremisten vom PS hinzuzählen.

Und unter den Wählern der versprengten Kandidaten sind sicher viele, die ganz andere Vorstellung haben und den Kapitalismus ablehnen.

Und vermutlich auch unter den Fillonisten.

Wahrscheinlich wollen mehr als 50% ein anderes Wirtschaftsystem und mehr Abschottung vom Weltmarkt.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Apr 2017, 12:46)

Die territoriale Bedrohung von NATO-Gebiet ist eine mögliche Lage, die Bedrohung an den Flanken diesseits der Kontaktlinien ist eine reale Lage, ebenso die asymmetrische Bedrohung.
Nein, nicht dicke Hose machen durch Ausstopfen, sondern erst einmal Muskeln bilden, ehe man Einsätze plant. Der eigene Beritt...
Sie sind mit Missionsmodulen beladbar, zur Risikovorsorge und Evakuierungsoperationen geeignet, aber auch zur dreidimensionalen Seekriegsführung. Man kann damit Piraterie am Horn von Afrika bekämpfen oder ein Waffenembargo durch See- und Luftraum-Kontrolle durchsetzen.
Hoffentlich ist es kein kostspieliger Zielsimulator...
Das dürfte Brüssel umschmeicheln. Die Libyer sollten noch Myrrhe und Weihrauch drauf geben.
Warum nicht; wenn die Büros doch so stickig sein können.
Wenn die deutsche Dominanz das "europäische Projekt" sein soll, wird es in der Tat viel Humor bedürfen.
Na, Sie waren doch der Meinung, daß "ohne Berlin nichts geht." Humor verlange ich nur von uns. Der Rest darf meckern, wir sind's gewohnt!
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 13:39)

Nein, nicht dicke Hose machen durch Ausstopfen, sondern erst einmal Muskeln bilden, ehe man Einsätze plant. Der eigene Beritt...
Es braucht beides - den schicken Husaren im Spiegelsaal und den Inspekteur an der Front.
Hoffentlich ist es kein kostspieliger Zielsimulator...
Um das 2-%-Ziel zu erreichen kann nichts teuer genug sein. Ein Stückpreis von 4 Milliarden Euro ist schon mal ein Anfang.
Warum nicht; wenn die Büros doch so stickig sein können.
Churchills Zigarrenqualm wäre noch stickiger, aber halt auch effektiver.
Na, Sie waren doch der Meinung, daß "ohne Berlin nichts geht." Humor verlange ich nur von uns. Der Rest darf meckern, wir sind's gewohnt!
So lange die andern spuren, kann man von sich selbst Humor abringen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:07)

Es braucht beides - den schicken Husaren im Spiegelsaal und den Inspekteur an der Front.
Das Wachbattalion hätten wir ja schon einmal; stillgestanden! Nur bei den Dreckskerlen mit Köpfchen müssen wir ganz beträchtlich nachlegen. Vorher gaaaanz leise treten!
Um das 2-%-Ziel zu erreichen kann nichts teuer genug sein. Ein Stückpreis von 4 Milliarden Euro ist schon mal ein Anfang.
Tja, vor 2030 wird das gute Stück wohl nicht aus eigener Kraft schwimmen. 4 Mrd € ist der Endpreis für 6 Stück, nicht für 1 Stück. Am A400M entlang geschätzt werden es wohl 8 Mrd € werden. An dem Projekt ärgert mich, daß es kein Gemeinschaftsprojekt mit F oder I geworden ist. Die Partner kämpfen wohl auf einem anderen Kontinent.
Churchills Zigarrenqualm wäre noch stickiger, aber halt auch effektiver.
Ja, dadurch konnte er deutlich mehr Whisky ab.
So lange die andern spuren, kann man von sich selbst Humor abringen.
Mit Brot und Speck fängt man Mäuse... und Mutti zeigt ein freundliches Gesicht.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:33)

Das Wachbattalion hätten wir ja schon einmal; stillgestanden! Nur bei den Dreckskerlen mit Köpfchen müssen wir ganz beträchtlich nachlegen. Vorher gaaaanz leise treten!
Man könnte auch nach französischem Vorbild eine freiwillige Gendarmerie aufbauen - viele drängen in die Operette.
Tja, vor 2030 wird das gute Stück wohl nicht aus eigener Kraft schwimmen. 4 Mrd € ist der Endpreis für 6 Stück, nicht für 1 Stück. Am A400M entlang geschätzt werden es wohl 8 Mrd € werden. An dem Projekt ärgert mich, daß es kein Gemeinschaftsprojekt mit F oder I geworden ist. Die Partner kämpfen wohl auf einem anderen Kontinent.
Macron will ja die europäischen Waffenschmieden ankurbeln und verkündete ohnehin schon die 2 %-Zielmarke. Ist auch alles schön und gut, nur Libyen braucht jetzt eine Sicherheitspartnerschaft. Relativ einfache Dinge werden gewünscht - Nachtsichtgeräte, Schutzwesten, Schlauchboote...
Mein Vorschlag wäre, a. nicht zu knapsen und b. gleich einen Alliierten-Trupp übersetzen zu lassen.
Ja, dadurch konnte er deutlich mehr Whisky ab.
Auf den Mann hinter dem Schnapsglas kommt es an. Es reicht dann, um England zu verteidigen oder auch nicht.
Mit Brot und Speck fängt man Mäuse... und Mutti zeigt ein freundliches Gesicht.
Die Denkweise des Wiener Kongresses - 200 Meinungen, aber nur 4 führende - ist meines Erachtens historisch überholt.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:56)

Man könnte auch nach französischem Vorbild eine freiwillige Gendarmerie aufbauen - viele drängen in die Operette.
Glänzende Idee, Inzwischen können ja auch unsere Damen diesen aufopferungsvollen Dienst übernehmen. Aber wirklich: Wenn's ganz dicke kommt, dann müssen wohl alle von uns 'ran zwischen 18 und 58.
Macron will ja die europäischen Waffenschmieden ankurbeln und verkündete ohnehin schon die 2 %-Zielmarke. Ist auch alles schön und gut, nur Libyen braucht jetzt eine Sicherheitspartnerschaft. Relativ einfache Dinge werden gewünscht - Nachtsichtgeräte, Schutzwesten, Schlauchboote...
Na, das ist ja Kleinkram; den hat Karstadt doch im Vorrat für die Campingsaison. Übrigens hat Frankreich mit den 2% gar kein Problem... da ist eher mehr Wirkungsgrad gefragt. More bang for the buck.
Mein Vorschlag wäre, a. nicht zu knapsen und b. gleich einen Alliierten-Trupp übersetzen zu lassen.
Nicht knapsen, denke ich auch; aber keine eigenen Leute ins Spiel bringen. Besser die Leute ertüchtigen durch Ausbildung
Auf den Mann hinter dem Schnapsglas kommt es an. Es reicht dann, um England zu verteidigen oder auch nicht.
Ja stimmt; dahinter konnte man Roosevelt und Stalin sehen.
Die Denkweise des Wiener Kongresses - 200 Meinungen, aber nur 4 führende - ist meines Erachtens historisch überholt.
Ja stimmt; eine Meinung sollte genügen. Die Welt ist ja so klein geworden.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von garfield336 »

Die Umfrage die man nach der ersten Runde veröffentlicht hat siehen allesamt Macron mit 60-65% als Gewinner.

Also hat er einen Vorsprung von mehr als 20% So falsch können die Demoskopen gar nicht sein, dass Lepen noch gewinnen könnte.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:58)

Die Umfrage die man nach der ersten Runde veröffentlicht hat siehen allesamt Macron mit 60-65% als Gewinner.

Also hat er einen Vorsprung von mehr als 20% So falsch können die Demoskopen gar nicht sein, dass Lepen noch gewinnen könnte.
Diese Einschätzung war aber schon vor dem ersten Wahlgang bekannt. Daß Mélenchon so hoch kommen würde, das hatte niemand auf dem Zettel! Lieber auf Nummer sicher gehen und eine hohe Wahlbeteiligung erhoffen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 16:04)

Diese Einschätzung war aber schon vor dem ersten Wahlgang bekannt. Daß Mélenchon so hoch kommen würde, das hatte niemand auf dem Zettel! Lieber auf Nummer sicher gehen und eine hohe Wahlbeteiligung erhoffen.
Klar, aber auch nach der ersten Runde hat sich erstmal wenig geändert.

Man sieht Macron immer noch bei 60%+

Dennoch wären 35% für eine FN Kandidatin noch immer das historisch beste Ergebnis für diese Partei. Und hätte man in Frankreich Verhältniswahl wäre das sehr besorgniserregend.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(26 Apr 2017, 16:19)

Klar, aber auch nach der ersten Runde hat sich erstmal wenig geändert.

Man sieht Macron immer noch bei 60%+

Dennoch wären 35% für eine FN Kandidatin noch immer das historisch beste Ergebnis für diese Partei. Und hätte man in Frankreich Verhältniswahl wäre das sehr besorgniserregend.
Stellen Sie sich diese Katastrophe einmal vor, wenn sich durch Leichtsinn ein Ergebnis 51:49 für LePen ergibt! Darum äußerste Vorsicht mit Gummiband, Gürtel und Hosenträgern!
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:38)

Glänzende Idee, Inzwischen können ja auch unsere Damen diesen aufopferungsvollen Dienst übernehmen. Aber wirklich: Wenn's ganz dicke kommt, dann müssen wohl alle von uns 'ran zwischen 18 und 58.
Deswegen ist nicht nur an Operetten zu denken, Sicherheit geht vor und ist im vitalen Interesse des Landes und seiner Verbündeten.
"Wir müssen auch Feuer bei unseren Nachbarn militärisch austreten, sonst bleibt nur Elend und Menschen, die die Flucht antreten", sagt der deutsche Nato-General Hans-Lothar Domröse.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 61105.html
Na, das ist ja Kleinkram; den hat Karstadt doch im Vorrat für die Campingsaison. Übrigens hat Frankreich mit den 2% gar kein Problem... da ist eher mehr Wirkungsgrad gefragt. More bang for the buck.
Wirkungsgrad ist das Zauberwort.
Nicht knapsen, denke ich auch; aber keine eigenen Leute ins Spiel bringen. Besser die Leute ertüchtigen durch Ausbildung
Sicherheit hat Vorrang.
Ja stimmt; dahinter konnte man Roosevelt und Stalin sehen.
Churchill überzeugte Roosevelt und Roosevelt Stalin.
Ja stimmt; eine Meinung sollte genügen. Die Welt ist ja so klein geworden.
Eine Stärkung der nationalen Parlamente kann das demokratische Defizit wieder ausgleichen.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Apr 2017, 19:19)

Deswegen ist nicht nur an Operetten zu denken, Sicherheit geht vor und ist im vitalen Interesse des Landes und seiner Verbündeten.
Genau so ist es.
Oh je, was bin ich froh, daß über politische Fragen Bundesregierung und Bundestag zu entscheiden haben.
Wirkungsgrad ist das Zauberwort.

"More bang for the buck"
Sicherheit hat Vorrang.
Gilt auch für deutsche Soldaten.
Churchill überzeugte Roosevelt und Roosevelt Stalin.
Wenn dazu 'mal nicht der GröFaZ Pate gestanden hat, wenn auch ungewollt.
Eine Stärkung der nationalen Parlamente kann das demokratische Defizit wieder ausgleichen.
1.) Au ja; wer gibt jetzt einen aus?
2.) Jeder für sich und alle für niemand?
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 20:14)

Genau so ist es.
"Zukunft fängt zu Hause an", wie unsere Bundesverteidigungsministerin sagt.
Frankreich setzt sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und für den Schutz der Zivilbevölkerung ein.
https://de.ambafrance.org/Frankreichs-P ... -in-Syrien
Oh je, was bin ich froh, daß über politische Fragen Bundesregierung und Bundestag zu entscheiden haben.
Die Bundesregierung wird beraten und kann auch auf externe Ressourcen zurückgreifen. "Wir haben die Verantwortung, uns zu engagieren", sagt die BMVg Von der Leyen.

Der verdiente General Domröse muss zwar keinen Wahlkampf bestreiten, aber er kann doch auf Gefahren hinweisen. Gauck hat es etwas verklausulierter formuliert und es in eine rhetorische Frage gekleidet, dem Sinne nach - wie sicher ist es, dass auch morgen alles so sein wird wie heute, wenn wir vom Privileg des Wegsehens Gebrauch machen?

Der General ist etwas direkter:
Kühl beschreibt er einen brandgefährlichen "ring of fire" rund um Europa: Vom Osten stelle Russland spätestens nach der Ukrainekrise eine reale Gefahr dar, von Süden rücke der "Islamische Staat" in Syrien, aber auch in Nordafrika immer näher an Europa heran.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 61105.html
"More bang for the buck"
Freundliche Selbstbeschränkungen verringern den Wirkungsgrad. Wenn man den Terrorismus bekämpfen will, kann man nicht mit Assad kooperieren.
Gilt auch für deutsche Soldaten.
Und für Feuerwehrleute.
Wenn dazu 'mal nicht der GröFaZ Pate gestanden hat, wenn auch ungewollt.
Auf den GröFaz hat man im Grunde erst entschlossen reagiert, als dieser längst in Paris stand. Davor war die isolationistische Haltung in GB oder USA äußerst populär.
1.) Au ja; wer gibt jetzt einen aus?
2.) Jeder für sich und alle für niemand?
Die Donaumonarchie und Preußens Gloria gibt es nicht mehr. Heute muss man an Gespräche völlig anders ran gehen.
>>We’ll always have Paris<<
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Apr 2017, 08:06)

"Zukunft fängt zu Hause an", wie unsere Bundesverteidigungsministerin sagt.
Wenn ich das genau so sage, dann glaubt mir das kein Mensch. Gut, daß die Ministerin das jetzt klar gemacht hat. :)

https://de.ambafrance.org/Frankreichs-P ... -in-Syrien

Die Bundesregierung wird beraten und kann auch auf externe Ressourcen zurückgreifen. "Wir haben die Verantwortung, uns zu engagieren", sagt die BMVg Von der Leyen.

Der verdiente General Domröse muss zwar keinen Wahlkampf bestreiten, aber er kann doch auf Gefahren hinweisen. Gauck hat es etwas verklausulierter formuliert und es in eine rhetorische Frage gekleidet, dem Sinne nach - wie sicher ist es, dass auch morgen alles so sein wird wie heute, wenn wir vom Privileg des Wegsehens Gebrauch machen?

Der General ist etwas direkter: http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 61105.html
Um Himmelswillen! Der General hat als Staatsbürger meinetwegen so viel Redefreiheit wie er möchte! Ich fände es aber besser, er würde technokratisch argumentieren, denn dAmit hätte er uns normal Sterblichen doch einiges voraus.

Aber selbst die Bundesregierung kann ohne unmittelbare Veranlassung nicht einfach die Truppe in Marsch setzen. Das wird im Parlament besprochen und mehrheitlich entschieden. Unter Nennung der Namen für "Ja" oder "Nein". Ein sehr sinnvolles Filter!
Freundliche Selbstbeschränkungen verringern den Wirkungsgrad. Wenn man den Terrorismus bekämpfen will, kann man nicht mit Assad kooperieren.
Dann darf man auch nicht Verbündete in den Rücken schießen. Die Bundesregierung müßte dazu einige Unklarheiten ausräumen... nur mit Assad hat sie nun gar nichts zu tun. Dafür sind Iran und Rußland zuständig. Für die Schüsse in den Rücken Verbündeter seit Jahren inzwischen ein besonders wichtiger "Verbündeter". Aber da steht auch eine Weltmacht in der Verantwortung, und das ist gut so.
Und für Feuerwehrleute.
Eigenschutz
Auf den GröFaz hat man im Grunde erst entschlossen reagiert, als dieser längst in Paris stand. Davor war die isolationistische Haltung in GB oder USA äußerst populär.
Dessen Blödsinn hatte eben viele Jahre lang niemand für tatsächlich möglich gehalten. Aber wir hatten die Sache ja durch das Schnapsglas betrachtet. Mir scheint, daß diese Optik wieder in Mode gekommen ist.
Die Donaumonarchie und Preußens Gloria gibt es nicht mehr. Heute muss man an Gespräche völlig anders ran gehen.
Bedauerlich, ja; der Blick auf die europäische Landkarte führt uns unsere deutsche Bedeutung vor Augen. Gemeinsam mit guten Freunden geht es vielleicht besser.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Tiefsinniger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Apr 2017, 18:28)

Darf sie, auch wenn hinter der Bank wiederum Putin-Spezis stehen. Man muss es aber auch nicht abstreiten.

Das Propaganda-Organ "Sputnik" bestätigt die Abflüsse und das doch wohl nicht ohne Genehmigung des Kreml:

https://de.sputniknews.com/politik/2014 ... redit-von/
Na bitte ! Und der geehrte H2O beschimpfte meine Aussagen als einen "Unfug", wenn ich schrieb :
Tiefsinniger hat geschrieben:
(24 Apr 2017, 14:37)

Stellen Sie die Situation nicht so dramatisch dar, und simplifizieren Sie die Umstaende nicht. Ein Durchblick in die russischen Massmedien von heute, zeigte mir eindeutig, dass sie einen Sieg von Macron wuenschen, und nicht von Le Pen ! Ich rede hier von den regierungsnahen Medien, nicht von den "Freunden Westens". Und ich bin gar nicht erstaunt.

Die russische Regierung, trotz allen "anti-westlichen" Aussagen und Veranstaltungen, fuerhrt die gleiche Innen- und Immigrationspolitik durch, wie Holland oder Merkel.
Le Pen ist fuer sie fremd und erschreckend. Solche Stimmungen, die sie vertritt, werden in Russland nach wie vor, seit den Sowjetzeiten, gnadenlos unterdrueckt.
Von mir wollte er keine "Aufklaerung", dann wahrscheinlich akzeptiert er solche von Ihnen? :)

Also eine einfache Frage : wem will der Verfasser des Artikels in SPUTNIK helfen : Macron oder Le Pen, wenn er schreibt von einem Kredit der russ.Bank an Marine Le Pen ? Und das - nicht auf Russisch, sondern auf Deutsch, fuer einen westlichen Leser ?

Dabei fuehrt er wieder keine Beweise an : war das eine Information aus der Bank oder einfach eine Zittierung der westlichen Massmedien ? Das kann man aus dem Artikel nicht entnehmen. Waren das die staatlichen Garantien, oder die Bank tat das aus eigener Initiative ?
Und so sind auch die sonstigen Meldungen in den russischen Massmedien, inkl. RIA Novosti : die Waehler Frankreichs wollen Le Pen nicht, ihr Program sei xenophob, nicht populaer usw...

Erklaere das bitte H2O, mich will er nicht lesen, ich schreibe nur "Unfug"... :)

Aber wenn es trotzdem so ist, wie ich geschrieben habe, dann entsteht die Frage : WARUM ? Warum will Putin genau Macron, und nicht Le Pen in Frankreich helfen?
Ist die Frage nicht interessant?
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(27 Apr 2017, 09:35)

Wenn ich das genau so sage, dann glaubt mir das kein Mensch. Gut, daß die Ministerin das jetzt klar gemacht hat. :)
Die Frage ist, ob man den Weg zur Bushaltestelle noch schafft. Eine Zukunft, die zu Hause anfängt, hört damit an der Haustür ja nicht zwangsläufig auf.
Um Himmelswillen! Der General hat als Staatsbürger meinetwegen so viel Redefreiheit wie er möchte! Ich fände es aber besser, er würde technokratisch argumentieren, denn dAmit hätte er uns normal Sterblichen doch einiges voraus.
Stoltenberg fasst zusammen:
Generalsekretär Stoltenberg brachte die neue Herausforderung auf den Punkt: Die Nato müsse in Zukunft fähig sein, in einem sehr großen Gebiet zu operieren. Man sehe "viele verschiedene Gefahren durch zerfallende Staaten von Afghanistan über Syrien bis hin nach Nordafrika". Auf diese Instabilität müsse sich das Bündnis langfristig einrichten.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 61105.html

Der Flankenschutz kann nicht ausschließlich in der Etappe gewährleistet werden, man muss den Gegner schon auch ein wenig stressen. Das heißt, die Operationsfähigkeit einschränken. Gleichzeitig gilt es, die zivile Komponente einzubeziehen.
Aber selbst die Bundesregierung kann ohne unmittelbare Veranlassung nicht einfach die Truppe in Marsch setzen. Das wird im Parlament besprochen und mehrheitlich entschieden. Unter Nennung der Namen für "Ja" oder "Nein". Ein sehr sinnvolles Filter!
Sicher, die Rede sei "ja, ja", die Rede sei "nein, nein". Fortuna möge das Parlament beglücken.
Dann darf man auch nicht Verbündete in den Rücken schießen. Die Bundesregierung müßte dazu einige Unklarheiten ausräumen... nur mit Assad hat sie nun gar nichts zu tun. Dafür sind Iran und Rußland zuständig. Für die Schüsse in den Rücken Verbündeter seit Jahren inzwischen ein besonders wichtiger "Verbündeter". Aber da steht auch eine Weltmacht in der Verantwortung, und das ist gut so.
Mit Terroristen kann es kein Bündnis geben. Da muss man einfach auch mal eine klare Ansage machen, was geht und was nicht geht.
Die USA haben jüngst neue Sanktionen verhängt, gegen 271 Personen, die sich im Auftrag des Assad-Regimes gegen den Frieden verschwören.
Eigenschutz
...und Brandbekämpfung.
Dessen Blödsinn hatte eben viele Jahre lang niemand für tatsächlich möglich gehalten. Aber wir hatten die Sache ja durch das Schnapsglas betrachtet. Mir scheint, daß diese Optik wieder in Mode gekommen ist.
Churchill hatte durch das Schnapsglas den schärferen Blick. Laut dem namhaften Historiker McDonough handelte Chamberlain zu spät und nicht energisch genug.
Gerade seine Fehleinschätzungen, sein Unwille, politische Gegner anzuhören, oder sein Widerwille, einen anderen Weg einzuschlagen, sind hier zu nennen. McDonough zufolge war Chamberlain als Staatsmann zu unflexibel. Er änderte sein Handeln erst, als äußere Ereignisse ihn hierzu zwangen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neville_Chamberlain

Flexible Antworten sind eben nötig, wenn sich Feuerwalzen in Bewegung setzen. Nicht immer ist es hilfreich, wennn man sprichwörtlich Tee trinkt und abwartet. Appeasementpolitik ist zwar verständlich und wahrscheinlich auch nicht immer falsch, aber nicht zur Gänze risikolos.
Bedauerlich, ja; der Blick auf die europäische Landkarte führt uns unsere deutsche Bedeutung vor Augen. Gemeinsam mit guten Freunden geht es vielleicht besser.
Dann ist es eine deutsche Politik, nicht mehr, nicht weniger.

Der französische Partner wird Deutschland dazu ermuntern, seiner gewachsenen Verantwortung Rechnung zu tragen. Ertüchtigen muss sich Berlin jedoch selbst.
>>We’ll always have Paris<<
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

Tiefsinniger hat geschrieben:(27 Apr 2017, 10:28)

Na bitte ! Und der geehrte H2O beschimpfte meine Aussagen als einen "Unfug", wenn ich schrieb :
Von mir wollte er keine "Aufklaerung", dann wahrscheinlich akzeptiert er solche von Ihnen? :)
Also eine einfache Frage : wem will der Verfasser des Artikels in SPUTNIK helfen : Macron oder Le Pen, wenn er schreibt von einem Kredit der russ.Bank an Marine Le Pen ? Und das - nicht auf Russisch, sondern auf Deutsch, fuer einen westlichen Leser ?
Dabei fuehrt er wieder keine Beweise an : war das eine Information aus der Bank oder einfach eine Zittierung der westlichen Massmedien ? Das kann man aus dem Artikel nicht entnehmen. Waren das die staatlichen Garantien, oder die Bank tat das aus eigener Initiative ?
Und so sind auch die sonstigen Meldungen in den russischen Massmedien, inkl. RIA Novosti : die Waehler Frankreichs wollen Le Pen nicht, ihr Program sei xenophob, nicht populaer usw...
Erklaere das bitte H2O, mich will er nicht lesen, ich schreibe nur "Unfug"... :)
Aber wenn es trotzdem so ist, wie ich geschrieben habe, dann entsteht die Frage : WARUM ? Warum will Putin genau Macron, und nicht Le Pen in Frankreich helfen?
Ist die Frage nicht interessant?
Was glauben Sie denn, weshalb just Le Pen mit 40 Millionen Euro aus Russland unterfüttert worden ist - um Macron zu helfen?

Ihre Einschätzung kann ich auch nicht ganz teilen, das Sprachrohr "Sputnik" berichtet durchaus in diversen Artikeln sehr kritisch über Macron, greift auch jene Gerüchte auf, die mutmaßlich der Kreml selbst in die Welt gesetzt hat. Vielleicht hat man zwischenzeitlich auch erkannt, dass Macron nicht mehr aufzuhalten ist.

Klar ist aber, dass Le Pen und ihre Nationale Front äußerst moskaufreundliche Positionen einnimmt.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Apr 2017, 10:33)

...

Dann ist es eine deutsche Politik, nicht mehr, nicht weniger.

Der französische Partner wird Deutschland dazu ermuntern, seiner gewachsenen Verantwortung Rechnung zu tragen. Ertüchtigen muss sich Berlin jedoch selbst.
Die Reihenfolge ist wichtig: Zuerst ertüchtigen, dann handeln. Im Boxring als Fallobst enden, das ist nicht meine Vorstellung von verantwortlicher Mitwirkung. Wir wollen nun ganz bestimmt nicht unsere jungen Leute entsorgen. Da kann ermuntern wer will! Die Sache mit dem losstürmenden Stier hatten wir ja schon.
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von Tiefsinniger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Apr 2017, 10:48)

Was glauben Sie denn, weshalb just Le Pen mit 40 Millionen Euro aus Russland unterfüttert worden ist - um Macron zu helfen?
Das weiss ich net ! Ich weiss es nach wie vor nicht, ob ein Kredit tatsaechlich der Fall war, oder "die linke Internetzeitung mediapart.fr" dieses Geheimniss von einer Putzfrau erfuhr? Und Sie wissen das auch nicht. Oder doch ? Gibt es Details : staatliche Garantien bzw sonst was ?
Ihre Einschätzung kann ich auch nicht ganz teilen, das Sprachrohr "Sputnik" berichtet durchaus in diversen Artikeln sehr kritisch über Macron, greift auch jene Gerüchte auf, die mutmaßlich der Kreml selbst in die Welt gesetzt hat. Vielleicht hat man zwischenzeitlich auch erkannt, dass Macron nicht mehr aufzuhalten ist.
Geht es zufaellig nicht schon wieder vom Zittieren der westlichen Massmedien? Ja, man schreibt wahrscheinlich von den guten Beziehungen zu den bekannten Grossunternehmerfamilien mit schoenen Namen? Oder von der etwas seltsamer Ehe? Das alles ist nichts besonderes. Aber 40 Mio Euro von Putin direkt geliehen - das ist schon ein Vorwurf !
Klar ist aber, dass Le Pen und ihre Nationale Front äußerst moskaufreundliche Positionen einnimmt.
Wenn es so eine "Freundschaft" gibt, dann ist sie einseitig, das will ich sagen.

Aber ich habe Sie verstanden : Macron ist besser. Mit ihm kriegt NATO gute Milliarden fuer die Operationen "in einem sehr grossen Gebiet" usw.

Man muss nur zu Hause einen guten festen Keller haben, mit einer ausreichenden Trink- und Lebensmittelreserve, dann geht alles perfekt...
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Re: Präsidentschaftswahl Frankreichs 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

Tiefsinniger hat geschrieben:(27 Apr 2017, 11:25)

Das weiss ich net ! Ich weiss es nach wie vor nicht, ob ein Kredit tatsaechlich der Fall war, oder "die linke Internetzeitung mediapart.fr" dieses Geheimniss von einer Putzfrau erfuhr? Und Sie wissen das auch nicht. Oder doch ? Gibt es Details : staatliche Garantien bzw sonst was ?
Geht es zufaellig nicht schon wieder vom Zittieren der westlichen Massmedien? Ja, man schreibt wahrscheinlich von den guten Beziehungen zu den bekannten Grossunternehmerfamilien mit schoenen Namen? Oder von der etwas seltsamer Ehe? Das alles ist nichts besonderes. Aber 40 Mio Euro von Putin direkt geliehen - das ist schon ein Vorwurf !
Wenn es so eine "Freundschaft" gibt, dann ist sie einseitig, das will ich sagen.
Aber ich habe Sie verstanden : Macron ist besser. Mit ihm kriegt NATO gute Milliarden fuer die Operationen "in einem sehr grossen Gebiet" usw.
Man muss nur zu Hause einen guten festen Keller haben, mit einer ausreichenden Trink- und Lebensmittelreserve, dann geht alles perfekt...
Nach Medienberichten bestreitet auch Le Pen selbst gar nicht, dass Geld geflossen ist. Sie sagt nur, man habe keine andere Bank dafür gefunden. Sie können ja den FN persönlich anmailen und nachfragen, ob das stimmt.

Die Verbindungen der FN nach Russland und auch zum Kreml sind schon länger sehr eng, auch 2013/14. Und nicht nur die - diverse Ultras haben sich unter Ausschluß der Öffentlichkeit unter der Ägide des Oligarchen Malofjew getroffen. Kurz darauf reiste auch Frauke Petry nach Moskau.

Eine Doku ist da sehr interessant und zeigt, wie eng und fragwürdig diese Beziehungen tatsächlich sind.

http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage ... d=42079170

(um Minute .30 herum wird es besonders brisant)
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