GREXIT - Das Finale

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Puschel

Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Puschel »

zollagent » Do 9. Jul 2015, 18:49 hat geschrieben: Die Aluhutfraktion meldet sich von der Rückseite des Mondes. :D
Spiel mal weiter mit Deinem Spielzeugpanzern und Aluhüten! :thumbup:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 42807.html
G.Rasheimer
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von G.Rasheimer »

zollagent » Do 9. Jul 2015, 20:58 hat geschrieben: Exakt: Wunschszenarium. Denn nur dann kann eine Verschwörungstheorie denn auch funktionieren. Übrigens liegen die Isländer strategisch besser. Sie sind der ideale Standort für eine Kontrolle der Zufahrtswege in den Atlantik. Hat die Deutsche Kriegsmarine lernen müssen. Du weißt schon, Scharnhorst, Gneisenau, Bismarck, Admiral Hipper, Admiral Scheer, alle durch die Meerengen dort geschlichen. Vor Griechenland liegt noch die Türkei. Etwas enger als die Ägäis. Deine Verschwörungstheorie hat erhebliche Fehler.
Geopolitisch ist die Situation aber komplizierter: Der Arabische Frühling und der Krieg in Syrien haben dazu geführt, dass das gesamte Mittelmeer im Süden und Osten ein gefährlicher Unruheherd geworden ist. Im Nordosten hat der russische Präsident Wladimir Putin einen Krieg mit der Ukraine vom Zaun gebrochen. Die EU und die Nato werden in dieser Situation nicht wollen, dass Griechenland mit seiner exponierten Lage im Mittelmeer in sozialem und wirtschaftlichem Chaos versinkt und politisch unberechenbar wird. Sie werden kaum riskieren, dass Griechenland nicht nur die Währungsunion, sondern auch die EU verlassen muss und dies Auswirkungen auf die Nato haben könnte.
ich hab doch schon auf 30% Einfluss reduziert,
das sollte man akzeptieren, man kann es dann auch gerne wieder vergessen und Lösungen suchen,
letztlich wird es darum gehen, dass jeder eine gute Figur macht,
gute Politik kann es nur in soweit werden, wie es die Summe aller vorangegangenen Fehlleistungen eben zulässt
Zuletzt geändert von G.Rasheimer am Do 9. Jul 2015, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von frems »

Der IWF will weiterhin einen Schuldenschnitt:
Der Internationale Währungsfonds (IWF) bleibt bei seiner Forderung nach einem Schuldenschnitt. "Eine Einigung wird schwierige Entscheidungen auf beiden Seiten erfordern", sagt IWF-Chefökonom Olivier Blanchard. Während die Griechen ihre Steuern anpacken sollten, müssten die Geldgeber einen klaren Plan für die weitere Finanzierung sowie einen Schuldenerlass vorlegen. Die versäumte Rückzahlung von 1,5 Milliarden Euro an den IWF vor gut einer Woche dürfe dabei nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/22-23-Eur ... 73426.html
Labskaus!

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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Sekretär des ZK »

Das Absurde und Perverse an der ganzen Geschichte ist, dass ein souveräner Staat Mitten in Europa inzwischen totale Angst davor hat, eine eigene Währung einzuführen.
Zuletzt geändert von Sekretär des ZK am Do 9. Jul 2015, 22:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 22:40 hat geschrieben:Das Absurde und Perverse an der ganzen Geschichte ist, dass ein souveräner Staat Mitten in Europa inzwischen totale Angst davor hat, eine eigene Währung einzuführen.
Viel absurder ist, dass eine eigene Währung anscheinend von vielen als Allheilmittel gegen alle möglichen Wehwehchen gesehen wird.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von zollagent »

G.Rasheimer » Do 9. Jul 2015, 21:20 hat geschrieben:


ich hab doch schon auf 30% Einfluss reduziert,
das sollte man akzeptieren, man kann es dann auch gerne wieder vergessen und Lösungen suchen,
letztlich wird es darum gehen, dass jeder eine gute Figur macht,
gute Politik kann es nur in soweit werden, wie es die Summe aller vorangegangenen Fehlleistungen eben zulässt
und wer ist das, der so spekuliert? Wie gesagt, wie es derzeit aussieht, wird Griechenland erhebliche Änderungen vornehmen müssen, auch wenn es erst mal Geld zum Überleben erhält. Allerdings glaube ich durchaus an einen kommenden Grexit. Tsipras hat zu hoch gepokert.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von zollagent »

3x schwarzer Kater » Do 9. Jul 2015, 22:11 hat geschrieben:
Viel absurder ist, dass eine eigene Währung anscheinend von vielen als Allheilmittel gegen alle möglichen Wehwehchen gesehen wird.
So einige Spezialisten glauben hier halt, man käme mit Währungsmanipulationen um Strukturänderungen herum. So gesehen, muß man niemanden verprellen. Nur, das geht nicht auf, Währungsmanipulationen schieben Probleme nur auf, sie kommen später um so wuchtiger zurück.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von frems »

zollagent » Do 9. Jul 2015, 23:16 hat geschrieben: So einige Spezialisten glauben hier halt, man käme mit Währungsmanipulationen um Strukturänderungen herum. So gesehen, muß man niemanden verprellen. Nur, das geht nicht auf, Währungsmanipulationen schieben Probleme nur auf, sie kommen später um so wuchtiger zurück.
Wär sicherlich ein Feuerwerk der Empörung, wenn wir in Europa ab Krisenbeginn einen "Währungskrieg" anfangen und einen Wettkampf der Abwertung einläuten, während sich Spekulanten die Hände reiben. Wieso man Griechenlands Lage unbedingt verschlimmern sollte, versteh ich nicht. Da macht doch kein Grexit-Befürworter einen Hehl draus, daß denen der Karren dann komplett um die Ohren fliegt. Wenn die Vermeidung dieses Szenarios "pervers" ist, dann ist das wohl so.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von G.Rasheimer »

zollagent » Do 9. Jul 2015, 22:16 hat geschrieben: So einige Spezialisten glauben hier halt, man käme mit Währungsmanipulationen um Strukturänderungen herum. So gesehen, muß man niemanden verprellen. Nur, das geht nicht auf, Währungsmanipulationen schieben Probleme nur auf, sie kommen später um so wuchtiger zurück.
aha....
geostrategischen Einfluss gibt es nicht
und die zb. Drachme war eine Währungsmanipulation

vielleicht war ja im Falle GR der EUR die Währungsmanipulation ;)
Zuletzt geändert von G.Rasheimer am Fr 10. Jul 2015, 00:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Mithrandir »

Absurd und pervers erscheint es eher, dass eine angeblich linke Regierung eher bereit ist, das Land ins Chaos zu stürzen und der Bevölkerung soziale Härten aufzubürden, als an das Schwarzgeld des Großkapitals zu gehen bzw. dort mal Steuern einzutreiben.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Sekretär des ZK »

Kohl hat Griechenland aus politischen Gründen in die EG geholt.
Schröder hat Griechenland aus politischen Gründen in die Euro-Zone geholt.
Merkel muss Griechenland aus politischen Gründen dauerhaft Länderfinanzausgleich zahlen.

So einfach ist das und so wird es auch geschehen, egal wie wild Bild und ihr Liebling Gabriel toben und wüten.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Shlabotnik »

Wobei der Vergleich mit dem Länderfinanzausgleich nicht passt. Ich denke, hier gibt es den ein oder anderen Finanzexperten, der das besser als ich erklären kann, warum er nicht passt.

S.
Виден сокол по полёту.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Sekretär des ZK »

Länderfinanzausgleich ist ein Mechanismus zur Umverteilung finanzieller Mittel zwischen Bund und Ländern in der BRD.
Reiche Länder unterstützen arme Länder und zwar unbefristet.
Das hat sich bewährt und wird eher früher als später auch zur gängigen Praxis in der EU werden.

Dem Exportland Deutschland wird das sicherlich nicht schaden.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von DK2008 »

Und hier ist er der "neue" Vorschlag: http://www.naftemporiki.gr/cmsutils/dow ... 0000e3239b

Hab es jetzt nur überflogen, aber das scheint nahezu identisch zu dem letzten Vorschlag der Gläubiger zu sein.
Soll das ein Scherz sein?! Tsipras legt hier einen Vorschlag auf den Tisch, der zu ~99% dem Vorschlag entspricht, den die Griechen letzten Sonntag - wie von Tsipras gewünscht - abgelehnt haben... Ist der Mann irgendwie schizophren?? Und wie war das jetzt mit der Demokratie...? Hat sich Tsipras umentschieden? Demokratie doch keine so gute Sache? Ich kann die Handlungen dieser Regierung echt überhaupt nicht mehr nachvollziehen...

Möglicherweise hat Tsipras auch tatsächlich jetzt erst realisiert, dass die Eurogruppe Griechenland fallen lassen wird und kapituliert deshalb bedingungslos. Angeblich wurde der "griechische" Vorschlag ja auch größtenteils von den Franzosen diktiert... Oder es gibt doch irgendwo versteckte, aber gravierende Abweichungen. Mal schauen, was die Troika morgen dazu sagt...

Wie auch immer: Griechenland kann vorschlagen, was es will. In meinen Augen wurde die Sinnlosigkeit dieser Rettungspolitik mehr als deutlich unter Beweis gestellt. Und die Regierung Tsipras hat ohnehin jegliche Glaubwürdigkeit verspielt. Für mich ist das Thema längst erledigt... Für unsere Politiker leider nicht. :mad:
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von DK2008 »

Achja... Das - vor wenigen Wochen laut Tsipras noch vollkommen unnötige - 3. Hilfspaket soll jetzt übrigens nur die verschwindend geringe Summe von 53 Mrd. € enthalten... :rolleyes:
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Córdoba »

prime-pippo » Do 9. Jul 2015, 21:10 hat geschrieben:
Doch, es gibt mindestens 2 Gründe, warum staatliche Verschuldung sinnvoll sein kann.....dem privaten Sektor fließen durch staatliche Verschuldung eben netto financial assets zu, was ihm Ersparnis und Ausgaben ermöglicht. Staatliche Ausgaben sind private Einnahmen (Ausgaben =Einnahmen).
Das ist doch nur ein exponentielles Strohfeuer, die Ersparnisse sind futsch, wenn das Schneeballsystem auffliegt.

Lieber pippo, ich halte Vollgeld zwar für besser als das bestehende Geldsystem, vielleicht haben wir hier eine Schnittmenge.

Grundsätzlich muß Ausgabendisziplin gelten, ganz gleich, was für ein Geldsystem.
Exponentielle Schneeballsysteme, die sich über Neuverschuldung refinanzieren crashen mathematisch zwingend,
ruinieren Staaten im Schuldenturm,
und Erspanisse sind dann auch futsch............
Zuletzt geändert von Córdoba am Fr 10. Jul 2015, 02:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von MG-42 »

das Hauptargument in den amerikanischen Zeitungen und von Wallstreet Freunden warum Deutschland die Griechen weiter mit Krediten subventionieren sollte ist der zweite Weltkrieg. Grund genug das nicht zu tun.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Córdoba »

3x schwarzer Kater » Do 9. Jul 2015, 22:11 hat geschrieben:
Viel absurder ist, dass eine eigene Währung anscheinend von vielen als Allheilmittel gegen alle möglichen Wehwehchen gesehen wird.
Italien hat es mit Lira und Gummiwährung unter die 10 stärksten Industrienationen der Erde geschafft.
Der Euro ist kein Gott, es geht grundsätzlich auch ohne.
Eine Drachme wäre auch kein Weltuntergang, keine Katastrophe, kein Dämon, und hätte für Griechenland die Vorteile der Abwertung, aber eben den Nachteil einer instabilen Währung, und die Teuerung von Importen.

Ist nicht so furchtbar wichtig wie man es macht...............
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von MG-42 »

Córdoba » Do 9. Jul 2015, 18:32 hat geschrieben:
Italien hat es mit Lira und Gummiwährung unter die 10 stärksten Industrienationen der Erde geschafft.
Der Euro ist kein Gott, es geht grundsätzlich auch ohne.
Eine Drachme wäre auch kein Weltuntergang, keine Katastrophe, kein Dämon, und hätte für Griechenland die Vorteile der Abwertung, aber eben den Nachteil einer instabilen Währung, und die Teuerung von Importen.

Ist nicht so furchtbar wichtig wie man es macht...............
Eines der Probleme wäre das man Euro Kredite mit der Weichwährung Drachme bedienen muss, oder das grieische Werte innerhalb der Union gepfändet werden können.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Mithrandir » Do 9. Jul 2015, 23:31 hat geschrieben:
.......als an das Schwarzgeld des Großkapitals zu gehen bzw. dort mal Steuern einzutreiben.

... nicht nur dort sondern überall.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Córdoba » Fr 10. Jul 2015, 02:32 hat geschrieben:
Italien hat es mit Lira und Gummiwährung unter die 10 stärksten Industrienationen der Erde geschafft.
Der Euro ist kein Gott, es geht grundsätzlich auch ohne.
Eine Drachme wäre auch kein Weltuntergang, keine Katastrophe, kein Dämon, und hätte für Griechenland die Vorteile der Abwertung, aber eben den Nachteil einer instabilen Währung, und die Teuerung von Importen.

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sag ich doch ...
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Wähler »

Kibuka » Do 9. Jul 2015, 18:00 hat geschrieben: Leider haben die Staaten in den letzten 30 Jahren zunehmend ihre Rolle als Konjunkturstütze mißinterpretiert. Sie begannen die Stützungsmaßnahmen zu einem Dauerzustand werden zu lassen, wohlwissen, dass eine Kredittilgung mit negativen Konsequenzen für die Nachfrage verbunden sein würde. Zudem waren Staaten nie gut darin, Ausgaben zu senken. Eher versuchten sie die Einnahmeseite zu verbessern, entweder durch neue Steuerarten oder neue Nettokreditaufnahme.

In Ländern mit eigener Währung wird dann die Druckerpresse angeworfen und es werden alle diejenigen langsam enteignet, die über Kapitalvermögen verfügen. Dummerweise trifft das oft die Mittelschicht. Die Oberschicht weicht in Richtung Aktien, Immobilien und andere Sachwerte aus, die sich nicht so leicht entwerten lassen.
Da in den meisten Ländern der EU die Staatsquote etwa 50% beträgt, bedarf es der doppelten Buchführung, damit den Bürgern transparent wird, ob die verantwortlichen Politiker nachhaltig wirtschaften. Wir wissen viel über die Schulden der Staaten, aber nichts über deren Vermögen. Funktioniert bei einer Genossenschaft genauso. Das Steuersystem muss unter allen Umständen transparent und einigermaßen gerecht sein, sonst entziehen sich die Bürger ihrer Pflicht, Steuern zu zahlen.

Griechenland ist das Paradebeispiel für einen ineffizienten und ungerechten Staat, was die Finanzpolitik angeht. Hier müssen die anderen EWU-Länder Griechenland helfen und auf die Grundsätze einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Staatsquote überall in der EWU und EU achten.
Zuletzt geändert von Wähler am Fr 10. Jul 2015, 07:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von John Galt »

Wähler » Fr 10. Jul 2015, 06:16 hat geschrieben: Da in den meisten Ländern der EU die Staatsquote etwa 50% beträgt, bedarf es der doppelten Buchführung, damit den Bürgern transparent wird, ob die verantwortlichen Politiker nachhaltig wirtschaften. Wir wissen viel über die Schulden der Staaten, aber nichts über deren Vermögen. Funktioniert bei einer Genossenschaft genauso. Das Steuersystem muss unter allen Umständen transparent und einigermaßen gerecht sein, sonst entziehen sich die Bürger ihrer Pflicht, Steuern zu zahlen.

Griechenland ist das Paradebeispiel für einen ineffizienten und ungerechten Staat, was die Finanzpolitik angeht. Hier müssen die anderen EWU-Länder Griechenland helfen und auf die Grundsätze einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Staatsquote überall in der EWU und EU achten.
Korrekterweise ist die einseitige Betrachtung der Schulden komplett falsch, Aktiva und Passiva eben. Griechenland hat nach Schätzungen 300 Milliarden Euro Staatsvermögen. Es rührt nur keinen Pfennig davon an. Ist auch nicht alles liquide.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von XT6000 »

DK2008 » Fr 10. Jul 2015, 00:43 hat geschrieben:Achja... Das - vor wenigen Wochen laut Tsipras noch vollkommen unnötige - 3. Hilfspaket soll jetzt übrigens nur die verschwindend geringe Summe von 53 Mrd. € enthalten... :rolleyes:
wirklich schlimm, wie dieses dritte Hilfspaket und damit die Etablierung der endgültigen Transferunion, welches noch vor Tagen ein absolutes no-go war, jetzt medial versucht wird durch die Hintertür salonfähig zu machen.

Besonders die CSU, die in Form von Manfred Weber, Andereas Scheuer und Markus Söder den Grexit nun seit Wochen medial bereits in der ihnen üblichen Wortschärfe vollzogen hatten, versuchen jetzt schnell die Exitdoor zu finden und zurückzurudern, nur, ja nur, um damit nicht zugeben zu müssen, dass 5 Jahre Rettungspolitik Merkels komplett die falsche waren.

Da dies tatsächlich das einzige Motiv zu sein scheint, warum man nun doch plötzlich ein drittes Hilfspaket auf die Tagesordnung schiebt, kann man als deutscher Bürger und Steuerzahler tatsächlich nur noch auf 2 Dinge hoffen:

1. dass es die Union und besonders auch die CSU im Zuge der Diskussion um ein drittes Hilfspaket völlig zerreissen möge, bis auf existenzielle Fragen und Ebenen hinunter und ihr die Wähler in Scharen davonlaufen mögen, und

2. dass die Parlamente in den baltischen Staaten und der Slowakei das dritte Hilfspaket in Pausch und Bogen in der Luft zerreissen mögen und damit der Mehrheit der deutschen Bürger und Steuerzahler hoffentlich an die Seite springen, wenn die eigenen Volksvertreter und Steuergeld-zum-Fenster Rauswerfer und in einem Faß-ohne-Boden-Versenker Volkes Mehrheitsmeinung schon komplett ignorieren!

Wie die deutschen und europäischen Politiker, Institutionen und Eliten, und solche die sich selbst 'Eliten' nennen, nun seit Wochen und Monaten der Öffentlichkeit vorspielen, wie man ständig die Regeln dehnt und bricht, die sie sich selbst einst gegeben haben, und wie man selbst Vertragsklauseln allerhöchstens als unverbindliche Richtlinien ansieht, und nach Gusto so hinbiegt wie man sie gerade braucht, sucht schon seinesgleichen und spricht Bände.
Es ist schlichtweg nur noch zum Kotzen. :dead:

Aber vom dummen Volk und Pöbel unten absolute Steuerehrlichkeit und alltägliche Vertrags- und Rechtstreue verlangen.
In der Tat, so sind sie, die *hüstel* elitären Vorbilder da oben ....
XT6000

Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von XT6000 »

Wenn ich dann daran denke mit welchen Mitteln das Finanzamt in Deutschland seine Forderungen bei kleinen Selbstständigen durchsetzt dann wird mir endgültig schlecht - Androhung von Gewerbeverbot bei Ust. Schulden im vier stelligen Bereich oder gar Beantragung und Durchführung eines Insolvenzverfahrens bei Einkommensteuerschulden im Bereich von ca. 6000€ - trotz des Angebotes einer Ratenzahlung in Höhe von 1000€. Beides im Bekanntenkreis so passiert.

Aber Politiker die Milliarden "alternativlos" verpulvern bekommen ihre Ruhebezüge ohne das da einer etwas abzieht.
NO-Bail-Out Klausel, nicht die Tinte wert, in der sie dasteht
Maastrichtvertrag, dagegen ist das Münchner Abkommen von 1938 ein Vertrag der absoluten Rechtstreue
ESM Vertrag und Klauseln, allerhöchstens unverbindliche Richtlinien.
ELA guidelines, allerhöchstens ein schlechter Scherz.

und obendrauf noch der IWF.
Bisher die einzige Institution, die ihre eigenen Regeln bisher global gnadenlos befolgt und durchgesetzt hat.
Auch der IWF fängt an, seine eigenen Regeln und seine bisherige gezeigte eiserne Disziplin zu biegen, zu dehnen und an ihr herumzuhämmern ...

Frei nach Max Liebermann:
ich kann gar nicht soviel saufen, wie ich gerade kotzen möchte :dead:
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von DeutschlandSubjektiv »

Wenn dieser neue "Vorschlag" seitens der Troika abgenickt wird und dann auch noch vom deutschen Claquer-Parlament durchgewunken wird, haben sich die EU und die deutsche Bundesregierung aus meiner Sicht vollends lächerlich gemacht.

Für 13 Seiten Versprechungen hat Griechenland in den letzten fünf Jahren einfach zu viel an Vertrauens-Kredit verspielt.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Kibuka »

Ich verstehe die Strategie dieser griechischen Regierung nicht. Zuerst leistet man sich über Monate einen erbitterten Streit mit der Troika, dann geht man mit einem Referendum voll auf Risiko und am Ende stimmt man doch für ein umfassendes Reformpaket.

Das ist eine völlig unberechenbare Politik!
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„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Zvi Back »

Kibuka » Fr 10. Jul 2015, 07:40 hat geschrieben:Ich verstehe die Strategie dieser griechischen Regierung nicht. Zuerst leistet man sich über Monate einen erbitterten Streit mit der Troika, dann geht man mit einem Referendum voll auf Risiko und am Ende stimmt man doch für ein umfassendes Reformpaket.

Das ist eine völlig unberechenbare Politik!
wenn das eine Strategie war, dann eine extrem Perverse. Es wird jetzt Länder
geben die Druck auf Merkel/Schäuble machen mit Griechenland ein 3.Paket zu schnüren und es
wird Länder geben die da nicht mitmachen wollen, zuzüglich den Widerstand in der
eigenen Fraktion.
Eines ist Fakt, dieser Regierung in Griechenland kann man nicht trauen und so hart das
vielleicht auch klingen mag, auch den Griechen selbst nicht, denn durch das Ergebnis
im Referendum haben sie gezeigt, dass sie mehrheitlich nicht zu Reformen bereit sind.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Fr 10. Jul 2015, 08:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von XT6000 »

Göring-Eckardt: Es muss zwar Regeln innerhalb Europas und der EU geben, aber wenn ein Land diese nicht leisten kann, müssen diese Regeln auch mal ausgesetzt werden können ...
Frau Göring-Eckhardt, wir haben innerhalb der Familie gerade mit einer überwältigenden Mehrheit demokratisch abgestimmt, dass wir es uns gerade nicht leisten können, unsere Steuern an den deutschen Staat zu bezahlen und halten daher diese Vorschrift Steuern bezahlen zu müssen erst einmal für ausgesetzt ... es lebe die Demokratie
:cool: :thumbup:
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von JJazzGold »

Kibuka » Fr 10. Jul 2015, 08:40 hat geschrieben:Ich verstehe die Strategie dieser griechischen Regierung nicht. Zuerst leistet man sich über Monate einen erbitterten Streit mit der Troika, dann geht man mit einem Referendum voll auf Risiko und am Ende stimmt man doch für ein umfassendes Reformpaket.

Das ist eine völlig unberechenbare Politik!
Auf diese unberechenbare Politik wird man sich seitens Brüssel auch nicht einlassen, auch wenn jetzt schon wieder der vage Verdacht aufkommen könnte, man bastle bereits an einem verdeckten Schuldenschnitt und einem dritten Hilfspaket. Frau Lagarde mag daran basteln, wenn sie Forderungen stellt und die Konsequenzen daraus ziehen, das wird sie aber nicht.
Es reicht nicht, ein Papier vorzulegen, die Absichten müssen mit Beschlüssen zementiert werden und ob die noch rechtzeitig seitens der griechischen Regierung gefasst und angegangen werden können, daran habe ich erhebliche Zweifel.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von DK2008 »

Kibuka » Fr 10. Jul 2015, 08:40 hat geschrieben:Ich verstehe die Strategie dieser griechischen Regierung nicht. Zuerst leistet man sich über Monate einen erbitterten Streit mit der Troika, dann geht man mit einem Referendum voll auf Risiko und am Ende stimmt man doch für ein umfassendes Reformpaket.

Das ist eine völlig unberechenbare Politik!
Ich denke Tsipras pokert immer noch!

Gestern wurde suggeriert, das griechische Parlament würde die vorgeschlagenen Maßnahmen heute beschließen. Jetzt heißt es das griechische Parlament würde die Regierung nur authorisieren die Verhandlungen aufzunehmen. Die Maßnahmen müssten dann in einem zweiten Votum zu einem anderen Zeitpunkt beschlossen werden. Wann bleibt natürlich offen.... Offen bleibt auch, wann Griechenland gedenkt die Reformen umzusetzen: Viele Maßnahmen wurden in die Zukunft verschoben und/oder sollen später nochmal überprüft werden. Viele Formulierungen sind mehrdeutig wie "... and implement in full or replace/adjust ..." Und offenbar hat Tsipras zwei verschiedene Versionen des Vorschlags verschickt: Während die Version für die griechischen Parlamentarier von einem Schuldenschnitt und einem Investitionsprogramm die Rede ist, fehlen diese Abschnitte offenbar in der Version für die Gläubiger...

Tsipras schindet Zeit. Er will wohl eine Brückenfinanzierung erreichen, ohne das Irgendetwas festgezurrt oder gar umgesetzt ist.
Warum verhandeln die Gläubiger eigentlich überhaupt noch? Nach dem Votum von letzten Sonntag sollte doch eigentlich alles klar sein...
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von prime-pippo »

Zvi Back » Fr 10. Jul 2015, 08:46 hat geschrieben: wenn das eine Strategie war, dann eine extrem Perverse. Es wird jetzt Länder
geben die Druck auf Merkel/Schäuble machen mit Griechenland ein 3.Paket zu schnüren und es
wird Länder geben die da nicht mitmachen wollen, zuzüglich den Widerstand in der
eigenen Fraktion.
Eines ist Fakt, dieser Regierung in Griechenland kann man nicht trauen und so hart das
vielleicht auch klingen mag, auch den Griechen selbst nicht, denn durch das Ergebnis
im Referendum haben sie gezeigt, dass sie mehrheitlich nicht zu Reformen bereit sind.
Mit dem Referendum haben die Griechen gezeigt, dass sie nicht zu weiteren Sparmaßnahmen bereit sind. Was völlig verständlich und nachvollziehbar ist.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Zvi Back »

prime-pippo » Fr 10. Jul 2015, 08:11 hat geschrieben: Mit dem Referendum haben die Griechen gezeigt, dass sie nicht zu weiteren Sparmaßnahmen bereit sind. Was völlig verständlich und nachvollziehbar ist.
Und mit welchem Mandat hat Tsipras gestern Sparmaßnahmen vorgeschlagen um
jetzt wieder an viele Milliarden zu kommen?
XT6000

Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von XT6000 »

DK2008 » Fr 10. Jul 2015, 09:08 hat geschrieben: Warum verhandeln die Gläubiger eigentlich überhaupt noch? Nach dem Votum von letzten Sonntag sollte doch eigentlich alles klar sein...
Lieber Herr örtlicher Sparkassendirektor, wir haben innerhalb der Familie gerade mit einer überwältigenden Mehrheit demokratisch abgestimmt, dass wir es uns im Moment nicht leisten können, dass wir den Häuslekredit an Sie zurückbezahlen und halten den Darlehensvertrag mit Ihnen daher für erst einmal ausgesetzt ... darüber hinaus bitten wir Sie noch um ein weiteres Darlehen, da unser Anwesen ohne Garage und Oberklasse SUV davor im Vergleich zur Nachbarschaft so verloren aussieht. Im Gegenzug dürfen Sie dann auch Ihr schönes rotes Werbebanner vor unser Garagentor hängen ... es lebe die Demokratie
mehr als Hohn und Spott und blanken Sarkasmus kann man für diese selbsternannten (politischen) Eliten nicht mehr übrig haben ...
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von prime-pippo »

Córdoba » Fr 10. Jul 2015, 02:22 hat geschrieben:
Das ist doch nur ein exponentielles Strohfeuer, die Ersparnisse sind futsch, wenn das Schneeballsystem auffliegt.

Lieber pippo, ich halte Vollgeld zwar für besser als das bestehende Geldsystem, vielleicht haben wir hier eine Schnittmenge.

Grundsätzlich muß Ausgabendisziplin gelten, ganz gleich, was für ein Geldsystem.
Exponentielle Schneeballsysteme, die sich über Neuverschuldung refinanzieren crashen mathematisch zwingend,
ruinieren Staaten im Schuldenturm,
und Erspanisse sind dann auch futsch............

Diese "Schneeballsystem"-Geschichte halte ich nicht für einen fruchtbaren Ansatz. Wie ich schon schrieb, können auch die Privaten in ihrer Gesamtheit immer nur umschulden.....so ist das System nun einmal angelegt.
Das mag dir bei den Privaten irgendwie anders erscheinen, weil hier viele Einzelakteure handeln, ist aber aber in der Makroperspektive nicht anders.

Würden die Privaten + Staat ihre gesamten Schulden abbauen (können), gäbe es keine financial assets (einschließlich Geld) mehr......
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von prime-pippo »

Zvi Back » Fr 10. Jul 2015, 09:14 hat geschrieben:
Und mit welchem Mandat hat Tsipras gestern Sparmaßnahmen vorgeschlagen um
jetzt wieder an viele Milliarden zu kommen?
Die Troika ist anscheinend weiterhin unbelehrbar....
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Zvi Back »

prime-pippo » Fr 10. Jul 2015, 08:18 hat geschrieben:
Die Troika ist anscheinend weiterhin unbelehrbar....

Sollte das eine Antwort auf meine Frage sein?
Du hast das Zeug Politiker bei der Linkspartei zu werden,
Phrasentechnisch klappt das schon ganz hervorragend!
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von JJazzGold »

DK2008 » Fr 10. Jul 2015, 09:08 hat geschrieben: Ich denke Tsipras pokert immer noch!

Gestern wurde suggeriert, das griechische Parlament würde die vorgeschlagenen Maßnahmen heute beschließen. Jetzt heißt es das griechische Parlament würde die Regierung nur authorisieren die Verhandlungen aufzunehmen. Die Maßnahmen müssten dann in einem zweiten Votum zu einem anderen Zeitpunkt beschlossen werden. Wann bleibt natürlich offen.... Offen bleibt auch, wann Griechenland gedenkt die Reformen umzusetzen: Viele Maßnahmen wurden in die Zukunft verschoben und/oder sollen später nochmal überprüft werden. Viele Formulierungen sind mehrdeutig wie "... and implement in full or replace/adjust ..." Und offenbar hat Tsipras zwei verschiedene Versionen des Vorschlags verschickt: Während die Version für die griechischen Parlamentarier von einem Schuldenschnitt und einem Investitionsprogramm die Rede ist, fehlen diese Abschnitte offenbar in der Version für die Gläubiger...

Tsipras schindet Zeit. Er will wohl eine Brückenfinanzierung erreichen, ohne das Irgendetwas festgezurrt oder gar umgesetzt ist.
Warum verhandeln die Gläubiger eigentlich überhaupt noch? Nach dem Votum von letzten Sonntag sollte doch eigentlich alles klar sein...

Damit man ihnen nicht nachsagen kann, sie hätten den Grexit mittels Verhandungsunwilligkeit herbeigeführt.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Córdoba »

prime-pippo » Fr 10. Jul 2015, 08:17 hat geschrieben:

Diese "Schneeballsystem"-Geschichte halte ich nicht für einen fruchtbaren Ansatz. Wie ich schon schrieb, können auch die Privaten in ihrer Gesamtheit immer nur umschulden.....so ist das System nun einmal angelegt.
Ich warte auf einen Vorschlag für eine fruchtbare Systemänderung?
Wann endlich, bitte, wann endlich, kommt dein Vorschlag...........

Ich warte und warte und warte und warte..............

Das einzige, was du anbietest, ist ein Staat, der den Menschen ein exponentielles Schneeballsystem anbietet.
Damit sie ihre Vermögen einparken können, bis das Schneeballsystem crasht, und die eingeparkten Vermögen platzen...............
Zuletzt geändert von Córdoba am Fr 10. Jul 2015, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von prime-pippo »

Córdoba » Fr 10. Jul 2015, 09:24 hat geschrieben:
Ich warte auf einen Vorschlag für eine fruchtbare Systemänderung?
Wann endlich, bitte, wann endlich, kommt dein Vorschlag...........

Ich warte und warte und warte und warte..............

Das einzige, was du anbietest, ist ein Staat, der den Menschen ein exponentielles Schneeballsystem anbietet.
Damit sie ihre Vermögen einparken können, bis das Schneeballsystem crasht, und die eingeparkten Vermögen platzen...............
Vielleicht braucht es bei vollem Verständnis des Systems gar keine Änderung des Systems. Leider ist es offensichtlich an entscheidender Stelle oft unverstanden.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Córdoba »

prime-pippo » Fr 10. Jul 2015, 08:30 hat geschrieben:
Vielleicht braucht es bei vollem Verständnis des Systems gar keine Änderung des Systems. Leider ist es offensichtlich an entscheidender Stelle oft unverstanden.
Gut, also einen Alternativvorschlag für das System hast du also nicht anzubieten.

Bleibt also nur, daß du ein Schneeballsystem anbietest, damit Menschen sparen können.
Allerdings nur solange, bis die Blase platzt, dann werden die Sparguthaben entsorgt................
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 10. Jul 2015, 08:30 hat geschrieben:
Vielleicht braucht es bei vollem Verständnis des Systems gar keine Änderung des Systems. Leider ist es offensichtlich an entscheidender Stelle oft unverstanden.
Vor allem bei denen, dies propagieren. :D
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Tom Bombadil »

Córdoba » Fr 10. Jul 2015, 02:32 hat geschrieben:Eine Drachme wäre auch kein Weltuntergang, keine Katastrophe, kein Dämon, und hätte für Griechenland die Vorteile der Abwertung, aber eben den Nachteil einer instabilen Währung, und die Teuerung von Importen.
Für die Griechen wäre das sehr wohl eine Katastrophe, weil Importe extrem viel teurer würden. Warum hat GR denn solche Probleme? Weil sie viel importieren und den Import auf Pump finanziert haben. Wie soll das funktionieren, wenn die Importe durch eine weiche Drachme deutlich teurer wird und gleichzeitig niemand mehr finanziert? Dann muss die EU einspringen und zumindest die wichtigsten Importgüter wie Medikamente oder Energie im Grunde kostenlos zur Verfügung stellen. Auch Rohstoffe für die noch übrig gebliebene Industrie würden schlagartig teurer. So ganz ohne ist die Einführung der Drachme also auch nicht.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von prime-pippo »

Córdoba » Fr 10. Jul 2015, 09:31 hat geschrieben:
Gut, also einen Alternativvorschlag für das System hast du also nicht anzubieten.

Bleibt also nur, daß du ein Schneeballsystem anbietest, damit Menschen sparen können.
Allerdings nur solange, bis die Blase platzt, dann werden die Sparguthaben entsorgt................
Wie ich schon einmal schrieb, kann eine Zentralbank einen Staat immer vor der Zahlungsunfähigkeit schützen. Und das ist auch nicht inflationär, insbesondere dann nicht, wenn lediglich Anleihen von Banken aufgekauft werden.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von JJazzGold »

Seinen Humor hat er nicht verloren, der Schäuble, das muss man ihm lassen. :D

Wolfgang Schäuble bietet den USA Griechenland zum Tausch gegen Puerto Rico an
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble war im Gespräch mit seinem amerikanischen Amtskollegen wohl zu Scherzen aufgelegt. Der 72-Jährige bot Jack Lew einen Tausch an und brachte sein Gegenüber damit kurzzeitig außer Fassung.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat gegenüber seinem amerikanischen Amtskollegen Jack Lew einen fiesen Scherz über Griechenland gemacht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Auf einer Veranstaltung in Frankfurt sagte er: „Ich habe meinem Freund Jack Lew in diesen Tagen angeboten, dass wir Puerto Rico in der Eurozone aufnehmen könnten, wenn die USA dafür bereit sind, Griechenland in die Dollar-Union aufzunehmen. Er dachte, es wäre ein Scherz.“
Puerto Rico trägt inzwischen eine Schuldenlast von 72 Milliarden Dollar. Das ist etwa ein Fünftel der Schulden Griechenlands.



http://www.focus.de/politik/videos/im-g ... 06946.html
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Córdoba »

prime-pippo » Fr 10. Jul 2015, 08:46 hat geschrieben:
Wie ich schon einmal schrieb, kann eine Zentralbank einen Staat immer vor der Zahlungsunfähigkeit schützen.
Selbverständlich kann eine Zentralbank den Karren immer aus dem Dreck ziehen.
Das stimmt schon.
Das ist dann allerdings Inflation, denn hier ensteht neue Geldschöpfung.
Der größte Teil der Staatsanleihen sind Anlage von Investoren, die Banken meiden inzwischen die Staatsanleihe, in Europa...........


Du mußt von der Droge Defizit-Spending herunterkommen.
Es ist ein süßes Gift, das mit Sicherheit zum Tode führt...................
Zuletzt geändert von Córdoba am Fr 10. Jul 2015, 09:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Tom Bombadil »

prime-pippo » Fr 10. Jul 2015, 09:46 hat geschrieben:Und das ist auch nicht inflationär, insbesondere dann nicht, wenn lediglich Anleihen von Banken aufgekauft werden.
Selbstverständlich ist das inflationär, weil die Bank mit dem Geld, was sie von der Zentralbank für ihre Anleihen bekommt, arbeiten wird.
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von prime-pippo »

Tom Bombadil » Fr 10. Jul 2015, 10:00 hat geschrieben: Selbstverständlich ist das inflationär, weil die Bank mit dem Geld, was sie von der Zentralbank für ihre Anleihen bekommt, arbeiten wird.
Extrem unpräzise.....

Es erhöht sich in diesem Fall der Reservenbestand der Banken. Inwieweit sie daraufhin die Kreditvergabe ausweiten (was ja sogar gewünscht sein kann), ist ein ganz anderes Thema.

(Darüber hinaus könnten die Kredite ja auch den realwirtschaftlichen Output erhöhen, was auch immer vergessen wird, aber wieder sehr weit führt)
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von Córdoba »

prime-pippo » Fr 10. Jul 2015, 09:07 hat geschrieben:
Extrem unpräzise.....
Was ist daran unpräzise, wenn Anleihen ausgelöst werden.
Sparen ist dann nicht mehr möglich, du bist doch der Spargott, denn das wird durch Zentralbankgeldschöpfung erstetzt.
Die Folge ist Inlation, Schulden wegdrucken...........................................

Du willst ein Schneeballsystem, weil du ein Herz für Sparer hast.
Tatsächlich machen die Sparer keinen Schnitt, weil die Zentralbank am Ende das Schneeballsystem übernimmt, und die ganze Sache wegdruckt.

Erst werden die Sparer durch die EZB verdrängt.
Und anschließend werden die Sparvermögen weginflationiert..........

Du willst Schneeball, aber das bekommst du nicht.
Denn in Europo denkt man inwzischen schon weiter................

Was ich immer noch nicht verstanden habe ist, wie die Sparer, für die du ein so großes Herz hast, ihren Schnitt machen sollen?
Das funktioniert doch nicht........
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Re: GREXIT - Das Finale

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 10. Jul 2015, 09:07 hat geschrieben:
Extrem unpräzise.....

Es erhöht sich in diesem Fall der Reservenbestand der Banken. Inwieweit sie daraufhin die Kreditvergabe ausweiten (was ja sogar gewünscht sein kann), ist ein ganz anderes Thema.

(Darüber hinaus könnten die Kredite ja auch den realwirtschaftlichen Output erhöhen, was auch immer vergessen wird, aber wieder sehr weit führt)
Niemand wird verfügbares Geld im Panzerschrank lassen, wenn man es gewinnbringend verwenden kann. Vor allem keine Banken!
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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