Für mich ist es vertretbar, dass Großbritannien aus der EU einen austrittsmöglichkeit in Erwägung zieht.Großbritannien Austritt aus der EU verkraftbar?
Zumal nur Deutschland und Frankreich die ganze EU kolonisieren.
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Für mich ist es vertretbar, dass Großbritannien aus der EU einen austrittsmöglichkeit in Erwägung zieht.Großbritannien Austritt aus der EU verkraftbar?
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... tehen.htmlIn 14 Tagen könnte der EU-Großbritannien-Deal stehen
Im Eilverfahren könnte die EU eine Einigung mit Großbritannien herbeiführen, um den Brexit zu verhindern. Das verriet EU-Ratspräsident Tusk. Premier Cameron hatte Forderungen an die EU gestellt.
Tusks oder Camerons?palulu » Mi 2. Dez 2015, 16:13 hat geschrieben:Unterstützt Du seine Positionen?
weißt du, die britische industrie beeifert sich energisch für ein YES-vote. das warum habe ich aber nie untermauert gesehen.frems » Mi 2. Dez 2015, 16:27 hat geschrieben:Vielleicht wäre eine Trennung nicht schlecht. Wenn die Briten jetzt für einen Verbleib stimmen sollten, werden sie in fünf Jahren wieder über einen Austritt diskutieren, weil sich irgendwas geändert haben könnte. Cameron stört sich ja schon daran, was innerhalb der Eurozone abläuft, obwohl es ihn nichts angeht.
Wenn ich mich mal einmischen darf:Nomen Nescio hat geschrieben:weißt du, die britische industrie beeifert sich energisch für ein YES-vote. das warum habe ich aber nie untermauert gesehen.
welche finanziellen vorteile hat GB bei einem verbleib und welche bei einem sich trennen.
ist die bilanz deutlich positiv oder negativ, dann wüßte ich, was ich wählen würde. das problem kommt erst, wenn es kaum unterschied macht.
persönlich bin ich allmählich das ewige meckern der briten satt.
Eine "Industrie" hat nur eine Meinung:Nomen Nescio » 2015-12-04, 09:44 hat geschrieben: weißt du, die britische industrie beeifert sich energisch für ein YES-vote. das warum habe ich aber nie untermauert gesehen.
welche finanziellen vorteile hat GB bei einem verbleib und welche bei einem sich trennen.
ist die bilanz deutlich positiv oder negativ, dann wüßte ich, was ich wählen würde. das problem kommt erst, wenn es kaum unterschied macht.
persönlich bin ich allmählich das ewige meckern der briten satt.
mir war das sehr deutlich. und nicht nur mir, sondern einem großteil der niederländer. der entwurf über ein grundgesetz wurde damals die EU vorgelegt. ausgerechnet frankreich (giscards heimatland) stimmte bei einem referendum gegen.H2O » Fr 4. Dez 2015, 10:00 hat geschrieben:In Rzeczpospolita wurde ein Gespräch mit Valery Giscard
d'Estaing veröffentlicht. Da wurde sehr klar das ursprüngliche
Ziel der EU genannt: Die Vereinigten Staaten von Europa
nach dem Muster der USA. Dieses Ziel ist irgendwie aus
dem Blickfeld geraten. So soll den Polen dieses Ziel über-
haupt nicht klar gewesen sein... wer's glaubt, der zahlt einen
Taler...
hallo nebenurahneDer Neandertaler » Fr 4. Dez 2015, 09:43 hat geschrieben:Vorteile für Unternehmen eines Landes, was in der EU ist, sind neben Zöllen, die nicht abgeführt werden müssen, auch eine gewiße Freiheit in der Belegschaft.Mit zu dieser Überlegung dürfte auch die Dienstleistungsfreiheit für Unternehmen führen - sie ermöglicht es Anbietern "gewerblicher, kaufmännischer, handwerklicher und sonstiger freiberuflichen Tätigkeiten" seine Tätigkeit und Leistungen "vorübergehend in dem Mitgliedstaat ausüben", in dem die Leistung erwünscht wird. "Und zwar unter den Voraussetzungen, welche dieser Mitgliedstaat für seine eigenen Angehörigen vorschreibt" - er muß dazu dort keine 'Filiale' eröffnen.
- (Stichwort: Warenverkehrsfreiheit und Arbeitnehmerfreizügigkeit)
[/list]
- ... was ja beides wiederum einen gewißen Vorteil für den 'Normal'-Bürger mit sich bringt.
Es mag durchaus sein, daß dies Phrasen sind (auch nagativ betrachtet) - zumindest persönlich so erscheinen.Nomen Nescio hat geschrieben:ich finde solche »phrasen« prächtig. aber sehe noch immer keine ziffer. hat denn keiner auch nur eine blasse ahnung was es uns kosten wird oder aber GB ??
damit kann ich was beginnen. danke !! jetzt weiß ich wo ich weiter suchen werde.Der Neandertaler » Fr 4. Dez 2015, 12:07 hat geschrieben:Hallo Nomen Nescio.Es mag durchaus sein, daß dies Phrasen sind (auch nagativ betrachtet) - zumindest persönlich so erscheinen.
Ziffern ... Zahlen, "was es uns kosten wird oder aber GB"?
- Ich glaube, in Euro und Cent oder Pfund und Pence wird dies wohl auch niemand hundertprozentig errechnen können. Ich habe irgendwo mal gelesen, daß es britische Firmen gibt, die ca. 40 bis 70 Prozent ihres Umsatzes außerhalb Großbritanniens (innerhalb der EU) erwirtschaften.
Wissenschaftler des "CEP" (Centre of Economic Performance an der London School of Economics) stellten jüngst eine Studie vor, in der der EU-Austritts des Landes beziffert werden sollte. Selbst dieses Ergebnis dieser Studie war nicht eindeutig. Sie beziffern den Export des Landes in die Europäische Union mit über die Hälfte dessen. Einbußen von ca. 1,1 bis ca. 9,5 Prozent des BIP. Die Kosten siedelten sie zwischen 22 und 184 Milliarden Euro an. EU-Kritiker haben mal errechnet, daß die EU-Kosten Großbritanniens bei täglich 53 Millionen Euro liegen (etwa 20 Milliarden pro Jahr) - trotz aller gewährten Sonderrabatte.
Zum Vergleich:Unabhängig weitere negative Effekte: Rückzug einiger ausländischer Investoren aus Großbritannien, etc., wäre somit ein "Brexit" für die heimische Wirtschaft eventuell noch schlimmer.
- Ich meine mal gelesen zu haben daß das britische BIP während der Finanzkrise um rund sieben Prozent zurückging.
Zu diesem Thema hat sich Giscard im Gespräch mitNomen Nescio » 2015-12-04, 11:31 hat geschrieben: ...
... april dachte ich. über handel mit der ukraine. da muß ich mich sehr gut vertiefen in die bedingungen, bevor ich ja sage. wieviel empathie ich auch für die ukrainer fühle. es darf nicht so sein, das über die häupter der ukrainer die EU wieder mehr macht bekommt.
ad 1. bei uns war es keine bestrafung der regierung sondern ein HALT sagen zu der EU-kommission.H2O » Fr 4. Dez 2015, 13:35 hat geschrieben:Zu diesem Thema hat sich Giscard im Gespräch mit
Rzeczpospolita auch geäußert:
1.
Der Volksentscheid in Frankreich sollte die damalige
Regierung/Präsident abstrafen. Das Ergebnis hatte
angeblich mit der Zusammenarbeit in der EU nichts zu
tun, denn drei Wochen später sprach sich in Umfragen
eine satte Mehrheit für die vertiefte Zusammenarbeit
in Europa aus... verrückte Welt!
2.
Giscard meinte, daß man der Ukraine sehr höflich, aber
doch auch sehr deutlich, mitteilen sollte, daß sie kein Teil
der Kulturgemeinschaft Europas sei. Er sah sie dreigeteilt
in einen ehemals polnischen Westen, eine ukrainische Mitte
und einen russischen Osten und Süden. Die Ukraine sah er
deshalb in einer Rolle, wie sie Schottland in GB einnimmt.
Im Klartext: Die Ukraine hat keine Aussicht auf eine EU-
Mitgliedschaft. Nun ist Giscard nicht die EU, aber man sollte
annehmen, daß ganz ähnliche Gedanken auch dort herum
geistern.
Da Neandertaler Deine anderen Fragen schon beantwortet hat, gehe ich darauf nicht noch einmal ein. Und ja, das stört viele, da die Briten schon etliche Extrawürste erhielten, die man neuen Mitgliedern vorenthalten hat und nur als "Altlast" betrachtet hat, z.B. der Britenrabatt, den man dem Land gewährte, als es wirtschaftliche Probleme hatte, aber beibehielt, als es aufwärts ging. Das ist vor allem Richtung Osteuropa schwierig zu kommunizieren.Nomen Nescio » Fr 4. Dez 2015, 08:44 hat geschrieben: persönlich bin ich allmählich das ewige meckern der briten satt.
Dieser Zustand liegt auf der Ebene von "Die Sachefrems » 2015-12-05, 14:39 hat geschrieben: Da Neandertaler Deine anderen Fragen schon beantwortet hat, gehe ich darauf nicht noch einmal ein. Und ja, das stört viele, da die Briten schon etliche Extrawürste erhielten, die man neuen Mitgliedern vorenthalten hat und nur als "Altlast" betrachtet hat, z.B. der Britenrabatt, den man dem Land gewährte, als es wirtschaftliche Probleme hatte, aber beibehielt, als es aufwärts ging. Das ist vor allem Richtung Osteuropa schwierig zu kommunizieren.
Kleiner Rückzug aus London. Es wird wohl doch noch etwas dauern:
Prime Minister David Cameron admitted Thursday there will not be an agreement at a pre-Christmas EU summit on Britain’s reform proposals ahead of a referendum on its membership of the Union, according to a Downing Street spokesperson.
http://www.politico.eu/article/cameron- ... -new-year/
Ich meinte Cameron, danke. Wenn die BritInnen austreten, müssen dann die anderen Nettoüberweiser den Anteil GBs anteilig übernehmen oder bekommen die Empfängerstaaten in Relation gesetzt weniger Geld?frems » Mi 2. Dez 2015, 17:27 hat geschrieben: Tusks oder Camerons?![]()
Wie auch immer.
Tusk: Hält sich. Ich denke nicht, daß man das mit England nun überstürzen muß. Aber wenn man gerade Kapazitäten hat, kann man's natürlich machen.
Cameron: Ist mir eigentlich egal. Die Briten sind eh nur mit einem Bein in der EU und so bliebe es auch, wenn man alle Forderungen Londons umsetzen würde. Erstmal müssen sie aber eh abstimmen und dann schauen wir weiter. Kann ja nicht angehen, daß man die EU noch "britischer" gestaltet als sie jetzt schon ist, um drei Wochen später zu sehen, wie 51% der Briten austreten.
Manche Punkte seiner Forderungen (Ausnahme von der "ever closer union") sind ja eher symbolischer Natur, während andere nicht zu machen sind, da dafür die Verträge geändert werden müßten. Das hieße in Europa, daß ca. 40 Parlamente bzw. Kammern dies abnicken müssen und es zugleich in diversen Ländern -- Polen, Irland, Frankreich, Griechenland, Italien, Schweden, ... -- automatisch zu Volksentscheiden kommt. Das macht man nicht, nur weil die Briten sich dran stören, daß man bei ihnen nach zwei Jahren Arbeit bereits Anspruch auf Arbeitslosengeld hat und nicht erst ab vier Jahren, so wie es Cameron jetzt will. Davon abgesehen: http://img.pr0gramm.com/2014/10/22/a507e640a9ca8c50.jpg
Vielleicht wäre eine Trennung nicht schlecht. Wenn die Briten jetzt für einen Verbleib stimmen sollten, werden sie in fünf Jahren wieder über einen Austritt diskutieren, weil sich irgendwas geändert haben könnte. Cameron stört sich ja schon daran, was innerhalb der Eurozone abläuft, obwohl es ihn nichts angeht.
Dann würde der Etat der EU sinken, die ohne Großbritannien auch weniger Kosten hat. Der Britenrabatt sorgte dafür, daß die Insel (pro Kopf) der drittkleinste Nettozahler ist. Das führte in einzelnen Jahren dann dazu, daß selbst kleine Länder wie Belgien und Dänemark insgesamt mehr einzahlten als London, obwohl sie wirtschaftlich (BIP per capita, Arbeitslosenrate, ...) in einer ähnlichen Liga sind. Letztes Jahr war es in der Tat etwas mehr von England, aber das lag vor allem an einer einmaligen Nachzahlung für ein halbes Jahrzehnt. Im Schnitt steuert Großbritannien netto etwa 1,5-2,0 Milliarden im Jahr hinzu, was 0,1% ihres BIP entspricht und ca. 2% des EU-Haushalts. Das Geld ist daher wirklich nicht das Thema.palulu » So 6. Dez 2015, 13:48 hat geschrieben:
Ich meinte Cameron, danke. Wenn die BritInnen austreten, müssen dann die anderen Nettoüberweiser den Anteil GBs anteilig übernehmen oder bekommen die Empfängerstaaten in Relation gesetzt weniger Geld?
Wo haben Sie denn "bekanntlich" nachlesen können?nachtfalke » 2015-12-08, 22:11 hat geschrieben:Die EU wird es durch den Austritt Großbritannien nicht erheblich schwerer haben- im Gegenteil, wahrscheinlich besser.Großbritannien hat ja bekanntlich immer mehr Geld herausgenommen als eingezahlt.Die einzigen Länder die mehr einzahlen als herausnehmen sind De und die Nl.
mit statistiken kann man lügen. was bekommen F und GB von der EU? das will ich wissen, um beurteilen zu können wie wertvoll die EU-ziffer sind.H2O » Di 8. Dez 2015, 22:15 hat geschrieben:
Wo haben Sie denn "bekanntlich" nachlesen können?
Die Dinge liegen tatsächlich ganz anders!
Und warum beurteilen Sie diese Zahlen nicht, wennNomen Nescio » 2015-12-08, 23:48 hat geschrieben: mit statistiken kann man lügen. was bekommen F und GB von der EU? das will ich wissen, um beurteilen zu können wie wertvoll die EU-ziffer sind.
ich hoffte, das du mehr daten geben konntest. vllt bin ich verrückt, aber bei ziffer habe ich eine scheue. weil ich weiß wie gelogen werden kann. darum will ich immer ein intergrales bild von reingekommen und ausgegeben gelder.H2O » Di 8. Dez 2015, 23:43 hat geschrieben:
Und warum beurteilen Sie diese Zahlen nicht, wenn
sie ihre Bedeutung schon anzweifeln?
Die Datenquelle halte ich für verlässlich:Nomen Nescio » 2015-12-09, 21:32 hat geschrieben: ich hoffte, das du mehr daten geben konntest. vllt bin ich verrückt, aber bei ziffer habe ich eine scheue. weil ich weiß wie gelogen werden kann. darum will ich immer ein intergrales bild von reingekommen und ausgegeben gelder.
Vielleicht meinte er nicht nur ein einzelnes Jahr, sondern eine Gesamtrechnung. Großbritannien war ja früher lange eins der ärmeren Länder mit hoher Arbeitslosigkeit; u.a. ein Grund für den Britenrabatt. Erst seit Beitritt der osteuropäischen Staaten 2004/07 hat sich das geändert.H2O » Di 8. Dez 2015, 23:43 hat geschrieben:
Und warum beurteilen Sie diese Zahlen nicht, wenn
sie ihre Bedeutung schon anzweifeln?
Aber dann würde der Teilnehmer ja eine richtige Studie erwarten,frems » 2015-12-10, 00:18 hat geschrieben: Vielleicht meinte er nicht nur ein einzelnes Jahr, sondern eine Gesamtrechnung. Großbritannien war ja früher lange eins der ärmeren Länder mit hoher Arbeitslosigkeit; u.a. ein Grund für den Britenrabatt. Erst seit Beitritt der osteuropäischen Staaten 2004/07 hat sich das geändert.
Ich misch mich nochmal ein. Da bekannter Weise der Mensch ein optisches Wesen ist, kann ich Deine Aversion gegenüber reinen Zahlenkolonnen inetwa nachvollziehen!Nomen Nescio hat geschrieben:ich hoffte, das du mehr daten geben konntest. vllt bin ich verrückt, aber bei ziffer habe ich eine scheue. weil ich weiß wie gelogen werden kann. darum will ich immer ein intergrales bild von reingekommen und ausgegeben gelder.
mir sogar sehr. wenn du 9 jahre sehr profitierst und ein 3 jahre danach zahlst, dann ist es unfair nur die letzten drei jahre zu zeigen.H2O » Do 10. Dez 2015, 07:56 hat geschrieben:Die Momentaufnahme scheint mir auch nicht unfair zu sein.
Die Briten haben dann aber dochNomen Nescio » 2015-12-10, 13:44 hat geschrieben: ...dann ist es unfair nur die letzten drei jahre zu zeigen.
Der Neandertaler » Do 10. Dez 2015, 11:56 hat geschrieben:Hallo mein Freund.Ich misch mich nochmal ein. Da bekannter Weise der Mensch ein optisches Wesen ist, kann ich Deine Aversion gegenüber reinen Zahlenkolonnen inetwa nachvollziehen!
Ich wußte auch, daß irgendwo eine solche Graphik gesehen habe. Tatsächlich habe ich diese auch wiedergefunden!
Diese Grafik (Stand: 2013) zeigt Geber-Länder (sogenannte Nettozahler - rote Balken), sowie die Nehmer-Länder (sogenannte Nettoempfänger - grüne Balken). Ausnahme - Großbritannien: der sogenannte "Briten-Rabatt" - erweiterter roter Balken.
Oben rechts (graue Balken) wird die prozentuale Belastung des Bruttonationaleinkommens (BNE) der Geberländer gezeigt.
Diese Graphik zeigt aber auch, daß, entgegen der allgemein und gern behaupteten Aussage: Deutschland sei der größte Nettozahler, daß dies, wenn man es in's Verhältnis zum BNE setzt, daß von den großen sieben Nettozahlern nicht Deutschland der größte ist, sondern Schweden.À propos nackte Zahlen:
- ,... daß Italien nicht der viertgrößte Nettozahler ist, sondern (nur) der siebtgrößte.
- Da in obiger Tabelle nur die reine Nettozahler bzw.: die Nettoempfänger verzeichnet sind, habe ich hier eine Tabelle, in der sind eventuell die von Dir gewünschten Zahlen - allerdings Zahlen von 2010:
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... hnung.htmlBrüssel macht Cameron Strich durch die Rechnung
David Cameron will zu Hause punkten, indem er EU-Ausländer von Sozialhilfe ausnimmt. Das aber widerspricht geltendem Recht, sagt die EU-Kommission. Und nicht nur Brüssel ist gegen diese Pläne.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 67558.htmlDrohender Brexit: Cameron rückt offenbar von zentraler Forderung ab
Briten-Premier Cameron hat sich in den Reformverhandlungen mit der EU von einem wichtigen Anliegen verabschiedet. Britischen Zeitungen zufolge verlangt er nicht mehr, Sozialleistungen für EU-Zuwanderer zu beschränken.
Der britische Vorstoß drückte aus meiner Sicht tatsächlichfrems » 2015-12-13, 15:48 hat geschrieben: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... hnung.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 67558.html
![]()
Naja, bleibt halt noch "mehr Wettbewerbsfähigkeit der EU" (sowieso geplant) und einen Vertragsanhang, wonach die "ever closer union" für Großbritannien nun doch nicht mehr gelten soll, außer sie wollen es explizit. Die vierte Forderung (voller Binnenmarktzugang auch ohne Euro) ist ja eh schon in Kraft und niemand hat vor daran etwas zu ändern.
Problem ist ja, daß Camerons (ursprünglichen) Forderungen entweder nicht umsetzbar sind oder halt nur Symbolpolitik, die im Alltag der Menschen nichts ändern würde. UKIP plädiert ja für eine komplette Abschaffung der Freizügigkeit für EU-Bürger. Das betrifft dann nicht nur 2,2 Mio. Europäer auf der Insel, die den Sozialsystemen ein Plus von über 20 Mrd. Pfund einbringen, sondern auch 1,8 Mio. Briten auf "dem Kontinent". Gut, vielleicht würde sich der Wohnungsmarkt dann entspannen, aber der Staat wird darunter finanziell stark leiden.H2O » So 13. Dez 2015, 18:56 hat geschrieben:
Der britische Vorstoß drückte aus meiner Sicht tatsächlich
nur ein allgemeines Unbehagen aus, das irgendwelche
populistischen Einfälle in einer Stoffsammlung aufzählte.
Die EU muß darauf bestehen, daß GB die Punkte anspricht,
vor allem auch formuliert, die die EU für GB und mögliche
Gefolgsleute mit welcher Zielsetzung ändern soll. Gar nicht
möglich ist es doch, daß jemand meint, "Dies und das und
jenes gefällt mir nicht, und nun warte ich auf Eure Vorschläge
dazu, die mir gefallen könnten!"
Bei "mehr Wettbewerbsfähigkeit in der EU" fehlt mir der
Inhalt eines Maßnahmenpakets. In anderem Zusammenhang
meinte ich schon, daß die EU die versammelten Finanz- und
Wirtschaftsminister auf gemeinsam abgestimmte Maßnahmen-
pakete verpflichten sollte, die Land für Land deren Wettbewerbs-
fähigkeit auf "Weltniveau" bringen soll. Die EU kann doch nicht
beschließen, "ab morgen sind wir wettbewerbsfähiig"!
Vor allem muß den Briten sehr klar gemacht werden, daß es
die "ever closer union" auf freiwilliger Grundlage geben dürfte,
und daß es da keine Teilnahme in genehmen Teilbereichen
geben kann, um etwa dann doch über ihren künftigen Kurs
mitbestimmen zu können. Da geht nur alles oder nichts.
Solche Botschaften müssen über den Kanal gelangen, natürlich
immer freundlich begründet und sachlich. Immer verbunden mit
einem Werben um britische Mitwirkung. Dann sollte das den
Eindruck auf die Briten nicht verfehlen. Man erkennt doch schon
jetzt, daß sie sich bewußt machen, wie weit sie dabei waren, aus
der Reihe zu tanzen.
Werden sie wohl müssen, wenn die Freizügigkeit ausgesetzt wird, sofern die Staaten keine unilaterale Sonderregelung machen. Für Austauschstudenten, die eh zurück wollen, mag das auch nicht so wichtig sein. Aber insb. in Südeuropa haben sich sehr viele britische Rentner niedergelassen, die mit ihren Renten dort besser leben können (und vermutlich das Wetter auch mehr schätzen).H2O » So 13. Dez 2015, 19:39 hat geschrieben:@frems:
Mit UKIP wäre die EU dann in der Tat am Ende,
zumindest für die Briten. Für mich überraschend die
1,8 Mio Briten "auf dem Kontinent"! Ob die wohl wieder
heim ins Königreich ziehen werden?
Die Schotten sagte ja schon, daß das Thema Volksentscheid bzw. Unabhängigkeit dann wieder auf dem Tisch ist. Momentan wollten sie es erstmal beiseite lassen, weil der letzte Volksentscheid knapp scheiterte und man abwarten wollte, ob London diese Versprechen (mehr Föderalisierung und Steuern, die die Schotten behalten) auch einhält. Wenn das nicht der Fall ist und/oder Großbritannien austritt, wird die Loyalität gegenüber dem Königreich sicherlich weiter sinken. Ü.er die nordirischen und walisischen Verhältnisse weiß ich nichts Näheres, weil ich das nicht so verfolgeSpannend dürfte dann bei einem Austritt des
Vereinigten Königreichs das Verhalten von Schotten
und Iren sein. Ist deren Anbindung an das restliche
Königreich so eng, daß sie der EU ebenfalls entsagen
werden? Das Thema scheint auch noch lange nicht
vom Tisch zu sein!
Nein, da habe ich mich mißverständlich ausgedrückt;frems » 2015-12-13, 20:53 hat geschrieben:Ü.er die nordirischen und walisischen Verhältnisse weiß ich nichts Näheres, weil ich das nicht so verfolge
Achso, ja, Du schriebst auch Irland. Irgendwie dachte ich automatisch an Nordirland, weil's auch um Schottland und Wales ging.H2O » So 13. Dez 2015, 20:23 hat geschrieben:
Nein, da habe ich mich mißverständlich ausgedrückt;
ich dachte schon an das EU-Mitglied Irland, das bei
einem Austritt der Briten doch ziemlich verlassen im
Atlantik vor sich hin dümpelt. Wie tief ist die Insel in der
EU verankert?
Vor vielen Jahren sind die Dänen, Schweden und wohl
auch die Finnen mit den Briten in die EU hinein gekommen.
Da könnte ich mir jetzt vorstellen, daß die heute nicht
wieder den Briten folgen würden, wenn die sich aus der
EU lösten.
Die Dänen? Austreten? Ganz bestimmt nicht. Die sind mehrheitlich überzeugte Europäer, auch wenn sie vieles etwas provinziell angehen und eine Sonderrolle einnehmen. Von ihrem Grundverständnis, vor allem bzgl. dem Ausbau ihrer Europaregionen mit Schweden und Deutschland, erfährt man da oft visionäre Zukunftsvorstellungen, an denen niemand rüttelt. Zugleich hat das Land (gemessen an seiner Größe) die meisten Spitzenbeamten in entscheidenden Funktionen in Brüssel, was die Bevölkerung auch weiß. Klar, in wenigen Punkten scheren sie leicht aus, aber das muß man auch etwas differenzierter Betrachten. So haben sie ein Opt-Out für die Währungsunion, aber haben seit 1999 bzw. 2002 ihre Krone an den Euro gekoppelt. Somit nehmen sie viele positive Aspekte der Währungsunion mit, aber könnten -- sofern das jemals eintritt -- ohne größere Probleme sich lösen (im Vergleich zu einem Land der Eurozone, das eine nationale Währungspolitik einführen möchte). Dafür nehmen sie in Kauf, daß sie bei der EZB nichts zu melden haben. Da fast alle Geschäfte in Dänemark Euro akzeptieren und bargeldloses Zahlen dort sehr verbreitet ist, ist das im Alltag für Gäste auch kaum feststellbar. Den aktuellen Währungskurs muß niemand beobachten.H2O » So 13. Dez 2015, 21:15 hat geschrieben:Oh ja, in meiner Erinnerung standen die Dänen
für "ganz Skandinavien". So kann man sich also
irren! Aber die bange Frage bleibt... wie wahrschein-
lich ist ein Austritt der Dänen, wenn die Briten sich
dazu entschließen sollten?
Von wem denn, und wofür?Nomen Nescio » 2015-12-14, 09:46 hat geschrieben:ich könnte mich vorstellen, daß durch die EU schadenersatz gefordert wird.
GB natürlich. es gibt verabredungen, wobei GB zugesagt hatte ein anteil zu bezahlen. dafür muß ja eine regelung getroffen werden.H2O » Mo 14. Dez 2015, 09:22 hat geschrieben:
Von wem denn, und wofür?
So weit ich mich richtig entsinne, gab es nachNomen Nescio » 2015-12-14, 13:02 hat geschrieben: GB natürlich. es gibt verabredungen, wobei GB zugesagt hatte ein anteil zu bezahlen. dafür muß ja eine regelung getroffen werden.
Schon wahr; noch ist GB auch nicht ausgetreten.Provokateur » 2015-12-14, 13:06 hat geschrieben: ...
...Das lag außerhalb des Vorstellbaren.
Ich wüßte nicht, wofür. Wenn ein Austritt aufgrund einer Aufkündigung der Verträge erfolgt, gibt es keinen Anlass dafür. Die Schwierigkeiten würden sich aus der Entflechtung der gegenseitigen Beziehungen ergeben. Wäre übrigens ein Anlaß, mal die Finanzströme, von denen GB doch profitiert, mal mit einer Transaktionssteuer zu belegen.Nomen Nescio » Mo 14. Dez 2015, 08:46 hat geschrieben:ich könnte mich vorstellen, daß durch die EU schadenersatz gefordert wird.
eben. und darum könnte man GB an »verpflichtungen« halten.Provokateur » Mo 14. Dez 2015, 12:06 hat geschrieben:Regelungen in der EU gelten grundsätzlich nur für Mitglieder. Man zahlt und bekommt dafür einen Gegenwert, z.B. Harmonisierung.
Wenn sich jetzt ein Land dazu entschließt, die EU zu verlassen, dann gelten diese Regeln natürlich nicht mehr. Und mit einem Austritt eines Landes haben viele, die Verträge ausgearbeitet haben, bisher nicht gerechnet. Das lag außerhalb des Vorstellbaren.
Doch. Das war vor Jahren schon vorstellbar, weshalb man das Prozedere vertraglich bzw. europarechtlich auch festgelegt hat: https://dejure.org/gesetze/EU/50.htmlProvokateur » Mo 14. Dez 2015, 12:06 hat geschrieben:Regelungen in der EU gelten grundsätzlich nur für Mitglieder. Man zahlt und bekommt dafür einen Gegenwert, z.B. Harmonisierung.
Wenn sich jetzt ein Land dazu entschließt, die EU zu verlassen, dann gelten diese Regeln natürlich nicht mehr. Und mit einem Austritt eines Landes haben viele, die Verträge ausgearbeitet haben, bisher nicht gerechnet. Das lag außerhalb des Vorstellbaren.
http://www.politico.eu/article/cameron- ... eu-reform/German Chancellor Angela Merkel and French President François Hollande have suggested a counter offer of three years to Cameron’s initial demand of a four-year ban on social benefits for EU migrants, the sources said.
http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaft ... 1.18666794Brexit und das Defizit in der Leistungsbilanz
London ist auf Vertrauen angewiesen
Grossbritannien hat das grösste Leistungsbilanzdefizit der bedeutenden Industrieländer. Wenn die Investoren das Vertrauen in das Land verlieren, könnte dies zu einem Problem werden.
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachric ... t-2-BrexitDie größten Sorgen der britischen Wirtschaft: 1. Brexit. 2. Brexit.
Ein mögliches Ja zum EU-Austritts-Referendum und die Unsicherheit bereits im Vorfeld dieser Entscheidung sind die größten Wachstums-Hemmnisse für die britische Wirtschaft 2016.