Eulenwoelfchen hat geschrieben:(12 Sep 2019, 23:32)
Das war eine rein politische Entscheidung Kohls, der sich damit die Wiedervereinigung erkaufte. Frankreich bestand nämlich darauf, dass Deutschland seine enorm harte und stabile
Währung DM zugunsten einer späteren Gemeinschaftswährung aufgibt. Dreimal dürfen sie raten, weshalb das den Franzosen so wichtig war?
Und wenn Sie möchten, können Sie sich auch Gedanken darüber machen, warum noch nie ein Deutscher (z.B. ein Bundesbank-Chef) EZB-Chef wurde, nur ganz zu Beginn ein
Niederländer (W. Duisenberg) dieses Amt rel. kurze Zeit (1998-2003) innehatte, und ihm dann kurz nach der Einführung des Euro ein Franzose nachfolgte (J.C. Trichet), dem dann ein Italiener (M.Draghi) nachfolgte,
dem wiederum eine Französin (Ch. Lagarde) nachfolgen wird...Ab dem Zeitpunkt der ersten franz. EZB-Präsidentschaft unter Trichet durfte man auch Griechenland mit seiner extrem harten Drachme in
der Eurofamilie begrüßen.
Kohl und sein Waigl opferten für die Wiedervereinigung das Sparvermögen der Deutschen und ihre Altersvorsorge. Wie die jüngste EZB-Entscheidung (noch unter Draghi) heute zeigt,
ging und geht dieser Weg der Vernichtung besonders der privaten deutschen Sparvermögen der Masse der kleinen Leute, die für diese Altersversorgung ihr Lebtag sparten und schufteten,
nachhaltig weiter. Wir merken uns, nachhaltig ist immer gut. (c) by DIE GRÜNEN.
Mit nunmehr 0,5% Strafzins für Banken, die das Geld lieber bei der EZB parken, als es mühselig und zudem zu wenig lukrativ in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Sofern man es nicht für Börsenspekulationen oder Investments der anderen Art braucht. Arme Banken. Ich litt wie ein halbverhungerter Straßenköter mit Ihnen mit, während ich diese Zeilen schrub.
Aber das führt insoweit etwas vom Thema weg. Obgleich hier die britische Anti-Haltung gegenüber der Rest-EU, besonders dem EURO-Raum nachvollziehbar und SEHR weise war. Indem man darauf bestand, das Pfund behalten zu wollen.
Gut, die Briten hatten es auch leichter. Sie waren ja (sehr entscheidende) WWII-Siegermacht. Wofür man ihnen noch heute danken muss und das nie vergessen sollte. Auch nicht in BREXIT-Zeiten.
Deutschland war hingegen Kriegsverlierer und ein geteiltes Land, das für die Wiedervereinigung -unter anderem- mit der Aufgabe der DM bezahlen musste. Sich dem Euro nicht so einfach verweigern konnte wie GB.
Wer dafür dankbar sein will, kann das am Grabmal des Oggersheimer-Saumagenliebhaber machen.
Aber Fakt ist auch, dass der Euro D nicht daran hinderte, alle anderen Länder der EU in Sachen ökonomischer Power abzuhängen und mindestens so gut zu gedeihen wie die britische Volkswirtschaft mit ihrem
"Währungs-Pfund". Feixenderweise könnte man sagen, D steht trotz Wiedervereinigung und keiner eigenen Währung recht gut da. Im Vergleich zu Ländern mit eigener Währung.
Okay, die Sparer und ihre schwindenden Ersparnisse und Altersrücklagen sind ein kleines Problem. Ein ganz kleines. Und nur für D. Nicht für die anderen Eurostaaten. Oder auch GB.
Fazit: Reichtum ist nichts. Persönlichkeit alles! - Und überhaupt: Irgendetwas ist immer!
Ich meine mich dunkel daran erinnern zu können, dass es auch Margret Thatcher war, die auf eine Einbindung Deutschlands in die Gemeinschaftswährung bestand. Die Idee: alle anderen Mitglieder der Gemeinschaftswährung sollten von Deutschlands wirtschaftlicher Stärke profitieren, wirtschaftlich schwache Länder sollten AUCH etwas von dem in D erwirtschafteten Wohlstand abbekommen. Es war NICHT die Idee, dass D wirtschaftlich schwache Länder so stärkt, dass sie selber auf die Beine kommen. Das hat natürlich in manchen Ländern Begehrlichkeiten geweckt - Länder, in denen die Regierungen wussten, dass die Partner sie auf Grund geostrategischer Gründe finanziell nie im Stich lassen würden.
Ich möchte den Naivlingen Kohl, Lothar de Maizière und Waigel nicht die alleinige Schuld geben. Ebenso naiv und kurzsichtig waren Margret Thatcher und Francois Mitterand. Praktisch niemand von denen, die damals am Verhandlungstisch saßen hatten das bedacht.
Ein weiteres Problemfeld ergab sich aus der überhasteten EU-Osterweiterung. Dass die osteuropäischen Staaten in die NATO und die EU durften, war die Erfüllung eines ehernen Versprechens aus der Zeit des Kalten Krieges. Man hatte allerdings weder in Paris, noch in Bonn und auch nicht in London bedacht, dass das auf lange Sicht eine massive Ab- und Auswanderungswelle aus Osteuropa zur Folge haben würde. Genau diese Ab- und Auswanderungswelle war auch ein Grund für viele Briten, für den Brexit zu stimmen.
Im Grunde fliegt uns im Moment alles um die Ohren: der 2+4-Vertrag und die Vertragswerke zur EU-Osterweiterung. Im Grunde ist das alles gescheitert.