EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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JJazzGold
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:54)

Ja für den normal denkenden Menschen klingt das schon logisch.

Aber Menschen damit zu konfrontieren, dass Ablehnungen und Nicht-Entscheidungen Folgen haben, das macht doch das ganze Geschäftsmodell jeglicher Art von Populisten kaputt.

Aber ich seh schon, da fehlt Dir wieder jede Art von Empathie für diese armen Menschen und ihr schweres komplexbeladenes Leben.

Richtig! :thumbup:
Die Kurve hast du hübsch genommen. ;)

Du hast recht mit deiner Vermutung, dass mir jegliche Art von Empathie für Populisten fehle.
Es ist mir schlichtweg nicht möglich mein Neomammalia Gehirn auszuschalten, wie es ein nicht unbeträchtlicher Anteil unserer und unser EU Mitbürger augenscheinlich mühelos schafft.

Aber so gefühllos, wie du mich vermutest, bin ich nicht.
Zum einen bin ich großzügig, ein Jeder hat die Möglichkeit Fehler zu machen, das schließt GB ein.
Und für Gleichberechtigung, ein Jeder hat die Chance aus seinen Fehlern zu lernen, auch das schließ GB ein.
Und nachsichtig, Jedem seine zweite Chance auf Bildung durch learning by doing, selbstverständlich auch GB.

Was allerdings strikte Regulierung, um schwammige Situationen zu vermeiden, wie wir sie jetzt seit Monaten erleben, und deren ebenso strikte Einhaltung betrifft, da bin ich so gefühlskalt wie ein Vulkanier. Oh, Verzeihung, ein Vulkanier*in.

Es gibt kein "bisschen schwanger", oder ein "entschiedenes Vielleicht", es gibt nur "entweder - oder" und diesem Sinne hat sich GB und die EU, bis zum 29.03.2019 zum GB Austritt zu entschließen, oder bis zum 31.03.2024.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alexyessin »

Eiskalt hat geschrieben:(15 Mar 2019, 11:18)

Gerade von der Mentalitätsfrage her brauchen wir die ja nicht! :thumbup:
Natürlich ist gerade die Mentalität wichtig. Möchtest du lieber Einheitsbrei?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:54)

Das ist schon klar. Es ging darum mit einem harten Brexit drohen zu können, obwohl das Unterhaus den Austritt ohne Abkommen in einer Abstimmung ausgeschlossen hat. Das eine passt mit dem anderen ja nicht zusammen.

May wird die verbleibende Zeit bis zur 3. Abstimmung dazu nutzen die in Frage kommenden Tory-Abgeordneten weichzukochen. Wo bleibt die verbale Unterstützung der EU, konkret von Juncker?
Juncker hat sich doch im gesamten Prozess in den letzten 3Jahren öffentlich selten dazu geäussert.

Er weiss dass er äusserst unbeliebt ist in UK und jede Asusage von ihm, auch wenn gut gemeint, eher ins Gegenteil gedreht wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:17)

Ein interessanter Gedanke. Inwieweit ist zulässig, nach einem Zeitpunkt x demokratisch gewählte Parlamentarier zu einem weiteren Zeitpunkt x inmitten einer Legislaturperiode zu entfernen. Darüber müsste man sich bereits Gedanken im Zuge der Brexit Regularien Gedanken gemacht haben, aber da müsste ich erst nachlesen. Ein Punkt der meines Erachtens für meine Vorstellung, einen Exitstaat nur in einem Zeitraum von vier bis zwei Monaten vor Ende einer Legislaturperiode gehen zu lassen, spricht. Wenn bis dahin kein Deal steht, dann wird automatisch die Mitgliedschaft um eine Legislaturperiode verlängert.
Ich kenne die rechtliche Basis dafür nicht, Allerdings erscheint mir eine Neuwahl dann sinnvoll. Die jetzige Wahl wird vom Brexit dominiert, erst Recht wenn UK daran teilnimmt.
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Wolverine
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wolverine »

garfield336 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 12:03)

Ich kenne die rechtliche Basis dafür nicht, Allerdings erscheint mir eine Neuwahl dann sinnvoll. Die jetzige Wahl wird vom Brexit dominiert, erst Recht wenn UK daran teilnimmt.
Was soll eigentlich das ganze Theaterstück? Das Parlament lehnt alles ab, was May verhandelt. Wollen die Briten May stürzen oder wollen sie aus der EU austreten?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von McKnee »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(14 Mar 2019, 23:52)

Eine Verlaengerung an sich ist ok aber ob es was bringt?
Die Verlängerung macht deutlich, dass die Briten sich auf den eigenen Brexit nicht ausreichend vorbereitet haben. Sie haben doch nicht ernsthaft gedacht, dass sie die Bedingungen bestimmen? Sie verlassen das Haus und bestimmen ganz sicher nicht mehr die neue Farbe der Tapeten.

Die Verlängerung vor der Wahl macht Probleme, wo sie nicht nötig sind. Das aktuelle Chaos ist allein ein britisches Problem und es gibt keinen Grund, es zu einem Problem der EU zu machen.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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unity in diversity
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Wolverine hat geschrieben:(15 Mar 2019, 13:21)

Was soll eigentlich das ganze Theaterstück? Das Parlament lehnt alles ab, was May verhandelt. Wollen die Briten May stürzen oder wollen sie aus der EU austreten?
Das Theater geht solange weiter, bis keiner mehr den Diskussionsgegenstand (Brexit) erkennt.
War da mal was?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Wolverine hat geschrieben:(15 Mar 2019, 13:21)

Was soll eigentlich das ganze Theaterstück? Das Parlament lehnt alles ab, was May verhandelt. Wollen die Briten May stürzen oder wollen sie aus der EU austreten?
Eigentlich ganz simpel:

Jede der Varianten (Hard-Brexit, Deal, Norwegen, Schweiz, Remain) hat irgendwo einen Haken.

Und nachdem „britische Politiker“ (da jetzt die Frau May mal ausdrücklich ausgenommen) ein Synonym für „organisierte Verantwortungslosigkeit“ ist, will einfach keiner im Nachinein für irgendeine Nebenwirkung irgendeiner Entscheidung Zuständig sein.

Deswegen wird May auch nicht ganz abgesägt - man braucht sie noch als Schuldige für alles, was schief geht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Vielleicht sollte sich das britische Parlament an die Beratungsecke für alle Lebensfragen des beliebten Maganzins "Heile Welt" wenden.

Dort half neulich der ausgewiesene Experte, Prof. Dr. Dr. Detlev Klugscheiß einer völlig aufgelösten britischen Frau, die sich hilfesuchend an ihn wandte.

Mrs. Plym aus Mouth:
"Lieber Herr Prof. Klugscheiß,
mein Mann Fred ist brit. Unterhausabgeordneter und leidenschaftlicher Hobbygärtner. Und leider nicht der Schnellste.
Neulich verschluckte er im Garten mit offenem Mund einen gefährlichen Brexit-Regenwurm. Er war leider so schnell,
daß mein Mann keine Chance hatte, dem schlingeligen Schnellkriecher den Zugang in sein Innerstes rechtzeitig zu versperren.
Nun ist der der böse Brexitwurm da drin und will nicht mehr raus!!!

Was soll ich bloß tun?? "

Antwort von Prof. Dr. Dr. Detlev Klugscheiß:

Liebe Mrs. Birming aus Ham,
es ist nicht unhäufig, dass sich der weitverbreitete Brexitwurm, besonders der gelbsternige Blauwurm dieser Gattung,
besonders gerne in britischen Hobbygärten aufhält und dort auf ahnungslosen Unterhausabgeordneten aufzulauert, um in ihren demokratischen
Verdauungstrakt zu schleichen und sich dort mit seinen Saugnäpfen festzusetzen.
Das ist kein Grund zur Panik, auch wenn er dort meist auch bleibt, bis sein lieber Herbergsvater stirbt.
Es gibt jedoch eine Möglichkeit, diesem festgesaugten Unwesen ein Ende zu bereiten.

Rufen Sie die allseits bekannte Gärtnerei-Fachfrau, Mrs. Theresa M. in der Deadend-Street No. 10 an,
und bitten Sie um Hilfe. Sie verfügt als einzige über die sogenannte weiche Austrittsmethode, mit der man
selbst festgesaugte Brexitwürmer aus Unterhausabgeordneten herausbekommen kann.

Stellen Sie ihren Mann einfach in den Garten, ziehen Sie ihm seine Hose aus und warten dann, bis Mrs. M. geschickt tanzend hinter Ihren Fred tritt
und ihren trefflich dressierten Rettungskuckuck "Jean-Claude" auf dem Hintern Ihres Mannes platziert hat.
Dann rufen Sie auf das Zeichen von Mrs. M. "eidiedeldei Abstimmung Nr. drei" vierunddreißigmal "Kuckuck, kuckuck" und warten dann,
bis ihr Mann den Mund erfreut mit der Bemerkung "Aaaaaaah, ein Kuckuck!" weit öffnet und der Wurm völlig verwirrt auf der anderen
Öffnungsseite nach ca. 7 Tagen herauskriecht und vom Kuckuck verschluckt wird.

Fassen Sie also wieder Lebensmut. Und genießen Sie ein Gläschen Sherry anläßlich der bevorstehenden Gesundung Ihres Mannes.

Herzlichst
Prof. Dr. Dr. Detlev Klugscheiß
Ihr Facharzt für psychochaotische Lebensfragen
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 07:45)

Das Vorzeichen für eine dritte Abstimmung über May's Brexit-Deal hat sich doch nun klar geändert. Insbesondere die widerspenstigen Tory-Abgeordneten können ihren Wählern den versprochenen Brexit endlich liefern oder sie gefährden ihn mit einer weiteren Ablehnung in Gänze.
Das knappe Ergebnis der Abstimmung über den No-Deal-Brexit spricht eine andere Sprache. Fast die Hälfte der Abgeordneten waren bereit, einen ungeregelten Brexit in Kauf zu nehmen. Die lehnen den ausgehandelten Austrittsvertrag grundsätzlich ab. In der anderen Hälfte gibt es zahlreiche weitere Befürworter des Brexit, die den Vertrag ebenfalls nicht gut finden. Der wird nie eine Mehrheit bekommen.

Eine dritte Ablehnung des Deals würde den Brexit auch nur dann „gefährden“, wenn die britische Regierung daraufhin ihren Austrittsantrag zurückzieht. Und das halte ich für mehr als unwahrscheinlich.
Das sehe ich nicht so.
Ich wüsste nicht, was die EU tun kann, um den Brexit-Deal so zu gestalten, dass das Britische Parlament ihm zustimmen würde.
Slava Ukraini
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 14:43)Und nachdem „britische Politiker“ (da jetzt die Frau May mal ausdrücklich ausgenommen) ein Synonym für „organisierte Verantwortungslosigkeit“ ist, will einfach keiner im Nachinein für irgendeine Nebenwirkung irgendeiner Entscheidung Zuständig sein.

Deswegen wird May auch nicht ganz abgesägt - man braucht sie noch als Schuldige für alles, was schief geht.
Ich bezweifele inzwischen, dass die Kritiker und Gegner von May zu so komplexen Planungen fähig sind. Was im Unterhaus passiert, wirkt auf mich eher wie "bedingter Reflex".
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Mar 2019, 16:41)

Das knappe Ergebnis der Abstimmung über den No-Deal-Brexit spricht eine andere Sprache. Fast die Hälfte der Abgeordneten waren bereit, einen ungeregelten Brexit in Kauf zu nehmen. Die lehnen den ausgehandelten Austrittsvertrag grundsätzlich ab. In der anderen Hälfte gibt es zahlreiche weitere Befürworter des Brexit, die den Vertrag ebenfalls nicht gut finden. Der wird nie eine Mehrheit bekommen.
"The Democratic Unionist party is locked in intensive talks to try to reach an agreement to allow it to back Theresa May’s Brexit deal, including with the attorney general, Geoffrey Cox, and the chancellor, Philip Hammond. Downing Street is convinced the support of the DUP is key to unlocking the backing of many Conservative Brexiters when May brings her deal to the House of Commons on Tuesday for the third time." Quelle ist der Guardian.
Eine dritte Ablehnung des Deals würde den Brexit auch nur dann „gefährden“, wenn die britische Regierung daraufhin ihren Austrittsantrag zurückzieht. Und das halte ich für mehr als unwahrscheinlich.
Gefährdet ist er der Brexit wenn die EU eine Verlängerung um 1 bis 2 Jahre erlaubt. Da kann dann alles mögliche passieren.
Ich wüsste nicht, was die EU tun kann, um den Brexit-Deal so zu gestalten, dass das Britische Parlament ihm zustimmen würde.
Der Brexit-Deal muß auch gar nicht verändert werden.
Kohlhaas
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 16:53)

"The Democratic Unionist party is locked in intensive talks to try to reach an agreement to allow it to back Theresa May’s Brexit deal, including with the attorney general, Geoffrey Cox, and the chancellor, Philip Hammond. Downing Street is convinced the support of the DUP is key to unlocking the backing of many Conservative Brexiters when May brings her deal to the House of Commons on Tuesday for the third time." Quelle ist der Guardian.
In der zweiten Abstimmung im Unterhaus haben 391 Abgeordnete gegen den Austrittsvertrag gestimmt, nur 242 waren dafür. Die DUP stellt nur zehn Abgeordnete. Die sichern die konservative Mehrheit, ändern aber nichts an der breiten Ablehnung des ausgehandelten Vertrags.

Ich kann Deine Hoffnungen nachvollziehen. Mir wäre es auch lieber, wenn die Briten bleiben oder zumindest „auf freundschaftliche Weise“ gehen würden. Ich kann Deine Hoffnungen aber nicht mehr teilen.
Gefährdet ist er der Brexit wenn die EU eine Verlängerung um 1 bis 2 Jahre erlaubt. Da kann dann alles mögliche passieren.
Wenn ich mir die Stimmen aus Deutschland so anhöre, dann ist so eine Verlängerung eher zweifelhaft. Nach dem Abstimmungstheater auf der Insel fragen sich offenbar mehr und mehr europäische Politiker, warum man sich das überhaupt noch antun soll. Will man diesem Affentanz noch ein bis zwei Jahre länger zuschauen?
Der Brexit-Deal muß auch gar nicht verändert werden.
Das sehen die Briten offensichtlich anders.
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Mar 2019, 17:28)

Ich kann Deine Hoffnungen nachvollziehen. Mir wäre es auch lieber, wenn die Briten bleiben oder zumindest „auf freundschaftliche Weise“ gehen würden. Ich kann Deine Hoffnungen aber nicht mehr teilen.
Ich bleib optimistisch und sehe weiter gute Chancen dass es beim dritten Anlauf klappt.
Wenn ich mir die Stimmen aus Deutschland so anhöre, dann ist so eine Verlängerung eher zweifelhaft. Nach dem Abstimmungstheater auf der Insel fragen sich offenbar mehr und mehr europäische Politiker, warum man sich das überhaupt noch antun soll. Will man diesem Affentanz noch ein bis zwei Jahre länger zuschauen?
Deutschland erwirtschaftet pro Jahr einen Handelsbilanzüberschuss von 50 Mrd € mit GB. Die sollte man gerade bei stark gesenkten Wirtschaftsprognosen nicht leichtfertig wegwerfen. Etwas kaputt machen geht schnell, etwas aufbauen dauert sehr lange.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

GB braucht diese Waren aus der EU auch weiterhin. Wird dann nur alles viel komplizierter. Ich kann auch nicht erkennen, wo sich die EU leichtfertig verhalten haben soll. Alle Fragen, die jetzt so kurz vor Toreschluss so heiß diskutiert werden, lagen von Beginn an auf dem Tisch. Deine Hoffnung in allen Ehren: Ich denke, am 29. März ist alles vorbei. Da tut sich nichts mehr.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Ich wage mal eine Prognose (aufgrund von neuen Entwicklungen an der politischen Front): Mays Deal geht am Mittwoch durch. Aus technischen Gründen wird der Brexit um ein paar Wochen verschoben.

PS: Lese gerade, evtl. sogar schon Dienstag.
Zuletzt geändert von Senexx am Sa 16. Mär 2019, 07:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Senexx hat geschrieben:(15 Mar 2019, 19:15)
... aufgrund von neuen Entwicklungen an der politischen Front....
Welche sind das?
Slava Ukraini
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Mar 2019, 19:44)

Welche sind das?
Do read!
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unity in diversity
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Senexx hat geschrieben:(15 Mar 2019, 19:15)

Ich wage mal eine Prognose (aufgrund von neuen Entwicklungen an der politischen Front): Mays Deal geht am Mittwoch durch. Aus technischen Gründen wird der Brexit um ein paar Wochen verschoben.
Das könnte politisch gewollt sein, damit die EU kritischen Parteien die Europawahl gewinnen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Senexx hat geschrieben:(15 Mar 2019, 19:15)

Ich wage mal eine Prognose (aufgrund von neuen Entwicklungen an der politischen Front): Mays Deal geht am Mittwoch durch. Aus technischen Gründen wird der Brexit um ein paar Wochen verschoben.
Könnte sein. Aber rundum den Brexit und besonders im Vorfeld der Prognosen wussten auch alle Auguren und Experten, wie das Referendum ausgehen würde...

Die Frage ist, wieweit und wie verhasst May - zumindest in der eigenen Partei - ist?. Besonders bei den Brexiteers, die ja May schon per parteiinternem Misstrauensvotum absägen wollten, und wohl immer noch daran knabbern, dass sie das nicht schafften.

Ich glaube, dass diese hardcore-Fraktion auch beim dritten Anlauf diesen Vertrag ablehnt. Zumal dann, wenn es faktisch keine kurzfristige und für diese hardliner substanzielle Änderung am Austrittsabkommen zu Gunsten GBs gibt.

Auch deshalb, weil sie May mit Sicherheit nicht den Gefallen tun wollen, dann als große Siegerin und Zuchtmeisterin ihrer ungezogenen Thories - dastehen zu lassen. May dürfte dann nämlich vor allem auch als Premierministerin in der britischen Öffentlichkeit als neue "Übermutti" oder Jeanne d'Arc of Westminster dastehen. Die ihr Versprechen für GB hält: Die Entscheidung des Referendums und den demokratischen Mehrheitswillen des britischen Volkes zu erfüllen. Mit dem bestmöglichen Austrittsvertrag, den sie maßgeblich ins Werk setzte, um "Schaden" vom britischen Volk abzuhalten. Wie im Falle eines "no deals" oder einem klammheimlichen Exit vom Brexit, der sich durch eine unabsehbare, lange Verschiebung des Austrittsdatums ergeben könnte, vielleicht sogar zu einem Verbleib in der EU führen würde und zur endgültigen Missachtung des brit. Volkswillens.

Das wären Beweggründe jenes Teils an Stimmen, die innerhalb der eigenen Partei May - nach meiner Einschätzung - NICHT folgen werden, und erneut gegen den Austrittsvertrag stimmen werden. Ebenso wird die DUP - falls es im back-stop keine Bewegung mehr gibt, wovon nicht auszugehen ist - ebenfalls weiterhin dagegen stimmen. Wieviele Abgeordnete das also aus dem eigenen Regierungslager sein werden, ist
schwer abzuschätzen, ich nehme aber an, dass es mindestens an die 100 Abgeordneten und -innen sind.

Alles wird also davon abhängen, wieviele Stimmen der oppositionellen Labour-Partei für May stimmen und gegen Corbyns bisherige Ablehnungslinie. Corbyn selbst ist ja von je her ein Brexiteer gewesen und geblieben. Aber wenn er May mit einer Zustimmung von Labour doch noch zum Sieg verhilft, war's das mit seinen Ambitionen, je Premierminister zu werden. An May wird der alte, linke Verstaatlichungs- und Antisemitensack jedenfalls nicht vorbeikommen und als Labour-Loser früher oder später seinen Hut nehmen (dürfen).

Rein taktisch ist Mays Strategie ja folgende:
Sollte sie wieder scheitern, droht sie ja neuerdings damit, den Austritt längerfristig zu verschieben, wie ja von Tusk erhofft oder im Sinne des EU-Rats ja bevorzugt. Mit der klammheimlichen Hoffnung, dass sich in GB irgendwann sogar die Dinge soweit wandeln könnten, dass man gar nicht mehr austreten will.
Das würde natürlich Corbyn in die Hände spielen, der zwar auch einen Brexit will, aber mit einer engeren Anbindung an die EU.
Er könnte sich dann politisch als der "wahre" Erfüller des Brexit-Volkswillens aufblasen, der im Falle von Neuwahlen als neuer Premierminister
die Sache für GB regelt, den Volkswillen erfüllt und nicht versagt wie Theresa May.

Berücksichtigt man all diese Aspekte diverser Interessengruppen/-lagen, die natürlich vor allem von innenbritischen Machtkalkülen gesteuert sind, und weniger von einer vernunftbegabten Brexit-Austritts- bzw. Übergangslösung, sehe ich hier keine wesentlich veränderten bzw. verbesserten Bedingungen für die Annahme des Austrittsvertrags. Der sowohl für GB als auch die EU die beste, weil sowohl ökonomischen als auch politischen Schaden weitestgehend begrenzende Trennung bedeutet. Und zudem eine positive Beziehungssituation erbrächte, die für die künftigen Verhandlungen ausserdem nicht total verhärtete Fronten zurücklässt, sondern ein zügiges Zustandekommen des tatsächlichen Beziehungsvertrags zwischen GB und EU möglich macht. Und nicht etwa noch längere und zähere Verhandlungen ergibt wie bei der ÜBERGANGSLÖSUNG dieses Austrittsvertrags. Mit zunehmend einander nicht mehr verstehen wollende Verhandlungsseiten, bei denen es dann ja um die endgültige Vertragswurst gehen wird.

Aus vorstehenden Erwägungen heraus glaube ich eher nicht, dass May bei der dritten Abstimmung den Austrittsvertrag durchbekommen wird.
Und wie dann der EU-Rat reagieren wird und was May - im Falle des erneuten Scheiterns - diesem dann ggf. ins Ohr flüstern will, sprich realistisch verklickern kann, dass eine dreimonatige Verschiebung reicht, bis sie in der vierten oder fünften Abstimmung den Vertrag doch noch durchbekommt, ist auch mehr als offen.

Ich würde ihr sagen:"What a nice day. You took back control. Great!! - Sie sind eine großartige Premierministerin, ich vertraue ihnen und ihren Zusicherungen vollkommen, Mrs. May". - "Das Problem ist nur, dass ich damit zu den Aussenseitern meiner Kollegen und -innen gehöre. Und gewiss nicht zur übergroßen Mehrheit der Menschen innerhalb der gesamten EU-Staaten, die eine Fristverlängerung verstehen würden, weil sie drei ablehnende Abstimmungen im brit. Unterhaus nur für ein einmaliges Versehen halten,.. und glauben, dass Sie das in den nächsten drei Monaten locker korrigieren werden. Die werden das nicht glauben, und uns dann anläßlich der Europawahl fragen, ob wir wirklich noch alle Tassen im Schrank haben bzw. noch fähig sind, die Realität wirklich zu sehen, statt vor uns hinzupfuschen?
Eine Realität, die deutlich sagt, dass es in GB auch nicht in 10 Jahren eine Mehrheit für das Austrittsabkommen geben wird.
Was soll also eine Fristverlängerung bringen? - Eben. Nichts."




Sollte der EU-Rat trotz einer erneuten Ablehnung des brit. Parlaments, die ich nach wie vor für sehr wahrscheinlich halte, dennoch eine dreimonatige Austrittsfrist - in diesem Fall ohne wirklich handfeste Begründung oder Erfolgsoption für ein Zustandekommen des Austrittsabkommens - zugestehen, und der Brexit-Unterhauszirkus bis zur Europawahl so weitergehen, dann propphezeite ich, werden die Regierungsparteien der 27 - EU-Regierungen (des EU-Rats) eine derbe Quittung dafür bekommen, die ihnen nicht gefallen kann, und nur die beiden Ränder noch stärker macht. Die Seite, die ein gesamtschuldenhaftendes, zentralistisches und gleichmacherisches Frankreich-sozialistisches Macroneuropa will und die andere Seite der Anti-EU Europäer, die zurück zu Nationalstaaten wollen, und möglichst auch zu D-Mark, Lira und Franc.
Ganz nach dem Motto der Briten, we want our D-Mark back...und vor allem Geld zurück von der EU. Sonst machen wir mal zur Abwechslung Dexit, oder Itaxit oder Franzit ...oder zuwanderungsfreie Polka... usw.

Ich sehe schon das fiese Grinsen von Trump und Waldemir I. ... und dem Chinesen-Häuptling: "Blavo, sehl gut. Die Eulopäel zellegen sich immel mehl".
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von peterkneter »

Senexx hat geschrieben:(15 Mar 2019, 19:15)

Ich wage mal eine Prognose (aufgrund von neuen Entwicklungen an der politischen Front): Mays Deal geht am Mittwoch durch. Aus technischen Gründen wird der Brexit um ein paar Wochen verschoben.

PS: Lese gerade, evtl. sogar schon Dienstag.
Ich kann mir nicht vorstellen wo auf einmal die nötigen Stimmen herkommen sollten. Es hat sich ja nichts geändert seit der letzten Abstimmung. Auch in der EU wird man wieder weicher. Wo man zuvor noch gesagt hat, es gäbe keine Verlängerung ohne, dass die
Briten ein Ziel benennen, so hört man mittlerweile schon wieder ängstlichere Töne, die eine Verlängerung auf jeden Fall unterstützen wollen aus der EU. Ich kann mir aber auch hier nicht vorstellen, dass man in weiteren 4 Wochen oder 3 Monaten oder 2 Jahren zu
irgendeiner Lösung kommt. Ich schätze es wird jetzt noch einmal verlängert, nur um dann festzutellen, dass man sich nicht einigen kann. Dann kommt der Harte Brexit.
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

garfield336 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 11:59)

Juncker hat sich doch im gesamten Prozess in den letzten 3Jahren öffentlich selten dazu geäussert.

Er weiss dass er äusserst unbeliebt ist in UK und jede Asusage von ihm, auch wenn gut gemeint, eher ins Gegenteil gedreht wird.
Gerade wg seiner Unbeliebtheit in GB wäre Juncker jetzt der Richtige um den Unterhaus-Abgeordneten den jetzt verbindlich möglichen Austritt aus der EU schmackhaft zu machen. Dazu muss die 3. Abstimmung über den Brexit-Deal erfolgreich sein. Die EU muß doch ein Interesse daran haben das Brexit-Thema jetzt endlich von der Agenda zu bekommen um sich voll auf die Zukunftsthemen konzentrieren zu können. Die müssen May dabei helfen die Abstimmung am Dienstag zu gewinnen. Das Schweigen das man sich auf Seiten der EU, sowohl bei der Kommission als auch bei den EU-Regierungschefs, seit Donnerstag auferlegt hat ist das Gegenteil davon. Haben die plötzlich kein Interesse mehr den ausgehandelten Brexit-Deal durch die Tür zu bekommen? Warum äußert sich da keiner?
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

peterkneter hat geschrieben:(16 Mar 2019, 08:13)

Ich kann mir nicht vorstellen wo auf einmal die nötigen Stimmen herkommen sollten.
Hier ist doch Ihre Vorstellungskraft gar nicht gefragt. Sondern politisches Handeln.

In London und Belfast wird intensiv verhandelt. Selbst ein Rees-Mogg hat ja für den Deal gestimmt.

Mitte nächster Woche wissen wir mehr. Warten Sie doch einfach ab.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von peterkneter »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 08:35)

Hier ist doch Ihre Vorstellungskraft gar nicht gefragt. Sondern politisches Handeln.

In London und Belfast wird intensiv verhandelt. Selbst ein Rees-Mogg hat ja für den Deal gestimmt.

Mitte nächster Woche wissen wir mehr. Warten Sie doch einfach ab.
Tatsächlich ist es in beide Richtung Spekulation. Wir werden es dann erfahren.
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Der Zeitplan ist übrigens eng: Nächsten Donnerstag kommt der Europäische Rat zusammen, bis dahin müsste May den Verlängerungsantrag stellen.

Am Freitag übernächster Woche würde andernfalls UK brexiten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 09:32)

Der Zeitplan ist übrigens eng: Nächsten Donnerstag kommt der Europäische Rat zusammen, bis dahin müsste May den Verlängerungsantrag stellen.
Sollte kein Problem sein. Dritte Abstimmung über den Brexit-Deal am Dienstag, Antrag auf Verlängerung incl Begründung am Mittwoch. Entscheidung über die Verlängerung am Donnerstag.
Am Freitag übernächster Woche würde andernfalls UK brexiten.
Bin mir nicht sicher ob "brexiten" das passende Wort ist. Wie mir meine Tochter erklärt hat bezeichnet man es, zumindest unter jungen Leuten, als brexiten wenn sich jemand (z. B. auf einer Party) zwar von allen verabschiedet aber dann doch noch bleibt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Inspyration »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 09:32)

Der Zeitplan ist übrigens eng: Nächsten Donnerstag kommt der Europäische Rat zusammen, bis dahin müsste May den Verlängerungsantrag stellen.

Am Freitag übernächster Woche würde andernfalls UK brexiten.
Der tatsächliche Austritt wird sich noch länger hinziehen, falls er denn überhaupt jemals stattfindet. Ich glaub nicht mehr daran.
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Eiskalt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Die Briten können den Austritt stoppen, verbleiben, was einige hier ja freut und dann ohne Druck ihre Debatte führen und die EU von Innen sabotieren. Hier ist das schön beschrieben:


http://m.spiegel.de/politik/ausland/exi ... 58111.html

Darum kann man nur hoffen das die Briten endlich grhen und den Rest Europas nicht weiter nerven.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

SZ 15. März 2019 EU-Ratspräsident Donald Tusk will vor dem Gipfeltreffen in der kommenden Woche ausloten, wie sich die 27 Mitgliedstaaten zu einer möglichen Brexit-Verschiebung positionieren
https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4369463
In Brüssel sieht man das nicht ganz so streng. Möglich wäre eine längere Verschiebung laut EU-Diplomaten auch, wenn May eine klare Strategie für eine Konsensfindung in London vorlege. Doch ob eine solche existiert, daran gibt es in vielen Hauptstädten Zweifel.
""Die EU wird darauf pochen, dass London zusichert, bei den Verhandlungen über den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen nicht mitzureden", sagt ein EU-Diplomat. Dieser beginnt 2021. Bis dahin sollte auch die im Austrittsvertrag vereinbarte Übergangsphase laufen, in der sich für Großbritannien so gut wie nichts ändert. 21 Monate wären das. So lange ließe sich der Brexit aufschieben."
Da es bereits ein Enddatum für eine Übergangsphase gibt, sollte die EU Großbritannien klar machen, dass die Briten endlich mit der Gestaltung der neuen Beziehung durch konstruktive Vorschläge bis zur Europawahl beginnen müssen. Das sollte Brüssel für eine Verlängerung, welche auch immer, unmissverständlich einfordern.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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unity in diversity
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Bis zur Europawahl liegt der Ball in London, oder Brüssel.
Danach selbstverständlich auch.
Noch Fragen, oder belangreiche Ergänzungen?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Ein Terraner
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ein Terraner »

Eine wunderbare Zusammenfassung.

[youtube][/youtube]
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Mar 2019, 12:38)

Eine wunderbare Zusammenfassung.

[youtube][/youtube]
:D - Herrlich. Und auch bewundernswert, wie er zwischen guten Jokeeinlagen den ernsthaften Hintergrund und die Folgen
des Brexits, des Referendums, selbst für bisher Uninformierte oder politisch Unbedarfte sowie die allermeisten Britinnen und Briten auf den Punkt brachte.

Indes, helfen wird es nicht mehr, die verfahrene Situation zu retten.

Seine Bestandsaufnahme, einen so komplexen und folgenreichen politischen Schritt mit einem Referendum dem damit vollkommen überforderten Volk mit einer Ja/Nein-Entscheidung vor die Füße zu werfen - und welcher unverantwortliche Irrsinn das war und ist - bündelte er absolut nachvollziehbar in dem Vergleich, dass man im Falle einer Blinddarmentzündung auch nicht erwarten kann, dass der Arzt den Patienten fragt,
"soll ich Sie operieren oder den entzündeten Blinddarm drin lassen. - Was meinen Sie?", sondern wie er feststellte, die Antwort nur sein kann von seiten des Patienten:
"Woher soll ich das wissen!? - Es ist ihr Job, das zu entscheiden. Genau dafür wurden Sie ausgebildet (...ähm...gewählt!)"

Das Beispiel veranschaulicht auch die desaströse und unverantwortliche Denkweise Theresa Mays, sich hinter diesem Votum zu verschanzen und es zu vollziehen. Eine Entscheidung, die ein Volk gar nicht per demokratischer Willensbildung vernünftig entscheiden konnte oder - durch ein zweites Referendum - erneut entscheiden kann. Es ist einfach überfordert mit der Komplexität und den Folgen einer solchen Entscheidung. Dafür wählt man ja - in einer demokratischen Wahl - jene Leute, die sich dann im Parlament breit machen und auch schlau darüber, um solche Entscheidungen zu überblicken und verantwortlich zu treffen.
Zum Wohle der Menschen, die sie dafür wählten. All das hat May und das britische Unterhaus samt den beteiligten Parteien von Thories und Labour
missachtet und in die Tonne gekloppt, so wie jener Arzt in seiner Comedy-Darstellung, der die Entscheidung über die Notwendigkeit einer Blinddarm - OP dem Patienten auf's Auge drückte oder drücken will.

Im Grunde müsste sowohl Th. May, als auch ihre verlogene Regierung incl. aller Parlamentarier und der Opposition kehrt Marsch machen, den Brexit widerrufen und dem Volk reumütig erklären, dass man es aus kleinkarierten innenpolitischen Machtkalkülgründen wiederholt irregeführt und hereingelegt hat. Zunächst durch den vollkommen verantwortungslosen David Cameron, der das Referendum ohne jede Not vom Zaun brach, dann über die Lügner von Ukip, Boris Johnson und Rees-Mogg hin bis zur genauso verlogenen Position Mays, eine völlig von Unwissenheit und Überforderung vernebelte Referendumsentscheidung zu einem Votum zu erklären, das unbedingt erfüllt werden müsse.

Obwohl man sehr genau wusste, dass die Briten und Britinnen die Folgen ihrer Entscheidung weder überblicken noch einschätzen konnten.

Letztlich zeigen May und das brit. Parlament nur eines und hoffentlich nicht auch noch am Ende die EU:
Es ist ein Irrtum, bei Politikern logisches und verantwortungsgeleitetes Denken und Handeln vorauszusetzen. Im Gegenteil. Die Realität des politischen Handelns ist - nicht nur in diesem Fall - vollkommen plemplem, also alles andere als normal, sondern verrückt. Verrückt und verschoben. Von der Realität hin zum Schwachsinn.



Würde man als Normalbürger so handeln, wäre die Zwangsjacke unausweichlich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Medienberichten zufolge bereitet die Tory-Führung im EP ihre MEPs bereits auf den Gau, die Teilnahme an den EP-Wahlen im Mai, vor....
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 15:30)

Medienberichten zufolge bereitet die Tory-Führung im EP ihre MEPs bereits auf den Gau, die Teilnahme an den EP-Wahlen im Mai, vor....
Das ist nichts neues, die brit. Wahlkommission tagt bereits seit 2 Wochen, auch wenn die Torys das bisher bestritten haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 09:32)

Der Zeitplan ist übrigens eng: Nächsten Donnerstag kommt der Europäische Rat zusammen, bis dahin müsste May den Verlängerungsantrag stellen.

Am Freitag übernächster Woche würde andernfalls UK brexiten.
Zusätzlich muß noch das britische Gesetz geändert oder aufgehoben werden, das einen Austritt zum 29. März festlegt. Dazu muß im Parlament eine entsprechende Mehrheit zustandekommen; so etwas kann erfahrungsgemäß schwierig werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(16 Mar 2019, 15:07)

:D - Herrlich. Und auch bewundernswert, wie er zwischen guten Jokeeinlagen den ernsthaften Hintergrund und die Folgen
des Brexits, des Referendums, selbst für bisher Uninformierte oder politisch Unbedarfte sowie die allermeisten Britinnen und Briten auf den Punkt brachte.

Indes, helfen wird es nicht mehr, die verfahrene Situation zu retten.

Seine Bestandsaufnahme, einen so komplexen und folgenreichen politischen Schritt mit einem Referendum dem damit vollkommen überforderten Volk mit einer Ja/Nein-Entscheidung vor die Füße zu werfen - und welcher unverantwortliche Irrsinn das war und ist - bündelte er absolut nachvollziehbar in dem Vergleich, dass man im Falle einer Blinddarmentzündung auch nicht erwarten kann, dass der Arzt den Patienten fragt,
"soll ich Sie operieren oder den entzündeten Blinddarm drin lassen. - Was meinen Sie?", sondern wie er feststellte, die Antwort nur sein kann von seiten des Patienten:
"Woher soll ich das wissen!? - Es ist ihr Job, das zu entscheiden. Genau dafür wurden Sie ausgebildet (...ähm...gewählt!)"

Das Beispiel veranschaulicht auch die desaströse und unverantwortliche Denkweise Theresa Mays, sich hinter diesem Votum zu verschanzen und es zu vollziehen. Eine Entscheidung, die ein Volk gar nicht per demokratischer Willensbildung vernünftig entscheiden konnte oder - durch ein zweites Referendum - erneut entscheiden kann. Es ist einfach überfordert mit der Komplexität und den Folgen einer solchen Entscheidung. Dafür wählt man ja - in einer demokratischen Wahl - jene Leute, die sich dann im Parlament breit machen und auch schlau darüber, um solche Entscheidungen zu überblicken und verantwortlich zu treffen.
Zum Wohle der Menschen, die sie dafür wählten. All das hat May und das britische Unterhaus samt den beteiligten Parteien von Thories und Labour
missachtet und in die Tonne gekloppt, so wie jener Arzt in seiner Comedy-Darstellung, der die Entscheidung über die Notwendigkeit einer Blinddarm - OP dem Patienten auf's Auge drückte oder drücken will.

Im Grunde müsste sowohl Th. May, als auch ihre verlogene Regierung incl. aller Parlamentarier und der Opposition kehrt Marsch machen, den Brexit widerrufen und dem Volk reumütig erklären, dass man es aus kleinkarierten innenpolitischen Machtkalkülgründen wiederholt irregeführt und hereingelegt hat. Zunächst durch den vollkommen verantwortungslosen David Cameron, der das Referendum ohne jede Not vom Zaun brach, dann über die Lügner von Ukip, Boris Johnson und Rees-Mogg hin bis zur genauso verlogenen Position Mays, eine völlig von Unwissenheit und Überforderung vernebelte Referendumsentscheidung zu einem Votum zu erklären, das unbedingt erfüllt werden müsse.

Obwohl man sehr genau wusste, dass die Briten und Britinnen die Folgen ihrer Entscheidung weder überblicken noch einschätzen konnten.

Letztlich zeigen May und das brit. Parlament nur eines und hoffentlich nicht auch noch am Ende die EU:
Es ist ein Irrtum, bei Politikern logisches und verantwortungsgeleitetes Denken und Handeln vorauszusetzen. Im Gegenteil. Die Realität des politischen Handelns ist - nicht nur in diesem Fall - vollkommen plemplem, also alles andere als normal, sondern verrückt. Verrückt und verschoben. Von der Realität hin zum Schwachsinn.



Würde man als Normalbürger so handeln, wäre die Zwangsjacke unausweichlich.

Zustimmung :thumbup: . Ergänzung Shakespeare hätte wohl auch kein besseres Stück schreiben können, als dass Schauspiel was man derzeit in in London Westminster ungläubig bestaunen kann. Es hat bereits pathologische Züge an sich , im Grunde gehören alle Beteiligten ( britische Wähler,britische Regierung,britisches Parlament die EU) auf die Psycho Couch. :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Warnende Stimmen aus Irland, möge nicht nur die DUP sie hören:

"Wake Up Dublin. Wake up to what’s happening in Northern Ireland. A border poll is inevitable, may well be imminent and will have an impact on every citizen of the Irish Republic much sooner than you think.
Northern nationalism has shifted its view on the continued viability of the Northern Irish state. The government gets it, and there are quiet and important conversations going on at that level. But wider society isn’t there yet.
A referendum on Irish unity will take place within the next decade, and soon if we find ourselves with a no deal and a hard border."

https://www.irishtimes.com/opinion/dubl ... -1.3826138
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Ojeh, EU-Kommisionsvizepräsident Frans Timmermans will den Briten erstmal ein paar Wochen Verlängerung gewähren um sich darauf zu einigen mit welcher Begründung es eine große Verlängerung geben soll.

"Wenn die Briten eine Verlängerung brauchen, müssen wir auch wissen wozu", sagte Timmermans den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "So lange das nicht klar ist, kann der Brexit nur um ein paar Wochen aufgeschoben werden - allein, um einen chaotischen Austritt am 29. März zu verhindern." In dieser Zeit müssten die Briten dann sagen, was sie wollen, fuhr er fort: "Neuwahlen organisieren? Ein neues Referendum abhalten? Erst danach können wir über eine Verlängerung um mehrere Monate reden." Quelle: https://www.kleinezeitung.at/politik/po ... r-Aufschub

Immer nur Zeitdruck rausnehmen bringt doch nichts.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Orbiter1 hat geschrieben:(16 Mar 2019, 17:25)

Ojeh, EU-Kommisionsvizepräsident Frans Timmermans will den Briten erstmal ein paar Wochen Verlängerung gewähren um sich darauf zu einigen mit welcher Begründung es eine große Verlängerung geben soll.

....

Immer nur Zeitdruck rausnehmen bringt doch nichts.
:D

Doch. Die EU braucht eine Pause, um die aus Angst vor dem No-Deal-Brexit vollgeschissenen Hosen zu wechseln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 17:40)

:D

Doch. Die EU braucht eine Pause, um die aus Angst vor dem No-Deal-Brexit vollgeschissenen Hosen zu wechseln.
Nö, der No-Deal-Brexit wurde abgelehnt, und nicht mal Farage oder Johnson werden es schaffen, den wieder zum Leben zu erwecken.
Am Yisrael Chai

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Vongole hat geschrieben:(16 Mar 2019, 17:45)

Nö, der No-Deal-Brexit wurde abgelehnt, und nicht mal Farage oder Johnson werden es schaffen, den wieder zum Leben zu erwecken.
Wenn es am Dienstag nicht zu einer Annahme des Deals oder am Donnerstag nicht zu einer Verschiebung kommt, kommt automatisch der No-Deal-Brexit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 18:03)

Wenn es am Dienstag nicht zu einer Annahme des Deals oder am Donnerstag nicht zu einer Verschiebung kommt, kommt automatisch der No-Deal-Brexit.
Ja, wenn!
Am Yisrael Chai

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Vongole hat geschrieben:(16 Mar 2019, 18:09)

Ja, wenn!
Und genau aus Angst vor dem No-Deal plädiert der Kommissionsheini für eine Verlängerung um jeden Preis. Ein erbärmliches Schauspiel. Große Klappe und macht sich dann in die Hose, wenn es ernst wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 18:15)

Und genau aus Angst vor dem No-Deal plädiert der Kommissionsheini für eine Verlängerung um jeden Preis. Ein erbärmliches Schauspiel. Große Klappe und macht sich dann in die Hose, wenn es ernst wird.
Klar, dass Sie das negativ betrachten wollen, ich sehe das als durchaus pragmatisch an, vor allem im Hinblick auf die irische Grenze.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Vongole hat geschrieben:(16 Mar 2019, 18:32)

Klar, dass Sie das negativ betrachten wollen, ich sehe das als durchaus pragmatisch an, vor allem im Hinblick auf die irische Grenze.
Ich glaube, dass der Timmermans sich weniger Sorgen um die irische Grenze als um die Folgen des No-Deal-Brexit für die niederländischen Krämerseelen macht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ein Terraner »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(16 Mar 2019, 15:07)

:D - Herrlich. Und auch bewundernswert, wie er zwischen guten Jokeeinlagen den ernsthaften Hintergrund und die Folgen
des Brexits, des Referendums, selbst für bisher Uninformierte oder politisch Unbedarfte sowie die allermeisten Britinnen und Briten auf den Punkt brachte.
Anders läst sich diese Facepalm Orgie ja auch nicht mehr ertragen. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben:(16 Mar 2019, 17:45)

Nö, der No-Deal-Brexit wurde abgelehnt, und nicht mal Farage oder Johnson werden es schaffen, den wieder zum Leben zu erwecken.
Farage tingelt dem Vernehmen nach doch gerade durch Italien, um bei den dortigen Politikern für eine Ablehnung des Aufschubs zu werben. Damit wirbt er genau für den No-Deal-Brexit.

Wenn das sein Ziel ist, hätte er vielleicht besser nach Spanien oder Irland reisen sollen.
Slava Ukraini
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Mar 2019, 19:48)

Farage tingelt dem Vernehmen nach doch gerade durch Italien, um bei den dortigen Politikern für eine Ablehnung des Aufschubs zu werben. Damit wirbt er genau für den No-Deal-Brexit.

Wenn das sein Ziel ist, hätte er vielleicht besser nach Spanien oder Irland reisen sollen.
Farage ist gerade nicht in Italien. Heute war er auf einem von ihm organisierten Brexit-Marsch in Sunderland.

Glauben Sie doch nicht alles, was so in der Lügenpresse steht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 19:55)

Farage ist gerade nicht in Italien. Heute war er auf einem von ihm organisierten Brexit-Marsch in Sunderland.

Glauben Sie doch nicht alles, was so in der Lügenpresse steht.
Mag sein, dass Farage derzeit nicht in Italien ist. Er wirbt aber für Ablehung des Aufschubs.

Und wenn ich schon den Begriff "Lügenpresse" lese, brauche ich keine weiteren Erklärungen mehr...

Aus Wiki: "Lügenpresse ist ein politisches Schlagwort, das polemisch und in herabsetzender Absicht auf mediale Erzeugnisse gerichtet ist und sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum nachweisen lässt. Zunächst wurde es gelegentlich von konservativen Katholiken, zumeist mit einem antisemitischen Hintergrund, gegen die im Zuge der bürgerlichen Revolutionen entstandene liberale Presse verwendet. (...) Sowohl vor als auch im Nationalsozialismus nutzten NS-Agitatoren das Schlagwort im Rahmen ihrer antisemitischen Verschwörungstheorie zur Herabsetzung von Gegnern als Kommunisten und Juden sowie der Behauptung einer Steuerung der Presse durch ein „Weltjudentum“. Nach der „Machtergreifung“ und der Gleichschaltung der Inlandspresse wurden die Medien der späteren Kriegsgegner mit „Lügenpresse“ geschmäht."
Slava Ukraini
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