EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Die verhandeln doch.
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H2O
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(26 Nov 2020, 21:49)

Die verhandeln doch.
Mit welchem Ziel, mit wem und worüber denn?
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

sünnerklaas hat geschrieben:(25 Nov 2020, 22:11)

Im Moment bliebe nach einem vertragslosen Brexit nur ein Deal mit Russland oder den Chinesen. Die Briten werden im kommenden Jahr ziemlich schnell sehen müssen, dass sie an Geld kommen.
Das ist ja eine sonderbare Position die sie da einnehmen. Die britische Regierung wird wie alle anderen Regierungen in Europa Neuschulden in exzessiver Höhe machen. Zunächst freut man sich aber in Regierungskreisen die EU noch vor Corona verlassen zu haben. Der Anteil der Briten beim EU-Corona-Hilfspaket hätte sich als zweitgrößter Nettozahler auf ca 100 Mrd € netto belaufen. Die 100 Mrd € spart man sich schon mal und bleiben im Land.
In der Zeit nach BoJo und den Brexiteers dürften künftige britische Regierungen es erst einmal schwer haben, mit der EU allein wieder ins Gespräch zu kommen. Da wird man schon ganz schön was anbieten müssen.
Ja, was sollte die EU mit einem großen Nettozahler der Atomwaffen hat und einen ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat vorweisen kann? Dann doch besser die nationalistischen, hyperkorrupten und bettelarmen Westbalkanstaaten.
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H2O
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ja, was sollte die EU mit einem großen Nettozahler der Atomwaffen hat und einen ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat vorweisen kann? Dann doch besser die nationalistischen, hyperkorrupten und bettelarmen Westbalkanstaaten.
Damit können Sie meine Zustimmung zu einer Zurücknahme des BREXIT auf dem Stand vor 2020 auch nicht beflügeln. Wenn die EU sich wirklich aufrafft, Rechtsstaatsverletzungen und Korruption mit Geldentzug ab zu strafen, dann bleiben diese korrupten Staaten lieber unter sich.

Ich bin gespannt, wie die EU mit Ungarn, Rumänien und Bulgarien umgehen wird, wenn sie das Abenteuer Polen und Ungarn bewältigt haben wird.

Allerdings unterstütze ich die "Beitrittsperspektive" der Balkanstaaten, aber nur bei ernsthaften Bemühungen und Erfolgen in der Zeit der Assoziation zur EU... und diese Ergebnisse werden festgeschrieben und können nur einvernehmlich mit der EU geändert werden. Damit hätte man sich viel Ärger im Osten ersparen können!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(27 Nov 2020, 07:37)

Das ist ja eine sonderbare Position die sie da einnehmen. Die britische Regierung wird wie alle anderen Regierungen in Europa Neuschulden in exzessiver Höhe machen. Zunächst freut man sich aber in Regierungskreisen die EU noch vor Corona verlassen zu haben. Der Anteil der Briten beim EU-Corona-Hilfspaket hätte sich als zweitgrößter Nettozahler auf ca 100 Mrd € netto belaufen. Die 100 Mrd € spart man sich schon mal und bleiben im Land.
Aus der schlimmsten Rezession seit 300 Jahren kommt man auf die Schnelle nicht alleine raus. Bei den Hilfsmaßnahmen ist es ja so, dass nicht nur Geld aus den Ländern hinaus fließt, sondern ggf. auch ordentlich etwas zurück kommt. GB hätte bei dem katastrophalen Einbruch einiges mehr an Geldern erhalten, als es erst einmal eingezahlt hätte.
Ja, was sollte die EU mit einem großen Nettozahler der Atomwaffen hat und einen ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat vorweisen kann? Dann doch besser die nationalistischen, hyperkorrupten und bettelarmen Westbalkanstaaten.
Der ständige Sitz im UN-Sicherheitsrat dürfte auf Grund des massiven internationalen Bedeutungsverlustes der Briten überholt sein. Vom potenziellen Nettozahler dürfte nach Corona erst recht nichts mehr übrig sein. Ich glaube, die Briten überschätzen sich da maßlos. Sie spielen keine Rolle mehr.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben:(27 Nov 2020, 08:06)

Damit können Sie meine Zustimmung zu einer Zurücknahme des BREXIT auf dem Stand vor 2020 auch nicht beflügeln. Wenn die EU sich wirklich aufrafft, Rechtsstaatsverletzungen und Korruption mit Geldentzug ab zu strafen, dann bleiben diese korrupten Staaten lieber unter sich.

Ich bin gespannt, wie die EU mit Ungarn, Rumänien und Bulgarien umgehen wird, wenn sie das Abenteuer Polen und Ungarn bewältigt haben wird.

Allerdings unterstütze ich die "Beitrittsperspektive" der Balkanstaaten, aber nur bei ernsthaften Bemühungen und Erfolgen in der Zeit der Assoziation zur EU... und diese Ergebnisse werden festgeschrieben und können nur einvernehmlich mit der EU geändert werden. Damit hätte man sich viel Ärger im Osten ersparen können!
Letztenendes hätte man die Osteuropäer nicht so schnell in die EU nehmen dürfen. Genau das war aber immer das große Versprechen im Kalten Krieg. Aber jetzt hat man eben den Salat und muss nachbessern. Dass nachgewiesene Rechtsstaatsverletzungen pronto spürbare und zur Not auch sehr schmerzhafte Sanktionen nach sich ziehen, ist ein sehr wichtiges Signal. Da darf dann auch nicht nachgelassen werden. Wenn ein Konstrukt funktionieren soll, braucht es eben festgelegte Spielregeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

sünnerklaas hat geschrieben:(27 Nov 2020, 10:00)

Letztenendes hätte man die Osteuropäer nicht so schnell in die EU nehmen dürfen. Genau das war aber immer das große Versprechen im Kalten Krieg. Aber jetzt hat man eben den Salat und muss nachbessern. Dass nachgewiesene Rechtsstaatsverletzungen pronto spürbare und zur Not auch sehr schmerzhafte Sanktionen nach sich ziehen, ist ein sehr wichtiges Signal. Da darf dann auch nicht nachgelassen werden. Wenn ein Konstrukt funktionieren soll, braucht es eben festgelegte Spielregeln.
Völlig klar... anders geht die Sache auch nicht. Mehrfach schon habe ich bedauert, daß man bei Neuaufnahmen versäumt hat, eine Abstimmung mit der EU-Kommission / dem EU-Parlament mit ins Stammbuch zu schreiben. Aber wer kommt schon im Westen auf den Gedanken, eine verabschiedete Voraussetzung für einen Beitritt inhaltlich so zu ändern, daß so niemals ein Beitritt zugelassen werden würde? Man ist praktisch auf die Europa-Begeisterung im Westen abonniert gewesen und konnte sich gar nicht vorstellen, daß andere in einer EU-Mitgliedschaft mehr eine Möglichkeit sehen, dort anständig ab zu kassieren.

Als "Pole vom Dienst" kann ich schon sagen, daß viele Polen... eigentlich alle, mit denen ich gesprochen habe in Sachen Europa... sehr gern Unionsbürger sind. Aber es gibt ganz offenbar auch polnische Nationalisten (in Deutschland mit anderer Thematik sicher auch) die die Gemeinschaft nur ertragen, wenn da anständig Geld fließt. Heute gab es drei oder vier Beiträge in der Gazeta Wyborcza über das polnisch / ungarische Veto, aber leider immer kreiste die Drohung "Es wird kein Geld mehr geben von der EU!" und auch der POLEXIT wurde im wesentlichen in dieser Art ausgewalzt. Ich war schon ganz froh, an der einen oder anderen Stelle doch den Verlust der gemeinsamen Unionsbürgerschaft als wirklichen Verlust benannt zu finden.

Natürlich sehe ich die Maßnahmen der EU als Rettungsmaßnahme für den Fortbestand der EU... schlimmstenfalls eben ohne Polen und Ungarn. Aber ich hoffe schon, daß das polnische Volk diese Nationalisten wegfegt und wir wieder zur guten Gemeinsamkeit zwischen 2008 und 2016 zurück finden. Inzwischen rumort es hier in Polen doch unübersehbar gegen ideologisch bedingte Willkürgesetze.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

"Brexit-Finale" am Wochenende

https://www.focus.de/politik/ausland/ve ... 12066.html

Da sind wir mal gespannt, ob es zu einem Durchbruch kommt, wie spekuliert wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Barnier verhandelt nach Quarantäne wieder persönlich

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 9c8cba4417
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Herr Barnier genießt das Vertrauen der EU-Kommission und vermutlich auch das seiner britischen Gesprächspartner. Ein britischer Wunsch auf Abberufung Barniers scheint bisher ausgeblieben zu sein.

Mein Vorschlag wäre, daß der Schwebezustand mit GB im Binnenmarkt während weiter laufender Verhandlungen solange anhält, bis GB tatsächlich Normen und Regeln erläßt, die gegen EU-Regeln verstoßen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Haegar »

Die Fischerei halte ich nur für ein vorgeschobenes Thema.
Die entscheidenden Punkte dürften hier liegen:

"Doch für die EU ist entscheidend, dass sich die britische Seite nicht nur auf dem Papier verpflichtet, die EU-Sozial-,Umwelt-und Verbraucherschutzstandards einzuhalten. Außerdem dringt sie darauf, dass London die Subventionsregeln der EU anerkennt, um jede Form des Dumpings auszuschließen."

https://www.tagesschau.de/ausland/brexi ... n-209.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Einen Monat vor dem endgültigen Ausscheiden Großbritanniens aus den letzten Verträgen mit der Europäischen Union wird es bei den Verhandlungen noch mal richtig ernst. »Die Arbeit geht weiter, selbst am Sonntag«, sagte Michel Barnier Reportern im britischen Regierungsviertel Westminster. Der EU-Chefunterhändler ist extra nach London gereist, um die Gespräche mit den Ex-EU-Partnern vor Ort zu führen.

Für beide Seiten steht viel auf dem Spiel. Und deshalb machen sie es sich gegenseitig nicht leicht. Der britische Außenminister Dominic Raab rief die EU zu Zugeständnissen auf. Die Staatengemeinschaft müsse bei den besonders umstrittenen Regeln für die Fischerei akzeptieren, dass sie für die Briten »eine Sache des Prinzips« sei, sagte Raab am Sonntag im Sender Sky News.

»Wenn sie Pragmatismus, guten Willen und Vertrauen zeigen, wie es in den letzten Runden der Gespräche der Fall war – und wir haben auch unsere Flexibilität gezeigt – dann denke ich, dass ein Deal zustande kommen kann«, sagte Raab. Die Verhandlungen gehen Raab zufolge nun »in die letzte Woche oder so«. Die Zeit drängt, da ein Handelspakt noch ratifiziert werden müsste.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 11887da500

Der Knallkopf der erst spät bemerkt hat wie wichtig der Dover-Calais Tunnel für England ist.......

Das kommt davon wenn man immer die Deadlines verlängert.
Man hätte schon längst vom Tisch aufstehen soll wie ich es ja seit langer Zeit predige
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Jetzt kommt es zum Bratwurstkrieg.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Nov 2020, 18:33)

Jetzt kommt es zum Bratwurstkrieg.
Dann sollten wir Normalos doch völlig unaufgeregt den Volkszorn der britischen Freunde deutscher Bratwurst abwarten.

Sauer eingelegte Heringsfilets aus polnischer Herstellung sind eine ganz wunderbare Zutat zum Abendbrot. Wenn ich es nicht gut mit unseren Briten meinte, dann sähe ich einem Importverbot ins UK sehr gelassen entgegen. Selber essen macht fett!

Die spinn' ja wohl, diese Briten! ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 21:17)

Dann sollten wir Normalos doch völlig unaufgeregt den Volkszorn der britischen Freunde deutscher Bratwurst abwarten.

Sauer eingelegte Heringsfilets aus polnischer Herstellung sind eine ganz wunderbare Zutat zum Abendbrot. Wenn ich es nicht gut mit unseren Briten meinte, dann sähe ich einem Importverbot ins UK sehr gelassen entgegen. Selber essen macht fett!

Die spinn' ja wohl, diese Briten! ;)
Das witzige ist ja,
dass die Briten sich darüber aufregen, dass die in der EU eh' nicht sonderlich beliebten british saussages so nicht in die EU importiert werden dürfen. Wahrscheinlich sind sie sauer, dass die german Bratwurst in GB so beliebt ist ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Nov 2020, 21:37)

Das witzige ist ja,
dass die Briten sich darüber aufregen, dass die in der EU eh' nicht sonderlich beliebten british saussages so nicht in die EU importiert werden dürfen. Wahrscheinlich sind sie sauer, dass die german Bratwurst in GB so beliebt ist ;)
Diese unausgewogene Kritik müssen wir Deutschen stoisch ertragen. Hauptsache, es schmeckt unseren britischen Freunden! Vielleicht denkt der eine oder andere ältere Brite auch einmal voller Wehmut an gemeinsame Minuten am Bratwurststand auf dem Bremer Marktplatz zurück! So, wie ich mich gern an Fisch & Chips im Zeitungspapier in Darlington erinnere... ach, das ist auch schon fast 65 Jahre her!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 21:52)

Diese unausgewogene Kritik müssen wir Deutschen stoisch ertragen. Hauptsache, es schmeckt unseren britischen Freunden! Vielleicht denkt der eine oder andere ältere Brite auch einmal voller Wehmut an gemeinsame Minuten am Bratwurststand auf dem Bremer Marktplatz zurück! So, wie ich mich gern an Fisch & Chips im Zeitungspapier in Darlington erinnere... ach, das ist auch schon fast 65 Jahre her!
Ich fand fish & chips aus Zeitungspapier auch sehr lecker, auch vinegar auf den Pommes statt Mayo.
Den Wurstkrieg allerdings finde ich albern.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Nov 2020, 18:33)
Jetzt kommt es zum Bratwurstkrieg.
Oh, oh. Ich hoffe, es kommt nicht zur "Calais Sausage Party". Ähnliches ist ja schon mal für die Briten ein wenig ungünstig ausgegangen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

PeterK hat geschrieben:(30 Nov 2020, 21:56)

Oh, oh. Ich hoffe, es kommt nicht zur "Calais Sausage Party". Ähnliches ist ja schon mal für die Briten ein wenig ungünstig ausgegangen.
:D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Nov 2020, 21:55)

Ich fand fish & chips aus Zeitungspapier auch sehr lecker, auch vinegar auf den Pommes statt Mayo.
Den Wurstkrieg allerdings finde ich albern.
Ja klar, das ist nur noch dumm! Aber was will man machen, wenn die Menschen solchen Politikern überhaupt nur zuhören? Mir wird der Brexit noch sehr lange fast schon körperlichem Schmerz aussetzen. Was das wohl sollte? :(
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Nov 2020, 21:59)

:D

He, he, was treibt Ihr da unter Eurer gemeinsamen Decke? Ich will auch erfahren, was da war!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:03)

He, he, was treibt Ihr da unter Eurer gemeinsamen Decke? Ich will auch erfahren, was da war!
Ich denke. PeterK spielt auf die Boston Tea Party an ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:07)

Ich denke. PeterK spielt auf die Boston Tea Party an ;)
Natürlich könnte ich jetzt googeln; aber damit erwischt Ihr beiden mich jetzt erst einmal im Tal der völlig Ahnungslosen! :D

Ojojoj, das geht ja in die Neue Welt. So eng war die Anbindung des UK an die EU doch wirklich nicht!
Zuletzt geändert von H2O am Mo 30. Nov 2020, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:07)
Ich denke. PeterK spielt auf die Boston Tea Party an ;)
Jep. Das wird lustig, wenn an europäischen Häfen britische rosa Würste im Meer landen.
Zuletzt geändert von PeterK am Mo 30. Nov 2020, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:15)

Jep. Das wird lustig, wenn an europäischen Häfen britische rosa Würste im Meer landen (so wie hier an den Stränden).
Also, wenn sich das wirtschaftlich lohnt, dann komme ich sammeln. Wenn gebraten nicht brauchbar (weiß ich wirklich nicht!) , dann wenigstens als Schweinefutter,

Als Katzenfutter, das weiß MisterFritz ja auch, sind Schweinewürste nicht so gut zu gebrauchen!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:16)

... dann wenigstens als Schweinefutter,
Und über diesen "schweinischen Umweg" bekommen die Briten dann ihre rosa Würste als "german bratwurst, made in Poland" wieder zurück. Welch rosarote Aussichten der künftigen Handelsbeziehungen da jetzt schon winken. Mir wird ganz warm um's Herz. :D
PeterK
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:16)

Also, wenn sich das wirtschaftlich lohnt, dann komme ich sammeln. Wenn gebraten nicht brauchbar (weiß ich wirklich nicht!) , dann wenigstens als Schweinefutter,

Als Katzenfutter, das weiß MisterFritz ja auch, sind Schweinewürste nicht so gut zu gebrauchen!
BTT: Ich finde es in jeder Hinsicht (ob politisch, privat oder historisch betrachtet) schade und traurig, dass die Briten nun für einige Zeit nicht mehr in der EU sind.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:34)

BTT: Ich finde es in jeder Hinsicht (ob politisch, privat oder historisch betrachtet) schade und traurig, dass die Briten nun für einige Zeit nicht mehr in der EU sind.
Das ist ohne jeden Zweifel unsere gemeinsame Grundlage; uns geht das nun so, wie es einem verschmähten Liebhaber zu gehen pflegt! Fehlt nur noch der Spott des Ziels unserer Liebe! Aber ich glaube, da wird nun auch das große Nachdenken einsetzen...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:42)
Aber ich glaube, da wird nun auch das große Nachdenken einsetzen...
Schaunmermal. Ich hoffe auf die Schotten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(30 Nov 2020, 23:00)

Schaunmermal. Ich hoffe auf die Schotten.
Welche Überraschung! Mein britischer Freund seit fast 65 Jahren ist Schotte von Haus aus; aber doch auch sehr treuer Brite. Wie muß es denn in deren Innersten aussehen, wenn sie an Europa denken... machen die das überhaupt?
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Abkommen: Die Industrie macht Druck
„Eine Einigung über ein neues Handelsabkommen in letzter Sekunde muss kommen“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang. „Alles andere wäre ein Desaster.“ Die Unternehmen seien vom bisherigen Verlauf der Verhandlungen „herb enttäuscht“.
Die anhaltende Unsicherheit treibt Wirtschaftsverbände an den Rand der Verzweiflung. „Wir haben schon fast eine Milliarde Pfund für die Brexit-Vorbereitungen ausgegeben und 28-mal so viel wegen der Coronakrise verloren“, sagte George Gillespie, Chairman des britischen Automobilverbands Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT), vergangene Woche. „Lasst uns nicht auch noch die Kosten von Zöllen zählen, vor allem nicht aus Versehen.“
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 2PAKc6-ap2

[sing]Ein Schiff wird kommen...[/sing]

Ich meinte natürlich Abkommen :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2020, 21:17) Wenn ich es nicht gut mit unseren Briten meinte, dann sähe ich einem Importverbot ins UK sehr gelassen entgegen. Selber essen macht fett!
Deshalb sind die walisischen Fischer ja gerade so aufgeregt! Die können schlicht nicht alles selber essen, was sie da aus der See ziehen. Sie müssen es nach Europa exportieren. Umgedreht ist das überhaupt kein Problem. Deutschland hat überhaupt nur noch fünf Fangboote. Und was passiert jetzt, wenn die EU sagt, dass britischer Fisch, der in britischen Fabriken verarbeitet wurde, nicht europäischen Standards entspricht und deshalb nicht eingeführt werden darf???

Hatten wir ja schonmal drüber geredet: Dann müssen die britischen Trawler ihren Fang wohl notgedrungen an Verarbeitungsunternehmen in Polen liefern. Ich wette, das machen die gern. Die wollen ja schließlich bezahlt werden.

Die Fischfang-Geschichte ist bei genauer Betrachtung das lächerlichste Problem im EU-GB-Streit. Sie wird in London aber aus nationalistischen Gründen zum Popanz aufgebaut.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Furious British expats blast EU's new post-Brexit travel rules which will ban them from spending more than three months at a time at their holiday home from January

Travel rules will change after end of the post-Brexit 'standstill' transition period
After January 1 UK tourists visiting EU countries will be restricted to 90 day stays
The rules have prompted a backlash from Britons who own holiday home in EU

https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... rules.html

:p :p :p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Zum Jahreswechsel endet die Brexit-Übergangsphase: Ohne Handelspakt droht danach ein harter wirtschaftlicher Bruch mit hohen Zöllen, langen Staus und anderen Handelshürden. Die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien sind hitzig, noch gibt es keine Einigung. Boris Johnson, der britische Premierminister, steht unter Druck. Nicht nur eine katastrophale Corona-Bilanz und Unruhen in der eigenen Partei, sondern auch chaotische Brexit-Verhandlungen werden ihm zur Last gelegt.
Ganz ohne Rückendeckung steht Johnson dennoch nicht da. In einer erst kürzlich veröffentlichten Biografie nimmt der Journalist Tom Bower den Premierminister in Schutz.

.....

So betont Bower zunächst, er sei überzeugter Europäer und habe seinerzeit gegen den Brexit gestimmt. Dann erklärt er: „Aber ich sage Ihnen etwas: Mein Gefühl ist, dass die wahre Schurkin in diesem ganzen Brexit-Drama Angela Merkel ist.“
Seine steile These begründet der Journalist mit einem geplatzten Deal zwischen Merkel und dem damaligen britischen Regierungschef David Cameron. „Cameron brauchte ein Zugeständnis, vor allem beim Thema Einwanderung, aber er hat keines bekommen. Wäre Merkel ihm entgegengekommen, hätte es den Brexit nie gegeben. Meiner Ansicht ist ihre Unnachgiebigkeit verantwortlich für den britischen EU-Austritt“, meint Bower.

.....

Die zahlreichen Lügen, mit denen der Premier in der Vergangenheit von sich reden machte, relativiert er dagegen. So zum Beispiel die Behauptung, Großbritannien überweise der EU jede Woche 350 Millionen Pfund. 2016 hatte Johnson seine Brexit-Kampagne mit der Parole angereichert.
„Zugegeben, das war geflunkert. Trotzdem ist es nicht vergleichbar mit einer Lüge, die dazu gedacht ist, einen Krieg loszutreten. Und in jeder Wahl machen Kontrahenten falsche Versprechungen – das mit den 350 Millionen konnte man glauben oder nicht“, kommentiert Bower Johnsons Lüge.

https://amp.focus.de/politik/ausland/jo ... 22503.html

Der gute Mann hat offenbar Wahrnehmungsstörungen..... :p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(01 Dec 2020, 20:37)

Zum Jahreswechsel endet die Brexit-Übergangsphase: Ohne Handelspakt droht danach ein harter wirtschaftlicher Bruch mit hohen Zöllen, langen Staus und anderen Handelshürden. Die Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien sind hitzig, noch gibt es keine Einigung. Boris Johnson, der britische Premierminister, steht unter Druck. Nicht nur eine katastrophale Corona-Bilanz und Unruhen in der eigenen Partei, sondern auch chaotische Brexit-Verhandlungen werden ihm zur Last gelegt.
Ganz ohne Rückendeckung steht Johnson dennoch nicht da. In einer erst kürzlich veröffentlichten Biografie nimmt der Journalist Tom Bower den Premierminister in Schutz.

.....

So betont Bower zunächst, er sei überzeugter Europäer und habe seinerzeit gegen den Brexit gestimmt. Dann erklärt er: „Aber ich sage Ihnen etwas: Mein Gefühl ist, dass die wahre Schurkin in diesem ganzen Brexit-Drama Angela Merkel ist.“
Seine steile These begründet der Journalist mit einem geplatzten Deal zwischen Merkel und dem damaligen britischen Regierungschef David Cameron. „Cameron brauchte ein Zugeständnis, vor allem beim Thema Einwanderung, aber er hat keines bekommen. Wäre Merkel ihm entgegengekommen, hätte es den Brexit nie gegeben. Meiner Ansicht ist ihre Unnachgiebigkeit verantwortlich für den britischen EU-Austritt“, meint Bower.

.....

Die zahlreichen Lügen, mit denen der Premier in der Vergangenheit von sich reden machte, relativiert er dagegen. So zum Beispiel die Behauptung, Großbritannien überweise der EU jede Woche 350 Millionen Pfund. 2016 hatte Johnson seine Brexit-Kampagne mit der Parole angereichert.
„Zugegeben, das war geflunkert. Trotzdem ist es nicht vergleichbar mit einer Lüge, die dazu gedacht ist, einen Krieg loszutreten. Und in jeder Wahl machen Kontrahenten falsche Versprechungen – das mit den 350 Millionen konnte man glauben oder nicht“, kommentiert Bower Johnsons Lüge.

https://amp.focus.de/politik/ausland/jo ... 22503.html

Der gute Mann hat offenbar Wahrnehmungsstörungen..... :p
Das ist das weinerliche Gejammer: Hätte Merkel 2015 nicht gesagt, wäre das alles nicht passiert... Die Leute wären doch so konservartiv, sie gingen doch normal nicht auf die Straße, sie würden doch normal nicht aufbegehren, sie würden doch normal nicht demonstrieren, wie die "Linken".
Meine Meinung: lasst die einfach untergehen. Tür zu, tschüss, wie gucken beim Untergang zu.
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Ganz ohne Rückendeckung steht Johnson dennoch nicht da. In einer erst kürzlich veröffentlichten Biografie nimmt der Journalist Tom Bower den Premierminister in Schutz.
.....
So betont Bower zunächst, er sei überzeugter Europäer und habe seinerzeit gegen den Brexit gestimmt. Dann erklärt er: „Aber ich sage Ihnen etwas: Mein Gefühl ist, dass die wahre Schurkin in diesem ganzen Brexit-Drama Angela Merkel ist.“
Eiskalt hat geschrieben:(01 Dec 2020, 20:37)
Der gute Mann hat offenbar Wahrnehmungsstörungen..... :p
Diese Einschätzung drängt sich förmlich auf.
Allerdings ist das auch ziemlich schlau. Merkel tritt ja bald ab, und sollte der Brexit doch noch ohne Deal enden oder in einem zwar kaum vorstellbares EU-Erpressungswerk enden statt in einem ewartbarem Boris-Kaiserschmarrn (mit Rosinen), kann man die Kanzlerin a.D. prima als Mutti in der Hexenküche für alles nutzen, was in der Postbrexitzeit auf der Johnsoninsel richtig grottig läuft.

VTs sind ja nicht nur für Coronaleugner praktisch.
PeterK
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von PeterK »

Eiskalt hat geschrieben:(01 Dec 2020, 20:37)
Der gute Mann hat offenbar Wahrnehmungsstörungen..... :p
Da die EU als "Sündenziege" bald wegfällt, braucht man halt Ersatz.
Kohlhaas
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(01 Dec 2020, 20:37)

Der gute Mann hat offenbar Wahrnehmungsstörungen..... :p
Ja, anders kann man das nicht deuten. Als wäre Merkel die "Königin" der EU und könnte aus eigener Machtvollkommenheit bestimmen, welche Rosinen die EU den Briten noch hätte reinstecken können...

Meiner Ansicht nach steht die Meinung dieses Menschen aber für eine in GB weit verbreitete Haltung, die tatsächlich ursächlich für die Brexit-Entscheidung war: Viele Briten wollen nicht einer EU angehören, in der Deutschland so eine starke Rolle spielt.
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Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Gibt es was Neues von der Verhandlungsfront? Steht der Deal?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Seit Mittwochmorgen gibt es allerdings noch einen ganz anderen Grund, die Hoffnung nicht aufzugeben: Als erstes westliches Land hat Großbritannien einen Corona-Impfstoff zugelassen. "Das ist fantastisch", twitterte Johnson sogleich voller Euphorie. "Es ist der Schutz der Impfstoffe, der uns letztendlich erlaubt, unser Leben zurückzugewinnen und die Wirtschaft wieder in Bewegung zu bringen." Die Impfung werde von nächster Woche an verfügbar sein, versprach der Premierminister. Es dauerte nicht lange, bis die Regierung auch den Grund dafür ausmachte, warum ausgerechnet Großbritannien vor der EU und den USA in der Lage war, einen Impfstoff zuzulassen: dem Brexit sei Dank.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sagte dem Radiosender der Times, dass die britische Aufsichtsbehörde MHRA nun mal eine Weltklasse-Behörde sei und wegen des Brexit nicht mehr das Tempo der Europäer gehen müsse. Denn die bewegten sich ein bisschen langsamer. Es seien, versicherte Hancock, alle Sicherheitschecks und de facto die gleichen Prozesse wie auf EU-Seite durchlaufen worden. Fest stehe aber: "Wegen des Brexit waren wir in der Lage, den Ablauf zu beschleunigen." Ganz so stimmt das allerdings nicht. Denn im Grunde wäre jeder EU-Staat rechtlich in der Lage, eine Notfallzulassung à la London durchzusetzen. Das Faktum änderte aber nichts daran, dass die britische Regierung diesen durchaus bedeutenden Moment als eine Art Brexit-Dividende pries.

Es war am Mittwoch dann der deutsche Botschafter in London, Andreas Michaelis, der die Briten daran erinnerte, dass der zugelassene Impfstoff keine Erfindung aus Großbritannien ist. "Warum ist es so schwer, diesen Schritt nach vorne als großartige internationale Anstrengung und Erfolg anzuerkennen?", schrieb der Diplomat auf Twitter. Obwohl die deutsche Firma Biontech einen entscheidenden Beitrag geleistet habe, sei das keine nationale Geschichte, sondern "europäisch und transatlantisch", erklärte der Botschafter.

Michaelis antwortete damit auf einen Tweet des britischen Wirtschaftsministers Alok Sharma, der verkündet hatte: "Großbritannien war das erste Land, das einen Vertrag mit Pfizer/Biontech geschlossen hat - jetzt werden wir die ersten sein, die den Impfstoff einsetzen." Und dann fügte er noch hinzu: "In den kommenden Jahren werden wir uns an diesen Moment als den Tag erinnern, an dem Großbritannien die Initiative der Menschheit gegen diese Seuche ergriffen hat."

https://www.sueddeutsche.de/politik/gro ... -1.5135575

Kann man ein größeres Arschloch sein?
Als echter Brexiteer sollte man sich auch weigern die Kraut-Plörre zu nehmen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Angeblich verlangt Macron von Barnier einen Abbruch der Gespräche und einen No-Deal-Brexit. VdL sei zu weich und zu zu vielen Konzessionen bereit.

Ob da was dran ist? Wir werden sehen.

Aber nicht unplausibel. Die Franzosen konnten sich noch nie mit der Mitgliedschaft der Briten in der EU anfreunden. Und Macron steht das Wasser bis zum Hals. Die deutsche Wirtschaft zu schwächen, kommt ihm da gerade gelegen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von DevilsNeverCry »

Senexx hat geschrieben:(03 Dec 2020, 00:47)

Angeblich verlangt Macron von Barnier einen Abbruch der Gespräche und einen No-Deal-Brexit. VdL sei zu weich und zu zu vielen Konzessionen bereit.

Ob da was dran ist? Wir werden sehen.

Aber nicht unplausibel. Die Franzosen konnten sich noch nie mit der Mitgliedschaft der Briten in der EU anfreunden. Und Macron steht das Wasser bis zum Hals. Die deutsche Wirtschaft zu schwächen, kommt ihm da gerade gelegen.
Und was hat Macron davon? GB ist wichtiger Handelspartner sowohl für Deutschland als auch für Frankreich. Selbst wenn Deutschland davon stärker betroffen wäre würde das Frankreich auch nicht wirklich weiter helfen. Durch die Globalisierung ist die Interdependenzverwundbarkeit zwischen vielen Staaten dieser Welt gestiegen, besonders zwischen den EU Staaten. Bei einem Austritt Großbritanniens entstehen Spillovereffekte wodurch Frankreichs Volkswirtschaft über kurz oder lang ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird wenn Deutschland wegen einem No-Deal anfängt zu kränkeln.

Frankreich steht nicht sonderlich gut da bei der Corona Bekämpfung, aber wirtschaftlich macht es wieder Boden gut:"Bei der Aufholjagd im Sommer ging es bei der Wirtschaft in Deutschland mit 8,2 Prozent bergauf, in Frankreich mit 18,2 Prozent, in Italien mit 16,1 Prozent, in Spanien legte das BIP um 16,7 Prozent zu."
Natürlich darf man nicht vergessen das der wirtschaftliche Einbruch im 2 Quartal (ca. -13%) stärker war als bei Deutschland.

https://www.handelsblatt.com/politik/ko ... JNgaOe-ap6

https://de.statista.com/statistik/daten ... quartalen/
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

DevilsNeverCry hat geschrieben:(03 Dec 2020, 18:36)

Und was hat Macron davon? GB ist wichtiger Handelspartner sowohl für Deutschland als auch für Frankreich. Selbst wenn Deutschland davon stärker betroffen wäre würde das Frankreich auch nicht wirklich weiter helfen. Durch die Globalisierung ist die Interdependenzverwundbarkeit zwischen vielen Staaten dieser Welt gestiegen, besonders zwischen den EU Staaten. Bei einem Austritt Großbritanniens entstehen Spillovereffekte wodurch Frankreichs Volkswirtschaft über kurz oder lang ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird wenn Deutschland wegen einem No-Deal anfängt zu kränkeln.

Frankreich steht nicht sonderlich gut da bei der Corona Bekämpfung, aber wirtschaftlich macht es wieder Boden gut:"Bei der Aufholjagd im Sommer ging es bei der Wirtschaft in Deutschland mit 8,2 Prozent bergauf, in Frankreich mit 18,2 Prozent, in Italien mit 16,1 Prozent, in Spanien legte das BIP um 16,7 Prozent zu."
Natürlich darf man nicht vergessen das der wirtschaftliche Einbruch im 2 Quartal (ca. -13%) stärker war als bei Deutschland.

https://www.handelsblatt.com/politik/ko ... JNgaOe-ap6

https://de.statista.com/statistik/daten ... quartalen/
Soll das ein Einführungskurs "Manipulieren mit Zahlen" werden? Sie sollten sich richtige Zahlen anschauen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

@ DevilsNeverCry

Muß man bei solchen Betrachtungen denn nicht den absoluten Wert des BIP berücksichtigen? Natürlich ist Wachstum der Wirtschaftstätigkeit immer gut; aber die 10% von 100 auf 110 sind vom Wert her doch etwas anderes als die 10% bei einem Wachstum von 10 auf 11.
Sie sollten sich richtige Zahlen anschauen.
Die Sie natürlich kennen, aber als Herrschaftswissen für sich behalten. Welche Bereicherung einer Diskussion!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von DevilsNeverCry »

Senexx hat geschrieben:(03 Dec 2020, 19:44)

Soll das ein Einführungskurs "Manipulieren mit Zahlen" werden? Sie sollten sich richtige Zahlen anschauen.
Ich habe mich auf Zahlen von Handelsblatt und Statista bezogen. Die Frage können Sie den Autoren der jeweiligen statistischen Auswertungen stellen.

Kommen wir mal auf meine ursprüngliche Frage zurück:
Und was hat Macron davon?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von DevilsNeverCry »

H2O hat geschrieben:(03 Dec 2020, 19:48)

@ DevilsNeverCry

Muß man bei solchen Betrachtungen denn nicht den absoluten Wert des BIP berücksichtigen? Natürlich ist Wachstum der Wirtschaftstätigkeit immer gut; aber die 10% von 100 auf 110 sind vom Wert her doch etwas anderes als die 10% bei einem Wachstum von 10 auf 11.



Die Sie natürlich kennen, aber als Herrschaftswissen für sich behalten. Welche Bereicherung einer Diskussion!
Ja, definitiv. Deswegen habe ich ja auch zum Schluß geschrieben das man bedenken soll das Frankreich im 2 Quartal einen deutlich stärkeren wirtschaftlichen Rückgang hatte als Deutschland. Daher auch diese Aufholung der Franzosen im 3. Quartal. ;) Was aber nun an diesen Zahlen laut dem User Senexx so manipulativ ist erschließt sich mir nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Michael Alexander »

Eiskalt hat geschrieben:(02 Dec 2020, 19:35)

Seit Mittwochmorgen gibt es allerdings noch einen ganz anderen Grund, die Hoffnung nicht aufzugeben: Als erstes westliches Land hat Großbritannien einen Corona-Impfstoff zugelassen. "Das ist fantastisch", twitterte Johnson sogleich voller Euphorie. "Es ist der Schutz der Impfstoffe, der uns letztendlich erlaubt, unser Leben zurückzugewinnen und die Wirtschaft wieder in Bewegung zu bringen." Die Impfung werde von nächster Woche an verfügbar sein, versprach der Premierminister. Es dauerte nicht lange, bis die Regierung auch den Grund dafür ausmachte, warum ausgerechnet Großbritannien vor der EU und den USA in der Lage war, einen Impfstoff zuzulassen: dem Brexit sei Dank.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sagte dem Radiosender der Times, dass die britische Aufsichtsbehörde MHRA nun mal eine Weltklasse-Behörde sei und wegen des Brexit nicht mehr das Tempo der Europäer gehen müsse. Denn die bewegten sich ein bisschen langsamer. Es seien, versicherte Hancock, alle Sicherheitschecks und de facto die gleichen Prozesse wie auf EU-Seite durchlaufen worden. Fest stehe aber: "Wegen des Brexit waren wir in der Lage, den Ablauf zu beschleunigen." Ganz so stimmt das allerdings nicht. Denn im Grunde wäre jeder EU-Staat rechtlich in der Lage, eine Notfallzulassung à la London durchzusetzen. Das Faktum änderte aber nichts daran, dass die britische Regierung diesen durchaus bedeutenden Moment als eine Art Brexit-Dividende pries.

Es war am Mittwoch dann der deutsche Botschafter in London, Andreas Michaelis, der die Briten daran erinnerte, dass der zugelassene Impfstoff keine Erfindung aus Großbritannien ist. "Warum ist es so schwer, diesen Schritt nach vorne als großartige internationale Anstrengung und Erfolg anzuerkennen?", schrieb der Diplomat auf Twitter. Obwohl die deutsche Firma Biontech einen entscheidenden Beitrag geleistet habe, sei das keine nationale Geschichte, sondern "europäisch und transatlantisch", erklärte der Botschafter.

Michaelis antwortete damit auf einen Tweet des britischen Wirtschaftsministers Alok Sharma, der verkündet hatte: "Großbritannien war das erste Land, das einen Vertrag mit Pfizer/Biontech geschlossen hat - jetzt werden wir die ersten sein, die den Impfstoff einsetzen." Und dann fügte er noch hinzu: "In den kommenden Jahren werden wir uns an diesen Moment als den Tag erinnern, an dem Großbritannien die Initiative der Menschheit gegen diese Seuche ergriffen hat."

https://www.sueddeutsche.de/politik/gro ... -1.5135575

Kann man ein größeres Arschloch sein?
Als echter Brexiteer sollte man sich auch weigern die Kraut-Plörre zu nehmen.
Bei einigen Deutschen kommt hier wohl Bitterkeit und Neid auf, das ist nicht zu übersehen. Tja, wie schafft es Großbritannien, mit schlanker Bürokratie effektiv für die Interessen der eigenen Nation, des eigenen Volkes zu arbeiten? Das ist wohl für Deutsche, die anderes von ihrer eigenen Regierung gewohnt sind, unverständlich, auch vor dem Hintergrund der ständigen anti-britischen Propaganda in den deutschen Medien und dem alten deutschen Hass auf das perfide Albion.

Dass es auch ohne die EU geht, und dass es oft auch besser ohne die EU geht, indem man beispielsweise Entscheidungen nicht immer auf oberster Ebene und/ oder mit 26 oder 27 anderen Ländern abstimmen muss, müsste doch eigentlich jedem einleuchten. Auch ist der Bezug der britischen Arzneimittelbehörde zu den eigenen Leuten sicher viel stärker ausgeprägt und viel direkter als bei einer internationalen Behörde, die sich eben auch bei lebenswichtigen Impfungen etwas mehr Zeit nimmt, weil sie weiss, dass sie nie direkt in Verantwortung genommen wird oder sich rechtfertigen muss.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

@ DevilsNeverCry

Nehmen Sie es mit einem Achselzucken zur Kenntnis. Wir können nur mit den Angaben arbeiten, die wir aus verläßlichen Quellen belegen können.

Zu Ihrer Frage. "Was hat Macron davon?" fällt mir nur ein, daß in einem Verein der Erfolgreichere schon mehr Ansehen genießt als der weniger Erfolgreiche. Also eine sehr platte Bewertung eines Staatsmanns. Sie haben schon Recht: Wer sich freut, daß sein Bündnispartner in Nachteil gerät, der muß schon ziemlich schief gewickelt sein. So primitive Regungen traue ich Präsident Macron nicht zu. Natürlich wird der nichts unternehmen, was von vornherein zum Nachteil Frankreichs führen muß. Aber daran arbeiten, daß der Partner in einen Nachteil hinein gedrängt wird... so etwas wäre das Ende der Partnerschaft und wohl auch das Ende dieses Politikers auf der europäischen Bühne.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

@ Michael Alexander
Auch ist der Bezug der britischen Arzneimittelbehörde zu den eigenen Leuten sicher viel stärker ausgeprägt und viel direkter als bei einer internationalen Behörde, die sich eben auch bei lebenswichtigen Impfungen etwas mehr Zeit nimmt, weil sie weiss, dass sie nie direkt in Verantwortung genommen wird oder sich rechtfertigen muss.
Bravo; nicht jedem Kommentator gelingt es, in einem einzigen Satz mehr Widersprüche unter zu bringen!

Ich erkenne in dieser britischen Entscheidung die Notwendigkeit, auf Biegen und Brechen der Pandemie etwas entgegen setzen zu wollen, ganz einfach, weil das britische Management der Pandemie unter aller Würde eines solchen Staatswesens gelaufen ist. Freuen wir uns, daß dabei sogar die Anerkennung eines Impfstoffs mitschwingt, der in der EU und dann auch noch in Deutschland entwickelt wurde... und hoffen wir für die davon betroffenen Briten, daß der Wagemut der britischen Behörde nicht zu schweren Rückschlägen führt. GB als das Versuchskaninchen für die EU... das wär's dann wohl.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Michael Alexander »

H2O hat geschrieben:(03 Dec 2020, 20:42)

@ Michael Alexander


Bravo; nicht jedem Kommentator gelingt es, in einem einzigen Satz mehr Widersprüche unter zu bringen!

Ich erkenne in dieser britischen Entscheidung die Notwendigkeit, auf Biegen und Brechen der Pandemie etwas entgegen setzen zu wollen, ganz einfach, weil das britische Management der Pandemie unter aller Würde eines solchen Staatswesens gelaufen ist. Freuen wir uns, daß dabei sogar die Anerkennung eines Impfstoffs mitschwingt, der in der EU und dann auch noch in Deutschland entwickelt wurde... und hoffen wir für die davon betroffenen Briten, daß der Wagemut der britischen Behörde nicht zu schweren Rückschlägen führt. GB als das Versuchskaninchen für die EU... das wär's dann wohl.
Ich sehe nicht, dass das Management der Pandemie in Grossbritannien schlechter war als in anderen Ländern. Versuchen die deutsche Medien, es so darzustellen? Dann zähle halt mal die Toten pro Kopf in Grossbritannien versus in Belgien, dem EU-Musterland par excellence, dann wirst du sehen, wieviel Substanz dieser Vorwurf hat.

Klinisch entwickelt wurde der Impfstoff im übrigen ganz wesentlich von einer amerikanischen Pharmafirma (Pfizer); eine kleine Firma wie Biontech wäre dazu nicht in der Lage. In Deutschland gibt es von diesen grossen Pharmafirmen ja nur noch ganz wenige geschrumpfte, international nicht sehr bedeutende Unternehmen, nachdem die Grün*Innen ein Problem mit der Gentechnik hatten und sie die Arzneimittelentwicklung weitgehend aus Deutschland vertrieben haben. Um 1980 war Deutschland noch die "Apotheke der Welt", u.a. mit BASF, Bayer und Hoechst.

Auf Biontech kann Deutschland sicher stolz sein, aber ich glaube leider eher, dass solche Firmen trotz und nicht wegen der Standortbedingungen in Deutschland existieren. Grossbritannien hat viel mehr solcher Startups als Deutschland (und hat übrigens auch einen eigenen Impfstoff entwickelt).

Ich verstehe euren Hass gegen Grossbritannien nicht. Es gibt so viel, was man dort bewundern muss. Lest eben mal die Auslandspresse und lasst euch nicht immer den Kopf von ARD, ZDF und Spiegel vernebeln.
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