EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Moderator: Moderatoren Forum 3

Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 35214
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

garfield336 hat geschrieben:(28 May 2019, 09:00)

Das ist mir alles anderes als klar!

Denn die Tories haben keine Mehrheit im Parlament.
Es braucht auch keinerlei Mehrheit für den Austritt am 31.10. - das ist ja beschlossenes Enddatum. Es gibt dann halt einen harten Brexit.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14092
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Misterfritz hat geschrieben:(28 May 2019, 09:09)

Es braucht auch keinerlei Mehrheit für den Austritt am 31.10. - das ist ja beschlossenes Enddatum. Es gibt dann halt einen harten Brexit.
Nichts ist beschlossen. Ich glaube nicht das irgendjemand in der EU den Schneid hätte die Briten rauszuschmeissen.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 35214
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

garfield336 hat geschrieben:(28 May 2019, 09:11)

Nichts ist beschlossen. Ich glaube nicht das irgendjemand in der EU den Schneid hätte die Briten rauszuschmeissen.
Alles ist beschlossen:
Die Briten haben beschlossen auszutreten, Termin war der 31. März.
Dann haben die Briten um Aufschub gebeten, der endet am 31. Oktober.
Wenn sie einen weiteren Aufschub wollten, müssten sie das beschliessen und die EU den gewähren. Tun sie das nicht, ist Ende Oktober finito.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14092
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Misterfritz hat geschrieben:(28 May 2019, 09:16)

Alles ist beschlossen:
Die Briten haben beschlossen auszutreten, Termin war der 31. März.
Dann haben die Briten um Aufschub gebeten, der endet am 31. Oktober.
Wenn sie einen weiteren Aufschub wollten, müssten sie das beschliessen und die EU den gewähren. Tun sie das nicht, ist Ende Oktober finito.
Ich bin fest davon überzeugt dass die EU jedem weiteren Aufschub zustimmt.
Benutzeravatar
Orbiter1
Beiträge: 9111
Registriert: Fr 23. Feb 2018, 13:25

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

garfield336 hat geschrieben:(28 May 2019, 09:11)

Nichts ist beschlossen. Ich glaube nicht das irgendjemand in der EU den Schneid hätte die Briten rauszuschmeissen.
Für einen harten Brexit ist kein Beschluß mehr nötig und rausgeschmissen wird da niemand. Das britische Volk hat sich in einem Referendum für den Austritt aus der EU entschieden, die britische Regierung hat den Antrag gestellt aus der EU auszutreten und das britische Parlament hat das verhandelte Austrittsabkommen abgelehnt. Ein Rausschmiss ist was anderes.
garfield336 hat geschrieben:(28 May 2019, 09:18)

Ich bin fest davon überzeugt dass die EU jedem weiteren Aufschub zustimmt.
Welche verheerenden Auswirkungen es für die verantwortlichen Parteien hat den Willen des Volkes nicht zu erfüllen und den Brexit nicht zu vollziehen konnte man bei den Europawahlen sehen. Die werden unter keinen Umständen eine weitere Verlängerung über den 30.10. hinaus beantragen.
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14092
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Orbiter1 hat geschrieben:(28 May 2019, 09:26)
Welche verheerenden Auswirkungen es für die verantwortlichen Parteien hat den Willen des Volkes nicht zu erfüllen und den Brexit nicht zu vollziehen konnte man bei den Europawahlen sehen. Die werden unter keinen Umständen eine weitere Verlängerung über den 30.10. hinaus beantragen.
Die EU respiektiert den Willen der demokratisch gewählten Regierung Grossbritanniens.
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

heute wird eine cause célèbre vorm londoner gericht gebracht, die vllt weltweit von bedeutung ist/sein wird.
als das referendum zum brexit vorbei war, gab es einen briten (marcus ball), der rasend war. noch nicht einmal so sehr weil pro-brexit gewann, sondern weil soviel gelogen wurde. er hat zuerst alle behauptungen von boris johnson verglichen mit der wirklichkeit.
vlt erinnert ihr euch noch, daß es einen bus gab, worauf zetteln mit darauf gedruckt »350 millionen pound pro woche« geklebt waren. wohlan, das sollte - laut johnson - GB jährlich der EU abträgen. in wirklichkeit war es »nur« ±230 millionen pound.
daraufhin hat ball an crowdfunding getan und advokaten gesucht. jetzt hat er 400.000 pound und gute anwälte gefunden.

morgen wird eine klage gegen johnson eingereicht wegen »alleged offence of misconduct in public office«.
ob die klage zulässig ist, weiß man nicht. immerhin ist hier rede von einem bewußt irreführen wenn nicht lügen durch einen parlamentarier. die folgen davon könnten das referendum beeinflußt haben. darum geht es ball aber nicht. er will daß eine derartige groteske fantasie fortan nicht mehr gestattet ist.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Diese Klage ist durchaus interessant, aber im Falle das ein positives Urteil für den Kläger kommt wären dann wohl bald sehr viele Politiker vor dem Kadi, lügen denn nicht alle uns , oder in dem Fall den Briten die Hucke voll!?
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11200
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Good Luck fuer die Klage! BoJo ist ein verlogener Kotzbrocken
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Ger9374 hat geschrieben:(29 May 2019, 11:14)

Diese Klage ist durchaus interessant, aber im Falle das ein positives Urteil für den Kläger kommt wären dann wohl bald sehr viele Politiker vor dem Kadi, lügen denn nicht alle uns , oder in dem Fall den Briten die Hucke voll!?
darum schrieb ich ja auch »cause célèbre«. es könnte ja als maßstab fungieren.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

goebbels hatte mal gesagt, daß man eine große lüge nur zig mal wiederholen muß. dann wird ein großteil der hörer sie glauben.
das gilt beispielsweise bei den zahl der verstorbenen in dresden. oder die zahl der umgebrachten in auschwitz (± 1,25 millionen statt 6-6,5 millionen).
Nearly half of the British public still believe the false claim from the Brexit referendum that the UK sends £350m a week to the EU, despite persistent attempts to debunk the myth

A new study by King’s College London of attitudes to Brexit found that 42 per cent of people who had heard of the claim still believe it is true, while just 36 per cent thought it was false and 22 per cent were unsure.

The research, conducted with the help of pollster Ipsos MORI, shows that sustained criticism of the false claim by the UK Statistics Authority and others has had little effect, with perceptions mostly unchanged since before the referendum.
sind die briten genauso dumm wie die amerikaner ?? oder ebenso leicht zu betrügen ??
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47332
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(30 May 2019, 06:41)

...

sind die briten genauso dumm wie die amerikaner ?? oder ebenso leicht zu betrügen ??
Bei solchen Ansagen fühle ich mich äußerst unwohl! Immerhin sind wir Deutschen doch die dümmsten Menschen der Welt! Und jetzt bitte nicht auftrumpfen, daß die Niederländer... ;)
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 35214
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(30 May 2019, 07:22)

Bei solchen Ansagen fühle ich mich äußerst unwohl! Immerhin sind wir Deutschen doch die dümmsten Menschen der Welt! Und jetzt bitte nicht auftrumpfen, daß die Niederländer... ;)
Wobei man da schon unterscheiden muss,
heute hätten die Menschen unheimlich viele Möglichkeiten mehr, sich zu informieren, als damals.

Aber vielleicht neigt der Mensch auch dazu, einfache Antworten/Aussagen eher anzunehmen, als selbst nachzudenken und sich zu informieren. Vor allem, wenn die Aussagen einem gut in den Kram passen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47332
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(30 May 2019, 09:01)

Wobei man da schon unterscheiden muss,
heute hätten die Menschen unheimlich viele Möglichkeiten mehr, sich zu informieren, als damals.

Aber vielleicht neigt der Mensch auch dazu, einfache Antworten/Aussagen eher anzunehmen, als selbst nachzudenken und sich zu informieren. Vor allem, wenn die Aussagen einem gut in den Kram passen.
Ihre Aussage "unheimlich viele Möglichkeiten, sich zu informieren" enthält nicht nur einen Vorteil, sondern zugleich einen Nachteil. Ich glaube, daß in der Vergangenheit noch nie so viele widersprüchliche Informationen mit hoher Reichweite im Umlauf waren wie heute. Da wird es schwer, die Informationen zu ordnen und zu bewerten. Und am liebsten nimmt man Nachrichten auf, die die eigene Interessenlage fördern. Da haben Sie schon Recht.
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Natürlich hat H20 recht. Kann ich zwischen verschiedenen "Wahrheiten" wählen , neige ich der zu die Mir eher zusagt.Und so haben auch viele Empire verliebte Briten auch den Brexiter "Wahrheiten" gerne glauben geschenkt.Kritik oder Zweifel in den Monaten in denen die Briten geistig ihre Insel befreit von Dem Joch Brüssels erhofften waren da nicht gerne gehört.Betrug und eine gehörige Portion Selbsttäuschung plus des interresse
bereiteten die Grundlage der Brexit abstimmung.Ich. wünschte die Briten hätten hieraus etwas gelernt .
Wähler
Beiträge: 8601
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Welt 31. Mai 2019 Großbritanniens Liberaldemokraten in Umfrage vorn
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... dtief.html
"Klare Gewinner der Wahl wären die Parteien, die sich ausdrücklich für oder gegen einen Brexit aussprechen: Die Liberaldemokraten, die ein neues Referendum über einen EU-Austritt fordern, erhielten der Umfrage zufolge mit 24 Prozent die meisten Stimmen. Auf Platz zwei läge mit 22 Prozent die Brexit-Partei von Nigel Farage, die erst vor wenigen Monaten gegründet wurde und für einen klaren Bruch mit der Europäischen Union ist."
Ein Mehrparteiensystem mit mindestens 3 Blöcken jeweils um die 20% wäre ein Fortschritt für Großbritannien. Die Entwicklung erinnert irgendwie an Frankreich.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47332
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ein wenig Verständnis habe ich schon für den britischen Grundgedanken, doch bitte über das eigene Schicksal, die eigene Zukunft selbst entscheiden zu können. Also kein Gesetzgeber und keine Rechtsprechung die nicht zu 100% britisch sind.

Beziehe ich diese Haltung auf meinen kleinen Privatbereich, dann versuche ich natürlich auch, möglichst selbstbestimmt mein Leben zu gestalten. Dieses Bestreben hat aber Grenzen, die unsere Gemeinschaft setzt, um als Gemeinschaft funktionieren zu können.

Dem einzelnen Briten dürften diese Grenzen in seiner britischen Gemeinschaft nicht erspart bleiben.

Schlagen wir den Bogen zur europäischen Gemeinschaft, dann wird klar, daß diese größere Gemeinschaft ihren Gemeinschaften im Inneren weitere Grenzen setzt, um als große Gemeinschaft funktionieren zu können. Weshalb die Briten mit dieser Vorstellung fremdeln, sie aber in ihrem Staat doch auch mit Grenzen leben... für mich nicht nachvollziehbar. Fühlen sie sich nicht als Europäer mit einer weitgehend gemeinsamen Vergangenheit, als Teil einer Familie und Schicksalsgemeinschaft, die gemeinsam ihre Zukunft meistern will? Offenbar ja nicht.
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11200
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(31 May 2019, 09:19)

Ein wenig Verständnis habe ich schon für den britischen Grundgedanken, doch bitte über das eigene Schicksal, die eigene Zukunft selbst entscheiden zu können. Also kein Gesetzgeber und keine Rechtsprechung die nicht zu 100% britisch sind.

Beziehe ich diese Haltung auf meinen kleinen Privatbereich, dann versuche ich natürlich auch, möglichst selbstbestimmt mein Leben zu gestalten. Dieses Bestreben hat aber Grenzen, die unsere Gemeinschaft setzt, um als Gemeinschaft funktionieren zu können.

Dem einzelnen Briten dürften diese Grenzen in seiner britischen Gemeinschaft nicht erspart bleiben.

Schlagen wir den Bogen zur europäischen Gemeinschaft, dann wird klar, daß diese größere Gemeinschaft ihren Gemeinschaften im Inneren weitere Grenzen setzt, um als große Gemeinschaft funktionieren zu können. Weshalb die Briten mit dieser Vorstellung fremdeln, sie aber in ihrem Staat doch auch mit Grenzen leben... für mich nicht nachvollziehbar. Fühlen sie sich nicht als Europäer mit einer weitgehend gemeinsamen Vergangenheit, als Teil einer Familie und Schicksalsgemeinschaft, die gemeinsam ihre Zukunft meistern will? Offenbar ja nicht.
Lieber H2O Was im Moment in GB vorgeht ist fuer mich nicht mehr nachvollziehbar. La Farge und BoJo sind die Anti Thesis fuer das was ich glaubte waeren die demokratischen Werte von GB. Ich schuettle nur noch den Kopf, sitze zurueck und warte ab. Es ist irgendwie schmerzlich zu sehen wie GB so langsam Selbstmord begeht.
Support the Australian Republican Movement
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Maikel hat geschrieben:(27 May 2019, 13:55)

Nein, das wurde noch nicht probiert. Obwohl du ihn mitzitiert hast, hast du meinen letzten Satz scheinbar nicht verstanden, und somit das ganze von mir skizzierte Abstimmungsprinzip nicht.

Was im britischen Parlament gemacht wurde, ist, daß jede Variante einzelnd zur Abstimmung gestellt wurde, und die Abgeordneten konnten jeweils mit Yes oder No votieren.

"Mein" Abstimmungssystem, siehe frühere Beiträge, kennt keine "No"-Stimme.
Wenn du in D den Bürgermeister deiner Gemeinde mitwählst, bietet der Stimmzettel auch kein "No"an, stattdessen mußt du dich zwischen mehreren Kandidaten entscheiden. Auch im ggf. notwendigen zweiten Wahlgang mußt du dich, wenn du mitwählen willst, für das "geringere Übel" entscheiden; auch wenn dir beide Kandidaten nicht gefallen.

"Dein" Abstimmungssystem ist auch durchaus demokratisch und z.B. bei Bürgermeisterwahlen in Deutschland ganz üblich. Es "funktioniert" aber nur bei Ja-Nein-Entscheidungen für den Wähler. Also bei ganz "einfach strukturierten" Entscheidungen. Es kann nicht funktionieren bei komplexeren Fragestellungen - wie zum Beispiel beim Brexit.

Beispiel:

Frage 1 lautet: Willst Du einen Brexit ohne Vertrag? Ja oder nein?

Bei der Abstimmung über diese Frage gibt es keine qualifizierte Mehrheit. Die Mehrheit stimmt damit gegen einen Brexit ohne Vertrag (genau das ist im britischen Parlament passiert!!)


Frage 2 lautet: Willst Du einen Brexit mit dem ausgehandelten Vertrag?

Bei der Abstimmung gibt es auch darüber keine qualifizierte Mehrheit. Die Mehrheit stimmt folglich GEGEN den ausgehandelten Vertrag (genau das ist im britischen Parlament passiert!!).



Gemäß "Deinem" Abstimmungsverfahren wäre damit im Grunde alles geklärt: Kein Brexit ohne Vertrag, kein Brexit mit Vertrag, also GAR KEIN BREXIT!
Das wäre im vorliegenden Fall aber undemokratisch. Denn es kann durchaus sein, dass eine Mehrheit der Befragten den Brexit will. Nur eben manche davon unbedingt MIT Vertrag und manche davon eben auch ohne Vertrag. Will man diejenigen Abstimmungsberechtigen, die zwar ausscheiden wollen, aber nicht ohne Vertrag, nun zu den "Remainers" zählen, bloß weil sie gegen den "wilden Brexit" gestimmt haben? Die wollen auch raus! Nur eben nicht ohne Vertrag. "Dein" Abstimmungssystem würde Austrittswillige zu Remainers erklären. Das geht in einer Demokratie nicht. Weil es hier nicht um Ja-Nein-Entscheidungen geht. Das Problem ist komplexer. Das kann man nicht mit Entscheidungen zwischen A und B lösen. Nicht in diesem Fall.

Deswegen haben wir ja dieses ganze Chaos. Deswegen würde nichtmal ein zweites Referendum helfen, weil gar nicht klar ist, wie man auch nur die Frage stellen soll, damit die Bürger mit "Ja" oder "Nein" antworten können.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
Orbiter1
Beiträge: 9111
Registriert: Fr 23. Feb 2018, 13:25

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Eine große Überraschung wäre das nicht, eher wie vermutet.

"John Bolton, nationaler Sicherheitsberater für Präsident Donald Trump, sagt laut Daily Telegraph, dass die USA den Austritt Großbritaniens aus der EU wollen." / Quelle: https://news.guidants.com

Auf das Handelsabkommen zwischen GB und den USA in der Nach-Brexit-Ära darf man gespannt sein.
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

es gibt bei den tories eine ABB-gruppe: jeder ist OK, nur boris nicht.

ungefähr 100.000 briten bestimmen wer der neue PM wird. seeehr demokratisch.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 35214
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Nomen Nescio hat geschrieben:(01 Jun 2019, 05:39)

es gibt bei den tories eine ABB-gruppe: jeder ist OK, nur boris nicht.

ungefähr 100.000 briten bestimmen wer der neue PM wird. seeehr demokratisch.
Und diese Briten, die Torie-Mitglieder, die nicht nur überdurchschnittlich reich, weiß und alt sind, sondern auch überdurchschnittlich häufig für den Brexit gestimmt haben, bestimmen darüber.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Trump+Bolton schleimen den Jonson samt des Brexit derartig voll das einem Angst und Bange wird.GB könne wieder Weltmacht sein!!
Was für ein Film läuft hier denn .
Alles damit der Brexit schnell durchgezogen wird und GB seine Vasallenrolle zu Füssen Trumps einnehmen darf . Das schlimme , die Briten werden das glauben .Alleine der Gedanke an einer Sonderrolle wird die Empire Fans aus ihren Löchern holen!! Realitätsfremder geht es kaum .Die Amis werden die Briten so richtig über den Tisch ziehen. Die E.U steht dann nicht mehr zur Verfügung.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 35214
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Ger9374 hat geschrieben:(01 Jun 2019, 16:36)

Trump+Bolton schleimen den Jonson samt des Brexit derartig voll das einem Angst und Bange wird.GB könne wieder Weltmacht sein!!
Was für ein Film läuft hier denn .
Alles damit der Brexit schnell durchgezogen wird und GB seine Vasallenrolle zu Füssen Trumps einnehmen darf . Das schlimme , die Briten werden das glauben .Alleine der Gedanke an einer Sonderrolle wird die Empire Fans aus ihren Löchern holen!! Realitätsfremder geht es kaum .Die Amis werden die Briten so richtig über den Tisch ziehen. Die E.U steht dann nicht mehr zur Verfügung.
So sieht es aus,
aber wenn das der Wille der Briten ist, dann müssen sie es halt so machen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47332
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Das entspricht auch meiner Gefühlslage. Die Briten werden sich wiederfinden als Gemeinschaft mit 60 Mio Mitbürgern, die sich dann Schritt für Schritt "amerikanisieren" werden. Wohl auch "müssen", wenn sie sich als Teil der Supermacht USA empfinden. Nur werden sie dann eine kleinere Geige spielen, weil sie eben einem übermächtigen Partner gegenüber stehen. Da war ihre Rolle in der EU doch selbständiger und einflußreicher.

Bei einer solchen Gefühlslage müßten die Briten am Ende nicht einmal unglücklich sein. Für uns Europäer ist das schwer ein zu schätzen.

Ursprünglich hatte ich daran geglaubt, daß GB im Konzert der weißen Commonwealth Staaten eine führende Rolle übernehmen könnte, wenn das Land neue Ufer ansteuert. Dazu kommt von diesen Partnern aber zu wenig begeisterte Zustimmung.

Vielleicht erleben wir am Ende eine Angelsächsische Union als Gegenstück zur Europäischen Union. So ganz abwegig scheint mir dieser Gedanke gar nicht zu sein.

Die Briten haben eben durch Sprache, Insellage und Geschichte mehr vorstellbare Optionen als die übrigen europäischen Völker.
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21382
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben:(01 Jun 2019, 18:10)

So sieht es aus,
aber wenn das der Wille der Briten ist, dann müssen sie es halt so machen.
Nein, der Wille der Briten ist das nicht, auch wenn Leute wie Farage und Johnson hier viel in den Medien auftauchen, weil's so ein netter Aufreger ist. ;)
In London sammeln Torys schon Stimmen, um genau so einen Hardliner zu verhindern.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(01 Jun 2019, 18:32)

Das entspricht auch meiner Gefühlslage. Die Briten werden sich wiederfinden als Gemeinschaft mit 60 Mio Mitbürgern, die sich dann Schritt für Schritt "amerikanisieren" werden. Wohl auch "müssen", wenn sie sich als Teil der Supermacht USA empfinden. Nur werden sie dann eine kleinere Geige spielen, weil sie eben einem übermächtigen Partner gegenüber stehen. Da war ihre Rolle in der EU doch selbständiger und einflußreicher.

Bei einer solchen Gefühlslage müßten die Briten am Ende nicht einmal unglücklich sein. Für uns Europäer ist das schwer ein zu schätzen.

Ursprünglich hatte ich daran geglaubt, daß GB im Konzert der weißen Commonwealth Staaten eine führende Rolle übernehmen könnte, wenn das Land neue Ufer ansteuert. Dazu kommt von diesen Partnern aber zu wenig begeisterte Zustimmung.

Vielleicht erleben wir am Ende eine Angelsächsische Union als Gegenstück zur Europäischen Union. So ganz abwegig scheint mir dieser Gedanke gar nicht zu sein.

Die Briten haben eben durch Sprache, Insellage und Geschichte mehr vorstellbare Optionen als die übrigen europäischen Völker.
Daran glaube ich nicht. Wenn man sich anschaut, wie z.B. Kanada zu USA, EU und GB steht, dann zeichnet sich da doch ein anderes Bild. Die "Nations of Commonwealth" fühlen sich längst nicht mehr an britische Vorgaben gebunden. Die Idee, dass GB wieder zur "Weltmacht" aufsteigen könnte (wie Trump und seine Getreuen es andeuten), ist völlig absurd. All die vielen Leute, die für den Brexit gestimmt haben, glauben natürlich trotzdem daran. "Rule Britannia.... "
Slava Ukraini
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Eine Angelsächsische Union , nein eher tritt GB trotz räumlicher Trennung einem USA geführten Wirtschaftsraum zu .Nach ein paar Jahren in dem es seinen Empire Fantasien als nicht realistisch abgehakt hat.
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Seltsam, dass es sich viele Leute offenbar gar nicht mehr vorstellen können, dass ein mittelgroßes Land politisch und wirtschaftlich für sich existieren kann, sondern dass es notwendig sei, sich einem Machtblock anzuschließen und darüber Souveränität abzugeben. Ist das ein Wiederaufleben des deutschen universalen Reichsgedankens?

Ist es für Deutsche inzwischen so abwegig, dass ein mittelgroßes Land selbst über seine Geschicke entscheiden kann? Dass es das auch möchte, weil nur so eine transparente Demokratie möglich ist? Die Briten wollen eben nicht, dass in Brüssel, Berlin oder sonstwo über sie entschieden wird. Dies ist primär eine politische, keine wirtschaftliche Frage; viele Briten sind bereit, kurzfristig einen wirtschaftlichen Preis für ihre politische Freiheit zu bezahlen.

Großbritannien hat demokratisch entschieden, und nun braucht es einen Politiker, der dieses demokratische Votum umsetzt. Theresa May ist gescheitert; sie hat nicht bis zum 29. März 2019 geliefert. Der nächste Premierminister wird daran gemessen werden, ob er bis zum 31. Oktober 2019 liefert.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Julian hat geschrieben:(01 Jun 2019, 19:17)

Großbritannien hat demokratisch entschieden...
hmm, demokratisch ??? du meinst mit list und betrug.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Eine Zustimmung in demokratischem Sinne muss grundsätzlich eine informierte Zustimmung sein. Ob das beim Brexit der Fall war, darf bezweifelt werden. Deshalb wird Boris Johnson ja jetzt auch angeklagt.

Dass GB aus der EU ausscheiden darf, bezweifelt niemand. Inzwischen ist (meinem Eindruck nach!) sogar die Mehrheit der Deutschen dafür, dass dieses Ausscheiden schnell passiert. Wem das dann nutzt, wird sich hinterher zeigen. Dass das alles keine wirtschaftliche Frage ist, sondern eine politische, ist auch klar. Ich bezweifele nur, dass GB das "politische Gewicht" hat, um sich international durchsetzen zu können. Aber das wird sich, wie gesagt, ja dann zeigen.
Zuletzt geändert von Kohlhaas am Sa 1. Jun 2019, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
Slava Ukraini
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 53022
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Julian hat geschrieben:(01 Jun 2019, 19:17)

Seltsam, dass es sich viele Leute offenbar gar nicht mehr vorstellen können, dass ein mittelgroßes Land politisch und wirtschaftlich für sich existieren kann, sondern dass es notwendig sei, sich einem Machtblock anzuschließen und darüber Souveränität abzugeben. Ist das ein Wiederaufleben des deutschen universalen Reichsgedankens?

Ist es für Deutsche inzwischen so abwegig, dass ein mittelgroßes Land selbst über seine Geschicke entscheiden kann? Dass es das auch möchte, weil nur so eine transparente Demokratie möglich ist? Die Briten wollen eben nicht, dass in Brüssel, Berlin oder sonstwo über sie entschieden wird. Dies ist primär eine politische, keine wirtschaftliche Frage; viele Briten sind bereit, kurzfristig einen wirtschaftlichen Preis für ihre politische Freiheit zu bezahlen.

Großbritannien hat demokratisch entschieden, und nun braucht es einen Politiker, der dieses demokratische Votum umsetzt. Theresa May ist gescheitert; sie hat nicht bis zum 29. März 2019 geliefert. Der nächste Premierminister wird daran gemessen werden, ob er bis zum 31. Oktober 2019 liefert.
Schottland kann es sich offensichtlich nicht vorstellen und auch die Waliser äussern inzwischen Bedenken.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Was der tatsächliche Wille, der mehrheitliche, der Briten (Waliser, Schotten, Nordiren, Engländer) ist, bleibt nachwievor im unklaren. Denn dazu müsste das gesamte
brit. Staatsvolk wirklich und umfassend über den Brexit und seine Folgen aufgeklärt werden und vor allem auch darüber, dass die EU-Mitgliedschaft für das ganze
Land GB weitaus weniger negative Auswirkungen hat und hatte. Im Vergleich die Vorteile einer EU-Mitgliedschaft bei weitem überwogen und überwiegen.

GB trat einst in die EU ein, weil das Land vor allem ökonomisch abrauchte. Gerade die EU - Mitgliedschaft des Landes machte es möglich, dass sich GB wieder
erholte und zu einer insgesamt boomenden und starken Volkswirtschaft wurde. Es somit auch wieder aufwärts mit der Situation der Menschen in GB ging.

All das wird heute in der Argumentation und all den Lügengeschichten, mit dem viele Menschen im Sinne eines pro-Brexit eingeseift werden und wurden,
immer noch verschwiegen oder einfach nicht energisch genug erwähnt. Zum Beispiel von der Seite jener, die einen Verbleib in der EU wollen.
Und auch jenem Teil der Politiker, die zwar die EU gerne als "billigen und praktischen" Sündenbock hernehmen, um innerbritische Versäumnisse
auf andere abzuschieben. Politiker/innen die andererseits aber die Notwendigkeit und das nüchterne Vorteilskalkül einer EU-Mitgliedschaft wenigstens
soweit anerkennen, dass es für die Zukunft des Landes einfach klar besser ist (und auch war), dieser EU anzugehören.

Aber so wie ich das sehe, lügt die eine Seite - die im Falle eines Nigel Farage die Nähe zum weltweit schlimmsten Idioten, der gerade am Ruder ist, D. Trump -
gar nicht leugnen und auch nicht die Skrupellosigkeit genauso weiterhin zu lügen wie der dieser Trump es vormacht und tut und jenen, die wie dieser Boris Johnson
oder andere wie Rees-Mogg, Ex-Brexiteer Davis et. alt. ihre "white dominated" koloniale Herrlichkeit wiederauferstehen lassen wollen.
So als ob sich Europa und vor allem die Welt noch in einer Realität befindet, wo Spanien the great armada hatte, Indien ein Honigtopf für britischen Bären war,
und in den USA eh nur bis auf ein wenig Ostküste lauter Wilde herumliefen.

Und weil das in den kranken Gehirnen solcher Kolonialreich- und British Empire - Falken wie diesem strohgelocktem politischen Holzkopf Boris Johnson
wie Bärenscheisse klebt, wird das zum "take back control" unfunktioniert und umdeklariert.

Die ganzen Weltmachtallüren, die dabei mitbemüht und als erstrebenswert hervorgehoben werden, sind nichts als rückwärtsgewandte britische Kolonialpolitik,
die sich im Kern wünscht, die ganze Welt wieder genauso skrupellos ausbeuten zu können, als zu den goldenen Zeiten des Britischen Empires.
Alleine schon dieser Ansatz ist dreckig, unwürdig und widerwärtig in all seinen Konsequenzen und politischen Haltungen.

Die Welt, die heutige, braucht ganz sicher kein neues Britisches Empire, dass sich aufführt wie dunnemals das United Kingdom Queen Victoria und anderen.
Als versklavendes, ganze Kontinente und Subkontinente unterdrückendes Königreich, das nur einen Vortel kannte: rücksichtlos und skrupellos andere
zum eigenen Vorteil wirtschaftlich auszubremsen und auszubeuten. Notfalls sogar mit militärischer Überlegenheit all dies durchzusetzen.

Dazu passt natürlich die kolonialistische Erpressungspolitik des Donald Trump. Samt dem sattsam bekannten militaristischen Rechtsaußen John Bolton.
Einer ganz üblen Gestalt, die am liebsten überall einmarschieren würde, um klar zu machen, was die aktuelle US-Regierung unter Verhandlungen
versteht. Nämlich das, was er oder Trump dem Verhandlungs"partner" auf's "Vertrags"papier diktieren. Mit dem dezenten Hinweis, dass die USA in personam dieses
Donald (Tr)Lump geschlossene Verträge sowieso nur als etwas ansehen, mit dem man sich am nächsten Tag den politischen Hintern abwischt.

Siehe den Umgang mit Mexiko...

Klar, dass das Leute wie Farage, Johnson und Konsorten sexy finden. "Take back control"...noch so eine Lüge, mit der die wahren Absichten und
politischen Haltungen verborgen werden und das gesamte britische Volk belogen wird. Und zwar weitaus schlimmer, als es diese 350-Pfund Lüge
über das Gesundheitswesen je war.

Wer sich noch der Illusion hingibt, dass ein UK, dass wie auch immer aus der EU ausgetreten, noch als enger Sicherheitspartner Europas fühlt,
und nicht mehr als kolonialistischer Gesinnungspartner der Trump-USA, der ist reichlich naiv zu nennen. Das nur so nebenbei...

Am Ende des Dreissigjährigen Kriegs brachte der Westfälische Friede eine politische Neuordnung Europas mit der bahnbrechenden Anerkennung
der Gleichrangigkeit aller Vertragspartner. Dennoch führte das zu Jahrunderte dauernden, furchtbaren, nationalistisch geprägten
Kriegen mit dem absolutem Albtraum WWII am Ende, bis Europa und die ganze Welt zur Besinnung kam.

Donald Trump hat all das mittlerweile zertrümmert. Global. Speziell in Europa wird dies der Brexit Großbritanniens weiter und noch tiefer
verursachen. Ob die EU, das restliche Europa diesesmal aus der Geschichte lernt und sich nicht wieder wie in den Jahrhunderten nach dem
30-jährigen Krieg in nationalistische Einzelinteressen aufspaltet oder aufspalten lässt, muss sich erst noch zeigen. Und auch, wieweit
die EU, also ein einiges Europa erkennt und danach handelt, sich diesesmal nicht auseinanderdividieren zu lassen bis hin zu der großen
Gefahr neuer, nationalistisch motivierter Konfrontation statt Gemeinsamkeit. Wenigstens in Europa.

Die heute maßgeblichen globalen Machtpole werden fast ausnahmslos von Dikaturen wie in China, totalitären Oligarchenregimen wie Putins Rußland
und einer ultrarechtsnationalen US-Regierung dominiert, zu der jetzt als eine der vier Siegermächte Großbritannien wieder hinzukommen wird.
Länder, denen politisch nichts mehr gefällt, als die EU zu spalten und am nationalistischen Bauch zu pinseln, damit sie nicht merken, wie eng ihnen das
Halsband umgelegt wurde, mit dem man sie dann durch die Manege "führt" wie einen "starken" Zirkusbären, den man nur noch bemitleiden kann für sein
trauriges Schicksal, das ihm gewisse Menschen antaten, während die Menge jubelt.

Sofern sich tatsächlich Typen wie Boris Johnson und seine Brexit-Lügengenossen/innen in Großbritannien durchsetzen und dort die Macht an sich reissen,
steht weit mehr auf dem Spiel, als man sich heute klar machen möchte.
Nämlich nicht nur eine folgenreiche, möglicherweise wirtschaftlich auch für die EU folgenreiche
negativere Entwicklung. Viel schwerwiegender werden die Veränderungen der allgemeinen Politik, besonders der sicherheitspolitischen
Partnerschaften sein.

Ich habe fertig und gehe jetzt grillen mit meinem neuen Holzkohletischgrill. Guten Appetit allseits. Carpe diem? - Schon übermorgen könnte uns die
feiste, politische Kolonialistenfratze des Boris Johnson angrinsen. Als Britischer Premierminister für fortdauerndes master-desaster. Also ob dieser
rechtsnationale pussy-grabber in den USA nicht schon reichen würde. Für Europa und die ganze Welt.
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Ich finde auch das Moralisieren und den Hass der Brexit-Gegner bemerkenswert.

Mein Gott, man kann eben dafür oder dagegen sein; es gibt Argumente dafür und dagegen - warum kann man das nicht normal diskutieren sondern muss eine moralische Frage daraus machen? Warum muss man britische Politiker, die für den Brexit eintreten, wild beschimpfen, warum muss man ihnen abwegige Vorwürfe machen, etwa, sie seien Rassisten und träumten von einer Wiedererrichtung eines britischen, weiß dominierten Kolonialreiches?

Ich verstehe dieses Moralisieren nicht. Ist es die Armut an Argumenten, die einen dazu treibt?
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Nomen Nescio hat geschrieben:(01 Jun 2019, 05:39)

es gibt bei den tories eine ABB-gruppe: jeder ist OK, nur boris nicht.

ungefähr 100.000 briten bestimmen wer der neue PM wird. seeehr demokratisch.
Die Person ist eine Kackbratze. Davon unberührt ist aber richtig, dass über die Linie einer Partei die Mitglieder entscheiden und die Fraktion ohne Zwang im Allgemeinen dieser Linie zustimmt.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47332
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Kohlhaas hat geschrieben:(01 Jun 2019, 18:52)

Daran glaube ich nicht. Wenn man sich anschaut, wie z.B. Kanada zu USA, EU und GB steht, dann zeichnet sich da doch ein anderes Bild. Die "Nations of Commonwealth" fühlen sich längst nicht mehr an britische Vorgaben gebunden. Die Idee, dass GB wieder zur "Weltmacht" aufsteigen könnte (wie Trump und seine Getreuen es andeuten), ist völlig absurd. All die vielen Leute, die für den Brexit gestimmt haben, glauben natürlich trotzdem daran. "Rule Britannia.... "
Wir sind uns einig darin, daß die führende Rolle GBs im Commonwealth einer unerwiderten Liebe ähnelt. Daraus wird nichts... und natürlich auch nichts aus einer eigenständigen britischen Weltmacht. Dazu ist das Land zu klein und seine Wirtschaftskraft unzureichend.

Wohl aber könnte ich mir eine globale Entwicklung vorstellen, in der die weißen Commonwealth-Staaten und die USA sich noch enger zusammen schließen werden, als sie das bis jetzt praktiziert haben. Das muß keine 1:1 Kopie der Europäischen Union sein... aber irgend etwas in dieser Art.

Es ging mir auch um Optionen, nicht um geplante Entwicklungen. Die Welt hält ja nicht den Atem an, nur weil GB seinen BREXIT vollzieht oder nicht vollzieht. Auch diese Unsicherheit bleibt noch.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 53022
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Julian hat geschrieben:(01 Jun 2019, 20:01)

Ich finde auch das Moralisieren und den Hass der Brexit-Gegner bemerkenswert.

Mein Gott, man kann eben dafür oder dagegen sein; es gibt Argumente dafür und dagegen - warum kann man das nicht normal diskutieren sondern muss eine moralische Frage daraus machen? Warum muss man britische Politiker, die für den Brexit eintreten, wild beschimpfen, warum muss man ihnen abwegige Vorwürfe machen, etwa, sie seien Rassisten und träumten von einer Wiedererrichtung eines britischen, weiß dominierten Kolonialreiches?

Ich verstehe dieses Moralisieren nicht. Ist es die Armut an Argumenten, die einen dazu treibt?
Das könnte daran liegen, dass die britischen Brexit Fahnenträger wie Johnson und Farage das Wort Moral nicht kennen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Ich weigere mich auch Personen wie Jonson und Farage echte sorge ums Wohl GBs zu unterstellen.Zu selbstverliebt und verlogen wie sie sich präsentieren.
Geht der Brexit in die Hose, sind sie die ersten die den Schwanz einkneifen.Oder sie werden andere für ihre fehler bluten Lassen.
Da hat Trump die richtigen Pappnasen auf der Insel für seine US-first Politik gefunden.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 35214
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Corbyn ist Sauer auf Trump
Nicht, dass ich annehmen würde, dass Corbyn die bessere Wahl wäre, aber die Parteinahme des US-Präsers halte ich für völlig daneben.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Neandertaler
Beiträge: 1724
Registriert: Mi 25. Mär 2009, 09:28
user title: neoliberalerSteinzeitkommunist

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Neandertaler »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(01 Jun 2019, 19:49)

Was der tatsächliche Wille, der mehrheitliche, der Briten (Waliser, Schotten, Nordiren, Engländer) ist, bleibt nachwievor im unklaren. Denn dazu müsste das gesamte
brit. Staatsvolk wirklich und umfassend über den Brexit und seine Folgen aufgeklärt werden und vor allem auch darüber, dass die EU-Mitgliedschaft für das ganze
Land GB weitaus weniger negative Auswirkungen hat und hatte. Im Vergleich die Vorteile einer EU-Mitgliedschaft bei weitem überwogen und überwiegen.
hernehmen, um innerbritische Versäumnisse
auf andere abzuschieben. Politiker/innen die andererseits aber die Notwendigkeit und das nüchterne Vorteilskalkül einer EU-Mitgliedschaft wenigstens
soweit anerkennen, dass es für die Zukunft des Landes einfach klar besser ist (und auch war), dieser EU anzugehören.
Sehr interessantes Demokratieverständnis...
Also so lange sich die Briten in unserem Sinne falsch entscheiden waren sie halt nicht richtig aufklärt und darum war die Entscheidung nicht demokratisch
:rolleyes:

Die Briten habe zu meinem bedauern den Brexit gewählt, jetzt lässt sie gehen, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Ende ohne Schrecken.

Dieses Rumgeheule um eine Entscheidung die einem nicht gefällt ist einfach nur peinlich und lächerlich, Tränen abwischen und noch vorne schauen.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
Benutzeravatar
Neandertaler
Beiträge: 1724
Registriert: Mi 25. Mär 2009, 09:28
user title: neoliberalerSteinzeitkommunist

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Neandertaler »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jun 2019, 20:53)

Das könnte daran liegen, dass die britischen Brexit Fahnenträger wie Johnson und Farage das Wort Moral nicht kennen.
Sie habe Ja auch eine andere Meinung folglich können sie natürlich keine Moral haben.
Wie müssen sie und ihre Handlungen darum natürlich auch ganz anders bewerten als andere Politiker.
Und daran denken Fairness ist für Loser und der Zweck heiligt die Mittel
:rolleyes:
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 53022
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Neandertaler hat geschrieben:(02 Jun 2019, 10:06)

Sie habe Ja auch eine andere Meinung folglich können sie natürlich keine Moral haben.
Wie müssen sie und ihre Handlungen darum natürlich auch ganz anders bewerten als andere Politiker.
Und daran denken Fairness ist für Loser und der Zweck heiligt die Mittel
:rolleyes:
Ich kassiere wegen wissentlich willentlicher Falschaussage keine Strafanzeige, wie Johnson.
Wer hier denkt, Fairness ist für Loser und die Zweck heiligt die Mittel, das ist längst erwiesen, Johnson und Farage.
Wenn Sie das klasse und bewunderungswürdig finden, nur zu, das ist im Sinne von GG §5 gestattet.
Nur müssen Sie dann auch andere Meinungen aushalten.
Nicht nur meine, sondern auch die der Schotten, die per erneuter Referendumsbestrebungen offensichtlich anderer Meinung sind als Sie und die der Waliser, die inzwischen offen eingestehen, dass sie es versäumt haben zu berechnen, wie viele Arbeitsplätze durch den Brexit wegfallen und jetzt zwar nicht für Exit vom Brexit sind, aber für Zugang zum Europäischen Binnenmarkt mit allen daraus folgenden Konsequenzen.

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Neandertaler
Beiträge: 1724
Registriert: Mi 25. Mär 2009, 09:28
user title: neoliberalerSteinzeitkommunist

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Neandertaler »

JJazzGold hat geschrieben:(02 Jun 2019, 10:27)

Ich kassiere wegen wissentlich willentlicher Falschaussage keine Strafanzeige, wie Johnson.
Wer hier denkt, Fairness ist für Loser und die Zweck heiligt die Mittel, das ist längst erwiesen, Johnson und Farage.

Zu Johnson und Farage kann ich mir noch keine abschließende Meinung machen, da ich zu denen noch nicht selber rechiert habe, sondern nur das habe was Mann in unseren etablierten Medien so mitkriegt. Die sind hier aber offensichtlich Mal wieder voll im Propaganda Modus und lassen an den beiden kein gutes Haar, fallen also als informative Quelle durch extreme Einseitigkeit aus. *
Bei Johnson ist auffällig daß er bevor er sich pro Brexit Aussprach in unserem Medien noch nicht als Bösewicht auftauchte. Farage scheint wirklich ein Anliegen und zumindest nicht die Machtgeilheit von üblichen Politiker zu haben. Das in Wahlkampf gelogen und vereinfacht wird ist nichts neues und sicher auch den Briten bekannt.

Nur müssen Sie dann auch andere Meinungen aushalten.
Nicht nur meine, sondern auch die der Schotten, die per erneuter Referendumsbestrebungen offensichtlich anderer Meinung sind als Sie

Ich bin kein Brexit Befürworter. Nur hindert mich das doch nicht daran eine demokratische Entscheidung anzuerkennen auch wenn diese nicht in meinen Sinne verlaufen ist. Und in erster Linie bin ich der Meinung daß die Briten das zu entscheiden haben und dann eben mit dem Konsequenzen leben müssen. Allerdings kann ich dem Brexit beim besten Willen auch nicht als Weltuntergang sehen, es ergeben sich auch Chancen, nach vorne schauen. Un die EU sollte nicht durch Zwang zusammengehalten werden

*Leider kommen sie auch wieder nicht der Aufgabe nach durch Recherche und Informationen dem Konsumenten die Möglichkeit zugeben sich seine Meinung zu bilden sondern versuchen überdeutlich einem ihre Meinung vorzusetzen. Dies aber ist in meinem Augen reine Meinungsmache und keine seriöser Journalismus
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 53022
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

"Neandertaler"

Zu Johnson und Farage kann ich mir noch keine abschließende Meinung machen, da ich zu denen noch nicht selber rechiert habe, sondern nur das habe was Mann in unseren etablierten Medien so mitkriegt. Die sind hier aber offensichtlich Mal wieder voll im Propaganda Modus und lassen an den beiden kein gutes Haar, fallen also als informative Quelle durch extreme Einseitigkeit aus. *
Bei Johnson ist auffällig daß er bevor er sich pro Brexit Aussprach in unserem Medien noch nicht als Bösewicht auftauchte. Farage scheint wirklich ein Anliegen und zumindest nicht die Machtgeilheit von üblichen Politiker zu haben. Das in Wahlkampf gelogen und vereinfacht wird ist nichts neues und sicher auch den Briten bekannt.
Es waren nicht die dt. Medien, die gegen Boris Johnson wegen Irreführung der Öffentlichkeit geklagt haben, sondern Martin Bell, ein britischer Bürger.
Ich bin kein Brexit Befürworter. Nur hindert mich das doch nicht daran eine demokratische Entscheidung anzuerkennen auch wenn diese nicht in meinen Sinne verlaufen ist. Und in erster Linie bin ich der Meinung daß die Briten das zu entscheiden haben und dann eben mit dem Konsequenzen leben müssen. Allerdings kann ich dem Brexit beim besten Willen auch nicht als Weltuntergang sehen, es ergeben sich auch Chancen, nach vorne schauen. Un die EU sollte nicht durch Zwang zusammengehalten werden

*Leider kommen sie auch wieder nicht der Aufgabe nach durch Recherche und Informationen dem Konsumenten die Möglichkeit zugeben sich seine Meinung zu geben sondern versuchen überdeutlich einem ihre Meinung vorzusetzen. Dies aber ist in meinem Augen reine Meinungsmache und keine seriöser Journalismus.
Das werden auch die Briten entscheiden und nicht, wie von Ihnen befürchtet, die deutschen Medien. Die führen nur die Konsequenzen auf, welche den Schotten, Walisern und Iren auch ohne deutsche Medien bewusst sind, oder zumindest allmählich werden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 35214
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Neandertaler hat geschrieben:(02 Jun 2019, 10:02)Die Briten habe zu meinem bedauern den Brexit gewählt, jetzt lässt sie gehen, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Ende ohne Schrecken.
Es sind die Briten, die nicht gehen wollen, sie haben um Aufschub gebeten, nicht die EU.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Neandertaler hat geschrieben:(02 Jun 2019, 10:02)

Sehr interessantes Demokratieverständnis...
Also so lange sich die Briten in unserem Sinne falsch entscheiden waren sie halt nicht richtig aufklärt und darum war die Entscheidung nicht demokratisch
:rolleyes:
Was Sie sich für gar nicht geschriebene Inhalte aus Ihrem politischen Daumen lutschen, ist mir zwar egal. Aber der Korrektheit halber sei angemerkt,
dass es unanständig ist, irgendwelche fake-Interpretationen über eine Meinung anderer User (wie etwa mir) in den Raum zu stellen,
suggestiv mit dem Ziel, andere Meinungen zu denunzieren, indem man diese in einen völlig wahrheitsentstellenden (und wirren) Zusammenhang zu bringt.
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

Neandertaler hat geschrieben:(02 Jun 2019, 11:24)

Zu Johnson und Farage kann ich mir noch keine abschließende Meinung machen, da ich zu denen noch nicht selber rechiert habe, sondern nur das habe was Mann in unseren etablierten Medien so mitkriegt. Die sind hier aber offensichtlich Mal wieder voll im Propaganda Modus und lassen an den beiden kein gutes Haar, fallen also als informative Quelle durch extreme Einseitigkeit aus. *
Bei Johnson ist auffällig daß er bevor er sich pro Brexit Aussprach in unserem Medien noch nicht als Bösewicht auftauchte. Farage scheint wirklich ein Anliegen und zumindest nicht die Machtgeilheit von üblichen Politiker zu haben. Das in Wahlkampf gelogen und vereinfacht wird ist nichts neues und sicher auch den Briten bekannt.


Ich bin kein Brexit Befürworter. Nur hindert mich das doch nicht daran eine demokratische Entscheidung anzuerkennen auch wenn diese nicht in meinen Sinne verlaufen ist. Und in erster Linie bin ich der Meinung daß die Briten das zu entscheiden haben und dann eben mit dem Konsequenzen leben müssen. Allerdings kann ich dem Brexit beim besten Willen auch nicht als Weltuntergang sehen, es ergeben sich auch Chancen, nach vorne schauen. Un die EU sollte nicht durch Zwang zusammengehalten werden

*Leider kommen sie auch wieder nicht der Aufgabe nach durch Recherche und Informationen dem Konsumenten die Möglichkeit zugeben sich seine Meinung zu bilden sondern versuchen überdeutlich einem ihre Meinung vorzusetzen. Dies aber ist in meinem Augen reine Meinungsmache und keine seriöser Journalismus
Johnson ist kein Opfer der Medien. Er ließ einen roten Bus durch die EU touren worauf stand dass die EU 350 Millionen Pfund in der Wochen von den Briten bekommt. Eine fette Lüge. Und in diesem Stil lief seine ganze Kampagne. Es ist ein Riesenproblem wenn von politischen Rattenfängern mit bewußten Falschaussagen Stimmung gemacht wird. Wie soll sich der Bürger da eine auf Fakten basierte Meinung bilden können?

Und der Austritt der Briten ist ein Desaster weil es Russland, China und Trump´s Amerika in die Hände spielt. Die wollen die Europäer bewußt in einzelne Nationen dividieren um ihnen ihre Regeln aufzwingen zu können. Teile und herrsche. Die europäischen Einzelstaaten sind heute anders als im 19.Jahrhundert nicht mehr stark genug um eigene Interessen in der Welt durchzusetzen. Nur gemeinsam sind sie stark.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Kohlhaas
Beiträge: 13677
Registriert: So 24. Feb 2019, 19:47

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Jun 2019, 18:03)Und der Austritt der Briten ist ein Desaster weil es Russland, China und Trump´s Amerika in die Hände spielt. Die wollen die Europäer bewußt in einzelne Nationen dividieren um ihnen ihre Regeln aufzwingen zu können. Teile und herrsche. Die europäischen Einzelstaaten sind heute anders als im 19.Jahrhundert nicht mehr stark genug um eigene Interessen in der Welt durchzusetzen. Nur gemeinsam sind sie stark.
Vielleicht spielt das den Putins und den Trumps gar nicht in die Hände. Der Brexit ist auch für die EU lehrreich. Vielleicht führt dieses ganze britische Elend dazu, dass Europa - Rest-Europa! - sich auf sich selbst besinnt und aufhört, auf amerikanische Unterstützung zu warten.
Slava Ukraini
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Jun 2019, 18:03)
Und der Austritt der Briten ist ein Desaster weil es Russland, China und Trump´s Amerika in die Hände spielt. Die wollen die Europäer bewußt in einzelne Nationen dividieren um ihnen ihre Regeln aufzwingen zu können. Teile und herrsche. Die europäischen Einzelstaaten sind heute anders als im 19.Jahrhundert nicht mehr stark genug um eigene Interessen in der Welt durchzusetzen. Nur gemeinsam sind sie stark.
Na, dann wären die Europäer doch gut beraten gewesen, alle Hebel in Bewegung zu setzen, die Briten in der EU zu halten.
Gesperrt