EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Alexyessin
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Mar 2019, 17:40)

Da bin ich mir nicht so sicher, wie du. Auf eine beachtliche Anzahl Brexetiers im EU Parlament ab Mai kann ich problemlos verzichten.
Die sind doch bei der Bandbreite des Parlaments von Extremlinks bis Rechts noch nie aufgefallen. Nur die Medien haben Farrange diesen Dienst erwiesen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

Lt Morgenmagazin (Interview mit David Mc Allister, Ministerpräsident von Niedersachsen) beantragt Frau May die Verschiebung des Brexit, wenn ihr Deal zum 3. Mal abgelehnt wird für Jahre.

Wenn die EU zustimmt, setzt sie sich über Jahre britischen Erpressungsversuchen aus. Nach dem Moto: Wenn Ihr nicht so wollt wie wir, dann treten wir jetzt sofort ohne Abkommen aus - worauf GB immer mehr vorbereitet sein dürfte, was aber auch erhebliche Schäden in der europäischen Wirtschaft hinterlasssen dürfte. Auf Dauer wird die Verhandlungsposition der Briten stärker und die der Europäer entsprechend schwächer.

Ich meine anstelle der langfristigen Verschiebung muss Frau May den Exit vom Brexit beantragen. GB kann das Verfahren dann ja wieder neu beantragen, dann kommt 2 Jahre später eben wieder der Brexit. Dann hoffentlich besser gemacht, aber das übt sich... :D
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Fr 15. Mär 2019, 08:36, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Mar 2019, 07:58)

Die sind doch bei der Bandbreite des Parlaments von Extremlinks bis Rechts noch nie aufgefallen. Nur die Medien haben Farrange diesen Dienst erwiesen.

In dieser veränderten Situation fallen sie auf.
Explizit in einem EU Parlament, in dem sich auch andere Exeteers rumdrücken, die zwar die bestehende EU ablehnen, aber doch wiederum nicht so strikt, dass sie auf die gesponserten Sitze in deren Parlament verzichten würden. Moralisch verkommen, aber demokratisch legal.

Schau, es ist ja nicht so, dass ich den Briten ein vertretbares Entgegenkommen verweigere. Nur muss das auch vertretbar gegenüber den EU Bürgern sein. Verlängerungsbröckchen, bis sich das britische Parlament zu einem ungewissen Zeitpunkt x sortiert hat, innerbritische Machtkämpfe ausgefochten sind, ein neuer Plan vorliegt, die Idee an ein neues Referendum beerdigt ist, ist nicht vertretbar. Das ist auch nicht vermittelbar. Ebenso wenig wie der Gedanke, dass für einige Monate bis zu zwei Jahren britische EU Parlamentarier mitbestimmen, aber das Mitbestimmte nicht mittragen müssen.

Ergo muss eine Regelung her, die für alle EU Bürger nachvollziehbar ist und an Eindeutigkeit nichts wünschen lässt.

Entweder sind die Briten innerhalb der nächsten sechs Wochen raus, ob mit jahrelang erarbeiteten Deal, ohne Deal, oder in B-Mitgliedschaft à lassen Norwegen.

Oder sie bleiben länger, dann gibt es für mich nur einen einzigen akzeptablen Verlängerungszeitraum, eine volle Legislaturperiode, mit allen Rechten und Pflichten, mit allen Kosten und Bezügen, mit allen Beschlüssen und deren Umsetzung.

Es kann und darf nicht sein, dass ein Mitgliedsstaat im Abschiedsmodus mitbestimmt, aber nicht mitträgt.
Angesichts des britischen Chaos würde ich, könnte ich es ;) , anregen, den Artikel zum Austritt in Punkto Zeitraum neu formulieren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kölner1302 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:25)

Lt Morgenmagazin (Interview mit David Mc Allister, Ministerpräsident von Niedersachsen) beantragt Frau May die Verschiebung des Brexit, wenn ihr Deal zum 3. Mal abgelehnt wird für Jahre.

Wenn die EU zustimmt, setzt sie sich über Jahre britischen Erpressungsversuchen aus. Nach dem Moto: Wenn Ihr nicht so wollt wie wir, dann treten wir jetzt sofort ohne Abkommen aus - worauf GB immer mehr vorbereitet sein dürfte, was aber auch erhebliche Schäden in der europäischen Wirtschaft hinterlasssen dürfte. Auf Dauer wird die Verhandlungsposition der Briten stärker und die der Europäer entsprechend schwächer.
Das Unterhaus hat doch erst vorgestern beschlossen dass es einen Brexit ohne Abkommen (also einen harten Brexit) nicht geben wird. Damit kann GB also nicht drohen.
Ich meine anstelle der langfristigen Verschiebung mus Frau May den Exit vom Brexit beantragen. GB kann das Verfahren dann ja wieder neu beantragen, dann kommt 2 Jahre später wieder der Brexit.
Wir waren uns gestern hier im Forum nicht einig ob das überhaupt möglich ist. Den Austrittsantrag einseitig zurückziehen ist (abgedeckt durch ein Urteil des EuGH) problemlos möglich, die Frage ist aber ob GB 1 Tag später bereits wieder einen Austrittsantrag stellen kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:39)

Das Unterhaus hat doch erst vorgestern beschlossen dass es einen Brexit ohne Abkommen (also einen harten Brexit) nicht geben wird. Damit kann GB also nicht drohen.
Diese Entscheidung war aber nicht rechtlich bindend.

Und: Die Titanic wartet noch vor dem Eisberg... Sie kann wieder Fahrt aufnehmen ...
Wenn das Unterhaus keinem Abkommen zustimmt dann kommt der No-Deal-Brexit aufgrund der EU-Verfassung automatisch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:31)

Es kann und darf nicht sein, dass ein Mitgliedsstaat im Abschiedsmodus mitbestimmt, aber nicht mitträgt.
Es gibt doch bereits eine Liste von Entscheidungen bei denen die neu gewählten britischen Europaparlamenarier nicht abstimmen dürfen. Z. B. bei der Ernennung des zukünftigen Kommissionspräsidenten oder beim EU-Haushalt für die Jahre 2021 bis 2027. Das Thema im Abschiedsmodus mitbestimmen aber nicht mittragen sollte sich also in den Griff bekommen lassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:39)

Das Unterhaus hat doch erst vorgestern beschlossen dass es einen Brexit ohne Abkommen (also einen harten Brexit) nicht geben wird. Damit kann GB also nicht drohen.
Wir waren uns gestern hier im Forum nicht einig ob das überhaupt möglich ist. Den Austrittsantrag einseitig zurückziehen ist (abgedeckt durch ein Urteil des EuGH) problemlos möglich, die Frage ist aber ob GB 1 Tag später bereits wieder einen Austrittsantrag stellen kann.
Soweit ich weis, war aber die EuGH-Entscheidung an einen Parlamentsbeschluss zur Rücknahme gebunden.
Damit entsteht dem Londoner Kindergarten folgendes Dilemma:

Ein Kombibeschluss Rücknahme/sofortiger Neuaustritt würde vermutlich vom EuGH als offensichtlicher Gestaltungsmissbrauch verworfen.
Ein Beschluss nur Rücknahme ist in London nicht mehrheitsfähig.

Meine Meinung: Der Hard-Brexit rückt immer näher und die meisten britischen Politiker spielen Beamtenmikado - wer sich zuerst bewegt, verliert.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:51)

Es gibt doch bereits eine Liste von Entscheidungen bei denen die neu gewählten britischen Europaparlamenarier nicht abstimmen dürfen. Z. B. bei der Ernennung des zukünftigen Kommissionspräsidenten oder beim EU-Haushalt für die Jahre 2021 bis 2027. Das Thema im Abschiedsmodus mitbestimmen aber nicht mittragen sollte sich also in den Griff bekommen lassen.
Nein, das lässt sich rechtlich nicht in den Griff bekommen. Eine Welle von Klagen wäre die Folge.
Ganz zu schweigen davon, dass ein limitierter Zeitraum parlamentarischer Anwesenheit und Mitgestaltung dem EU Bürger nicht vermittelbar wäre.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Europa2050 hat geschrieben:(14 Mar 2019, 12:48)

Aber eben auch nur mit halbem Arsch. Corbyn hat in der Situation auch total versagt. Ihm ging es nie um die beste Lösung für UK, sondern darum, PM zu werden. Für mich der Mustertyp von „Sozialismus predigen, Egoismus leben“.
Das ist nur einen Teil der Wahrheit. PM May hat auch nie wirklich versucht auf Corbyn zu zugehen. Sie mus in diesem Falle selbst fürchten dass die Tories sich aufspalten.
Sie versucht was sie kann um den Laden beisammen zu halten. Mit Corbyn reden wäre für einige Tories einen Grund sie rauszuschmeissen oder selbst die Partei zu verlassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Mar 2019, 09:15)

Nein, das lässt sich rechtlich nicht in den Griff bekommen. Eine Welle von Klagen wäre die Folge.
Ganz zu schweigen davon, dass ein limitierter Zeitraum parlamentarischer Anwesenheit und Mitgestaltung dem EU Bürger nicht vermittelbar wäre.
Ich befürchte man müsste dann Neuwahlen auf EU-Ebene abhalten.... Nach dem endgültigen Brexit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 08:39)
Das Unterhaus hat doch erst vorgestern beschlossen dass es einen Brexit ohne Abkommen (also einen harten Brexit) nicht geben wird. Damit kann GB also nicht drohen.
Wissen sie, wenn das Unterhaus dem Vertrag nicht zustimmt hat man einen Brexit ohne Abkommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

garfield336 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:02)

Ich befürchte man müsste dann Neuwahlen auf EU-Ebene abhalten.... Nach dem endgültigen Brexit.
Ein interessanter Gedanke. Inwieweit ist zulässig, nach einem Zeitpunkt x demokratisch gewählte Parlamentarier zu einem weiteren Zeitpunkt x inmitten einer Legislaturperiode zu entfernen. Darüber müsste man sich bereits Gedanken im Zuge der Brexit Regularien Gedanken gemacht haben, aber da müsste ich erst nachlesen. Ein Punkt der meines Erachtens für meine Vorstellung, einen Exitstaat nur in einem Zeitraum von vier bis zwei Monaten vor Ende einer Legislaturperiode gehen zu lassen, spricht. Wenn bis dahin kein Deal steht, dann wird automatisch die Mitgliedschaft um eine Legislaturperiode verlängert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:17)

Ein interessanter Gedanke. Inwieweit ist zulässig, nach einem Zeitpunkt x demokratisch gewählte Parlamentarier zu einem weiteren Zeitpunkt x inmitten einer Legislaturperiode zu entfernen. Darüber müsste man sich bereits Gedanken im Zuge der Brexit Regularien Gedanken gemacht haben, aber da müsste ich erst nachlesen. Ein Punkt der meines Erachtens für meine Vorstellung, einen Exitstaat nur in einem Zeitraum von vier bis zwei Monaten vor Ende einer Legislaturperiode gehen zu lassen, spricht. Wenn bis dahin kein Deal steht, dann wird automatisch die Mitgliedschaft um eine Legislaturperiode verlängert.
Das wäre doch eine schöne Einleitung für das Buch:
„Horrorgeschichten für den *.xiteer“.

Etwas Entscheiden? Kaltes Grauen!

Und nachdem die Engländer ja nie etwas entscheiden, könnte der Brexit dann an jenem extrakalendarischen Tag d stattfinden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:27)

Das wäre doch eine schöne Einleitung für das Buch:
„Horrorgeschichten für den *.xiteer“.

Etwas Entscheiden? Kaltes Grauen!

Und nachdem die Engländer ja nie etwas entscheiden, könnte der Brexit dann an jenem extrakalendarischen Tag d stattfinden.
Jetzt bin ich ein wenig beleidigt.
Da versuche ich eine pragmatisch logische, allen demokratischen Anforderunge gerecht werdende zukünftige Lösung für einen Exit zu entwerfen, die sowohl den Bedürfnissen des Exeteers, als auch denen der EU und des demokratisch gewählten EU Parlaments gerecht wird und du verbuchst das nonchalent unter Horrorgeschichte.

Aus Fehlern lernt man, weshalb sollte man ergo nicht auch aus den Fehlern der Brexitregelung lernen und wann wäre ein Moment geeigneter, als der Zeitpunkt direkt nach dem vollzogenen Brexit, um von allen verbliebenen EU Mitgliedsstaaten Zustimmung zu einer Neuregelung zu bekommen, wenn sie sich noch im Trauma des britischen Exits befinden?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

garfield336 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:11)

Wissen sie, wenn das Unterhaus dem Vertrag nicht zustimmt hat man einen Brexit ohne Abkommen.
Das ist schon klar. Es ging darum mit einem harten Brexit drohen zu können, obwohl das Unterhaus den Austritt ohne Abkommen in einer Abstimmung ausgeschlossen hat. Das eine passt mit dem anderen ja nicht zusammen.

May wird die verbleibende Zeit bis zur 3. Abstimmung dazu nutzen die in Frage kommenden Tory-Abgeordneten weichzukochen. Wo bleibt die verbale Unterstützung der EU, konkret von Juncker?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:43)

Jetzt bin ich ein wenig beleidigt.
Da versuche ich eine pragmatisch logische, allen demokratischen Anforderunge gerecht werdende zukünftige Lösung für einen Exit zu entwerfen, die sowohl den Bedürfnissen des Exeteers, als auch denen der EU und des demokratisch gewählten EU Parlaments gerecht wird und du verbuchst das nonchalent unter Horrorgeschichte.

Aus Fehlern lernt man, weshalb sollte man ergo nicht auch aus den Fehlern der Brexitregelung lernen und wann wäre ein Moment geeigneter, als der Zeitpunkt direkt nach dem vollzogenen Brexit, um von allen verbliebenen EU Mitgliedsstaaten Zustimmung zu einer Neuregelung zu bekommen, wenn sie sich noch im Trauma des britischen Exits befinden?
Ja für den normal denkenden Menschen klingt das schon logisch.

Aber Menschen damit zu konfrontieren, dass Ablehnungen und Nicht-Entscheidungen Folgen haben, das macht doch das ganze Geschäftsmodell jeglicher Art von Populisten kaputt.

Aber ich seh schon, da fehlt Dir wieder jede Art von Empathie für diese armen Menschen und ihr schweres komplexbeladenes Leben.

Richtig! :thumbup:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Vom 23. Mai bis zum 26. Mai sind Europawahlen. Wenn die Briten zu dieser Zeit noch in der EU sind, müssen sie teilnehmen.
Anschließend wäre bis zum Austritt, bzw. Rausschmiß sicher eine Schamfrist einzuhalten. Wie lange?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Wähler hat geschrieben:(15 Mar 2019, 06:07)


Für die Unabhängigkeit Großbritanniens von der EU verspräche die Annahme des May-Deals nur einen kurzfristigen Zeitgewinn.
GB war als EU Mitglied eine unabhaengige Nation genauso wie alle anderen EU Staaten. Die Mitgliedschat in einer europaeischen Gemeinschaft ohne Grenzen fuer ihre Bewohner, ohne Barrieren fuer den Handel und mit einer gemeinsamen Politik zur Gewaehrleistung der demokratischen Werte und gegen alle die Europa und ihrer Nationen nicht wohlgesonnen sind ist auch fuer die UK von mehr Vorteil als Nachteil. Aber die Nationalisten und ewrig gestrigen die noch an ein Britisch Empire glauben (das schon lange Geschichte ist) woollen die Uhr zurueckdrehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(15 Mar 2019, 11:06)

GB war als EU Mitglied eine unabhaengige Nation genauso wie alle anderen EU Staaten. Die Mitgliedschat in einer europaeischen Gemeinschaft ohne Grenzen fuer ihre Bewohner, ohne Barrieren fuer den Handel und mit einer gemeinsamen Politik zur Gewaehrleistung der demokratischen Werte und gegen alle die Europa und ihrer Nationen nicht wohlgesonnen sind ist auch fuer die UK von mehr Vorteil als Nachteil. Aber die Nationalisten und ewrig gestrigen die noch an ein Britisch Empire glauben (das schon lange Geschichte ist) woollen die Uhr zurueckdrehen.
Genauso ist es :thumbup: es ist die nostalgische Sehnsucht nach dem British Empire die auch als Motive für den Brexit eine Rolle gespielt hat , eine Zeit allerdings die so nicht wieder kommen wird ( warum sich sie Briten da selbst was Vormachen und belügen ist mir ein Rätsel) währenddessen droht an einer weiteren Front für United Kingdom Ungemach die Schotten bzw. schottischen Nationalisten wollen auch raus allerdings nicht aus der EU sondern aus UK. Womöglich wird Großbritannien bald gar nicht mehr so " GROß" sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Mar 2019, 07:54)

Noin, das ist korrekt.
Nicht nur wirtschaftlich gesehen totaler Dummfug, sondern eben auch die Mentalitätsfrage. :thumbup:
Gerade von der Mentalitätsfrage her brauchen wir die ja nicht! :thumbup:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:54)

Ja für den normal denkenden Menschen klingt das schon logisch.

Aber Menschen damit zu konfrontieren, dass Ablehnungen und Nicht-Entscheidungen Folgen haben, das macht doch das ganze Geschäftsmodell jeglicher Art von Populisten kaputt.

Aber ich seh schon, da fehlt Dir wieder jede Art von Empathie für diese armen Menschen und ihr schweres komplexbeladenes Leben.

Richtig! :thumbup:
Die Kurve hast du hübsch genommen. ;)

Du hast recht mit deiner Vermutung, dass mir jegliche Art von Empathie für Populisten fehle.
Es ist mir schlichtweg nicht möglich mein Neomammalia Gehirn auszuschalten, wie es ein nicht unbeträchtlicher Anteil unserer und unser EU Mitbürger augenscheinlich mühelos schafft.

Aber so gefühllos, wie du mich vermutest, bin ich nicht.
Zum einen bin ich großzügig, ein Jeder hat die Möglichkeit Fehler zu machen, das schließt GB ein.
Und für Gleichberechtigung, ein Jeder hat die Chance aus seinen Fehlern zu lernen, auch das schließ GB ein.
Und nachsichtig, Jedem seine zweite Chance auf Bildung durch learning by doing, selbstverständlich auch GB.

Was allerdings strikte Regulierung, um schwammige Situationen zu vermeiden, wie wir sie jetzt seit Monaten erleben, und deren ebenso strikte Einhaltung betrifft, da bin ich so gefühlskalt wie ein Vulkanier. Oh, Verzeihung, ein Vulkanier*in.

Es gibt kein "bisschen schwanger", oder ein "entschiedenes Vielleicht", es gibt nur "entweder - oder" und diesem Sinne hat sich GB und die EU, bis zum 29.03.2019 zum GB Austritt zu entschließen, oder bis zum 31.03.2024.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alexyessin »

Eiskalt hat geschrieben:(15 Mar 2019, 11:18)

Gerade von der Mentalitätsfrage her brauchen wir die ja nicht! :thumbup:
Natürlich ist gerade die Mentalität wichtig. Möchtest du lieber Einheitsbrei?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:54)

Das ist schon klar. Es ging darum mit einem harten Brexit drohen zu können, obwohl das Unterhaus den Austritt ohne Abkommen in einer Abstimmung ausgeschlossen hat. Das eine passt mit dem anderen ja nicht zusammen.

May wird die verbleibende Zeit bis zur 3. Abstimmung dazu nutzen die in Frage kommenden Tory-Abgeordneten weichzukochen. Wo bleibt die verbale Unterstützung der EU, konkret von Juncker?
Juncker hat sich doch im gesamten Prozess in den letzten 3Jahren öffentlich selten dazu geäussert.

Er weiss dass er äusserst unbeliebt ist in UK und jede Asusage von ihm, auch wenn gut gemeint, eher ins Gegenteil gedreht wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Mar 2019, 10:17)

Ein interessanter Gedanke. Inwieweit ist zulässig, nach einem Zeitpunkt x demokratisch gewählte Parlamentarier zu einem weiteren Zeitpunkt x inmitten einer Legislaturperiode zu entfernen. Darüber müsste man sich bereits Gedanken im Zuge der Brexit Regularien Gedanken gemacht haben, aber da müsste ich erst nachlesen. Ein Punkt der meines Erachtens für meine Vorstellung, einen Exitstaat nur in einem Zeitraum von vier bis zwei Monaten vor Ende einer Legislaturperiode gehen zu lassen, spricht. Wenn bis dahin kein Deal steht, dann wird automatisch die Mitgliedschaft um eine Legislaturperiode verlängert.
Ich kenne die rechtliche Basis dafür nicht, Allerdings erscheint mir eine Neuwahl dann sinnvoll. Die jetzige Wahl wird vom Brexit dominiert, erst Recht wenn UK daran teilnimmt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wolverine »

garfield336 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 12:03)

Ich kenne die rechtliche Basis dafür nicht, Allerdings erscheint mir eine Neuwahl dann sinnvoll. Die jetzige Wahl wird vom Brexit dominiert, erst Recht wenn UK daran teilnimmt.
Was soll eigentlich das ganze Theaterstück? Das Parlament lehnt alles ab, was May verhandelt. Wollen die Briten May stürzen oder wollen sie aus der EU austreten?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von McKnee »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(14 Mar 2019, 23:52)

Eine Verlaengerung an sich ist ok aber ob es was bringt?
Die Verlängerung macht deutlich, dass die Briten sich auf den eigenen Brexit nicht ausreichend vorbereitet haben. Sie haben doch nicht ernsthaft gedacht, dass sie die Bedingungen bestimmen? Sie verlassen das Haus und bestimmen ganz sicher nicht mehr die neue Farbe der Tapeten.

Die Verlängerung vor der Wahl macht Probleme, wo sie nicht nötig sind. Das aktuelle Chaos ist allein ein britisches Problem und es gibt keinen Grund, es zu einem Problem der EU zu machen.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Wolverine hat geschrieben:(15 Mar 2019, 13:21)

Was soll eigentlich das ganze Theaterstück? Das Parlament lehnt alles ab, was May verhandelt. Wollen die Briten May stürzen oder wollen sie aus der EU austreten?
Das Theater geht solange weiter, bis keiner mehr den Diskussionsgegenstand (Brexit) erkennt.
War da mal was?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Wolverine hat geschrieben:(15 Mar 2019, 13:21)

Was soll eigentlich das ganze Theaterstück? Das Parlament lehnt alles ab, was May verhandelt. Wollen die Briten May stürzen oder wollen sie aus der EU austreten?
Eigentlich ganz simpel:

Jede der Varianten (Hard-Brexit, Deal, Norwegen, Schweiz, Remain) hat irgendwo einen Haken.

Und nachdem „britische Politiker“ (da jetzt die Frau May mal ausdrücklich ausgenommen) ein Synonym für „organisierte Verantwortungslosigkeit“ ist, will einfach keiner im Nachinein für irgendeine Nebenwirkung irgendeiner Entscheidung Zuständig sein.

Deswegen wird May auch nicht ganz abgesägt - man braucht sie noch als Schuldige für alles, was schief geht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Vielleicht sollte sich das britische Parlament an die Beratungsecke für alle Lebensfragen des beliebten Maganzins "Heile Welt" wenden.

Dort half neulich der ausgewiesene Experte, Prof. Dr. Dr. Detlev Klugscheiß einer völlig aufgelösten britischen Frau, die sich hilfesuchend an ihn wandte.

Mrs. Plym aus Mouth:
"Lieber Herr Prof. Klugscheiß,
mein Mann Fred ist brit. Unterhausabgeordneter und leidenschaftlicher Hobbygärtner. Und leider nicht der Schnellste.
Neulich verschluckte er im Garten mit offenem Mund einen gefährlichen Brexit-Regenwurm. Er war leider so schnell,
daß mein Mann keine Chance hatte, dem schlingeligen Schnellkriecher den Zugang in sein Innerstes rechtzeitig zu versperren.
Nun ist der der böse Brexitwurm da drin und will nicht mehr raus!!!

Was soll ich bloß tun?? "

Antwort von Prof. Dr. Dr. Detlev Klugscheiß:

Liebe Mrs. Birming aus Ham,
es ist nicht unhäufig, dass sich der weitverbreitete Brexitwurm, besonders der gelbsternige Blauwurm dieser Gattung,
besonders gerne in britischen Hobbygärten aufhält und dort auf ahnungslosen Unterhausabgeordneten aufzulauert, um in ihren demokratischen
Verdauungstrakt zu schleichen und sich dort mit seinen Saugnäpfen festzusetzen.
Das ist kein Grund zur Panik, auch wenn er dort meist auch bleibt, bis sein lieber Herbergsvater stirbt.
Es gibt jedoch eine Möglichkeit, diesem festgesaugten Unwesen ein Ende zu bereiten.

Rufen Sie die allseits bekannte Gärtnerei-Fachfrau, Mrs. Theresa M. in der Deadend-Street No. 10 an,
und bitten Sie um Hilfe. Sie verfügt als einzige über die sogenannte weiche Austrittsmethode, mit der man
selbst festgesaugte Brexitwürmer aus Unterhausabgeordneten herausbekommen kann.

Stellen Sie ihren Mann einfach in den Garten, ziehen Sie ihm seine Hose aus und warten dann, bis Mrs. M. geschickt tanzend hinter Ihren Fred tritt
und ihren trefflich dressierten Rettungskuckuck "Jean-Claude" auf dem Hintern Ihres Mannes platziert hat.
Dann rufen Sie auf das Zeichen von Mrs. M. "eidiedeldei Abstimmung Nr. drei" vierunddreißigmal "Kuckuck, kuckuck" und warten dann,
bis ihr Mann den Mund erfreut mit der Bemerkung "Aaaaaaah, ein Kuckuck!" weit öffnet und der Wurm völlig verwirrt auf der anderen
Öffnungsseite nach ca. 7 Tagen herauskriecht und vom Kuckuck verschluckt wird.

Fassen Sie also wieder Lebensmut. Und genießen Sie ein Gläschen Sherry anläßlich der bevorstehenden Gesundung Ihres Mannes.

Herzlichst
Prof. Dr. Dr. Detlev Klugscheiß
Ihr Facharzt für psychochaotische Lebensfragen
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 07:45)

Das Vorzeichen für eine dritte Abstimmung über May's Brexit-Deal hat sich doch nun klar geändert. Insbesondere die widerspenstigen Tory-Abgeordneten können ihren Wählern den versprochenen Brexit endlich liefern oder sie gefährden ihn mit einer weiteren Ablehnung in Gänze.
Das knappe Ergebnis der Abstimmung über den No-Deal-Brexit spricht eine andere Sprache. Fast die Hälfte der Abgeordneten waren bereit, einen ungeregelten Brexit in Kauf zu nehmen. Die lehnen den ausgehandelten Austrittsvertrag grundsätzlich ab. In der anderen Hälfte gibt es zahlreiche weitere Befürworter des Brexit, die den Vertrag ebenfalls nicht gut finden. Der wird nie eine Mehrheit bekommen.

Eine dritte Ablehnung des Deals würde den Brexit auch nur dann „gefährden“, wenn die britische Regierung daraufhin ihren Austrittsantrag zurückzieht. Und das halte ich für mehr als unwahrscheinlich.
Das sehe ich nicht so.
Ich wüsste nicht, was die EU tun kann, um den Brexit-Deal so zu gestalten, dass das Britische Parlament ihm zustimmen würde.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 14:43)Und nachdem „britische Politiker“ (da jetzt die Frau May mal ausdrücklich ausgenommen) ein Synonym für „organisierte Verantwortungslosigkeit“ ist, will einfach keiner im Nachinein für irgendeine Nebenwirkung irgendeiner Entscheidung Zuständig sein.

Deswegen wird May auch nicht ganz abgesägt - man braucht sie noch als Schuldige für alles, was schief geht.
Ich bezweifele inzwischen, dass die Kritiker und Gegner von May zu so komplexen Planungen fähig sind. Was im Unterhaus passiert, wirkt auf mich eher wie "bedingter Reflex".
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Mar 2019, 16:41)

Das knappe Ergebnis der Abstimmung über den No-Deal-Brexit spricht eine andere Sprache. Fast die Hälfte der Abgeordneten waren bereit, einen ungeregelten Brexit in Kauf zu nehmen. Die lehnen den ausgehandelten Austrittsvertrag grundsätzlich ab. In der anderen Hälfte gibt es zahlreiche weitere Befürworter des Brexit, die den Vertrag ebenfalls nicht gut finden. Der wird nie eine Mehrheit bekommen.
"The Democratic Unionist party is locked in intensive talks to try to reach an agreement to allow it to back Theresa May’s Brexit deal, including with the attorney general, Geoffrey Cox, and the chancellor, Philip Hammond. Downing Street is convinced the support of the DUP is key to unlocking the backing of many Conservative Brexiters when May brings her deal to the House of Commons on Tuesday for the third time." Quelle ist der Guardian.
Eine dritte Ablehnung des Deals würde den Brexit auch nur dann „gefährden“, wenn die britische Regierung daraufhin ihren Austrittsantrag zurückzieht. Und das halte ich für mehr als unwahrscheinlich.
Gefährdet ist er der Brexit wenn die EU eine Verlängerung um 1 bis 2 Jahre erlaubt. Da kann dann alles mögliche passieren.
Ich wüsste nicht, was die EU tun kann, um den Brexit-Deal so zu gestalten, dass das Britische Parlament ihm zustimmen würde.
Der Brexit-Deal muß auch gar nicht verändert werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 16:53)

"The Democratic Unionist party is locked in intensive talks to try to reach an agreement to allow it to back Theresa May’s Brexit deal, including with the attorney general, Geoffrey Cox, and the chancellor, Philip Hammond. Downing Street is convinced the support of the DUP is key to unlocking the backing of many Conservative Brexiters when May brings her deal to the House of Commons on Tuesday for the third time." Quelle ist der Guardian.
In der zweiten Abstimmung im Unterhaus haben 391 Abgeordnete gegen den Austrittsvertrag gestimmt, nur 242 waren dafür. Die DUP stellt nur zehn Abgeordnete. Die sichern die konservative Mehrheit, ändern aber nichts an der breiten Ablehnung des ausgehandelten Vertrags.

Ich kann Deine Hoffnungen nachvollziehen. Mir wäre es auch lieber, wenn die Briten bleiben oder zumindest „auf freundschaftliche Weise“ gehen würden. Ich kann Deine Hoffnungen aber nicht mehr teilen.
Gefährdet ist er der Brexit wenn die EU eine Verlängerung um 1 bis 2 Jahre erlaubt. Da kann dann alles mögliche passieren.
Wenn ich mir die Stimmen aus Deutschland so anhöre, dann ist so eine Verlängerung eher zweifelhaft. Nach dem Abstimmungstheater auf der Insel fragen sich offenbar mehr und mehr europäische Politiker, warum man sich das überhaupt noch antun soll. Will man diesem Affentanz noch ein bis zwei Jahre länger zuschauen?
Der Brexit-Deal muß auch gar nicht verändert werden.
Das sehen die Briten offensichtlich anders.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Mar 2019, 17:28)

Ich kann Deine Hoffnungen nachvollziehen. Mir wäre es auch lieber, wenn die Briten bleiben oder zumindest „auf freundschaftliche Weise“ gehen würden. Ich kann Deine Hoffnungen aber nicht mehr teilen.
Ich bleib optimistisch und sehe weiter gute Chancen dass es beim dritten Anlauf klappt.
Wenn ich mir die Stimmen aus Deutschland so anhöre, dann ist so eine Verlängerung eher zweifelhaft. Nach dem Abstimmungstheater auf der Insel fragen sich offenbar mehr und mehr europäische Politiker, warum man sich das überhaupt noch antun soll. Will man diesem Affentanz noch ein bis zwei Jahre länger zuschauen?
Deutschland erwirtschaftet pro Jahr einen Handelsbilanzüberschuss von 50 Mrd € mit GB. Die sollte man gerade bei stark gesenkten Wirtschaftsprognosen nicht leichtfertig wegwerfen. Etwas kaputt machen geht schnell, etwas aufbauen dauert sehr lange.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

GB braucht diese Waren aus der EU auch weiterhin. Wird dann nur alles viel komplizierter. Ich kann auch nicht erkennen, wo sich die EU leichtfertig verhalten haben soll. Alle Fragen, die jetzt so kurz vor Toreschluss so heiß diskutiert werden, lagen von Beginn an auf dem Tisch. Deine Hoffnung in allen Ehren: Ich denke, am 29. März ist alles vorbei. Da tut sich nichts mehr.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Ich wage mal eine Prognose (aufgrund von neuen Entwicklungen an der politischen Front): Mays Deal geht am Mittwoch durch. Aus technischen Gründen wird der Brexit um ein paar Wochen verschoben.

PS: Lese gerade, evtl. sogar schon Dienstag.
Zuletzt geändert von Senexx am Sa 16. Mär 2019, 07:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Senexx hat geschrieben:(15 Mar 2019, 19:15)
... aufgrund von neuen Entwicklungen an der politischen Front....
Welche sind das?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Mar 2019, 19:44)

Welche sind das?
Do read!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Senexx hat geschrieben:(15 Mar 2019, 19:15)

Ich wage mal eine Prognose (aufgrund von neuen Entwicklungen an der politischen Front): Mays Deal geht am Mittwoch durch. Aus technischen Gründen wird der Brexit um ein paar Wochen verschoben.
Das könnte politisch gewollt sein, damit die EU kritischen Parteien die Europawahl gewinnen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Senexx hat geschrieben:(15 Mar 2019, 19:15)

Ich wage mal eine Prognose (aufgrund von neuen Entwicklungen an der politischen Front): Mays Deal geht am Mittwoch durch. Aus technischen Gründen wird der Brexit um ein paar Wochen verschoben.
Könnte sein. Aber rundum den Brexit und besonders im Vorfeld der Prognosen wussten auch alle Auguren und Experten, wie das Referendum ausgehen würde...

Die Frage ist, wieweit und wie verhasst May - zumindest in der eigenen Partei - ist?. Besonders bei den Brexiteers, die ja May schon per parteiinternem Misstrauensvotum absägen wollten, und wohl immer noch daran knabbern, dass sie das nicht schafften.

Ich glaube, dass diese hardcore-Fraktion auch beim dritten Anlauf diesen Vertrag ablehnt. Zumal dann, wenn es faktisch keine kurzfristige und für diese hardliner substanzielle Änderung am Austrittsabkommen zu Gunsten GBs gibt.

Auch deshalb, weil sie May mit Sicherheit nicht den Gefallen tun wollen, dann als große Siegerin und Zuchtmeisterin ihrer ungezogenen Thories - dastehen zu lassen. May dürfte dann nämlich vor allem auch als Premierministerin in der britischen Öffentlichkeit als neue "Übermutti" oder Jeanne d'Arc of Westminster dastehen. Die ihr Versprechen für GB hält: Die Entscheidung des Referendums und den demokratischen Mehrheitswillen des britischen Volkes zu erfüllen. Mit dem bestmöglichen Austrittsvertrag, den sie maßgeblich ins Werk setzte, um "Schaden" vom britischen Volk abzuhalten. Wie im Falle eines "no deals" oder einem klammheimlichen Exit vom Brexit, der sich durch eine unabsehbare, lange Verschiebung des Austrittsdatums ergeben könnte, vielleicht sogar zu einem Verbleib in der EU führen würde und zur endgültigen Missachtung des brit. Volkswillens.

Das wären Beweggründe jenes Teils an Stimmen, die innerhalb der eigenen Partei May - nach meiner Einschätzung - NICHT folgen werden, und erneut gegen den Austrittsvertrag stimmen werden. Ebenso wird die DUP - falls es im back-stop keine Bewegung mehr gibt, wovon nicht auszugehen ist - ebenfalls weiterhin dagegen stimmen. Wieviele Abgeordnete das also aus dem eigenen Regierungslager sein werden, ist
schwer abzuschätzen, ich nehme aber an, dass es mindestens an die 100 Abgeordneten und -innen sind.

Alles wird also davon abhängen, wieviele Stimmen der oppositionellen Labour-Partei für May stimmen und gegen Corbyns bisherige Ablehnungslinie. Corbyn selbst ist ja von je her ein Brexiteer gewesen und geblieben. Aber wenn er May mit einer Zustimmung von Labour doch noch zum Sieg verhilft, war's das mit seinen Ambitionen, je Premierminister zu werden. An May wird der alte, linke Verstaatlichungs- und Antisemitensack jedenfalls nicht vorbeikommen und als Labour-Loser früher oder später seinen Hut nehmen (dürfen).

Rein taktisch ist Mays Strategie ja folgende:
Sollte sie wieder scheitern, droht sie ja neuerdings damit, den Austritt längerfristig zu verschieben, wie ja von Tusk erhofft oder im Sinne des EU-Rats ja bevorzugt. Mit der klammheimlichen Hoffnung, dass sich in GB irgendwann sogar die Dinge soweit wandeln könnten, dass man gar nicht mehr austreten will.
Das würde natürlich Corbyn in die Hände spielen, der zwar auch einen Brexit will, aber mit einer engeren Anbindung an die EU.
Er könnte sich dann politisch als der "wahre" Erfüller des Brexit-Volkswillens aufblasen, der im Falle von Neuwahlen als neuer Premierminister
die Sache für GB regelt, den Volkswillen erfüllt und nicht versagt wie Theresa May.

Berücksichtigt man all diese Aspekte diverser Interessengruppen/-lagen, die natürlich vor allem von innenbritischen Machtkalkülen gesteuert sind, und weniger von einer vernunftbegabten Brexit-Austritts- bzw. Übergangslösung, sehe ich hier keine wesentlich veränderten bzw. verbesserten Bedingungen für die Annahme des Austrittsvertrags. Der sowohl für GB als auch die EU die beste, weil sowohl ökonomischen als auch politischen Schaden weitestgehend begrenzende Trennung bedeutet. Und zudem eine positive Beziehungssituation erbrächte, die für die künftigen Verhandlungen ausserdem nicht total verhärtete Fronten zurücklässt, sondern ein zügiges Zustandekommen des tatsächlichen Beziehungsvertrags zwischen GB und EU möglich macht. Und nicht etwa noch längere und zähere Verhandlungen ergibt wie bei der ÜBERGANGSLÖSUNG dieses Austrittsvertrags. Mit zunehmend einander nicht mehr verstehen wollende Verhandlungsseiten, bei denen es dann ja um die endgültige Vertragswurst gehen wird.

Aus vorstehenden Erwägungen heraus glaube ich eher nicht, dass May bei der dritten Abstimmung den Austrittsvertrag durchbekommen wird.
Und wie dann der EU-Rat reagieren wird und was May - im Falle des erneuten Scheiterns - diesem dann ggf. ins Ohr flüstern will, sprich realistisch verklickern kann, dass eine dreimonatige Verschiebung reicht, bis sie in der vierten oder fünften Abstimmung den Vertrag doch noch durchbekommt, ist auch mehr als offen.

Ich würde ihr sagen:"What a nice day. You took back control. Great!! - Sie sind eine großartige Premierministerin, ich vertraue ihnen und ihren Zusicherungen vollkommen, Mrs. May". - "Das Problem ist nur, dass ich damit zu den Aussenseitern meiner Kollegen und -innen gehöre. Und gewiss nicht zur übergroßen Mehrheit der Menschen innerhalb der gesamten EU-Staaten, die eine Fristverlängerung verstehen würden, weil sie drei ablehnende Abstimmungen im brit. Unterhaus nur für ein einmaliges Versehen halten,.. und glauben, dass Sie das in den nächsten drei Monaten locker korrigieren werden. Die werden das nicht glauben, und uns dann anläßlich der Europawahl fragen, ob wir wirklich noch alle Tassen im Schrank haben bzw. noch fähig sind, die Realität wirklich zu sehen, statt vor uns hinzupfuschen?
Eine Realität, die deutlich sagt, dass es in GB auch nicht in 10 Jahren eine Mehrheit für das Austrittsabkommen geben wird.
Was soll also eine Fristverlängerung bringen? - Eben. Nichts."




Sollte der EU-Rat trotz einer erneuten Ablehnung des brit. Parlaments, die ich nach wie vor für sehr wahrscheinlich halte, dennoch eine dreimonatige Austrittsfrist - in diesem Fall ohne wirklich handfeste Begründung oder Erfolgsoption für ein Zustandekommen des Austrittsabkommens - zugestehen, und der Brexit-Unterhauszirkus bis zur Europawahl so weitergehen, dann propphezeite ich, werden die Regierungsparteien der 27 - EU-Regierungen (des EU-Rats) eine derbe Quittung dafür bekommen, die ihnen nicht gefallen kann, und nur die beiden Ränder noch stärker macht. Die Seite, die ein gesamtschuldenhaftendes, zentralistisches und gleichmacherisches Frankreich-sozialistisches Macroneuropa will und die andere Seite der Anti-EU Europäer, die zurück zu Nationalstaaten wollen, und möglichst auch zu D-Mark, Lira und Franc.
Ganz nach dem Motto der Briten, we want our D-Mark back...und vor allem Geld zurück von der EU. Sonst machen wir mal zur Abwechslung Dexit, oder Itaxit oder Franzit ...oder zuwanderungsfreie Polka... usw.

Ich sehe schon das fiese Grinsen von Trump und Waldemir I. ... und dem Chinesen-Häuptling: "Blavo, sehl gut. Die Eulopäel zellegen sich immel mehl".
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von peterkneter »

Senexx hat geschrieben:(15 Mar 2019, 19:15)

Ich wage mal eine Prognose (aufgrund von neuen Entwicklungen an der politischen Front): Mays Deal geht am Mittwoch durch. Aus technischen Gründen wird der Brexit um ein paar Wochen verschoben.

PS: Lese gerade, evtl. sogar schon Dienstag.
Ich kann mir nicht vorstellen wo auf einmal die nötigen Stimmen herkommen sollten. Es hat sich ja nichts geändert seit der letzten Abstimmung. Auch in der EU wird man wieder weicher. Wo man zuvor noch gesagt hat, es gäbe keine Verlängerung ohne, dass die
Briten ein Ziel benennen, so hört man mittlerweile schon wieder ängstlichere Töne, die eine Verlängerung auf jeden Fall unterstützen wollen aus der EU. Ich kann mir aber auch hier nicht vorstellen, dass man in weiteren 4 Wochen oder 3 Monaten oder 2 Jahren zu
irgendeiner Lösung kommt. Ich schätze es wird jetzt noch einmal verlängert, nur um dann festzutellen, dass man sich nicht einigen kann. Dann kommt der Harte Brexit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

garfield336 hat geschrieben:(15 Mar 2019, 11:59)

Juncker hat sich doch im gesamten Prozess in den letzten 3Jahren öffentlich selten dazu geäussert.

Er weiss dass er äusserst unbeliebt ist in UK und jede Asusage von ihm, auch wenn gut gemeint, eher ins Gegenteil gedreht wird.
Gerade wg seiner Unbeliebtheit in GB wäre Juncker jetzt der Richtige um den Unterhaus-Abgeordneten den jetzt verbindlich möglichen Austritt aus der EU schmackhaft zu machen. Dazu muss die 3. Abstimmung über den Brexit-Deal erfolgreich sein. Die EU muß doch ein Interesse daran haben das Brexit-Thema jetzt endlich von der Agenda zu bekommen um sich voll auf die Zukunftsthemen konzentrieren zu können. Die müssen May dabei helfen die Abstimmung am Dienstag zu gewinnen. Das Schweigen das man sich auf Seiten der EU, sowohl bei der Kommission als auch bei den EU-Regierungschefs, seit Donnerstag auferlegt hat ist das Gegenteil davon. Haben die plötzlich kein Interesse mehr den ausgehandelten Brexit-Deal durch die Tür zu bekommen? Warum äußert sich da keiner?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

peterkneter hat geschrieben:(16 Mar 2019, 08:13)

Ich kann mir nicht vorstellen wo auf einmal die nötigen Stimmen herkommen sollten.
Hier ist doch Ihre Vorstellungskraft gar nicht gefragt. Sondern politisches Handeln.

In London und Belfast wird intensiv verhandelt. Selbst ein Rees-Mogg hat ja für den Deal gestimmt.

Mitte nächster Woche wissen wir mehr. Warten Sie doch einfach ab.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von peterkneter »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 08:35)

Hier ist doch Ihre Vorstellungskraft gar nicht gefragt. Sondern politisches Handeln.

In London und Belfast wird intensiv verhandelt. Selbst ein Rees-Mogg hat ja für den Deal gestimmt.

Mitte nächster Woche wissen wir mehr. Warten Sie doch einfach ab.
Tatsächlich ist es in beide Richtung Spekulation. Wir werden es dann erfahren.
Senexx

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Senexx »

Der Zeitplan ist übrigens eng: Nächsten Donnerstag kommt der Europäische Rat zusammen, bis dahin müsste May den Verlängerungsantrag stellen.

Am Freitag übernächster Woche würde andernfalls UK brexiten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 09:32)

Der Zeitplan ist übrigens eng: Nächsten Donnerstag kommt der Europäische Rat zusammen, bis dahin müsste May den Verlängerungsantrag stellen.
Sollte kein Problem sein. Dritte Abstimmung über den Brexit-Deal am Dienstag, Antrag auf Verlängerung incl Begründung am Mittwoch. Entscheidung über die Verlängerung am Donnerstag.
Am Freitag übernächster Woche würde andernfalls UK brexiten.
Bin mir nicht sicher ob "brexiten" das passende Wort ist. Wie mir meine Tochter erklärt hat bezeichnet man es, zumindest unter jungen Leuten, als brexiten wenn sich jemand (z. B. auf einer Party) zwar von allen verabschiedet aber dann doch noch bleibt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Inspyration »

Senexx hat geschrieben:(16 Mar 2019, 09:32)

Der Zeitplan ist übrigens eng: Nächsten Donnerstag kommt der Europäische Rat zusammen, bis dahin müsste May den Verlängerungsantrag stellen.

Am Freitag übernächster Woche würde andernfalls UK brexiten.
Der tatsächliche Austritt wird sich noch länger hinziehen, falls er denn überhaupt jemals stattfindet. Ich glaub nicht mehr daran.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Die Briten können den Austritt stoppen, verbleiben, was einige hier ja freut und dann ohne Druck ihre Debatte führen und die EU von Innen sabotieren. Hier ist das schön beschrieben:


http://m.spiegel.de/politik/ausland/exi ... 58111.html

Darum kann man nur hoffen das die Briten endlich grhen und den Rest Europas nicht weiter nerven.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

SZ 15. März 2019 EU-Ratspräsident Donald Tusk will vor dem Gipfeltreffen in der kommenden Woche ausloten, wie sich die 27 Mitgliedstaaten zu einer möglichen Brexit-Verschiebung positionieren
https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4369463
In Brüssel sieht man das nicht ganz so streng. Möglich wäre eine längere Verschiebung laut EU-Diplomaten auch, wenn May eine klare Strategie für eine Konsensfindung in London vorlege. Doch ob eine solche existiert, daran gibt es in vielen Hauptstädten Zweifel.
""Die EU wird darauf pochen, dass London zusichert, bei den Verhandlungen über den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen nicht mitzureden", sagt ein EU-Diplomat. Dieser beginnt 2021. Bis dahin sollte auch die im Austrittsvertrag vereinbarte Übergangsphase laufen, in der sich für Großbritannien so gut wie nichts ändert. 21 Monate wären das. So lange ließe sich der Brexit aufschieben."
Da es bereits ein Enddatum für eine Übergangsphase gibt, sollte die EU Großbritannien klar machen, dass die Briten endlich mit der Gestaltung der neuen Beziehung durch konstruktive Vorschläge bis zur Europawahl beginnen müssen. Das sollte Brüssel für eine Verlängerung, welche auch immer, unmissverständlich einfordern.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von unity in diversity »

Bis zur Europawahl liegt der Ball in London, oder Brüssel.
Danach selbstverständlich auch.
Noch Fragen, oder belangreiche Ergänzungen?
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