EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Apr 2020, 15:17)

Labour bekommt neuen Chef: Keir Starmer
Mal schauen, was der so bringt.
Was Besseres als Corbyn allemal, auch wenn das nicht schwierig ist.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Vongole hat geschrieben:(04 Apr 2020, 15:25)

Was Besseres als Corbyn allemal, auch wenn das nicht schwierig ist.
Der an Corona erkrankte Boris Johnson ist ins Krankenhaus eingeliefert worden
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Wie auch immer das ausgeht, die Durchführung des Brexit bleibt für alle Zeiten mit seinem Namen verbunden. Vielleicht löst ja einmal eine Boris-Statue Admiral Nelson auf dem Trafalgar Square ab.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(06 Apr 2020, 11:09)

Wie auch immer das ausgeht, die Durchführung des Brexit bleibt für alle Zeiten mit seinem Namen verbunden. Vielleicht löst ja einmal eine Boris-Statue Admiral Nelson auf dem Trafalgar Square ab.
Ich finde ja eines bemerkenswert: wo am lautstärksten irgendwelche erdachten "Konservative Werte" vor sich hergetragen wurden, wütet der Corona-Virus am schlimmsten (Hier ein Beispiel).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

sünnerklaas hat geschrieben:(06 Apr 2020, 11:21)

Ich finde ja eines bemerkenswert: wo am lautstärksten irgendwelche erdachten "Konservative Werte" vor sich hergetragen wurden, wütet der Corona-Virus am schlimmsten (Hier ein Beispiel).
Du Schelm! Das ist reiner Zufall! Oder von ausländischen Mächten gesteuert!
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Orbiter1
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Orbiter1 hat geschrieben:(06 Apr 2020, 11:09)

Wie auch immer das ausgeht, die Durchführung des Brexit bleibt für alle Zeiten mit seinem Namen verbunden. Vielleicht löst ja einmal eine Boris-Statue Admiral Nelson auf dem Trafalgar Square ab.
Der Boris ist jetzt auf der Intensivstation. Könnte nicht behaupten dass ich Sympathien für ihn hege, hoffe er schafft es trotzdem. Dann kann er sich auch für seine Coronapolitik verantworten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(06 Apr 2020, 21:24)

Der Boris ist jetzt auf der Intensivstation. Könnte nicht behaupten dass ich Sympathien für ihn hege, hoffe er schafft es trotzdem. Dann kann er sich auch für seine Coronapolitik verantworten.
Wäre schön,
aber ich befürchte, dass es so eine Art von Verantwortung nicht geben wird.
Überlebt er, dann wird er behaupten, dass das Ganze ja doch nicht so schlimm war.
Überlebt er nicht, kann es ihm egal sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fliege »

Orbiter1 hat geschrieben:(06 Apr 2020, 11:09)
Wie auch immer das ausgeht, die Durchführung des Brexit bleibt für alle Zeiten mit seinem Namen verbunde(n. Vielleicht löst ja einmal eine Boris-Statue Admiral Nelson auf dem Trafalgar Square ab.
Es könnte auch gut sein, dass Johnson neben Nelson zu bewundern sein wird. Immerhin hat Britannien den EU-Ballast über Bord geworfen, der nun andere große Schiffe wie Deutschland, Niederlande und die anderen Hanse-Staaten (Euro-Bonds heißen nun Corona-Bonds) in die Tiefe zu ziehen droht.

(Weshalb heißt der Thread immer noch "EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens", wo doch Britannien längst die EU verlassen hat?)
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Fliege hat geschrieben:(06 Apr 2020, 22:28)

Es könnte auch gut sein, dass Johnson neben Nelson zu bewundern sein wird. Immerhin hat Britannien den EU-Ballast über Bord geworfen, der nun andere große Schiffe wie Deutschland, Niederlande und die anderen Hanse-Staaten (Euro-Bonds heißen nun Corona-Bonds) in die Tiefe zu ziehen droht.

(Weshalb heißt der Thread immer noch "EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens", wo doch Britannien längst die EU verlassen hat?)
Nein. Boris Johnson wird wegen seiner fatalen Fehleinschätzung in Sachen Corona in die Geschichte eingehen. Inzwischen liegt er selbst auf der Intensivstation.
Und sein Kabinett besteht aus Leuten, die nach Ergebenheit gegenüber ihm ausgewählt sind - nicht wegen ihrer Kompetenz. Da brechen harte Zeiten für die Briten an, das muss man nun einmal ohne jegliche Häme feststellen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fliege »

Wir werden sehen, doch ich bin, was Johnson betrifft, zuversichtlich - auch was seine Gesundung betrifft.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Fliege hat geschrieben:(06 Apr 2020, 22:28)

(Weshalb heißt der Thread immer noch "EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens", wo doch Britannien längst die EU verlassen hat?)
Der Thread heißt "EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens" weil GB in den kommenden 20 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Aufnahmeantrag stellen wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fliege »

Orbiter1 hat geschrieben:(07 Apr 2020, 00:23)
Der Thread heißt "EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens" weil GB in den kommenden 20 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Aufnahmeantrag stellen wird.
Wenn du meinst (ob der Strangtitel schon mit deinem Wissensvorsprung eröffnet wurde?) :rolleyes:
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Gibt es Neuigkeiten über den Corona-Krankheitsverlauf von Michel Barnier? Hoffentlich ist er auf dem Wege der Genesung!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(07 Apr 2020, 22:15)

Gibt es Neuigkeiten über den Corona-Krankheitsverlauf von Michel Barnier? Hoffentlich ist er auf dem Wege der Genesung!
Ich gehe davon aus dass er auf dem Weg der Besserung ist. Vor 23 Stunden hat er jedenfalls folgendes gezwitschert.

"Wishing @BorisJohnson all the best and a speedy recovery. My thoughts are with you and your family."
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(07 Apr 2020, 23:10)

Ich gehe davon aus dass er auf dem Weg der Besserung ist. Vor 23 Stunden hat er jedenfalls folgendes gezwitschert.

"Wishing @BorisJohnson all the best and a speedy recovery. My thoughts are with you and your family."
Ja, den Tweet habe ich auch mit Google gefunden. Also, immerhin lebt Herr Barnier noch. Ich drücke ihm und uns die Daumen, daß er bald wieder auf der Brücke steht und die Vertragsverhandlungen mit GB führen kann!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben:(08 Apr 2020, 08:41)

Ja, den Tweet habe ich auch mit Google gefunden. Also, immerhin lebt Herr Barnier noch. Ich drücke ihm und uns die Daumen, daß er bald wieder auf der Brücke steht und die Vertragsverhandlungen mit GB führen kann!

Etwas anderes, wie z.B. der Tod BoJos wäre wohl für alle Beteiligten eine Katastrophe. Die übrigen Kabinettsmitglieder sind strunzendumm und in Sachfragen völlig ahnungslos. Ob die Queen einfach so den Außenminister zum Premier machen darf, ist auch nicht ganz klar. Ein neuer Premier hätte ein Legitimationsproblem.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

sünnerklaas hat geschrieben:(08 Apr 2020, 11:29)

Etwas anderes, wie z.B. der Tod BoJos wäre wohl für alle Beteiligten eine Katastrophe. Die übrigen Kabinettsmitglieder sind strunzendumm und in Sachfragen völlig ahnungslos. Ob die Queen einfach so den Außenminister zum Premier machen darf, ist auch nicht ganz klar. Ein neuer Premier hätte ein Legitimationsproblem.
Natürlich wünsche ich dem britischen PM Boris Johnson schnelle und vollständige Genesung. Der Rest der Angelegenheit ist eine Sache in der Verantwortung der britischen Wähler. Wenn die Briten mehrheitlich mit ihrer politischen Klasse zufrieden sind, dann soll uns das auch nicht berühren. In dieser Zeit der Corona-Krise können wir unsere politischen Entscheider nur loben. So stelle ich mir politische Führung vor... abgestimmt mit qualifizierten Fachleuten für sehr verzwickte Fragen.

Aber für uns Europäer ist es wichtig, daß unser bewährter Verhandler Michel Barnier wieder das Ruder in die Hand nimmt. Hoffentlich steht er bald wieder auf der Brücke!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Vielleicht war es ja nur eine Marketingaktion.

"Großbritanniens Premier Johnson hat die Intensivstation verlassen." / Quelle: https://news.guidants.com
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Apr 2020, 20:27)

Vielleicht war es ja nur eine Marketingaktion.

"Großbritanniens Premier Johnson hat die Intensivstation verlassen." / Quelle: https://news.guidants.com
Das ist dennoch eine erfreuliche Nachricht! Hoffen wir, daß der britische Premierminister Boris Johnson die Krankheit ohne gesundheitliche Folgeerkrankungen hinter sich lassen kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Trutznachtigall »

H2O hat geschrieben:(10 Apr 2020, 07:34)

Das ist dennoch eine erfreuliche Nachricht! Hoffen wir, daß der britische Premierminister Boris Johnson die Krankheit ohne gesundheitliche Folgeerkrankungen hinter sich lassen kann.
... zumal er ja demnächst erneut Vater wird ... :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Tory-Hardliner sehen in der Corona-Krise „eine goldene Gelegenheit“

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... nheit.html

:)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Als das britische Gesundheitssystem bereits unter wachsenden Druck durch das Coronavirus geriet, weigerte sich die britische Regierung schlichtweg, an einem gemeinsamen EU-Beschaffungsprojekt für dringend benötigte Atemgeräte teilzunehmen. Die Gründe dafür waren schleierhaft: Zuerst behauptete Premierminister Boris Johnson, das Königreich mache einen Alleingang, „weil es die EU verlassen hat“, aber später gab er einem Verwaltungsfehler die Schuld.

Bis dahin waren bereits zwei Wochen einer katastrophalen britischen „Herdenimmunitäts“-Strategie vergangen, während der sich die britische Regierung weigerte, Bewegungseinschränkungen zu verhängen und – wie wir nun wissen – die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen massenhaften Tests durchzuführen.

Einige nahmen an, Johnson sei – ebenso wie US-Präsident Donald Trump zur gleichen Zeit – bereit, eine große Zahl von Menschenleben zu opfern, um die Wirtschaft zu retten. Aber der wahre Grund ist sogar noch einfacher und grausamer: Der gesamte Februar wurde verschwendet, um Johnsons „Brexit“-Projekt zu retten.

Obwohl Downing Street bis zum 3. März keine offiziellen Aussagen zum Coronavirus gemacht hatte, hatte Johnson in ihm bereits genau einen Monat vorher eine Bedrohung für den Brexit erkannt. In einer blumigen Rede inmitten der Pracht des britischen Marine-College aus dem Greenwich des 18. Jahrhunderts hatte er angekündigt, Großbritannien werde die Vereinbarungen brechen, die es in der gemeinsamen politischen Erklärung mit der Europäischen Union im Oktober 2019 unterschrieben hatte.

Er betonte, London werde seine Zusage eines „fairen Spielfelds“ bei sozialen, ökologischen und arbeitsrechtlichen Regulierungen nicht einhalten und keinerlei gemeinsame Gesetzgebung akzeptieren. Und für den Fall, dass die EU damit nicht einverstanden sei, würden bereits im Juni die Vorbereitungen auf einen Brexit ohne Abkommen beginnen.


Anstatt den Regeln seines engsten Handelspartners nachzukommen, sollte das Vereinigte Königreich nun also ein Land werden, das sich die Zerstörung sämtlicher Handelsblöcke auf die Fahnen schreiben und den Welthandel aggressiv neu ordnen würde – genau wie während seiner Seeherrschaft in der Zeit von Robert Clive und Horatio Nelson.

Die meisten Menschen haben es damals nicht gemerkt, aber dieses gesamte Narrativ wurde um eine Reaktion auf das Coronavirus herum gestrickt. „Besteht die Gefahr, dass neue Seuchen wie das Coronavirus eine Panik und das Bedürfnis nach einer Marktsegregation auslösen, die über das medizinisch Sinnvolle hinausgehen und echten und unnötigen wirtschaftlichen Schaden anrichten“, sagte Johnson, „braucht die Menschheit irgendwo eine Regierung, die bereit ist, sich massiv für … das Recht der Völker der Erde einzusetzen, miteinander Handel zu treiben“.

https://www.ipg-journal.de/regionen/eur ... pire-4255/


Der britische Premier ist selbst mit Corona infiziert, das Gesundheitssystem droht zu kollabieren. Trotzdem will London auch in der Stunde der Not nichts von europäischer Hilfe wissen – und verfolgt stattdessen weiter den schnellen Brexit.
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„Hey Leute, ich möchte euch über etwas auf dem Laufenden halten.“ Am Freitagmorgen wandte sich Boris Johnson, der britische Premier, per Video an die Nation. Und seine folgende Nachricht hatte es in sich. „Ich habe leichte Symptome. Erhöhte Temperatur und einen permanenten Husten.“ Der medizinische Chefberater seiner Regierung habe ihm deshalb zum Test geraten – und der sei positiv ausgefallen. Ab sofort leite er die Regierungsgeschäfte per Videokonferenz von zu Hause, „der wunderbaren modernen Technik sei Dank“.

Damit ist Johnson zumindest offiziell der erste Regierungschef der Welt, der sich mit dem Virus angesteckt hat. In seinem Video, das er offenbar selbst mit dem Smartphone in seinem Arbeitszimmer aufgenommen hat, gab er sich gewohnt gut gelaunt. Ob das auch für den Rest seiner Regierungsmannschaft gilt, ist nicht bekannt.

Kurz nach Johnson hatte sein Gesundheitsminister Matt Hancock mitgeteilt, dass er ebenfalls an Corona erkrankt sei. Noch am Donnerstagabend war der Premier wie jeden Abend vor die Kameras getreten, um mit seinen beiden medizinischen Beratern zur Nation und über den neuesten Stand der Virusbekämpfung zu sprechen. Gefährdet dürfte auch Johnsons schwangere Partnerin sein, Carrie Symonds erwartet im Frühsommer das erste gemeinsame Kind.

Der berühmteste Corona-Patient der Insel sagte in seiner Videobotschaft: „Wir schaffen das gemeinsam. Je strenger wir uns an die Regeln halten, umso schneller wird unser Land wieder auf die Beine kommen.“ Das ist bemerkenswert für einen Mann, der der Pandemie lange Zeit mit demonstrativer Gelassenheit begegnet war.

Während die restlichen Regierungen Europas längst restriktive Maßnahmen erlassen hatten, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, hatte Johnson noch vor laufenden Kameras die Hände mutmaßlich infizierter Patienten in britischen Krankenhäusern geschüttelt und auf eine Herdenimmunisierung der Bevölkerung gesetzt.

Mit der Gelassenheit ist es inzwischen auch in Großbritannien vorbei. Kindergärten, Schulen und auch die Pubs sind geschlossen, der staatliche Gesundheitsversorger NHS steht bereits kurz vor dem Kollaps angesichts der schnell steigenden Infektionszahlen.

Doch Boris Johnson hält offenbar auch in der Stunde der Not weiter am britischen Sonderweg fest. Zum Ende der Woche gab seine Regierung bekannt, dass sie bei einem EU-weiten Beschaffungsprogramm für Beatmungsgeräte und Schutzkleidung nicht mitgemacht habe.

Dieses Land sollte also Großbritannien sein. Und um „unnötigen wirtschaftlichen Schaden“ zu verhindern, unterwarf Johnson dann die gesamte britische Bevölkerung einem öffentlichen Gesundheitsexperiment, das – wäre es nicht auf den Ratschlag von  Forschern des Imperial College hin korrigiert worden – eine Viertelmillion Menschen hätte töten können.
„Wir sind kein Mitglied der Europäischen Union mehr. Wir betreiben in dieser Hinsicht unsere eigenen Anstrengungen“, teilte Johnsons Sprecher mit. Nach einem Proteststurm teilte Downing Street mit, London habe Brüssels Korrespondenz nicht erhalten und deshalb die Bewerbungsfrist verpasst. Man wolle aber beim nächsten Mal eine Beteiligung erwägen.


......

„Die Übergangsperiode nicht zu verlängern wäre völlig unverantwortlich von der britischen Regierung“, sagt Fabian Zuleeg, Chefvolkswirt des Brüsseler Thinktanks European Policy Centre (EPC). „Nicht nur, dass beide Seiten auf absehbare Zeit praktisch nicht verhandeln können und die ganze Sache im Moment de facto ruht. Mit einem harten Brexit am Ende des Jahres drohen dramatische wirtschaftliche Schäden. Das in der derzeitigen Krisensituation zu riskieren wäre fahrlässig von Johnson.“

Die Hardliner in den Reihen der Tories hingegen sehen die Corona-Krise gar als Vorteil für die Briten. „Angesichts der abzusehenden Wirtschaftskrise wird die EU verzweifelt einen Handelsvertrag mit dem Vereinigten Königreich abschließen wollen. Das gibt uns eine goldene Gelegenheit“, ist John Longworth, Ex-Chef der britischen Handelskammer, überzeugt.


https://www.welt.de/politik/ausland/art ... nheit.html

Es sollte klar sein das es eine Partnerschaft mit diesem Großbritannien nicht geben kann
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Eiskalt hat geschrieben:(14 Apr 2020, 19:05)

Tory-Hardliner sehen in der Corona-Krise „eine goldene Gelegenheit“

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... nheit.html

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(16 Apr 2020, 12:18)

Das sie dringend Erntehelfer brauchen und dieses aus Rumaenien einfliegen muessen macht ihnen schnell einen Strich durch die Rechnung GB braucht Europa mehr als Europa GB braucht.
Ich würde die Gespräche seitens der EU einfach jetzt auf Eis legen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(16 Apr 2020, 14:08)

Ich würde die Gespräche seitens der EU einfach jetzt auf Eis legen.
Na ja, für die armen Leute in diesen leider unterentwickelten EU-Mitgliedssstaaten würde man dann eine Gelegenheit verhindern, bei der die Menschen ein etwas besseres Leben erarbeiten können. Allerdings sollte die EU aus dieser Lage heraus Bedingungen stellen, die die Einkünfte dieser Menschen näher an den EU-Durchschnitt heran führt. Schließlich gehen die Menschen in ein Seuchengebiet. Dafür sollte es auf jeden Fall eine Risikozulage geben!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

EU-Handelskommissar Phil Hogan warnt vor einem Scheitern der Verhandlungen mit Großbritannien über die Wirtschaftsbeziehungen nach dem Brexit. "Die britische Regierung zeigt im Augenblick nicht die nötige Ernsthaftigkeit, den Willen sich zu einigen", sagte der Ire der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (noch nicht online) und dem irischen Sender RTE.

"So wie die Verhandlungen laufen, werden wir es nicht schaffen, bis Ende Oktober eine Einigung hinzubekommen", so Hogan. Er warf der Regierung in London vor, sich in den für die EU entscheidenden Punkten stur zu stellen. Dazu zählte er Regeln für fairen Wettbewerb, die Fischereipolitik und Finanzdienstleistungen.

Er verstehe nicht, was Premierminister Boris Johnson erreichen wolle. Immer nur nach einem Handelsabkommen nach dem Vorbild des EU-Kanada-Abkommens zu rufen, sei "keine Verhandlungsstrategie".


Großbritannien hat die EU am 31. Jänner verlassen. Bis Ende 2020 gilt eine Übergangsphase, so dass sich im Alltag kaum etwas verändert hat. In der Zeit soll vor allem der künftige Handel vertraglich geregelt sein, sonst droht ein harter wirtschaftlicher Bruch. Nächste Woche steht die nächste Verhandlungsrunde an.

https://www.derstandard.de/story/200011 ... handlungen

Nicht jammern, Verhandlungen abbrechen und den Tunnel zuschütten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Eiskalt hat geschrieben:(08 May 2020, 13:58)
EU-Handelskommissar Phil Hogan warnt vor einem Scheitern der Verhandlungen mit Großbritannien über die Wirtschaftsbeziehungen nach dem Brexit. "Die britische Regierung zeigt im Augenblick nicht die nötige Ernsthaftigkeit, den Willen sich zu einigen", sagte der Ire der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung (noch nicht online) und dem irischen Sender RTE.
SZ 8. Mai 2020 Es droht der schlimmste Absturz seit 1709
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4900260
"Auch ökonomisch ist die Lage ziemlich dramatisch. Die Bank of England rechnet mit dem schwersten Wirtschaftsabsturz seit dem Great Frost, jenem eiskalten Winter, der im Jahr 1709 eine Hungersnot auslöste. Am Donnerstag legte die Notenbank eine düstere Prognose vor. Allein im zweiten Quartal soll die britische Wirtschaftsleistung um 25 Prozent einbrechen. Die Arbeitslosenquote dürfte auf neun Prozent steigen"
Die Briten werden sich ein Weiterso einfach nicht leisten können.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Wähler hat geschrieben:(08 May 2020, 14:38)

SZ 8. Mai 2020 Es droht der schlimmste Absturz seit 1709
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4900260
"Auch ökonomisch ist die Lage ziemlich dramatisch. Die Bank of England rechnet mit dem schwersten Wirtschaftsabsturz seit dem Great Frost, jenem eiskalten Winter, der im Jahr 1709 eine Hungersnot auslöste. Am Donnerstag legte die Notenbank eine düstere Prognose vor. Allein im zweiten Quartal soll die britische Wirtschaftsleistung um 25 Prozent einbrechen. Die Arbeitslosenquote dürfte auf neun Prozent steigen"
Die Briten werden sich ein Weiterso einfach nicht leisten können.
Fuck business :p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Die erwünschte "Splendid Isolation" könnte eine eiskalte Einsamkeit für die Briten werden.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Wähler hat geschrieben:(08 May 2020, 14:38)

"Auch ökonomisch ist die Lage ziemlich dramatisch. Die Bank of England rechnet mit dem schwersten Wirtschaftsabsturz seit dem Great Frost, jenem eiskalten Winter, der im Jahr 1709 eine Hungersnot auslöste. Am Donnerstag legte die Notenbank eine düstere Prognose vor. Allein im zweiten Quartal soll die britische Wirtschaftsleistung um 25 Prozent einbrechen. Die Arbeitslosenquote dürfte auf neun Prozent steigen"
Die Briten werden sich ein Weiterso einfach nicht leisten können.
Solche Rekordmeldungen gibt es doch aktuell von fast allen Staaten.
Die Arbeitslosenquote der Amis ist schon auf 15% hoch, da sieht die von GB ja vergleichsweise moderat aus.
In D schießt die Quote nur wg. des massiv verteilten Kurzarbeitergeldes nicht hoch.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

So naiv hätte ich unseren Außenminister gar nicht eingeschätzt. Dass sich die Verhandlungen in diese Richtung entwickeln ist doch nun wirklich keine Überraschung

"Bundesaußenminister Heiko Maas warnt vor einem Scheitern der Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU über ein Folgeabkommen nach dem Brexit. "Es ist besorgniserregend, dass Großbritannien sich bei zentralen Punkten in den Verhandlungen weiter von unserer gemeinsam vereinbarten Politischen Erklärung entfernt. Wenn es dabei bleibt, dann müssen wir zum Jahreswechsel neben Corona auch noch den Brexit bewältigen", so Maas gegenüber der "Augsburger Allgemeinen". / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 May 2020, 18:10)

So naiv hätte ich unseren Außenminister gar nicht eingeschätzt. Dass sich die Verhandlungen in diese Richtung entwickeln ist doch nun wirklich keine Überraschung

"Bundesaußenminister Heiko Maas warnt vor einem Scheitern der Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU über ein Folgeabkommen nach dem Brexit. "Es ist besorgniserregend, dass Großbritannien sich bei zentralen Punkten in den Verhandlungen weiter von unserer gemeinsam vereinbarten Politischen Erklärung entfernt. Wenn es dabei bleibt, dann müssen wir zum Jahreswechsel neben Corona auch noch den Brexit bewältigen", so Maas gegenüber der "Augsburger Allgemeinen". / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com
Naja, selbst wenn er es erwartet hätte, hätte er das kaum öffentlich geäussert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Im DLF hieß es heute, daß die Briten einen Vertrag anstreben, der in etwa den Charakter des CETA-Vertrags haben sollte. Dieser Vertrag hat einige Jahre benötigt, um ihn letztlich zur Ratifizierung durch die EU-Partner freigeben zu können. Wir werden uns darauf ein zu stellen haben, daß es nach dem Auslaufen der Übergangsregelung Ende des Jahres gar keinen Vertrag mit GB geben wird... oder eine erneute Verlängerung der Übergangsregelung bis zu einem rechtskräftigen Vertrag der EU mit GB.

Man wird auf der Seite der EU bei jedem Verhandlungspunkt prüfen müssen, ob damit die Vereinbarungen über die Zollgrenze auf/vor der irischen Insel berücksichtigt wurden. Dieser Gesichtspunkt geht bei so globalen Vertragsgedanken sehr schnell verloren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(09 May 2020, 19:55)

Im DLF hieß es heute, daß die Briten einen Vertrag anstreben, der in etwa den Charakter des CETA-Vertrags haben sollte.
Barnier hat den Briten schon tausend mal gesagt dass sie keinen CETA-Vertrag bekommen. U. a. hier https://www.bbc.com/news/uk-politics-51549662 Ich fürchte sein Puls geht mittlerweile in Richtung 180 wenn auch nur jemand CETA erwähnt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 May 2020, 20:55)

Barnier hat den Briten schon tausend mal gesagt dass sie keinen CETA-Vertrag bekommen. U. a. hier https://www.bbc.com/news/uk-politics-51549662 Ich fürchte sein Puls geht mittlerweile in Richtung 180 wenn auch nur jemand CETA erwähnt.
Wir werden sehen, in wie weit sich die Briten noch einkriegen.
Im Moment erobern sie die vorderen Corona-Chartplätze, das wird an deren Wirtschaft nicht spurlos vorübergehen. Wenn ihnen dann noch der EU-Kontakt flöten geht, sieht es düster aus - zumal das Trump-Land auch nicht gerade rosig dasteht. Und so viele "Verbündete" haben die Briten nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Misterfritz hat geschrieben:(09 May 2020, 20:59)

Wir werden sehen, in wie weit sich die Briten noch einkriegen.
Im Moment erobern sie die vorderen Corona-Chartplätze, das wird an deren Wirtschaft nicht spurlos vorübergehen. Wenn ihnen dann noch der EU-Kontakt flöten geht, sieht es düster aus - zumal das Trump-Land auch nicht gerade rosig dasteht. Und so viele "Verbündete" haben die Briten nicht.
Die Briten sehen sich offenbar in einer guten Verhandlungsposition. Barnier wirkt schon fast etwas verzweifelt (kennt man gar nicht von ihm), die Äußerungen von Maas werden als Panik empfunden https://www.bbc.com/news/uk-politics-51549662 Der Zeitdruck ist gigantisch. Die Briten sagen es wird definitiv keine Verlängerung geben. Der EU bleibt also nichts anderes übrig als Zugeständnisse zu machen um zu retten was noch zu retten ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 May 2020, 21:15)

Die Briten sehen sich offenbar in einer guten Verhandlungsposition. Barnier wirkt schon fast etwas verzweifelt (kennt man gar nicht von ihm), die Äußerungen von Maas werden als Panik empfunden https://www.bbc.com/news/uk-politics-51549662 Der Zeitdruck ist gigantisch. Die Briten sagen es wird definitiv keine Verlängerung geben. Der EU bleibt also nichts anderes übrig als Zugeständnisse zu machen um zu retten was noch zu retten ist.
Sehe ich jetzt nicht so.
Die EU hat eigentlich alle Zeit der Welt.
Klar, die hätten lieber ein Abkommen, aber sie können abwarten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Misterfritz hat geschrieben:(09 May 2020, 21:19)

Sehe ich jetzt nicht so.
Die EU hat eigentlich alle Zeit der Welt.
Klar, die hätten lieber ein Abkommen, aber sie können abwarten.
Welche der beiden Seiten jammert denn dass es schlecht läuft und ein harter Brexit fast unausweichlich kommen wird?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 May 2020, 21:25)

Welche der beiden Seiten jammert denn dass es schlecht läuft und ein harter Brexit fast unausweichlich kommen wird?
Ich sehe nicht, dass die EU jammert.
Ich sehe, dass die EU vernünftigerweise an einem Abkommen interessiert ist. Und seine vernünftige Interessen sollte man vertreten, auch wenn die Gegenseite - resp. der Verhandlungspartner - recht stur und uneinsichtig ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

Misterfritz hat geschrieben:(09 May 2020, 21:27)
Ich sehe nicht, dass die EU jammert.
Ich sehe, dass die EU vernünftigerweise an einem Abkommen interessiert ist. Und seine vernünftige Interessen sollte man vertreten, auch wenn die Gegenseite - resp. der Verhandlungspartner - recht stur und uneinsichtig ist.
Du übersiehst hier dass für ein Abkommen alle EU-Staaten zustimmen müssen. Und die Iren werden wissen dass das eine Jahrhundert-Gelegenheit weitreichende Zugeständnisse von den Briten zu erlangen ist. Zudem wissen sie, dass in GB die Labor-Partei ihren Linksruck- und Antisemitismus-Spuk vorerst beendet hat und mit Keir Starmer wieder einen integren, vernünftigen und mehrheitsfähigen Politiker an der Spitze hat. Daher müssen die Iren eigentlich nur drei Jahre alles blockieren, dann wird Johnson sowieso fallen und Labor wieder ans Ruder kommen - und dann kann man vernünftig verhandeln. Also das was schon bei der letzten Wahl hätte passieren müssen, außer natürlich man stellt wie Labor mit Corbyn einen für die Mitte völlig unwählbahren Linksaussen und Terroristenversteher jahrelang an die Spitze der wichtigsten Oppositionspartei ... :dead:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

tabernakel hat geschrieben:(13 May 2020, 10:55)

Du übersiehst hier dass für ein Abkommen alle EU-Staaten zustimmen müssen. Und die Iren werden wissen dass das eine Jahrhundert-Gelegenheit weitreichende Zugeständnisse von den Briten zu erlangen ist. Zudem wissen sie, dass in GB die Labor-Partei ihren Linksruck- und Antisemitismus-Spuk vorerst beendet hat und mit Keir Starmer wieder einen integren, vernünftigen und mehrheitsfähigen Politiker an der Spitze hat. Daher müssen die Iren eigentlich nur drei Jahre alles blockieren, dann wird Johnson sowieso fallen und Labor wieder ans Ruder kommen - und dann kann man vernünftig verhandeln. Also das was schon bei der letzten Wahl hätte passieren müssen, außer natürlich man stellt wie Labor mit Corbyn einen für die Mitte völlig unwählbahren Linksaussen und Terroristenversteher jahrelang an die Spitze der wichtigsten Oppositionspartei ... :dead:
Ganz so einfach wird das nicht werden. Ich glaube nicht, daß den Briten bei einer evtl. Rückkehr die gleichen Extrawürste zugestanden würden, die sie bisher hatten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

tabernakel hat geschrieben:(13 May 2020, 10:55)

Du übersiehst hier dass für ein Abkommen alle EU-Staaten zustimmen müssen. Und die Iren werden wissen dass das eine Jahrhundert-Gelegenheit weitreichende Zugeständnisse von den Briten zu erlangen ist. Zudem wissen sie, dass in GB die Labor-Partei ihren Linksruck- und Antisemitismus-Spuk vorerst beendet hat und mit Keir Starmer wieder einen integren, vernünftigen und mehrheitsfähigen Politiker an der Spitze hat. Daher müssen die Iren eigentlich nur drei Jahre alles blockieren, dann wird Johnson sowieso fallen und Labor wieder ans Ruder kommen - und dann kann man vernünftig verhandeln. Also das was schon bei der letzten Wahl hätte passieren müssen, außer natürlich man stellt wie Labor mit Corbyn einen für die Mitte völlig unwählbahren Linksaussen und Terroristenversteher jahrelang an die Spitze der wichtigsten Oppositionspartei ... :dead:
Halt, stopp!
Ich hatte auf die angebliche Jammerei der EU geantwortet und geschrieben, dass die EU an einem Vertrag interessiert ist.
Allerdings nimmst Du einen Schritt voraus, nämlich, dass überhaupt ein Vertrag mit GB am Ende der Verhandlungen steht. Und nur darüber können die EU-Mitglieder dann abstimmen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

„Wir lassen uns von der EU nicht die Bedingungen diktieren“

Der britische Ökonom und Brexit-Hardliner Patrick Minford ist überzeugt: Ein Austritt Großbritanniens aus dem Binnenmarkt ohne Abkommen schadet der EU mehr als dem Königreich. Der britischen Regierung empfiehlt er, auf freien Handel und niedrige Steuern zu setzen.

https://www.wiwo.de/politik/europa/gros ... 24992.html

Wann wird der EU klar das es mit den Briten keine Partnerschaft mehr geben kann.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Eiskalt hat geschrieben:(13 May 2020, 17:35)

„Wir lassen uns von der EU nicht die Bedingungen diktieren“

Der britische Ökonom und Brexit-Hardliner Patrick Minford ist überzeugt: Ein Austritt Großbritanniens aus dem Binnenmarkt ohne Abkommen schadet der EU mehr als dem Königreich. Der britischen Regierung empfiehlt er, auf freien Handel und niedrige Steuern zu setzen.

https://www.wiwo.de/politik/europa/gros ... 24992.html

Wann wird der EU klar das es mit den Briten keine Partnerschaft mehr geben kann.
Gespräche jetzt abbrechen.
Dann werden die Briten eben den Preis dafür bezahlen, daß sie der EU ihre Vorstellungen aufdrücken wollten. Man wird sehen, was daraus wird. Und die britische Regierung Johnson wird in die Verlegenheit kommen, das und das Ausbleiben der versprochenen Vorteile dem Volk erklären zu müssen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

zollagent hat geschrieben:(13 May 2020, 17:59)

Dann werden die Briten eben den Preis dafür bezahlen, daß sie der EU ihre Vorstellungen aufdrücken wollten. Man wird sehen, was daraus wird. Und die britische Regierung Johnson wird in die Verlegenheit kommen, das und das Ausbleiben der versprochenen Vorteile dem Volk erklären zu müssen.
Noch sehe ich nicht das die EU mal ernst macht und die britische Regierung wird es schon so drehen das die EU wieder der Sündenbock ist. War schon zu Mitgliedszeiten so.

Gespräche jetzt beenden und warten
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von zollagent »

Eiskalt hat geschrieben:(13 May 2020, 21:57)

Noch sehe ich nicht das die EU mal ernst macht und die britische Regierung wird es schon so drehen das die EU wieder der Sündenbock ist. War schon zu Mitgliedszeiten so.

Gespräche jetzt beenden und warten
Dagegen habe ich nichts. Meine Bemerkung bezog sich auf die Zeit danach.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(13 May 2020, 21:57)

Noch sehe ich nicht das die EU mal ernst macht und die britische Regierung wird es schon so drehen das die EU wieder der Sündenbock ist. War schon zu Mitgliedszeiten so.

Gespräche jetzt beenden und warten
Die EU sollte sich nicht irre machen lassen und stets verhandlungsbereit innerhalb ihres Regelwerks bleiben; natürlich keine Schnellschüsse zulassen, sondern angebotene Varianten stets gründlich prüfen. Und zurückweisen, was der EU Nachteile einträgt. Wenn am Ende der Gespräche von GB die EU als Schuldige am Scheitern
angeklagt werden sollte, dann ist das ebenso Sache der Briten wie die Lügenmärchen, mit denen der BREXIT in GB angefeuert wurde.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(14 May 2020, 07:39)

Die EU sollte sich nicht irre machen lassen und stets verhandlungsbereit innerhalb ihres Regelwerks bleiben; natürlich keine Schnellschüsse zulassen, sondern angebotene Varianten stets gründlich prüfen. Und zurückweisen, was der EU Nachteile einträgt. Wenn am Ende der Gespräche von GB die EU als Schuldige am Scheitern
angeklagt werden sollte, dann ist das ebenso Sache der Briten wie die Lügenmärchen, mit denen der BREXIT in GB angefeuert wurde.

Irgendwann muss man mal Kante zeigen und das ist hier nun der Fall.
Gespräche stoppen und über die Klinge springen lassen
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Eiskalt hat geschrieben:(14 May 2020, 11:02)

Irgendwann muss man mal Kante zeigen und das ist hier nun der Fall.
Gespräche stoppen und über die Klinge springen lassen
Das passiert ja schon ein Stück weit. Die Briten lassen die EU über die Klinge springen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 May 2020, 11:16)

Das passiert ja schon ein Stück weit. Die Briten lassen die EU über die Klinge springen.

Das befürchte ich das die EU Trottel sich abkochen lassen...
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