Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

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Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

NMA hat geschrieben:(26 Nov 2019, 17:41)

Fühle mich belehrt, danke schön!

Ich will damit nur sagen, dass meiner Meinung nach das Abstammungsthema nicht überhöht werden sollte. Wenn jemand Deutscher sein will, dann kümmert er sich darum, dass der den deutschen Pass bekommt. Wenn er das geschafft hat, ist er für mich Deutscher. Hautfarbe oder Migrationshintergrund sind für mich zweitrangig. Für mich zählt das Statement.
Es war nur in Erinnerung an die Schwierigkeiten, bei der Verbeamtung als junger Mensch an einen Staatsangehörigkeitsausweis zu kommen. Da war mir wieder eingefallen, dass einen in Deutschland nicht einmal der Pass valide als Angehörigen des deutschen Volkes ausweist, und dass umgekehrt auch solche ohne Pass dem Geiste nach dazu gezählt werden.

Ein tiefer gehendes Statement war damit nicht verbunden. "Was ist eigentlich ein "Deutscher"? ist im Grunde genommen leicht zu beantworten: Einer, der diese Frage stellt. :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Was ist ein Mosambikaner? Ein Franzose? Ein Japaner? Ein Brasilianer? Ein Angolaner? Was macht sie aus?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Ich bin ein Bürger dieser Welt.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 11:33)

Ich bin ein Bürger dieser Welt.
Also ein Snob ;)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 11:31)

Was ist ein Mosambikaner? Ein Franzose? Ein Japaner? Ein Brasilianer? Ein Angolaner? Was macht sie aus?
Die haben den jeweiligen Pass.
Ein Deutscher ist jemand mit deutschem Pass. Ein Japaner jemand mit japanischem Pass. Gibt zugewanderte Passbesitzer und welche, die seit Generationen in ihrem jeweiligen Land leben. Wurde auch schon in der Sesamstraße thematisiert.

Weltpass gibt es nicht, Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:26)

Die haben den jeweiligen Pass.
Ein Deutscher ist jemand mit deutschem Pass. Ein Japaner jemand mit japanischem Pass. Gibt zugewanderte Passbesitzer und welche, die seit Generationen in ihrem jeweiligen Land leben. Wurde auch schon in der Sesamstraße thematisiert.

Weltpass gibt es nicht, Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.
Und wenn man nie einen Pass beantragt hat?
Oder mehrere hat?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:32)

Und wenn man nie einen Pass beantragt hat?
Oder mehrere hat?
Dann kann man z. B. als ex Renault Manager schnell in den Libanon fliehen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Quatschki hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:32)

Und wenn man nie einen Pass beantragt hat?
Oder mehrere hat?
Naja, wer jahrelang in einem Land lebt, dort arbeitet und seine Kinder großzieht, wird sich wohl als Bürger des jeweiligen Landes sehen. Wenn nicht...auch gut.
Wer mehrere Pässe hat....keine Ahnung, sich das genehmste raussuchen?
Ist vielleicht auch eine Frage des Zugehörigkeitsgefühls. Ich bin hier geboren und aufgewachsen, kenne keine andere Heimat und habe einen deutschen Pass - mir fällt nichts ein, was ich sein sollte außer Deutsche. Und Europäerin....wenn man das weiterführt, sind wir alle Bürger der Milchstraße. Der Pass dürfte der kleinste gemeinsame Nenner sein. Die Gefühlswelt ist natürlich grenzenlos.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:26)

... Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.
Es ist trotzdem Snobismus, denn er möchte sich als Weltbürger ja gerne absetzen vom Deutschsein und was besseres darstellen als diejenigen, die womöglich eine Antwort darauf geben und sich aufs Deutschbürgersein beschränken. Vorzugeben mehr zu sein, als man ist, das ist das Kennzeichen für Snobismus. ;)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:45)

Es ist trotzdem Snobismus, denn er möchte sich als Weltbürger ja gerne absetzen vom Deutschsein und was besseres darstellen als diejenigen, die womöglich eine Antwort darauf geben und sich aufs Deutschbürgersein beschränken. Vorzugeben mehr zu sein, als man ist, das ist das Kennzeichen für Snobismus. ;)
Da ich mich erstmal als Nordlicht und Fischkopp betrachte, sehe ich das gutmütig und unbeeindruckt. N´ büschen überkandidelt zu sein tut niemandem weh.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:47)

Da ich mich erstmal als Nordlicht und Fischkopp betrachte, sehe ich das gutmütig und unbeeindruckt. N´ büschen überkandidelt zu sein tut niemandem weh.
Ja, so des oine oder andere Polit-Stutzerle kasch au em Südweschda durchganga lassa. Ob er damit auch in Nordkorea durchkäme, darf bezweifelt werden. :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:43)

Naja, wer jahrelang in einem Land lebt, dort arbeitet und seine Kinder großzieht, wird sich wohl als Bürger des jeweiligen Landes sehen. Wenn nicht...auch gut.
Wer mehrere Pässe hat....keine Ahnung, sich das genehmste raussuchen?
Ist vielleicht auch eine Frage des Zugehörigkeitsgefühls. Ich bin hier geboren und aufgewachsen, kenne keine andere Heimat und habe einen deutschen Pass - mir fällt nichts ein, was ich sein sollte außer Deutsche. Und Europäerin....wenn man das weiterführt, sind wir alle Bürger der Milchstraße. Der Pass dürfte der kleinste gemeinsame Nenner sein. Die Gefühlswelt ist natürlich grenzenlos.
Zeigen wird sich's eh erst, wenn Loyalität zum Land gefordert ist, wenn es mal nicht mehr so gut läuft.
Wenn zum Beispiel ein Reaktorunglück passiert und Freiwillige gesucht werden, die ein bißchen höhere Dosen auf sich nehmen müssen, um das Land zu retten.

Das ganze "Weltbürger"-Gesocks ist doch da bei Drei auf dem Flugplatz. um sich zu verdünnisieren.
So wie damals in Tokyo!
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:54)

Ja, so des oine oder andere Polit-Stutzerle kasch au em Südweschda durchganga lassa. Ob er damit auch in Nordkorea durchkäme, darf bezweifelt werden. :D
Ich sehe ehrlich gesagt auch das große Problem nicht, mich woanders als Deutsche vorzustellen. Bin noch nie auf Probleme gestoßen. Es ist auch nicht so, dass die Menschen anderer Länder großartig beängstigt oder beeindruckt sind, wenn ich erzähle, wo ich herkomme - auf Nachfrage, viele wollen es halt gern wissen. Wir sind nur ein winziger Teil der Menschheit. Ich biedere mich nur nicht an, ich weiß, dass ich woanders die Fremde bin. Da ich freundlich und respektvoll auftrete, ist das aber kein Nachteil für mich.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Quatschki hat geschrieben:(03 Jan 2020, 14:01)

Zeigen wird sich's eh erst, wenn Loyalität zum Land gefordert ist, wenn es mal nicht mehr so gut läuft.
Wenn zum Beispiel ein Reaktorunglück passiert und Freiwillige gesucht werden, die ein bißchen höhere Dosen auf sich nehmen müssen, um das Land zu retten.

Das ganze "Weltbürger"-Gesocks ist doch da bei Drei auf dem Flugplatz. um sich zu verdünnisieren.
So wie damals in Tokyo!
Mag sein, keine Ahnung. Der Weltbürger müßte konsequenterweise um die Welt jetten, um überall zu helfen. Nun, ich fliege nicht um den ganzen Erdball, ich vertraue auf die Menschen vor Ort.
Sollte hier etwas in meiner Nähe geschehen, gucke ich, ob und wie ich helfen kann, oder ob ich nur dumm rumstehen muß, weil Feuerwehr, THW und sonstige Fachleute die Sache im Griff haben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:26)

Die haben den jeweiligen Pass.
Ein Deutscher ist jemand mit deutschem Pass. Ein Japaner jemand mit japanischem Pass. Gibt zugewanderte Passbesitzer und welche, die seit Generationen in ihrem jeweiligen Land leben. Wurde auch schon in der Sesamstraße thematisiert.

Weltpass gibt es nicht, Weltbürger zu sein ist aber ein schönes Gefühl.

Rechtlich magst du recht haben, aber "gefühlt" würden dir da auch viele widersprechen, ein Pass ( oder mehrere) sagt noch lange nichts darüber aus zu welchen Land sich ein Mensch hingezogen fühlt , dazu gehört noch weit mehr ( Sprache, Mentalität Kultur, Klima usw), dass ist ziemlich naiv so eine engstirnige Sichtweise.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Ein Bekannter z.b. hat deutschen Pass aber seit Kindertagen war er verliebt in Frankreich , Italien und Japan ( er meinte die Kunst und Kulturländer dieser Welt schlechthin) , heute lebt er im sonnigen und warmen Südspanien und ist glücklich drüber,
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 16:35)

Ein Bekannter z.b. hat deutschen Pass aber seit Kindertagen war er verliebt in Frankreich , Italien und Japan ( er meinte die Kunst und Kulturländer dieser Welt schlechthin) , heute lebt er im sonnigen und warmen Südspanien und ist glücklich drüber,
Die Frage ist, ob dieses Glücksgefühl beidseitig ist. Und was es hieße, wenn das nicht der Fall wäre.
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 16:29)

Rechtlich magst du recht haben, aber "gefühlt" würden dir da auch viele widersprechen, ein Pass ( oder mehrere) sagt noch lange nichts darüber aus zu welchen Land sich ein Mensch hingezogen fühlt , dazu gehört noch weit mehr ( Sprache, Mentalität Kultur, Klima usw), dass ist ziemlich naiv so eine engstirnige Sichtweise.
Worauf ich eigentlich bei Ihnen hinauswill: Weltbürgertum können sich nur Wohlhabende leisten. Und wenn ich mir Ihre Haltung in dem Strang zum Reichtum des Westens und dem Kolonialismus anschaue, dann denke ich mir, dieses Weltbürgertum hat schon auch diese Bereicherungskomponente, denn als Universalist steht man letztendlich halt uneingeschränkt an der Seite derjenigen, die Sie der Bereicherung beschuldigen. Natürlich nicht freiwillig, aber Sie leisten mit dieser Weltbürgerideologie als Universalist dem ganzen Vorschub. Manches kann man sich dann halt nicht aussuchen. ;)

Zur Frage noch einmal: Ich habe fünf Kollegen mit deutschem Pass. Einer davon ist Deutscher, wenn man ihn fragt, vier nicht. Allen fünf ist gemeinsam, dass sie hier nicht geboren sondern eingebürgert sind.
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Nudelholz
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Nudelholz »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 13:45)

Es ist trotzdem Snobismus, denn er möchte sich als Weltbürger ja gerne absetzen vom Deutschsein und was besseres darstellen als diejenigen, die womöglich eine Antwort darauf geben und sich aufs Deutschbürgersein beschränken. Vorzugeben mehr zu sein, als man ist, das ist das Kennzeichen für Snobismus. ;)
Was du da alles reininterpretierst, ist schon erstaunlich.
Ich habe den deutschen und den englischen Pass, sehe mich aber auch als Weltenbürger, so wie eine Utopie, dass Menschen nicht in Ländergrenzen leben und denken. Ich kann mich mit keinem Land voll identifizieren, also bleibt halt nix, als alle ein bißchen gut zu finden.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Nudelholz hat geschrieben:(03 Jan 2020, 17:07)

Was du da alles reininterpretierst, ist schon erstaunlich.
Ich habe den deutschen und den englischen Pass, sehe mich aber auch als Weltenbürger, so wie eine Utopie, dass Menschen nicht in Ländergrenzen leben und denken. Ich kann mich mit keinem Land voll identifizieren, also bleibt halt nix, als alle ein bißchen gut zu finden.
Ja, das ist halt eine Haltung, die man sich leisten können muss.

Nur 20% der Menschen, also etwa 1,6 Milliarden, nutzen Flugzeuge. Die anderen können sich das nicht leisten. Die sind also ohne Wahlfreiheit darauf beschränkt, das zu bleiben, was sie sind, haben aber das unverschämte Glück, dass derjenige, der sich fliegen leisten kann, sie, wenn ihm danach ist, um seine Anwesenheit bereichern darf. Der Wohlfühlfaktor des Weltbürgers gibt dann also den Ausschlag, wo er sein darf und was er ist, nicht der Wohlfühlfaktor derjenigen, die irgendwo sind und gar nicht erst gefragt werden.

Ist alles okay, so sind halt die singulären Weltbürger. Allerdings sollte man dann auch nicht mehr Kolonialismus und alte Schuld reden. Denn das ist ja der Urgrund, warum man sich das Weltbürgertum leisten kann, wenn man auf der glücklichen Seite geboren ist. :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Witzheller »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 16:29)

Rechtlich magst du recht haben, aber "gefühlt" würden dir da auch viele widersprechen, ein Pass ( oder mehrere) sagt noch lange nichts darüber aus zu welchen Land sich ein Mensch hingezogen fühlt , dazu gehört noch weit mehr ( Sprache, Mentalität Kultur, Klima usw), dass ist ziemlich naiv so eine engstirnige Sichtweise.
Weltbürger steht nicht in Gegensatz zu Deutscher. Zwei Gründe:

Deutscher ist man qua freier Entscheidung oder ein Hineingeborerner. Wie derjenige das aus seiner Stellung auslebt, nur als rechtliche Hülle oder aus dem heraus, was ihn nach D gezogen oder wie er in D sozialisiert wurde, ist sein Ding.

Ein Weltbürger war in jungen Jahren, wenn er in D hineingeboren ist, einer ortsgemäßen als Deutsch zu definierenden Identitätsfindung unterworfen. Er kann daraus zum Weltbürger sich werden lassen. Geprägt wurde er in dem zeitgemäßen deutschen Sinne.

Weltbürger ist eine rein mental geprägte Einstellung. Deutsch eine formal und ggf mental ausgeprägte Einstellung. Der Weltbürger braucht aber in Voigt' sche Sinne ein Identitätspaper, sonst hat es aus mit der Welt, die will ihn nämlich ohne nicht.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Nudelholz »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 17:20)

Ja, das ist halt eine Haltung, die man sich leisten können muss.

Nur 20% der Menschen, also etwa 1,6 Milliarden, nutzen Flugzeuge. Die anderen können sich das nicht leisten. Die sind also ohne Wahlfreiheit darauf beschränkt, das zu bleiben, was sie sind, haben aber das unverschämte Glück, dass derjenige, der sich fliegen leisten kann, sie, wenn ihm danach ist, um seine Anwesenheit bereichern darf. Der Wohlfühlfaktor des Weltbürgers gibt dann also den Ausschlag, wo er sein darf und was er ist, nicht der Wohlfühlfaktor derjenigen, die irgendwo sind und gar nicht erst gefragt werden.

Ist alles okay, so sind halt die singulären Weltbürger. Allerdings sollte man dann auch nicht mehr Kolonialismus und alte Schuld reden. Denn das ist ja der Urgrund, warum man sich das Weltbürgertum leisten kann, wenn man auf der glücklichen Seite geboren ist. :D
Naaaaja, mit viel Phantasie.... :D
Ich z.B. bin nur ein mal geflogen und lebe nun hier in Paraguay, was ja schon recht arm ist. Allerdings gibt hier keiner den Kolonisten die Schuld an seiner Armut. Im Gegenteil schafft der Kolonist meist einen gewissen Wohlstand. Da müßte man alles auseinanderklamüsern bis zurück zu den Spaniern. Oder noch weiter zurück, als die Indianer hier eingewandert sind...
Sklavenstaaten wie China, die billig für die erste Welt produzieren, haben doch nicht das Problem, dass sie kolonisiert wurden?

Was ich hier gegeben habe sind 150.000€, die ich vertrauensvoll in die Landeswährung gewechselt und investiert habe. Ob das Geld nun irgendwie schmutzig ist und aus Kriegsgewinnen stammt, ist wirklich nicht so leicht zu beantworten... :D

/Vielleicht meinst du ja auch einen Weltenbummler. :?:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 16:29)

Rechtlich magst du recht haben, aber "gefühlt" würden dir da auch viele widersprechen, ein Pass ( oder mehrere) sagt noch lange nichts darüber aus zu welchen Land sich ein Mensch hingezogen fühlt , dazu gehört noch weit mehr ( Sprache, Mentalität Kultur, Klima usw), dass ist ziemlich naiv so eine engstirnige Sichtweise.
Rechtlich ist bindend, denn die Gefühle interessieren einen Staat nicht. Ich habe mich in Schottland verliebt. Das macht mich nicht zu einer Schottin. Nach etlichen Jahren dort würde ich mich dem Land zugehörig und heimisch fühlen, aber eine Schottin würde ich nicht, in mir steckt der Fischkopp. Ob Schottland und seine Schotten mich außerdem als Schottin anerkennen, wäre dazu noch eine andere Frage. Ich hätte aber keinerlei Problem damit, die deutsche Nachbarin und Freundin zu sein.
Man wird doch kein Landsmann, bloß weil man mal ein paar Wochen dort verweilt.
Aber gut, ich bin naiv und du bist voll der Weltbürger, der überall zuhause ist und von jedem sofort als seinesgleichen anerkannt wird. :thumbup:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von naddy »

"Deutscher" ist man ausschließlich durch die im Personalausweis festgeschriebene Staatsangehörigkeit, weil damit Staatsbürgerliche Rechte und Pflichten verbunden sind. Hier noch einmal etwas ausführlicher.

Als "Weltbürger" kann man sich nur in metaphorischem Sinne verstehen, da es keine damit verbundenen Rechte und Pflichten gibt.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

naddy hat geschrieben:(03 Jan 2020, 19:56)

Als "Weltbürger" kann man sich nur in metaphorischem Sinne verstehen, da es keine damit verbundenen Rechte und Pflichten gibt.
Das ist, mit Blick auf die Rechte, eher mit einem Fragezeichen zu versehen. Denn meine Frage danach, was denn wäre, wenn das Glücklichsein des exemplarisch genannten Menschen in Südspanien von den dortigen nicht geteilt würde, blieb ja unbeantwortet. Und wenn diese gefühlte Zugehörigkeit ausschlaggebend wäre, dann scheint zumindest mir damit der Anspruch eines Rechts verbunden zu sein.

Wobei ich durchaus verstehe, dass ein "Deutscher" erlösungsbedürftig ist. :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 17:04)

Worauf ich eigentlich bei Ihnen hinauswill: Weltbürgertum können sich nur Wohlhabende leisten. Und wenn ich mir Ihre Haltung in dem Strang zum Reichtum des Westens und dem Kolonialismus anschaue, dann denke ich mir, dieses Weltbürgertum hat schon auch diese Bereicherungskomponente, denn als Universalist steht man letztendlich halt uneingeschränkt an der Seite derjenigen, die Sie der Bereicherung beschuldigen. Natürlich nicht freiwillig, aber Sie leisten mit dieser Weltbürgerideologie als Universalist dem ganzen Vorschub. Manches kann man sich dann halt nicht aussuchen. ;)

Zur Frage noch einmal: Ich habe fünf Kollegen mit deutschem Pass. Einer davon ist Deutscher, wenn man ihn fragt, vier nicht. Allen fünf ist gemeinsam, dass sie hier nicht geboren sondern eingebürgert sind.
Das,Weltbürgertum müssen man sich vor allem "geistig" leisten können , statt regionale und nationale Kleingeistigkeit und 19 Jahrhundert Nationalstaatsromantik der neuen Rechten Identitären, und AFDler die rein historisch betrachtet viel Unheil angerichtet hat , diese armselige Überbetonung des " NATIONALEN" von Fahnen und Symbolen , dass mir immer wie ein Verhalten und Denkmuster verkommt dass mann auch bei Religionen vorfindet , gerade in heutiger Zeit wo die sogenannten " PATRIOTEN" a la Höcke , Gauland und Konsorten mit ihrer nostalgischen Verklärung " früher war alles besser" ( also im Vor Islamisierungs Zeitalter des Abendlandes) Erzählung, oder anders bei denen gilt mental rückwärts immer , vorwärts nimmer.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Nudelholz »

Bartleby hat geschrieben:(03 Jan 2020, 20:50)

Denn meine Frage danach, was denn wäre, wenn das Glücklichsein des exemplarisch genannten Menschen in Südspanien von den dortigen nicht geteilt würde, blieb ja unbeantwortet.
Was sollen denn die Südspanier gegen einen deutschen Einwanderer dort haben? :?:
Deine Frage ist schon ziemlich konstruiert und aus der Luft gegriffen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Alpha Centauri »

Nudelholz hat geschrieben:(03 Jan 2020, 21:20)

Was sollen denn die Südspanier gegen einen deutschen Einwanderer dort haben? :?:
Deine Frage ist schon ziemlich konstruiert und aus der Luft gegriffen.
Zumal es von denen in Südspanien auf den Balearen ( vor allem Marcolla) und den Kanaren , nur so wimmelt, was für Patrioten nicht wahr ;)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 21:14)

Das,Weltbürgertum müssen man sich vor allem "geistig" leisten können , statt regionale und nationale Kleingeistigkeit und 19 Jahrhundert Nationalstaatsromantik der neuen Rechten Identitären, und AFDler die rein historisch betrachtet viel Unheil angerichtet hat , diese armselige Überbetonung des " NATIONALEN" von Fahnen und Symbolen , dass mir immer wie ein Verhalten und Denkmuster verkommt dass mann auch bei Religionen vorfindet , gerade in heutiger Zeit wo die sogenannten " PATRIOTEN" a la Höcke , Gauland und Konsorten mit ihrer nostalgischen Verklärung " früher war alles besser" ( also im Vor Islamisierungs Zeitalter des Abendlandes) Erzählung, oder anders bei denen gilt mental rückwärts immer , vorwärts nimmer.
Die Benennung des Feindes halte ich nun für keine geistige Großleistung. Und sonst sind Sie ja nicht weiter eingegangen auf meine Punkte. Insofern bleibe ich bei diesen. ;)
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Nudelholz hat geschrieben:(03 Jan 2020, 21:20)

Was sollen denn die Südspanier gegen einen deutschen Einwanderer dort haben? :?:
Deine Frage ist schon ziemlich konstruiert und aus der Luft gegriffen.
Sie verfehlen die Pointe.
Stoner

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Jan 2020, 21:14)

Das,Weltbürgertum müssen man sich vor allem "geistig" leisten können , statt regionale und nationale Kleingeistigkeit und 19 Jahrhundert Nationalstaatsromantik der neuen Rechten Identitären, und AFDler die rein historisch betrachtet viel Unheil angerichtet hat , diese armselige Überbetonung des " NATIONALEN" von Fahnen und Symbolen , dass mir immer wie ein Verhalten und Denkmuster verkommt dass mann auch bei Religionen vorfindet , gerade in heutiger Zeit wo die sogenannten " PATRIOTEN" a la Höcke , Gauland und Konsorten mit ihrer nostalgischen Verklärung " früher war alles besser" ( also im Vor Islamisierungs Zeitalter des Abendlandes) Erzählung, oder anders bei denen gilt mental rückwärts immer , vorwärts nimmer.
So, nachdem ich nun wieder Computer und Tastatur habe, hier noch einmal etwas schärfer formuliert etwas dazu.

Zum Geistigen wäre zu sagen, dass ich persönlich den idealtypisch-weltbürgerlichen Teutonen nur unwesentlich anders sehe als den idealtypisch-nationalistischen Teutonen. Letztendlich landen beide mindestens in der Heuchelei, wobei der Weltbürger mehr Snob ist. Aber im Grunde bleibt er als Snob auch nur ein weiterer Eurozentriker, der als säkulare geistliche Begleitung globaler Wirtschaftsinteressen auftritt. Denn der Weltbürger hat im Schnitt ja weder Ahnung von chinesischer, indischer, japanischer Kultur, weiß nix über afrikanische oder südamerikanisch-indigene Mythen und Weltbilder, sondern hat genug Geld, um sich ins Flugzeug zu setzen und sich international zu fühlen. Daher wäre mein Vorschlag auch: Diejenigen, die sich aus politisch-moralischen Gründen zum Weltbürger ausrufen, sollten sich als Internationalisten oder ähnliches bezeichnen. Das entspräche ihrer politisch-ideologischen Weltanschauung und würde der Selbstbezeichnung jene Anmaßung nehmen, an allen Orten der Welt ungefragt zuhause sein zu dürfen.

Insofern, nehmen Sie es mir nicht allzu übel, steht der Weltbürger aus meiner Sicht auch nicht gerade blendend da, und mancher notorische Provinzler, wie ich immer wieder überrascht feststelle, weiß über andere Länder und sitten oft mehr als manch notorischer "Weltbürger", der sich die Welt gerne nach seinem Weltbild unterwerfen möchte. Das war mein Punkt.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von imp »

Bartleby hat geschrieben:(04 Jan 2020, 13:42)

So, nachdem ich nun wieder Computer und Tastatur habe, hier noch einmal etwas schärfer formuliert etwas dazu.

Zum Geistigen wäre zu sagen, dass ich persönlich den idealtypisch-weltbürgerlichen Teutonen nur unwesentlich anders sehe als den idealtypisch-nationalistischen Teutonen. Letztendlich landen beide mindestens in der Heuchelei, wobei der Weltbürger mehr Snob ist. Aber im Grunde bleibt er als Snob auch nur ein weiterer Eurozentriker, der als säkulare geistliche Begleitung globaler Wirtschaftsinteressen auftritt. Denn der Weltbürger hat im Schnitt ja weder Ahnung von chinesischer, indischer, japanischer Kultur, weiß nix über afrikanische oder südamerikanisch-indigene Mythen und Weltbilder, sondern hat genug Geld, um sich ins Flugzeug zu setzen und sich international zu fühlen. Daher wäre mein Vorschlag auch: Diejenigen, die sich aus politisch-moralischen Gründen zum Weltbürger ausrufen, sollten sich als Internationalisten oder ähnliches bezeichnen. Das entspräche ihrer politisch-ideologischen Weltanschauung und würde der Selbstbezeichnung jene Anmaßung nehmen, an allen Orten der Welt ungefragt zuhause sein zu dürfen.

Insofern, nehmen Sie es mir nicht allzu übel, steht der Weltbürger aus meiner Sicht auch nicht gerade blendend da, und mancher notorische Provinzler, wie ich immer wieder überrascht feststelle, weiß über andere Länder und sitten oft mehr als manch notorischer "Weltbürger", der sich die Welt gerne nach seinem Weltbild unterwerfen möchte. Das war mein Punkt.
Sind die nicht eher über die Nation und ihre Grenzen hinaus als zwischen ihnen hin und her?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

Präsident Steinmeier hat in seiner Rede zum Holocaust-Gedenken sehr oft die Bezeichnung "Deutsche", "wir Deutschen" usw. gebraucht,
So kann man die Deutschen auch definieren - von der Volksgemeinschaft über dieTätergemeinschaft zur historische Verantwortungsgemeinschaft..
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
BenJohn

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von BenJohn »

Deutsche sind die, die in ihrem Pass die Staatsangehörigkeit Deutsch stehen haben. Alle anderen sind Ausländer.
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Quatschki
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Quatschki »

BenJohn hat geschrieben:(30 Jan 2020, 22:28)

Deutsche sind die, die in ihrem Pass die Staatsangehörigkeit Deutsch stehen haben. Alle anderen sind Ausländer.
Deine Definition funktioniert nicht.
In vielen Staaten gibt es Deutsche als gesetzlich anerkannte nationale Minderheiten. Das sind zwar aus Sicht der Bundesrepublik Ausländer, aber trotzdem Deutsche.
BenJohn

Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von BenJohn »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jan 2020, 22:53)

Deine Definition funktioniert nicht.
In vielen Staaten gibt es Deutsche als gesetzlich anerkannte nationale Minderheiten. Das sind zwar aus Sicht der Bundesrepublik Ausländer, aber trotzdem Deutsche.
Meine Aussage ist nur auf die Bewohner Deutschlands bezogen. Aber du hast natürlich Recht.
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Lomond
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Lomond »

giih hat geschrieben:(15 Apr 2015, 23:57)

Was sind seine Eigenheiten/ Merkmale?
Darauf kann es 10000 verschieden Antworten geben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Lomond »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jan 2020, 22:53)


In vielen Staaten gibt es Deutsche als gesetzlich anerkannte nationale Minderheiten. Das sind zwar aus Sicht der Bundesrepublik Ausländer, aber trotzdem Deutsche.
Das ist richtig.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Lomond »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jan 2020, 21:57)

Präsident Steinmeier hat in seiner Rede zum Holocaust-Gedenken sehr oft die Bezeichnung "Deutsche", "wir Deutschen" usw. gebraucht,
So kann man die Deutschen auch definieren - von der Volksgemeinschaft über dieTätergemeinschaft zur historische Verantwortungsgemeinschaft..
Ja, wenn es um negative Dinge geht, gibt es plötzlich viele Deutsche! :D
Dann sind auch Österreicher usw Deutsche.

Wenn es aber um positive Dinge geht, dann nicht.
z. B. "Hitler war Deutscher, Mozart war Österreicher!" :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Lomond »

garfield336 hat geschrieben:(16 Apr 2015, 11:19)

Das mit den Deutschen Vorfahren ist auch so ne Sache....

Wann ist der Vorfahre Deutsch?
Klaus Johannis hat keine Vorfahren die die deutsche Staatsbürgerschaft hatten. Und vermutlich nichtmal in Deutschland gelebt haben.
Ausser man bezeichnet das Gebilde, des damaligen Reiches als Deutschland.
Das bringt die nächste Frage: Wie wird denn "Deutschland" definiert?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von garfield336 »

Lomond hat geschrieben:(04 Apr 2020, 05:26)

Das bringt die nächste Frage: Wie wird denn "Deutschland" definiert?
Nun die Grenzen des Staates sind ja klar definiert.

Und meine Heimat gehört nicht dazu ;)
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Antonius
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Antonius »

https://koptisch.files.wordpress.com/20 ... t-lama.jpg

Jetzt wissen wir wenigstens, wer der Dalai Lama ist, so kann man es sehen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Antonius »

Antonius hat geschrieben:(17 Apr 2020, 13:54)
edit
OT
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Kloß mit Soß »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jan 2020, 21:57)
Präsident Steinmeier hat in seiner Rede zum Holocaust-Gedenken sehr oft die Bezeichnung "Deutsche", "wir Deutschen" usw. gebraucht,
So kann man die Deutschen auch definieren - von der Volksgemeinschaft über die Tätergemeinschaft zur historischen Verantwortungsgemeinschaft..
Das die deutsche Volksgemeinschaft nur noch beschworen wird, wenn es um historische Verantwortung geht, ist mir auch aufgefallen.
Nach Steinmeier kann man dann sagen: Deutscher ist, wer nach seiner Rede nicht von "eurer Verantwortung" sprechen kann.
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Zweifeler
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Zweifeler »

Super Faden!

84 Seiten die versuchen so ein komplexes Thema zu beschreiben, herraus zu kristalisieren, sich anfeinden, pöbeln usw. oder gar zu behaupten es gibt garnichts von dem, typisch Deutsch! :D
Habe sehr gerne alles gelesen. Ich glaube 84 Seiten reichen bei weitem nicht aus unser Gut zu beschreiben und zu definieren.
Ich habe vor zeiten mal ein glaube 30 Minuten langes lyrisches umschriebenen Definitionsversuch angehört, mich hat es berührt und mir geholfen diese Frage zu beantworten. Leider leider finde ich es nicht mehr. Ich liebe unser Volk, unseren Stamm unsere Geschichte, wie wir uns verändern aber gleichzeitig doch uns irgendwo treu bleiben. Selbst ich bin überfordert zu definieren was ich als Deutsch empfinde gleichzeitig könnte aber Seite um Seite schreiben was Deutsch ist.
Für mich ist klar wer deutsch ist und wer es nicht ist. Juristische Begriffe sind für mich da gänzlich uninteressant.
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