Versunkenes Frühneolithikum

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Cat with a whip
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Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Versunkenes Frühneolithikum

Beitrag von Cat with a whip »

Man hat einen vermutlich von Menschenhand behauenen Monolithen aus Kalkstein in 40 Meter Tiefe auf dem Schelf vor der Südküste Siziliens gefunden.
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-19 ... 08-17.html
http://www.livescience.com/51849-photos ... icily.html

"Extrapolating ages from the local sea level curve, we infer that seawater inundated the inner lands at 9350 ± 200 year B.P., the upper limit which can be reasonably taken for the site abandonment.", also recht sicher mindestens 7150 BC alt. Die Fundstelle befand sich auf einer der kleinen Erhebungen die damals bereits schon von Sizilien durch das Meer getrennt waren. Er könnte damals unweit an einer 300m entfernten Lagerstätte gebrochen wuorden sein.

Vor 10000 Jahren lag der Meeresspiegel noch 40m tiefer als heute und die Rate des Meeresspiegelanstiegs infolge der Erwärmung nach dem letzten eiszeitlichen Maximum noch im Mittel bei rasanten 1,4m/100 Jahre. Erst vor 7000 Jahren hatte sich die Rate deutlich gesenkt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantikum#Meeresspiegel

Bemerkenswert ist das hohe Alter, die sonstigen Funde von Megalith-Stelen in Italien datieren deutlich später.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie ... in_Italien
Auch bisherige Funde in Europa datieren frühenstes 4700 BC, damit wäre der aktuelle Fund gut 2500 Jahre älter.
http://www.megalithes-morbihan.com/mega ... terms.html

Über den Zweck kann man spekulieren. Wenn ich mir die große Löcher im Stein ansehe und es mit dem Höhenprofil der Landschaft in der 3D-Darstellung kombiniere, dann schwebt mir ein Ankerplatz vor, ein schwerer Stein an dem man Boote festbindet ...vielleicht auch eine Landmarke zur Orientierung für die Schiffahrt....aber vielleicht ist es ja auch gar kein Artefakt, sondern nur ein von Naturkräften bizarr geschliffener Fels....?
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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