Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

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WinstonChurchill

Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von WinstonChurchill »

Ich frage mich immer wieder, wieso die Menschheit im Laufe ihrer langen Geschichte nichts dazugelernt hat.

Als 1099 der Papst zum Kreuzzug aufrief, folgten Hunderttausende von Menschen diesem Aufruf und zogen ins Heilige Land, und unterwegs tötete der aufgestachelte Mob in verschiedenen deutschen Städten unschuldige Juden.
Während des 17. Jahrhunderts trieb die Inquisition in Europa ihr Unwesen und weil die Kirche den Menschen erzählte es gäbe Hexen und Hexer, glaubten die Menschen es und die meisten taten nichts gegen dieses sinnlose MOrden unschuldiger Menschen, ja etliche dennunzierten bewusst Menschen, die sie gerne loswerden wollten.
Und ich denke, dass ich zum Nationalsozialismus hier gar nicht mehr schreiben muss...aber auch hier genau das Gleiche....Millionen von Menschen folgten wie die Lemminge einem Führer der sie direkt ins Verderben führte und viele Unschuldige ermorden ließ

Wieso passiert das im Laufe der Geschichte immer wieder, dass Menschen sich in Herdenschafe verwandeln und irgendwelchen Führern ins Verderben folgten, sei es nun Hitler, oder die Inquisitoren und Päpste des Mittelalters...Beispiele für kollektiven Wahn, der von einer Person ausgelöst wurde findet man viele in der Geschichte der Menschheit.

woran liegt das, dass die Menschheit das niemals kapiert und immer wieder auf irgendwelche religiösen oder faschistischen Fanatiker hereinfällt?
Ich bin sicher, dass es irgendwannn, irgendwo auf der Welt wieder passieren wird, da es leider nicht schwierig ist, Menschenmassen in einen gefährlichen Mob zu verwandeln.
Sieht man ja heute an den Neonazis und dem IS, die beide immer mehr Zulauf bekommen...woran liegt das, das Menschen nicht kapieren, dass sie da in ihr Unglück rennen?
Aber woran liegt das, dass das immer wieder geschieht, dass die Menschheit nichts aus ihren Fehlern lernt? :?:
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ThorsHamar
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von ThorsHamar »

WinstonChurchill » vor 7 Minuten hat geschrieben:Ich frage mich immer wieder, wieso die Menschheit im Laufe ihrer langen Geschichte nichts dazugelernt hat.

Als 1099 der Papst zum Kreuzzug aufrief, folgten Hunderttausende von Menschen diesem Aufruf und zogen ins Heilige Land, und unterwegs tötete der aufgestachelte Mob in verschiedenen deutschen Städten unschuldige Juden.
Während des 17. Jahrhunderts trieb die Inquisition in Europa ihr Unwesen und weil die Kirche den Menschen erzählte es gäbe Hexen und Hexer, glaubten die Menschen es und die meisten taten nichts gegen dieses sinnlose MOrden unschuldiger Menschen, ja etliche dennunzierten bewusst Menschen, die sie gerne loswerden wollten.
Und ich denke, dass ich zum Nationalsozialismus hier gar nicht mehr schreiben muss...aber auch hier genau das Gleiche....Millionen von Menschen folgten wie die Lemminge einem Führer der sie direkt ins Verderben führte und viele Unschuldige ermorden ließ

Wieso passiert das im Laufe der Geschichte immer wieder, dass Menschen sich in Herdenschafe verwandeln und irgendwelchen Führern ins Verderben folgten, sei es nun Hitler, oder die Inquisitoren und Päpste des Mittelalters...Beispiele für kollektiven Wahn, der von einer Person ausgelöst wurde findet man viele in der Geschichte der Menschheit.
woran liegt das, dass die Menschheit das niemals kapiert und immer wieder auf irgendwelche religiösen oder faschistischen Fanatiker hereinfällt?
Ich bin sicher, dass es irgendwannn, irgendwo auf der Welt wieder passieren wird, da es leider nicht schwierig ist, Menschenmassen in einen gefährlichen Mob zu verwandeln.
Sieht man ja heute an den Neonazis und dem IS, die beide immer mehr Zulauf bekommen...woran liegt das, das Menschen nicht kapieren, dass sie da in ihr Unglück rennen?
Aber woran liegt das, dass das immer wieder geschieht, dass die Menschheit nichts aus ihren Fehlern lernt? :?:
Weil es "die Menschheit" als Identität nicht gibt ....
Das ist lediglich ein philosophischer Oberbegriff, der für den überwältigend grossen Teil aller Menschen keine praktische Bedeutung beim Überlebenskampf hatte oder hat.
Mach es kleiner und Du siehst, dass viele Menschen durchaus lernen ...
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
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Alana4
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Alana4 »

WinstonChurchill » Do 16. Apr 2015, 17:18 hat geschrieben:Ich frage mich immer wieder, wieso die Menschheit im Laufe ihrer langen Geschichte nichts dazugelernt hat.
.......
.......
Aber woran liegt das, dass das immer wieder geschieht, dass die Menschheit nichts aus ihren Fehlern lernt? :?:
„Religion ist eine Beleidigung der Menschenwürde. Mit oder ohne sie würden gute Menschen Gutes tun und böse Menschen Böses. Aber damit gute Menschen Böses tun, bedarf es der Religion.“ (Religion is an insult to human dignity. With or without it you would have good people doing good things and evil people doing evil things. But for good people to do evil things, that takes religion.). Weinberg in einer Rede auf der Konferenz "Cosmic Questions" der American Association for the Advancement of Science (AAAS) im National Museum of Natural History in Washington, DC am 15. April 1999[1].
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Teeernte »

Einfach....Die vorrangig junge Gesellschaft....kein Eigentum+300% Testosteron nichts zum fi...vö... Keinen Pleerer...

...und dann kommt da einer - der ALLES im Überfluss verspricht.

Sieg und Heil und fette Beute... "Bekehrung" der Unterworfenen.... die haben da was anderes unter "Bekehrung" verstanden. Bei den Verlierern sind die Männer tot. (Selbsterlegt) ....und bei einigen Religionen warten die Mädels selbst im Jenseits noch.
Tagsüber messen sich dort die Einherjer im Zweikampf. Abends vergnügen sich die Kämpfer bei Bier und Met, welches ihnen die Walküren reichen. Diesen kommt aber auch die Aufgabe zu, die tapfersten der auf dem Schlachtfeld gefallenen Kämpfer auszusuchen und nach Walhall zu bringen.
Schnelles Geld, Land - und Mädels im Überfluss....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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unity in diversity
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von unity in diversity »

Warum sie es wohl nie lernen werden?
Böse Zungen behaupten, Geschichte sei die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.
Oder noch schlimmer, sie wird von den Siegern geschrieben.
Fast wie in George Orwells "1984" und dem Ministerium für ausgefallene Wahrheiten.
Idealerweise fängt jede Generation bei Null an.
Dann kann man sie in jede opportune Richtung manipulieren.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity » Fr 17. Apr 2015, 17:35 hat geschrieben: Fast wie in George Orwells "1984" und dem Ministerium für ausgefallene Wahrheiten.
.
Damit und mit vielen anderen Werken waren die Stalinisten gemeint.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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unity in diversity
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von unity in diversity »

Adam Smith » Fr 17. Apr 2015, 16:37 hat geschrieben:
Damit und mit vielen anderen Werken waren die Stalinisten gemeint.
Stimmt.
Um so verwerflicher ist die wachsende Zahl der Nachahmer.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Adam Smith
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity » Fr 17. Apr 2015, 17:40 hat geschrieben: Stimmt.
Um so verwerflicher ist die wachsende Zahl der Nachahmer.
Stalin ist gescheitert. Und nun gibt es in vielen sozialistischen Staaten Islamisten.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Marie-Luise »

Da könnte doch jeder bei sich selbst anfangen dazu zu lernen.
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Agesilaos Megas
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Agesilaos Megas »

WinstonChurchill » Do 16. Apr 2015, 18:18 hat geschrieben:Ich frage mich immer wieder, wieso die Menschheit im Laufe ihrer langen Geschichte nichts dazugelernt hat.

Als 1099 der Papst zum Kreuzzug aufrief, folgten Hunderttausende von Menschen diesem Aufruf und zogen ins Heilige Land, und unterwegs tötete der aufgestachelte Mob in verschiedenen deutschen Städten unschuldige Juden.
Während des 17. Jahrhunderts trieb die Inquisition in Europa ihr Unwesen und weil die Kirche den Menschen erzählte es gäbe Hexen und Hexer, glaubten die Menschen es und die meisten taten nichts gegen dieses sinnlose MOrden unschuldiger Menschen, ja etliche dennunzierten bewusst Menschen, die sie gerne loswerden wollten.
Und ich denke, dass ich zum Nationalsozialismus hier gar nicht mehr schreiben muss...aber auch hier genau das Gleiche....Millionen von Menschen folgten wie die Lemminge einem Führer der sie direkt ins Verderben führte und viele Unschuldige ermorden ließ

Wieso passiert das im Laufe der Geschichte immer wieder, dass Menschen sich in Herdenschafe verwandeln und irgendwelchen Führern ins Verderben folgten, sei es nun Hitler, oder die Inquisitoren und Päpste des Mittelalters...Beispiele für kollektiven Wahn, der von einer Person ausgelöst wurde findet man viele in der Geschichte der Menschheit.

woran liegt das, dass die Menschheit das niemals kapiert und immer wieder auf irgendwelche religiösen oder faschistischen Fanatiker hereinfällt?
Ich bin sicher, dass es irgendwannn, irgendwo auf der Welt wieder passieren wird, da es leider nicht schwierig ist, Menschenmassen in einen gefährlichen Mob zu verwandeln.
Sieht man ja heute an den Neonazis und dem IS, die beide immer mehr Zulauf bekommen...woran liegt das, das Menschen nicht kapieren, dass sie da in ihr Unglück rennen?
Aber woran liegt das, dass das immer wieder geschieht, dass die Menschheit nichts aus ihren Fehlern lernt? :?:



Du hast Dir die Antwort schon fast selbst gegeben: sie kapieren nicht...

Das Problem ist weder die Geschichte noch eine Institution - es ist der Mensch selbst.

Wären wir intellektuell perfekt, so könnten wir alles wissen, verstehen und Fehler ausmerzen. Aber der Mensch hat nur Ohren, Mund, Nase, Finger, Zunge und Augen, um etwas zu verstehen, was in der Vergangenheit, Zukunft, unter der Erde, über dem Himmel und, ja, sogar hinter der nächsten Wand liegt.

Wir, die "intelligentesten Wesen der Erde", können nicht einmal unseren Nachbarn verstehen. Man muss nicht einmal den IS anschauen: Wenn ich mit vielen Deutschen diskutiere, habe ich das Gefühl, mit einem Weltanschauungsautomaten zu reden, der nicht auf andere Anschauungen eingeht, sondern stur die seinige wiederholt - und das in einem wohlhabenden, gebildeten Land. Wir sind eben imperfekt. Und weil wir imperfekt sind, lieben und hassen wir, führen Krieg und schmieden Bündnisse, vergessen Vergangenheit oder Zukunft, wenn es uns schlecht geht. Das ist das simple, sich selbst schützende Tier in uns.
gentibus solidaritas, una fit humanitas.
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Progressiver
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Progressiver »

Vielleicht lernt die Menschheit auch deswegen nicht dazu, weil sie es in Teilen nicht will. Umso wichtiger ist es daher, das Wissen um die Geschichte lebendig zu halten. In unserem neoliberalen Staat, in dem die Ökonomie angebetet wird, gilt das natürlich nichts, da Fächer wie Geschichte und andere Geisteswissenschaften in nackten Zahlen ausgedrückt keine großen ökonomischen Reichtümer generieren, wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Wenn man aber die Fehler der Vergangenheit vergisst, dann ist man dazu verdammt, sie zu wiederholen!

Zum anderen muss man beachten, dass die Decke der Zivilisation ziemlich dünn ist. Natürlich ist es auch die humanistische Bildung, die zivilisiert. Umso wichtiger ist es folglich, allen Leuten eine möglichst hohe Bildung zukommen zu lassen und ihnen Aufstiegsperspektiven zu eröffnen. Aber wenn die ökonomischen Grundlagen bei der Masse der Menschen nicht mehr stimmen, während eine Minderheit in Saus und Braus lebt, dann sind sie für Hassprediger aller Art empfänglich. Und wie das aktuelle Beispiel der PEGIDA zeigt, hetzen viele dann trotzdem lieber gegen Minderheiten und bauen auf wirre Verschwörungstheorien anstatt die Dinge richtig zu betrachten und die Verursacher der Bankenkrise zur Rechenschaft zu ziehen. Oder die andere Seite der Abgehängten und Bildungsverlierer geht lieber zum IS, um Leute zu erschießen und zu köpfen, weil ein sogenannter Gott das angeblich so will. Aber was wäre, wenn man stattdessen diese potentiellen Gotteskrieger schon hier abholen und ihnen Möglichkeiten eröffnen würde, durch Bildung und Fleiß sich eine Lebensperspektive aufzubauen und sich hier zu integrieren, bevor sie Amok laufen? Aber ich weiß ja: So etwas ist in unserem neoliberalen Staat, der von der Tendenz her immer feudaler wird, nicht vorgesehen.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Die Menschheit als Ganzheit lernt gewiss dazu.

Aber die Natur scheint zugleich die gesamte Bandbreite menschlicher Individualität bewahren zu wollen.

Vielfalt ? ...

Man könnte die Welt auch verändern
... aber das will die (menschliche) Natur scheinbar nicht.
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harry52
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von harry52 »

Progressiver » Do 14. Mai 2015, 16:54 hat geschrieben:Vielleicht lernt die Menschheit auch deswegen nicht dazu, weil sie es in Teilen nicht will. .... neoliberal...
Erstmal ist das faktisch falsch.

In Europa wurde früher gevierteilt, gehängt, verbrannt, ertränkt, vergast ... Nasen und Ohren abgeschnitten ... wurde ständig Krieg geführt, ... Hexen, Ketzer, Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma verfolgt... und Frauen waren nicht mehr wert als ein Esel.... Früher war es nicht besser. Im Gegenteil. Es gibt ein hochinteressantes Buch von Stephen Pinker, wo man das nachlesen kann: http://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt:_Ei ... Menschheit

Zu deinem neoliberal:

Wir haben in unserem heutigen deutschland eine zwei Drittel Mehrheit derjenigen, die ihre Kinder nicht mehr schlagen, also gewaltfrei erziehen. 50% der heutigen Kinder machen Abitur. Die Ehefrau darf nicht mehr zum Se. gezwungen werden. Tierschutz war noch nie so gut wie heute. Arbeitsschutz war noch nie so gut wie heute. Homosexuelle dürfen ganz offen ihren CSD feiern und heiraten. Transsexuelle bekommen eine Operation, wenn sie das möchten ..... die Lebenserwartung ist über 80 ....

Das hier ist kein Paradies

und manche haben massive Probleme mit Gewalt, Drogen, Schule, Beruf ... Aber unser Staat war doch noch nie besser!!! Das einzelne, wie vielleicht Du, dummerweise Eltern hatten, die geschlagen haben, während der Schwangerschaft gesoffen und geraucht haben... kann man doch nicht unserem Staat anlasten. Auch das wird, wie gesagt, eher weniger.

Wenn es Dir so schlecht geht, dann wende dich an deine Eltern oder fasse dich an die eigene Nase. Unser Staat ist super.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Progressiver
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Progressiver »

harry52 » Do 14. Mai 2015, 18:17 hat geschrieben: Erstmal ist das faktisch falsch.

In Europa wurde früher gevierteilt, gehängt, verbrannt, ertränkt, vergast ... Nasen und Ohren abgeschnitten ... wurde ständig Krieg geführt, ... Hexen, Ketzer, Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma verfolgt... und Frauen waren nicht mehr wert als ein Esel.... Früher war es nicht besser. Im Gegenteil. Es gibt ein hochinteressantes Buch von Stephen Pinker, wo man das nachlesen kann: http://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt:_Ei ... Menschheit
Hast du meinen letzten Beitrag durchgelesen? Und ihn auch verstanden? Na, wohl eher nicht. Ich wiederhole mich ungern, aber der Inhalt war:

1. Wenn man heute wie bei uns immer mehr bei der Bildung spart, dann kriegt man es irgendwann wieder mit ungebildeten Barbarenhorden zu tun.

2. Der "beste" Staat bestand sicher im westlichen Nachkriegsdeutschland, in dem es eine nivellierte Mittelstandsgesellschaft gab und jeder durch Bildung und Fleiß aufsteigen konnte. Aber selbst das war noch verbesserungswürdig. Stattdessen gilt in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr das Prinzip: "Wer hat, dem wird gegeben. Wer fast nichts hat, dem wird das wenige auch noch genommen." Soll heißen: Gesellschaftlicher Aufstieg ist für viele nicht mehr möglich. Und zu was das führt, sieht man auf der einen Seite bei den unaufgeklärten und unaufklärbaren PEGIDA-Anhängern. Und auf der anderen Seite werden die Bildungsverlierer und Ausgegrenzten zu islamistischen Amokläufern. Oder willst du das bestreiten?
Zu deinem neoliberal:

Wir haben in unserem heutigen deutschland eine zwei Drittel Mehrheit derjenigen, die ihre Kinder nicht mehr schlagen, also gewaltfrei erziehen. 50% der heutigen Kinder machen Abitur. Die Ehefrau darf nicht mehr zum Se. gezwungen werden. Tierschutz war noch nie so gut wie heute. Arbeitsschutz war noch nie so gut wie heute. Homosexuelle dürfen ganz offen ihren CSD feiern und heiraten. Transsexuelle bekommen eine Operation, wenn sie das möchten ..... die Lebenserwartung ist über 80 ....
Kleiner Tipp: Lese dir diesen Teil deines Postings noch einmal durch und finde selbst heraus, was immer noch nicht stimmt.
Das hier ist kein Paradies

und manche haben massive Probleme mit Gewalt, Drogen, Schule, Beruf ...
Jetzt gibst du es doch zu? Und siehst aber nicht die strukturellen Ursachen?
Aber unser Staat war doch noch nie besser!!! Das einzelne, wie vielleicht Du, dummerweise Eltern hatten, die geschlagen haben, während der Schwangerschaft gesoffen und geraucht haben... kann man doch nicht unserem Staat anlasten. Auch das wird, wie gesagt, eher weniger.

Wenn es Dir so schlecht geht, dann wende dich an deine Eltern oder fasse dich an die eigene Nase. Unser Staat ist super.
Was sollen diese bösartigen Unterstellungen und das widerliche ad personam? :mad2: Meine Eltern haben mich weder geschlagen noch während der Schwangerschaft gesoffen und geraucht. Und ich tue das auch nicht. Und ich sage nicht, dass es mir schlecht geht, sondern dass die strukturellen Ursachen von gesellschaftlicher Gewalt zu immer mehr Problemen führen. Weißt du, wie viele Leute heutzutage an Burnout leiden? Und wie erklärst du dir, das die überlasteten Jugendämter immer wieder zulassen, dass kleine Kinder sterben? Woher kommen die vielen Hartz-IV-Empfänger? Und wer ist Schuld an der immer weiter um sich greifenden Altersarmut?
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Fadamo
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Fadamo »

harry52 » Do 14. Mai 2015, 17:17 hat geschrieben: Unser Staat ist super.

:D :D :D
In was bitteschön ist unser staat super :?:
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Gluck
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Re: Wieso lernt die Menschheit nichts dazu?

Beitrag von Gluck »

WinstonChurchill » Do 16. Apr 2015, 17:18 hat geschrieben: Aber woran liegt das, dass das immer wieder geschieht, dass die Menschheit nichts aus ihren Fehlern lernt? :?:
Woran liegt es, dass du so ein peinlicher Möchtegern-Engländer bist? :x
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